DE19824501A1 - Unterdruckbremskraftverstärker - Google Patents
UnterdruckbremskraftverstärkerInfo
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Abstract
Der Unterdruckbremskraftverstärker weist einen ersten Dichtsitz 27 an einem Steuergehäuse 11 und einen zweiten Dichtsitz an einem durch die Bremsbetätigungsstange 18 verschiebbaren Ventilkolben 31 auf, die eine Steuerkammer 30 und die mit ihr verbundene Arbeitskammer 35 des Verstärkers gegenüber einem Unterdruckkanal 28 bzw. einer unter Atmosphärendruck stehenden Belüftungskammer 34 stellungsabhängig im Zusammenwirken mit einem Ventilkörper 25 absperren können. Ein mit dem Ventilkörper 25 zusammenwirkender dritter Dichtsitz 37 wird pneumatisch über einen innerhalb des Steuergehäuses 11 angeordneten Schließkolben 41 in seine Schließstellung verlagert, um die Steuerkammer 30 unabhängig vom ersten Dichtsitz 27 und damit der Stellung des Steuergehäuses 11 gegenüber dem Unterdruckkanal 28 abzusperren und so eine volle Bremsverstärkung zu erzielen, wenn als Sofortreaktion auf eine Notsituation das Bremspedal schnell niedergetreten und die Bremsbetätigungsstange 18 dementsprechend schnell vorbewegt wird.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Unterdruckbremskraft
verstärker für Kraftfahrzeuge mit einem Verstärkergehäuse,
dessen Innenraum durch eine bewegliche Wand in eine Unter
druckkammer und eine Arbeitskammer unterteilt ist, einem die
bewegliche Wand tragenden Steuergehäuse, in dem eine mit der
Arbeitskammer verbundene Steuerkammer und ein deren Druck
steuerndes Steuerventil vorgesehen sind, das einen tel
lerförmigen Ventilkörper aufweist, einem hülsenförmigen
Ventilkörperträger, der abgedichtet gegenüber dem Steuer
gehäuse bis in Anlage an einen Steuergehäuseanschlag ver
schiebbar ist, einem mit dem Ventilkörper zusammenwirkenden
ersten Dichtsitz, der am Steuergehäuse vorgesehen ist und zur
Absperrung der Steuerkammer von einem mit der Unterdruckkam
mer verbundenen Unterdruckkanal dient, einer Bremsbetäti
gungsstange zur Einleitung der Bremskraft, die mittels einer
sich am Ventilkörperträger abstützenden Feder in ihre zurück
gezogene Stellung vorgespannt ist, einem durch die Brems
betätigungsstange vorschiebbaren Ventilkolben, an dem rück
seitig ein mit dem Ventilkörper zusammenwirkender zweiter
Dichtsitz zur Absperrung der Steuerkammer von einer unter
Atmosphärendruck stehenden Belüftungskammer dient, einer
gegenüber dem Steuergehäuse abgedichtet verschiebbaren Schie
behülse, die einen mit dem Ventilkörper zusammenwirkenden
dritten Dichtsitz zur vom ersten Dichtsitz unabhängigen
Absperrung der Steuerkammer vom Unterdruckkanal aufweist,
und einer innerhalb des Steuergehäuses angeordneten Schließ
einrichtung, die an der Schiebehülse angreift und dem Verla
gern des dritten Dichtsitzes in seine mit dem Ventilkörper
zusammenwirkende Schließstellung dient.
Ein solcher Bremskraftverstärker ist bekannt (EP-B 620 789).
wenn beim Einleiten eines Bremsvorgangs durch Pedalbetätigung
die Bremsbetätigungsstange axial einwärts vorbewegt wird und
mit dem Ventilkolben den zweiten Dichtsitz vom Ventilkörper
abhebt, weil das schwimmend gelagerte Steuergehäuse mit dem
Ventilkörper zunächst nicht in entsprechendem Maße nachfolgt,
gelangt Druck aus der von der Betätigungsstange durchsetzten
Belüftungskammer in der Bremsbetätigung entsprechend dosier
tem Maße über die Steuerkammer in die Arbeitskammer, was zu
einer pneumatischen Teilverstärkung der aufgebrachten Brems
kraft führt. Das Nachlaufen des Steuergehäuses mit dem
Ventilkörper führt jedoch wieder zu einem Schließen des
zweiten Dichtsitzes und in der Folge zu einem Abheben des
ersten Dichtsitzes, so daß die Arbeitskammer wieder unter
Saugdruck gerät und die Verstärkungswirkung unterbunden ist,
ggf. bereits vor dem vollständigen Auffüllen der Arbeits
kammer mit Atmosphärendruck und folglich dem Erreichen der
vollen Bremskraftverstärkung. Aus diesem Grunde ist der
dritte Dichtsitz vorgesehen, der in der Schließstellung die
Steuerkammer vom Unterdruckkanal absperrt und somit ein von
der Steuergehäuseverlagerung unabhängiges Fernhalten des
Saugdrucks von der Arbeitskammer ermöglicht, wozu die
Schließeinrichtung mit Hilfe eines Signals ausgelöst wird,
das beispielsweise aus der Bremspedalbetätigung gewonnen
werden kann.
