DE19821203C1 - Schließvorrichtung - Google Patents
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Abstract
Bei einem Zylinderschloß (2) weist der Schlüssel (1) an seiner Reide (8) einen Sensor (10, 11) zur Erfassung von Fingerabdruckmerkmalen auf. Ferner ist eine Auswerteeinrichtung (12) vorgesehen, die einen Speicher aufweist, in dem die Fingerabdruckmerkmale der zugangsberechtigten Person gespeichert sind, ferner eine Vergleichseinrichtung, die die Übereinstimmung beider Fingerabdruckmerkmale eine Steuereinheit für eine Entsperreinrichtung ansteuert.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Schließvorrichtung nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Derartige Schließvorrichtungen sind bekannt (vgl. EP 0 401 647 A1
und DE 195 17 728 A1). Als Code wird eine individuelle
Kennung, z. B. eine Nummer, verwendet, die sowohl im Codegeber
in der Schlüsselreide wie in dem Speicher der Auswerteein
richtung im Schließzylinder abgespeichert ist. Bei Verlust
eines Schlüssels kann die Berechtigung dieses Schlüssels in
dem Speicher gelöscht werden. Dies schützt jedoch nicht da
vor, dass unberechtigte Personen, ohne dass es die berechtig
te Person merkt, den Schlüssel benutzen können.
Ferner ist es bekannt, für Zugangskontrollanlagen Kartensy
steme zu verwenden, die elektronisch arbeiten. Die berechtig
te Person schiebt die Karte in einen Schlitz, die daraufhin
elektronisch gelesen und ausgewertet wird, wobei bei Fest
stellung der Berechtigung die Öffnung der betreffenden Tür
automatisch veranlaßt wird. Auch ist es bereits bekannt, eine
solche Karte mit einem Sensor zur Erfassung von Fingerab
druckmerkmalen, mit einer Auswerteeinrichtung mit einem Spei
cher, auf dem die Fingerabdruckmerkmale der zugangsberechtig
ten Person abgespeichert sind und mit einer Vergleichsein
richtung zu versehen, die bei Übereinstimmung der beiden Fin
gerabdruckmerkmale das Schloß entsperrt (DE 196 18 144 C1;
DE 196 48 767 A1).
Die Bedienung von Kartenschlössern ist jedoch ziemlich kom
pliziert. So muss die Karte dem Lesekopf des Schlosses mit
der richtigen Seite und in der richtigen Richtung zugeführt
werden. Auch sind Kartenschlösser durch den Schlitz im Gehäu
se leicht mutwillig zu beschädigen. Zudem weist das Modul mit
dem Lesekopf im Gehäuse eine der Karte entsprechende Größe
auf, wodurch das Schloß zumindest auf einer Türseite recht
klobig ausgebildet wird.
Aus EP 0 805 247 A1 ist eine Identifikationseinrichtung be
kannt, die einen Sensor zur Erfassung des Fingerabdrucks mit
integriertem Schalter besitzt. Nach DE 89 15 242 U1 wird die
in der Reide untergebrachte Elektronik mittels induktiver
Übertragung vom Schloss mit Energie versorgt. Aus DE 297 03 063 U1
ist ein Schloss bekannt, das neben mechanischen Zuhal
tungen zusätzlich eine durch einen Aktuator gebildete
Entsperrvorrichtung aufweist. Ferner ist aus DE 42 40 560 A1
eine elektronische Schließanlage bekannt, bei der eine auf
Berechtigungsdaten in einem elektronischen Schlüssel anspre
chende schlossseitige Steuerschaltung über ein Interface mit
einer Zentrale verbunden ist.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine leicht bedienbare, mit Ge
walt nur schwer zu öffnende, vom Design her ansprechende
Schließvorrichtung bereitzustellen, die auf einfache Weise
eine sichere Prüfung der Zugangsberechtigung ermöglicht.
Dies wird erfindungsgemäß mit der im Anspruch 1 gekennzeich
neten Schließvorrichtung erreicht. In den Unteransprüchen
sind vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung wiedergege
ben.
Bei der erfindungsgemäßen Schließvorrichtung ist auf der
Schlüsselreide mindestens ein Sensor zur Erfassung von Fin
gerabdruckmerkmalen vorgesehen. Der Fingerprint-Sensor kann
z. B. ein Charged Coupled Device (CCD) sein.
