DE19821482A1 - Werkzeug zur Herstellung strukturierter dünner Bleche - Google Patents
Werkzeug zur Herstellung strukturierter dünner BlecheInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Werkzeug zur Herstellung strukturierter dünner Bleche mit verbesserter Formsteifigkeit. DOLLAR A Das Werkzeug besteht aus einer formstabilen ebenen Platte 1, auf der einzelne gleichartige geometrische Körper 2 gleicher oder verschiedener Größe in geordneter Form innerhalb eines Rahmens 3 angeordnet sind, die in ihrer Gesamtheit die Negativform für ein zu verformendes Blech 4 bilden und dieser Negativform Mittel zur Druckbeaufschlagung zugeordnet sind. Als geometrische Körper 2 werden Kugeln, Rollen, Walzen o. dgl. verwendet.
Description
Die Erfindung betrifft ein Werkzeug zur Herstellung strukturierter dünner Bleche
mit verbesserter Formsteifigkeit.
Zur Verminderung des Gewichtes und zur Reduzierung des Materialeinsatzes wer
den in vielen Bereichen der Technik strukturierte Bleche eingesetzt, um den Anfor
derungen des jeweiligen Einsatzgebietes bezüglich seiner Formsteifigkeit zu ent
sprechen.
Die Herstellung derartiger Bauteile erfolgt dabei durch geeignete Vorrichtungen
bzw. Werkzeuge im kontinuierlichen oder diskontinuierlichen Betrieb. Insbesondere
einfache, flächenartig ausgebildete Bauteile, wie z. B. Fassadenelemente, Wärme
tauscher odgl. werden dabei vorzugsweise aus bandförmigen Vormaterial gefertigt.
Komplizierte Bauteile, wie sie z. B. in der Automobilindustrie bei der Fertigung von
Fahrzeugkarosserien zum Einsatz kommen werden dabei unter Verwendung ent
sprechend aufwendiger Formgebungswerkzeuge hergestellt. Derartige Werkzeuge
sind sehr kostenintensiv.
Zur Herstellung von wölbstrukturierten Materialbahnen ist gemäß DE 44 37 986
eine Vorrichtung bekannt, bei der bandförmiges Vormaterial unter Verwendung
einer strukturierten Walze und eines mit einem Elastomer beschichteten Walzen
körpers strukturiert wird. Die Verwertung eines solchen strukturierten Materials ist
jedoch nur für ausgewählte Einsatzgebiete vorteilhaft. Für die Fertigung von Bau
teilen bei denen die strukturierten Seiten durch Schweißen oder ein ähnliches Füge
verfahren miteinander verbunden werden müssen, sind zusätzliche Maßnahmen zur
Vorbereitung der miteinander zu verbindenden Blechteile im Fügebereich not
wendig. Der Einsatz von Laserschweißanlagen zum Verbinden derartig struktu
rierten Vormaterials erfordert auf Grund der notwendigen geringen Toleranzen im
Schweißnahtbereich eine besonders sorgfältige Vorbereitung der miteinander zu
verbindenden Teile.
Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß verfahrensbedingt während des Struktu
rierungsvorganges das Blech über eine Walze gekrümmt wird und diese Krümmung
durch eine nachgeordnete Richteinheit beseitigt werden muß, um ein qualitätsge
rechtes ebenes Blech zu erhalten. Durch diese nachträgliche Rückbiegung geht ein
Teil der Steifigkeit des strukturierten Bleches wieder verloren.
Die Flexibilität bezüglich der Herstellung unterschiedlicher Breiten ist regelmäßig
mit einem Einsatz einer anderen Strukturwalze verbunden, die in ihrer Anschaffung
kostenintensiv ist und entsprechend der Anzahl der benötigten Strukturen und
Abmessungen einen ausreichenden Lagerbestand erfordert.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Werkzeug zur Strukturierung dünner Bleche zu
finden, mit dem die Herstellung dreidimensionaler ebener Bleche mit verbesserter
Formsteifigkeit in Richtqualität möglich ist und das sich durch eine hohe Flexibilität
bezüglich der zu erzeugenden Struktur und der Größe der zu strukturierenden
Fläche auszeichnet.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Mit der Anwendung des erfindungsgemäßen Werkzeuges ist die Herstellung struk
turierter Bleche mit einer verbesserten Formsteifigkeit und Ebenheit möglich, da ein
nachfolgendes Richten der mit diesem Werkzeug hergestellten Bleche nicht erfor
derlich ist. Weiterhin sind keine zusätzlichen Maßnahmen zur Vorbereitung der
Blechkanten zum Verbinden von strukturierten Blechen erforderlich, da der Füge
bereich eines Bleches von der Verformung ausgenommen ist. Durch die Verwen
dung von einzelnen geometrischen Körpern ist eine hohe Flexibilität bezüglich der
herzustellenden Struktur und der zu strukturierenden Fläche gegeben, da die zu
strukturierende Fläche eines Bleches oder eines zu strukturierenden Bauteiles aus
Blech auf einfache Weise durch die Wahl der Anzahl, Größe und Form der einge
setzten geometrischen Körper sowie des Rahmens mit Platte variiert werden kann.
