DE19825926A1 - Reluktanzmotor - Google Patents
ReluktanzmotorInfo
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- H02P25/00—Arrangements or methods for the control of AC motors characterised by the kind of AC motor or by structural details
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- H02P25/08—Reluctance motors
- H02P25/086—Commutation
- H02P25/089—Sensorless control
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- Engineering & Computer Science (AREA)
- Power Engineering (AREA)
- Control Of Electric Motors In General (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft einen Reluktanzmotor mit einem
Rotor und einem Stator, wobei der Stator einzelne Sta
torspulen aufweist und je nach Belastung des Motors ein
vordefinierter Strom in einer Spule fließt.
Bei geschalteten Reluktanzmotoren, welche allgemein
bekannt sind, hängt die Größe des Drehmomentes von der
Lage des Rotors zum Statorfeld ab. Um das maximale Mo
ment im Motor zu erreichen, müssen die Statorströme und
damit das Statorfeld abhängig von der Rotorlage gesteu
ert werden. Die Information über die Rotorlage wird der
Schalteinrichtung für die Statorströme bei herkömmli
chen Methoden über einen Sensor mitgeteilt, der auf dem
Rotor montiert ist. Derartige Motoren sind heute käuf
lich zu erwerben und stellen den aktuellen Stand der
Technik dar. So ist bspw. in der EP 0 441 970 B1 ein
Reluktanzmotor beschrieben, welcher als Rotorlagegeber
ausgebildete Sensoren aufweist. Darüber hinaus sind aus
der Literatur Methoden bekannt, den Lagegeber aus Ko
stengründen durch Berechnungsverfahren zu ersetzen, die
ein mathematisches Modell des Motors enthalten, um
durch Vergleich von berechneten und gemessenen Strömen
und Spannungen am Motor eine Vorhersage über die aktuel
le Motorlage machen zu können.
Im Hinblick auf den zuvorbeschriebenen Stand der Tech
nik wird eine technische Problematik der Erfindung
darin gesehen, einen Reluktanzmotor anzugeben, bei wel
chem mit einfachen und kostengünstigen Meßmethoden eine
ausreichende Genauigkeit zur Bestimmung der Rotorlage
gegeben ist.
Diese Problematik ist zunächst und im wesentlichen beim
Gegenstand des Anspruchs 1 gelöst, wobei darauf abge
stellt ist, daß der vordefinierte Strom durch Aufprä
gung einer konstanten Spannung erreicht wird und daß
bei Aufprägung der Spannung die Zeit bis Erreichen des
maximalen Stromwertes gemessen wird, als Maß der Bela
stung des Motors. Durch diese erfindungsgemäße-Ausge
staltung ist ein geschalteter Reluktanzmotor ohne Rotor
lagegeber gegeben und erweist sich somit als einfach
und kostengünstig, bei ausreichender Genauigkeit zur
Bestimmung der Rotorlage. Bei bekannten Reluktanzmoto
ren mit Rotorlagegebern hat es sich als nachteilig
erwiesen, daß der Rotorlagegeber sich besonders bei
nicht gekapselten Motoren, wie bspw. in Reinigungsma
schinen, in einem schmutzzugänglichen Raum befindet und
somit ausfallgefährdet ist. Die in der Literatur vorge
stellte Steuerung mit einer modellberechneten Rotorlage
erfordert einen erheblichen Rechenaufwand, der einen
kostenintensiven Rechner in der Speiseeinrichtung erfor
dert. Außerdem gehen in die Berechnung die aktuellen
Werte des Motorstromes und der Motorspannung ein, die
zur exakten Berechnung sehr genau gemessen werden müs
sen. Dies führt neben der Rechnereinheit zu weiteren
hohen Kosten für eine Meßeinrichtung. Die Grundidee
vorliegender Erfindung beruht auf der Tatsache, daß die
Induktivität einer Statorspule abhängig ist vom Luft
spalt zwischen Rotor und Stator. Hieraus ergibt sich
eine ständige Änderung der Induktivität bei einer Dre
hung des Rotors. Bei Belastung verschiebt sich der
