DE19822729A1 - Airbagmodul für ein Kraftfahrzeug - Google Patents
Airbagmodul für ein KraftfahrzeugInfo
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Abstract
Es ist ein Airbagmodul für ein Kraftfahrzeug vorgesehen, umfassend ein am Fahrzeug befestigtes Gehäuse, einen in dem Gehäuse angeordneten Gasgenerator, einen an dem Gehäuse befestigten Luftsack und eine den gefalteten Luftsack umschließende Abdeckung, wobei der Gasgenerator über mindestens eine Gasaustrittsöffnung mit dem Inneren des Luftsackes in Verbindung steht. Damit der Luftsack unter der Wirkung des Gasstroms nicht überwiegend in Fahrzeuglängsrichtung entfaltet wird, ist im Inneren des Luftsackes eine Umlenkeinrichtung vorgesehen, die den aus der oder den Gasaustrittsöffnungen des Gasgenerators austretenden Gasstrom zumindest nach einer Seite in Querrichtung des Fahrzeugs umlenkt.
Description
Die Erfindung betrifft ein Airbagmodul für ein Kraftfahrzeug, umfassend ein
am Fahrzeug befestigtes Gehäuse, einen in dem Gehäuse angeordneten Gasgene
rator, einen an dem Gehäuse befestigten Luftsack und eine den gefalteten Luftsack
umschließende Abdeckung, wobei der Gasgenerator über mindestens eine Gasaus
trittsöffnung mit dem Inneren des Luftsackes in Verbindung steht.
Ein mit einem solchen Airbagmodul ausgerüstetes Kraftfahrzeug ist mit einem
Sensor versehen, der Verzögerungs- und Beschleunigungskräfte analysiert. Wenn
das Fahrzeug bei einer Kollision oder aus einem anderen Grund extrem stark verzö
gert oder beschleunigt wird, dann wird der Gasgenerator von dem Sensor ausgelöst
oder gezündet. Das in dem Gasgenerator gespeicherte oder durch eine chemische
Reaktion erzeugte Gas strömt unter hohem durch die Gasaustrittsöffnung in das
Innere des gefalteten Luftsackes ein, um diesen auszublasen. Da das Gas im we
sentlichen in Längsrichtung des Fahrzeugs in den gefalteten Luftsack einströmt, wird
das Luftsackpaket überwiegend in Richtung des zu schützenden Insassen be
schleunigt. Der Insasse kann daher durch das sich in Längsrichtung des Fahrzeugs
entfaltende Luftsackpaket belastet werden. Diese Belastung kann dann erhöht sein,
wenn sich der Insasse nicht in der üblichen Sitzposition, sondern ungewöhnlich dicht
an der Instrumententafel befindet. Um eine zusätzliche Belastung des Insassen
durch das sich entfaltende Luftsackpaket zu vermeiden, wurde bereits vorgeschla
gen, im Inneren des Luftsackes Fangbänder anzuordnen, die seine Ausdehnung in
Längsrichtung des Fahrzeugs begrenzen. Die Anbringung derartiger Fangbänder ist
aber nicht nur mit einem gewissen Zeit- und Kostenaufwand verbunden, sondern die
hierzu erforderlichen Nähte bilden zudem eine Schwachstelle des Luftsackes, die
Verstärkungsmaßnahmen im Nahtbereich erforderlich machen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das gattungsgemäße Airbagmodul
dahingehend weiterzubilden, daß der zusammengefaltete Luftsack nach dem Zün
den des Gasgenerators weniger in Längs-, sondern in Querrichtung des Fahrzeugs
beschleunigt wird.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß im Inneren des
Luftsackes eine Umlenkeinrichtung vorgesehen ist, die den aus der oder den
Gasaustrittsöffnungen des Gasgenerators austretenden Gasstrom zumindest nach
einer Seite in Querrichtung des Fahrzeugs umlenkt.
Durch diese Maßnahme wird verhindert, daß der Luftsack während der Entfal
tung überwiegend in Richtung des Insassen beschleunigt wird, bevor er unter axialer
Verkürzung näherungsweise die Form einer Kugel annimmt. Dadurch, daß der Gas
strom zumindest nach einer Seite in Querrichtung des Fahrzeugs umgelenkt wird,
wird erreicht, daß der Luftsack bis zur vollständigen Entfaltung zunächst in Querrich
tung entfaltet wird.
Die Umlenkeinrichtung kann beispielsweise ein am Gasgenerator oder am
Gehäuse befestigtes Umlenkblech sein. Ein solches Umlenkblech ist aber mit einem
gewissen Platzbedarf verbunden, da es in einem bestimmten Abstand vom Gas
generator angeordnet sein muß, damit die seitliche Ausströmöffnung hinreichend
groß ist.
