DE19825926A1 - Reluktanzmotor - Google Patents

Reluktanzmotor

Info

Publication number
DE19825926A1
DE19825926A1 DE19825926A DE19825926A DE19825926A1 DE 19825926 A1 DE19825926 A1 DE 19825926A1 DE 19825926 A DE19825926 A DE 19825926A DE 19825926 A DE19825926 A DE 19825926A DE 19825926 A1 DE19825926 A1 DE 19825926A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
current
reluctance motor
stator
motor
load
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Withdrawn
Application number
DE19825926A
Other languages
English (en)
Inventor
Markus Dr Schiffarth
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Vorwerk and Co Interholding GmbH
Original Assignee
Vorwerk and Co Interholding GmbH
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Vorwerk and Co Interholding GmbH filed Critical Vorwerk and Co Interholding GmbH
Priority to DE19825926A priority Critical patent/DE19825926A1/de
Priority to SK1601-99A priority patent/SK285633B6/sk
Priority to DE59811337T priority patent/DE59811337D1/de
Priority to PL98337238A priority patent/PL187196B1/pl
Priority to PCT/EP1998/003538 priority patent/WO1998057419A1/de
Priority to AT98936329T priority patent/ATE266273T1/de
Priority to CZ0406999A priority patent/CZ296265B6/cs
Priority to AU85373/98A priority patent/AU8537398A/en
Priority to ES98936329T priority patent/ES2216300T3/es
Priority to EP98936329A priority patent/EP0988689B1/de
Publication of DE19825926A1 publication Critical patent/DE19825926A1/de
Withdrawn legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • HELECTRICITY
    • H02GENERATION; CONVERSION OR DISTRIBUTION OF ELECTRIC POWER
    • H02PCONTROL OR REGULATION OF ELECTRIC MOTORS, ELECTRIC GENERATORS OR DYNAMO-ELECTRIC CONVERTERS; CONTROLLING TRANSFORMERS, REACTORS OR CHOKE COILS
    • H02P25/00Arrangements or methods for the control of AC motors characterised by the kind of AC motor or by structural details
    • H02P25/02Arrangements or methods for the control of AC motors characterised by the kind of AC motor or by structural details characterised by the kind of motor
    • H02P25/08Reluctance motors
    • H02P25/086Commutation
    • H02P25/089Sensorless control

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Power Engineering (AREA)
  • Control Of Electric Motors In General (AREA)