Winkel zwischen Rotor und Statorfeld, was eine Verringe
rung der Induktivität in der Statorspule beim Einschal
ten der Spannung zur Folge hat. Diese Änderung wird
erfindungsgemäß erfaßt. Hierzu wird weiter vorgeschla
gen, daß der vordefinierte Strom durch Aus- und Ein
schalten einer positiven Spannung beibehalten wird. Der
Strom in der Statorspule wird nach dem Pulsweitenmodula
tionsverfahren gesteuert. Bei diesem Verfahren werden
die Spulen abwechselnd auf eine positive und negative
konstante Spannung geschaltet. Der Strom erhöht sich
mit der positiven Spannung und senkt sich umgekehrt mit
der negativen Spannung ab. Aus dem Taktverhältnis zwi
schen Stromerhöhung und -absenkung ergibt sich die
resultierende gewünschte Stromhöhe in der jeweiligen
Spule. Im vorliegenden Verfahren wird ein Strom in
einer definierten Höhe eingeprägt, indem die positive
Spannung solange auf die Spule geschaltet wird, bis ein
Maximalwert überschritten wird. Hiernach wird die Span
nung abwechseln aus- und eingeschaltet, um den vordefi
nierten Stromwert zu halten. Die Zeit, die vom Einschal
ten der Spannung bis zum Erreichen des Maximalwertes
vergeht, ist von der Induktivität abhängig. Bei Bela
stung verringert sich die Induktivität im Einschaltzeit
punkt. Aus dieser Veränderung kann die Belastung des
Motors zwischen dem Einschalten der Spannung und dem
Signal, daß der Maximalstrom erreicht ist bestimmt
werden. In einer Weiterbildung des Erfindungsgegenstan
des ist vorgesehen, daß bei Erreichen eines maximalen
Stromwertes zur Verhinderung einer Motorüberlastung
eine Drehzahlverringerung vorgenommen wird. Danach
erfolgt die Drehzahlverringerung bevorzugt bei einem
solchen maximalen Stromwert, der speziell auch eine
Obergrenze der Belastbarkeit markiert und insofern als
Grenzstrom IGrenz bezeichnet wird. Um eine Überlastung
des Motors zu vermeiden, kann demzufolge bei zu hoher
Last die Drehzahl reduziert werden. Somit ist dieses
Verfahren für alle Antriebe geeignet, bei denen die
Lastdrehzahl abhängig ist, z. B. bei Antrieben mit dreh
zahlabhängiger Reibung oder insbesondere Lüfterantrie
ben. Weiter wird vorgeschlagen, daß die Zeitmessung
durch Starten eines internen Zählers beim Einschalten
der Spannung und Anhalten des Zählers bei Überschreiten
des maximalen Stromwertes vorgenommen wird. Diese Zeit
messung kann in einfachster Weise durch eine Mikro
controllersteuerung realisiert sein. Hierzu wird beim
Einschalten der Spannung ein interner Zähler gestartet
und beim Überschreiten des Maximalstromes gestoppt.
Hierbei erweist es sich als vorteilhaft, daß, ausgelöst -
durch Erreichen eines Minimal-Zählerwertes, eine Dreh
zahlreduzierung gesteuert wird. Weiter wird vorgeschla
gen, daß die Stromerfassung über einen Schwellwertschal
ter erfolgen kann. Letzterer kann weiter durch einen
Widerstand und einen Transistor realisiert sein.
Nach dem bisher Gesagten wird die Zeitmessung bis zum
Überschreiten eines Maximalstromes, der den vordefinier
ten Strom um eine gewisse Größe übersteigen kann, als
Maß für die Belastung des Motors herangezogen. Ausge
hend von der damit bekannten Belastung des Motors kann
der lastabhängige Verschiebungswinkel zwischen Rotor
und Statorfeld ermittelt werden und eine Regelung der
Statorströme zur Erzielung einer bevorzugten Winkellage
des Statorfeldes zum Rotor erfolgen. Bevorzugt ist eine
derartige Lage des Statorfeldes zum Rotor, bei der das
maximale Moment im Motor erreicht wird. Insofern be
steht erfindungsgemäß die Möglichkeit einer Steuerung
der Statorströme in Abhängigkeit von der gemessenen
Zeit des Stromanstiegs vom Anlegen der Spannung bis zum
Erreichen des Maximalstromes.
