DE19826175A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Beeinflussung möglicher Körperschalleitungen und ggf. Geräuschabstrahlungen von Gegenständen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Beeinflussung möglicher Körperschalleitungen und ggf. Geräuschabstrahlungen von GegenständenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Beeinflussung möglicher Körperschalleitungen und ggf. Geräuschabstrahlungen von Gegenständen, die mindestens zwei zumindest mittelbar aneinander anliegende und miteinander verbundene Bauteile aufweisen, wobei im Bereich des zumindest mittelbaren aneinander Anliegens - im folgenden Anlagebereich genannt - ein Distanzkörper angeordnet ist. Durch den in seiner Geometrie steuerbar beeinflußbaren Distanzkörper kann eines der miteinander verbundenen Bauteile und bzgl. der Leitung des Körperschalls eine unterschiedliche akustische Impedanzen aufweisenden Bauteile auf einfache Weise zu Schwingungen erregt werden.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur
Beeinflussung möglicher Körperschalleitungen und ggf. Geräu
schabstrahlungen von Gegenständen, die mindestens zwei zumin
dest mittelbar aneinander anliegende und miteinander verbundene
Bauteile aufweisen, wobei im Bereich des zumindest mittelbaren
aneinander Anliegens - im folgenden vereinfachend Anlagebereich
genannt - ein Distanzkörper angeordnet ist.
Als Beispiel für derartige Gegenstände seien Karosserien von
Kraftfahrzeugen wie Personen- oder Lastkraftwagen, Flugzeugen
oder Zugwagons und dgl., Verschalungen von Maschinen, Verbren
nungsmotoren, Maschinen- bzw. Motorenbauteile oder Maschinen-
bzw. Motorenkomponenten aber auch gerahmte Gläser wie in Fen
sterrahmen angeordnete Fensterscheiben genannt.
Aus der US 5,332,061 A1 ist Verfahren zur Unterdrückung von in
die Karosserie eingeleiteten Vibrationen und ein entsprechendes
Fahrzeug bekannt. Die betreffenden eingeleiteten Vibrationen
stammen vom Motor und werden an den Verbindungspunkten des Mo
tors mit der Karosserie übertragen. Zu Dämpfung dieser Vibra
tionen weist das Fahrzeug Shaker, also mechanische Schwingungs
erreger auf, die im Bereich von zumindest einigen Verbindungs
punkten des Motors mit der Karosserie angeordnet sind. Beim Be
treiben des Motors werden die Shaker in Abhängigkeit von der
Motorendrehzahl bei den Resonanzfrequenzen gegenphasig zu den
vom Motor kommenden Vibrationen erregt, wodurch die Übertragung
der eingeleiteten Vibrationen zumindest gedämpft werden. Die
entsprechenden Frequenzen und deren Amplituden für die Sekun
där-Schwingungen werden hierbei einem zuvor niedergelegten Da
tenfeld entnommen.
Aus der US 5,434,783 A1 ist ein Fahrzeug bekannt, bei dem die
innerhalb einer Fahrgastzelle hörbare Geräuschkulisse durch
Schallwellen beeinflußt wird. Neben normalen Lautsprechern wird
hier auch ein Piezoelement verwendet, das die Karosserie zumin
dest bereichsweise zu Schwingungen anregt und dadurch zur
Aussendung von Schallwellen beeinflußt; d. h. das Piezoelement
wirkt wie die Spule eines Lautsprechers, während die Karosserie
die schwingende Membran darstellt. Mit dem vorbekannten Verfah
ren und der vorbekannten Vorrichtung wird eine Verbesserung des
subjektiven Empfindens innerhalb der Fahrgastzelle erreicht.
Eine weiterführende Ausbildung der obigen Entwicklung zur Be
einflussung des subjektiv wahrgenommenen Fahreindrucks ist aus
der DE 195 31 402 A1 bekannt. Gemäß dieser Schrift wird in Ab
hängigkeit eines Parameters und hierbei insbesondere der Motor
drehzahl und/oder der Geschwindigkeit nicht nur der Luftschall,
sondern auch der mit dem Körper wahrgenommenen Körperschall
bzw. Vibrationen beeinflußt. Hierzu werden je nach Größe des
Parameters aus einem Datenfeld bestimmte Daten ausgelesen und
unter Zuhilfenahme von Schwingungserregern in u. a. auch körper
wahrnehmbaren Sekundär-Schwingungen umgesetzt. Durch diese Maß
nahmen können in Verbindung mit der Beeinflussung des akustisch
wahrgenommenen Luftschalls sowohl positive als auch negative
Interferenzen der künstlichen Sekundär-Schwingungen mit den
beim Betreiben des Fahrzeuges fahrzeugseitig sich bildenden
Primär-Schwingungen erzeugt werden. Die Interferenzen können je
nach Wunsch den wahrgenommenen Eindruck verringern oder aber
einen bestimmten Eindruck, bspw. ein Schalten bei mit einem
stufenlosen Getriebe versehenen Fahrzeug, vortäuschen.
Die oben genannten Maßnahmen sind jedoch recht aufwendig. Des
weiteren erfordern sie immer noch die Verwendung von gewichts
erhöhenden Dämmatten aus einem Dämmaterial.
Die Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Vor
richtung zu entwickeln, mit dem/der auf eine neuartige Weise
eine Beeinflussung von Geräuschen vorgenommen werden kann, die
von Gegenständen kommen, die mindestens zwei zumindest mittel
bar aneinander anliegende und miteinander verbundene Bauteile
aufweisen.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Verfahren mit den
Verfahrensschritten des Anspruchs 1 bzw. mit einer Vorrichtung
mit den Merkmalen des Anspruchs 12 gelöst.