Vorteilhafter ist daher eine Ausführungsform, bei der die Umlenkeinrichtung
ein Lappen aus einem faltbaren Material ist, der im Bereich von zwei Längsrändern
am Gasgenerator oder am Gehäuse befestigt ist und dessen beide Querränder im
entfalteten Zustand jeweils eine seitliche Ausströmöffnung begrenzen. Dieser
Lappen kann zusammen mit dem Luftsack gefaltet werden, so daß er praktisch
keinen zusätzlichen Raum beansprucht.
Bei einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist die Um
lenkeinrichtung ein den Gasgenerator umgebender Schlauch aus einem faltbaren
Material, dessen Durchmesser im entfalteten Zustand größer ist als derjenige des
Gasgenerators. Wenn der Gasgenerator ausgelöst wird, dann entfaltet sich der
Schlauch unter der Wirkung des ausströmenden Gases. Der austretende Gasstrom
wird sodann von dem aufgeblasenen Schlauch nach beiden Seiten in Querrichtung
umgelenkt, so daß sich der Luftsack zunächst in Querrichtung entfaltet. Die von den
freien Rändern des Schlauches begrenzten beiden Ausströmöffnungen haben einen
ausreichenden Querschnitt, um die Geschwindigkeit des Gasstromes zu verringern,
so daß eine Beschädigung des Luftsackes ausgeschlossen ist.
Der Lappen oder der Schlauch besteht vorzugsweise aus dem gleichen Ma
terial wie der Luftsack.
Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dar
gestellt und wird nachfolgend näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch ein Airbagmodul beim Aufblasen des Luft
sackes, und
Fig. 2 einen Querschnitt durch das Airbagmodul nach Fig. 1.
Das in Fig. 1 im Längsschnitt gezeigte Airbagmodul umfaßt ein Gehäuse 10,
das mit (nicht gezeigten) Befestigungselementen an einem Bestandteil des Kraft
fahrzeugs, beispielsweise einem Querholm, befestigt ist. Ein Gasgenerator 12 ist im
Inneren eines aus einem gewebten Textilmaterial hergestellten Luftsackes 14 ange
ordnet. An seiner dem Fahrgastraum zugekehrten Oberseite ist der Gasgenerator 12
mit mehreren Gasaustrittsöffnungen 16 versehen. Auf den Gasgenerator 12 ist ein
Schlauch 18 aufgeschoben, der aus dem gleichen Material wie der Luftsack 14 be
steht. Der Durchmesser des Schlauches 18 ist ungefähr doppelt so groß wie der
jenige des Gasgenerators 12. Nach dem Einsetzen des von dem Schlauch 18 um
gebenen Gasgenerators 12 in den Luftsack 14 wird dieser im Bereich seiner unteren
Öffnung gasdicht verschlossen. Der zylindrische Gasgenerator 12 weist einen seit
lichen Gewindezapfen 20 auf, der mit einer Mutter 22 am Gehäuse 10 festgelegt ist.
Im gefalteten Zustand sind der Luftsack 14 und der Schlauch 18 im Inneren des Ge
häuses 10 angeordnet und von einer (nicht gezeigten) Abdeckung umschlossen.
Bei dem Gasgenerator 12 kann es ich um einen Druckspeicher handeln, der
ein unter hohem Druck stehendes Gas enthält, oder um einen pyrotechnischen Gas
generator handeln, der ein chemisches Gemisch enthält, das elektrisch gezündet
wird, um ein nicht toxisches Gas zu erzeugen. Der Gasgenerator 12 ist mit einem
(nicht gezeigten) Sensor elektrisch verbunden, der auf Beschleunigungs- oder Ver
zögerungskräfte anspricht.
Wenn das mit dem vorstehend beschriebenen Airbagmodul ausgerüstete
Kraftfahrzeug bei einer Kollision oder aus einem anderen Grund extrem stark verzö
gert oder beschleunigt wird, dann diese plötzliche Änderung des Fahrzustandes von
dem Sensor ermittelt, und der Gasgenerator 12 wird ausgelöst. Das in dem Gas
generator 12 enthaltene oder erzeugte Gas tritt unter hohem Druck aus den
Gasaustrittsöffnungen 16 aus und trifft auf den zusammengefalteten Schlauch 18.