Beim bekannten Bremskraftverstärker ist als signalgesteuerte
Schließeinrichtung für den dritten Dichtsitz ein Elektro
magnet mit einem federvorgespannten Anker vorgesehen, der in
Antriebsverbindung mit der den dritten Dichtsitz tragenden
Schiebehülse steht, wobei der Elektromagnet in einer hohl
zylindrischen Verlängerung auf der der Reaktionsscheibe
zugewandten vorderen Seite des Ventilkolbens angeordnet ist.
Der vorgesehene Elektromagnet macht den bekannten
Bremskraftverstärken vergleichsweise aufwendig und führt auch
zu einer unerwünschten Vergrößerung der Baulänge. Hinzu
kommt, daß die Einrichtung zur Gewinnung des Signals für die
Steuerung des Elektromagneten nicht in den Bremskraftver
stärker selbst integriert ist.
Dementsprechend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
den bekannten Bremskraftverstärker mit Bremsassistenzfunktion
ohne Nachteil für die Wirkungsweise zu vereinfachen und
dabei kompakt zu gestalten.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß als
die Schiebehülse verlagernde Schließeinrichtung ein innerhalb
einer Schließkammer arbeitender Schließkolben vorgesehen ist,
der durch eine Kolbenfeder im Abhebsinn des dritten Dicht
sitzes vorgespannt ist und eine im Schließsinn beaufschlagba
re Überdruckkammer innerhalb der Schließkammer begrenzt, die
über eine Strömungsdrossel mit dem Unterdruckkanal verbunden
und von der Steuerkammer durch eine Dichtung abgesperrt ist,
die bei einer Relativbewegung zwischen dem Ventilkolben und
der Schiebehülse infolge einer schnellen Bremsbewegung der
Betätigungsstange in eine wirkungslose Stellung kommt, so daß
sich in der Überdruckkammer vorübergehend der Steuerkammer
druck aufbaut, der bei vom Ventilkörper abgehobenem zweiten
Dichtsitz den Schließkolben entgegen seiner Vorspannung
verlagert und den dritten Dichtsitz an den Ventilkörper
anlegt, so daß die Arbeitskammer unter Atmosphärendruck kommt
und die Bremskraftverstärkung voll greift.
Zweckmäßige Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung
ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Die erfindungsgemäße Lösung beinhaltet also einen Übergang
von der bekannten elektrischen/elektronischen zu einer
pneumatischen Steuerung der Bremsassistenz des Bremskraftver
stärkers. Diese pneumatische Steuerung oder Schließein
richtung für den dritten Dichtsitz läßt sich preiswert und in
kompakter Ausführung einbauen, wobei auch das die Bremsassi
stenz auslösende Signal innerhalb des Bremskraftverstärkers
selbst in Abhängigkeit davon gewonnen werden kann, ob die
Bremsbetätigungsstange entsprechend der Betätigung des Brems
pedals eine schnelle Vorwärtsbewegung erfährt, wie es der
ersten Reaktion eines Fahrers in einer Notsituation ent
spricht. Somit kommt es dann auch ohne kraftvolle Brems
pedalbetätigung bereits zu einer Vollbremsung ohne Verlust
wertvoller Zeit. Eine sonstige Signalgebung oder Steuerung
von außen entfällt.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend
anhand einer schematischen Zeichnung näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 den Unterdruckbremskraftverstärker in einem
Axialschnitt in an einem Hauptzylindergehäuse
befestigter Anordnung; und
Fig. 2 bis 7 einen vergrößerten Ausschnitt aus Fig. 1,
wobei die verschiedenen Teile des
Bremskraftverstärkers unterschiedliche Be
triebsstellungen hinsichtlich der Bremsassi
stenzfunktion einnehmen, wobei die einzelnen
Figuren folgende Phasen betreffen:
Fig. 2 Bereitschaftsstellung,
Fig. 3 bis 5 aufeinanderfolgende Auslösephasen und
Fig. 6 und 7 aufeinanderfolgende Lösephasen des Verstär
kers.