Durch die Anordnung von Distanzkörpern, vorzugsweise in aktiven
Dichtungen angeordnete Piezoelemente, die zumindest bereichs
weise in ihrer Geometrie gesteuert beeinflußbar sind, kann auf
einfache Weise die Übertragungsfunktion für Schwingungen zwi
schen den einzelnen Bauteilen des Gegenstandes verändert wer
den. Von besonderem Vorteil ist dies insbesondere im bean
spruchten erfinderischen Zusammenhang mit den unterschiedlichen
akustischen Impedanzen der betreffenden Bauteile. In dieser
Kombination wirkt das eine, akustisch harte Bauteil als Stütz
körper für das zweite, akustisch weichere Bauteil; d. h. das
harte Bauteil bilden sozusagen einen virtuellen Fixpunkt für
das akustisch weichere und damit leicht und energiearm zu
Schwingungen erregbare Bauteil.
Besonders günstig wird dies ab einem Impedanzverhältnis der
beiden Bauteile zueinander, das kleiner als 1 : 2, bevorzugt
kleiner als 1 : 5 und besonders bevorzugt kleiner als 1 : 10
ist.
Zweckmäßigerweise werden diese Distanzkörper zusätzlich noch im
Bereich einer hohen und/oder der höchsten Modendichte des Kör
perschalls, insbesondere in einem ein Stoß in oder einem
Flansch oder einer Trennfuge zwischen den beiden Bauteilen an
geordnet.
Die Erfindung kann insbesondere zur Geräuschverringerung inner
halb eines umschlossenen Raumes verwendet werden. In der glei
chen Weise ist es auch möglich, die nach außen übertragenen Ge
räusche bevorzugt minimierend zu beeinflussen.
Besonderen Vorteil bietet die Erfindung bei der Konstruktion
und/oder der insbesondere randseitigen Befestigungen von Panee
len, von Verschalungsplatten, von Fenstergläsern, von Verklei
dungsteilen, insbesondere von Karosserieblechen eines Kraft
fahrzeuges oder eines Flugzeuges. Desweiteren gilt dies auch
für die Konstruktion und Befestigung bspw. einer Ölwanne an ei
nem Kurbelgehäuse, eines Zylinderblocks eines Motors, einem Mo
torträger eines Motors oder eines Motorlagers eines Motorträ
gers, da mit der Erfindung zumindest zum Teil auf komplizierte
und die akustische Impedanz erhöhende Ausrippungen von Bautei
len und damit auf Masse verzichtet werden.
Insgesamt sind damit u.a Kosteneinsparung verbunden, die auf
eine Vereinfachung der Anforderung an Konstruktion, auf verein
fachte Bauteilgeometrien und damit Kosteineinsparung beim Gie
ßen usw., sowie auf eine mögliche Verringerung der schalldäm
menden Maßnahmen wie Dämmatten und dgl. zurückzuführen sind.
Weitere sinnvolle Ausgestaltungen der Erfindung sind den jewei
ligen Unteransprüchen entnehmbar. Im übrigen wird die Erfindung
anhand von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispie
len näher erläutert. Dabei zeigt
Fig. 1 eine Aufsicht auf ein erstes Bauteil, das von einem
zweiten Bauteil beidseitig rahmenartig umfaßt ist,
Fig. 2 einen Schnitt durch eine aktive Dichtung mit stati
stisch darin angeordneten Piezoelementen und zugehöri
gen elektrischen Kontakten,
Fig. 3 einen Schnitt durch eine aktive Dichtung mit orientiert
darin angeordneten Piezoelementen sowie zugehörigen
elektrischen Kontakten,
Fig. 4 einen Schnitt und eine entsprechende Ausschnittsvergrö
ßerung durch eine aktive Dichtung mit orientiert darin
angeordneten Piezoelementen, piezoelektrischen Sensoren
sowie zugehörigen elektrischen Kontakten,
Fig. 5 einen quer zur Fläche des ersten Bauteils geführten
Schnitt durch eine Anordnung gemäß Fig. 1 mit einer
aktiven und einer passiven Dichtung,
Fig. 6 einen quer zur Fläche des ersten Bauteils geführten
Schnitt durch eine Anordnung gemäß Fig. 1 mit aktiven
Dichtungen sowie zusätzlichen Sensoren,
Fig. 7 eine Aufsicht auf einen Gegenstand, bei dem ein erstes
Bauteil mit einem zweiten Bauteil überlappend verbunden
ist,
Fig. 8 einen quer zur Fläche des ersten Bauteils geführten
Schnitt durch eine Anordnung gemäß Fig. 7 mit einer
aktiven Dichtung,
Fig. 9 einen Schnitt entsprechend Fig. 7, wobei die Anordnung
im Überlappungs- und Stoßbereich jeweils eine aktive
Dichtung und zusätzlich Sensoren aufweist,
Fig. 10 eine schematische Darstellung einer Frontansicht eines
Motors mit Getriebe und möglichen Positionen zur An
ordnung von aktiven Dichtungen,
Fig. 11 eine Seitenansicht gemäß Fig. 10,
Fig. 12 eine aktive Dichtung im Stoßbereich zwischen
Zylinderkopf und Motorblock,
Fig. 13 eine aktive Dichtung zwischen Kurbelgehäuse und
Ölwanne und
Fig. 14 ein Diagramm eines von einer Ölwanne ausgehenden
Luftschallpegels mit und ohne erfindungsgemäße
Beeinflussung.
In Fig. 1 ist ein Ausschnitt eines Gegenstandes dargestellt,
der ein erstes plattenartiges Bauteil 3 aufweist, das von einem
zweiten Bauteil 3 beidseitig in der Art eines Rahmens umfaßt
ist. Im Übergangsbereich zwischen den beiden Bauteilen 2 und 3
ist auf beiden Flachseiten des ersten Bauteils 3 eine Dichtung
angeordnet. Bei einem derartigen Gegenstand kann es sich bspw.
um ein Fenster handeln, dessen Fensterscheibe (erstes Bauteil
3) in einem Fensterrahmen (zweites Bauteil 2) gefaßt ist.
