DE19825350A1 - Thermoplastische Polyesterformmasse mit verbesserter Stabilität - Google Patents
Thermoplastische Polyesterformmasse mit verbesserter StabilitätInfo
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Abstract
Thermoplastische Polyesterformmassen, enthaltend DOLLAR A A) 30 bis 100 Gew.-% an Polyestern, zusammengesetzt aus DOLLAR A a¶1¶) 50 bis 100 Gew.-% an Polybutylenterephthalat mit einem Gehalt an einer Lewis-sauren anorganischen oder organischen Metallverbindung im Bereich von 65 bis 100 ppm (bezogen auf das Metall), und DOLLAR A a¶2¶) 0 bis 50 Gew.-% an Polyester, die von Polybutylenterephthalat verschieden sind, DOLLAR A B) 0 bis 40 Gew.-% an Schlagzähmodifiern, DOLLAR A C) 0 bis 30 Gew.-% an Flammschutzmitteln, DOLLAR A D) 0 bis 50 Gew.-% an Füllstoffen und DOLLAR A E) 0 bis 20 Gew.-% an weiteren Zusatzstoffen, DOLLAR A wobei die Summe der Gewichtsprozente der Komponenten A) bis E) stets 100 ergibt.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft thermoplastische Polyester
formmassen mit verbesserter Stabilität, enthaltend
- A) 30 bis 100 Gew.-% an Polyestern, zusammengesetzt aus
- a1) 50 bis 100 Gew.-% an Polybutylenterephthalat (PBT) mit einem Gehalt an einer Lewis-sauren anorganischen oder or ganischen Metallverbindung im Bereich von 65 bis 100 ppm (bezogen auf das Metall), und
- a2) 0 bis 50 Gew.-% an Polyestern, die von Polybutylen terephthalat verschieden sind,
- B) 0 bis 40 Gew.-% an Schlagzähmodifiern,
- C) 0 bis 30 Gew.-% an Flammschutzmitteln,
- D) 0 bis 50 Gew.-% an Füllstoffen und
- E) 0 bis 20 Gew.-% an weiteren Zusatzstoffen,
wobei die Summe der Gewichtsprozente der Komponenten A) bis E)
stets 100 ergibt.
Des weiteren betrifft die Erfindung die Verwendung der vorgenann
ter Polyesterformmassen für die Herstellung von Fasern, Folien
und Formkörpern.
Polyester zeichnen sich durch eine geringe Wasseraufnahme und
durch gute Dimensionsstabilität und Lösungsmittelbeständigkeit
aus.
Abmischungen aus Polyestern mit anderen Zusatzstoffen sowie Ver
fahren zu deren Herstellung sind seit langem bekannt. Besonders
häufig wird unter den Polyestern auf Polybutylenterephthalat we
gen seiner guten mechanischen und rheologischen Eigenschaften und
der gegenüber anderen Polyestern wirtschaftlicheren Verarbeitbar
keit zurückgegriffen.
Die Herstellung von Polybutylenterephthalaten läßt sich grund
sätzlich in zwei Verfahrensschritte unterteilen, der Umesterung
und der Polykondensation. In der Regel werden beide Verfahrens
stufen in Gegenwart eines Katalysators durchgeführt. Bei den be
sonders häufig eingesetzten Katalysatoren handelt es sich um
Titanverbindungen, bevorzugt um in Butan-1,4-diol lösliche Titan
verbindungen wie Titanalkoholate, welche sowohl die Umesterungs- wie
auch die Polykondensationsreaktion unterstützen können (s.a.
Kunststoff-Handbuch 3/1, Hrsg. G.W. Becker, D. Braun, Hanser-Ver
lag, 1992, München, Seiten 12 bis 23).
In den Patentschriften US 3,936,421 und 4,329,444 werden als ge
eignete Katalysatoren für die Herstellung von Polybutylen
terephthalat Antimon-, Zinn- und Titanverbindungen beschrieben.
Geeignet sind zum Beispiel Dibutylzinnoxid, Zinntetraethyl,
Dibutylzinndichlorid, Dibutylzinnmaleat oder -laurat, Antimonoxid
sowie Tetrabutylorthotitanat, Tetraoctyltitanat und Triethanol
amintitanat. Als geeignete Katalysatormenge wird in den genannten
Dokumenten ein Bereich von 0,001 bis 0,5 Gew.-% offenbart (dieses
entspricht einem Anteil von 1,4 bis 700 ppm, bezogen auf das Me
tall, bei Tetraorthotitanat als Katalysator). Bei zu geringen Ka
talysatormengen verschlechtert sich die Raum-Zeit-Ausbeute aller
dings nachhaltig, so daß die Herstellung von z. B. Polybutylente
rephthalat unter ökonomischen Gesichtspunkten im technischen Maß
stab nicht mehr sinnvoll ist.
Bei kommerziell erhältlichen Polyesterformmassen, zum Beispiel
auf der Basis von Polybutylenterephthalat, beobachtet man insbe
sondere bei Wärmelagerung sowie bei Belichtung häufig eine Ver
gilbung des Produktes. Dieses Materialverhalten schränkt zwangs
läufig den Einsatzbereich der erhaltenen Formmassen auf Anwendun
gen, bei denen die Farbgebung bzw. Einfärbung nur von untergeord
neter Bedeutung ist, ein.
Des weiteren treten bei Feuchtelagerung, z. B. der Lagerung bei
hoher Luftfeuchtigkeit, Abbaureaktionen im Polymermaterial auf,
was zu einer Schwächung der mechanischen Eigenschaften führen
kann.
Es wäre demzufolge wünschenswert, auf Polybutylenterephthalate
zurückgreifen zu können, die nach herkömmlichen Verfahren bei
vergleichbaren Produktivitäten zugänglich sind, und gleichzeitig
nicht die genannten Nachteile zeigen.
Der vorliegenden Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, Poly
esterformmassen auf der Basis von Polybutylenterephthalat zu fin
den, die auch im Langzeittest stabil sind gegenüber Vergilbung,
insbesondere bei Erwärmung oder Bestrahlung, und die auch bei
längerer Feuchtelagerung keine Abbauerscheinungen zeigen.
Demgemäß wurden die eingangs beschriebenen Polyesterformmassen
gefunden. Des weiteren wurde die Verwendung dieser Polyesterform
massen für die Herstellung von Folien, Fasern und Formkörpern ge
funden.
Als Komponente A) enthalten die erfindungsgemäßen Formmassen 30
bis 100, bevorzugt 50 bis 99 und besonders bevorzugt 30 bis 70
Gew.-% an thermoplastischen Polyestern.
Die thermoplastischen Polyester setzen sich zusammen aus 50 bis
100, bevorzugt 70 bis 90 und besonders bevorzugt 70 bis 80 Gew.-%
an Polybutylenterephthalat mit einem Gehalt an einer Lewis-sauren
anorganischen oder organischen Metallverbindung im Bereich von 65
bis 100 ppm (bezogen auf das Metall).
Des weiteren kann die Komponente A) 0 bis 50, bevorzugt 10 bis 30
und besonders bevorzugt 20 bis 30 Gew.-% an Polyestern, die von
Polybutylenterephthalat verschieden sind, enthalten.
Geeignete Polybutylenterephthalate gehen zurück auf
Butan-1,4-diol als aliphatischer Dihydroxyverbindung und
Terephthalsäure als aromatischer Dicarbonsäure, wobei bis zu 10
mol-% der aromatischen Dicarbonsäure durch andere aromatische
Dicarbonsäuren wie 2,6-Naphthalindicarbonsäure oder Isophthal
säure oder deren Mischungen oder durch aliphatische oder cyclo
aliphatische Dicarbonsäuren wie Adipinsäure, Azelainsäure oder
Cyclohexandicarbonsäure ersetzt sein kann. Weiterhin kann
Butan-1,4-diol im Polybutylenterephthalat durch z. B.
Hexan-1,6-diol und/oder 5-Methyl-pentan-1,5-diol in Mengen bis zu
0,75 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht an eingesetztem Poly
butylenterephthalat, ersetzt sein.
Die Viskositätszahl des erfindungsgemäßen Polybutylen
terephthalats liegt im allgemeinen im Bereich von 80 bis 180 und
vorzugsweise von 95 bis 150 ml/g (bestimmt gemäß ISO 1628 in
einer 0,5 gew.-%igen Lösung in einem Phenol/o-Dichlorbenzolge
misch (1 : 1) bei 25°C).
Der Carboxylendgruppengehalt der in Frage kommenden Polybutylen
terephthalate ist in der Regel nicht größer als 60, bevorzugt
nicht größer als 40 und insbesondere nicht größer als 30 mval/kg.
Der Carboxylendgruppengehalt wird üblicherweise durch Titrations
verfahren (z. B. mittels Potentiometrie) bestimmt.
Als Polybutylenterephthalate können auch Gemische solcher
Verbindungen eingesetzt werden, die sich hinsichtlich
Viskositätszahl und Carboxylendgruppengehalt unterscheiden.