Gemäß Fig. 1 ist der Unterdruckbremskraftverstärker 1 mit
tels Schraubbolzen 2, die zugleich der stabilisierenden
Abstützung des Verstärkergehäuses 3 dienen, an einem Flansch
4 des Hauptzylindergehäuses 5 befestigt, auf dem ein Aus
gleichsbehälter 6 für die hydraulische Bremsflüssigkeit
angeordnet ist.
Das Verstärkergehäuse 3 besteht aus einem topfförmigen Wand
blech 7 und einem deckelförmigen Wandblech 8, die unter Ein
spannung des Außenumfangs einer Rollmembran 9, die durch ein
Zwischenwandteil 10 abgestützt ist, abgedichtet fest
miteinander verbunden sind. Die ringförmige Rollmembran 9
ist mit ihrem Innenumfang abdichtend an ein Steuergehäuse 11
angeschlossen, mit dem auch das Zwischenwandteil 10 verbun
den ist. Die Schraubbolzen 2 sind abgedichtet durch die
Rollmembran sowie durch einen einstöckig am vorderen (inne
ren) Ende des Steuergehäuses 11 angeformten Verbindungs
flansch 12 hindurchgeführt.
Das allgemein hohlzylindrisch ausgeführte Steuergehäuse 11
ist konzentrisch zum Verstärkergehäuse 3 angeordnet und axial
gegenüber diesem verschiebbar. Es ist in Fig. 1 in seiner
nach hinten ausgefahrenen Endstellung gezeigt, in der es
über ein Querglied 13 an einem als Axialanschlag wirkenden
ringförmigen Kragen 14 anliegt, durch den das Steuergehäuse
aus dem Verstärkergehäuse 3 herausragt.
An den Kragen 14 des Verstärkergehäuses 3 schließt sich eine
längenveränderbare Faltenmanschette 15 an, die durch einen
Haltering 16 abgestützt ist und durch deren Boden 17 eine
koaxiale Bremsbetätigungsstange 18 hindurchgeführt ist.
Diese wird in bekannter Weise (nicht dargestellt) durch das
Niedertreten eines Bremspedals axial in das Verstärkergehäuse
3 hinein vorbewegt.
Wie am deutlichsten den vergrößerten Darstellungen der Fig.
2 bis 7 zu entnehmen ist, weist das Steuergehäuse 11 an
seinem Innenumfang einen Steuergehäuseanschlag 19 auf, an dem
ein mittels eines O-Rings 20 abgedichteter hülsenförmiger
Ventilkörperträger 21 anliegt. Zwischen dem Ventilkörp
erträger 21 und einem an der Bremsbetätigungsstange 18 an
greifenden Federteller 22 ist eine Feder 23 angeordnet, die
den Ventilkörperträger 21 am Steuergehäuseanschlag 10 hält
und die Bremsbetätigungsstange 18 in die nach hinten zurück
gezogene Stellung verspannt.
Der Ventilkörperträger 21 ist doppelwandig mit einer zum Ver
stärkergehäuse 3 hin offenen Ringkammer 24 ausgebildet, die
am offenen Ende einen tellerartigen Ventilkörper 25 auf
nimmt, der gleitend und abdichtend im Ventilköperträger 21
aufgenommen ist und sich an einer Feder 26 abstützt, die dem
Ventilkörper 25 eine axiale Relativbewegung gegenüber dem
Ventilkörperträger 21 ermöglicht und dabei eine axiale Dicht
kraft aufbringt, wenn der Ventilkörper 25 mit wenigstens
einem von insgesamt drei Dichtsitzen zusammenwirkt.