Die Piezoelemente können - je nach Vorteile im jeweiligen Ein
satzfall - bspw. massiv sein und/oder aus mehreren aufeinander
gelegten Schichten einzelner Lagen von insbesondere folien-
und/oder scheibenartigen Piezokeramiken gebildet sind. Gegen
über der massiven Bauweise von Piezoelementen verringert sich
bei den Multi-layer-Systemen bei gleicher Beanspruchung und
gleicher aktiver Fläche - die Spannung, während sich die Strom
erhöht.
An den Flachseiten des ersten Bauteils 3 sind randseitig und
zwar im Bereich des Übergangs zwischen dem zweiten Bauteil 2
und dem ersten Bauteil 3 als Distanzkörper Schwingungserreger
angeordnet. Bei den Schwingungserregern handelt es sich zweck
mäßigerweise um Piezoelemente 4, die im vorliegenden Fall ge
trennt und unabhängig voneinander angeordnet sind und die zu
mindest mittelbar an dem zweiten Bauteil 2 und dem ersten Bau
teil 3 anliegen. Die Piezoelemente 4 sind bevorzugt an Orten
angeordnet, an denen aufgrund einer übertragenen Schwingung der
höchste Kraftfluß und/oder die größte Amplitude bzw. die höch
ste Modendichte der übertragenen Schwingung zu erwarten ist.
Die in der Fig. 1 dargestellte Anordnung bildet eine Vorrich
tung zur Beeinflussung von Geräuschen, die auf die beiden Bau
teile 2 und/oder 3 zurückzuführen sind. Bei diesen Geräuschen
kann es sich bspw. um Windgeräusche handeln, die über das plat
tenförmige erste Bauteil 3 als Schwingungen übertragen werden.
Ferner können es auch Schwingungen sein, die über das rahmenar
tige zweite Bauteil 2 übertragen werden und das erste Bauteil 3
zu Schwingungen, die u. a. als Geräusch wahrnehmbar sind, erre
gen. Vor allem bei Kraftfahrzeugen wie Flugzeugen, Bahnen und
Bussen sowie insbesondere bei Lastkraft- und/oder Personen
kraftwagen sind diese Geräusche für die im Innenraum wahrnehm
bare Geräuschkulisse von besonderem Interesse. Gleiches gilt
für die Schallabstrahlung nach außen.
Anstelle der aus Fig. 1 bekannten Anordnung können die Piezo
elemente 4 zweckmäßigerweise auch in eine zumeist sowie schon
vorhandenen Dichtung integriert werden. Eine derartige Dichtung
wird im Gegensatz zu einer normalen, passiven Dichtung 8 im
folgenden aktive Dichtung 1 genannt.
Einige Möglichkeiten zur Ausbildung von derartig aktiven Dich
tungen 1 sind in den Fig. 2 bis 4 dargestellt.
Fig. 2 zeigt eine Dichtung 1 mit einer Matrix 6 aus vorzugs
weise elektrisch leitendem Kunststoff, in den mehrere Piezoele
mente 4 in beliebiger Größe, Orientierung und körperlicher Ge
staltung eingebettet sind. Eine derartige Anordnung wird i.a.
als 0-3-Piezokeramik-Polymer-Komposit bezeichnet. Im Bereich
der Wandungen sind günstigerweise elektrische Kontakte 5 ange
ordnet, die durch elektrische Steuerleitungen 10 mit einer
Steuereinheit (nicht dargestellt) verbunden sind.
Durch die elektrischen Kontakte 5 können die einzelnen Piezo
elemente 4 zum einen gezielt angesteuert werden und zum anderen
ist es möglich, eine elektrische Spannung abzugreifen, die z. B.
dadurch entstehen kann, das übertragenen Schwingungen einen
Drucks auf die Piezoelemente 4 ausüben und diese deformieren.
In einem einfachen Fall kann bei einer Dichtung 1 auch auf die
elektrischen Kontakte 5 verzichtet werden. In diesem Fall führt
eine auf übertragene Schwingungen zurückgehende Deformation der
Piezoelemente 4 zu einer elektrischen Spannung. Die elektrische
Spannung wird hier in eine Erwärmung der Dichtung 1 umgesetzt,
womit das System ebenfalls gedämpft ist.
In Fig. 3 ist eine aktive Dichtung 1 mit einer Kunststoff-
Matrix 6 dargestellt, in der mehrere Piezoelemente 4 eingebet
tet sind. Im Gegensatz zu dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 2
sind diese Piezoelemente von bestimmter Größe und Form und zu
sätzlich orientiert angeordnet. Eine derartige Anordnung wird
i.a. als 1-3-Piezokeramik-Polymer-Komposit bezeichnet.
Im Bereich der Wandungen der Dichtung 1 sind ebenfalls elektri
sche Kontakte 5 angeordnet, die gleichfalls durch elektrische
Steuerleitungen 10 mit einer Steuereinheit (nicht dargestellt)
verbunden sind. Im Unterschied zu der Dichtung nach Fig. 2 ist
bei der Dichtung nach Fig. 3 ein jedes einzelne Piezoelement
4' elektrisch kontaktiert und somit auch getrennt einzeln an
steuerbar.
Über die elektrischen Kontakte 5 können die einzelnen Piezoele
mente 4' gezielt zu Sekundär-Schwingungen mit gewünschten Fre
quenzen und Amplituden erregt werden. Die Sekundär-Schwingungen
können mit den übertragenen Schwingungen interferiert und/oder
diesen überlagert werden. Im Falle einer negativen Interferenz
können die zuvor ohne diese Beeinflussung wahrgenommenen Geräu
sche zumindest verringert werden, während bei einer Überlage
rung bspw. eine gewünschte Beschallung mit Musik oder einer ge
sprochenen Nachricht möglich ist.
Die Piezoelemente 4' der Dichtung 1 sind vorzugsweise in der
Art von Piezostaks ausgebildet und/oder lamellenartig und hier
bei insbesondere fluchtend hintereinander in der Dichtung 1 an
geordnet.
