DE19821468B4 - Messverfahren - Google Patents

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Abstract

Verfahren zum Messen von Daten, bei dem zwischen Signalen und dem Einfluss von Rauschen unterschieden werden kann, dadurch gekennzeichnet, dass ein Rauschsignal über einen Zeitraum ermittelt wird und dass eine statistische Verteilung des Rauschsignals ermittelt wird, wobei die ermittelte Verteilung der Rauschsignale in eine Formel eingesetzt wird, die numerisch im Wesentlichen der nachfolgenden Formel

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Messen von Daten, bei dem zwischen Signalen und dem Einfluss von Rauschen unterschieden werden kann.
  • Es sind Verfahren zum Auswerten von Daten bekannt, bei denen ein Maximum oder ein Minimum ermittelt werden soll. Zur Ermittlung des Maximums oder Minimums aus einer gegebenen Menge sind eine Vielzahl von mit Vergleichsoperatoren arbeitender Verfahren bekannt. Zur Lösung des Problems, einen zeitlichen Verlauf von Messwerten oder statistisch korrelierten Daten zu prognostizieren, ist ein Vorhersageverfahren aus P. Tryfos und R. Blackmore, J. Am. Stat. Assoc. 80, S.46-50, 1985, bekannt. Dieses Verfahren dient dazu, zukünftige Maxima vorherzusagen. Es ist mithilfe dieses Verfahrens auch möglich, einen zeitlichen Verlauf von Maxima zu ermitteln. Dieses sehr aufwendige und zeitintensive Verfahren ist jedoch nicht für technische Anwendungen geeignet, die in möglichst kurzer Zeit – beispielsweise in Echtzeit – erfolgen.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Messverfahren zu schaffen, bei dem wirksam zwischen Signalen und einem Einfluss durch ein Rauschen unterschieden werden kann.
  • Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass ein Rauschsignal über einen Zeitraum ermittelt wird und dass eine statistische Verteilung des Rauschsignals ermittelt wird, wobei die ermittelte Verteilung der Rauschsignale in eine Formel eingesetzt wird, die numerisch im Wesentlichen der nachfolgenden Formel
    Figure 00020001
    entspricht, wobei N die Anzahl der Messwerte bedeutet und wobei ein so ermitteltes Maximum des Rauschsignals als Schwellenwert für das Auftreten eines Signals eingesetzt wird.
  • Die Erfindung sieht also vor, ein Messverfahren so durchzuführen, dass nur solche Werte als Messwerte erfasst werden, die größer sind als zu erwartende Rauschsignale. Somit wird ein Rauschen durch Bestimmung eines hierfür zu erwartenden Maximalwertes eliminiert.
  • Das Verfahren beinhaltet einen Schritt, bei dem ein Maximum einer zweiten, vorzugsweise großen, Datenmenge mit N Elementen aus einer statistischen Verteilung extrapoliert wird, insbesondere aus der statistischen Verteilung einer ersten Datenmenge. Vorzugsweise ist hierbei die Größe der ersten Datenmenge kleiner als N, jedoch ist dies kein notwendiges Kriterium. Mit ρ wird eine Verteilung von Daten dargestellt. Bei der Verteilung ρ handelt es sich vorzugsweise um eine Verteilungsfunktion ρ(x), dies ist jedoch gleichfalls kein notwendiges Kriterium.
  • Der Buchstabe ρ ist an verschiedenen Stellen dieses Anmeldetextes in verschiedenen Größen und mit verschiedenen Schreibformen dargestellt; jedoch ist dies lediglich durch das verwendete Schreibprogramm bedingt.
  • Bei dem Verfahrensschritt wird ein Wert ermittelt, der der angegebenen Formel nahe kommt. Die Erfindung ist jedoch nicht auf eine direkte Berechnung der Integrale beschränkt, sondern umfasst auch den Fall, dass diese Integrale auf eine geeignete Weise berechnet, approximiert oder durch ihren Werten entsprechende Tabellen ersetzt werden.