Falls die Last bzw. die Belastung des Motors zu groß
wird, kann - wie oben ausgeführt - die Drehzahl des
Reluktanzmotors vermindert werden. Dadurch wird vorteil
haft ein "Außer-Tritt-Fallen" des Rotors zum Statorfeld
verhindert, wobei davon ausgegangen wird, daß der Strom
auf einen Festwert geregelt wird und die Zeitmessung
bis zum Erreichen des dem Festwert zugeordneten Maximal
wertes durchgeführt wird.
Als Erweiterung dazu kann die Stromerfassung jedoch
auch mehrstufig oder stufenlos ausgeführt werden. Wird
ein zunächst vordefinierter Strom bzw. der zugeordnete
Maximalstrom nach Einschalten der Spannung nach so
kurzer Zeit erreicht, daß daraus auf eine im Hinblick
auf ein mögliches "Außer-Tritt-Fallen" des Rotors unzu
lässig hohe Belastung des Motors geschlossen wird,
besteht zunächst weiterhin die Möglichkeit, die Dreh
zahl zur Lastreduzierung zu erniedrigen. Alternativ
oder kombinativ besteht jedoch auch die Möglichkeit,
den Gesamtstrom und damit das Motormoment zu erhöhen.
Die Erhöhung des Gesamtstromes und damit des Motormomen
tes kann sowohl stufenweise als auch stufenlos ausge
führt werden. Sofern auch nach erfolgter Erhöhung des
Gesamtstromes noch eine zu hohe Belastung des Motors
ermittelt wird, kann entsprechend eine weitere bzw.
mehrfache Erhöhung des Gesamtstromes und damit des
Motormomentes erfolgen. Dabei ist bevorzugt, daß erst
beim Erreichen eines kritischen und somit eine Obergren
ze bildenden Grenzstromes, der durch den verwendeten
Umrichter oder die Motorerwarmung gegeben sein kann,
eine Reduzierung der Drehzahl in der oben beschriebenen
Weise erfolgt, so daß eine Beschädigung des Motors und
des Umrichters verhindert wird. Durch die Anpassung des
effektiven Motorstromes an das geforderte Moment sinkt
die Erwärmung des Motors und des Umrichters. Als weite
rer Vorteil kann der Motor mit höherer Leistung betrie
ben werden, d. h. besser ausgenutzt werden, und der Wir
kungsgrad erhöht sich, wodurch Energie eingespart wer
den kann.
Nach dem oben erläuterten Gegenstand der Erfindung
werden die Statorströme eines Reluktanzmotors mittels
eines Umrichters gesteuert. Darüber hinaus ist erfin
dungsgemäß die Möglichkeit vorgesehen, daß die erläuter
te Steuerung für einen Reluktanzmotor auch für mehrere
Reluktanzmotoren an einem gemeinsamen Umrichter verwen
det wird. Dabei wird der Stromanstieg an jedem an den
Umrichter angeschlossenen Motor separat gemessen, so
daß eine separate Lastauswertung an jedem Motor er
folgt. Wird die Belastung in einem Motor zu groß, wird
die bisher beschriebene Drehzahlreduzierung und/oder
Stromerhöhung angewendet. Da alle Motoren von einem
Umrichter gespeist werden, laufen sie stets mit der
gleichen Drehzahl, was in zahlreichen Anwendungen mit
Vorteilen verbunden ist oder sogar vorgeschrieben sein
kann. Eine gemeinsame Ansteuerung mehrerer Motoren mit
einem Umrichter ermöglicht weiterhin eine deutliche
Kostenreduzierung gegenüber einer Ansteuerung von Ein
zelmotoren mit separaten Umrichtern. Eine mögliche
Anwendung eines Antriebes mit mehreren, von einem ge
meinsamen Umrichter gesteuerten Reluktanzmotoren be
steht beispielsweise in einem Bodenreinigungsgerät.
