DE19923588C2 - Verfahren zur Erfassung und Auswertung von Messdaten und zur Durchführung des Verfahrens geeigneter Computer sowie Logikbaustein - Google Patents
Verfahren zur Erfassung und Auswertung von Messdaten und zur Durchführung des Verfahrens geeigneter Computer sowie LogikbausteinInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erfassung und
Auswertung von Messdaten, insbesondere von Messdaten aus der
Kernresonanztomographie, wobei die Messdaten erfasst und mit
einer Modellfunktion verglichen werden.
Die Erfindung betrifft ferner einen zur Durchführung des
Verfahrens geeigneten Computer sowie einen entsprechend geeigneten Logikbaustein.
Ein gattungsgemäßes Verfahren ist aus dem Artikel von Peter
A. Bandettini et. al.: Processing Strategies for Time-Course
Data Sets in Functional MRI of the Human Brain, Magnetic
Resonance in Medicine, 30, p. 161-173, 1993, bekannt. Hierbei
wird ein Signalverarbeitungsverfahren eingesetzt, durch das
ein zeitlicher Verlauf von Signalanregungen mit einem
Paradigma, das heißt einem zeitlichen Ablauf einer
Aufgabenreihe für einen Probanden, verglichen wird. In diesem
Artikel wird ferner eine Korrelationsanalyse dargestellt, die
für einzelne Echosignale erfolgt und die für mehrere,
zeitlich nacheinander erfolgende, Relaxationsmessungen
durchgeführt wird.
Stand der Technik nach § 3 Abs. 2 PatG ist die Deutsche
Patentschrift DE 198 17 228 C1, in der ein Computer zur
Auswertung von Daten aus der kernmagnetischen
Resonanztomographie sowie ein Verfahren zur Auswertung von
Daten aus der kernmagnetischen Resonanztomographie
dargestellt sind. Hierbei werden Relaxationssignale von
wenigstens zwei verschiedenen Zuständen einer Probe so
ermittelt, dass ein Unterschiedssignal aus verschiedenen
Relaxationssignalen gebildet wird, dass ein zeitlicher
Verlauf des Unterschiedssignals eine Funktion U(t) ermittelt
wird und dass zwei Zeiten ausgewählt werden, wobei die
Auswahl der Zeiten t1 und t2 so erfolgt, dass in einem
zwischen ihnen liegenden Zeitintervall ti ein Verhältnis
zwischen dem Unterschiedssignal und einem oder mehreren
Rauschsignalen größer ist als in anderen Zeitintervallen und
dass innerhalb des Zeitintervalls ti der Wert der
Unterschiedsfunktion U(t) ermittelt wird.
Aus der Deutschen Offenlegungsschrift DE 196 35 038 A1 ist
ein Verfahren bekannt zur nicht invasiven Messung des
zerebralen Blutflusses durch simultane Bestimmung eines dem
Blutfluss direkt proportionalen Blutflussindexes durch das
Erfassen der zerebralen Anflutungskinetik eines intravenös
injizierten Indikatorfarbstoffes mit Absorptionseigenschaften
im nah-infraroten Spektrum mittels Nah-Infrarot-Spektroskopie
und der arteriellen Anflutungskinetik mittels
Pulsdensitometrie und dafür verwendete Anordnung, bestehend
aus einem 3-Kanalgerät mit zwei Nah-Infrarot-Spektroskopen,
jeweils bestehend aus einem gepulsten Laser mit einer
Wellenlänge im nah-infraroten Spektrum, die dem
Absorptionsmaximum der eingesetzten Tracersubstanz möglichst
entspricht, sowie einem Photomultipler und einem nicht
invasiven Messgerät zur pulsdensitrometrischen Bestimmung der
Tracerkonzentration im arteriellen Blut des systemischen
Kreislaufes.
Aus dem nationalen Teil DE 689 11 583 T2 der Europäischen
Patentschrift EP 0 341 783 B1 ist ein Verfahren bekannt zum
Bestimmen von Spektralparametern eines auf
spektralanalytische Signale in der Zeitebene bezogenen
Spektrums in einer Frequenzebene, bei dem die von einer
Substanz abgeleiteten spektralanalytischen Signale zum
Erhalten von Abtastwerten abgetastet und durch eine komplexe
Modellfunktion angenähert werden, die Spektralparameter und
exponentiell gedämpfte Sinuskurven enthält, und bei dem
außerdem eine anfängliche Schätzung für die nicht-linear in
der Modellfunktion auftretenden Spektralparameter auf der
Basis der Abtastwerte vorgenommen wird, wobei die
Spektralparameter, von der Modellfunktion ausgehend, durch
Iteration mit einer Opitimierung nach der Methode der
kleinsten Quadrate sehr genau geschätzt werden und
Vorkenntnisse in die Modellfunktion eingeführt werden. Das
dort dargestellte Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass
die Modellfunktion vor der Iteration in Bezug auf die nicht
linear auftretenden Spektralparameter linearisiert wird und
anschließend nach der Methode der kleinsten Quadrate
auftretende Skalarprodukt-Terme in eine analytische Form
umgewandelt werden, die während der Iteration verwendet wird.
Eine Echtzeit-Korrelationsanalyse von auf Signalanregungen
folgenden Messsignalen ist aus Cox, R. W., Jesmanowicz, A.,
Hyde, J. S. Magnetic Resonance in Medicine, 33, p. 230, 1995
bekannt.
Bei den Meßdaten handelt es sich insbesondere um funktionale
Daten wie beispielsweise neuronale Signale, die auch als
Feuern von Neuronen bezeichnet werden. Durch neuronale
Aktivierung werden Änderungen des cerebralen Blutflusses
hervorgerufen. Diese Änderungen können ermittelt werden. Die
Transformation des Signals wird durch eine hämodynamische
Responsefunktion beschrieben, die eine Zeitverzögerung
gegenüber dem Paradigma und eine Verzerrung des Signals
berücksichtigen sollte.
Insbesondere in der medizinischen Forschung besteht ein
Bedürfnis, Informationen über funktionale Meßdaten, die
beispielsweise neuronaler Aktivität entsprechen, zu
ermitteln. Funktionale Meßdaten bedeuten hierbei, daß es sich
um Daten handelt, die eine durch einen Stimulus induzierte
Aktivität oder eine endogene Aktivität wiedergeben. Bekannte
Meßmethoden für funktionale, insbesondere neuronale,
Aktivität sind Kernresonanztomographie (Nuclear Magnetic
Resonance - NMR), funktionale Kernspintomographie (Functional
Magnetic Resonance Imaging - fMRI), Elektro-Enzephalographie
(EEG) und Magnet-Enzephalographie (MEG). Die Meßsignale
werden insbesondere zu einer Bestimmung von funktionaler
Aktivität ermittelt, beispielsweise bei Reaktionen von
Probanden auf Stimuli.
Durch geeignete Bildgebungsmethoden werden zu einer Detektion
der Daten Bildschichten oder Bildvolumina ausgewählt. Eine
derartige Bildgebungsmethode kann so verstanden werden, daß
sie eine Überführung von Meßdaten in einen Ortsraum
beinhaltet. Dies erfolgt beispielsweise in der
Kernresonanztomographie durch eine Fourier-Transformation.
Die Bildinformation liegt vorzugsweise in der Form von einem
oder mehreren Schichtbildern vor. Ein rekonstruiertes
Schichtbild besteht aus Pixeln (= Picture Element =
Bildelement), ein Volumendatensatz aus Voxeln (= Volume
Element = Volumenelement). Ein Pixel ist ein
zweidimensionales Bildelement, beispielsweise ein Quadrat.
Aus den einzelnen Pixeln ist das gesamte Bild
zusammengesetzt. Ein Voxel ist ein dreidimensionales
Volumenelement, beispielsweise ein Quader. Die Abmessungen
eines Pixels liegen in der Größenordnung von 1 mm2, die eines
Voxels in der Größenordnung von 1 mm3. Die Geometrien und
Ausdehnungen der Pixel beziehungsweise der Voxel können
variabel sein.
Da aus experimentellen Gründen bei Schichtbildern nicht von
einer streng zweidimensionalen Ebene ausgegangen werden kann,
wird häufig auch hier der Begriff Voxel verwendet, welcher
berücksichtigt, daß die Bildebenen eine Eindringtiefe in die
dritte Dimension aufweisen.