Description

Die Erfindung betrifft einen Reluktanzmotor mit einem Rotor und einem Stator, wobei der Stator einzelne Sta­ torspulen aufweist und je nach Belastung des Motors ein vordefinierter Strom in einer Spule fließt.
Bei geschalteten Reluktanzmotoren, welche allgemein bekannt sind, hängt die Größe des Drehmomentes von der Lage des Rotors zum Statorfeld ab. Um das maximale Mo­ ment im Motor zu erreichen, müssen die Statorströme und damit das Statorfeld abhängig von der Rotorlage gesteu­ ert werden. Die Information über die Rotorlage wird der Schalteinrichtung für die Statorströme bei herkömmli­ chen Methoden über einen Sensor mitgeteilt, der auf dem Rotor montiert ist. Derartige Motoren sind heute käuf­ lich zu erwerben und stellen den aktuellen Stand der Technik dar. So ist bspw. in der EP 0 441 970 B1 ein Reluktanzmotor beschrieben, welcher als Rotorlagegeber ausgebildete Sensoren aufweist. Darüber hinaus sind aus der Literatur Methoden bekannt, den Lagegeber aus Ko­ stengründen durch Berechnungsverfahren zu ersetzen, die ein mathematisches Modell des Motors enthalten, um durch Vergleich von berechneten und gemessenen Strömen und Spannungen am Motor eine Vorhersage über die aktuel­ le Motorlage machen zu können.
Im Hinblick auf den zuvorbeschriebenen Stand der Tech­ nik wird eine technische Problematik der Erfindung darin gesehen, einen Reluktanzmotor anzugeben, bei wel­ chem mit einfachen und kostengünstigen Meßmethoden eine ausreichende Genauigkeit zur Bestimmung der Rotorlage gegeben ist.
Diese Problematik ist zunächst und im wesentlichen beim Gegenstand des Anspruchs 1 gelöst, wobei darauf abge­ stellt ist, daß der vordefinierte Strom durch Aufprä­ gung einer konstanten Spannung erreicht wird und daß bei Aufprägung der Spannung die Zeit bis Erreichen des maximalen Stromwertes gemessen wird, als Maß der Bela­ stung des Motors. Durch diese erfindungsgemäße-Ausge­ staltung ist ein geschalteter Reluktanzmotor ohne Rotor­ lagegeber gegeben und erweist sich somit als einfach und kostengünstig, bei ausreichender Genauigkeit zur Bestimmung der Rotorlage. Bei bekannten Reluktanzmoto­ ren mit Rotorlagegebern hat es sich als nachteilig erwiesen, daß der Rotorlagegeber sich besonders bei nicht gekapselten Motoren, wie bspw. in Reinigungsma­ schinen, in einem schmutzzugänglichen Raum befindet und somit ausfallgefährdet ist. Die in der Literatur vorge­ stellte Steuerung mit einer modellberechneten Rotorlage erfordert einen erheblichen Rechenaufwand, der einen kostenintensiven Rechner in der Speiseeinrichtung erfor­ dert. Außerdem gehen in die Berechnung die aktuellen Werte des Motorstromes und der Motorspannung ein, die zur exakten Berechnung sehr genau gemessen werden müs­ sen. Dies führt neben der Rechnereinheit zu weiteren hohen Kosten für eine Meßeinrichtung. Die Grundidee vorliegender Erfindung beruht auf der Tatsache, daß die Induktivität einer Statorspule abhängig ist vom Luft­ spalt zwischen Rotor und Stator. Hieraus ergibt sich eine ständige Änderung der Induktivität bei einer Dre­ hung des Rotors. Bei Belastung verschiebt sich der Winkel zwischen Rotor und Statorfeld, was eine Verringe­ rung der Induktivität in der Statorspule beim Einschal­ ten der Spannung zur Folge hat. Diese Änderung wird erfindungsgemäß erfaßt. Hierzu wird weiter vorgeschla­ gen, daß der vordefinierte Strom durch Aus- und Ein­ schalten einer positiven Spannung beibehalten wird. Der Strom in der Statorspule wird nach dem Pulsweitenmodula­ tionsverfahren gesteuert. Bei diesem Verfahren werden die Spulen abwechselnd auf eine positive und negative konstante Spannung geschaltet. Der Strom erhöht sich mit der positiven Spannung und senkt sich umgekehrt mit der negativen Spannung ab. Aus dem Taktverhältnis zwi­ schen Stromerhöhung und -absenkung ergibt sich die resultierende gewünschte Stromhöhe in der jeweiligen Spule. Im vorliegenden Verfahren wird ein Strom in einer definierten Höhe eingeprägt, indem