  • Bei einigen Anwendungen ist es besonders zweckmäßig, die Integrale unmittelbar auszurechnen, beziehungsweise durch ein geeignetes Verfahren zu approximieren. Bei anderen Anwendungen, insbesondere bei denen der Computer häufig benutzt, beziehungsweise ein erfindungsgemäßes Verfahren öfters durchgeführt wird, ist es jedoch vorteilhafter, anstelle der Integrale, beziehungsweise einer sie approximierenden Rechenvorschrift, Tabellen mit ihnen entsprechenden Zahlenwerten einzusetzen. Eine unmittelbare Berechnung der Integrale, beziehungsweise einer sie approximierenden Formel, ist zwar mit dem zeitlichen Vorteil verbunden, dass eine Berechnung der Tabelle nicht erforderlich ist, jedoch ist ein Einsatz einer – einmal berechneten – Tabelle bei wiederholten Berechnungen als Ersatz für die Formeln, beziehungsweise ihrer Approximation, mit einem Zeitvorteil verbunden.
  • Eine Berechnung der Integrale kann auf verschiedene Weise erfolgen, wobei mögliche Berechnungs- beziehungsweise Näherungsverfahren beispielsweise aufgeführt sind in Bronstein, Semendjajew, Musiol und Mühlig, Taschenbuch der Mathematik, Kapitel 7, Integralrechnung, beziehungsweise Kapitel 16, Numerische Mathematik, ISBN 3-8171-2001-X, Frankfurt, beziehungsweise in William H. Press, Saul A. Teukolsky, William T. Vetterling, Brian P. Flannery, Numerical Recipes in C, The Art of Scientific Computing, Kapitel 4, Integration of Func tions, ISBN 0-521-43108-5, Cambridge. Die Patentanmeldung nimmt auf diese Veröffentlichungen vollinhaltlich Bezug.
  • Es ist jedoch gleichfalls möglich, ein entsprechend den genannten Formeln ermitteltes Ergebnis mit einer anderen geeigneten Berechnungsvorschrift zu verknüpfen und so das erwartete Maximum oder Minimum zu ermitteln. Eine derartige Verknüpfung ist insbesondere dann zweckmäßig, wenn die Werte des Datensatzes eine systematische Veränderung, beispielsweise einen zeitlichen Trend, aufweisen. Ein Beispiel hierfür ist eine Korrelationsanalyse, wie sie unter anderem bei der Detektion neuronaler Aktivität mittels kernmagnetischer Resonanztomographie eingesetzt wird. Sie wird durch die Berechnung der Kreuzkorrelationskoeffizienten zwischen einem Referenzvektor, also einer Modell-Zeitreihe und den Zeitreihen von betrachteten Voxeln (volume element = Volumenelement) realisiert. Eine Echtzeit-Korrelationsanalyse ist aus Cox, R. W., Jesmanowicz, A., Hyde, J. S. Magn. Reson. Med., 33, 230, 1995 bekannt, die die Unterdrückung von Stör-Signalen mittels eines Detrending-Verfahrens unterstützt. Bei einem Detrending-Verfahren wird der Versuch unternommen, den Effekt von nicht durch einen Stimulus induzierten Signaländerungen in gemessenen Zeitreihen zu reduzieren. Mathematisch heißt das, dass der Meßvektor, also der Vektor, der die gemessene Zeitreihe eines Voxels beinhaltet, in die Summe zweier orthogonaler Vektoren aufgespalten wird. Der Anteil, der durch eine Linear-Kombination von Detrending-Vektoren beschrieben wird, wird verworfen. Die Detrending-Vektoren, die mathematisch gesehen eine Basis bilden, beinhalten die Zeitreihen, aus deren gewichteter Summe der Gesamtstöranteil der gemessenen Zeitreihen beschrieben wird. Durch Anwendung von Detrending auf die in der Korrelationsberechnung eingehenden Mess- und Referenzvektoren kann der Effekt von nicht durch einen Stimulus induzierten Signaländerungen auf die Korrelationsbilder reduziert werden. Die Erfindung enthält daher ausdrücklich auch den Fall, dass die Berechnung der Minima und/oder Maxima unter Einsatz von Verfahrensschritten, welche einen beobachteten oder erwarteten Verlauf der Daten wiedergeben, erfolgt.
  • Besonders zweckmäßig ist es, einen Computer so auszustatten, dass er ein Auswertemittel enthält, mit dem eine Ermittlung einer Standardabweichung des Maximums möglich ist, und dass das Auswertemittel so beschaffen ist, dass es einen Zahlenwert ermittelt, der im Wesentlichen einem sich mit der Formel
    Figure 00050001
    ergebenden Wert entspricht.