Durch das Erfassen der Reide beim Aufsperren mit dem Daumen
und dem Zeigefinger wird der Sensor sicher mit einem bestimm
ten Druck erfaßt und aktiviert. Durch den Schließzylinder ist
die erfindungsgemäße Schließvorrichtung mit Gewalt nur schwer
zu öffnen. Zugleich kann ein Schließzylinder verwendet wer
den, der in seinen Abmessungen und damit im Aussehen einem
üblichen Schließzylinder mit mechanischen Zuhaltungen ent
spricht. Demgemäß ist es auch möglich, zum Einbau der erfin
dungsgemäßen Schließvorrichtung lediglich den Schließzylinder
eines bestehenden Zylinderschlosses gegen einen neuen
Schließzylinder auszutauschen. Der Schlüsselschaft besteht
aus Metall, gegebenenfalls auch die Reide zumindest teilwei
se. Er ist damit sehr robust und stabil.
Vorzugsweise ist die Schlüsselreide nicht nur mit dem Fin
gerprint-Sensor versehen, sondern auch mit der Auswerteein
richtung, also dem Speicher mit den abgespeicherten Fingerab
druckmerkmalen und der Vergleichseinrichtung. Damit kann die
Datenauswertung in der Schlüsselreide erfolgen. Der im
Schließzylinder vorgesehenen Steuereinheit für die Entsper
reinrichtung braucht dann nur eine geringe Datenmenge, näm
lich ein Befehl, übermittelt zu werden, so dass ein schneller
Datenaustausch sichergestellt ist.
Dies ist insbesondere dann von Bedeutung, wenn, wie erfin
dungsgemäß bevorzugt vorgesehen, die Übertragung der Daten
von der Auswerteeinrichtung zu der Steuereinheit berührungs
los, also zwischen einem mit der Auswerteeinheit verbundenen
Sender in der Schlüsselreide und einem mit der Steuereinheit
verbundenen Empfänger am Schließzylinder erfolgt. Der Sender
kann dazu beispielsweise ein Hochfrequenz(Radiofrequenz)-
Sender oder ein Infrarotsender sein.
Die Auswerteeinheit kann jedoch auch am Schließzylinder vor
gesehen sein oder durch einen mit dem Schließzylinder ver
netzten zentralen Rechner gebildet werden, in dem die Finger
abdruckmerkmale der zugangsberechtigten Personen gespeichert
sind. Damit werden zusätzliche Kontrollmöglichkeiten eröff
net. So kann erfaßt werden, welche Person zu welchem Zeit
punkt die Schließvorrichtung betätigt. Die Schließvorrichtung
kann für bestimmte Personen gesperrt werden, gegebenenfalls
auch nur zeitweise; es kann ein Mehrfachbenutzerschlüssel
verwirklicht werden und dgl. Da eine höhere Datenübertra
gungsrate erzielt wird, kann bei Anordnung der Auswerteein
heit im Schließzylinder bzw. in einem zentralen Rechner zur
Übertragung der Daten von dem Fingerabdrucksensor in der
Schlüsselreide zu der nicht in der Reide angeordneten Auswer
teeinheit auch eine kontaktbehaftete Datenübertragung, bei
spielsweise über den Schlüsselschaft, vorgesehen sein.
Die Energieversorgung des Fingerabdrucksensors und der übri
gen elektronischen Komponenten in der Reide, also der Auswer
teeinrichtung und gegebenenfalls des Senders, kann durch eine
Batterie oder einen Akku in der Reide erfolgen oder bei
spielsweise durch induktive Energieversorgung von einer Bat
terie/Akku oder einem Netzteil an dem Schließzylinder zu ei
nem elektrischen Schwingkreis in der Reide.
Vorzugsweise ist der Fingerabdrucksensor in eine Taste auf
der Reide integriert. Durch Betätigung der Taste können die
Stromversorgung aktiviert, der Fingerabdruck vom Sensor gele
sen, die abgelesenen Fingerabdruckmerkmale ausgewertet und
die ausgewerteten Daten an die Steuereinheit für die Entsper
reinrichtung gesendet werden.