Der erste Dichtsitz 27 ist am Steuergehäuse 11 ausgebildet
und in der Bereitschaftsstellung wirksam, wie es Fig. 2
zeigt. Dabei wird ein in der Steuergehäusewand ausgebildeter
Unterdruckkanal 28, der mit der der Saugwirkung des Kraft
fahrzeugmotors ausgesetzten Unterdruckkammer 29 zwischen dem
topfförmigen Wandblech 7 und der Rollmembran 9 in Verbindung
steht, von einer Steuerkammer 30 abgesperrt, die durch
Öffnungen im Ventilkörper 25 mit der Ringkammer 24 verbunden
und innerhalb des Steuergehäuses 11 auf der Außenseite eines
Ventilkolbens 31 ausgebildet ist, an den die Bremsbetäti
gungsstange 18 mit ihrem kugelkopfartigen vorderen Ende
angreift und die in eine Kolbenstange 32 übergeht.
Das ringförmig aufgewertete hintere Ende des Ventilkolbens
bildet den zweiten Dichtsitz 33, der wie in Fig. 2 dar
gestellt gleichfalls abdichtend mit dem Ventilkörper 25
zusammenwirkt und dabei die Steuerkammer 30 von einer Belüf
tungskammer 34 absperrt, die innerhalb der Faltenmanschette
15 die Bremsbetätigungsstange 18 umschließt und stets unter
atmosphärischem Druck steht. Dazu ist die das in den Figuren
rechte Ende des Steuergehäuses 11 aufnehmende Belüftungs
kammer 34 auf der Außenseite des Steuergehäuses 11 gegenüber
der Arbeitskammer 35, die innerhalb des Verstärkergehäuses 3
der Unterdruckkammer 29 auf der entgegengesetzten Seite der
Rollmembran 9 gegenüberliegt, mittels einer Kammerdichtung
36 abgedichtet, die im Übergangsbereich von Verstärkergehäuse
3 und Faltenmanschette 15 angeordnet ist und gleitend am
Außenumfang des Steuergehäuses 11 anliegt.
Der dritte Dichtsitz 37 ist vom hinteren Ende einer Schiebe
hülse 38 gebildet, die mit einem Gleitsitz am Innenumfang
des Steuergehäuses 11 anliegt und gegenüber diesem mittels
eines Dichtrings 39 abgedichtet ist. Fig. 5 zeigt den
dritten Dichtsitz 37 in seiner mit dem Ventilkörper 25
zusammenwirkenden Dichtstellung, in der die Steuerkammer 30
gegenüber dem Unterdruckkanal 28 abgesperrt wird.
Im radial erweiterten vorderen Ende des Steuergehäuses 11 ist
eine dem Verlagern des dritten Dichtsitzes 37 dienende
pneumatische Schließeinrichtung 40 angeordnet. Diese umfaßt
einen am vorderen Ende der Schiebehülse 38 angreifenden
Schließkolben 41, der innerhalb einer Schließkammer 42 an
geordnet ist, die von einem topfförmigen Kammerteil 43 und
einem scheibenförmigen Deckelteil 44 gebildet ist. Diese
beiden Teile 43 und 44 sind fest mit dem Steuergehäuse 11
verbunden. Dabei weist das Kammerteil 43 einen in die
Schließkammer 42 vorragenden axialen Führungsansatz 45 auf,
In dem die Kolbenstange 32 mittels einer Buchse 46 gelagert
und geführt ist. Die einstöckig am Kammerteil 43 ausge
bildete Umfangswand 47 der Schließkammer 42 wird vom Unter
druckkanal 28 ringförmig umschlossen. Eine sich durch die
Umfangswand 47 erstreckende Radialbohrung bildet eine Strö
mungsdrossel 48, während sich durch das Deckelteil 44
Axialbohrungen 49 erstrecken, die in den Unterdruckkanal 28
münden.
Der Schließkolben 41 ist mittels einer Kolbenfeder 50 in
seine vordere (linke) Endstellung vorgespannt und mittels
einer Kolbendichtung 51 gegenüber der Umfangswand 47 abge
dichtet. Dadurch sind innerhalb der Schließkammer 42 eine
vordere Überdruckkammer 52 und eine hintere Saugdruckkammer
53 ausgebildet. Der ringförmige Schließkolben 41 weist in
seinem dem Führungsansatz 45 und der Buchse 46 gegenüberlie
genden Stirnbereich eine radiale Überströmnut 54 auf, auf
deren Bedeutung später noch eingegangen wird.