  • Es ist gleichfalls vorteilhaft, einen Computer so zu gestalten, dass er ein Auswertemittel enthält, mit dem eine Ermittlung einer Standardabweichung des Minimums möglich ist, und dass das Auswertemittel so beschaffen ist, dass es einen Zahlenwert ermittelt, der im Wesentlichen einem sich mit der Formel
    Figure 00050002
    ergebenden Wert entspricht.
  • Die Erfindung sieht ferner vor, ein Verfahren zur Auswertung von Daten, bei dem ein extremaler Wert der Daten ermittelt wird, so durchzuführen, dass eine Teilmenge der Daten ausgewählt wird, dass für in der Teilmenge enthaltene Daten eine Verteilung ρ ermittelt wird, und dass ein Maximum und/oder Minimum aller Daten ermittelt wird, dass das Maximum so ermittelt wird, dass sein Wert im Wesentlichen der Formel
    Figure 00060001
    entspricht
    und/oder dass das Minimum so ermittelt wird, dass sein Wert im Wesentlichen der Formel
    Figure 00060002
    entspricht.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren sieht vor, eine Stichprobe von Daten zu erstellen und anhand einer statistischen Verteilung von Werten in dieser Stichprobe einen maximalen Wert einer weiteren Verteilung, insbesondere einer Gesamtverteilung, zu ermitteln. Die Erfindung sieht also einen mehrstufigen Prozess vor, wobei die erste Stufe eine Datenaufnahme oder Datenanalyse beinhaltet. In einem weiteren Schritt wird aufgrund einzelner gemessener beziehungsweise ermittelter Daten auf maximale und/oder minimale Werte für weitere Daten in ei ner N Datensätze umfassenden Datenmenge geschlossen. Da für dieses Verfahren nur eine Teilmenge der Gesamtdaten benötigt wird, ist es hiermit möglich, anhand der Verteilung der Werte innerhalb dieser Teilmenge einen maximalen oder minimalen Wert der Gesamtmenge vorherzusagen.
  • Bevorzugte Auswertemethoden, weitere Vorteile, Besonderheiten und zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen sowie der nachfolgenden Darstellung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand von Beispielrechnungen und einer Tabelle.
  • Die Tabelle enthält einen Datensatz mit 1014 Werten eines, einen BOLD-Effekt-wiedergebenden Signals einer NMR (Nuclear Magnetic Resonance) – Messung eines Probanden in einem Ruhezustand über einen Zeitraum von etwa 9 Minuten. Bei dem BOLD-Effekt (Blood Oxygen Level Dependent – Effect) handelt es sich um einen biologischen Wirkmechanismus, bei dem eine Konzentration von Deoxihämoglobin (DOH) – ein paramagnetischer Stoff, welcher die Magnetfeldhomogenität verringert und damit die Signalrelaxation beschleunigt – eine NMR-Signalrelaxation moduliert.
  • Die Tabelle enthält nacheinander die gemessenen Werte, wobei der zuerst gemessene Messwert am linken oberen Ende der Tabelle steht und die nachfolgenden, in äquidistanten Zeitintervallen von 0,5 Sekunden gemessenen, Werte im Anschluss an diesen Wert spaltenweise wiedergegeben sind. Hierbei sind zeitlich aufeinander folgende Werte untereinander angeordnet und in den nachfolgenden Spalten entsprechend fortgeführt.
  • Eine statistische Verteilung der ersten 10 Werte dieser Messreihe wird ermittelt, was durch eine Approximation der Ver teilungsfunktion ρ(x) mit einer Gaussfunktion mit einem Mittelwert von 165,70 und einer Standardabweichung σ = 2,610 geschieht. Die ermittelte Verteilungsfunktion ρ(x) sowie N = 1014 werden in die Formeln
    Figure 00080001
    eingesetzt.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren kann mathematisch wie folgt nachvollzogen werden:
    Ausgangspunkt ist die Ermittlung von N = 1014 erwarteten Messwerten, die mathematisch als Zufallszahlen xi betrachtet werden. Die Zufallszahlen xi werden aus einer Zufallsvariablen mit einer Wahrscheinlichkeitsdichte ρ, die im Beispiel als Gaussfunktion angenommen wird, gewonnen. Von diesen Zufallszahlen wird das Maximum beziehungsweise Minimum bestimmt. Durch mehrfache Wiederholung dieses Vorgangs, der aus dem Ziehen von N Zufallszahlen und der Ermittlung des maximalen Wertes besteht, ergibt sich eine Häufigkeitsverteilung der Maxima, die im Grenzfall unendlich vieler Wiederholungen gegeben ist durch die Formel
    Figure 00090001
  • Der Erwartungswert dieser Verteilung ist das geschätzte Maximum.