Die Entsperreinrichtung kann durch einen Aktuator gebildet
werden, der ein Sperrorgan betätigt, das in seiner Sperrstel
lung die Drehung des Zylinderkerns mit dem Schlüssel verhin
dert und in seiner Freigabestellung zuläßt. Vorzugsweise ist
ein Schließzylinder mit einem solchen Aktuator als Entsper
reinrichtung mit mechanischen Zuhaltungen versehen, die mit
Vertiefungen und/oder Vorsprüngen am Schlüsselschaft zusam
menwirken. Durch die mechanische Kodierung mit den Zuhaltun
gen wird eine zusätzliche Erhöhung der Sicherheit erreicht.
Ein Schließzylinder mit einer solchen Entsperreinrichtung ist
beispielsweise in DE 195 17 728 A1 beschrieben. Der Schlüssel
kann dabei auch als Wendeschlüssel ausgebildet sein.
Es ist jedoch auch möglich, die Entsperrvorrichtung bei
spielsweise durch eine elektrische Antriebsvorrichtung für
den Zylinderkern zu bilden, die auf der gefahrensicheren Sei
te des Schließzylinders, also bei einer Tür normalerweise auf
der Türinnenseite angeordnet ist. Eine Entsperrvorrichtung
mit einer solchen elektrischen Antriebsvorrichtung geht bei
spielsweise aus DE 196 01 424 A1 sowie der nachveröffentlich
ten DE 198 07 553 C1 hervor.
Nachstehend ist eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Schließvorrichtung anhand der Zeichnung näher erläutert. Dar
in zeigen jeweils schematisch
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht der Schließvorrichtung;
und
Fig. 2 eine Draufsicht auf den Schlüssel nach Fig. 1 von
vorne.
Die Schließvorrichtung besteht aus einem Schlüssel 1 und ei
nem Doppelzylinderschloß 2, von dem im wesentlichen nur die
beiden Schließzylinder 3, 4 und der untere Teil des Zylinder
gehäuses 5 dargestellt sind.
Die Schließzylinder 3, 4 weisen einen Schlüsselkanal 6 auf,
in den der Schaft 7 des Schlüssels 1 gesteckt wird, um den
Schließzylinder 3 mit dem Schlüssel 1 zu drehen, dessen
Schlüsselreide 8 von dem Daumen und dem Zeigefinger der Hand
erfaßt werden.
Die Bohrung 9 im Zylindergehäuse 5 dient zur Befestigung des
Doppelzylinderschlosses 2 mit einer Schraube im Türschloß.
Auf beiden Seiten der Reide 8 ist jeweils ein Fingerabdruck
sensor 10, 11 vorgesehen. Mit den Sensoren 10, 11 werden die
Fingerabdruckmerkmale des Daumens bzw. des Zeigefingers der
den Schlüssel 1 an der Reide 8 haltenden Person erfaßt.
In der Reide 8 ist ferner eine Auswerteeinheit 12 vorgesehen,
die einen Speicher, in dem die Fingerabdruckmerkmale der zu
gangsberechtigten Person abgespeichert sind, sowie eine Ver
gleichseinrichtung umfaßt, durch die bestimmt wird, ob die
gespeicherten Fingerabdruckmerkmale mit den von den Sensoren
10, 11 erfaßten Fingerabdruckmerkmalen übereinstimmen.
Die Reide 8 weist ferner an ihrer dem Zylinderschloß 2 zuge
wandten Seite zwei Antennen 13, 14 auf beiden Seiten des
Schlüsselschaftes 7 auf, die an einen (nicht dargestellten)
Sender in der Schlüsselreide 5 angeschlossen sind, dem die
von der Auswerteeinheit 12 ermittelten Daten zugeführt wer
den. Diese Daten werden gemäß dem Pfeil 19 an einen (nicht
dargestellten) Empfänger im oder am Zylinderschloß 2 über ei
ne an der Stirnseite des Zylinderschlosses 2 angeordnete An
tenne 15 übermittelt. Da der Schlüssel 1 als Wendeschlüssel
ausgebildet ist, sind an der Schlüsselreide 8 zwei Antennen
13, 14 vorgesehen.
Die empfangenen Daten werden einer (nicht dargestellten)
Steuereinheit zugeführt, welche einen (nicht dargestellten)
Aktuator ansteuert, der ein Sperrorgan 16 betätigt, das in
seiner Sperrstellung die Drehung des Zylinderkerns 3 verhin
dert und in seiner Freigabestellung zuläßt.