Das verjüngte vordere Ende der Schiebehülse 38, an dem der
Schließkolben 41 angreift, ist zwischen der Kolbenstange 32
und dem Deckelteil 44 abdichtend hindurchgeführt, wozu eine
ringförmige Dichtung 55 an der Kolbenstange 32 und ein
Dichtungsring 56 am Deckelteil 44 vorgesehen sind. Die
Schiebehülse 38 weist am Innenumfang eine axiale Umströmnut
57 auf, die sich von ihrem vorderen Ende bis in den Bereich
der Dichtung 55 erstreckt. Die Bedeutung dieser Umströmnut
57 wird später noch erläutert.
Die Kolbenstange 32 ist an ihrem vorderen Ende mit einem
Kopfstück 58 versehen, das sich kegelförmig gerundet in
Richtung auf eine Reaktionsscheibe 59 vorwölbt, die in einer
stirnseitigen Vertiefung des Kammerteils 43 aufgenommen ist
und aus elastisch verformbarem Material besteht. Das Kopf
stück 58 kann in die Reaktionsscheibe 59 eindringen, wie es
Fig. 3 zeigt. An der Vorderseite der Reaktionsscheibe 59
liegt eine Druckstange 60 mit einem verbreiterten Kopf
flansch 61 an, der an der Vorderseite der Reaktionsscheibe
59 anliegt und gleichfalls in die Aussparung des Kammerteils
43 hineinragt, welche die Reaktionsscheibe 59 aufnimmt. An
der Vorderseite des Kammerteils 43 liegt ein Federteller 62
an, der mittels einer Rückstellfeder 63 angedrückt ist,
wodurch das Steuergehäuse 11 in seine nach hinten ausgefahre
ne Ausgangsstellung vorgespannt wird. Die Druckstange 60,
die dem Aufbringen der (verstärkten) Bremskraft auf den
Kolben im Hauptzylindergehäuse 5 dient, ist durch den Feder
teller 62 hindurchgeführt und wird so in Anlage an der Re
aktionsscheibe 59 gehalten.
Die Wirkungsweise des Unterdruckbremskraftverstärkers 1 wird
nachfolgend anhand der Fig. 2 bis 7 erläutert:
In der Bremsbereitschaftsstellung gemäß Fig. 2, also vor dem Einleiten eines Bremsvorgangs, befindet sich das Steuer gehäuse 11 unter der Einwirkung der Rückstellfeder 63 in der nach hinten (nach rechts) ausgefahrenen Endstellung, in der es über das Querglied 13 am Kragen 14 des Verstärkergehäuses 3 anschlägt. Auch die Bremsbetätigungsstange 18 ist unter der Wirkung der Feder 23 nach hinten zurückgefahren, wobei der zweite Dichtsitz 33 am Ventilkörper 25 anliegt und die Steuerkammer 30 von der unter Atmosphärendruck stehenden Belüftungskammer 34 abgesperrt ist. Im mit der Unterdruck kammer 29 verbundenen Unterdruckkanal 28 herrscht der auf den Motorsaugdruck zurückgehende Unterdruck - ebenso wie in der Steuerkammer 30 und in der Ringkammer 24. Der erste Dichtsitz 27 liegt zwar gleichfalls am Ventilkörper 25 an, hat jedoch bei der vorangegangenen Rückstellbewegung seine Schließstellung erst nach dem zweiten Dichtsitz 33 erreicht. In der Arbeitskammer 35 herrscht wie in der Steuerkammer 30 Unterdruck, und daher ist der Druck auf gegenüberliegen den Seiten der Rollmembran 9 ausgeglichen, so daß keine Druckdifferenzkraft über das Steuergehäuse 11 auf die Reaktionsscheibe 59 und die Druckstange 60 übertragen wird.
In der Bremsbereitschaftsstellung gemäß Fig. 2, also vor dem Einleiten eines Bremsvorgangs, befindet sich das Steuer gehäuse 11 unter der Einwirkung der Rückstellfeder 63 in der nach hinten (nach rechts) ausgefahrenen Endstellung, in der es über das Querglied 13 am Kragen 14 des Verstärkergehäuses 3 anschlägt. Auch die Bremsbetätigungsstange 18 ist unter der Wirkung der Feder 23 nach hinten zurückgefahren, wobei der zweite Dichtsitz 33 am Ventilkörper 25 anliegt und die Steuerkammer 30 von der unter Atmosphärendruck stehenden Belüftungskammer 34 abgesperrt ist. Im mit der Unterdruck kammer 29 verbundenen Unterdruckkanal 28 herrscht der auf den Motorsaugdruck zurückgehende Unterdruck - ebenso wie in der Steuerkammer 30 und in der Ringkammer 24. Der erste Dichtsitz 27 liegt zwar gleichfalls am Ventilkörper 25 an, hat jedoch bei der vorangegangenen Rückstellbewegung seine Schließstellung erst nach dem zweiten Dichtsitz 33 erreicht. In der Arbeitskammer 35 herrscht wie in der Steuerkammer 30 Unterdruck, und daher ist der Druck auf gegenüberliegen den Seiten der Rollmembran 9 ausgeglichen, so daß keine Druckdifferenzkraft über das Steuergehäuse 11 auf die Reaktionsscheibe 59 und die Druckstange 60 übertragen wird.