Bei der Herstellung der Dichtung 1 werden die so angeordneten
Piezoelemente 4' sinnvollerweise vor dem Einlassen in den die
Matrix 6 der Dichtung bildenden Kunststoff noch elektrisch kon
taktiert. Damit die Dichtung 1 auch weiterhin ihren üblichen
Zweck erfüllt, ist der die Matrix 6 bildende Kunststoff bevor
zugt aus einem Polymer und insbesondere aus einem Elastomer ge
fertigt.
In Fig. 4 ist eine aktive Dichtung 1 mit einer Kunststoff-
Matrix 6 dargestellt, in der mehrere Piezoelemente 4'' mit zu
geordneten piezoelektrischen Sensoren 7 eingebettet sind. Die
Piezoelemente 4'' gleichen weitgehend denen nach Fig. 3.
Allerdings ist ihnen in Richtung ihrer aktiven Achse ein vor
zugsweise piezoelektrischer Sensor 7 nachgeordnet. Der Sensor 7
weist einen mit dem Piezoelement 4'' gemeinsamen und einen zu
sätzlichen elektrischen Kontakt 5 auf. Der gemeinsame Kontakt
5, der zwischen dem Piezoelement 4'' und dem Sensor 7 angeord
net ist, ist zweckmäßigerweise geerdet bzw. auf ein elektri
sches Null-Potential gelegt.
Über die elektrischen Kontakte 5 können die einzelnen Piezoele
mente 4'' gezielt zu Sekundär-Schwingungen mit gewünschten Fre
quenzen und Amplituden erregt werden. Die Sekundär-Schwingungen
können mit den übertragenen Schwingungen interferiert und/oder
diesen überlagert werden. Im Falle einer negativen Interferenz
können die zuvor ohne diese Beeinflussung wahrgenommenen Geräu
sche zumindest verringert werden, während bei einer Überlage
rung bspw. eine gewünschte Beschallung mit Musik oder einer ge
sprochenen Nachricht möglich ist.
In vorteilhafter Weise kann bei einer derartigen Dichtung 1 mit
dem Sensor 7 eine nach gewünschter Anregung der Piezoelemente
4'' verbleibende Restschwingung ermittelt und entsprechend ge
steuert werden. Mit der zugehörigen Elektronik bildet dieses
Piezo-/Sensorelement 4'' also einen Regelkreis aus. Aus diesem
Grund ist es u. a. günstig, den Sensor 7 in Kraftflußrichtung
und/oder parallel zu der Auslenkungsrichtung der zu erwartenden
Amplitude der übertragenen Schwingung nach dem erregbaren Pie
zoelement 4'' anzuordnen.
Durch die einzelne elektrische Kontaktierung eines jeden Sen
sors 7 und der jeweiligen Piezoelemente 4'' kann die Ermittlung
der Restschwingung und die Einleitung der Sekundär-Schwingung
mit einer guten Auflösung und Flexibilität erfolgen.
Mögliche Anordnungen der in den vorhergegangenen Figuren be
schriebenen aktiven Dichtungen 1 sind in den Fig. 5 und 6
dargestellt, wobei bei allen diesen Ausführungsbeispielen das
erste Bauteil 3 an seinem Randbereich auf seinen beiden Flach
seiten von dem zweiten Bauteil 2 rahmenartig umfaßt ist.
Fig. 5 zeigt einen quer zur Fläche des ersten Bauteils 3 ge
führten Schnitt durch eine Anordnung gemäß Fig. 1. Das zweite
Bauteil 2 ist im Bereich seiner Überlappung mit dem ersten Bau
teil 3 zweiteilig ausgeführt, damit das erste Bauteil 3 rand
seitig auf seinen beiden Flachseiten umfaßt ist. Im Bereich der
Überlappung ist links eine passive Dichtung 8 und rechts eine
aktive Dichtung 1 angeordnet. Die passive Dichtung 8 ist von
herkömmlicher Bauart, während die aktive Dichtung eine der in
den Fig. 2 bis 4 dargestellten Bauweisen aufweisen kann. Am
vielseitigsten verwendbar ist hier insbesondere die in Fig. 4
Art dargestellte einer aktiven Dichtung 1.
Der in Fig. 6 dargestellte Schnitt entspricht weitgehend dem
jenigen nach Fig. 5, wobei hier allerdings auf beiden Flach
seiten des ersten Bauteils 3 aktive Dichtungen 1 angeordnet
sind. Zusätzlich sind bei diesem Ausführungsbeispiel auf noch
zwischen jeder Flachseite des ersten Bauteils 3 und den Dich
tungen 1 Sensoren 7 angeordnet.
In Fig. 7 ist ein Ausschnitt eines Gegenstandes dargestellt,
der ein erstes plattenartiges Bauteil 3 aufweist, das mit einem
zweiten Bauteil 3 überlappend angeordnet ist. Im Anlagebereich
12, in dem sich die beiden Bauteile 2 und 3 überlappen, sind
die beiden Bauteile 2 und 3 durch Befestigungen 11, wie Schrau
ben, Clipse, Schweißpunkte und dgl. miteinander verbunden.
Desweiteren ist im Anlagebereich 12 zwischen den beiden Bautei
len 2 und 3 eine aktive Dichtung 1 angeordnet. Bei einem derar
tigen Gegenstand kann es sich bspw. um zwei Karosseriebleche,
aber auch um aneinander gestoßene Teile wie Motorblock und Zy
linderkopf handeln.
Die Ausbildung der aktiven Dichtungen 1 entspricht denen nach
den Fig. 2 bis 4, weshalb hier nicht noch einmal speziell
auf diese eingegangen wird.
Wie schon anhand der obigen Vorrichtung nach Fig. 1 beschrie
ben, ist auch die Vorrichtung nach Fig. 7 zur Beeinflussung
von Geräuschen geeignet. Bei den hier auftretenden Geräuschen
kann es sich u. a. um Schwingungen handeln, die insbesondere bei
einer Karosserie oder einem Maschinenteil über die Karosserie
bzw. bspw. einer Ummantelung übertragen werden. Derartige
Schwingungen können von einem Bauteil über den Anlagebereich 12
auf das in Ausbreitungsrichtung nachfolgende Bauteil übertragen
werden und als vorzugsweise störende Geräusch wahrnehmbar sein.