Das erfindungsgemäße Polybutylenterephthalat wird nach bekannten
Verfahren unter Verwendung von Katalysatoren, die die
Umesterungs- und gegebenenfalls auch die Polykondensationsreak
tion beschleunigen, erhalten. Geeignet als Katalysatoren sind zum
Beispiel Lewis-saure anorganische oder organische Metallverbin
dungen, zum Beispiel auf der Grundlage der metallischen Elemente
der Gruppen IB, IIB, IVA, IVB, VA, VB oder VIIIB des Periodensy
stems der Elemente. Beispielsweise kommen die in der Patent
schrift US-A 3,936,421 genannten katalytisch aktiven organischen
und anorganischen Titan-, Zinn- und Antimonverbindungen in Be
tracht. Besonders geeignet sind organische Zinn- und Titan
verbindungen wie Zinntetraethyl, Dibutylzinndichlorid, Dibutyl
zinnmaleat oder -laurat sowie Tetrabutylorthotitanat, Tetraoctyl
titanat oder Triethanolamintitanat.
Der Gehalt an Katalysatorverbindungen, wie den genannten, in den
erfindungsgemäßen Polybutylenterephthalaten, liegt im Bereich von
65 bis 100 ppm (bezogen auf das Metall des verwendeten Katalysa
tors). Bevorzugt sind Polyesterformmassen, in denen das verwen
dete Polybutylenterephthalat einen Gehalt an z. B. organischen
oder anorganischen Titan-, Zinn-, Zink- oder Antimonverbindungen
im Bereich von 72 bis 95 und insbesondere von 75 bis 90 ppm auf
weist.
Allgemein werden als von Polybutylenterephthalat verschiedene
10 Polyester solche auf Basis von aromatischen Dicarbonsäuren und
einer aliphatischen oder aromatischen Dihydroxyverbindung
verwendet.
Eine erste Gruppe bevorzugter Polyester sind Polyalkylentereph
thalate mit 2 und 3 sowie 5 bis 10 C-Atomen in der Alkylenkette
des Alkoholteils.
Derartige Polyalkylenterephthalate sind an sich bekannt und in
der Literatur beschrieben. Sie enthalten einen aromatischen Ring
in der Hauptkette, der von der aromatischen Dicarbonsäure stammt.
Der aromatische Ring kann auch substituiert sein, z. B. durch Ha
logen wie Chlor und Brom oder durch C1-C4-Alkylgruppen wie
Methyl-, Ethyl-, i- bzw. n-Propyl- und n-, i- bzw. t-Butylgrup
pen.
Diese Polyalkylenterephthalate können durch Umsetzung von aroma
tischen Dicarbonsäuren, deren Estern oder anderen esterbildenden
Derivaten mit aliphatischen Dihydroxyverbindungen in an sich be
kannter Weise hergestellt werden.
Als bevorzugte Dicarbonsäuren sind 2,6-Naphthalindicarbonsäure,
Terephthalsäure und Isophthalsäure oder deren Mischungen zu nen
nen. Bis zu 30 mol-%, vorzugsweise nicht mehr als 10 mol-% der
aromatischen Dicarbonsäuren können durch aliphatische oder cyclo
aliphatische Dicarbonsäuren wie Adipinsäure, Azelainsäure,
Sebacinsäure, Dodecandisäuren und Cyclohexandicarbonsäuren er
setzt werden.
Von den aliphatischen Dihydroxyverbindungen werden Diole mit 2,
3, 5 oder 6 Kohlenstoffatomen, insbesondere 1,2-Ethandiol,
1,3-Propandiol, 1,6-Hexandiol, 1,4-Hexandiol, 1,4-Cyclohexandiol,
1,4-Cyclohexandimethylanol und Neopentylglykol oder deren
Mischungen bevorzugt.
Als besonders bevorzugte Polyester sind Polyalkylenterephthalate,
die sich von Alkandiolen mit 2, 3, 5 oder 6 C-Atomen ableiten, zu
nennen. Von diesen werden insbesondere Polyethylenterephthalat,
Polypropylenterephthalat oder deren Mischungen bevorzugt. Weiter
hin bevorzugt ist PET, welches bis zu 1 Gew.-%, vorzugsweise bis
zu 0,75 Gew.-% 1,6-Hexandiol und/oder 5-Methyl-1,5-Pentandiol als
weitere Monomereinheiten enthält.
Die Viskositätszahl der von Polybutylenterephthalat verschiedenen
Polyester liegt im allgemeinen im Bereich von 50 bis 220, vor
zugsweise von 60 bis 160 (gemessen in einer 0,5 gew.-%igen Lösung
in einem Phenol/o-Dichlorbenzolgemisch (Gew.-Verh. 1 : 1 bei 25°C)
gemäß ISO 1628).
Insbesondere bevorzugt sind Polyester, deren Carboxylendgruppen
gehalt bis zu 100 mval/kg, bevorzugt bis zu 50 mval/kg und ins
besondere bis zu 40 mval/kg Polyester beträgt. Derartige Poly
ester können beispielsweise nach dem Verfahren der DE-A 44 01 055
hergestellt werden. Der Carboxylendgruppengehalt wird üblicher
weise durch Titrationsverfahren (z. B. Potentiometrie) bestimmt.
Bevorzugte Formmassen enthalten als Komponente A) eine Mischung
aus Polyethylenterephthalat (PET) und Polybutylenterephthalat
(PBT). Der Anteil des Polyethylenterephthalates beträgt vorzugs
weise in der Mischung bis zu 50, insbesondere 10 bis 30 Gew.-%,
bezogen auf 100 Gew.-% A).
Weiterhin ist es möglich, PET Rezyklate (auch scrap-PET genannt)
in Mischung mit Polybutylenterephthalat einzusetzen.
Unter Rezyklaten versteht man im allgemeinen:
- 1) sog. Post Industrial Rezyklat: hierbei handelt es sich um Produktionsabfälle bei der Polykondensation oder bei der Ver arbeitung z. B. Angüsse bei der Spritzgußverarbeitung, Anfahr ware bei der Spritzgußverarbeitung oder Extrusion oder Ran dabschnitte von extrudierten Platten oder Folien.
- 2) Post Consumer Rezyklat: hierbei handelt es sich um Kunst stoffartikel, die nach der Nutzung durch den Endverbraucher gesammelt und aufbereitet werden. Der mengenmäßig bei weitem dominierende Artikel sind blasgeformte PET Flaschen für Mine ralwasser, Softdrinks und Säfte.
Beide Arten von Rezyklat können entweder als Mahlgut oder in Form
von Granulat vorliegen. Im letzteren Fall werden die Rohrezyklate
nach der Auftrennung und Reinigung in einem Extruder aufgeschmol
zen und granuliert. Hierdurch wird meist das Handling, die Rie
selfähigkeit und die Dosierbarkeit für weitere Verarbeitungs
schritte erleichtert.
Sowohl granulierte als auch als Mahlgut vorliegende Rezyklate
können zum Einsatz kommen, wobei die maximale Kantenlänge 6 mm,
vorzugsweise kleiner 5 mm betragen sollte.
Aufgrund der hydrolytischen Spaltung von Polyestern bei der Ver
arbeitung (durch Feuchtigkeitsspuren) empfiehlt es sich, das Re
zyklat vorzutrocknen. Der Restfeuchtegehalt nach der Trocknung
beträgt vorzugsweise 0,01 bis 0,7, insbesondere 0,2 bis 0,6%.
Des weiteren sind als von PBT verschiedene Ester voll aromatische
Polyester zu nennen, die sich von aromatischen Dicarbonsäuren und
aromatischen Dihydroxyverbindungen ableiten.
Als aromatische Dicarbonsäuren eignen sich die bereits bei den
Polyalkylenterephthalaten beschriebenen Verbindungen. Bevorzugt
werden Mischungen aus 5 bis 100 mol-% Isophthalsäure und 0 bis
95 mol-% Terephthalsäure, insbesondere Mischungen von etwa 80%
Terephthalsäure mit 20% Isophthalsäure bis etwa äquivalente
Mischungen dieser beiden Säuren verwendet.
Die aromatischen Dihydroxyverbindungen haben vorzugsweise die
allgemeine Formel (I)
in der Z eine Alkylen- oder Cycloalkylengruppe mit bis zu 8 C-
Atomen, eine Arylengruppe mit bis zu 12 C-Atomen, eine Carbonyl
gruppe, eine Sulfonylgruppe, ein Sauerstoff- oder Schwefelatom
oder eine chemische Bindung darstellt und in der in den Wert 0 bis
2 hat. Die Verbindungen I können an den Phenylengruppen auch
C1-C6-Alkyl- oder Alkoxygruppen und Fluor, Chlor oder Brom als
Substituenten tragen.
Als Stammkörper dieser Verbindungen seien beispielsweise
Dihydroxydiphenyl,
Di-(hydroxyphenyl)alkan,
Di-(hydroxyphenyl)cycloalkan,
Di-(hydroxyphenyl)sulfid,
Di-(hydroxyphenyl)ether,
Di-(hydroxyphenyl)keton,
di-(hydroxyphenyl)sulfoxid,
α,α'-Di-(hydroxyphenyl)-dialkylbenzol,
Di-(hydroxyphenyl)sulfon, Di-(hydroxybenzoyl)benzol,
Resorcin und
Hydrochinon sowie deren kernalkylierte oder kernhalogenierte Derivate genannt.
Dihydroxydiphenyl,
Di-(hydroxyphenyl)alkan,
Di-(hydroxyphenyl)cycloalkan,
Di-(hydroxyphenyl)sulfid,
Di-(hydroxyphenyl)ether,
Di-(hydroxyphenyl)keton,
di-(hydroxyphenyl)sulfoxid,
α,α'-Di-(hydroxyphenyl)-dialkylbenzol,
Di-(hydroxyphenyl)sulfon, Di-(hydroxybenzoyl)benzol,
Resorcin und
Hydrochinon sowie deren kernalkylierte oder kernhalogenierte Derivate genannt.
