DE19825165A1 - Verfahren zur Herstellung eines Düngers durch Preßagglomeration - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines Düngers durch PreßagglomerationInfo
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- C05G1/00—Mixtures of fertilisers belonging individually to different subclasses of C05
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C05—FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
- C05F—ORGANIC FERTILISERS NOT COVERED BY SUBCLASSES C05B, C05C, e.g. FERTILISERS FROM WASTE OR REFUSE
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- Y02A40/10—Adaptation technologies in agriculture, forestry, livestock or agroalimentary production in agriculture
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Düngers durch Preßagglomeration.
Bei der Technik des Agglomerierens wird zwischen der Aufbau- und Preßagglomeration
unterschieden. Durch eine Aufbauagglomeration entstehen in der Regel kugelförmige
Agglomerate, insbesondere bei der sogenannten Rollagglomeration, die mit Granulier
trommeln, -tellern und -konen ausgeführt werden kann. Maschinen dieser Art werden seit
langem zur Herstellung von Düngern eingesetzt.
Bei der Preßagglomeration wird mit hohem Druck im Vergleich zur Aufbauagglomeration
gearbeitet, um feinteilige Stoffe zu grobteiligen Formkörpern zusammenzuballen oder anders
ausgedrückt: zu agglomerieren.
Es ist bekannt, daß für die Herstellung von Düngern Pelletier- und Kompaktiermaschinen
Verwendung finden.
Pelletiermaschinen arbeiten nach dem Prinzip von Lochpressen, bei denen Koller oder
kollerähnliche Gebilde mit glatter oder verzahnter Oberfläche das Material durch Löcher
pressen. So entstehen zylindrische Agglomerate, auch Pellets genannt, die beispielsweise
Längen von 10-30 mm und Durchmesser zwischen 5-20 mm haben können. Es wird
unterschieden: Ringmatrizenpressen mit senkrecht stehenden Lochmatrizen und innen
laufenden Kollern und Flachmatrizenpressen mit horizontal angeordneten Lochmatrizen und
darauf laufenden Kollern.
Kompaktiermaschinen sind Wälzdruckmaschinen, bei denen zwei sich gegenläufig drehende
Walzen das aufgegebene feinteilige Produkt zu Platten zusammenpreßt.
Diese im Grundriß unregelmäßigen Platten werden auch als Schülpen bezeichnet. Bei der
Herstellung von Dünger werden die Schülpen anschließend in Zerkleinerungsmaschinen zu
Brechgranulaten mit einer Größe von wenigen Millimetern aufbereitet.
Zum Stand der Technik gehören also Maschinen der Aufbauagglomeration wie Teller,
Trommel und Konus sowie solche der Preßagglomeration wie Lochpressen mit Kollern und
Wälzdruckmaschinen mit anschließender Desintegration.
Es ist nicht bekannt und gehört nicht zum Stand der Technik für die Herstellung von Düngern
Extruder, wie Schneckenpressen und sogenannte Wölfe, zu verwenden. Wölfe werden in der
Nahrungsmittelindustrie eingesetzt: vorrangig zur Verarbeitung von Fleisch und Gemüse.
Schneckenpressen sind Maschinen für die Kunststoff-Industrie und für die keramische
Industrie.
Wegen der Vielfältigkeit der Dünger bestehen Schwierigkeiten bei der Einteilung der Dünger
in bestimmte Systeme. Nach der Art der chemischen Verbindung kennt man organische und
anorganische Dünger. Organische Dünger werden in der Regel so verarbeitet wie sie anfallen:
Güllefeststoff, Stallmist, Torf u. a. Es sind natürliche Dünger. Der Güllefeststoff wird durch
eine Sieb-Separation aus der Gülle gewonnen.
Im Gegensatz hierzu stehen die künstlichen Dünger, die fabrikmäßig hergestellt werden. Sie
werden auch als Mineraldünger bezeichnet, denn sie bestehen aus einzelnen oder mehreren
anorganischen Verbindungen: vorwiegend Salze und Oxide.
Bei der fabrikmäßigen Erzeugung fallen die Mineraldünger zumeist feinteilig an. Sie werden
anschließend agglomeriert. Ungeeignet für die Agglomeration von Salzen und Oxiden sind
Extruder, weil diesen anorganischen Verbindungen die Gleitfähigkeit fehlt, wie sie bei
spielsweise die Stoffe und Produkte haben, die mit einer Schneckenpresse oder in einem Wolf
verformt werden.