Der Unterdruck in der Steuerkammer 30 herrscht auch auf
beiden Seiten des Schließkolbens 41, so daß dieser unter der
Einwirkung der Kolbenfeder 50 seine nicht ausgefahrene
(linke) Stellung innerhalb der Schließkammer 42 einnimmt.
Wird nunmehr - ausgehend von dieser Bereitschaftsstellung -
die Bremse betätigt und dementsprechend die Bremsbetätigungs
stange 18 einwärts bzw. nach links verlagert, so kommt es
gemäß Fig. 3 zunächst zu einem begrenzten Abheben des Ven
tilkolbens 31 und damit des ersten Dichtsitzes 27 vom Ven
tilkörper 25, so daß sich in der Steuerkammer 30 ein Zwi
schendruck aufbaut, der auch in der Arbeitskammer 35 wirksam
wird und eine entsprechende Bremsverstärkung bewirkt. Mit
dem axialen Vorschieben des Ventilkolbens 31 und damit auch
der Kolbenstange 32 gegenüber dem Steuergehäuse 11 verschiebt
sich auch die Dichtung 55 an der Kolbenstange 32 gegenüber
der Schiebehülse 38 und gelangt in den Bereich der Umström
nut 57. Dadurch gelangt der in der Steuerkammer 30 herr
schende Druck durch die Umströmnut 57 und die Überströmnut
54 in die Überdruckkammer 52 auf der Vorderseite des Schließ
kolbens 41.
Fig. 4 zeigt eine fortgeschrittene Phase beim Auslösen der
Bremsverstärkung. Der Ventilkolben 31 hat sich - entspre
chend einer schnellen Vorbewegung der Bremsbetätigungsstange
18 weiter vom Ventilkörper 25 abgehoben, so daß nunmehr die
Steuerkammer 30 und die Arbeitskammer 35 unter Atmosphären
druck stehen und damit die volle Bremsverstärkung wirksam
wird. Der Atmosphärendruck wirkt auch in der Überdruckkammer
52 und hat den Schließkolben 41 entgegen der Kraft der Kol
benfeder 50 nach rechts bis in Anlage an das Deckelteil 44
verlagert. Dabei hat er die. Schiebehülse 38 mitgenommen, so
daß nunmehr der dritte Dichtsitz 37 abdichtend am Ventilkör
per 25 anliegt. Daher bleibt die Steuerkammer 30 vom Unter
druck abgesperrt, obwohl inzwischen das Steuergehäuse 11, das
über die Feder 23 mit der Bremsbetätigungsstange 18 gekoppelt
ist, deren Bewegung gefolgt ist und nunmehr der erste Dicht
sitz 27 vom Ventilkörper 25 abgehoben ist. Fig. 4 ver
anschaulicht auch, wie die eingeleitete Bremskraft von der
Betätigungsstange 18 über die Kolbenstange 32 und das Kopf
stück 58 auf die Reaktionsscheibe 59 übertragen wird, in die
das Kopfstück 58 dabei eindringt. Wegen der Abdichtung
durch den dritten Dichtsitz 37 bleibt der Atmosphärendruck
während des Bremsvorgangs wirksam, obwohl sich anschließend
der zweite Dichtsitz 33 wieder an den Ventilkörper 25 an
nähert, wie es Fig. 5 veranschaulicht. In dieser Stellung
ist der Ventilkolben 31 mit der Kolbenstange 32 allseitig
vom Atmosphärendruck umgeben und dementsprechend reaktions
kraftfrei.