Von diesen werden
4,4'-Dihydroxydiphenyl,
2,4-Di-(4'-hydroxyphenyl)-2-methylbutan,
α,α'-Di-(4-hydroxyphenyl)-p-diisopropylbenzol,
2,2-Di(3'-methyl-4'-hydroxyphenyl)propan und
2,2-Di-(3'-chlor-4'-hydroxyphenyl)propan
sowie insbesondere
2,2-Di-(4'-hydroxyphenyl)propan,
2,2-Di(3',5-dichlordihydroxyphenyl)propan,
1,1-Di-(4'-hydroxyphenyl)cyclohexan,
3,4'-Dihydroxybenzophenon,
4,4'-Dihydroxydiphenylsulfon und
2,2-Di(3',5'-dimethyl-4'-hydroxyphenyl)propan
oder deren Mischungen bevorzugt.
4,4'-Dihydroxydiphenyl,
2,4-Di-(4'-hydroxyphenyl)-2-methylbutan,
α,α'-Di-(4-hydroxyphenyl)-p-diisopropylbenzol,
2,2-Di(3'-methyl-4'-hydroxyphenyl)propan und
2,2-Di-(3'-chlor-4'-hydroxyphenyl)propan
sowie insbesondere
2,2-Di-(4'-hydroxyphenyl)propan,
2,2-Di(3',5-dichlordihydroxyphenyl)propan,
1,1-Di-(4'-hydroxyphenyl)cyclohexan,
3,4'-Dihydroxybenzophenon,
4,4'-Dihydroxydiphenylsulfon und
2,2-Di(3',5'-dimethyl-4'-hydroxyphenyl)propan
oder deren Mischungen bevorzugt.
Der Anteil an vollaromatischen Polyestern an der Komponente A)
liegt im allgemeinen im Bereich von 0 bis 50, bevorzugt von 10
bis 30 Gew.-%.
Unter Polyestern im Sinne der vorliegenden Erfindung, die von PBT
verschieden sind, sollen auch Polycarbonate verstanden werden,
die durch Polymerisation von aromatischen Dihydroxyverbindungen,
insbesondere Bis-(4-hydroxyphenyl)2,2-propan (Bisphenol A) oder
dessen Derivaten, z. B. mit Phosgen erhältlich sind. Entsprechende
Produkte sind an sich bekannt und in der Literatur beschrieben
sowie größtenteils auch im Handel erhältlich. Die Menge der Poly
carbonate beträgt bis zu 50 Gew.-%, vorzugsweise bis zu 30 Gew.-%,
bezogen auf 100 Gew.-% der Komponente (A).
Selbstverständlich können auch Polyesterblockcopolymere wie
Copolyetherester verwendet werden. Derartige Produkte sind an
sich bekannt und in der Literatur, z. B. in der US-A 3 651 014,
beschrieben. Auch im Handel sind entsprechende Produkte erhält
lich, z. B. Hytrel® (DuPont).
Die Polyester aus aromatischer Dicarbonsäure und aliphatischem
Diol, insbesondere Polybutylenterephthalat, werden bevorzugt in
Anlehnung an die DE-A 44 01 055 in einem kontinuierlichen Verfah
ren hergestellt, indem man
- a) in einer ersten Stufe eine aromatische Dicarbonsäure oder deren Ester bzw. esterbildende Derivate mit einem molaren Überschuß einer Dihydroxyverbindung verestert bzw. umestert,
- b) in einer zweiten Stufe das gemäß a) erhaltene Umesterungs- bzw. Veresterungsprodukt vorkondensiert und
- c) in einer dritten Stufe das aus b) erhältliche Produkt auf die gewünschte Viskositätszahl polykondensiert, wobei man die Stufe a) und die Stufe b) des Verfahrens in mindestens zwei Temperaturzonen durchführt.
Die Stufe a) des Verfahrens wird als sogenannte Umesterungs- bzw.
Veresterungsreaktion bezeichnet. Diese wird in mindestens zwei,
vorzugsweise mindestens drei Temperaturzonen durchgeführt. Die
Temperatur der folgenden Zone sollte hierbei 1-40, vorzugsweise
2-30 und insbesondere 5-10°C höher als die Temperatur der vorheri
gen Zone sein. Der Temperaturbereich für die gesamte Vereste
rungsreaktion liegt im allgemeinen (je nach Einsatzstoff) bei 165
bis 260, vorzugsweise 170 bis 250 und insbesondere bei 180 bis
240°C, der Druck beträgt im allgemeinen von 1 bis 10, vorzugsweise
von 1 bis 4 und insbesondere von 1 bis 2 bar.
Vorzugsweise führt man die Stufe a) des Verfahrens so aus, daß
man in mindestens zwei Temperaturzonen bei weitestgehend gleichen
Druckverhältnissen in den einzelnen Zonen arbeitet. Die techni
schen Voraussetzungen wie Apparaturen (z. B. in Form von Kessel
kaskaden) zur Schaffung von unterschiedlichen Temperaturzonen
sind dem Fachmann bekannt, weshalb sich weitere Einzelheiten
hierzu erübrigen.
Die Einsatzstoffe wie Diole und Säuren wurden bereits vorstehend
(Komponente A) beschrieben.
Für die Umsetzung wird üblicherweise ein molarer Überschuß von
Diol eingesetzt, um das Estergleichgewicht in der gewünschten
Form zu beeinflussen. Die Molverhältnisse Dicarbonsäure bzw.
Dicarbonsäureester : Diol betragen üblicherweise 1 : 1,1 bis 1 : 3,5,
vorzugsweise 1 : 1,2 bis 1 : 2,2. Ganz besonders bevorzugt sind Mol
verhältnisse Dicarbonsäure : Diol von 1 : 1,5 bis 1 : 2 sowie
Diester : Diol von 1 : 1,2 bis 1,5.
Es ist jedoch auch möglich mit einem geringeren Überschuß an Diol
in der ersten Zone die Esterreaktion durchzuführen und entspre
chend in den weiteren Temperaturzonen weitere Mengen Diol zuzuge
ben. In der bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens mit drei
Temperaturzonen wird das gesamte Diol in 3 Zonen prozentual wie
folgt aufgeteilt: 60 bis 85 (1), 10 bis 25 (2) und 5-15 (3), vor
zugsweise: 70 bis 80 (1), 10 bis 20 (2), 5 bis 10 (3).
Die Verweilzeiten betragen für die gesamte Stufe a) 140 bis 300,
vorzugsweise von 150 bis 260 und insbesondere von 160 bis
220 Min., die Verweilzeit für die erste Zone beträgt von 100 bis
190, vorzugsweise von 110 bis 150; für die zweite Zone von 65 bis
140, vorzugsweise von 65 bis 110 Min. Für die bevorzugte Aus
führungsform mit 3 Zonen beträgt die Verweilzeit in der 3. Zone
15 bis 45, vorzugsweise 15 bis 30 Min, wobei sich die Verweil
zeiten in der 2. Zone entsprechend verringern und in der 1. Zone
wie oben ausgeführt beibehalten werden.
In der bevorzugten Ausführungsform nehmen die Verweilzeiten von
der ersten Zone zur dritten Zone im Verhältnis vorzugsweise 6 : 3 : 1
ab.
Vor der Stufe a) des Verfahrens wird in einer besonders bevorzug
ten Ausführungsform zur Dihydroxyverbindung zunächst ein Kataly
sator und anschließend eine (Erd)alkalimetallverbindung zuge
setzt.
Geeignete Katalysatoren sind die bereits vorhergehend beschriebe
nen Lewis-sauren Metallverbindungen, z. B. die Titan- und Zinn
verbindungen wie sie u. a. aus den US 39 36 421, US 43 29 444 Pa
tentschriften bekannt sind. Als bevorzugte Verbindungen seien
Tetrabutylorthotitanat und Triisopropyltitanat sowie Zinn-di-oc
toat genannt. Diese werden in der Stufe a) in Mengen von 65 bis
100, vorzugsweise von 72 bis 95 und insbesondere von 75 bis 90
ppm (bezogen auf das Metall) eingesetzt.
Zur weiteren Reduzierung des Carboxylendgruppengehaltes des Poly
esters kann es vorteilhaft sein, vor der Umsetzung der Ausgangs
monomeren 0,1 bis 10 mmol, vorzugsweise 0,2 bis 0,65 mmol, pro kg
Polyester, einer Alkalimetallverbindung oder Erdalkalimetallver
bindung (berechnet als Alkalimetall bzw. Erdalkalimetall) zuzuge
ben. Derartige Verbindungen werden in der DE-A 43 33 930 vorge
schlagen. Als bevorzugte Verbindungen seien Natriumcarbonat,
Natriumacetat, und Natriumalkoholate, insbesondere Natrium
methanolat genannt.
Die Umesterungs- bzw. Veresterungsprodukte werden anschließend in
die Vorkondensationsstufe b) kontinuierlich überführt.
Diese weist mindestens zwei, vorzugsweise mindestens drei und
insbesondere mindestens vier Temperaturzonen auf. Die Temperatur
der folgenden Zone liegt hierbei 1 bis 40, vorzugsweise 2 bis 30
und insbesondere 5 bis 20°C höher als die Temperatur der vorheri
gen Zone. Der Temperaturbereich für die gesamte Vorkondensation
liegt im allgemeinen (je nach Einsatzstoffen) bei 220 bis 300,
vorzugsweise bei 225 bis 290 und insbesondere bei 240 bis 290°C.