Nachfolgend ist die Erfindung anhand der beigefügten
Zeichnungen exemplarisch naher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 einen schematisch dargestellten Reluktanzmotor
mit einem Rotor und einem Stator;
Fig. 2 Kennlinien des Reluktanzmotors in unbelastetem
Zustand desselben, die Induktivität, die Momen
te und den Strom in Abhängigkeit von der Win
kelstellung zwischen Rotor und Stator betref
fend;
Fig. 3 eine der Fig. 2 entsprechende Kennlinien
darstellung, jedoch bei Belastung des Reluktanzmo
tors;
Fig. 4 Kennlinien zur Darstellung des Verlaufs einer
Spannung an einer Spule und des daraus resul
tierenden Spulenstromes,
Fig. 5 zwei in Zeitabhängigkeit dargestellte Strom
kennlinien, ohne und mit Belastung des Reluk
tanzmotors;
Fig. 6 eine weitere in Zeitabhängigkeit dargestellte
Stromkennlinie;
Fig. 7 ein Schaltbild für eine beispielhafte Stromer
fassung;
Fig. 8 zwei in Zeitabhängigkeit dargestellte Strom
kennlinien mit zwei unterschiedlichen vordefi
nierten Stromwerten;
Fig. 9 ein Schaltbild für eine Ansteuerung von drei
Reluktanzmotoren durch einen gemeinsamen Um
richter.
Der in Fig. 1 dargestellte Reluktanzmotor 1 setzt sich
im wesentlichen aus einem Stator 2 und einem Rotor 3
zusammen, mit ausgeprägten Stator- und Rotorpolen 4, 5
in ungleicher Anzahl. In Fig. 1 ist ein typischer Auf
bau eines 6/4-poligen Motors 1 dargestellt.
Da die Induktivität L einer jeden auf einen Statorpol 4
aufgebrachten Statorspule 6 von der Länge des Luftspal
tes zwischen Rotor 3 und Stator 2 bzw. zwischen Rotor
pol 5 und Statorpol 4 abhängt, ändert sich diese Induk
tivität L mit der Rotordrehung.
Bei der vorliegenden Erfindung wird ein Stromblock in
einer konstanten Höhe ohne Rücksicht auf die genaue
Rotorlage in die Statorspule 6 gespeist. Hiernach rich
tet sich der Rotor 3 entsprechend der Belastung aus.
Ohne Last kompensieren sich positives und negatives
Moment M zu Null. Dieses Verhältnis von eingespeistem
Stromblock I und von diesem abgedeckten, sich zu Null
kompensierenden Moment ist in der Fig. 2 dargestellt.
Es ist zu erkennen, daß die Stromeinspeisung zu glei
chen Winkeln Alpha 1 und Alpha 2 beidseitig des Wende
punktes, welcher der genauen Gegenüberlage von Rotorpol
5 und Statorpol 4 entspricht, erfolgt.
Fig. 3 zeigt Kennlinien bei Belastung des Reluktanzmo
tors 1. Hierbei verschiebt sich der Winkel zwischen
Rotor und Statorfeld, so daß im Mittel positives Moment
M zur Deckung der Last benutzt wird. Aufgrund dieser
Verschiebung verringert sich die Induktivität L im
Einschaltzeitpunkt von Alpha 1 (ohne Last, siehe Fig.
2) zu Alpha 1' (mit Last, siehe Fig. 3).
Diese Änderung wird wie folgt gemessen:
Der Strom I in der Statorspule 6 wird nach dem Pulswei tenmodulationsverfahren gesteuert. Bei diesem Verfahren werden die Spulen 6 abwechselnd auf eine positive und negative konstante Spannung U geschaltet. Der Strom I erhöht sich mit der positiven Spannung und senkt sich umgekehrt mit der negativen Spannung ab. Ans dem Takt verhältnis zwischen Stromerhöhung und -absenkung ergibt sich die resultierende gewünschte Stromhöhe in der jeweiligen Spule 6. In Fig. 4 ist ein typischer Verlauf der Spannung U an einer Spule 6 und des daraus resultie renden Spulenstromes I in Abhängigkeit von der Zeit t dargestellt.