die positive Spannung solange auf die Spule geschaltet wird, bis ein Maximalwert überschritten wird. Hiernach wird die Span­ nung abwechseln aus- und eingeschaltet, um den vordefi­ nierten Stromwert zu halten. Die Zeit, die vom Einschal­ ten der Spannung bis zum Erreichen des Maximalwertes vergeht, ist von der Induktivität abhängig. Bei Bela­ stung verringert sich die Induktivität im Einschaltzeit­ punkt. Aus dieser Veränderung kann die Belastung des Motors zwischen dem Einschalten der Spannung und dem Signal, daß der Maximalstrom erreicht ist bestimmt werden. In einer Weiterbildung des Erfindungsgegenstan­ des ist vorgesehen, daß bei Erreichen eines maximalen Stromwertes zur Verhinderung einer Motorüberlastung eine Drehzahlverringerung vorgenommen wird. Danach erfolgt die Drehzahlverringerung bevorzugt bei einem solchen maximalen Stromwert, der speziell auch eine Obergrenze der Belastbarkeit markiert und insofern als Grenzstrom IGrenz bezeichnet wird. Um eine Überlastung des Motors zu vermeiden, kann demzufolge bei zu hoher Last die Drehzahl reduziert werden. Somit ist dieses Verfahren für alle Antriebe geeignet, bei denen die Lastdrehzahl abhängig ist, z. B. bei Antrieben mit dreh­ zahlabhängiger Reibung oder insbesondere Lüfterantrie­ ben. Weiter wird vorgeschlagen, daß die Zeitmessung durch Starten eines internen Zählers beim Einschalten der Spannung und Anhalten des Zählers bei Überschreiten des maximalen Stromwertes vorgenommen wird. Diese Zeit­ messung kann in einfachster Weise durch eine Mikro­ controllersteuerung realisiert sein. Hierzu wird beim Einschalten der Spannung ein interner Zähler gestartet und beim Überschreiten des Maximalstromes gestoppt. Hierbei erweist es sich als vorteilhaft, daß, ausgelöst - durch Erreichen eines Minimal-Zählerwertes, eine Dreh­ zahlreduzierung gesteuert wird. Weiter wird vorgeschla­ gen, daß die Stromerfassung über einen Schwellwertschal­ ter erfolgen kann. Letzterer kann weiter durch einen Widerstand und einen Transistor realisiert sein.
Nach dem bisher Gesagten wird die Zeitmessung bis zum Überschreiten eines Maximalstromes, der den vordefinier­ ten Strom um eine gewisse Größe übersteigen kann, als Maß für die Belastung des Motors herangezogen. Ausge­ hend von der damit bekannten Belastung des Motors kann der lastabhängige Verschiebungswinkel zwischen Rotor und Statorfeld ermittelt werden und eine Regelung der Statorströme zur Erzielung einer bevorzugten Winkellage des Statorfeldes zum Rotor erfolgen. Bevorzugt ist eine derartige Lage des Statorfeldes zum Rotor, bei der das maximale Moment im Motor erreicht wird. Insofern be­ steht erfindungsgemäß die Möglichkeit einer Steuerung der Statorströme in Abhängigkeit von der gemessenen Zeit des Stromanstiegs vom Anlegen der Spannung bis zum Erreichen des Maximalstromes.
Falls die Last bzw. die Belastung des Motors zu groß wird, kann - wie oben ausgeführt - die Drehzahl des Reluktanzmotors vermindert werden. Dadurch wird vorteil­ haft ein "Außer-Tritt-Fallen" des Rotors zum Statorfeld verhindert, wobei davon ausgegangen wird, daß der Strom auf einen Festwert geregelt wird und die Zeitmessung bis zum Erreichen des dem Festwert zugeordneten Maximal­ wertes durchgeführt wird.
Als Erweiterung dazu kann die Stromerfassung jedoch auch mehrstufig oder stufenlos ausgeführt werden. Wird ein zunächst vordefinierter Strom bzw. der zugeordnete Maximalstrom nach Einschalten der Spannung nach so kurzer Zeit erreicht, daß daraus auf eine im Hinblick auf ein mögliches "Außer-Tritt-Fallen" des Rotors unzu­ lässig hohe Belastung des Motors geschlossen wird, besteht zunächst weiterhin die Möglichkeit, die Dreh­ zahl zur Lastreduzierung zu erniedrigen. Alternativ oder kombinativ besteht jedoch auch die Möglichkeit, den Gesamtstrom und damit das Motormoment zu erhöhen. Die Erhöhung des Gesamtstromes und damit des Motormomen­ tes kann sowohl stufenweise als auch stufenlos ausge­ führt