Bevorzugt erfolgt die Vorkondensation in der Weise, daß in der
ersten Zone der Druck 0,5 bis 1 bar, vorzugsweise 0,6 bis 0,8 bar
beträgt und in der zweiten bzw. letzten Zone 20 bis 200, vorzugs
weise 25 bis 150 mbar und insbesondere 50 bis 150 mbar beträgt.
Technisch kann hierfür z. B. ein senkrecht stehender Rohrbündel
reaktor verwendet werden, andere Reaktoren zur Durchführung sind
dem Fachmann bekannt.
Die Verweilzeiten betragen für die gesamte Stufe b) des Verfah
rens von 10 bis 80, vorzugsweise von 15 bis 50 und insbesondere
von 20 bis 40 Min.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform werden vier Tempe
raturzonen verwendet, wobei von Zone zu Zone die Temperatur in
den oben beschriebenen Verhältnissen steigt und der Druck von der
ersten bis zur vierten Zone innerhalb der beschriebenen Grenzen
reduziert wird. Die vierte Zone besteht bei dieser bevorzugten
Ausführungsform des Rohrbündelwärmetauschers aus einer Vorrich
tung zur Trennung von Dampf- und Flüssigphase (auch als Brüden
trenngefäße bezeichnet), wobei das Verhältnis des Volumens des
Trenngefäßes zum Volumen in den Rohren vorzugsweise 5 bis 15 : 1,
insbesondere 8 bis 13 : 1 beträgt.
Die Volumenverhältnisse der ersten drei Zonen sind in dieser be
sonders bevorzugten Ausführungsform so gestaltet, daß die erste
Zone von 30 bis 60, vorzugsweise 50%, die zweite Zone von 20
bis 40, vorzugsweise 30% und die dritte Zone von 10 bis 30, vor
zugsweise 20% anteilig an Volumen (Volumenverhältnisse) ausma
chen. Nachstehend sind die Temperaturbereiche, Druckbereiche und
Verweilzeiten für die besonders bevorzugte Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Verfahrens aufgeführt:
- 1. Zone: Temperatur von 230 bis 270, vorzugsweise von 240 bis
250°C, Druck von 0,6 bis 0,9, vorzugsweise von 0,7 bis 0,9
bar.
Verweilzeit von 10 bis 30, vorzugsweise von 15 bis 25 Min. - 2. Zone: Temperatur von 240 bis 280, vorzugsweise von 250 bis
270°C, Druck von 0,2 bis 0,6, vorzugsweise von 0,3 bis 0,5
bar.
Verweilzeit von 5 bis 25, vorzugsweise von 7 bis 15 Min. - 3. Zone: Temperatur von 245 bis 290 vorzugsweise von 250 bis
280°C, Druck von 0,1 bis 0,3, vorzugsweise von 0,1 bis 0,25
bar.
Verweilzeit von 5 bis 10, vorzugsweise von 4 bis 8 Min. - 4. Zone: Temperatur von 250 bis 300 vorzugsweise von 252 bis
285°C, Druck von 0,015 bis 0,2, vorzugsweise von 0,025 bis
0,15 bar.
Verweilzeit von 10 bis 30, vorzugsweise von 14 bis 24 Min.
Die vorstehend bei Stufe a) des Verfahrens genannten Katalysa
toren und weitere Zusatzstoffe können in den genannten Mengen in
die Stufe b) des Verfahrens zudosiert werden.
Nach der Stufe b) des erfindungsgemäßen Verfahrens weist das
Polyesterpräpolymer eine Viskositätszahl von 15 bis 50, vorzugs
weise von 20 bis 30 ml/g auf, gemessen als 0,5 Gew.-% Lösung in
Phenol/o-Dichlorbenzol (1 : 1) gemäß DIN 53 728, Teil 3 (1985) bei
25°C.
Das Polyesterpräpolymer wird anschließend in die Stufe c) des
erfindungsgemäßen Verfahrens überführt. Diese wird vorzugsweise
einstufig durchgeführt bei Temperaturen von 240 bis 290, vorzugs
weise von 240 bis 270 und insbesondere 240 bis 265°C. Der Druck
beträgt von 0,3 bis 10, vorzugsweise 0,3 bis 5 und insbesondere
0,3 bis 2 mbar.
Die Verweilzeiten betragen üblicherweise 30 bis 180, vorzugsweise
von 35 bis 150 Min.
Während der Polykondensation kann man vorzugsweise eine Ober
flächenerneuerung des Produktes vornehmen. Oberflächenerneuerung
bedeutet, daß ständig neues Polymeres an die Oberfläche der
Schmelze gelangt, so daß der Austritt des Diols erleichtert wird.
Diese beträgt vorzugsweise 1 bis 20 und insbesondere 1,5 bis
6 m2/kg Produkt und Minute.
Es kann weiterhin von Vorteil sein, auch in dieser Stufe des Ver
fahrens Katalysatoren und andere Zusatzstoffe zuzugeben, wie sie
vorstehend beschrieben wurden.
Nach der kontinuierlichen Polykondensation weist der Polyester
eine Viskositätszahl von 60 bis 180, vorzugsweise von 90 bis
160 ml/g auf, bestimmt in einer 0,5 gew.-%igen Lösung in einem
Phenol/o-Dichlorbenzolgemisch (Gew.-Verh. 1 : 1 bei 25°C) gemäß
DIN 53 728, 3. Teil (1985).
Bei dem beschriebenen Verfahren ist es von Vorteil, wenn man bei
Erreichen von mindestens 80%, vorzugsweise mindestens 95% und
insbesondere 100% der gewünschten Endviskositätszahl des Poly
esters Schmier- und Nukleierungsmittel der Polymerschmelze ge
meinsam zugibt, die Schmelze gegebenenfalls nachkondensiert und
anschließend austrägt, abkühlt und granuliert. Vorzugsweise er
folgt die Zugabe des Schmiermittels in einer Menge von 0,01 bis
3, vorzugsweise 0,1 bis 1 und insbesondere 0,2 bis 0,8 Gew.-% und
das Nukleierungsmittel in einer Menge von 0,001 bis 2, vorzugs
weise von 0,01 bis 1 und insbesondere von 0,03 bis 0,5 Gew.-%,
bezogen auf 100 Gew.-% der Komponente A).
Insbesondere bevorzugt erfolgt die Zugabe in Form einer Suspen
sion, wobei man das Nukleierungsmittel vor der Zugabe zur
Schmelze gegebenenfalls bei erhöhter Temperatur im Schmiermittel
suspendiert. Je nach Art des eingesetzten Schmiermittels kann es
zur Herstellung einer Suspension erforderlich sein, die Mischung
aus Schmiermittel und Nukleierungsmittel vorab auf Temperaturen
von 30 bis 150, vorzugsweise von 60 bis 130°C zu erhitzen und an
schließend zur Polymerschmelze zuzugeben.
Als Beispiel hierfür seien niedermolekulare Polyethylenwachse ge
nannt, welche bekanntlich bei Raumtemperatur in fester Form vor
liegen und zur Herstellung einer Suspension mit dem Nukleierungs
mittel erhitzt werden müssen.
Die Zugabe von Schmier- und Nukleierungsmittel erfolgt vorzugs
weise während der Polykondensation bei Erreichen von mindestens
80% der gewünschten Endviskositätszahl. Geeignete Polykondensa
tionsvorrichtungen sind dem Fachmann bekannt, weshalb sich wei
tere Einzelheiten hierzu erübrigen. In einer besonders bevorzug
ten Ausführungsform kann man die Schmelze aus dem Polykondensati
onsreaktor austragen, über geeignete Vorrichtungen, z. B. Dosier
pumpe mit Heizung, die Mischung aus Schmier- und Nukleierungs
mittel zugeben und die Polymerschmelze anschließend in z. B. ein
Sulzerrohr überführen und auf die gewünschte Endviskositätszahl
kondensieren, wobei eine Homogenisierung der Schmelze erfolgt,
und anschließend austragen, kühlen und granulieren.
Geeignete Schmiermittel sind niedermolekulare Polyethylenwachse,
welche vorzugsweise funktionelle Gruppen, wie Glycidyl- und/oder
Carboxylgruppe enthalten können, mit einem mittleren Molekularge
wicht Mn (Zahlenmittel) von 500 bis 20 000, vorzugsweise 1000 bis
10 000, insbesondere 1000 bis 5000 und ganz besonders 1000 bis
3000 g/mol.
Das Molekulargewicht wird üblicherweise durch Gelpermeations
chromatografie (GPC) mit LDPE-Standard bestimmt. Die Schmelz
viskosität beträgt vorzugsweise von 10 bis 10 000, vorzugsweise
100 bis 5000, insbesondere 100 bis 3000 und ganz besonders 100
bis 2000 mm2/g (gemäß DIN 51 562) bei einer Temperatur von 120°C.
Bei den säure- oder epoxygruppenhaltigen Polyethylenen kann es
sich um Copolymere von Ethylen mit α,β-ungesättigten Säure- oder
Epoxyverbindungen handeln oder auch um Polyethylene, auf die
Säure- oder Epoxyverbindungen aufgepfropft werden.