Durch einen Vergleich der gemessenen Daten, insbesondere
eines gemessenen Signalverlaufs in jedem Pixel, mit den Daten
einer Modellfunktion, insbesondere deren zeitlichem Verlauf,
kann eine für den jeweiligen Stimulus spezifische funktionale
Aktivierung detektiert und räumlich lokalisiert werden. Ein
Stimulus kann zum Beispiel ein somatosensorischer,
akustischer, visueller oder olfaktorischer Reiz sowie eine
mentale oder motorische Aufgabe sein. Die Modellfunktion,
beziehungsweise die Modell-Zeitreihe, beschreibt eine
erwartete Änderung des Signals, insbesondere eines
magnetischen Resonanzsignals, infolge funktionaler
Aktivierung.
Magnetische Resonanzsignale werden vorzugsweise mittels
funktionaler Bildgebung (Functional Magnetic Resonance
Imaging - fMRI) aufgenommen. Üblicherweise ist dabei ein
kontrasterzeugender Effekt wie der BOLD (Blood Oxygenation
Level Dependence) - Effekt der grundlegende biologische
Wirkmechanismus. Er beruht darauf, daß nach einer neuronalen
Aktivierung nähr- und sauerstoffreicheres Blut (mit mehr
Oxyhämoglobin und weniger Deoxyhämoglobin) zu Neuronen
transportiert wird. Die neuronale Aktivierung äußert sich in
einer Zunahme des Blutflusses in aktivierten Gehirnarealen
und somit in einer Abnahme der Deoxyhämoglobinkonzentration
im Blut. Da Deoxyhämoglobin (DOH) ein paramagnetischer Stoff
ist, welcher die Magnetfeldhomogenität verringert und damit
die Signalrelaxation beschleunigt, führt seine Abnahme zu
einem Signalanstieg. Anstelle des endogenen Kontrastmittels
DOH können auch andere Kontrastmittel treten, die ebenfalls
eine Änderung in der Suszeptibilität hervorrufen.
Ein weiteres Auswerteverfahren für fMRI ist in dem Artikel
von O. Josephs et. al.: Event-Related MRI, Human Brain
Mapping 5, S. 243-248, 1997, dargestellt. Hierbei wird eine
Aktivierung mittels vielfacher linearer Regression ermittelt.
Ein weiteres Verfahren zur Ermittlung von neuronaler
Aktivität mit fMRI ist in dem Artikel J. C. Rajapakse et. al.:
Neuronal and Hemodynamic Responses from Functional MRI Time-
Series: A Computational Model, Progress in Connectionist-
Based Information Systems (ICONIP'97), N. Kasabov, R. Kozma,
K. Ko, R. O'Shea, G. Coghill, T. Gedeon (eds.), Springer-
Verlag, Singapur, 1997, S. 30-34, dargestellt.
Die Zeitverzögerung gegenüber dem Paradigma und die
Verzerrung des Signals (Verbreiterung des neuronalen
Response) rühren von der durch die neuronale Aktivierung
hervorgerufenen, langsamen (auf der Zeitskala des Feuerns der
Neuronen) Regulation des Blutflusses her. Wenn diese Funktion
bekannt ist, besteht die geeignetste Vorgehensweise darin,
mit dieser aus dem Zeitverlauf der neuronalen Aktivierung,
welche mit dem Zeitverlauf des verwendeten Paradigmas
gleichgesetzt werden kann, einen Referenzvektor zu
generieren.
In einem Artikel von Geoffrey M. Boynton, Stephen A. Engel,
Gary H. Glover und David J. Heeger Linear Systems Analysis of
Functional magnetic Resonance Imaging in Human V1:, Journal
of Neuroscience, 16 (13): 4207-4221, 1996 wurde offenbart,
daß dieser Prozeß sich mathematisch durch eine Faltung
beschreiben läßt, da die Blutflußregulation in guter Näherung
als lineares System betrachtet werden kann. Die Abweichungen
vom linearen Verhalten wurden u. a. in Nonlinear Aspects of
the BOLD Response in Functional MRI: Alberto L. Vazquez and
Douglas C. Noll; Neuroimage 7: 108-118, 1998 untersucht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren,
einen Computer und einen Logikbaustein der jeweils angegebenen Art zu schaffen, die einen schnellen und
zuverlässigen Vergleich von Meßdaten mit einer Modellfunktion
ermöglichen.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß ein
Verfahren zur Erfassung und Auswertung von Meßdaten, wobei
die Meßdaten erfaßt und mit einer Modellfunktion verglichen
werden, so durchgeführt wird, daß eine Unterschiedsfunktion U
zwischen den Meßdaten und der Modellfunktion an einer ersten
Stelle (a, b) und an einer zweiten Stelle (a + sda, b + s
db) ermittelt wird, daß eine erste partielle Ableitung h1 der
Unterschiedsfunktion U an der ersten Stelle (a, b) ermittelt
wird, daß eine zweite partielle Ableitung h2 der
Unterschiedsfunktion U an der ersten Stelle (a, b) ermittelt
wird, daß ermittelt wird, ob h2 < 0 ist und daß bei Bejahung
einer Aussage h2 < 0 die nachfolgenden Schritte durchgeführt
werden: ein Quotient h1/h2 wird ermittelt, und es wird
ermittelt, ob (a + h1/h2da) innerhalb eines Intervalls mit
Parametergrenzen amin beziehungsweise amax liegt und ob (b +
h1/h2db) innerhalb eines Intervalls mit Parametergrenzen bmin
beziehungsweise bmax liegt.
Ferner ist ein Computer zur Erfassung und Auswertung von
Meßdaten Gegenstand der Erfindung. Erfindungsgemäß zeichnet
sich der Computer zur Durchführung des Verfahrens dadurch aus, daß er mit wenigstens einem
Mittel zur Bestimmung einer Unterschiedsfunktion U zwischen
den Meßdaten und einer Modellfunktion an einer ersten Stelle
(a, b) und an einer zweiten Stelle (a + sda, b + sdb)
arbeitet, daß der Computer mit wenigstens einem Mittel zur
Bestimmung einer ersten partiellen Ableitung h1 der
Unterschiedsfunktion U an der ersten Stelle (a, b) arbeitet,
daß der Computer mit wenigstens einem Mittel zur Bestimmung
einer zweiten partiellen Ableitung h2 der
Unterschiedsfunktion U an der ersten Stelle (a, b) arbeitet,
daß der Computer mit wenigstens einem Mittel zur Bestimmung
eines Quotienten h1/h2 arbeitet, daß der Computer mit
wenigstens einem Mittel zum Vergleich des Quotienten h1/h2
mit einem vorgegebenen Wert arbeitet und daß der Computer in
dem Fall, daß h1/h2 kleiner ist als der vorgegebene Wert,
eine Übereinstimmung zwischen den Meßdaten und der
Modellfunktion feststellt.
Der Begriff Computer ist in keiner Weise einschränkend zu
verstehen. Es kann sich hierbei um eine beliebige zur
Durchführung von Berechnungen geeignete Einheit handeln. Es
ist möglich, daß der Computer ein Großrechner, eine
Workstation, ein Personalcomputer, ein Mikrocomputer oder
eine zur Durchführung von Berechnungen geeignete Schaltung
ist. Es ist besonders zweckmäßig, daß die Schaltung in einem
Logikbaustein enthalten ist.
Eine bevorzugte Ausführungsform des Computers und des
Verfahrens zeichnen sich dadurch aus, daß, falls a + αjda
innerhalb des Intervalls aus den Parametergrenzen amin
beziehungsweise amax liegt und b + αjdb innerhalb des
Intervalls aus den Parametergrenzen bmin beziehungsweise bmax
liegt, überprüft wird, ob der Wert U(a + αjda, b + αjdb) an
der zweiten Stelle (a + αjda, b + αjdb) kleiner ist als der
Wert der Unterschiedsfunktion U(a, b) an der ersten Stelle
(a, b).
Hierbei ist es zweckmäßig, daß, falls U(a + αjda, b + αjdb)
an der zweiten Stelle (a + αjda, b + αjdb) kleiner ist als
der Wert der Unterschiedsfunktion U(a, b) an der ersten Stelle
(a, b), der Quotient h1/h2 mit einem vorgegebenen Wert ε
verglichen wird.