Das erfindungsgemäße Werkzeug soll nachfolgend an drei Ausführungsbeispielen
näher erläutert werden. In den dazugehörenden Zeichnungen zeigen:
Fig. 1: Draufsicht der Negativform
Fig. 2: Seitenansicht der Negativform
Fig. 3: Ansicht eines strukturierten Bleches
Fig. 4a: Draufsicht der Negativform mit Leisten und einer
eingelagerten 2, Kugelschicht
Fig. 4b: Seitenansicht der Negativform mit einer
eingelagerten 2. Kugelschicht
Fig. 5: Seitenansicht des Werkzeuges mit Druckbeaufschlagung
durch eine Elastomerschicht
Fig. 6: Seitenansicht des Werkzeuges mit Druckbeaufschlagung
durch eine Elastomerschicht und ein gasförmiges oder flüssiges
Medium
Fig. 7: Seitenansicht des Werkzeuges mit Druckbeaufschlagung
durch eine Positivform
Das erfindungsgemäße Werkzeug besteht aus einer formstabilen ebenen Platte 1,
auf der in geordneter Form einzelne gleichartige geometrische Körper 2 angeordnet
sind. Die geometrischen Körper 2 sind gemäß Fig. 1 Stahlkugeln gleicher Größe,
wobei in Abhängigkeit von der angestrebten Struktur eines Bleches 4 Rollen,
Walzen oder andere vergleichbare Körper verwendbar sind. Ihre Anzahl ist so
bemessen, daß sie sich innerhalb eines Rahmens 3 in ihrer Lage auf der Platte 1
selbst fixieren. Dazu ist der Rahmen 3 auf die sich aus der jeweiligen Anzahl und
Größe der Körper 2 sich ergebende Seitenlänge einstellbar.
An den Innenseiten des Rahmens 3 sind in Abhängigkeit von der Größe der ver
wendeten Körper 2 vorzugsweise Leisten 8 angeordnet, die zur Unterstützung der
Fixierung der Körper 2 auf der Platte 1 sowie Verbesserung der Strukturausbildung
im Übergangsbereich vom ebenen Blech zum strukturierten Blech dienen und
entsprechend ausgebildet sind. Die Leisten 8 sind dabei zweckmäßigerweise so am
Rahmen 3 befestigt, daß diese in vertikaler Richtung mit der Bewegung der auf
einem Ziehkissen 10 lagernden Platte 1 in Richtung des zu strukturierenden Bleches
4 verschiebbar sind.
Die verwendeten geometrischen Körper 2 ergeben in ihrer Gesamtheit die Negativ
form für ein zu strukturierendes Blech 4.
Ausgehend von der zu erzielenden Struktur im Blech 4 wird die Größe und die Form
der einzelnen Körper 2 festgelegt. Eine mittels der Stahlkugeln hergestelltes struk
turiertes Blech 4 ist in Fig. 3 dargestellt.
Die Formsteifigkeit eines Bleches 4 kann durch das Einbringen weiterer Struktur
elemente in das Blech 4 verbessert werden. Dazu ist in eine durch Kugeln gebil
deten ersten Form eine weitere Schicht kleinerer Kugeln eingelagert. Die so erhal
tene, aus zwei Schichten von Körpern 2 bestehende Form bildet die Negativform.
Die Lage der kleineren Kugeln auf der durch der Anordnung der Schicht größerer
Kugeln auf der Platte 1 ergibt sich aus den durch drei bzw. vier benachbarte größere
Kugelkörper gebildeten Vertiefung.
Der Durchmesser der kleinen Kugeln ist dabei so bemessen, daß ihr oberer Schei
telpunkt mit dem oberen Scheitelpunkt der größeren Kugeln in einer Ebene liegt.
Durch diese Ausgestaltung einer Negativform wird erreicht, daß die durch die
symmetrische Anordnung der Strukturierungskörper 2 entstehenden Symmetrie
achsen ebenfalls strukturiert werden, wodurch eine weitere Verbesserung der
Steifigkeit des Bleches 4 erreicht wird.
Die Platte 1 ist mit seinen äußeren Abmessungen so ausgebildet, daß diese im
Rahmen 3 in vertikaler Richtung beweglich ist. Der Rahmen 3 ist auf einem Pres
sentisch 7 befestigt.