Der Schlauch 18 und der diesen umgebende gleichfalls zusammengefaltete Luftsack
14 drücken nach oben gegen die (nicht gezeigte) Abdeckung, so daß diese auf
platzt. Daraufhin kann sich der Schlauch 18 nach oben entfalten, bis er die in Fig. 1
und 2 gezeigte Form annimmt. Im aufgeblasenen Zustand ist der Durchmesser des
Schlauches 18 mehr als doppelt so groß wie derjenige des Gasgenerators 12. Die
beiden freien Ränder des Schlauches 18 begrenzen jeweils eine seitliche Aus
strömöffnung 24. Die aus den Gasaustrittsöffnungen 16 des Gasgenerators 12 aus
tretende Gasströmung wird von dem Schlauch 20 nach beiden Seiten zu den Aus
strömöffnungen 24 hin umgelenkt. Von den beiden Ausströmöffnungen 24 des
Schlauches 18 gelangt das Gas in den Luftsack 14. Die Querschnittsfläche der bei
den Ausströmöffnungen 24 ist hinreichend groß, um die Gasströmung zu verzögern,
damit der Luftsack 14 nicht beschädigt wird. Unter dem Druck des einströmenden
Gases wird der Luftsack 14 hauptsächlich in Querrichtung des Fahrzeugs entfaltet,
bis er im vollständig aufgeblasenen Zustand eine näherungsweise kugelförmige
Gestalt annimmt. Durch die Umlenkung des aus dem Gasgenerator 12 austretenden
Gasstroms nach beiden Seiten in Querrichtung des Fahrzeugs wird verhindert, daß
der Luftsack 14 mit übermäßiger Geschwindigkeit zu dem Insassen hin entfaltet
wird.
Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel sind die von dem Schlauch 18 be
grenzten beiden Ausströmöffnungen 24 gleich groß. Der Schlauch 18 kann aber
auch unsymmetrisch ausgebildet sein, so daß die Ausströmöffnungen 24 unter
schiedlich groß sind. Eine solche Ausführungsform ist beispielsweise dann zweck
mäßig, wenn die Gasaustrittsöffnungen 16 im Gasgenerator 12 unsymmetrisch an
geordnet sind.
Abweichend von dem gezeigten Ausführungsbeispiel könnte der Luftsack im
Bereich seiner Öffnung mit dem oberen Bereich des Gehäuses gasdicht verbunden
sein. In diesem Fall könnte anstelle eines Schlauches ein Lappen vorgesehen sein,
der im Bereich seiner Längsränder am Gehäuse befestigt ist und dessen beide
Querränder im entfalteten Zustand jeweils eine seitliche Ausströmöffnung begren
zen. In entfalteten Zustand hätte der Lappen eine ähnliche Form wie der in Fig. 1
und 2 gezeigte Schlauch, und er würde den aus dem Gasgenerator austretenden
Gasstrom ebenfalls nach beiden Seiten in Querrichtung des Fahrzeugs um lenken.
Der Lappen hätte daher einen vergleichbaren Umlenkeffekt wie der Schlauch 18.
10
Gehäuse
12
Gasgenerator
14
Luftsack
16
Gasaustrittsöffnungen
18
Schlauch
20
Gewindezapfen
22
Mutter
24
Ausströmöffnungen
Claims (5)
1. Airbagmodul für ein Kraftfahrzeug, umfassend ein am Fahrzeug befestigtes
Gehäuse, einen in dem Gehäuse angeordneten Gasgenerator, einen an dem Ge
häuse befestigten Luftsack und eine den gefalteten Luftsack umschließende Ab
deckung, wobei der Gasgenerator über mindestens eine Gasaustrittsöffnung mit
dem Inneren des Luftsackes in Verbindung steht, dadurch gekennzeichnet, daß im
Inneren des Luftsackes (14) eine Umlenkeinrichtung (18) vorgesehen ist, die den
aus der oder den Gasaustrittsöffnungen (16) des Gasgenerators (12) austretenden
Gasstrom zumindest nach einer Seite in Querrichtung des Fahrzeugs um lenkt.
2. Airbagmodul nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Um
lenkeinrichtung ein am Gasgenerator oder am Gehäuse befestigtes Umlenkblech ist.
3. Airbagmodul nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Um
lenkeinrichtung ein Lappen aus einem faltbaren Material ist, der im Bereich von zwei
Längsrändern am Gasgenerator oder am Gehäuse befestigt ist und dessen beide
Querränder im entfalteten Zustand jeweils eine seitliche Ausströmöffnung begrenzen.
4. Airbagmodul nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Um
lenkeinrichtung ein den Gasgenerator (12) umgebender Schlauch (18) aus einem
faltbaren Material ist, dessen Durchmesser im entfalteten Zustand größer ist als
derjenige des Gasgenerators.
5. Airbagmodul nach Anspruch 3 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß der
Lappen oder der Schlauch 20 aus dem gleichen Material wie der Luftsack 14 be
steht.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1998122729 DE19822729B4 (de) | 1998-05-20 | 1998-05-20 | Airbagmodul für ein Kraftfahrzeug |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19822729A1 true DE19822729A1 (de) | 1999-11-25 |
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Family
ID=7868470
Family Applications (1)
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DE1998122729 Expired - Fee Related DE19822729B4 (de) | 1998-05-20 | 1998-05-20 | Airbagmodul für ein Kraftfahrzeug |
Country Status (1)
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---|---|
DE (1) | DE19822729B4 (de) |
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