Vorzugsweise wird in dem Fall, daß αj kleiner ist als der
vorgegebene Wert ε, eine Übereinstimmung zwischen den
Meßdaten und der Modellfunktion festgestellt.
Außerdem ist es vorteilhaft, daß in dem Fall, daß αj nicht
kleiner ist als der vorgegebene Wert ε, neue Werte a und/oder
b aus a + αjda und/oder b + αjdb ermittelt werden.
Es ist zweckmäßig, den Computer so zu gestalten
beziehungsweise das Verfahren so durchzuführen, daß bei
Verneinung der Aussage h2 < 0 ein Schrittweitenparameter αj
gebildet wird.
Dies geschieht vorzugsweise dadurch, daß der modifizierte
Wert von αj wie folgt gebildet wird: αj = -λsgn(h1). Hierbei
bezeichnet sgn(h1) ein Signumfunktion mit einem Wert von +1
für positive Werte, 0 bei 0 und -1 bei negativen Werten.
Es ist vorteilhaft, daß mit dem Schrittweitenparameter αj
ermittelt wird, ob a + αjda innerhalb eines Intervalls aus
Parametergrenzen amin beziehungsweise amax liegt und ob
b + αjdb innerhalb eines Intervalls mit Parametergrenzen bmin
beziehungsweise bmax liegt.
Falls mit dem Schrittweitenparameter αj die Summe a + αjda
innerhalb des Intervalls aus den Parametergrenzen amin
beziehungsweise amax liegt und die Summe b + αjdb innerhalb
des Intervalls mit den Parametergrenzen bmin beziehungsweise
bmax liegt, ist es zweckmäßig, daß überprüft wird, ob die
Summe der aktuellen Schrittweite αj und einer früheren
Schrittweite kleiner ist als ein vorgegebener Wert δ.
Insbesondere wird überprüft, ob αj + αj-1 < δ ist. Hierbei
bezeichnet j eine Iterationsvariable, die vorzugsweise einer
Anzahl von Verfahrensdurchläufen einschließlich des aktuellen
Verfahrensdurchlaufes entspricht. Vorzugsweise ist δ klein
oder gleich Null.
Vorzugsweise werden, falls die Aussage: αj + α1 = < δ mit 1 <
j nicht zutrifft, beziehungsweise insbesondere falls die
Aussage: αj + αj-1 < δ nicht zutrifft, neue Werte a und/oder b
aus a + αjda und/oder b + αjdb ermittelt, wobei j eine
Iterationsvariable bezeichnet, die vorzugsweise höchstens
einer tatsächlichen Anzahl von früheren Verfahrensdurchläufen
entspricht. Hierdurch wird eine zu häufige Durchführung des
Verfahrens vermieden.
Insbesondere sieht die Erfindung vor, daß eine
Unterschiedsfunktion U zwischen den Meßdaten und der
Modellfunktion an einer ersten Stelle (a, b) und an einer
zweiten Stelle (a + sda, b + sdb) ermittelt wird, daß eine
erste partielle Ableitung h1 der Unterschiedsfunktion U an
der ersten Stelle (a, b) ermittelt wird, daß eine zweite
partielle Ableitung h2 der Unterschiedsfunktion U an der
ersten Stelle (a, b) ermittelt wird, daß ein Quotient αj =
h1/h2 ermittelt wird, daß der Quotient αj mit einem
vorgegebenen Wert verglichen wird und daß in dem Fall, daß αj
kleiner ist als der vorgegebene Wert, eine Übereinstimmung
zwischen den Meßdaten und der Modellfunktion festgestellt
wird.
Eine Anpassung der Meßdaten an die Modellfunktion ist
insbesondere dann zweckmäßig, wenn die Werte des Datensatzes
ein Rauschen oder eine systematische Veränderung,
beispielsweise einen zeitlichen Trend (insbesondere eine
Variabilität aufgrund einer Nichtreproduzierbarkeit
neuronaler Schwankungen), aufweisen. Ein Beispiel hierfür ist
eine Korrelationsanalyse, wie sie unter anderem bei der
Detektion neuronaler Aktivität mittels kernmagnetischer
Resonanztomographie eingesetzt wird. Sie wird durch die
Berechnung der Kreuzkorrelationskoeffizienten zwischen einem
Referenzvektor, also einer Modell-Zeitreihe und den
Zeitreihen von betrachteten Voxeln (volume element =
Volumenelement) realisiert.
Ferner ist es zweckmäßig, eine Unterdrückung von Störsignalen
mittels eines Detrending-Verfahrens zu unterstützen. Bei
einem Detrending-Verfahren wird der Versuch unternommen, den
Effekt von nicht durch einen Stimulus induzierten
Signaländerungen in gemessenen Zeitreihen zu reduzieren.
Mathematisch heißt das, daß der Meßvektor, also der Vektor,
der die gemessene Zeitreihe eines Voxels beinhaltet, in die
Summe zweier orthogonaler Vektoren aufgespalten wird. Der
Anteil, der durch eine Linear-Kombination von Detrending-
Vektoren beschrieben wird, wird verworfen. Die Detrending-
Vektoren, die mathematisch gesehen eine Basis bilden,
beinhalten die Zeitreihen, aus deren gewichteter Summe der
Gesamtstöranteil der gemessenen Zeitreihen beschrieben wird.
Durch Anwendung von Detrending auf die in der
Korrelationsberechnung eingehenden Meß- und Referenzvektoren
kann der Effekt von nicht durch einen Stimulus induzierten
Signaländerungen auf die Korrelationsbilder reduziert werden.
Um bessere Korrelationsergebnisse zu erzielen, kann entweder
die hämodynamische Responsefunktion oder der Referenzvektor
bezüglich bestimmter Parameter, wie der Blutfluß-Latenz-,
Anstiegs- und Abfallkonstanten, optimiert werden. Da der
Referenzvektor durch Faltung des Paradigmas mit der
Responsefunktion hervorgeht, sind beide Methoden mathematisch
äquivalent.
Für funktionale Bildgebung in Echtzeit ist diese Optimierung
ein wichtiger Bestandteil, da es aufgrund der
Geschwindigkeitsanforderungen prinzipiell unmöglich ist,
dieselben Daten online mit einem hand-optimierten Vektor
erneut auszuwerten. Um regionale Unterschiede in der
Gehirnantwort zu berücksichtigen und zu erkunden, sollte der
einzige, für alle Bildpunkte identische Referenzvektor zu
einem Satz von Referenzvektoren verallgemeinert werden, von
denen jeder einem bestimmten Hirnareal zugeordnet wird.
Unabhängig von der verwendeten Methode ist sicherzustellen,
daß die Optimierung immer für eine Region mit der "richtigen"
Größe erfolgt. Für zu kleine Regionen und eine große Zahl von
Freiheitsgraden bei der Optimierung könnte die Referenz-
Zeitreihe lediglich die Meß-Zeitreihe replizieren,
gleichbedeutend mit einer generellen Erhöhung der
Korrelationskoeffizienten. Im entgegengesetzten Fall einer
Optimierung für sehr große Regionen ergibt sich ein
Referenzvektor, der hauptsächlich jenen globalen
Intensitätsschwankungen entspricht, die auf den Herzschlag
zurückzuführen sind.
Die einfachste Optimierung kann dadurch erfolgen, daß eine
Zeitreihe mit mehreren Referenzvektoren korreliert wird.
Diese könnten bis auf unterschiedliche Delayzeiten identisch
gewählt werden. Für eine Visualisierung könnte der maximale
Korrelationskoeffizient dargestellt werden. Ein wichtiger
Vorteil dieses Ansatzes liegt darin, daß er eine iterative
Berechnung der Korellationskoeffizienten ermöglicht.
In allen anderen betrachteten Fällen ist dieses vor allen
dann vorteilhaft, wenn die Referenzvektoren nur einmal in
einer Zeitspanne vollständig ersetzt werden, die lang ist im
Vergleich zur Breite des Sliding-Windows. Bei einer
Aktualisierung der Referenzvektoren in jedem Zeitschritt
werden die Korrelationskoeffizienten am effizientesten direkt
gemäß seiner Definitionsgleichung berechnet.