werden. Sofern auch nach erfolgter Erhöhung des Gesamtstromes noch eine zu hohe Belastung des Motors ermittelt wird, kann entsprechend eine weitere bzw. mehrfache Erhöhung des Gesamtstromes und damit des Motormomentes erfolgen. Dabei ist bevorzugt, daß erst beim Erreichen eines kritischen und somit eine Obergren­ ze bildenden Grenzstromes, der durch den verwendeten Umrichter oder die Motorerwarmung gegeben sein kann, eine Reduzierung der Drehzahl in der oben beschriebenen Weise erfolgt, so daß eine Beschädigung des Motors und des Umrichters verhindert wird. Durch die Anpassung des effektiven Motorstromes an das geforderte Moment sinkt die Erwärmung des Motors und des Umrichters. Als weite­ rer Vorteil kann der Motor mit höherer Leistung betrie­ ben werden, d. h. besser ausgenutzt werden, und der Wir­ kungsgrad erhöht sich, wodurch Energie eingespart wer­ den kann.
Nach dem oben erläuterten Gegenstand der Erfindung werden die Statorströme eines Reluktanzmotors mittels eines Umrichters gesteuert. Darüber hinaus ist erfin­ dungsgemäß die Möglichkeit vorgesehen, daß die erläuter­ te Steuerung für einen Reluktanzmotor auch für mehrere Reluktanzmotoren an einem gemeinsamen Umrichter verwen­ det wird. Dabei wird der Stromanstieg an jedem an den Umrichter angeschlossenen Motor separat gemessen, so daß eine separate Lastauswertung an jedem Motor er­ folgt. Wird die Belastung in einem Motor zu groß, wird die bisher beschriebene Drehzahlreduzierung und/oder Stromerhöhung angewendet. Da alle Motoren von einem Umrichter gespeist werden, laufen sie stets mit der gleichen Drehzahl, was in zahlreichen Anwendungen mit Vorteilen verbunden ist oder sogar vorgeschrieben sein kann. Eine gemeinsame Ansteuerung mehrerer Motoren mit einem Umrichter ermöglicht weiterhin eine deutliche Kostenreduzierung gegenüber einer Ansteuerung von Ein­ zelmotoren mit separaten Umrichtern. Eine mögliche Anwendung eines Antriebes mit mehreren, von einem ge­ meinsamen Umrichter gesteuerten Reluktanzmotoren be­ steht beispielsweise in einem Bodenreinigungsgerät.
Nachfolgend ist die Erfindung anhand der beigefügten Zeichnungen exemplarisch naher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 einen schematisch dargestellten Reluktanzmotor mit einem Rotor und einem Stator;
Fig. 2 Kennlinien des Reluktanzmotors in unbelastetem Zustand desselben, die Induktivität, die Momen­ te und den Strom in Abhängigkeit von der Win­ kelstellung zwischen Rotor und Stator betref­ fend;
Fig. 3 eine der Fig. 2 entsprechende Kennlinien­ darstellung, jedoch bei Belastung des Reluktanzmo­ tors;
Fig. 4 Kennlinien zur Darstellung des Verlaufs einer Spannung an einer Spule und des daraus resul­ tierenden Spulenstromes,
Fig. 5 zwei in Zeitabhängigkeit dargestellte Strom­ kennlinien, ohne und mit Belastung des Reluk­ tanzmotors;
Fig. 6 eine weitere in Zeitabhängigkeit dargestellte Stromkennlinie;
Fig. 7 ein Schaltbild für eine beispielhafte Stromer­ fassung;
Fig. 8 zwei in Zeitabhängigkeit dargestellte Strom­ kennlinien mit zwei unterschiedlichen vordefi­ nierten Stromwerten;
Fig. 9 ein Schaltbild für eine Ansteuerung von drei Reluktanzmotoren durch einen gemeinsamen Um­ richter.
Der in Fig. 1 dargestellte Reluktanzmotor 1 setzt sich im wesentlichen aus einem Stator 2 und einem Rotor 3 zusammen, mit ausgeprägten Stator- und Rotorpolen 4, 5 in ungleicher Anzahl. In Fig. 1 ist ein typischer Auf­ bau eines 6/4-poligen Motors 1 dargestellt.
Da die Induktivität L einer jeden auf einen Statorpol 4 aufgebrachten Statorspule 6 von der Länge des Luftspal­ tes zwischen Rotor 3 und Stator 2 bzw. zwischen Rotor­ pol 5 und Statorpol 4 abhängt, ändert sich diese Induk­ tivität L mit der Rotordrehung.