Der Strom I in der Statorspule 6 wird nach dem Pulswei tenmodulationsverfahren gesteuert. Bei diesem Verfahren werden die Spulen 6 abwechselnd auf eine positive und negative konstante Spannung U geschaltet. Der Strom I erhöht sich mit der positiven Spannung und senkt sich umgekehrt mit der negativen Spannung ab. Ans dem Takt verhältnis zwischen Stromerhöhung und -absenkung ergibt sich die resultierende gewünschte Stromhöhe in der jeweiligen Spule 6. In Fig. 4 ist ein typischer Verlauf der Spannung U an einer Spule 6 und des daraus resultie renden Spulenstromes I in Abhängigkeit von der Zeit t dargestellt.
Erfindungsgemäß wird ein Strom I in einer definierten
Höhe in die Spule 6 eingeprägt, indem die positive
Spannung U solange auf die Spule 6 geschaltet wird, bis
ein Maximalwert überschritten wird. Hiernach wird die
Spannung U abwechselnd aus- und eingeschaltet, um den
vordefinierten Stromwert I zu halten. Die Zeit, welche
vom Einschalten der Spannung U bis zum Erreichen des
Maximalwertes des Stromes I vergeht, ist von der Indukti
vität L abhängig.
Wie aus den Fig. 2 und 3 zu erkennen, verringert sich
die Induktivität L bei Belastung des Reluktanzmotors 1,
bezogen auf den Einschaltpunkt Alpha 1 (ohne Last) und
Alpha 1' (mit Last) des Stromes I. Aus dieser Verände
rung kann die Belastung des Motors 1 durch Zeitmessung
zwischen dem Einschalten der Spannung U und dem Signal,
daß der Maximalstrom I erreicht ist, bestimmt werden.
Um eine Überlastung des Motors 1 zu vermeiden, kann bei
zu hoher Last die Drehzahl reduziert werden. Somit ist
dieses Verfahren für alle Antriebe geeignet, bei denen
die Last drehzahlabhängig ist, z. B. bei Antrieben mit
drehzahlabhängiger Reibung oder insbesondere bei Lüfter
antrieben.
Die Zeitmessung kann in einfachster Weise durch eine
Mikrocontrollersteuerung realisiert werden. Hierzu wird
bei einem Einschalten der Spannung U ein interner Zäh
ler gestartet und bei einem Überschreiten des Maximal
stromes I Max gestoppt.
Fig. 5 zeigt zwei Stromkennlinien, welche in Abhängig
keit von der Zeit t abgetragen sind. Die obere Kennli
nie betrifft die Stromaufnahme bei unbelastetem Motor
1. Hier wird der Maximalstrom I Max nach einer Zeit t1
erreicht. Ans der unteren Kennlinie ist zu erkennen,
daß bei Belastung des Motors 1 die Zeit t2 bis zum
Erreichen des Maximalstromes I Max wesentlich geringer
ist als beim unbelasteten Motor.
Zur Messung dieser Zeit t1 oder t2 wird beim Einschal
ten der Spannung U, welches einen Stromfluß zur Folge
hat, ein Zähler gestartet. Dieser Startpunkt ist in
Fig. 6 mit Z1 bezeichnet. Bei Erreichen des Maximalstro
mes I Max wird dieser Zähler gestoppt (siehe Punkt Z2),
Anhand des gemessenen Zeitwertes kann die Belastung des
Motors 1 ermittelt werden.
Besonders einfach kann die Zeitmessung in einer Mikro
controllersteuerung realisiert werden. Hierdurch kann
die Drehzahl reduziert werden, sobald der Zählerstand
einen Minimalwert unterschreitet, was eine direkte
Folge der Belastung des Motors 1 ist.