Eine sehr einfache iterative Methode für die Optimierung des
Referenzvektors besteht darin - ausgehend von einem initialen
Referenzvektor - dadurch iterativ neue Referenzvektoren zu
erzeugen, daß der Referenzvektor unter Einbeziehung früherer
Meßzeitreihen, insbesondere solcher Meßzeitreihen, deren
Korrelationskoeffizienten oberhalb eines bestimmten
Schwellwertes liegen, gewählt wird.
Vorzugsweise wird für jede Korrelationsberechnung jeweils der
neueste Referenzvektor verwendet. Bei der Anwendung dieser
Methode auf reale Meßdaten konnte Aktivierung "zurückgeholt"
werden, die ursprünglich durch eine absichtliche Dejustage
der Verzögerung der Referenzzeitreihen verloren wurde.
Vorzugsweise wird das Verfahren so durchgeführt, daß eine
Berechnung sowohl für aktivierte als auch für nicht
aktivierte Regionen erfolgt. Hierdurch wird die
Unterscheidung zwischen den aktivierten und den nicht
aktivierten Regionen während der Datenauswertung (Fitten)
vorgenommen, so daß diese Unterscheidung zuverlässiger ist.
Bevorzugte Ausführungsformen, weitere Vorteile,
Besonderheiten und zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Darstellung bevorzugter
Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand von
Beispielsrechnungen, Zeichnungen und einer Tabelle.
Von den Zeichnungen zeigt
Fig. 1 eine Meßkurve eines fMRI-Signals im visuellen
Kortex mit einer Zeitreihe aus einer 3 × 3
benachbarte Voxel umfassende Region-of-Interest
(ROI) im visuellen Kortex, die mit einer
wiederholten visuellen Stimulation gemessen wurde,
Fig. 2 ein Blockdiagramm für einen besonders bevorzugten
Verfahrensdurchlauf.
Fig. 3 a: Paradigma; b: Referenzvektor, der mit dem
Paradigma übereinstimmt; c: wie b. aber mit
Verzögerungszeit td; d: Referenzvektor mit
exponentiellem Anstieg und Abfall, der noch besser
an die Physiologie angepaßt ist; e: aus den
Messungen gewonnener Referenzvektor,
Fig. 4 Verlauf eines Korrelationskoeffizienten, der sich
mit und ohne Referenzvektor-Optimierung ergibt. Man
beachte die durch die Optimierung erzielte Zunahme
in der Amplitude und die verbesserte Stabilität,
Fig. 5 Vergleich von zwei verschiedenen hämodynamischen
Response-Funktionen mit ähnlicher Dispersion. Die
linear-exponentielle Funktion (gepunktete Kurve),
die hauptsächlich aus mathematischen Gründen
gewählt wurde, hat typischerweise einen schnelleren
Signalanstieg und einen langsameren Signalabfall
als die Gauß-Funktion (durchgezogene Linie). Diese
Asymmetrie der linear-exponentiellen Modellfunktion
ist nützlich für die Modellierung von in-vivo fMRI-
Daten. Durch Normierung stimmen in diesem Plot
beide Funktionen in der Nähe des Maximums überein
(a = 3 s, b = 3 s, σ = 3 s), d. h. die Funktionswerte
und die zweiten Ableitungen sind am Maximum für
beide Funktionen identisch,
Fig. 6 Zeitverlauf der hämodynamischen Abklingzeit, der
sich aus der Referenzvektor-Optimierung für die in
Fig. 1 gezeigten Daten ergibt. Der Referenzvektor
wurde für jeden Zeitpunkt durch Faltung des
Paradigmas für die letzten 50 Zeitpunkte mit der in
Fig. 4 gezeigten Response-Funktion bestimmt. Die
Akkumulationsphase bleibt dadurch unberücksichtigt,
d. h. die Berechnung umfaßte nur 450 der 500
Meßzeitpunkte. Die Punkte mit dem kleineren
Durchmesser geben die Standardabweichung der
hämodynamischen Parameter an.
Fig. 7 Zeitverlauf der hämodynamischen Verzögerungszeit,
der sich aus der Referenzvektor-Optimierung für die
in Fig. 1 gezeigten Daten ergibt. Der
Referenzvektor wurde wiederum für jeden Zeitpunkt
durch Faltung des Paradigmas für die letzten 50
Zeitpunkte mit der in Fig. 4 gezeigten Response-
Funktion bestimmt. Die Akkumulationsphase bleibt
dadurch unberücksichtigt, d. h. die Berechnung
umfaßte nur 450 der 500 Meßzeitpunkte. Die Punkte
mit dem kleineren Durchmesser geben die
Standardabweichung der hämodynamischen Parameter
an.
Fig. 8 Überlappung aller 500 Referenzvektoren, von denen
jeder 50 Zeitpunkte lang ist, für die in 5
dargestellten Parameterwerte. Der Plot
veranschaulicht die gute Stabilität der
Optimierungsroutine und offenbart eine leichte
Variabilität der Form der Referenzvektoren, die auf
eine von der linear-exponentiellen Modellfunktion
abweichende Responsefunktion hinweist.
Fig. 9 eine Darstellung einer trapezoiden
Referenzfunktion,
Fig. 10 Die obere Kurve stellt den zeitlichen Verlauf des
Abklingparameters und die untere den der
Verzögerungszeit dar, die für den Fall einer
trapezoiden Referenzfunktion erhalten wurde. Diese
Kurvenverläufe sind mit denen in Fig. 6 zu
vergleichen. Der Unterschied der beiden
Referenzfunktionen (trapezoide Funktion und Faltung
aus linear-exponentieller Funktion mit Boxcar-
Funktion) manifestiert sich hauptsächlich in einem
Offset für beide Parameter und stärker verrauschten
Werten für den Abklingparameter.
Bei der in Fig. 1 dargestellten Meßkurve handelt es sich um
ein fMRI-Signal im visuellen Kortex bei einer Stimulation mit
einem Licht oszillierender Intensität. Die Messung erfolgt
zweckmäßigerweise mit einem zeitlichen Abstand der Meßpunkte
von etwa 1 Sekunde. Die fMRI-Signale werden durch
kernspintomographische Untersuchungen des Gehirns von
Versuchspersonen ermittelt. In unmittelbarer Nähe des
Gesichts der Versuchspersonen wird eine Lichtquelle,
insbesondere eine Matrix von Lumineszenzdioden (Light
Emitting Diode LED), positioniert und zu Signalblitzen
angeregt. Die Anregungsfrequenz liegt vorzugsweise bei etwa 8
Hz. Ein Einwirken der Signalblitze erfolgt über ein mit einem
Trägersignal eines Scanners synchronisiertes Zeitintervall
von mehreren Sekunden, beispielsweise 5 Sekunden, an das sich
ein etwa gleichlanges Ruheintervall anschließt. Bei dem
Scanner handelt es sich um einen Vision 1,5 Tesla
Ganzkörperscanner der Siemens Medical Systems, Erlangen, mit
EPI-Booster und Magnetfeldgradienten von 25 mT/m. Ein
derartiger Scanner ist in der Lage, Gradientenfelder
innerhalb von etwa 300 µs umzuschalten.
Bei der Bildgebungsmethode handelt es sich vorzugsweise um
eine Echo-Planar-Bildgebungsmethode, beispielsweise eine
Single-Shot-Echo-Planar-Methode.
Alternativ ist eine spektroskopische Bildgebungsmethode,
insbesondere eine wiederholte zweidimensionale Echo-
Bildgebungsmethode, einsetzbar. Diese beinhaltet
beispielsweise eine wiederholte Anwendung einer
zweidimensionalen Echo-Planar-Bildkodierung. Eine räumliche
Kodierung erfolgt in einem möglichst kurzen Zeitraum, welcher
während eines Signalabfalls mehrfach wiederholt wird und
vorzugsweise 20 bis 100 ms beträgt. Durch die mehrfache
Wiederholung der Echo-Planar-Kodierung während eines
Signalabfalls wird ein Verlauf des Signalabfalls in der
Abfolge von rekonstruierten Einzelbildern dargestellt. Eine
derartige, gleichfalls vorteilhafte Implementierung der
erfindungsgemäßen Methode erfolgt vorzugsweise mit Turbo-
PEPSI, wobei PEPSI für Proton-Echo-Planar-Spectroscopic-
Imaging steht.
Bei dem Bildgebungsverfahren wird ein Referenzvektor zum
Beispiel gemäß
dem Ausdruck
verwendet.