Vor allem bei Motor betriebenen Kraftfahrzeugen wie Flugzeugen,
Bahnen und Bussen sowie insbesondere bei Lastkraft- und/oder
Personenkraftwagen können diese Geräusche vom Motor stammen und
für die im Innenraum wahrnehmbare Geräuschkulisse von besonde
rem Interesse sein. Gleiches gilt für die Schallabstrahlung
nach außen.
Mögliche Anordnungen der in den Fig. 2 bis 4 beschriebenen
aktiven Dichtungen 1 bei überlappenden Bauteilen sind in den
Fig. 8 und 9 dargestellt.
Fig. 8 zeigt einen quer zur Fläche des ersten Bauteils 3 ge
führten Schnitt durch eine Anordnung gemäß Fig. 7. Das zweite
Bauteil 2 weist im Anlagebereich eine Vertiefung auf, in der
eine aktive Dichtung 1 insbesondere orts- und/oder lagedefi
niert angeordnet ist. Hierbei sind die Piezoelemente der Dich
tung 1 insbesondere dort angeordnet, an denen mit den Amplitu
den bzw. der höchsten Modendichte und/oder den stärksten Druck
veränderung und damit im Bereich der höchsten Kraftflüsse der
übertragenen Schwingungen zu rechnen ist.
Der in Fig. 9 dargestellte Schnitt entspricht weitgehend dem
jenigen nach Fig. 8, wobei hier allerdings zusätzlich noch
zwischen der Flachseite des ersten Bauteils 3 und der Dichtung
1 Sensoren 7 angeordnet sind.
Insgesamt kann bei der Erfindung durch den Einsatz der Piezo
elemente 4, 4' und 4'' die Übertragungsfunktion zwischen dem
zweiten Bauteil 2 und dem ersten Bauteil 3 sowie umgekehrt ver
ändert werden. Bei der Verwendung geregelt steuerbarer Piezo
elemente bzw. aktiver Dichtungen 1 mit derartigen Piezoelemen
ten kann dies in vorteilhafter Weise sogar variabel und rever
sibel erfolgen, so daß die Möglichkeiten zur Beeinflussung und
hierbei insbesondere zur Verstimmung verbessert sind.
In Fig. 10 ist eine schematische Darstellung einer Frontan
sicht eines Reihenmotors mit Getriebe und möglichen Positionen
zur Anordnung von insbesondere aktiven Dichtungen 1 darge
stellt. Fig. 11 zeigt den entsprechenden Motor in Seitenan
sicht. Der Reihenmotor gemäß den Fig. 10 und 11 weist einen
Ventildeckel 13, einen Zylinderkopf 14, einen das Kurbelgehäuse
bildenden Motorblock 15 mit zugehörigem Kurbelwellengehäuse 17,
eine im Kurbelgehäuse angeordnete Kurbelwelle 16, eine Ölwanne
18, eine Abdeckung 21, einen Motorträger 19, ein Motorlager 20,
ein Kupplungs- bzw. Automatikgehäuse 22 und ein Getriebegehäuse
23 auf.
Die möglichen Anordnungen von aktiven Dichtungen 1 sind mit
Dreiecken angedeutet. Sie befinden sich hauptsächlich in einer
Trennfuge zwischen zwei der oben genannten Komponenten. Insbe
sondere ist eine entsprechende Anordnung eines Piezoelements
auch an der Kurbelwelle 17 von Vorteil, da hier dann gezielt am
Ort einer Entstehung einer übertragenen Schwingung eingegriffen
werden kann.
Von besonderem Vorteil ist hier die unterschiedliche akustische
Impedanz der beiden Bauteile zu werten, da das härtere Bauteil
für die Piezoelemente 4, 4', 4'' in der Art einer scheinbar fe
sten Auflage einen scheinbaren Fixpunkt darstellt - also sich
darauf quasi abstützen kann - , wodurch das weichere Bauteil in
einfacher und energiesparender Weise zu künstlichen Schwingun
gen erregt werden kann.
Dieser Umstand ist insbesondere anhand der beiden Fig. 12
und 13 zu erkennen. So ist in Fig. 12 eine aktive Dichtung 1
im Stoßbereich zwischen Zylinderkopf 14 und Motorblock 15 und
in Fig. 13 eine aktive Dichtung 1 zwischen Kurbelwellengehäuse
17 und Ölwanne 18 dargestellt. Die aktive Dichtung 1 ist in
beiden Fällen im Stoßbereich zwischen den beiden jeweiligen
Bauteilen angeordnet.
Wird hierbei der Motorblock 15 bzw. das Kurbelwellengehäuse 17
mit einer hohen akustischen Impedanz, also akustisch hart oder
starr konstruiert, kann das korrespondierende Bauteil einfach
und akustisch weich ausgeführt sein, da es durch die jeweilige
aktive Dichtung 1 in einfacher Weise zu Gegenschwingungen er
regt werden kann, die der übertragenen Schwingung entgegenwir
ken.
Dies ist aber hinsichtlich der Konstruktion von derartigen Bau
teilen ein technische Lehre, die der bislang herrschenden Lehre
vollkommen entgegensteht. Diese besagt nämlich, daß bei derar
tigen Bauteilen beide Bauteile möglichst akustisch hart ausge
führt werden müssen, damit eine übertragene Schwingung auf das
nachfolgende Bauteil eine möglichst geringe Erregung bewirkt.
