DE19821389A1 - Verfahren zum Handling von Werkstücken - Google Patents
Verfahren zum Handling von WerkstückenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Handling von Werkstücken, wobei die
Werkstücke von mindestens einer Bearbeitungsstation zu einer weiteren Bearbeitungsstation
weiterbefördert werden und Werkstücke zwischenspeicherbar sind. Entsprechende Verfahren
werden beispielsweise in der Automobilindustrie bei der Herstellung von Motorenteilen
angewandt.
Aus dem Stand der Technik ist es bekannt, zu bearbeitende Werkstücke von einer Bearbei
tungsstation zur nächsten mittels eines Förderbandes zu transportieren. Das Werkstück muß
für Bearbeitungszwecke von einer im wesentlichen quer zum Förderband stehenden Ladeein
richtung vom Förderband genommen, in die erste Bearbeitungsmaschine eingelegt, be
arbeitet, von Lader aus der Bearbeitungsmaschine entnommen und wieder auf das Förderband
abgelegt werden. Dieser Vorgang wiederholt sich an jeder folgenden Bearbeitungsstation, bis
das zu bearbeitende Werkstück fertig bearbeitet und am Ende des Förderbandes angekommen
ist. Da im Laufe des Fertigungsprozesses immer wieder Störungen auftreten können, müssen
Zwischenspeicher vorgesehen werden, wenn der Fertigungstakt der nachgeordneten Be
arbeitungsstationen nicht durch die Störungen an einer Bearbeitungsstation unterbrochen
werden soll. Solche Zwischenspeicher werden in bekannten Einrichtungen beispielsweise als
zweite, parallel zum ersten Förderband angeordnete Förderbänder ausgestaltet, auf denen
jeweils eine erforderliche Speichermenge an Werkstücken bevorratet ist. Die Ladeeinrichtun
gen für die Bearbeitungsstationen sind so ausgestaltet, daß sie Werkstücke sowohl vom ersten
als auch vom zweiten Förderband abnehmen können.
Ein Nachteil des bekannten Verfahrens besteht darin, daß die Bestückung der Bearbeitungs
stationen mit jeweils einer Ladeeinrichtung sehr teuer ist. Auch der Transport der Werk
stücke mittels eines ersten Transportbandes und der Zwischenspeicherung mittels eines
zweiten Transportbandes ist sehr aufwendig.
Es ist die Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zu schaffen, welches ein identisches Förder
ergebnis mit geringerem Aufwand ermöglicht.
Die Aufgabe wird gelöst, indem ein Lader, der über mindestens zwei Greifsysteme verfügt,
wovon mindestens ein Greifsystem für ein Rohteil und ein weiteres für ein Fertigteil einer
Bearbeitungsstation brauchbar ist, ein in einer Bereitstellungsposition befindliches Rohteil
ergreift, der Lader das Rohteil mit dem Greifsystem zu einer ersten Bearbeitungsstation
befördert, der Lader ein Fertigteil mit einem Greifsystem ergreift und es der ersten Be
arbeitungsstation entnimmt, der Lader das Rohteil mit dem Greifsystem in die erste Be
arbeitungsstation einlegt, der Lader das der ersten Bearbeitungsstation entnommene Fertigteil
entweder zu einer zweiten Bearbeitungsstation oder zu einem Zwischenspeicher befördert und
es dort ablegt, und der Lader zurückfahrt zur Bereitstellungsposition für ein Rohteil.
Bei der vorgeschlagenen Verfahrensweise arbeitet ein einziger Lader für die Beschickung von
zwei Bearbeitungsstationen und einem Zwischenspeicher. Ein Lader kann dadurch eingespart
werden. Auch sind die angetriebenen zwei Förderbänder nicht mehr erforderlich.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung finden sich in den Unteransprüchen, auf
deren Inhalt verwiesen wird.
Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert. Fig. 1 zeigt eine
Vorrichtung zum Handling von Werkstücken. Ein Lader 2 bewegt sich entlang einer Füh
rungseinrichtung 4. Der Lader 2 ist mit zwei Greifsystemen 6 und 8 versehen. In einem
Verfahrensablauf zur Beförderung eines Werkstückes fährt der Lader 2 zur Bereitstellungs
position 10 und ergreift dort mit dem Greifsystem 6 ein bereitliegendes Rohteil. Das Greifsy
stem 8 ist noch leer. Dann fährt der Lader 2 zur ersten Bearbeitungsstation 12. Dort ent
nimmt er mit dem Greifsystem 8 ein von der ersten Bearbeitungsstation 12 fertig bearbeitetes
Werkstück aus der Bereitstellungsposition 14 und legt sodann das mit dem Greifsystem 6
gehaltene Rohteil auf der Bereitstellungsposition 14 ab. Nun ist das Greifsystem 8 belegt und
das Greifsystem 6 leer. Nun fährt der Lader 2 zum Zwischenspeicher 16 oder der Bereit
stellungsposition 18 der zweiten Bearbeitungsstation 20. Die Entscheidung, welche der
möglichen Positionen der Lader 2 anfahren soll, kann entweder von einer Bedienperson
getroffen und per manueller Eingabe vorgegeben werden oder sie wird von einer nicht näher
dargestellten Steuerelektronik nach geeigneten Kriterien, die in einer Steuerungssoftware
bzw. einem Kennfeld abgelegt sind, getroffen; der Lader 2 erhält dann seine Steuerbefehle
von dieser Steuerungselektronik.
Auf der Führungseinrichtung 4 können sich weitere Lader 22, 24 bewegen, die in geeigneter
Weise mit der Bewegung des Laders 2 kombiniert werden. So ist es vorstellbar, daß der
Lader 22, der die zweite Bearbeitungsstation 20 bedient, nur mit einem Greifsystem ausge
stattet ist und das Fertigteil der ersten Bearbeitungsstation 12, das wiederum das Rohteil für
die zweite Bearbeitungsstation 20 ist, entweder direkt der Bereitstellungsposition 14 der
ersten Bearbeitungsstation 12 oder dem Zwischenspeicher 16 entnimmt und der zweiten
Bearbeitungsstation 20 zufördert. Der Lader 22 kann auch als Reservekapazität bei Ausfall
eines oder beider Greifsysteme 6, 8 des Laders 2 eingesetzt werden. Der Lader 22 kann auch
in dem Fall, daß unterschiedliche oder unterschiedlich zu bearbeitende Werkstücke die
Abfolge der Bearbeitungsstationen durchlaufen und unterschiedliche Taktzeiten an den
einzelnen Bearbeitungsstationen 12, 20, 26 gefahren werden, Geschwindigkeitsdefizite eines
Laders 2, 24 ausgleichen, so daß eine höhere Flexibilität in der Fördergeschwindigkeit der
gesamten Förderanlage erzielbar ist. Die Führungseinrichtung 4 kann, wie im Ausführungs
beispiel gezeigt, aus einer einzigen Schienenanlage, aber auch aus mehreren einzelnen
Führungseinrichtungen bestehen, die der Fachmann in geeigneter Weise zum vorgeschlage
nen Verfahren miteinander kombinieren kann.
In weiterer bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung sind die Lader 2, 22 so gesteuert, daß
sie innerhalb eines Zeitintervalls das im Zwischenspeicher am längsten lagernde Rohteil bzw.
Werkstück entnehmen. Eine solche Steuerung ist vorteilhaft, wenn die zwischengespeicherten
Werkstücke keinen Flugrost ansetzen sollen, für eine folgende Bearbeitung eine Restwärme
des Werkstücks ausgenutzt werden soll oder aus sonstigen Gründen.
Wenn der mit zwei Greifsystemen 6, 8 bestückte Lader 2 nicht nur die erste Bereitstellungs
position 10, sondern zusätzlich eine vorgeordnete Bearbeitungsstation oder Bereitstellungs
position bedient, ist es vorteilhaft, wenn im Regelfall der Lader 22 die Abförderung der
Werkstücke von der Bearbeitungsstation 12 übernimmt. In diesem Fall ist der Lader 22 so
gesteuert, daß er das von der Bereitstellungsposition 14 entnommene Werkstück entweder in
den Zwischenspeicher 16 oder die Bereitstellungsposition 18 der zweiten Bearbeitungsstation
20 einlegt.
Eine besonders gute Zugänglichkeit der Bearbeitungsstationen ergibt sich, wenn die Lader 2,
22, 24 aufgeständert sind. Eine solche Anordnung vereinfacht die Bereitstellung von Material
und die Zugänglichkeit der Bearbeitungsstationen für Umrüstungen und Reparaturen.
Ein Fachmann ist unter Anwendung seines Fachwissens ohne größere Schwierigkeiten dazu
in der Lage, das vorgeschlagene Verfahren für seine Zwecke anzupassen. Das vorgeschlage
ne Verfahren ist also nicht auf das erläuterte Ausführungsbeispiel beschränkt, sondern kann
abgewandelt und um weitere, aus dem Stand der Technik bekannte Elemente ergänzt werden.