Eine einfache Methode zur Messung des Stromes I ist in
der Fig. 7 dargestellt, wobei dies im wesentlichen
durch einen Meßwiderstand R1 und einen Transistor T mit
einer Schwellspannung, wie bspw. einem Bipolartransi
stor, erreicht wird. Der Meßwiderstand R1 ist in diesem
Ausführungsbeispiel an die Basis- und Emitteranschlüsse
des Transistors T angeschlossen, welche Anschlüsse das
Schwellwertverhalten (hier über die Basis-Emitterstrec
ke) besitzen. Beim Überschreiten eines bestimmten Stro
mes I schaltet der Transistor T aufgrund des Spannungs
abfalls am Meßwiderstand R1 durch und gibt ein Signal
an den Mikrocontroller MC, welcher die Spannung U an
der Statorspule 6 umschaltet und den Zählerstop veran
laßt.
Die Erfindung zeichnet sich insbesondere dadurch aus,
daß kein Rotorlagegeber im Antrieb erforderlich ist.
Die Stromerfassung erfolgt über einen Schwellwertschal
ter, welcher, wie beschrieben durch einen Widerstand
und einen Transistor realisiert sein kann.
Mit Bezug auf Fig. 8 sind zwei Stromkennlinien zeitab
hängig dargestellt, die sich auf zwei Betriebszustände
eines Reluktanzmotors beziehen. Der mit einer durchgezo
genen Linie dargestellte zeitliche Stromverlauf steigt
von der Ordinate, die mit dem Zeitpunkt des Einschalt
ens der Spannung zusammenfällt, zunächst bis zu einem
maximalen Stromwert an, von dem ausgehend durch abwech
selndes Aus- und Einschalten der Spannung im Durch
schnitt ein vordefinierter Stromwert Idef,1 eingehalten
wird. Sofern aufgrund der Höhe der Motorbelastung die
Gefahr eines "Außer-Tritt-Fallens" des Rotors zum Sta
torfeld droht, kann entsprechend Fig. 8 eine Erhöhung
des Gesamtstromes von dem bisherigen Wert Idef,1 auf
einen höheren Wert Idef,2 erfolgen. Die entsprechende,
gestrichelt dargestellte Stromkennlinie bezieht sich
dabei wiederum auf den Zeitraum nach einem Einschalten
der Spannung, so daß der von der Ordinaten ausgehende
Anstieg in einem ersten Teilabschnitt deckungsgleich
mit der durchgezogenen Kennlinie erfolgt. Durch die
Erhöhung des Stromes von Idef,1 auf Idef,2 wird eine
zugeordnete Erhöhung des Motormomentes erreicht, die
bei Bedarf mehrfach wiederholt werden kann, bis ein der
Belastung angemessenes, bzw. ein gewünschtes Motormo
ment erreicht worden ist. Die in Fig. 8 angegebene
Differenz Delta Idef zwischen den Stromwerten Idef,1
und Idef,2 ist lediglich exemplarisch zu verstehen und
steht in der Darstellung in keinem maßstäblichen Zusam
menhang mit den Amplituden und Absolutwerten der Strom
verläufe. Insbesondere besteht die Möglichkeit, eine
derart feine Abstufung zwischen zeitlich nacheinander
gewählten vordefinierten Stromwerten Idef zu verwenden,
daß eine quasi stufenlose oder stufenlose Anpassung des
vordefinierten Stromwertes ermöglicht wird. Neben einer
bedarfsgerechten Erhöhung des vordefinierten Stromwer
tes besteht dabei natürlich auch die Möglichkeit einer
entsprechenden bedarfsgerechten Absenkung etwa bei
einem anfangs unnötig zu hoch gewählten vordefinierten
Statorstrom oder beispielsweise bei einem plötzlichen
Absinken der Motorbelastung.