  • Durch mehrfache Wiederholung dieses Vorgangs, der aus dem Ziehen von N Zufallszahlen und der Ermittlung des minimalen Wertes besteht, ergibt sich eine Häufigkeitsverteilung der Minima, die im Grenzfall unendlich vieler Wiederholungen gegeben ist durch die Formel
    Figure 00090002
  • Der Erwartungswert dieser Verteilung ist das geschätzte Minimum.
  • Noch bessere numerische Ergebnisse – jedoch mit höherem Berechnungsaufwand als bei einer Gaussfunktion – können erzielt werden durch eine abgeschnittene Gaussfunktion, die berücksichtigt, dass zum Beispiel bei bestimmten Daten negative Werte ausgeschlossen sind oder dass es zum Beispiel bei physikalischen Größen prinzipielle Grenzen gibt, die nicht überschritten werden können. Bei der Anwendung einer abgeschnittenen Gaussfunktion ist auf eine korrekte Normierung zu achten. Üblicherweise ist eine Wahrscheinlichkeitsdichte auf 1 normiert.
  • Eine Beurteilung der statistischen Güte des ermittelten Maximums kann beispielsweise durch eine Standardabweichung erfolgen. Die Standardabweichung für das Maximum wird gemäß der Formel
    Figure 00100001
    berechnet.
  • Die Standardabweichung des Minimums wird gemäß der Formel
    Figure 00100002
    berechnet.
  • Als Wert für das Maximum ergibt sich ein Wert von 174,17 +/– 0,957 und als Wert für das Minimum ein Wert von 157,23 +/– 0,957.
  • In einem späteren Verfahrensschritt wurde die Messreihe für die gesamten gemessenen Daten untersucht. Hierbei wurde festgestellt, dass das Maximum 172 und das Minimum 156 der gesamten gemessenen Daten beträgt.
  • Angesichts von Auswirkungen von physiologischen Effekten, die insbesondere den Anfangsbereich einer NMR-Messung beeinflussen, ist es überraschend, dass mithilfe des erfindungsge mäßen Verfahrens aus einer derart geringen Anzahl von Werten die Maxima und Minima der Gesamtmenge, die hier 1014 Datenwerte umfasst, mit einer derart hohen Zuverlässigkeit ermittelt werden konnten.
  • Diese Vorhersagemöglichkeit gestattet es, einen Messwerterfasser so auszustatten, dass er seine Empfindlichkeit anhand von ersten Messwerten so einstellt, dass er innerhalb der Maxima und Minima liegende Werte mit größtmöglicher Auflösung feststellen kann.
  • Hierzu ist es zweckmäßig, den Messwertaufnehmer so zu gestalten, dass sein Messbereich, beziehungsweise ein Bereich mit einer erhöhten Messempfindlichkeit oder ein Bereich mit einer möglichst hohen Datenerfassungsdichte, in Abhängigkeit von den vorhergesagten Maxima und Minima gestaltet wird.
  • Es ist besonders zweckmäßig, den Messbereich so zu wählen, dass seine untere Grenze geringer ist, als das vorhergesagte Minimum und dass seine obere Grenze höher ist als das Maximum. Ein geeigneter Betrag, um den das experimentelle Minimum geringer ist als das vorhergesagte Minimum, geht von dem vorhergesagten Minimum als Ausgangswert aus, zieht die Standardabweichung dieses Minimums sowie beispielsweise etwa 10 % des Differenzwertes zwischen vorhergesagtem Minimum und vorhergesagtem Maximum ab.
  • Weiterhin ist es zweckmäßig, dass auch ein oberer Bereich für die Messwertaufnahme in Abhängigkeit von dem vorhergesagten Maximum bestimmt wird, was in besonders zweckmäßiger Weise dadurch geschehen kann, dass zu dem oberen Wert seine Standardabweichung und ein weiterer Wert addiert werden. Bei dem weiteren Wert kann es sich beispielsweise um 10 % des Differenzbetrages zwischen dem Maximum und dem Minimum handeln.