In Wölfen wird vorwiegend Fleisch extrudiert, dessen Gleitfähigkeit durch das im Fleisch
enthaltene Fett gewährleistet ist. Der mit Schneckenpressen verformte Ton erhält seine
Gleitfähigkeit durch den Strukturaufbau der im Ton enthaltenen Minerale. Die Minerale wie
Illit, Kaolinit und Montmorillonit besitzen eine Schichtgitter-Struktur, bei der die übereinander
gelagerten Schichten gegeneinander verschiebbar sind und so eine Gleitfähigkeit bewirken.
Es wurde nun gefunden, daß in solchen Maschinen, wie Wölfen und Schneckenpressen auch
anorganische Mineraldünger verpreßt werden können, wenn die Gleitfähigkeit der Salze und
Oxide durch Zusätze von organischen Gleitmitteln hergestellt wird. Die vorwiegend in Form
von Salzen und Oxiden vorliegenden Mineraldünger sind nicht gleitfähig und somit in
Extrudern nicht preßbar. Durch den Zusatz von mindestens 10% organischer Stoffe, die
gleitfähig sind, können erfindungsgemäß auch Extruder zum Agglomerieren von Mineral
dünger benutzt werden. Extruder sind im Vergleich zu vielen anderen Maschinen der
Preßagglomeration energiesparend. Der spezifische Energieverbrauch liegt deutlich niedriger.
Die wichtigsten Bestandteile eines Extruders sind der Zylinder, die Schnecke, der Preßkopf
und das Mundstück. Zur Herstellung von Pellets, den zylindrisch geformten Agglomeraten, ist
das Mundstück mit einer Lochscheibe und einem davor gelagerten Schneidmeser ausgerüstet.
Die Bohrungen der Lochscheibe entsprechen dem gewünschten Pelletdurchmesser.
Der für das Verfahren geeignete Mineraldünger liegt in kristalliner, gekörnter, granulierter oder
pulvrigen Form vor. In dieser Form ist er nicht extrudierbar. Da das Extrudieren eines
Materials von dessen Feuchtigkeit abhängt, liegt es nahe, die Extrudierbarkeit durch Zugabe
von Wasser herbeizuführen. Das ist aber bei den handelsüblichen Mineraldüngern nicht
möglich, weil diese mehr oder weniger stark wasserlöslich sind.
Erfindungsgemäß wird die Extrudierbarkeit durch die Zugabe eines feuchten organischen
Materials erreicht. Es ist ein Gegenstand der Erfindung, daß dieses zugegebene Material
ebenfalls düngende und bodenverbessernde Wirkung hat. Nach der Erfindung ist es von
besonderem Vorteil ein organisches Material zu nehmen, das eine faserige Struktur aufweist.
Hierzu gehören Stroh, Torf, Kompost u. a. Von den genannten organischen Materialien ist
vorrangig der Kompost zu nennen, weil er neben seiner faserigen Struktur nicht nur
bodenverbessernde Eigenschaften hat, sondern auch für die Pflanzen wichtige Nährstoffe
besitzt: Stickstoff (N), Phosphor (P) und Kalium (K). Da eine Vielzahl von Kompost
qualitäten auf dem Markt sind, ist darauf zu achten, daß nur hochwertige Komposte mit
geringen Schadstoffanteilen verwendet werden.
Organische Materialien für die Herstellung der Extrudierbarkeit von Mineraldünger sollen zwei
Eigenschaften haben: faserige Struktur und Feuchtigkeit. Es ist bekannt, daß diese beiden
Eigenschaften zusammen, oder jede für sich allein, die Preßbarkeit eines Materials vorteilhaft
beeinflussen. Wenn beide Eigenschaften fehlen, dann können schwer preßbare und damit auch
schwer extrudierbare Materialien nur durch Zugabe eines Bindemittels in einen preßbaren
Zustand versetzt werden.