Hierbei bezeichnet t die Meßzeit, tdelay die Verzögerungszeit
und 1 die zeitliche Länge eines Aktivierungszyklus.
Die Größe m bezeichnet eine Steigung des Signalanstiegs
beziehungsweise des Signalabfalls.
Bei den Meßdaten handelt es sich um eine Zeitreihe, die durch
eine räumliche Mittelung einer geeigneten Anzahl von
vorzugsweise benachbarten Voxeln, insbesondere 3 × 3 Voxeln,
gewonnen wird.
Bei einer relativen Verschiebungszeit handelt es sich
bespielsweise um die Zeit, die einer Verschiebung des
Erwartungswerts t gegenüber dem Erwartungswert des ersten
Meßzyklus entspricht.
Eine Berechnung der Verschiebungszeit erfolgt hierbei mit
einem Sliding-Window-Verfahren mit N = 50 Werten.
Fig. 2 zeigt ein Blockdiagramm für einen besonders bevorzugten
Verfahrensdurchlauf.
Zunächst werden Richtungsvektoren als partielle Ableitungen
einer Unterschiedsfunktion gebildet. Anschließend werden die
Richtungsvektoren normiert. Die Größen a und b können
beispielsweise Zeit- oder Ortsparameter sein. Anschließend
wird die Unterschiedsfunktion extrapoliert, wobei Werte der
Unterschiedsfunktion an neuen Stellen a + sda, b + sdb
ermittelt werden. Von der Unterschiedsfunktion werden an den
ursprünglichen Stellen (a, b) eine erste Ableitung h1 und
eine zweite Ableitung h2 gebildet.
Anschließend wird ermittelt, ob die zweite Ableitung h2 an
der ersten Stelle (a, b) größer als 0 ist. Falls ja, wird
anschließend ein Koeffizient αj = h1/h2 gebildet. Die
Untersuchung, ob die zweite Ableitung h2 an der ersten Stelle
(a, b) größer als 0 ist, erfolgt, damit in dem Quotienten
h1/h2 nur solche Werte berücksichtigt werden, die
sicherstellen, daß ein Minimum anstelle eines Maximums oder
eines Wendepunktes erreicht wird.
Der Koeffizient αj wird auch als Schrittweitenparameter
bezeichnet. Er gibt eine mögliche Entfernung von neuen Werten
zu bereits ermittelten Werten an. Anschließend wird
ermittelt, ob a + αjda innerhalb eines Intervalls aus
Parametergrenzen amin beziehungsweise amax liegt und ob b + αj
db innerhalb eines Intervalls aus Parametergrenzen bmin
beziehungsweise bmax liegt.
Falls diese Aussage wahr ist, wird anschließend eine weitere
Abfrage vorgenommen. Bei der weiteren Abfrage wird überprüft,
ob der Funktionswert U(a + αjda, b + αjdb) kleiner ist als
der ursprüngliche Funktionswert der Unterschiedsfunktion
U(a, b) an der ursprünglichen Stelle. Falls auch diese Abfrage
bejaht wird, wird anschließend ermittelt, ob die aktuelle
Schrittweite αj eine vorgegebene minimale Schrittweite ε
unterschreitet. Falls diese Abfrage bejaht fragt, wird die
Liniensuche beendet und der ermittelte Wert wird
gegebenenfalls für eine Liniensuche in einer anderen Richtung
verwendet.
Die Unterschiedsfunktion U(a, b) entspricht einer Differenz
zwischen gemessenen Daten und einer Modellfunktion. Daher ist
es möglich, bei einer Bejahung des eben dargestellten letzten
Schrittes von einer maximalen Übereinstimmung zwischen der
Modellfunktion und den gemessenen Daten auszugehen.
Falls die letzte Abfrage: αj kleiner ε verneint wird, werden
neue Werte a aus den bisherigen Werten a + αjda,
beziehungsweise ein neuer Wert b = b + αjdb ermittelt, das
heißt, daß folgende Zuweisungen vorgenommen werden: a ← a +
αjda beziehungsweise b ← b + αjdb. Anschließend wird auch
dem Index j ein neuer Wert j + 1 zugewiesen j ← j + 1. Nach
dieser Zuweisung erfolgt eine neue Abfrage, wobei ermittelt
wird, ob das neue j kleiner ist als ein maximaler Wert des
Index j. Falls diese Frage verneint wird, wird die
Bearbeitungsroutine abgebrochen. Falls die Abfrage bejaht
wird, erfolgt ein neuer Durchlauf der Verfahrensschritte,
beginnend mit einer Ermittlung von neuen Zeitableitungen der
Unterschiedsfunktion.
Bei diesem neuen Durchlauf wird nach Ermittlung der ersten
und der zweiten Zeitableitung überprüft, ob die zweite
Zeitableitung h2 größer als 0 ist. Falls diese Abfrage
verneint wird, wird anschließend ein modifizierter Wert von
αj gewählt, αj = -λsgn(h1), wobei h1 die erste Zeitableitung
der Unterschiedsfunktion bezeichnet. Beispielsweise ist λ =
0,5.
Hiernach erfolgt eine Abfrage, ob a + αjda innerhalb eines
Intervalls aus einem minimalen Wert von amin und amax liegt und
ob b + αjdb innerhalb eines durch bmin und bmax begrenzten
Intervalls liegt. Diese Abfrage erfolgt, damit nur solche
Werte von a + αjda beziehungsweise b + αjdb in das weitere
Verfahren eingehen, die innerhalb eines geeigneten Intervalls
liegen. Hierdurch wird vermieden, daß physikalisch
unrealistische Parameter im weiteren Verfahren berücksichtigt
werden. Somit ist es möglich, physikalische Randbedingungen
zu berücksichtigen. Falls die Abfrage verneint wird, wird das
Verfahren abgebrochen.
Falls die Abfrage bejaht wird, erfolgt anschließend eine neue
Abfrage, bei der ermittelt wird, ob αj + αj-1 ≅ 0 ist. Falls
diese Abfrage bejaht wird, wird das Verfahren abgebrochen.
Falls diese Abfrage verneint wird, werden anschließend auf
die weiter oben beschriebene Weise neue Werte für a und b
eingesetzt und es erfolgt ein Übergang von j zu j + 1.
Der Übergang zu neuen Schrittweiten ist lediglich
beispielhaft zu verstehen. Insbesondere ist es möglich, die
Schrittweiten auf eine andere Weise zu modifizieren,
beispielsweise dadurch, daß die Schrittweite zwischen
verschiedenen Verfahrensdurchläufen jeweils verringert wird.
Hierdurch wird eine erzwungene Konvergenz erzielt und es
werden Lösungen gewonnen, die jeweils gegenüber einer Lösung
in einem vorhergehenden Verfahrensdurchlauf verbessert sind.
Hierdurch ist das Verfahren besonders robust und für
Praxiseinsätze, beispielsweise für eine Echtzeitverarbeitung
der Meßdaten, besonders geeignet.
Konventionelle Gradientenabstiegsmethoden eignen sich
vorzugsweise für Daten, die wenig verrauscht sind. Bei
tatsächlichen Meßdaten, die bedingt durch äußere Einflüsse,
eine Streuung aufweisen, eignen sich die bekannten Verfahren
nur begrenzt.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren werden einer Optimierung
zugrundeliegende Schrittweiten an einen tatsächlichen Verlauf
der Daten angepaßt. Daher kann das Verfahren weitgehend von
Ausgangsparametern unabhängig durchgeführt werden.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist, daß geeignete
Parameter bereits nach wenigen Verfahrensdurchläufen
ermittelt werden. Hierdurch ist das Verfahren besonders
schnell.
Es hat sich gezeigt, daß durch das erfindungsgemäße Verfahren
mittels einer Parameterbegrenzung unphysikalisch große
Sprungbreiten vermieden werden.
Durch die Wahl von anfänglich großen Schrittweiten wird eine
Wahrscheinlichkeit für ein Festsetzen in lokalen Minima
verringert.
Interpolierte Zeitreihen sind in Fig. 3 in Teilbildern (a.
bis e.) symbolisch dargestellt. Hierbei bezeichnet a: Werte
für das Paradigma; b: Werte für einen Referenzvektor, der mit
dem Paradigma übereinstimmt; c: wie b. aber mit
Verzögerungszeit td; d: Werte für einen Referenzvektor mit
exponentiellem Anstieg und Abfall, der noch besser an die
Physiologie angepaßt ist. Die Zeitkonstante für den Anstieg
(1 - 1/e des Maximalwertes) ist tri, die für den
exponentiellen Abfall (1/e des Maximalwertes) ist tf; e:
Werte für einen aus der Messungen gewonnenen Referenzvektor.