Insbesondere ist es möglich, die Abfolge der mit einem oder mehreren Greifsystemen
bestückten Lader zu variieren, und ein Lader kann auch mit mehr als zwei Greifsystemen
bestückt werden, um mehrere Bearbeitungsstationen bedienen zu können. Die Zahl der vom
Fördersystem bedienten Bearbeitungsstationen kann unbegrenzt bis zum n-fachen erweitert
werden.
Claims (6)
1. Verfahren zum Handling von Werkstücken, wobei die Werkstücke von mindestens
einer Bearbeitungsstation (12, 20, 26) zur einer weiteren Bearbeitungsstation (20, 26)
weiterbefördert werden und Werkstücke zwischenspeicherbar sind,
gekennzeichnet durch die folgenden Schritte:
- - ein Lader (2), der über mindestens zwei Greifsysteme (6, 8) verfügt, wovon mindestens ein Greifsystem (6) für ein Rohteil und ein weiteres (8) für ein Fertigteil einer Bearbeitungsstation (12, 20, 26) brauchbar ist, ergreift ein in einer Bereitstel lungsposition (10, 14, 18) befindliches Rohteil,
- - der Lader (2) befördert mit dem Greifsystem (6) das Rohteil zu einer ersten Be arbeitungsstation (12, 20, 26),
- - der Lader (2) ergreift ein Fertigteil mit einem Greifsystem (8) und entnimmt es aus der ersten Bearbeitungsstation (12, 20, 26),
- - der Lader (2) legt mit dem Greifsystem (6) das Rohteil in die erste Bearbeitungs station (12, 20, 26) ein,
- - der Lader (2) befördert das der ersten Bearbeitungsstation (12, 20, 26) entnommene Fertigteil entweder zu einer zweiten Bearbeitungsstation (20, 26, n) oder zu einem Zwischenspeicher (16) und legt es dort ab,
- - der Lader (2) fährt zurück zur Bereitstellungsposition (10, 14, 18) für ein Rohteil.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Lader (2, 22, 24) das Rohteil für die Bereitstellungspositionen (14, 18, n) entwe
der direkt von der ersten Bereitstellungsposition (10, 14, 18) zufördert oder das
Rohteil aus dem Zwischenspeicher (16) entnimmt.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
als Rohteil aus dem Zwischenspeicher (16) innerhalb eines Zeitintervalls das dort am
längsten lagernde Rohteil entnommen wird.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
ein zweiter Lader (22, 24) mit mindestens einem Greifsystem (6) ein Fertigteil aus
einer Bearbeitungsstation (12, 20, 26) entnimmt und es entweder zum Zwischen
speicher (16) fördert, es dort für ein Zeitintervall dort ablegt und danach zu einer
nachgeordneten Bearbeitungsstation (20, 26, n) befördert oder es direkt zur nach
geordneten Bearbeitungsstation (20, 26, n) befördert.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der erste Lader (2) nur Roh- und Fertigteile zwischen der ersten und zweiten Be
reitstellungsposition (10, 14) ohne einen Zwischenspeicher befördert und der zweite
Lader (22, 24) Fertigteile aus der zweiten Bereitstellungsposition (14) entweder in
eine nachgeordnete Bearbeitungsstation (20, 26) oder einen Zwischenspeicher (16)
befördert und dort nach einem Zeitintervall wieder entnimmt.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest einzelne Abschnitte der Transportwege, die der erste und/oder der
zweite Lader (2, 22, 24) zurücklegen, aufgeständert sind.
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Country | Link |
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Cited By (1)
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CN114459688A (zh) * | 2022-01-06 | 2022-05-10 | 德维嘉汽车电子系统(无锡)有限公司 | 一种汽车线束多参数性能测试方法与测试系统 |
Family Cites Families (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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FR2212965A5 (de) * | 1972-12-29 | 1974-07-26 | Ibm | |
DE3428992C1 (de) * | 1984-08-07 | 1985-11-28 | GSA Gesellschaft für Sondermaschinen und Automationsanlagen mbH, 7107 Bad Friedrichshall | Einrichtung zum selbsttätigen Beschicken von mehreren Arbeitsstationen, bspw. Werkzeugmaschinen, mit Werkstücken |
-
1998
- 1998-05-13 DE DE19821389A patent/DE19821389B4/de not_active Expired - Lifetime
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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CN114459688A (zh) * | 2022-01-06 | 2022-05-10 | 德维嘉汽车电子系统(无锡)有限公司 | 一种汽车线束多参数性能测试方法与测试系统 |
CN114459688B (zh) * | 2022-01-06 | 2024-03-19 | 德维嘉汽车电子系统(无锡)有限公司 | 一种汽车线束多参数性能测试方法与测试系统 |
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