  • Das dargestellte Beispiel zeigt eine Verwendung eines Computers beziehungsweise den Einsatz eines erfindungsgemäßen Verfahrens zur Auswertung einer NMR-Messreihe. Die Erfindung ist jedoch nicht auf Anwendungen in der kernmagnetischen Resonanztomographie beschränkt. Die Erfindung ist vielmehr in weiten Technologiebereichen einsetzbar. Aus der statistischen Verteilung von Daten werden Maxima und/oder Minima einer größeren Datenmenge ermittelt. Diese Ermittlung kann nachträglich erfolgen und erspart so, einen großen Datensatz zu analysieren. In diesem Fall wird aus einem großen Datensatz eine geeignete Stichprobe einzelner Daten entnommen, die statistische Verteilung dieser Werte untersucht und hierbei die Maxima und Minima der Gesamtmenge ermittelt. Somit ist es beispielsweise möglich, bei einer Qualitätssicherung einzelne Produkte einer oder mehrerer Produktionslinien aus dem Produktionsprozess auszusortieren, Abweichungen von Sollwerten zu erfassen und festzustellen, wie groß andere, nicht untersuchte Proben von den geforderten Sollwerten abweichen.
  • Ein anderes Anwendungsgebiet der Erfindung betrifft Echtzeit-Messprozesse, bei denen aus einer statistischen Verteilung von Anfangsdaten Maxima und/oder Minima von einem in einem weiteren Verfahrensverlauf auftretenden Werte ermittelt werden.
  • Mithilfe der Erfindung ist es sowohl möglich, komplette Produktionsprozesse zu steuern, als auch kleinste Einheiten, beispielsweise Schaltungen oder Mikrosysteme, zu betreiben.
  • Hierzu ist es besonders zweckmäßig, dass die Schaltung ein Auswertemittel enthält, welches ein Maximum entsprechend der Formel
    Figure 00130001
    und/oder ein Minimum nach der Formel
    Figure 00130002
    berechnet.
  • Hierdurch ist es möglich, einen Analog-Digital-Wandler so zu gestalten, dass er in einem Bereich, in dem aufgenommene Messwerte zu erwarten sind, eine erhöhte Auflösung aufweist. Das Prinzip einer veränderlichen Empfindlichkeit kann jedoch auch in anderen Schaltungen eingesetzt werden und so beispielsweise die Qualität eines Verstärkers beeinflussen. Bereits am Beispiel eines Transistor-Verstärkers wird die Wirkweise der Erfindung deutlich, denn hierbei wird der Arbeitspunkt des Transistors durch eine Regelung der Betriebsspannung und/oder des Arbeitswiderstandes unter Einsatz des erfindungsgemäßen Verfahrens so variiert, dass für alle zwischen einem erwarteten Maximum und einem erwarteten Minimum liegenden Werte eine optimale Verstärkung erzielt wird.
  • Bei allen genannten Einsatzgebieten der Erfindung kann eine noch weitergehende Verbesserung erzielt werden, indem neben der Berechnung eines maximalen und/oder minimalen Wertes auch eine Berechnung einer zu erwartenden Abweichung von dem extrapolierten Maximum und/oder Minimum erfolgt. Dies kann mit verschiedenen Methoden erfolgen. Besonders zweckmäßig ist es, mit
    Figure 00140001
    zweite Momente zu berechnen und dann eine Standardabweichung der Schätzung mit den Formeln
    Figure 00140002
    zu ermitteln.
  • Mathematisch kann die Erfindung insbesondere wie folgt angewendet werden:
    Jede mögliche Lösung eines Optimierungsproblems wird beschrieben durch einen Parametersatz, der einem Punkt in einem mehrdimensionalen Suchraum entspricht. Jedem Punkt ist ein Qualitätswert zugeordnet, der zum Beispiel die eingesetzte Energie angibt. In diesem Suchraum wird ein "Gebirge" als eine Funktion, die den Qualitätswert in Abhängigkeit der Parameter beschreibt, ermittelt. Wenn die Qualitätsfunktion ein (mehrdimensionaler) Paraboloid ist, liegt ein lineares Optimierungsproblem vor, das einem linearen Gleichungssystem äquivalent ist, andernfalls ein nicht-lineares.
  • Es existiert eine Vielzahl von Methoden für die nicht-lineare Optimierung. Ihre Gemeinsamkeit besteht darin, dass im Allgemeinen nicht bekannt ist, wie nah die beste gefundene Lösung am globalen Optimum liegt, beziehungsweise ob der Zeitaufwand für eine Optimierung in Relation zur erzielten Lösungsverbesserung steht.