Im folgenden wird das erfindungsgemäße Verfahren anhand von
zwei Beispielen beschrieben. In beiden Fällen handelt es sich
bei dem ersten Bauteil 3 um ein Karosserieblech einer Kraft
fahrzeugkarosse, das von Luft umströmt wird. Bei dem zweiten
Bauteil 2 kann es sich um ein Rahmenteil der Karosserie oder um
ebenfalls um ein Karosserieblech handeln, durch das Schwingun
gen auf das erste Bauteil 3 übertragen werden. Beide Anregungen
des ersten Bauteils 3 (strömende Luft und von der Karosserie
übertragene Schwingungen) bilden einen Teil der im Innenraum
des Kraftfahrzeugs, insbesondere eines Automobils, eines Flug
zeugs oder eines Zugwagons wahrnehmbaren und bei niederen Fre
quenzen sogar spürbaren Geräuschkulisse.
Bei einer Vorrichtung gemäß Beispiel 1 weist das erste Bauteil
3 beidseitig eine Dichtung ähnlich der in Fig. 2 dargestellten
Dichtung 1 auf, wobei in dieser Dichtung 1 keine elektrischen
Kontakte 5 für die Piezoelemente 4 angeordnet sind.
Durch turbulent strömende Luft bilden sich Druckschwankungen
entlang der außenliegenden Flachseite des ersten Bauteils 3
aus, die das erste Bauteil 3 zu Schwingungen erregen. Diese
Schwingungen bewirken im Bereich des zweiten Bauteils 2 sich
verändernde Druckverläufe bzw. Kraftflüsse in der Dichtung 1.
Die sich verändernden Druckverläufe bzw. Kraftflüsse bilden
denjenigen Teil der übertragenen Schwingungen, deren Anregung
von außen kommt. Ein anderer Teil der übertragenen Schwingung
wird von der Karosserie über das zweite Bauteil 2 auf das erste
Bauteil 3 übertragen. Auch diese übertragenen Schwingungen be
wirken im Bereich des zweiten Bauteils 2 sich verändernde
Druckverläufe bzw. Kraftflüsse in der Dichtung 1.
Durch diese Druckschwankungen bzw. Kraftflüsse wird das Kri
stallgitter der in der Dichtung 1 angeordneten Piezoelemente 4
entgegen ihrer Ruheladung verändert. Die Veränderung aus der
Ruhelage ist mit einer Energieaufnahme verbunden, welche Ener
gie der übertragenen Schwingung entzogen und in elektrische
Energie umgewandelt wird. Diese Energie wird anschließend in
der Form vom Wärme an den Kunststoff der Matrix 6 der Dichtung
1 weitergegeben. Insgesamt ist durch diesen Vorgang die Gesam
tenergie und/oder die Zusammensetzung der Frequenzen der über
den Fensterrahmen 2 und/oder über die Fensterscheibe 3 übertra
genen Schwingungen verringert. Die Verringerung der Gesamtener
gie der übertragenen Schwingung stellt eine Dämpfung dar und
bewirkt eine Verringerung der von dem ersten Bauteil 3 kommen
den wahrnehmbaren Geräusche.
Bei einer Vorrichtung gemäß Beispiel 2 ist zwischen dem ersten
Bauteil 3 und dem zweiten Bauteil 2 eine aktive Dichtung 1 an
geordnet, die derjenigen nach Fig. 4 entspricht.
Wie schon bei Beispiel 1 wird durch Druckschwankungen bzw.
Kraftflüsse das Kristallgitter der in der Dichtung 1 angeordne
ten Piezoelemente 4 entgegen ihrer Ruheladung bzw. Ruhelage
verändert.
Gleichfalls wird die so übertragenen Schwingung von den Senso
ren 7 aufgenommen. Durch eine nicht dargestellte, aber hinrei
chend bekannte Auswerteelektronik und die bekannten mathemati
schen Allgorithmen (Fourier-Transformation usw.) kann die Zu
sammensetzung der übertragenen Schwingung hinsichtlich ihrer
Frequenzen und ihrer dazugehörigen Amplituden ermittelt werden.
Aufgrund der ermittelten Werte für die übertragene Schwingung
werden nun Daten generiert, mit denen die Piezoelemente der ak
tiven Dichtung 1 angesteuert und zu einer Sekundär-Schwingung
erregt werden. Bei der Sekundär-Schwingung können alle vorlie
genden Frequenzen aber auch nur diskrete Frequenzen berücksich
tigt werden. Bei der Beschränkung auf diskrete Frequenzen sind
der bauliche und der logistische Aufwand und damit auch die Ko
sten für eine erfindungsgemäße Vorrichtung und ein erfindungs
gemäßes Verfahren gesenkt.
Die künstlich erzeugte Sekundär-Schwingung wird mit der über
tragenen Schwingung interferiert. Die Gesamtenergie der nach
der Interferenz verbleibenden Restschwingung ist zumindest ge
ringer als die Gesamtenergie der ursprünglich vorliegenden
übertragenen Schwingung. Die Verringerung der Gesamtenergie der
übertragenen Schwingung stellt eine Dämpfung dar und bewirkt
eine Verringerung der von der Fensterscheibe 3 kommenden wahr
nehmbaren Geräusche. Die verbleibende Restschwingung kann eben
falls durch die Sensoren 7 gemessen werden. Hierbei kann insbe
sondere wie schon zuvor bei der übertragenen Schwingung die
Restschwingung entsprechend beeinflußt werden. Es handelt sich
also insgesamt um eine Regelstrecke.
Das Resultat einer Beeinflussung einer Anordnung gemäß Beispiel
2 ist in Fig. 14 dargestellt. Fig. 14 zeigt ein Diagramm ei
nes Schallpegels einer Ölwanne mit und ohne erfindungsgemäßem
Verfahren. Das unbeeinflußte Resultat wird durch die obere Kur
ve, das Resultat mit erfindungsgemäßer Beeinflussung durch die
untere Kurve repräsentiert.
Das Diagramm zeigt einen sogenannten 1kHz-Oktavpegel und wurde
zwischen 800 Hz und 1500 Hz aufgenommen. Der Mikrophonabstand
betrug 1 m und die Piezoelemente wurden auf die beiden höchsten
Amplituden der übertragenen Schwingung von 880 Hz und 980 Hz
abgestimmt. Allerdings wurde die örtlich Anordnung der Piezo
elemente im Stoß zwischen den beiden Bauteilen nicht optimiert.