Nachdem sich der zweite Dichtsitz 33 abdichtend an den
Ventilkörper 25 angelegt hat, wie es Fig. 6 zeigt, beginnt
das Lösen des Bremsassistenten. In dieser Stellung wirkt
die Dichtung 55 wieder abdichtend mit der Schiebehülse 38
zusammen, so daß die Überdruckkammer 52 vom Atmosphärendruck
abgesperrt ist und der Druck in ihr langsam abfällt, weil
durch die Strömungsdrossel 48 eine Verbindung zum Unter
druckkanal 28 besteht. Die Drucksenkung in der Überdruck
kammer 52 führt dazu, daß sich der Schließkolben 41 unter der
Wirkung der Kolbenfeder 50 wieder nach links verlagert und
die Schiebehülse 38 mitnimmt, so daß sich der erste Dichtsitz
27 vom Ventilkörper 25 abhebt, wie es in Fig. 7 gezeigt
ist. Nunmehr herrscht Atmosphärendruck nur noch in der
Belüftungskammer 34, während in allen sonstigen Kammern 24,
30, 35 und 52 Unterdruck herrscht. Dementsprechend ist die
Bremskraftverstärkung beendet. Unter der Wirkung der Rück
stellfeder 63 verlagert sich das Steuergehäuse 11 nach
rechts, so daß auch der erste Dichtsitz 27 wieder die mit dem
Ventilkörper 25 zusammenwirkende Schließstellung einnimmt,
und auch die Bremsbetätigungsstange wird wieder in ihre
Ausgangsstellung zurückbewegt, nachdem die Bremspedalbe
tätigung beendet wurde. Damit sind alle Teile wieder in die
Bereitschaftsstellung gemäß Fig. 2 zurückgekehrt, bei der
ein neuer Bremsvorgang eingeleitet werden kann.
Claims (9)
1. Unterdruckbremskraftverstärker für Kraftfahrzeuge mit
einem Verstärkergehäuse (3), dessen Innenraum durch eine
bewegliche Wand (9) in eine Unterdruckkammer (29) und
eine Arbeitskammer (35) unterteilt ist, einem die be
wegliche Wand (9) tragenden Steuergehäuse (11), in dem
eine mit der Arbeitskammer (35) verbundene Steuerkammer
(30) und ein deren Druck steuerndes Steuerventil (25, 27,
33, 37) vorgesehen sind, das einen tellerförmigen Ventil
körper (25) aufweist, einem hülsenförmigen Ventilkörp
erträger (21), der abgedichtet gegenüber dem Steuergehäuse
(11) bis in Anlage an einen Steuergehäuseanschlag (19)
verschiebbar ist, einem mit dem Ventilkörper (25) zu
sammenwirkenden ersten Dichtsitz (27), der am Steuer
gehäuse (11) vorgesehen ist und zur Absperrung der Steuer
kammer (30) von einem mit der Unterdruckkammer (29) ver
bundenen Unterdruckkanal (28) dient, einer Bremsbe
tätigungsstange (18) zur Einleitung der Bremskraft, die
mittels einer sich am Ventilkörperträger (21) abstützenden
Feder (23) in ihre zurückgezogene Stellung vorgespannt
ist, einem durch die Bremsbetätigungsstange (18) vor
schiebbaren Ventilkolben (31), an dem rückseitig ein mit
dem Ventilkörper (25) zusammenwirkender zweiter Dichtsitz
(33) zur Absperrung der Steuerkammer (30) von einer unter
Atmosphärendruck stehenden Belüftungskammer (34) dient,
einer gegenüber dem Steuergehäuse (11) abgedichtet ver
schiebbaren Schiebehülse (38), die einen mit dem Ventil
körper (25) zusammenwirkenden dritten Dichtsitz (37) zur
vom ersten Dichtsitz (27) unabhängigen Absperrung der
Steuerkammer (30) vom Unterdruckkanal (28) aufweist, und
einer innerhalb des Steuergehäuses (11) angeordneten
Schließeinrichtung (40), die an der Schiebehülse (38)
angreift und dem Verlagern des dritten Dichtsitzes (37)
in seine mit dem Ventilkörper (25) zusammenwirkende
Schließstellung dient, dadurch gekennzeichnet, daß als die
Schiebehülse (38) verlagernde Schließeinrichtung (40) ein
innerhalb einer Schließkammer (42) arbeitender Schließkol
ben (41) vorgesehen ist, der durch eine Kolbenfeder (50)
im Abhebsinn des dritten Dichtsitzes (37) vorgespannt ist
und eine im Schließsinn beaufschlagbare Überdruckkammer
(52) innerhalb der Schließkammer (42) begrenzt, die über
eine Strömungsdrossel (48) mit dem Unterdruckkanal (28)
verbunden und von der Steuerkammer (30) durch eine Dich
tung (55) abgesperrt ist, die bei einer Relativbewegung
zwischen dem Ventilkolben (31) und der Schiebehülse (38)
infolge einer schnellen Bremsbewegung der Bremsbetäti
gungsstange (18) in eine wirkungslose Stellung kommt, so
daß sich in der Überdruckkammer (52) vorübergehend der
Steuerkammerdruck aufbaut, der bei vom Ventilkörper (25)
abgehobenem zweiten Dichtsitz (33) den Schließkolben (41)
entgegen seiner Vorspannung verlagert und den dritten
Dichtsitz (37) an den Ventilkörper (25) anlegt, so daß
die Arbeitskammer (35) unter Atmosphärendruck kommt und
die Bremskraftverstärkung voll greift.