Bei der vorliegenden Erfindung wird ein Stromblock in einer konstanten Höhe ohne Rücksicht auf die genaue Rotorlage in die Statorspule 6 gespeist. Hiernach rich­ tet sich der Rotor 3 entsprechend der Belastung aus. Ohne Last kompensieren sich positives und negatives Moment M zu Null. Dieses Verhältnis von eingespeistem Stromblock I und von diesem abgedeckten, sich zu Null kompensierenden Moment ist in der Fig. 2 dargestellt. Es ist zu erkennen, daß die Stromeinspeisung zu glei­ chen Winkeln Alpha 1 und Alpha 2 beidseitig des Wende­ punktes, welcher der genauen Gegenüberlage von Rotorpol 5 und Statorpol 4 entspricht, erfolgt.
Fig. 3 zeigt Kennlinien bei Belastung des Reluktanzmo­ tors 1. Hierbei verschiebt sich der Winkel zwischen Rotor und Statorfeld, so daß im Mittel positives Moment M zur Deckung der Last benutzt wird. Aufgrund dieser Verschiebung verringert sich die Induktivität L im Einschaltzeitpunkt von Alpha 1 (ohne Last, siehe Fig. 2) zu Alpha 1' (mit Last, siehe Fig. 3).
Diese Änderung wird wie folgt gemessen:
Der Strom I in der Statorspule 6 wird nach dem Pulswei­ tenmodulationsverfahren gesteuert. Bei diesem Verfahren werden die Spulen 6 abwechselnd auf eine positive und negative konstante Spannung U geschaltet. Der Strom I erhöht sich mit der positiven Spannung und senkt sich umgekehrt mit der negativen Spannung ab. Ans dem Takt­ verhältnis zwischen Stromerhöhung und -absenkung ergibt sich die resultierende gewünschte Stromhöhe in der jeweiligen Spule 6. In Fig. 4 ist ein typischer Verlauf der Spannung U an einer Spule 6 und des daraus resultie­ renden Spulenstromes I in Abhängigkeit von der Zeit t dargestellt.
Erfindungsgemäß wird ein Strom I in einer definierten Höhe in die Spule 6 eingeprägt, indem die positive Spannung U solange auf die Spule 6 geschaltet wird, bis ein Maximalwert überschritten wird. Hiernach wird die Spannung U abwechselnd aus- und eingeschaltet, um den vordefinierten Stromwert I zu halten. Die Zeit, welche vom Einschalten der Spannung U bis zum Erreichen des Maximalwertes des Stromes I vergeht, ist von der Indukti­ vität L abhängig.
Wie aus den Fig. 2 und 3 zu erkennen, verringert sich die Induktivität L bei Belastung des Reluktanzmotors 1, bezogen auf den Einschaltpunkt Alpha 1 (ohne Last) und Alpha 1' (mit Last) des Stromes I. Aus dieser Verände­ rung kann die Belastung des Motors 1 durch Zeitmessung zwischen dem Einschalten der Spannung U und dem Signal, daß der Maximalstrom I erreicht ist, bestimmt werden.
Um eine Überlastung des Motors 1 zu vermeiden, kann bei zu hoher Last die Drehzahl reduziert werden. Somit ist dieses Verfahren für alle Antriebe geeignet, bei denen die Last drehzahlabhängig ist, z. B. bei Antrieben mit drehzahlabhängiger Reibung oder insbesondere bei Lüfter­ antrieben.
Die Zeitmessung kann in einfachster Weise durch eine Mikrocontrollersteuerung realisiert werden. Hierzu wird bei einem Einschalten der Spannung U ein interner Zäh­ ler gestartet und bei einem Überschreiten des Maximal­ stromes I Max gestoppt.
Fig. 5 zeigt zwei Stromkennlinien, welche in Abhängig­ keit von der Zeit t abgetragen sind. Die obere Kennli­ nie betrifft die Stromaufnahme bei unbelastetem Motor 1. Hier wird der Maximalstrom I Max nach einer Zeit t1 erreicht. Ans der unteren Kennlinie ist zu erkennen, daß bei Belastung des Motors 1 die Zeit t2 bis zum Erreichen des Maximalstromes I Max wesentlich geringer ist als beim unbelasteten Motor.
Zur Messung dieser Zeit t1 oder t2 wird beim Einschal­ ten der Spannung U, welches einen Stromfluß zur Folge hat, ein Zähler gestartet. Dieser Startpunkt ist in Fig. 6 mit Z1 bezeichnet. Bei Erreichen des Maximalstro­ mes I Max wird dieser Zähler gestoppt (siehe Punkt Z2), Anhand des gemessenen Zeitwertes kann die Belastung des Motors 1 ermittelt werden.
Besonders einfach kann die Zeitmessung in einer Mikro­ controllersteuerung realisiert werden. Hierdurch kann die Drehzahl reduziert werden, sobald der Zählerstand einen Minimalwert unterschreitet, was eine direkte Folge der Belastung des Motors 1 ist.