Wenn die von den Sensoren 10, 11 erfaßten Fingerabdruckmerk
male mit den gespeicherten Fingerabdruckmerkmalen der zu
gangsberechtigten Person übereinstimmen, werden der Aktuator
und damit das Sperrorgan 16 betätigt, so dass der Zylinder
kern 3 mit dem eingesteckten Schlüssel 1 gedreht und damit
die Schließvorrichtung geöffnet werden kann.
Zur Stromversorgung der Komponenten in der Schlüsselreide 8
ist in der Reide 8 eine Batterie 17 vorgesehen, während die
Stromversorgung des Aktuators und der übrigen elektronischen
Komponenten im Zylinderschaft 2 durch die Batterie 18 im Zy
lindergehäuse 5 erfolgt.
Claims (10)
1. Schließvorrichtung mit einem Zylinderschloß mit wenig
stens einem Schlüssel mit einer Reide und einem in den
Zylinderkern des Zylinderschlosses steckbaren Schaft, mit
einem Codegeber sowie mit einer Auswerteeinrichtung mit
einem Speicher mit dem abgespeicherten Code und einer
Vergleichseinrichtung zur Ansteuerung einer Steuereinheit
für eine Entsperreinrichtung bei Codeübereinstimmung, da
durch gekennzeichnet, dass der Codegeber durch wenigstens
einen Sensor (10, 11) zur Erfassung von Fingerabdruck
merkmalen gebildet wird, in dem Speicher die Fingerab
druckmerkmale der zugangsberechtigen Person gespeichert
sind und die Vergleichseinrichtung bei Übereinstimmung
der Fingerabdruckmerkmale die Steuereinheit für die
Entsperreinrichtung ansteuert.
2. Schließvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, dass die Reide (8) neben dem Fingerabdrucksensor
(10, 11) auch mit der Auswerteeinrichtung (12) versehen
ist.
3. Schließvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich
net, dass die Reide (8) mit einem Sender zur Übermittlung
der von der Auswerteeinheit (12) ermittelten Daten an ei
nen Empfänger am oder im Zylinderschloß (2) vorgesehen
ist.
4. Schließvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Fingerabdrucksensor (10,
11) in eine Taste integriert ist, die bei Betätigung die
Stromversorgung und die in der Schlüsselreide (8) vorge
sehenen elektronischen Komponenten aktiviert.
5. Schließvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass auf beiden Seiten der
Schlüsselreide (8) jeweils ein Fingerabdrucksensor (10,
11) vorgesehen ist.
6. Schließvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass eine induktive Stromversor
gung der elektronischen Komponenten in der Reide (8) vor
gesehen ist.
7. Schließvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Auswerteeinrichtung
durch einen zentralen Rechner gebildet wird.
8. Schließvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Entsperreinrichtung
durch einen Aktuator gebildet wird, der ein Sperrorgan
(16) betätigt, das in seiner Sperrstellung die Drehung
des Zylinderkerns (3) mit dem Schlüssel (1) verhindert
und in seiner Freigabestellung zuläßt.
9. Schließvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeich
net, dass das Zylinderschloß (2) mechanische Zuhaltungen
aufweist, die mit Ausnehmungen und/oder Vorsprüngen am
Schlüsselschaft (7) zusammenwirken.
10. Schließvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, da
durch gekennzeichnet, dass die Entsperrvorrichtung durch
eine elektrische Antriebsvorrichtung für den Zylinderkern
auf der gefahrensicheren Seite des Zylinderschlosses
gebildet wird.
Priority Applications (1)
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DE19821203A DE19821203C1 (de) | 1998-05-12 | 1998-05-12 | Schließvorrichtung |
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Publications (1)
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8100 | Publication of the examined application without publication of unexamined application | ||
D1 | Grant (no unexamined application published) patent law 81 | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: KESO AG, RICHTERSWIL, CH |
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R119 | Application deemed withdrawn, or ip right lapsed, due to non-payment of renewal fee | ||
R119 | Application deemed withdrawn, or ip right lapsed, due to non-payment of renewal fee |
Effective date: 20141202 |