  • Während bekannte Verfahren zur nicht-linearen Optimierung Stellen mit der Steigung 0 auffinden, jedoch nicht differenzieren können, ob lediglich lokale Maxima beziehungsweise Minima ermittelt oder globale Maxima beziehungsweise Minima gefunden werden, ist es mithilfe der Erfindung möglich, Erwartungswerte für einen maximalen Wert beziehungsweise einen minimalen Wert in einem Parameterraum mit n Dimensionen zu ermitteln. Hierzu wird von einer Verteilung, insbesondere einer Verteilungsfunktion ρ (x) von Qualitätswerten, ausgegangen. Eine derartige Verteilung beziehungsweise Verteilungsfunktion wird beispielsweise aus einer analytischen Rechnung oder aus einer Stichprobe ermittelt. Die Verteilung beziehungsweise die Verteilungsfunktion ρ (x) geht in die erfindungsgemäßen Verfahrensschritte ein und ermöglicht so die Ermittlung eines Erwartungswertes für einen maximalen Wert beziehungsweise einen minimalen Wert.
  • Die Extrapolation von einer Stichprobe auf eine Gesamtheit von N Werten ist ein bevorzugtes Anwendungsgebiet der Erfindung. Wegen der Variabilität von N als einer frei wählbaren Zahl ist es auch möglich, aus einer Menge mit mehr als N Elementen wahrscheinliche Maxima oder Minima für eine Teilmenge der Menge zu bestimmen.
  • Eine besonders zweckmäßige Ausführungsform der Erfindung wird nachfolgend gleichfalls am Beispiel einer NMR-Messung erläutert.
  • Ein Rauschsignal, beispielsweise das in einer Ruhephase eines Probanden aufgenommene Signal (baseline-Signal), wird über einen Zeitraum ermittelt.
  • Aufgrund der Messung des Rauschsignals wird die statistische Verteilung des Rauschens analysiert. Die ermittelte Verteilung der Rauschsignale wird in die Formel
    Figure 00160001
    eingesetzt, wobei N die Anzahl der Messwerte für die Untersuchung des Probanden bedeutet.
  • Auf diese Weise wird ein maximales Rauschsignal für die Messung ermittelt. Das ermittelte maximale Rauschsignal geht in einem nächsten Verfahrensschritt – beispielsweise einer Messung bei einer Aktivierung – ein, indem dieses maximale Rauschsignal, beziehungsweise ein geringfügig veränderter Wert als Schwellenwert für das Auftreten eines Signals in der Messung des Probanden bei der Aktivierung eingesetzt wird.
  • Sowohl bei den dargestellten Beispielen als auch bei vielen anderen Einsatzgebieten ist es besonders zweckmäßig, dass verschiedene untersuchte Datenmengen eine ähnliche Verteilung, insbesondere mit vergleichbaren Werten für den Mittelwert oder die Standardabweichung, aufweisen.
  • Bei allen dargestellten Beispielen kann die Verteilung diskret oder kontinuierlich sein, wobei es nicht erforderlich ist, dass eine explizite Formel vorliegt. So ist es beispielsweise auch möglich, Histogramme einzusetzen.
  • In den meisten Anwendungsgebieten ist es jedoch zweckmäßig, auf bekannte Verteilungen, wie die Gaussverteilung oder eine modifizierte Gaussverteilung, zurückzugreifen, weil diese bekannten Verteilungen den technischen beziehungsweise naturwissenschaftlichen Parametern am besten entsprechen.
  • Figure 00180001
  • Figure 00190001

Claims (2)

  1. Verfahren zum Messen von Daten, bei dem zwischen Signalen und dem Einfluss von Rauschen unterschieden werden kann, dadurch gekennzeichnet, dass ein Rauschsignal über einen Zeitraum ermittelt wird und dass eine statistische Verteilung des Rauschsignals ermittelt wird, wobei die ermittelte Verteilung der Rauschsignale in eine Formel eingesetzt wird, die numerisch im Wesentlichen der nachfolgenden Formel
    Figure 00200001
    entspricht, wobei N die Anzahl der Messwerte bedeutet und wobei ein so ermitteltes Maximum des Rauschsignals als Schwellenwert für das Auftreten eines Signals eingesetzt wird.
  2. Messverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Standardabweichung des maximalen Wertes gemäß der Formel
    Figure 00200002
    ermittelt wird.
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