Anhand der in Fig. 3 dargestellten Verschiebung des
Erwartungswerts t wird festgestellt, daß Veränderungen des
Erwartungswerts t mit einer Genauigkeit detektiert werden
können, die höher ist als es der physikalischen Zeitauflösung
entspricht. Dieses überraschende Ergebnis, das sich bei einem
möglichst hohen Signal-zu-Rausch-Verhältnis der gemessenen
Daten erzielen läßt, kann wie folgt erklärt werden: Bereits
nach einem kurzen Zeitraum tritt eine signifikante,
auswertbare Änderung der Signalamplitude auf, aus der sich
auf die Zeitverzögerung rückschließen läßt.
In Fig. 4 ist eine Abhängigkeit des Korrelationskoeffizienten
von der gemessenen Zeit mit einer konventionellen Optimierung
und einer erfindungsgemäßen Sliding-Window-Optimierung in
Abhängigkeit von der Meßzeit dargestellt.
Bei der eingesetzten konventionellen Optimierung handelt es
sich um den Einsatz einer Modellfunktion mit konstanten,
jedoch an die gesamte Menge der Daten angepaßten Parametern.
Die Anpassung erfolgte so, daß im Mittel die
Korrelationskoeffizienten einen möglichst hohen Wert
erhielten. Somit stellt die hier dargestellte Kurve ein
Optimum für die bekannten Auswerteverfahren dar.
Erfindungsgemäß wird vorzugsweise ein Sliding-Window-
Verfahren eingesetzt, bei dem im Anschluß an eine anfängliche
Auffüllphase von Daten eine Phase eines "stationären
Gleichgewichts" eintritt, das heißt die Anzahl der Datenwerte
bleibt konstant, wobei mit fortschreitender Messung der
jeweils älteste Datenwert entfällt und der jüngste Datenwert
hinzugefügt wird. Das Sliding-Window-Verfahren wurde so
durchgeführt, daß eine Überschreibung mit dem neuen Wert so
erfolgt, daß er jeweils einen Wert mit gleicher Phasenlage
überschreibt.
Nachfolgend wird eine bevorzugte Variante des Verfahrens mit
einer Optimierung parameterisierter Referenzvektoren
dargestellt:
Der Referenzvektor hängt von einem Satz von Parametern {ωj}
ab, wie z. B. dem Zeitpunkt für den Beginn und das Ende einer
Stimulus-Ein-Phase oder den Zeiten für die allmähliche Zu-
oder Abnahme des Blutflusses. Dann wird die folgende
quadratische Form bezüglich der Parameter ωj optimiert, wofür
die Gradientenabstiegsmethode oder die (in der Nähe eines
Minimums) schneller konvergierende Methode der konjugierten
Gradienten in Zusammenhang mit dem anhand von Fig. 2
erläuterten Verfahren verwendet werden kann
E = |S - αS(ωj)|2, (1)
wobei sich das Minimum von E für den sogenannten Überlappwert
α = (S S)/S 2 = ρ|S|/|S| (2)
ergibt. Diese Beziehung erlaubt die Berechnung von α. Für
linear-unabhängige Detrending-Vektoren ist die quadratische
Form Eq. (1) äquivalent zu
E = |PS - αPS(ωj)|2, (3)
mit PS = I - S(STS)-1ST, wobei I eine Einheitsmatrix ist.
Daraus folgt
Mit Gleichung
für den Überlappwert α kann nun eine Minimierung zum
Beispiel durch Änderung der Parameter um
erfolgen, wofür die Gradientenabstiegsmethode oder die (in
der Nähe eines Minimums) schneller konvergierende Methode der
konjugierten Gradienten in Zusammenhang mit dem anhand von
Fig. 2 erläuterten Verfahren verwendet werden kann. Hierbei
sollte der Schrittweiten-Parameter ε, der auch als Lernrate
bezeichnet wird, hinreichend klein gewählt werden. Wie
bereits erwähnt wurde, ist es vorteilhaft, den Referenzvektor
für Regionen, nicht aber für einzelne Voxel zu optimieren.
Das läßt sich dadurch erreichen, daß Gleichung (1) um eine
Summe über alle Meßvektoren einer Region-of-Interest
erweitert wird.
Es soll nun das Optimierungsverfahren an einem Beispiel
genauer beschrieben werden. Das Detrending erfolgt nur mit
einem Detrending-Vektor, bei dem alle Einträge auf 1 gesetzt
werden; dieses entspricht einer Korrektur in Form einer
Basislinienverschiebung.
Damit ein Optimierungs-Algorithmus vollkommen automatisch,
d. h. ohne Eingriff durch den Benutzer arbeiten kann, muß er
besonderen Anforderungen an die numerische Stabilität
genügen. Für eine Berechnung in Echtzeit ist ferner eine
schnelle Konvergenz erforderlich. Daher sollte die
hämodynamische Responsefunktion zusätzliche Bedingungen
erfüllen. Für eine experimentelle Untersuchung zur
hämodynamischen Response siehe: "The variability of human
BOLD hemodynamic responses: Aguirre; NeuroImage, 1998, Vol.
8(4), p. 360-369, den in der Literatur "J. Rajapakse, F.
Kruggel, D. Y. von Cramon, Neuronal and hemodynamic responses
from functional MRI time-series: A comutational model, in
"Progress in Connectionist-Based Information Systems
(ICONIP'97)" (N. Kasabov, R. Kozma, K. Ko, R. O'Shea, G.
Coghill, T. Gedeon, Eds.), p. 30-34, Springer, Singapur,
1997" und "Modeling Hemodynamic Response for Analysis of
Functional MRI Time-Series: Jagath c. Rajapakse, Frithjof
Kruggel, Jose M. Maisog und D. Yves von Cramon; Human Brain
Mapping 6: 283-300, 1998" mit vorgeschlagenen Gauß- und
Poisson-Funktionen Die Antwortfunktion soll eine
Referenzfunktion ergeben, deren zweite Ableitungen existieren
und durch analytische Ausdrücke gegeben sind. Eine geeignete
Funktion ist
(t) = (t - b)e-a(t-b)θ(t - b) (7)
(wobei θ(x), die Heaviside θ-Funktion, definiert ist als θ(x
< 0) = 0, θ(x < 0) = 1 und θ(x = 0) = 1/2), die im folgenden
als linear-exponentiell bezeichnet werden soll. Diese ist in
Fig. 5 zusammen mit einer Gauß-Funktion dargestellt.
Die Betrachtung gemessener Zeitverläufe ergibt, daß diese
asymmetrische Funktion eine geeignete Wahl für die
hämodynamische Responsefunktion ist. In Fig. 5 sind beide
Funktionen so normiert, daß sie denselben Maximalwert und am
Maximum dieselben zweiten Ableitungen haben. Nach dem Maximum
fällt die Gauß-Funktion wesentlich schneller ab als die
linear-exponentielle Funktion.
Die Funktion h(t) hat nur zwei freie Parameter. Die Zahl der
Parameter muß hinreichend klein sein, damit auch bei einer
kurzen Fensterlänge der Referenzvektor nicht zu stark vom
Rauschen beeinflußt wird. Damit wird insbesondere die
Anpassung an Zeitreihen vermieden, die keine
stimuluskorrelierte Aktivierung zeigen. Der Parameter a gibt
eine inverse Abfallzeit und b eine zusätzliche
Verzögerungszeit an. Beide Parameter zusammen geben die Lage
des Maximums von h(t) an, welches bei b + 1/a liegt. Der
Verlauf der neuronalen Aktivierung, von dem angenommen wird,
daß er sich zum experimentellen Paradigma synchron verhält,
wird durch eine Box-car-Funktion beschrieben, deren steigende
Flanke bei tc und deren fallende Flanke bei td liegt. Die
Referenzfunktion ist gegeben durch eine Faltung der Box-car-
Funktion mit h(t):
Hierbei wurde die θ-Funktion in den Integralgrenzen
verarbeitet, wodurch die Funktion
(t) = (t - b)e-a(t-b) (9)
anstelle von h(t) auftritt. Die analytische Lösung für r(t):
wird in Gleichung (1) eingesetzt. Im Prinzip liegt ein 2D-
Optimierungsproblem in den Parametern a und b vor. Die
analytische Berechnung der partiellen Ableitungen kann aber
wesentlich vereinfacht werden, wenn das 2D- künstlich zu
einem 3D-Problem erweitert wird, indem α, das von a und b
abhängt, als zusätzlicher Optimierungsparameter behandelt
wird. Genau am Minimum der durch Gleichung (1) gegebenen
Funktion entspricht α dem mit Gleichung (2) gefundenen Wert.