Die Polyethylene können nach dem Hoch-, Mittel- oder Niederdruck
verfahren hergestellt werden. Es können sowohl Polyethylene hoher
Dichte (HDPE) (Bereich von 0,94 bis 0,97 g/cm3), bevorzugt herge
stellt nach dem sog. Phillips-Verfahren (Mitteldruckverfahren),
als auch Polyethylene niedriger Dichte (LDPE) (Bereich von 0,91
bis 0,94 g/cm3), insbesondere lineare Polyethylene niedriger
Dichte, bevorzugt hergestellt nach dem Gasphasenverfahren, einge
setzt werden.
Verfahren zur Herstellung derartiger Copolymere sind dem Fachmann
bekannt (z. B. Ullmanns Enzyklopädie der Technischen Chemie,
4. Aufl., Bd. 19, S. 169-175).
Geeignete Produkte sind im Handel unter dem Warenzeichen Luwax®
(BASF AG), Hoechst-Wachs® PED 191 oder H12 (Hoechst AG) sowie
Poligen® EAS-1 (BASF AG) erhältlich.
Weitere Schmiermittel sind Ester oder Amide gesättigter oder un
gesättigter aliphatischer Carbonsäuren mit 10 bis 40, bevorzugt
16 bis 22 C-Atomen mit aliphatischen gesättigten Alkoholen oder
Aminen mit 2 bis 40, vorzugsweise 2 bis 6 C-Atomen.
Die Carbonsäuren können 1- oder 2-wertig sein. Als Beispiele
seien Pelargonsäure, Palmitinsäure, Laurinsäure, Margarinsäure,
Dodecandisäure, Behensäure und besonders bevorzugt Stearinsäure,
Caprinsäure sowie Montansäure (Mischung von Fettsäuren mit 30 bis
40 C-Atomen) genannt.
Die aliphatischen Alkohole können 1- bis 4-wertig sein, wobei
nicht alle OH-Gruppen verestert sein müssen. Beispiele für
Alkohole sind n-Butanol, n-Octanol, Stearylalkohol, Ethylengly
kol, Propylenglykol, Neopentylglykol, Pentaerythrit, wobei Glyce
rin und Pentaerythrit bevorzugt sind.
Die aliphatischen Amine können 1- bis 3-wertig sein. Beispiele
hierfür sind Stearylamin, Ethylendiamin, Propylendiamin, Hexa
methylendiamin, Di(6-Aminohexyl)amin, wobei Ethylendiamin und
Hexamethylendiamin besonders bevorzugt sind. Bevorzugte Ester
oder Amide sind entsprechend Glycerindistearat, Ethylendiamindi
stearat, Glycerinmonopalmitat, Glycerintrilaurat, Glycerinmono
behenat und Pentaerythrittetrastearat.
Es können auch Mischungen verschiedener Ester oder Amide oder
Ester mit Amiden in Kombination eingesetzt werden, wobei das
Mischungsverhältnis beliebig ist.
Als Nukleierungsmittel eignen sich insbesondere Mineralien aus
der Gruppe der Alkali und/oder Erdalkali(alumo)silikate, bevor
zugt aus der Gruppe der Inselsilikate oder Schichtsilikate.
Es können alle möglichen Verbindungen wie Hydroxide, Carbonate,
Hydroxycarbonate, Sulfate, Silikate sowie Phosphate und
Phosphonate verwendet werden.
Insbesondere sind Magnesiumsilikate in unterschiedlichen
Mischungsverhältnissen geeignet, wobei Talkum bevorzugt ist.
Typische Zusammensetzungen von Talkum sind üblicherweise durch
Elementaranalyse bestimmbar und enthalten als wesentliche
Bestandteile SiO2, MgO, Al2O3, Fe2O3, CaO (nach Verbrennen).
Insbesondere bevorzugtes Nukleierungsmittel ist Talkum, welches
vorzugsweise eine Teilchengröße (d90-Wert) kleiner als 150 µm,
vorzugsweise kleiner 100 µm und insbesondere kleiner 50 µm, auf
weist.
Als weitere geeignete Nukleierungsmittel seien Alkali- oder Erd
alkalisalze von organischen oder anorganischen Säuren genannt wie
beispielsweise Natriumantimonat, Calciumstearat, Natriumtereph
thalat, Calciumcitrat sowie Metallasäuren (basische Säuren) des
Titans oder Wolframs.
Geeignete Derivate von anorganischen Säuren sind vorzugsweise
Phosphorsäurederivate, wobei Natriumphenylphosphinat, Zink
phosphat, Calcium(bis-3,5-Ditertbutylethylphosphonat (Irganox®
1425 der Firma Ciba Geigy AG) sowie Tetrakis(2,4-ditertbutyl
phenyl)-4,4'-biphenylendiphosphonit) besonders bevorzugt sind.
Als Komponente B) können die erfindungsgemäßen Formmassen 0 bis
40, vorzugsweise bis zu 30 Gew.-% kautschukelastische Polymeri
sate (oft auch als Schlagzähmodifier, Elastomere oder Kautschuke
bezeichnet) enthalten.
Ganz allgemein handelt es sich dabei um Copolymerisate, die bevor
zugt aus mindestens zwei der folgenden Monomeren aufgebaut sind:
Ethylen, Propylen, Butadien, Isobuten, Isopren, Chloropren, Vinylacetat, Styrol, Acrylnitril und Acryl- bzw. Methacrylsäure ester mit 1 bis 18 C-Atomen in der Alkoholkomponente.
Ethylen, Propylen, Butadien, Isobuten, Isopren, Chloropren, Vinylacetat, Styrol, Acrylnitril und Acryl- bzw. Methacrylsäure ester mit 1 bis 18 C-Atomen in der Alkoholkomponente.
Derartige Polymere werden z. B. in Houben-Weyl, Methoden der orga
nischen Chemie, Bd. 14/1 (Georg-Thieme-Verlag, Stuttgart, 1961),
Seiten 392 bis 406 und in der Monographie von C.B. Bucknall,
"Toughened Plastics" (Applied Science Publishers, London, 1977)
beschrieben.
Im folgenden werden einige bevorzugte Arten solcher Elastomerer
vorgestellt.
Bevorzugte Arten von solchen Elastomeren sind die sog. Ethylen-
Propylen (EPM) bzw. Ethylen-Propylen-Dien-(EPDM)-Kautschuke.
EPM-Kautschuke haben im allgemeinen praktisch keine Doppelbindun
gen mehr, während EPDM-Kautschuke 1 bis 20 Doppelbindungen/100 C-
Atome aufweisen können.
Als Dien-Monomere für EPDM-Kautschuke seien beispielsweise konju
gierte Diene wie Isopren und Butadien, nicht-konjugierte Diene
mit 5 bis 25 C-Atomen wie Penta-1,4-dien, Hexa-1,4-dien, He
xa-1,5-dien, 2,5-Dimethylhexa-1,5-dien und Octa-1,4-dien, cycli
sche Diene wie Cyclopentadien, Cyclohexadiene, Cyclooctadiene und
Dicyclopentadien sowie Alkenylnorbornene wie 5-Ethyliden-2-nor
bornen, 5-Butyliden-2-norbornen, 2-Methallyl-5-norbornen, 2-Iso
propenyl-5-norbornen und Tricyclodiene wie 3-Methyl-tri
cyclo(5.2.1.0.2.6)-3,8-decadien oder deren Mischungen genannt.
Bevorzugt werden Hexa-1,5-dien, 5-Ethylidennorbornen und Dicyclo
pentadien. Der Diengehalt der EPDM-Kautschuke beträgt vorzugswei
se 0,5 bis 50, insbesondere 1 bis 8 Gew.-%, bezogen auf das Ge
samtgewicht des Kautschuks.
EPM- bzw. EPDM-Kautschuke können vorzugsweise auch mit reaktiven
Carbonsäuren oder deren Derivaten gepfropft sein. Hier seien z. B.
Acrylsäure, Methacrylsäure und deren Derivate, z. B. Glyci
dyl(meth)acrylat, sowie Maleinsäureanhydrid genannt.
Eine weitere Gruppe bevorzugter Kautschuke sind Copolymere des
Ethylens mit Acrylsäure und/oder Methacrylsäure und/oder den
Estern dieser Säuren. Zusätzlich können die Kautschuke noch Di
carbonsäuren wie Maleinsäure und Fumarsäure oder Derivate dieser
Säuren, z. B. Ester und Anhydride, und/oder Epoxy-Gruppen enthal
tende Monomere enthalten. Diese Dicarbonsäurederivate bzw. Epoxy
gruppen enthaltende Monomere werden vorzugsweise durch Zugabe von
Dicarbonsäure- bzw. Epoxygruppen enthaltenden Monomeren der all
gemeinen Formeln II oder III oder IV oder V zum Monomerengemisch
in den Kautschuk eingebaut
wobei R1 bis R9 Wasserstoff oder Alkylgruppen mit 1 bis 6 C-Atomen
darstellen und m eine ganze Zahl von 0 bis 20, g eine ganze Zahl
von 0 bis 10 und p eine ganze Zahl von 0 bis 5 ist.
Vorzugsweise bedeuten die Reste R1 bis R9 Wasserstoff, wobei m für
0 oder 1 und g für 1 steht. Die entsprechenden Verbindungen sind
Maleinsäure, Fumarsäure, Maleinsäureanhydrid, Allylglycidylether
und Vinylglycidylether.