Der Negativform sind Mittel zur Druckbeaufschlagung zugeordnet, die unter
schiedlich ausgebildet sein können. Gemäß Fig. 5 wird zur Strukturierung
des Bleches 4 ein mit einem Elastomer S beschichteter Stempel 6 verwendet.
Die Schichtstärke und die Elastizität des verwendeten Elastomers 5 wird dabei von
der Blechdicke und der zu erreichenden Strukturierung bestimmt. Das Blech 4 lagert
auf dem Rahmen 3 und wird während des Strukturierungsvorganges vom Stempel 6
fest mit dem Rahmen 3 verspannt. Durch die vertikale Bewegung des Ziehkissens
10 mit Platte 1 wird die durch die einzelnen geometrischen Körper 2 gebildete
Negativform zusammen mit den gegebenenfalls verwendeten Leisten 8 gegen das
Blech 4 gepreßt, wobei die vorgegebene Strukturierung des Bleches 4 erfolgt.
Gemäß Fig. 6 erfolgt die Strukturierung durch eine Druckbeaufschlagung des
Bleches 4 in einer 1. Stufe durch ein gasförmiges oder flüssiges Wirkmedium,
welches über entsprechende Zuführungen 9 in den zwischen Stempel 6 mit
Elastomerschicht 5 und Blech 4 befindlichen Zwischenraum gepreßt wird und
zunächst zu einer gleichmäßigen Dehnung des zu strukturierenden Bleches 4 führt.
Die nachfolgende Ausbildung der Struktur des Bleches 4 erfolgt danach wie im
vorhergehenden Beispiel unter Einsatz des mit einem Elastomer 5 beschichteten
Stempels 6. Diese Ausgestaltung der Druckbeaufschlagung ermöglicht eine bessere
Ausprägung der angestrebten Struktur.
Eine weitere Möglichkeit der Druckbeaufschlagung ist in Fig. 7 dargestellt. Gemäß
dieser Ausführung erfolgt die Strukturierung durch eine Negativform und eine dazu
entsprechend ausgestaltete Positivform, wobei sich die Positivform aus den gleichen
geometrischen Körpern 2 aufbaut. Die verwendeten geometrischen Körper 2 werden
dabei durch entsprechende Mittel in ihrer horizontalen Lage gehalten.
Diese Ausgestaltung der Druckmittelbeaufschlagung ist vorzugsweise für die Struk
turierung höherer Blechdicken einsetzbar.
1
Platte
2
Körper
3
Rahmen
4
Blech
5
Elastomer
6
Stempel
7
Pressentisch
8
Leisten
9
Zufuhr für Druckmedium
10
Ziehkissen
Claims (10)
1. Werkzeug zur Herstellung strukturierter dünner Bleche mit verbesserter Form
steifigkeit dadurch gekennzeichnet, daß auf einer formstabilen ebenen Platte (1)
einzelne gleichartige geometrische Körper (2) gleicher oder verschiedener Größe
in geordneter Form innerhalb eines Rahmens (3) angeordnet sind, die in ihrer
Gesamtheit die Negativform für ein zu verformendes Blech (4) bilden und
dieser Negativform Mittel zur Druckbeaufschlagung zugeordnet sind.
2. Werkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als geometrische
Körper (2) Kugeln, Rollen o. dgl, verwendet werden.
3. Werkzeug nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Rahmen (3)
in Abhängigkeit von der Größe der zu strukturierenden Fläche verstellbar ist.
4. Werkzeug nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Anzahl
der geometrischen Körper (2) im Rahmen (3) so bemessen ist, daß diese sich in ihrer
Lage auf der Platte (1) selbst fixieren und innerhalb des Rahmens (3) in vertikaler
Richtung beweglich sind.
5. Werkzeug nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Druck
beaufschlagung des zu verformenden Bleches (4) durch ein mit einem Elastomer (5)
beschichteten Stempel (6) erfolgt.
6. Werkzeug nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Druck
beaufschlagung des zu verformenden Bleches (4) durch ein gasförmiges oder flüs
siges Medium erfolgt.
7. Werkzeug nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Druck
beaufschlagung des zu verformenden Bleches (4) durch Kombination der Merkmale
gemäß der Ansprüche 5 und 6 erfolgt.
8. Werkzeug nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Druck
beaufschlagung des zu verformenden Bleches (4) durch eine an einem Stempel (6)
befestigten Positivform erfolgt.
9. Werkzeug nach den Ansprüchen 1 bis 4 sowie 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die in der Positivform angeordneten geometrischen Körper (2) selbstzentrierend
befestigt sind.
10. Werkzeug nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß an den
Innenseiten des Rahmens (3) vorzugsweise auswechselbare Leisten (8) befestigt
sind.
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EP0956912B1 (de) | 2002-02-27 |
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