Wasser ist sowohl ein Bindemittel als auch ein Gleitmittel. Reifekompost enthält Wasser in der
Größenordnung zwischen 30 bis 50 Gew.-%. Mit einem solchen Kompost läßt sich die Extru
dierbarkeit einer Mischung aus Mineraldünger und Kompost erreichen. Wenn der Wassergehaft-
auch als Feuchtigkeitsgehalt definiert - zu gering ist, dann läßt sich die genannte Mischung
nicht extrudieren. Versuche mit getrocknetem Kompost haben das eindeutig bewiesen.
Die Zusammensetzung der Mischung aus Mineraldünger und Kompost ist verschieden. Sie ist
abhängig von dem oder von den verwendeten Düngertypen und vom Düngungszweck, d. h.
davon, welche Fruchtart gedüngt werden soll.
Um die Extrudierbarkeit zu erreichen, ist eine Mindestmenge an Kompost notwendig. Die
Mindestmenge liegt zwischen 10-30 Gew.-% in Abhängigkeit von der Kompostqualität.
Die relativ niedrige Menge an Kompost bezogen auf Gewichtsprozente ist unter Beachtung der
unterschiedlichen Schüttdichten zu bewerten. Die Schüttdichte von Kompost schwankt je nach
Wassergehaft zwischen 0,6 bis 0,8 t/m3; hingegen beträgt die Schüttdichte von
Mineraldünger ca. 1,0-1,2 t/m3. Für die Extrudierbarkeit sind die Volumenanteile der
Mischkomponenten ausschlaggebend.
Es werden 40 Gewichtsteile Kalkammonsalpeter, 20 Gewichtsteile Hyperphos und 15
Gewichtsteile Kaliumchlorid gemischt und in einer Mühle unter 0.5 mm zerkleinert. Diese 75
Gewichtsteile der feinteiligen Mineraldünger-Mischung werden mit 25 Gewichtsteilen eines
faserigen Kompostes mit einer Feuchte von 36% gemischt und anschließend in einer
Extruderpresse zu Pellets verpreßt. Die Pellets sind zylindrisch und haben einen Durchmesser
von 5 mm und eine Länge von durchschnittlich 12 mm. Es ist so ein für die Landwirtschaft
geeigneter Dünger produziert worden.
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung eines Düngers für vorzugsweise landwirtschaftlich genutzte
Flächen, der aus einem zu einem Pellet verformten Gemisch aus einem Mineraldünger und
einem organischen Dünger besteht, dadurch gekennzeichnet, daß einem feinteiligen
Mineraldünger ein feuchtes, natürliches, organisches Material mit düngenden und/oder
bodenverbessernden Eigenschaften in einer Menge von 20 bis 70 Gew.-% zugesetzt und mit
dem Mineraldünger vermischt wird und daß das so hergestellte Gemisch durch Extrusion zu
Pellets agglomeriert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das organische Material aus
Güllefeststoff, Stallmist, Torf und/oder Kompost besteht und eine faserige Struktur aufweist.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das organische
Material aus Reifekompost mit einem üblichen, zwischen 30 bis 40 Gew.-% liegenden
Wassergehalt besteht.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Gemisch in
einem Extruder, vorzugsweise in einer Schneckenpress oder einem Wolf, zu zylindrisch
geformten Agglomeraten gepreßt wird.
5. Extruder zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 5 bestehend aus
einem Zylinder, einer Schnecke, einem Preßkopf und einem Mundstück, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Mundstück mit einer Lochscheibe versehen ist, deren Bohrungen dem
gewünschten Pelletdurchmesser entsprechen, und daß vor der Lochscheibe ein Schneidmesser
angeordnet ist, mit dem die Pellets mit einer vorgegebenen Länge geschnitten werden können.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19825165A DE19825165A1 (de) | 1998-06-05 | 1998-06-05 | Verfahren zur Herstellung eines Düngers durch Preßagglomeration |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19825165A DE19825165A1 (de) | 1998-06-05 | 1998-06-05 | Verfahren zur Herstellung eines Düngers durch Preßagglomeration |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19825165A1 true DE19825165A1 (de) | 1998-10-29 |
Family
ID=7870024
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19825165A Withdrawn DE19825165A1 (de) | 1998-06-05 | 1998-06-05 | Verfahren zur Herstellung eines Düngers durch Preßagglomeration |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19825165A1 (de) |
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---|---|---|---|---|
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- 1998-06-05 DE DE19825165A patent/DE19825165A1/de not_active Withdrawn
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