Eine einfache Methode zur Messung des Stromes I ist in der Fig. 7 dargestellt, wobei dies im wesentlichen durch einen Meßwiderstand R1 und einen Transistor T mit einer Schwellspannung, wie bspw. einem Bipolartransi­ stor, erreicht wird. Der Meßwiderstand R1 ist in diesem Ausführungsbeispiel an die Basis- und Emitteranschlüsse des Transistors T angeschlossen, welche Anschlüsse das Schwellwertverhalten (hier über die Basis-Emitterstrec­ ke) besitzen. Beim Überschreiten eines bestimmten Stro­ mes I schaltet der Transistor T aufgrund des Spannungs­ abfalls am Meßwiderstand R1 durch und gibt ein Signal an den Mikrocontroller MC, welcher die Spannung U an der Statorspule 6 umschaltet und den Zählerstop veran­ laßt.
Die Erfindung zeichnet sich insbesondere dadurch aus, daß kein Rotorlagegeber im Antrieb erforderlich ist. Die Stromerfassung erfolgt über einen Schwellwertschal­ ter, welcher, wie beschrieben durch einen Widerstand und einen Transistor realisiert sein kann.
Mit Bezug auf Fig. 8 sind zwei Stromkennlinien zeitab­ hängig dargestellt, die sich auf zwei Betriebszustände eines Reluktanzmotors beziehen. Der mit einer durchgezo­ genen Linie dargestellte zeitliche Stromverlauf steigt von der Ordinate, die mit dem Zeitpunkt des Einschalt­ ens der Spannung zusammenfällt, zunächst bis zu einem maximalen Stromwert an, von dem ausgehend durch abwech­ selndes Aus- und Einschalten der Spannung im Durch­ schnitt ein vordefinierter Stromwert Idef,1 eingehalten wird. Sofern aufgrund der Höhe der Motorbelastung die Gefahr eines "Außer-Tritt-Fallens" des Rotors zum Sta­ torfeld droht, kann entsprechend Fig. 8 eine Erhöhung des Gesamtstromes von dem bisherigen Wert Idef,1 auf einen höheren Wert Idef,2 erfolgen. Die entsprechende, gestrichelt dargestellte Stromkennlinie bezieht sich dabei wiederum auf den Zeitraum nach einem Einschalten der Spannung, so daß der von der Ordinaten ausgehende Anstieg in einem ersten Teilabschnitt deckungsgleich mit der durchgezogenen Kennlinie erfolgt. Durch die Erhöhung des Stromes von Idef,1 auf Idef,2 wird eine zugeordnete Erhöhung des Motormomentes erreicht, die bei Bedarf mehrfach wiederholt werden kann, bis ein der Belastung angemessenes, bzw. ein gewünschtes Motormo­ ment erreicht worden ist. Die in Fig. 8 angegebene Differenz Delta Idef zwischen den Stromwerten Idef,1 und Idef,2 ist lediglich exemplarisch zu verstehen und steht in der Darstellung in keinem maßstäblichen Zusam­ menhang mit den Amplituden und Absolutwerten der Strom­ verläufe. Insbesondere besteht die Möglichkeit, eine derart feine Abstufung zwischen zeitlich nacheinander gewählten vordefinierten Stromwerten Idef zu verwenden, daß eine quasi stufenlose oder stufenlose Anpassung des vordefinierten Stromwertes ermöglicht wird. Neben einer bedarfsgerechten Erhöhung des vordefinierten Stromwer­ tes besteht dabei natürlich auch die Möglichkeit einer entsprechenden bedarfsgerechten Absenkung etwa bei einem anfangs unnötig zu hoch gewählten vordefinierten Statorstrom oder beispielsweise bei einem plötzlichen Absinken der Motorbelastung.
In Fig. 9 ist ein beispielhaftes Schaltbild für eine Verschaltung von drei 4/6-poligen Reluktanzmotoren 1', 1'', 1''' an einem Umrichter 7 mit drei Stromerfassun­ gen dargestellt. Für die jeweiligen Reluktanzmotoren 1', 1'', 1''' erfolgen danach separate Strommessungen an den Meßpunkten 8', 8'' und 8''', die mit einem an den Umrichter angeschlossenen Summenleiter 9 verbunden sind. In weiterer Einzelheit sind die gemeinsamen An­ schlüsse der Phasen A, B und C der Reluktanzmotoren an den Umrichter dargestellt. Abweichend von der darge­ stellten Verschaltung besteht auch die Möglichkeit, eine andere Anzahl von Reluktanzmotoren über einen gemeinsamen Umrichter anzusteuern.
Alle offenbarten Merkmale sind erfindungswesentlich. In die Offenbarung der Anmeldung wird hiermit auch der Offenbarungsinhalt der zugehörigen/beigefügten Priori­ tätsunterlagen (Abschrift der Voranmeldung) vollinhalt­ lich mit einbezogen, auch zu dem Zweck, Merkmale dieser Unterlagen in Anspruchs vorliegender Anmeldung mit aufzunehmen.