Bevorzugte Verbindungen der Formeln II, III und V sind Maleinsäu
re, Maleinsäureanhydrid und Epoxygruppen-enthaltende Ester der
Acrylsäure und/oder Methacrylsäure, wie Glycidylacrylat, Glyci
dylmethacrylat und die Ester mit tertiären Alkoholen, wie t-Bu
tylacrylat. Letztere weisen zwar keine freien Carboxylgruppen
auf, kommen in ihrem Verhalten aber den freien Säuren nahe und
werden deshalb als Monomere mit latenten Carboxylgruppen bezeich
net.
Vorteilhaft bestehen die Copolymeren aus 50 bis 98 Gew.-% Ethy
len, 0,1 bis 20 Gew.-% Epoxygruppen enthaltenden Monomeren und/oder
Methacrylsäure und/oder Säureanhydridgruppen enthaltenden
Monomeren sowie der restlichen Menge an (Meth)acrylsäureestern.
Besonders bevorzugt sind Copolymerisate aus
50 bis 98, insbesondere 55 bis 95 Gew.-% Ethylen,
0,1 bis 40, insbesondere 0,3 bis 20 Gew.-% Glycidylacrylat und/oder Glycidylmethacrylat, (Meth)acrylsäure und/oder Maleinsäureanhydrid, und
1 bis 45, insbesondere 10 bis 40 Gew.-% n-Butylacrylat und/oder 2-Ethylhexylacrylat.
50 bis 98, insbesondere 55 bis 95 Gew.-% Ethylen,
0,1 bis 40, insbesondere 0,3 bis 20 Gew.-% Glycidylacrylat und/oder Glycidylmethacrylat, (Meth)acrylsäure und/oder Maleinsäureanhydrid, und
1 bis 45, insbesondere 10 bis 40 Gew.-% n-Butylacrylat und/oder 2-Ethylhexylacrylat.
Weitere bevorzugte Ester der Acryl- und/oder Methacrylsäure sind
die Methyl-, Ethyl-, Propyl- und i- bzw. t-Butylester.
Daneben können auch Vinylester und Vinylether als Comonomere ein
gesetzt werden.
Die vorstehend beschriebenen Ethylencopolymeren können nach an
sich bekannten Verfahren hergestellt werden, vorzugsweise durch
statistische Copolymerisation unter hohem Druck und erhöhter Tem
peratur. Entsprechende Verfahren sind allgemein bekannt.
Bevorzugte Elastomere sind auch Emulsionspolymerisate, deren Her
stellung z. B. bei Blackley in der Monographie "Emulsion Polymeri
zation" beschrieben wird. Die verwendbaren Emulgatoren und Kata
lystoren sind an sich bekannt.
Grundsätzlich können homogen aufgebaute Elastomere oder aber sol
che mit einem Schalenaufbau eingesetzt werden. Der schalenartige
Aufbau wird durch die Zugabereihenfolge der einzelnen Monomeren
bestimmt; auch die Morphologie der Polymeren wird von dieser Zug
abereihenfolge beeinflußt.
Nur stellvertretend seien hier als Monomere für die Herstellung
des Kautschukteils der Elastomeren Acrylate wie z. B. n-Butylacry
lat und 2-Ethylhexylacrylat, entsprechende Methacrylate, Butadien
und Isopren sowie deren Mischungen genannt. Diese Monomeren kön
nen mit weiteren Monomeren wie z. B. Styrol, Acrylnitril, Vinyle
thern und weiteren Acrylaten oder Methacrylaten wie Methylmetha
crylat, Methylacrylat, Ethylacrylat und Propylacrylat copolymeri
siert werden.
Die Weich- oder Kautschukphase (mit einer Glasübergangstemperatur
von unter 0°C) der Elastomeren kann den Kern, die äußere Hülle
oder eine mittlere Schale (bei Elastomeren mit mehr als zweischa
ligem Aufbau) darstellen; bei mehrschaligen Elastomeren können
auch mehrere Schalen aus einer Kautschukphase bestehen.
Sind neben der Kautschukphase noch eine oder mehrere Hartkompo
nenten (mit Glasübergangstemperaturen von mehr als 20°C) am Aufbau
des Elastomeren beteiligt, so werden diese im allgemeinen durch
Polymerisation von Styrol, Acrylnitril, Methacrylnitril, α-Me
thylstyrol, p-Methylstyrol, Acrylsäureestern und Methacrylsäuree
stern wie Methylacrylat, Ethylacrylat und Methylmethacrylat als
Hauptmonomeren hergestellt. Daneben können auch hier geringere
Anteile an weiteren Comonomeren eingesetzt werden.
In einigen Fällen hat es sich als vorteilhaft herausgestellt,
Emulsionspolymerisate einzusetzen, die an der Oberfläche reaktive
Gruppen aufweisen. Derartige Gruppen sind z. B. Epoxy-, Carboxyl-,
latente Carboxyl-, Amino- oder Amidgruppen sowie funktionelle
Gruppen, die durch Mitverwendung von Monomeren der allgemeinen
Formel
eingeführt werden können,
wobei die Substituenten folgende Bedeutung haben können:
R10 Wasserstoff oder eine C1- bis C4-Alkylgruppe,
R11 Wasserstoff, eine C1- bis C8-Alkylgruppe oder eine Arylgruppe, insbesondere Phenyl,
R12 Wasserstoff, eine C1- bis C10-Alkyl-, eine C6- bis C12-Aryl gruppe oder -OR13,
R13 eine C1- bis C8-Alkyl- oder C6- bis C12-Arylgruppe, die gege benenfalls mit O- oder N-haltigen Gruppen substituiert sein können,
X eine chemische Bindung, eine C1- bis C10-Alkylen- oder C6- C12-Arylengruppe oder
wobei die Substituenten folgende Bedeutung haben können:
R10 Wasserstoff oder eine C1- bis C4-Alkylgruppe,
R11 Wasserstoff, eine C1- bis C8-Alkylgruppe oder eine Arylgruppe, insbesondere Phenyl,
R12 Wasserstoff, eine C1- bis C10-Alkyl-, eine C6- bis C12-Aryl gruppe oder -OR13,
R13 eine C1- bis C8-Alkyl- oder C6- bis C12-Arylgruppe, die gege benenfalls mit O- oder N-haltigen Gruppen substituiert sein können,
X eine chemische Bindung, eine C1- bis C10-Alkylen- oder C6- C12-Arylengruppe oder
Y O-Z oder NH-Z und
Z eine C1- bis C10-Alkylen- oder C6- bis C12-Arylengruppe.
Z eine C1- bis C10-Alkylen- oder C6- bis C12-Arylengruppe.
Auch die in der EP-A 208 187 beschriebenen Pfropfmonomeren sind
zur Einführung reaktiver Gruppen an der Oberfläche geeignet.
Als weitere Beispiele seien noch Acrylamid, Methacrylamid und
substituierte Ester der Acrylsäure oder Methacrylsäure wie (N-t-
Butylamino)-ethylmethacrylat, (N,N-Dimethylamino)ethylacrylat,
(N,N-Dimethylamino)-methylacrylat und (N,N-Diethylamino)ethyla
crylat genannt.
Weiterhin können die Teilchen der Kautschukphase auch vernetzt
sein. Als Vernetzer wirkende Monomere sind beispielsweise Bu
ta-1,3-dien, Divinylbenzol, Diallylphthalat und Dihydrodicyclo
pentadienylacrylat sowie die in der EP-A 50 265 beschriebenen
Verbindungen.
Ferner können auch sogenannten pfropfvernetzende Monomere (graft
linking monomers) verwendet werden, d. h. Monomere mit zwei oder
mehr polymerisierbaren Doppelbindungen, die bei der Polymerisati
on mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten reagieren. Vorzugswei
se werden solche Verbindungen verwendet, in denen mindestens eine
reaktive Gruppe mit etwa gleicher Geschwindigkeit wie die übrigen
Monomeren polymerisiert, während die andere reaktive Gruppe (oder
reaktive Gruppen) z. B. deutlich langsamer polymerisiert
(polymerisieren). Die unterschiedlichen Polymerisationsgeschwin
digkeiten bringen einen bestimmten Anteil an ungesättigten Dop
pelbindungen im Kautschuk mit sich. Wird anschließend auf einen
solchen Kautschuk eine weitere Phase aufgepfropft, so reagieren
die im Kautschuk vorhandenen Doppelbindungen zumindest teilweise
mit den Pfropfmonomeren unter Ausbildung von chemischen Bindun
gen, d. h. die aufgepfropfte Phase ist zumindest teilweise über
chemische Bindungen mit der Pfropfgrundlage verknüpft.
Beispiele für solche pfropfvernetzende Monomere sind Allylgruppen
enthaltende Monomere, insbesondere Allylester von ethylenisch un
gesättigten Carbonsäuren wie Allylacrylat, Allylmethacrylat,
Diallylmaleat, Diallylfumarat, Diallylitaconat oder die entspre
chenden Monoallylverbindungen dieser Dicarbonsäuren. Daneben gibt
es eine Vielzahl weiterer geeigneter pfropfvernetzender Monome
rer; für nähere Einzelheiten sei hier beispielsweise auf die
US-PS 4 148 846 verwiesen.
Im allgemeinen beträgt der Anteil dieser vernetzenden Monomeren
an dem schlagzäh modifizierenden Polymer bis zu 5 Gew.-%, vor
zugsweise nicht mehr als 3 Gew.-%, bezogen auf das schlagzäh mo
difizierende Polymere.