Die Referenzfunktion r(t) und ihre ersten und zweiten
Ableitungen bezüglich a, b und α wurden mit dem Computer-
Algebra-System MAPLE (Waterloo Maple Inc., Kanada) ermittelt,
mit dem auch die analytischen Ausdrücke in optimierten C-
Sourcecode übersetzt wurden. Die Ableitungen können für eine
besonders vorteilhafte Implementierung des erfindungsgemäßen
Verfahrens verwendet werden.
Die beschriebene Referenzvektor-Optimierung wurde zur
Auswertung einer Einzel-Zeitreihe verwendet. Die Einzel-
Zeitreihe beinhaltet einen Datensatz, der wie folgt gewonnen
wurde: Es erfolgte eine visuelle Stimulation mit 8 Hz
Flickerlicht (effektives TR: 1 s, TE: 67 ms, Anzahl der
Messungen: 512, Matrixgröße: 32 × 32, Voxelgröße 6 × 6 × 3
mm3, 12 Baseline-Messungen zu Beginn, 10 Stimulations-Zyklen,
bei der die Stimulations-Bedingung 10 Messungen und die
Kontrollbedingung 40 Messungen umfaßte).
Das Timing der visuellen Stimulation war mit dem Pulssequenz-
Trigger des Scanners synchronisiert. Für den Worstcase-Fall,
nämlich daß das Parameter-Feedback von einer Sliding-Window-
Position zur nächsten innerhalb der Optimierungsroutine
deaktiviert wird, beträgt die Rechenzeit für ein einzelnes
Voxel und für eine Position des Sliding-Windows 0,2 s auf
einer SUN Ultra Sparc 1 (143 MHz). Wenn das Feedback
aktiviert ist, erhöht sich die Rechengeschwindigkeit um
mindestens eine Größenordnung.
Vor der Implementierung der 3D- wurde zunächst eine 4D-
Optimierung implementiert und getestet. Diese benötigte 50%
mehr Rechenleistung und ergab einen wesentlich verrauschteren
Zeitverlauf für den Abkling-Parameter. Die Eliminierung des
verbliebenen "künstlichen" Optimierungsparameters α in der
3D-Optimierung durch Einsetzen von Gleichung (2) in die
Kostenfunktion könnte zu einer weiteren
Geschwindigkeitssteigerung der numerischen Optimierung
führen. Das setzt voraus, daß die Anzahl der erforderlichen
Iterationsschritte stärker ab - als die Komplexität der
analytischen Ausdrücke für die ersten und zweiten Ableitungen
zunimmt.
Wenn vollständige Datensätze für eine Schicht oder ein
Volumen verarbeitet werden, sind die angegebenen
Berechnungszeiten mit der Anzahl der Kompartimente, für die
die Optimierung erfolgen soll, zu multiplizieren. Fig. 4
zeigt eine Zeitreihe, die durch Mittelung über 3 × 3 Voxel im
visuellen Kortex erzeugt wurde. In Fig. 6 sind die aus ihr
mittels iterativer Optimierung berechneten Zeitverläufe für
die Abklingzeit 1/a dargestellt. In Fig. 7 sind die aus ihr
gleichfalls mittels iterativer Optimierung berechneten
Zeitverläufe für die Verzögerungszeit b + 1/a dargestellt.
Die statistische Signifikanz der ermittelten
Parameteränderungen wurde mit einer Monte-Carlo-Simulation
untersucht, indem das Fitting für die in Fig. 4 gezeigten
Daten 100mal wiederholt wurde, wobei in jedem Durchlauf
gaußverteilte Zufallszahlen (σ = 25) hinzuaddiert wurden. Die
Standardabweichung der Verzögerungszeit, 0,5 s, und die der
Abklingzeit, 0,3 s, zeigen, daß die berechneten Änderungen
der Abklingparameter statistisch signifikanter sind als die
der Verzögerungszeit.
Diese bei einer exakten Wiederholung einer visuellen
Stimulation auftretenden Schwankungen der BOLD-Response sind
überraschend, da angenommen werden könnte, daß die auf der
niedrigsten Ebene der visuellen Verarbeitung V1 ablaufenden
Prozesse reproduzierbar sind.
In Fig. 4 sind die Korrelationskoeffizienten, die sich mit
und ohne Referenzvektor-Optimierung ergeben, in Abhängigkeit
von der Sliding-Window-Position dargestellt. Der Mittelwert
und die Standardabweichung des Korrelationskoeffizienten sind
0,93 ± 0,01 beziehungsweise 0,75 ± 0,03. In dem Fall, wo
keine Optimierung erfolgt, wird eine Boxcar-Funktion mit
einem Delay von 4 s verwendet. Von allen ganzzahligen
Verzögerungszeiten (TR = 1 s) kleiner als 8 s ergab diese
Verzögerungszeit den größten Korrelationskoeffizienten. Die
Zunahme des Korrelationskoeffizienten ist kein globaler
Effekt, sondern erfolgt aktivierungsspezifisch, wie die
Auswertung einer Zeitreihe ohne stimulus-induzierte
Signalanteile gezeigt hat. Die verwendete fMRI-Zeitreihe, die
aus einer Basislinien-Messung, also einer Messung ohne
Stimulus-Präsentation, stammt, enthält lediglich
"physiologisches Rauschen". Es wurde vom Anmelder gezeigt,
daß der Korrelationskoeffizient für die Rausch-Zeitreihe und
einem fiktiven Paradigma unverändert bleibt: Der Mittelwert
und die Standardabweichung für die Korrelationskoeffizienten,
die sich beide nach iterativer Optimierung des
Referenzvektors ergaben, betrug bei der gewählten, als
repräsentativ anzusehenden Basislinien-Zeitreihe 0,064 ±
0,125.
Bei fehlender Aktivierung verlangsamt sich das Fitting sehr
drastisch - um einen Faktor 6 bis 7 für die untersuchte
Zeitreihe - weil dann kein ausgeprägtes globales Minimum
existiert. Es ist daher zweckmäßig, der Verarbeitung von 2D-
oder 3D-Datensätzen einen einfachen Test vorzuschalten, um
eine Referenzvektor-Optimierung für Voxel zu vermeiden, die
in nicht-aktivierten Arealen liegen. Mit einem unabhängigen
Test könnte in vielen Fällen auch das Auftreten von lokalen
Minima detektiert werden. Bereits ein oder zwei Gradienten-
Schritte genügen einer Routine für eine Berechnung von
konjugierten Gradienten, um den Korrelationskoeffizienten auf
einen Wert zu erhöhen, der nahe am Endergebnis liegt. Weitere
Iterationen werden jedoch benötigt, damit sich die
errechneten Parameterwerte stabilisieren.
Fig. 8 gibt eine Überlagerung von allen optimierten
Referenzvektoren an, die für die verschiedenen Zeitpunkte
berechnet wurden. Diese Überlagerung, welche als eine Art
"gefilterte" Gehirn-Antwortfunktion aufgefaßt werden kann,
zeigt eine gute Kohärenz der Referenzvektoren für
aufeinanderfolgende Sliding-Window-Positionen. Dieser Plot
demonstriert die Stabilität des implementierten Optimierungs-
Algorithmus. Um die Modellabhängigkeit der berechneten
Parameteränderungen zu bestimmen, wurden dieselben
Berechnungen mit einer in Fig. 9 dargestellten, aus zwei
tanh-Funktionen bestehenden, trapezoiden Referenzfunktion
durchgeführt. Der Zeitverlauf der Parameteränderungen konnte
- wie in Fig. 10 dargestellt - im wesentlichen reproduziert
werden.
Für verrauschte Aktivierungsdaten (Signal-zu-Rausch-
Verhältnis = 1 : 1) ist ein Fitting immer noch möglich;
allerdings wiesen die berechneten Parameter dann größere
Fluktuationen auf.