Claims (10)

1. Reluktanzmotor (1) mit einem Rotor (3) und einem Stator (2), wobei der Stator (2) einzelne Statorspulen (6) aufweist und je nach Belastung des Motors (1) ein vordefinierter Strom (I) in einer Spule (6) fließt, dadurch gekennzeichnet, daß der vordefinierte Strom (I) durch Aufprägung einer konstanten Spannung (U) erreicht wird und daß bei Aufprägung der Spannung (U) die Zeit (t1, t2) bis zum Erreichen des maximalen Stromwertes (I Max) gemessen wird, als Maß der Belastung des Motors (1).
2. Reluktanzmotor nach Anspruch 1 oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, daß der vordefinierte Strom (I) durch Ans- und Einschalten einer positiven Spannung (U) beibehalten wird.
3. Reluktanzmotor nach einem oder mehreren der vorherge­ henden Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, daß bei Erreichen eines Grenzstromes (IGrenz) zur Verhinderung einer Motorüberlastung eine Drehzahlverringerung vorgenommen wird.
4. Reluktanzmotor nach einem oder mehreren der vorherge­ henden Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, daß die Zeitmessung durch Starten (Z1) eines internen Zählers beim Einschalten der Spannung (U) und Anhalten (Z2) des Zählers bei Überschreiten eines maximalen Stromwertes (I Max) vorgenommen wird.
5. Reluktanzmotor nach einem oder mehreren der vorherge­ henden Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, daß, ausgelöst durch Erreichen eines Minimal-Zählerwertes, eine Drehzahlreduzierung gesteu­ ert wird.
6. Reluktanzmotor (1, 1', 1'', 1''') nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, daß eine Steuerung der Statorströme abhängig von der gemessenen Zeit (t1, t2) erfolgt.
7. Reluktanzmotor (1, 1', 1'', 1''') nach einem oder mehre­ ren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, daß der vordefinierte Strom (I) veränderbar ist.
8. Reluktanzmotor (1, 1', 1'', 1''') nach Anspruch 7 oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, daß der vordefinierte Strom (I) stufenlos veränderbar ist.
9. Reluktanzmotor (1, 1', 1'', 1''') nach einem oder mehre­ ren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerung der Statorströme mittels eines Umrichters (7) erfolgt.
10. Reluktanzmotor (1, 1', 1'', 1''') nach Anspruch 9 oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, daß von dem Umrichter (7) mehrere drehzahlsynchrone Reluk­ tanzmotoren (1', 1'', 1''') angesteuert werden.
DE19825926A 1997-06-13 1998-06-10 Reluktanzmotor Withdrawn DE19825926A1 (de)