Nachfolgend seien einige bevorzugte Emulsionspolymerisate aufge
führt. Zunächst sind hier Pfropfpolymerisate mit einem Kern und
mindestens einer äußeren Schale zu nennen, die folgenden Aufbau
haben:
Diese Pfropfpolymerisate, insbesondere ABS- und/oder ASA-Polymere
in Mengen bis zu 40 Gew.-%, werden vorzugsweise zur Schlagzäh
modifizierung von PBT, gegebenenfalls in Mischung mit bis zu
40 Gew.-% Polyethylenterephthalat eingesetzt. Entsprechende
Blend-Produkte sind unter dem Warenzeichen Ultradur®S (ehemals
Ultrablend®S der BASF AG) erhältlich. ABS/ASA-Mischungen mit
Polycarbonaten sind unter dem Warenzeichen Terblend® (BASF AG) im
Handel erhältlich.
Anstelle von Pfropfpolymerisaten mit einem mehrschaligen Aufbau
können auch homogene, d. h. einschalige Elastomere aus Bu
ta-1,3-dien, Isopren und n-Butylacrylat oder deren Copolymeren
eingesetzt werden. Auch diese Produkte können durch Mitverwendung
von vernetzenden Monomeren oder Monomeren mit reaktiven Gruppen
hergestellt werden.
Beispiele für bevorzugte Emulsionspolymerisate sind n-Butylacry
lat/(Meth)acrylsäure-Copolymere, n-Butylacrylat/Glycidylacrylat-
oder n-Butylacrylat/Glycidylmethacrylat-Copolymere, Pfropfpolyme
risate mit einem inneren Kern aus n-Butylacrylat oder auf Buta
dienbasis und einer äußeren Hülle aus den vorstehend genannten
Copolymeren und Copolymere von Ethylen mit Comonomeren, die reak
tive Gruppen liefern.
Die beschriebenen Elastomere können auch nach anderen üblichen
Verfahren, z. B. durch Suspensionspolymerisation, hergestellt wer
den.
Siliconkautschuke, wie in der DE-A 37 25 576, der EP-A 235 690,
der DE-A 38 00 603 und der EP-A 319 290 beschrieben, sind eben
falls bevorzugt.
Selbstverständlich können auch Mischungen der vorstehend aufge
führten Kautschuktypen eingesetzt werden.
Als Komponente C) können die erfindungsgemäßen Formmassen 0 bis
30 und bevorzugt 0 bis 20 Gew.-% an einem Flammschutzmittel oder
einer Flammschutzmittelkombination enthalten.
Als Flammschutzmittel sind zum Beispiel halogenhaltige Verbindun
gen, wie im Kunststoff-Handbuch 3/1, Hrsg. G.W. Becker, D. Braun,
Hanser-Verlag, 1992, München, Seiten 31 bis 35 beschrieben, oder
solche auf der Basis von Stickstoff- oder organischen oder anor
ganischen Phosphorverbindungen, zum Beispiel Triphenylphosphin
oxid, geeignet.
Des weiteren können die erfindungsgemäßen Formmassen faser- oder
teilchenförmige Füllstoffe (Komponente D)) enthalten.
Als faser- oder teilchenförmige Füllstoffe seien z. B. Kohlen
stoffasern, Glasfasern, Glaskugeln, amorphe Kieselsäure, Asbest,
Calciumsilicat, Calciummetasilicat, Magnesiumcarbonat, Kaolin,
Kreide, gepulverter Quarz, Glimmer, Bariumsulfat und Feldspat ge
nannt, die in Mengen bis zu 50 Gew.-%, insbesondere 1 bis 40%,
insbesondere 20 bis 35 Gew.-% eingesetzt werden.
Als bevorzugte faserförmige Füllstoffe seien Kohlenstoffasern,
Aramid-Fasern und Kaliumtitanat-Fasern genannt, wobei Glasfasern
als E-Glas besonders bevorzugt sind. Diese können als Rovings
oder Schnittglas in den handelsüblichen Formen eingesetzt werden.
Die faserförmigen Füllstoffe können zur besseren Verträglichkeit
mit dem Thermoplasten mit einer Silanverbindung oberflächlich
vorbehandelt sein.
Geeignete Silanverbindungen sind solche der allgemeinen Formel
(X-(CH2)n)k-Si-(O-CmH2m+1)2-k
in der die Substituenten folgende Bedeutung haben:
n eine ganze Zahl von 2 bis 10, bevorzugt 3 bis 4
m eine ganze Zahl von 1 bis 5, bevorzugt 1 bis 2
k eine ganze Zahl von 1 bis 3, bevorzugt 1.
m eine ganze Zahl von 1 bis 5, bevorzugt 1 bis 2
k eine ganze Zahl von 1 bis 3, bevorzugt 1.
Bevorzugte Silanverbindungen sind Aminopropyltrimethoxysilan,
Aminobutyltrimethoxysilan, Aminopropyltriethoxysilan, Aminobutyl
triethoxysilan sowie die entsprechenden Silane, welche als
Substituent X eine Glycidylgruppe enthalten.
Die Silanverbindungen werden im allgemeinen in Mengen von 0,05
bis 5, vorzugsweise 0,5 bis 1,5 und insbesondere 0,8 bis 1 Gew.-%
(bezogen auf D) zur Oberflächenbeschichtung eingesetzt.
Geeignet sind auch nadelförmige mineralische Füllstoffe.
Unter nadelförmigen mineralischen Füllstoffen wird im Sinne der
Erfindung ein mineralischer Füllstoff mit stark ausgeprägtem
nadelförmigen Charakter verstanden. Als Beispiel sei nadelförmi
ger Wollastonit genannt. Vorzugsweise weist das Mineral ein
L/D-(Länge Durchmesser)-Verhältnis von 8 : 1 bis 35 : 1, bevor
zugt von 8 : 1 bis 11 : 1 auf. Der mineralische Füllstoff kann
gegebenenfalls mit den vorstehend genannten Silanverbindungen
vorbehandelt sein; die Vorbehandlung ist jedoch nicht unbedingt
erforderlich.
Als weitere Füllstoffe seien Kaolin, calciniertes Kaolin,
Wollastonit, Talkum und Kreide genannt.
Als Komponente E) können die erfindungsgemäß verwendbaren
thermoplastischen Formmassen weitere Zusatzstoffe und Verarbei
tungshilfsmittel wie Stabilisatoren, Oxidationsverzögerer, Mittel
gegen Wärmezersetzung und Zersetzung durch ultraviolettes Licht,
Gleit- und Entformungsmittel, Färbemittel wie Farbstoffe und Pig
mente, pulverförmige Füll- und Verstärkungsmittel, Keimbildungs
mittel, Weichmacher usw. enthalten, deren Anteil in der Regel
nicht mehr als 20 Gew.-% bevorzugt nicht mehr als 10 Gew.-% be
trägt.
Als Beispiele für Oxidationsverzögerer und Wärmestabilisatoren
sind sterisch gehinderte Phenole, Hydrochinone, aromatische se
kundäre Amine wie Diphenylamine, verschiedene substituierte Ver
treter dieser Gruppen und deren Mischungen in Konzentrationen bis
zu 1 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der thermoplastischen Form
massen genannt.
Als UV-Stabilisatoren, die im allgemeinen in Mengen bis zu
2 Gew.-%, bezogen auf die Formmasse, verwendet werden, seien ver
schiedene substituierte Resorcine, Salicylate, Benzotriazole und
Benzophenone genannt.
Weiterhin können organische Farbstoffe wie Nigrosin, Pigmente wie
Titandioxid, Cadmiumsulfid, Cadmiumselenid, Phthalocyanine, Ul
tramarineblau und Ruß als Farbstoffe zugesetzt werden, sowie
pulverförmige Füllstoffe und Verstärkungsmittel. Beispiele für
letztere sind Mineralien, amorphe Kieselsäure, Asbest, Calciumsi
licat (Wollastonit), Aluminiumsilicat, Magnesiumcarbonat, Kaolin,
Kreide, gepulverter Quarz, Glimmer und Feldspat. Der Anteil der
artiger Füll- und Farbstoffe beträgt im allgemeinen bis zu
20 Gew.-%, bevorzugt bis 10 Gew.-% und insbesondere bis zu
5 Gew.-%.
Als Keimbildungsmittel können Natriumphenylphosphinat, Aluminium
oxid, Siliziumdioxid, Nylon 22 sowie bevorzugt Talkum eingesetzt
werden.
Gleit- und Entformungsmittel, welche üblicherweise in Mengen bis
zu 1 Gew.-% eingesetzt werden, sind bevorzugt langkettige Fett
säuren (z. B. Stearinsäure oder Behensäure), deren Salze (z. B.
Ca- oder Zn-Stearat) oder Esterderivate (z. B. Stearylstearat oder
Pentaerythrittetrastearat) sowie Amidderivate (z. B. Ethylen-bis-
stearylamid), welche vorzugsweise in Mischung mit 1,6-Hexandiol
eingesetzt werden.
Als Beispiele für Weichmacher seien Phthalsäuredioctylester,
Phthalsäuredibenzylester, Phthalsäurebutylbenzylester, Kohlen
wasserstofföle, N-(n-Butyl)benzolsulfonamid und o- und p-Tolyle
thylsulfonamid genannt.