Wie anhand eines Vergleich der oberen Kurve der unteren Kurve
zu sehen ist, betrug die Verminderung insbesondere der 880 Hz-
Amplitude 20 dB; diejenige bei 980 Hz ist nicht wesentlich ge
ringer. Bei ausgeschalteten Piezoelementen betrug der Luft
schallpegel 80 dB(A) und der 1kHz-Schallpegel 77 dB(A). Mit er
findungsgemäßer Beeinflussung, also mit aktivierten und zu Se
kundär-Schwingungen erregten Piezoelementen betrug der Luft
schallpegel 78 dB(A) und der 1kHz-Schallpegel 72 dB(A). Dies
bedeutet allein schon bei nicht optimierter Anordnung der Pie
zoelemente eine Verringerung der wahrnehmbaren Geräuschkulisse
bzgl. des Luftschallpegels von 2 dB(A) und und bzgl. des 1kHz-
Schallpegels von 6 dB(A).
Durch die "in situ"-Ermittlung der real vorliegenden übertra
genen Schwingung kann die Sekundär-Schwingung immer in Abhän
gigkeit zu der übertragenen Schwingung verändert wird.
Anstelle der Ermittlung der real vorliegenden übertragenen
Schwingung kann zur Erzeugung der Sekundär-Schwingungen stell
vertretend auch eine exemplarisch ermittelte übertragene
Schwingung, die bei Motor betriebenen Kraftfahrzeugen und hier
bei insbesondere von Kraftwagen vorzugsweise von einem Parame
ter wie der Drehzahl, dem Kurbelwellenwinkel und/oder der Last
usw. herangezogen werden. In diesem Fall werden dann die zur
Erzeugung der Sekundär-Schwingung benötigten Daten günstiger
weise einem Datenspeicher entnommen, in dem sie niedergelegt
sind. In besonderer Weise kann dieser Datensatz gezielt verän
dert werden. Dazu muß das entsprechende System als lernfähiges
System ausgebildet sein.
Sinnvollerweise wird im Fall einer aktiven und Kontakte 5 auf
weisenden Dichtung 1 die Dichtung 1 vorzugsweise baulich ausge
richtet, bspw. unter Zuhilfenahme einer Nut angeordnet. Die ge
zielte Ausrichtung der Dichtung 1 dient dazu, daß die aktive
Achse der Piezoelemente 4', 4'' zumindest in etwa in Richtung
der höchsten Amplitude und/oder in Kraftflußrichtung weist.
Desweiteren kann durch eine entsprechende körperliche Gestal
tung der Dichtung 1 und der Aufnahme der Dichtung auch der Ort
eines Piezoelementes 4', 4'' relativ zu seinem Einbauort fest
gelegt werden.
Ein besonderer Vorteil der Erfindung ist bei den ansteuerbaren
Piezoelementen 4' und 4'' - insbesondere bei in den aktiven
Dichtungen 1 angeordneten Piezoelementen 4' und 4'' - noch dar
in zu sehen, daß durch die Anordnung der Piezoelemente im Rand
bereich des Fensters und im Bereich des Überganges zwischen der
Fensterscheibe 3 und dem Fensterrahmen 2 zur Beeinflussung der
Geräuschkulisse nur kleine Hübe notwendig sind. Dies gilt so
wohl bei der Erzeugung und/oder Erhöhung eines bestimmten Ge
räuscheindrucks als auch bei der Verminderung und/oder Unter
drückung bestimmter Geräusche.
Ferner ist aufgrund der kleinen Hübe und des geringen Verlust
stromes bei Piezoelementen der Energiebedarf bei dieser Ein
flußnahme günstigerweise gering.
Claims (31)
1. Verfahren zur Beeinflussung möglicher Körperschalleitungen
und ggf. Geräuschabstrahlungen von Gegenständen, die mindestens
zwei zumindest mittelbar aneinander anliegende und miteinander
verbundene Bauteile aufweisen, wobei im Bereich des zumindest
mittelbaren aneinander Anliegens - im folgenden vereinfachend
Anlagebereich genannt - ein Distanzkörper angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Distanzkörper mit steuerbar beeinflußbarer Geometrie
gewählt wird, und daß die unter Zwischenlage des Distanzkörpers
miteinander verbundenen Bauteile (2, 3) bzgl. der Leitung des
Körperschalls mit unterschiedlichen akustischen Impedanzen di
mensioniert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß mit dem Distanzkörper im Bereich hoher Moden des Körper
schalls Sekundär-Schwingungen eingeleitet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Verhältnis der akustischen Impedanz der beiden aneinan
der anliegenden Bauteile (2, 3) kleiner als 1 : 2, bevorzugt
kleiner als 1 : 5 und besonders bevorzugt kleiner als 1 : 10
gewählt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Anlagebereich (12) ein Stoß oder ein Flansch oder eine
Trennfuge gewählt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß als eine Bauteil eine Paneele, eine Verschalungsplatte, ein
Fensterglas, ein Verkleidungsteil, insbesondere ein Karosse
rieblech eines Kraftfahrzeuges oder eines Flugzeuges, gewählt
wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Distanzkörper aus einem shape-memory-Metall gewählt
wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Distanzkörper aus einem piezoelektrisch aktiven Materi
al - im folgenden Piezoelement (4, 4', 4'') genannt - gewählt
wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Piezoelement (4, 4', 4'') in einer Dichtung (aktive
Dichtung 1) angeordnet wird.
9. Verfahren nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Ansteuerung des Piezoelements (4, 4', 4'') einem Daten
satz Daten entnommen werden.
10. Verfahren nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Piezoelement (4, 4', 4'') im Bereich einer Amplitude
bzw. einer hohen Modendichte und/oder im Bereich des höchsten
Anpreßdruckes der übertragenen Schwingung zwischen den beiden
Bauteilen (2, 3) angeordnet wird.
11. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß als ein Bauteil ein Ventildeckel (13) und/oder ein Zylin
derkopf (14) und/oder ein Motor- bzw. Zylinderblock (15)
und/oder eine Kurbelwelle (16) und/oder ein Kurbelwellengehäuse
(17) und/oder eine Ölwanne (18) und/oder ein Motorträger (19)
und/oder ein Motorlager (20) und/oder ein Kupplungs- bzw. Au
tomatikgehäuse (22) und/oder ein Getriebegehäuse (23) eines
Motors gewählt wird und daß der Distanzkörper in einer Trennfu
ge des entsprechenden Bauteils angeordnet wird.
12. Vorrichtung zur Beeinflussung möglicher Körperschalleitun
gen und ggf. Geräuschabstrahlungen von Gegenständen, die minde
stens zwei zumindest mittelbar aneinander anliegende und mit
einander verbundene Bauteile aufweisen, wobei im Bereich des
zumindest mittelbaren aneinander Anliegens - im folgenden Anla
gebereich genannt - ein Distanzkörper angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Distanzkörper ein in seiner Geometrie steuerbar beein
flußbarer Distanzkörper ist, und daß die unter Zwischenlage des
Distanzkörpers miteinander verbundenen Bauteile (2, 3) bzgl.
der Leitung des Körperschalls eine unterschiedliche akustische
Impedanz aufweisen.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Verhältnis der akustischen Impedanz der beiden aneinan
der anliegenden Bauteile (2, 3) kleiner als 1 : 2, bevorzugt
kleiner als 1 : 5 und besonders bevorzugt kleiner als 1 : 10
ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Distanzkörper shape-memory-metall aufweist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Distanzkörper ein Piezoelement (4, 4', 4'') aufweist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Piezoelement (4, 4', 4'') mit einer Steuereinheit ver
bunden ist und daß das Piezoelement (4, 4', 4'') mit der Steu
ereinheit zu Sekundär-Schwingung erregbar ist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorrichtung einen Datenspeicher aufweist und daß die
Daten zur Steuerung der Sekundär-Schwingungen einem im Daten
speicher niedergelegten Datensatz entnehmbar sind.
18. Vorrichtung nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Piezoelement (4, 4', 4'') im Bereich einer Amplitude
bzw. einer hohen Modendichte und/oder des höchsten einwirken
den Drucks der im Anlagebereich (12) übertragenen Schwingung
angeordnet ist.
19. Vorrichtung nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest eines der Bauteile (2, 3) Blech und/oder Guß
und/oder Glas aufweist.
20. Vorrichtung nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
ein Ventildeckel (13) und/oder ein Zylinderkopf (14) und/oder
ein Motor- bzw. Zylinderblock (15) und/oder eine Kurbelwelle
(16) und/oder ein Kurbelwellengehäuse (17) und/oder eine Ölwan
ne (18) und/oder ein Motorträger (19) und/oder ein Motorlager
(20) und/oder ein Kupplungs- bzw. Automatikgehäuse (22) und/oder
ein Getriebegehäuse (23) eines Motors gewählt wird und daß
der Distanzkörper in einer Trennfuge des entsprechenden Bau
teils angeordnet wird.
21. Vorrichtung nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Bauteil eine Halterung eines Aggregats und/oder eines
Anbauteils ist.
22. Vorrichtung nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Bauteil plattenförmig, insbesondere ein Verkleidungse
lement einer Karosserie vorzugsweise eines Kraftfahrzeugs oder
eines Flugzeugs ist.
23. Vorrichtung nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Distanzkörper eine Dichtung (aktive Dichtung 1) ist, in
der ein oder mehrere Piezoelemente (4, 4', 4'') angeordnet
sind.
24. Vorrichtung nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Distanzkörper eine Dichtung (aktive Dichtung 1) ist, in
der ein oder mehrere Piezoelemente (4, 4', 4'') angeordnet
sind, wobei das/die Piezoelement(e) (4, 4', 4'') in der Dich
tung (1) zumindest bevorzugt orientiert angeordnet sind und daß
die Orientierung in etwa parallel zur Kraftrichtung ist, die
die zu erwartende übertragene Schwingung auf das nachfolgende
Bauteil ausübt.
25. Vorrichtung nach Anspruch 23 oder 24,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Dichtung (1) elektrisch kontaktiert ist und daß die
Kontakte (5) im Wandungsbereich der Dichtung (1) angeordnet
sind.
26. Vorrichtung nach Anspruch 23 oder 24,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Dichtung (1) eine Matrix aus Kunststoff, bevorzugt ei
nem Polymer und besonders bevorzugt aus einem Elastomer auf
weist.
27. Vorrichtung nach Anspruch 23,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Piezoelement (4, 4', 4'') in der Dichtung (1) verein
zelt und beliebig verteilt angeordnet sind - im folgenden 0-3-
Piezokeramik-Polymer-Komposit genannt-.
28. Vorrichtung nach Anspruch 24,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Piezoelemente in der Dichtung (1) vereinzelt und ausge
richtet angeordnet sowie elektrisch kontaktiert sind - im fol
genden 1-3-Piezokeramik-Polymer-Komposit genannt-.
29. Vorrichtung nach Anspruch 23 oder 24,
dadurch gekennzeichnet,
daß die aktiven Achsen der Piezoelemente (4, 4', 4'') zumindest
bevorzugt in etwa parallel zu der Auslenkungs- und/ Kraftrich
tung der zu erwartenden Amplitude der übertragenen Schwingung
ausgerichtet sind.
30. Vorrichtung nach Anspruch 23 oder 24,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der Dichtung (1) Sensoren (7) für die Schwingungen ange
ordnet sind.
31. Vorrichtung nach Anspruch 24,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Piezoelement (4, 4', 4'') in zwei Sektoren unterteilt
ist, wobei der eine Sektor ein Piezoaktor und der andere Sektor
der Sensor (7) ist.
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