Priority Applications (10)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19825926A DE19825926A1 (de) 1997-06-13 1998-06-10 Reluktanzmotor
SK1601-99A SK285633B6 (sk) 1997-06-13 1998-06-12 Spôsob regulácie reluktančného motora
DE59811337T DE59811337D1 (de) 1997-06-13 1998-06-12 Reluktanzmotor
PL98337238A PL187196B1 (pl) 1997-06-13 1998-06-12 Sposób sterowania silnika reluktancyjnego
PCT/EP1998/003538 WO1998057419A1 (de) 1997-06-13 1998-06-12 Reluktanzmotor
AT98936329T ATE266273T1 (de) 1997-06-13 1998-06-12 Reluktanzmotor
CZ0406999A CZ296265B6 (cs) 1997-06-13 1998-06-12 Zpusob regulace reluktancního motoru
AU85373/98A AU8537398A (en) 1997-06-13 1998-06-12 Reluctance motor
ES98936329T ES2216300T3 (es) 1997-06-13 1998-06-12 Motor de reluctancia.
EP98936329A EP0988689B1 (de) 1997-06-13 1998-06-12 Reluktanzmotor

Applications Claiming Priority (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19725113 1997-06-13
DE19825926A DE19825926A1 (de) 1997-06-13 1998-06-10 Reluktanzmotor

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE19825926A1 true DE19825926A1 (de) 1998-12-17

Family

ID=7832441

Family Applications (2)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE19825926A Withdrawn DE19825926A1 (de) 1997-06-13 1998-06-10 Reluktanzmotor
DE59811337T Expired - Lifetime DE59811337D1 (de) 1997-06-13 1998-06-12 Reluktanzmotor

Family Applications After (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE59811337T Expired - Lifetime DE59811337D1 (de) 1997-06-13 1998-06-12 Reluktanzmotor

Country Status (1)

Country Link
DE (2) DE19825926A1 (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP2251970A2 (de) 2000-04-01 2010-11-17 Vorwerk & Co. Interholding GmbH Verfahren zur Regelung eines Reluktanzmotors

Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP2251970A2 (de) 2000-04-01 2010-11-17 Vorwerk & Co. Interholding GmbH Verfahren zur Regelung eines Reluktanzmotors
CN1429422B (zh) * 2000-04-01 2012-05-23 沃维克股份有限公司 磁阻马达和一种用于控制磁阻马达的方法
EP2251970A3 (de) * 2000-04-01 2012-08-15 Vorwerk & Co. Interholding GmbH Verfahren zur Regelung eines Reluktanzmotors

Also Published As

Publication number Publication date
DE59811337D1 (de) 2004-06-09

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE19628585C2 (de) Verfahren zum Kommutieren eines bürstenlosen Motors und Speiseschaltung für einen bürstenlosen Motor
DE19956104A1 (de) Sensorlose Erfassung eines festgestellten Rotors eines Motors mit geschalteter Reluktanz
EP1191676B1 (de) Verfahren zum Ermitteln der Drehzahl eines Wechselstrom-Motors sowie Motor-Steuersystem
DE69830958T2 (de) System und Verfahren zum Bremsen eines Stellantriebes mit einem bürstenlosen Motor
WO1998032214A1 (de) Steuerung des anlaufs und des betriebs eines einphasensynchronmotors mit permanentmagnetischem rotor auch unter berücksichtigung von störfällen
DE19843924A1 (de) Berührungslose Steuerung eines Motors mit geschalteter Reluktanz
DE2556726B2 (de) Steuerschaltung fuer einen selbstanlaufenden elektromotor
DE3116047C2 (de)
EP2596577B1 (de) Verfahren und vorrichtung zum ansteuern einer mehrphasigen elektronisch kommutierten elektrischen maschine sowie ein motorsystem
DE102005045137A1 (de) Lüftereinheit mit einer vorgegebenen künstlichen Kennlinie und Verfahren zu dessen Betrieb
EP0650248A2 (de) Netzgerät
DE69936222T2 (de) System und verfahren zum schutz eines elektromotors und dessen ansteuerschaltung, und ein elektromotor
EP0397818B1 (de) Verfahren und einrichtung zur änderung der ist-drehzahl eines mehrphasen-asynchronmotors, und zur ausführung des verfahrens geeignetes motorensystem
DE19539656A1 (de) Verfahren zum Anlaufen drehzahlveränderlicher elektrischer Antriebe
DE19825926A1 (de) Reluktanzmotor
EP0988689B1 (de) Reluktanzmotor
DE3607014B4 (de) Schaltungsanordnung zur pulsbreitenmodulierten Ansteuerung eines Gleichstrommotors
EP1443635B1 (de) Verfahren zum Steuern des Zündwinkels und einphasiger wechselstromversorgter Elektromotor
DE69732066T2 (de) Lastkontrolleinrichtung
DE2938625A1 (de) Schaltungsanordnung zum energiesparen
DE202004020586U1 (de) Überlastschutz von bürstenlosen Motoren
DE2829657C2 (de) Drehzahlbegrenzung für einen Reihenschlußmotor
DE102020106106A1 (de) Elektromotor sowie Ansteuerungsverfahren
DE102016123741A1 (de) Verfahren zum Erkennen einer mechanischen Blockierung im Betrieb eines Elektromotors
EP3337032B1 (de) Verfahren zum betrieb eines reluktanzmotors

Legal Events

Date Code Title Description
8141 Disposal/no request for examination