Die erfindungsgemäßen Formmassen können noch 0 bis 2 Gew.-%
fluorhaltige Ethylenpolymerisate enthalten. Hierbei handelt es
sich um Polymerisate des Ethylens mit einem Fluorgehalt von 55
bis 76 Gew.-%, vorzugsweise 70 bis 76 Gew.-%.
Beispiele hierfür sind Polytetrafluorethylen (PTFE), Tetra
fluorethylen-hexafluorethylen-Copolymere oder Tetrafluorethylen-
Copolymerisate mit kleineren Anteilen (in der Regel bis zu
50 Gew.-%) copolymerisierbarer ethylenisch ungesättigter Monome
rer. Diese werden z. B. von Schildknecht in "Vinyl and Related
Polymers", Wiley-Verlag, 1952, Seite 484 bis 494 und von Wall in
"Fluorpolymers" (Wiley Interscience, 1972) beschrieben.
Diese fluorhaltigen Ethylenpolymerisate liegen homogen verteilt
in den Formmassen vor und weisen bevorzugt eine Teilchengröße d50
(Zahlenmittelwert) im Bereich von 0,05 bis 10 µm, insbesondere
von 0,1 bis 5 µm auf. Diese geringen Teilchengrößen lassen sich
besonders bevorzugt durch Verwendung von wäßrigen Dispersionen
von fluorhaltigen Ethylenpolymerisaten und deren Einarbeitung in
eine Polyesterschmelze erzielen.
Zur besseren Verträglichkeit mit dem thermoplastischen Polyester
sind Minerale und Füllstoffe gegebenenfalls mit einem Haftver
mittler ausgerüstet. Bevorzugt sind Glycidyl-, Vinyl- und Amino
alkyltrialkoxysilane.
Die erfindungsgemäßen thermoplastischen Formmassen können nach an
sich bekannten Verfahren hergestellt werden, in dem man die Aus
gangskomponenten in üblichen Mischvorrichtungen wie Schnecken
extrudern, Brabender-Mühlen oder Banbury-Mühlen mischt und an
schließend extrudiert. Nach der Extrusion kann das Extrudat abge
kühlt und zerkleinert werden. Es können auch einzelne Komponenten
vorgemischt werden und dann die restlichen Ausgangsstoffe einzeln
und/oder ebenfalls gemischt hinzugegeben werden. Die Mischtempe
raturen liegen in der Regel bei 230 bis 290°C.
Die erfindungsgemäßen Formmassen zeichnen sich durch gute mecha
nische Eigenschaften, insbesondere auch durch ein ausgezeichnetes
Bruchdehnungsverhalten, aus. Vergilbungseffekte treten bei den
erfindungsgemäßen Formmassen selbst bei längerer intensiver Be
lichtung oder bei Wärmelagerung entweder überhaupt nicht oder nur
in geringem Umfang auf. Molekulare Abbaureaktionen des Polymerge
rüstes, die regelmäßig ihren Niederschlag in einer Änderung der
Viskositätszahl finden, werden ebenfalls nur untergeordnet be
obachtet. Die erfindungsgemäßen Formmassen zeigen zudem ein ein
wandfreies Oberflächenverhalten und können zur Herstellung von
Fasern, Folien und Formkörpern, insbesondere für Anwendungen im
Elektro- und Elektronikbereich, eingesetzt werden. Diese Anwen
dungen sind insbesondere Lampenteile wie Lampenfassungen und
-halterungen, Stecker und Steckerleisten, Spulenkörper, Gehäuse
für Kondensatoren oder Schaltschütze sowie Sicherungsschalter,
Relaisgehäuse und Reflektoren.
Die vorliegende Erfindung wird anhand von Beispielen näher
erläutert.
In einer kontinuierlichen Weise wurden 881,8 g (Dimethyltereph
thalat) DMT und 563,7 g 1,4-Butandiol (BDO) in eine Reaktionszone
eingespeist. In das Butandiol wurde dabei kontinuierlich vor Kon
taktieren des DMT mit Tetrabutylorthotitanat (TBOT) und 99 Mikro
liter einer 30 Gew.-% Lösung von NaOCH3 in Methanol eingemischt.
Die Temperatur in der ersten Reaktionszone betrug 185°C bei einem
Druck von 1 bar und einer mittleren Verweilzeit von 182 min.
Die Temperatur in der zweiten Reaktionszone betrug 205°C bei einem
Druck von 1 bar und einer mittleren Verweilzeit von 63 min.
Die Temperatur in der dritten Reaktionszone betrug 210°C bei einem
Druck von 1 bar und einer mittleren Verweilzeit von 40 min.
Die hierbei anfallenden Destillate, welche BDO, DMT, THF und Was
ser enthielten, wurden in einem Kolonnensystem getrennt, wobei
DMT und BDO in die Reaktion zurückgeführt wurden. Mit einem
Umsatz von 93% wurde das Umesterungsprodukt einem senkrecht
stehenden Rohr zugeführt, das in vier Heizzonen unterteilt war.
Die Temperatur in der vierten Reaktionszone betrug 247°C bei einem
Druck von 700 mbar und einer mittleren Verweilzeit von 22 min.
Die Temperatur in der fünften Reaktionszone betrug 252°C bei einem
Druck von 400 mbar und einer mittleren Verweilzeit von 11 min.
Die Temperatur in der sechsten Reaktionszone betrug 255°C bei
einem Druck von 150 mbar und einer mittleren Verweilzeit von
5 min.
Die Temperatur in der siebten Reaktionszone betrug 256°C bei einem
Druck von 30 mbar und einer mittleren Verweilzeit von 18 min.
Das überschüssige BDO und die Reaktionsprodukte wie THF und Was
ser wurden am oberen Ende des Reaktionsrohres abgetrennt. Das
Vorkondensat wurde ohne weitere Zugabe von Katalysatoren in einen
Polykondensationsreaktor (Zone 8) überführt.
Die Temperatur in der achten Reaktionszone betrug 257°C bei einem
Druck von 0,4 mbar, einer mittleren Verweilzeit von 115 min und
einer Oberflächenerneuerung von 4 m2/h.kg PBT.
Angaben zur verwendeten Menge an Tetrabutylorthotitanat sowie zu
den mechanischen und rheologischen Eigenschaften sind der nach
folgenden Tabelle zu entnehmen.
Die gemäß der allgemeinen Versuchsvorschrift erhaltenen Produkte
wurden im Spritzguß zu den für die Zähigkeitsprüfungen benötigten
Formkörpern verarbeitet. Die Massetemperatur betrug 260°C.
Die Viskositätszahl wurde bei 25°C an einer 0,5% Lösung des Poly
meren in einem 1 : 1-Gemisch aus Phenol/o-Dichlorbenzol gemessen.
Die Belichtung wurde nach DIN 53 387 an der spritzgegossenen Rund
scheibe bei Belichtung mit einer Intensität von 60 W/m2 mit Licht
der Wellenlänge von 290 bis 400 nm im UV-Belichtungsgerät
(Heraeus X1200 CPS) über 2 000 h durchgeführt.
Die Vergilbung wurde nach DIN 5033 an der belichteten Rundscheibe
gemessen und mit der unbelichteten Probe verglichen. Die Messung
erfolgte in Reflektion mit Normlicht D65 unter einem Beobach
tungswinkel von 100. Angegeben ist der Yellowness-Index
YI = (131,84.x-116-46.z)/Y.
Die Schlagzähigkeit wurde im Schlagbiegeversuch nach ISO 179 am
Probekörper 1eA bei 23°C gemessen.
Die Bruchdehnung wurde gemäß ISO 527 an Probekörpern, die gemäß
ISO 3167 hergestellt worden waren, gemessen.
Claims (5)
1. Thermoplastische Polyesterformmassen, enthaltend
- A) 30 bis 100 Gew.-% an Polyestern, zusammengesetzt aus
- a1) 50 bis 100 Gew.-% an Polybutylenterephthalat mit einem Gehalt an einer Lewis-sauren anorganischen oder organischen Metallverbindung im Bereich von 65 bis 100 ppm (bezogen auf das Metall), und
- a2) 0 bis 50 Gew.-% an Polyestern, die von Polybutylen terephthalat verschieden sind,
- B) 0 bis 40 Gew.-% an Schlagzähmodifiern,
- C) 0 bis 30 Gew.-% an Flammschutzmitteln,
- D) 0 bis 50 Gew.-% an Füllstoffen und
- E) 0 bis 20 Gew.-% an weiteren Zusatzstoffen,
2. Thermoplastische Polyesterformmassen nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß man Polybutylenterephthalat mit einer
Viskositätszahl im Bereich von 80 bis 180 ml/g, bestimmt ge
mäß ISO 1628, verwendet.
3. Thermoplastische Polyesterformmassen nach den Ansprüchen 1
oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man Polybutylen
terephthalat mit einem Gehalt an organischen oder anorgani
schen Titan- oder Zinnverbindungen im Bereich von 72 bis 90
ppm (bezogen auf das Metall) verwendet.
4. Thermoplastische Polyesterformmassen nach den Ansprüchen 1
bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man als Komponente a2) Po
lyethylenterephthalat oder Polycarbonat verwendet.
5. Verwendung der thermoplastischen Polyesterformmassen gemäß
den Ansprüchen 1 bis 4 für die Herstellung von Fasern, Folien
oder Formkörpern.
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1999
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Legal Events
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