In Fig. 9 ist ein beispielhaftes Schaltbild für eine
Verschaltung von drei 4/6-poligen Reluktanzmotoren 1',
1'', 1''' an einem Umrichter 7 mit drei Stromerfassun
gen dargestellt. Für die jeweiligen Reluktanzmotoren
1', 1'', 1''' erfolgen danach separate Strommessungen
an den Meßpunkten 8', 8'' und 8''', die mit einem an
den Umrichter angeschlossenen Summenleiter 9 verbunden
sind. In weiterer Einzelheit sind die gemeinsamen An
schlüsse der Phasen A, B und C der Reluktanzmotoren an
den Umrichter dargestellt. Abweichend von der darge
stellten Verschaltung besteht auch die Möglichkeit,
eine andere Anzahl von Reluktanzmotoren über einen
gemeinsamen Umrichter anzusteuern.
Alle offenbarten Merkmale sind erfindungswesentlich. In
die Offenbarung der Anmeldung wird hiermit auch der
Offenbarungsinhalt der zugehörigen/beigefügten Priori
tätsunterlagen (Abschrift der Voranmeldung) vollinhalt
lich mit einbezogen, auch zu dem Zweck, Merkmale dieser
Unterlagen in Anspruchs vorliegender Anmeldung mit
aufzunehmen.
Claims (10)
1. Reluktanzmotor (1) mit einem Rotor (3) und einem
Stator (2), wobei der Stator (2) einzelne Statorspulen
(6) aufweist und je nach Belastung des Motors (1) ein
vordefinierter Strom (I) in einer Spule (6) fließt,
dadurch gekennzeichnet, daß der vordefinierte Strom (I)
durch Aufprägung einer konstanten Spannung (U) erreicht
wird und daß bei Aufprägung der Spannung (U) die Zeit
(t1, t2) bis zum Erreichen des maximalen Stromwertes (I
Max) gemessen wird, als Maß der Belastung des Motors
(1).
2. Reluktanzmotor nach Anspruch 1 oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, daß der vordefinierte
Strom (I) durch Ans- und Einschalten einer positiven
Spannung (U) beibehalten wird.
3. Reluktanzmotor nach einem oder mehreren der vorherge
henden Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch
gekennzeichnet, daß bei Erreichen eines Grenzstromes
(IGrenz) zur Verhinderung einer Motorüberlastung eine
Drehzahlverringerung vorgenommen wird.
4. Reluktanzmotor nach einem oder mehreren der vorherge
henden Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch
gekennzeichnet, daß die Zeitmessung durch Starten (Z1)
eines internen Zählers beim Einschalten der Spannung
(U) und Anhalten (Z2) des Zählers bei Überschreiten
eines maximalen Stromwertes (I Max) vorgenommen wird.
5. Reluktanzmotor nach einem oder mehreren der vorherge
henden Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch
gekennzeichnet, daß, ausgelöst durch Erreichen eines
Minimal-Zählerwertes, eine Drehzahlreduzierung gesteu
ert wird.
6. Reluktanzmotor (1, 1', 1'', 1''') nach einem oder
mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, daß eine Steuerung der
Statorströme abhängig von der gemessenen Zeit (t1, t2)
erfolgt.
7. Reluktanzmotor (1, 1', 1'', 1''') nach einem oder mehre
ren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, daß der vordefinierte
Strom (I) veränderbar ist.
8. Reluktanzmotor (1, 1', 1'', 1''') nach Anspruch 7 oder
insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, daß der
vordefinierte Strom (I) stufenlos veränderbar ist.
9. Reluktanzmotor (1, 1', 1'', 1''') nach einem oder mehre
ren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerung der
Statorströme mittels eines Umrichters (7) erfolgt.
10. Reluktanzmotor (1, 1', 1'', 1''') nach Anspruch 9
oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, daß
von dem Umrichter (7) mehrere drehzahlsynchrone Reluk
tanzmotoren (1', 1'', 1''') angesteuert werden.
Priority Applications (10)
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EP98936329A EP0988689B1 (de) | 1997-06-13 | 1998-06-12 | Reluktanzmotor |
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Applications Claiming Priority (2)
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Publications (1)
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1998
- 1998-06-10 DE DE19825926A patent/DE19825926A1/de not_active Withdrawn
- 1998-06-12 DE DE59811337T patent/DE59811337D1/de not_active Expired - Lifetime
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8141 | Disposal/no request for examination |