Zu Zeitpunkten, zu denen ein zweites Aktivierungssignal im
Sliding-Window erscheint, sind kleinere Instabilitäten des
Verzögerns- und des Abkling-Parameters zu beobachten, deren
Ursache im wesentlichen in der unterschiedlichen Amplitude
aufeinanderfolgender Aktivierungssignale liegt (Fig. 6 und
Fig. 7).
Das erfindungsgemäße Verfahren ist nicht auf zwei Parameter
beschränkt, sondern kann auch kann mit einer größeren Anzahl
von Parametern durchgeführt werden.
Claims (20)
1. Verfahren zur Erfassung und Auswertung von Messdaten,
wobei die Messdaten erfasst und mit einer Modellfunktion
verglichen werden, dadurch
gekennzeichnet,
- - dass eine Unterschiedsfunktion U zwischen den Messdaten und der Modellfunktion an einer ersten Stelle (a, b) und an einer zweiten Stelle (a + sda, b + sdb) ermittelt wird,
- - dass eine erste partielle Ableitung h1 der Unterschiedsfunktion U an der ersten Stelle (a, b) ermittelt wird,
- - dass eine zweite partielle Ableitung h2 der Unterschiedsfunktion U an der ersten Stelle (a, b) ermittelt wird,
- - dass ermittelt wird, ob h2 < 0 ist und dass bei Bejahung einer Aussage h2 < 0 die nachfolgenden Schritte durchgeführt werden:
- - ein Quotient h1/h2 wird ermittelt und
- - es wird ermittelt, ob (a + h1/h2da) innerhalb eines Intervalls mit Parametergrenzen amin beziehungsweise amax liegt und ob (b + h1/h2db) innerhalb eines Intervalls mit Parametergrenzen bmin beziehungsweise bmax liegt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet,
- - dass, falls (a + h1/h2da) innerhalb des Intervalls mit den Parametergrenzen amin beziehungsweise amax liegt und (b + h1/h2db) innerhalb des Intervalls mit den Parametergrenzen bmin beziehungsweise bmax liegt, überprüft wird, ob der Wert der Unterschiedsfunktion U(a + h1/h2da, b + h1/h2db) an der zweiten Stelle (a + h1/h2da, b + h1/h2db) kleiner ist als der Wert der Unterschiedsfunktion U(a, b) an der ersten Stelle (a, b).
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet,
- - dass, falls der Wert der Unterschiedsfunktion U(a + h1/h2da, b + h1/h2db) an der zweiten Stelle (a + h1/h2 da, b + h1/h2db) kleiner ist als der Wert der Unterschiedsfunktion U(a, b) an der ersten Stelle (a, b), der Quotient h1/h2 mit einem vorgegebenen Wert ε verglichen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet,
- - dass in dem Fall, daß h1/h2 kleiner ist als der vorgegebene Wert ε, eine Übereinstimmung zwischen den Messdaten und der Modellfunktion festgestellt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet,
- - dass in dem Fall, dass h1/h2 nicht kleiner ist als der vorgegebene Wert ε, neue Werte a und/oder b aus (a + h1/h2da) und/oder (b + h1/h2db) ermittelt werden.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
5, dadurch gekenn
zeichnet,
- - dass bei Verneinung der Aussage h2 < 0 ein modifizierter Wert αj gebildet wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch
gekennzeichnet,
- - dass der modifizierte Wert αj wie folgt gebildet wird:
αj = -λsgn(h1).
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 oder 7,
dadurch gekennzeich
net,
- - dass mit dem modifizierten Wert αj ermittelt wird, ob (a + αjda) innerhalb eines Intervalls mit den Parametergrenzen amin beziehungsweise amax liegt und ob, (b + αjdb) innerhalb eines Intervalls mit den Parametergrenzen bmin beziehungsweise bmax liegt.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch
gekennzeichnet,
- - dass, falls mit dem modifizierten Wert αj die Summe (a + αjda) innerhalb des Intervalls mit den Parametergrenzen amin beziehungsweise amax liegt und die Summe (b + αjdb) innerhalb des Intervalls mit den Parametergrenzen bmin beziehungsweise bmax liegt,
- - überprüft wird, ob eine Summe aus der aktuellen Schrittweite αj und der früheren Schrittweite kleiner ist als ein vorgegebener Wert 6.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch
gekennzeichnet,
- - dass, falls die Aussage, dass die Summe aus der aktuellen Schrittweite αj und der früheren Schrittweite kleiner ist als ein vorgegebener Wert δ, nicht zutrifft, neue Werte a und/oder b aus a + αjda und/oder b + αjdb ermittelt werden.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch
gekennzeichnet, dass mit
fortschreitender Aufnahme von Messdaten ältere
Datenwerte entfallen und durch neuere Datenwerte ersetzt
werden.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch
gekennzeichnet, dass eine
Überschreibung mit den neuen Datenwerten so erfolgt,
dass die neuen Datenwerte jeweils einen alten Datenwert
mit gleicher Phasenlage überschreiben.
13. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
12, dadurch gekenn
zeichnet, dass ein Referenzvektor gebildet
wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch
gekennzeichnet, dass der
Referenzvektor parameterisiert wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 oder 14,
dadurch gekenn
zeichnet, dass der Referenzvektor durch eine
Referenzfunktion r(t) wiedergegeben wird.
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch
gekennzeichnet, dass die
Referenzfunktion r(t) lautet:
17. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
16, dadurch gekenn
zeichnet, dass eine Berechnung sowohl für
aktivierte als auch für nicht aktivierte Regionen
erfolgt.
18. Computer zur Durchführung des Verfahrens nach einem der
Ansprüche 1 bis 17, dadurch
gekennzeichnet,
- - dass der Computer mit wenigstens einem Mittel zur Bestimmung einer Unterschiedsfunktion U zwischen den Messdaten und einer Modellfunktion an einer ersten Stelle (a, b) und an einer zweiten Stelle (a + sda, b + sdb) arbeitet,
- - dass der Computer mit wenigstens einem Mittel zur Bestimmung einer ersten partiellen Ableitung h1 der Unterschiedsfunktion U an der ersten Stelle (a, b) arbeitet,
- - dass der Computer mit wenigstens einem Mittel zur Bestimmung einer zweiten partiellen Ableitung h2 der Unterschiedsfunktion U an der ersten Stelle (a, b) arbeitet,
- - dass der Computer mit wenigstens einem Mittel zur Bestimmung eines Quotienten h1/h2 arbeitet,
- - dass der Computer mit wenigstens einem Mittel zum Vergleich des Quotienten h1/h2 mit einem vorgegebenen Wert arbeitet.
19. Computer nach Anspruch 18, dadurch
gekennzeichnet,
- - dass der Computer in dem Fall, daß h1/h2 kleiner ist als der vorgegebene Wert, eine Übereinstimmung zwischen den Messdaten und der Modellfunktion feststellt.
20. Logikbaustein zur Durchführung des Verfahrens nach einem
der Ansprüche 1 bis 17, dadurch
gekennzeichnet,
- - dass der Logikbaustein mit wenigstens einem Mittel zur Bestimmung einer Unterschiedsfunktion U zwischen den Messdaten und einer Modellfunktion an einer ersten Stelle (a, b) und an einer zweiten Stelle (a + sda, b + sdb) arbeitet,
- - dass der Logikbaustein mit wenigstens einem Mittel zur Bestimmung einer ersten partiellen Ableitung h1 der Unterschiedsfunktion U an der ersten Stelle (a, b) arbeitet,
- - dass der Logikbaustein mit wenigstens einem Mittel zur Bestimmung einer zweiten partiellen Ableitung h2 der Unterschiedsfunktion U an der ersten Stelle (a, b) arbeitet,
- - dass der Logikbaustein mit wenigstens einem Mittel zur Bestimmung eines Quotienten h1/h2 arbeitet und
- - dass der Logikbaustein mit wenigstens einem Mittel zum Vergleich des Quotienten h1/h2 mit einem vorgegebenen Wert arbeitet.
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DE1999123588 DE19923588C2 (de) | 1999-05-22 | 1999-05-22 | Verfahren zur Erfassung und Auswertung von Messdaten und zur Durchführung des Verfahrens geeigneter Computer sowie Logikbaustein |
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