2. Unterdruckbremskraftverstärker nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die den Schließkolben (41) aufnehmende
Schließkammer (42) von einem topfförmigen Kammerteil (43)
und einem scheibenförmigen Deckelteil (44) gebildet sind,
die konzentrisch im Steuergehäuse (11) angeordnet sind.
3. Unterdruckbremskraftverstärker nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Ventilkolben (31) vorderseitig in
eine Kolbenstange (32) übergeht, die zentral durch das
Kammerteil und das Deckelteil (44) geführt ist und mit
ihrem vorderen Ende mit einer Reaktionsscheibe (59) zur
Übertragung der Bremsbetätigungskraft zusammenwirkt.
4. Unterdruckbremskraftverstärker nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das Kammerteil (43) oder das Deckel
teil (44) einen axialen Führungsansatz (45) für die Kol
benstange (32) aufweist.
5. Unterdruckbremskraftverstärker nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kolbenstange (32) ein
sich zur Reaktionsscheibe (59) vorwölbendes Kopfstück
(58) zum Eindringen in die elastisch verformbare Reak
tionsscheibe (59) aufweist.
6. Unterdruckbremskraftverstärker nach einem der Ansprüche 1
bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtung (55) zwi
schen dem Ventilkolben (31) und der Schiebehülse (38) ein
in eine Ringnut des Ventilkolbens (31) bzw. ihrer Kolben-
Stange (32) eingebauter Dichtring ist, der bei abgesperr
ter Überdruckkammer (52) mit einer glatten Umfangsfläche
der Schiebehülse (38) zusammenwirkt und in der
Verbindungsstellung der Überdruckkammer (52) mit der
Steuerkammer (30) auf eine axiale Umströmnut (57) der
Schiebehülse (38) ausgerichtet ist.
7. Unterdruckbremskraftverstärker nach einem der Ansprüche 1
bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Stirnwand (44) der
Schließkammer (42) auf der der Überdruckkammer (52) abge
wandten Seite des Schließkolbens (41) auf dem Außenumfang
der Schiebehülse (38) abgedichtet verschiebbar ist und
wenigstens eine Axialbohrung (49) zum Unterdruckkanal
(28) aufweist.
8. Unterdruckbremskraftverstärker nach einem der Ansprüche 1
bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Teile (43, 44),
welche die Schließkammer (42) bilden, fest mit dem
Steuergehäuse (11) verbunden sind.
9. Unterdruckbremskraftverstärker nach einem der Ansprüche 1
bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Umfangswand (47)
der Schließkammer (42) den ringförmig ausgebildeten
Unterdruckkanal (28) an seinem Innenumfang begrenzt und
eine Radialbohrung als Strömungsdrossel (48) aufweist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998124501 DE19824501A1 (de) | 1998-06-02 | 1998-06-02 | Unterdruckbremskraftverstärker |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998124501 DE19824501A1 (de) | 1998-06-02 | 1998-06-02 | Unterdruckbremskraftverstärker |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19824501A1 true DE19824501A1 (de) | 1999-12-09 |
Family
ID=7869598
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1998124501 Withdrawn DE19824501A1 (de) | 1998-06-02 | 1998-06-02 | Unterdruckbremskraftverstärker |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19824501A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10010385A1 (de) * | 2000-03-03 | 2001-09-13 | Lucas Varity Gmbh | Unterdruckbremskraftverstärker mit verbesserter magnetloser Notbremshilfe |
Citations (2)
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- 1998-06-02 DE DE1998124501 patent/DE19824501A1/de not_active Withdrawn
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