DE19820352A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Lösen von einem mit einem Zahnstumpf fest verbundenen Prothetikteil - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Lösen von einem mit einem Zahnstumpf fest verbundenen ProthetikteilInfo
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Abstract
Zum Lösen von einem mit einem Zahnstumpf (1) fest verbundenen Prothetikteil (3) ist es notwendig, auf einfache Weise die feste Verbindung zwischen dem Prothetikteil (3) und dem Zahnstumpf (1) schmerzfrei zu zerstören. DOLLAR A Dies erfolgt durch die Verfahrensschritte: DOLLAR A - Aufsetzen eines Haltegliedes (13) derart auf das Prothetikteil (3), daß eine drehfeste Verbindung zwischen dem Halteglied (13) und dem Prothetikteil (3) entsteht, DOLLAR A - Einschalten eines mit dem Halteglied (13) trieblich verbundenen Antriebsmotors (23, 30), DOLLAR A - Erzeugung von oszillierenden Schwingungen um die Hochachse (6) des Prothetikteiles (3) mittels des Antriebsmotors (23, 30) und einem oder mehreren zwischen dem Antriebsmotor (23, 30) und dem Halteglied (13) angeordneten Verbindungsgliedern (19, 20, 22, 27, 28, 29), DOLLAR A - Übertragung der oszillierenden Schwingungen mittels des Haltegliedes (13) derart auf das Prothetikteil (3), daß eine Zement- oder Klebeschicht (4) zwischen dem Prothetikteil (3) und dem Zahnstumpf (1) durch das von den oszillierenden Schwingungen erzeugte Torsionsmoment um die Hochachse (6) des Prothetikteiles (3) gelöst wird, und DOLLAR A - Abnahme des Prothetikteiles (3) vom Zahnstumpf (1) nach der Zerstörung der Zement- oder Klebeschicht (4).
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Lösen von einem mit einem
Zahnstumpf fest verbundenen Prothetikteil sowie eine Vorrichtung zur Durchführung
dieses Verfahrens, insbesondere zum Lösen von Zahnkronen oder -brücken, wobei,
ausgehend von einem kartesischem Koordinatensystem mit einer Hoch-, Längs- und
Querachse, deren Ursprung jeweils im Mittelpunkt des Zahnstumpfes liegt, die
Vorrichtung etwa parallel zur Hochachse angeordnet ist.
Ein zahnärtzliches Instrument zum Lösen von einzelnen Kronen ist aus der DE 26 30
272 A1 bekannt geworden. Diese Vorrichtung, die in Fachkreisen auch als
sogenannter Hirtenstab bezeichnet wird, besteht aus an einem in das Prothetikteil
anlegbaren Haken und unterschiedlich schweren Gewichten, die im Gehäuse des
Instrumentes angeordnet sind.
Die Gewichte sind beweglich zwischen zwei Federn schiebbar gelagert und werden
zum Lösen der Krone in Richtung des Hakens übergeführt, so daß die Feder
zwischen dem Haken und dem Gewicht in verschiedene Verrastungspositionen
vorspannbar ist.
Zum Lösen des Prothetikteiles wird der Haken nunmehr am unteren Rand der Krone
angesetzt und das Instrument etwa parallel zu der Hochachse der Krone
ausgerichtet. Danach wird die Verrastung des Gewichtes gelöst, so daß dieses
aufgrund der Federvorspannkraft von der Krone wegbewegt und gegen die am
anderen Ende des Hirtenstabes angeordnete zweite Feder geschleudert wird, die
den Aufprall des Gewichtes also dessen Energie abbremst. Aufgrund des derart
entstehenden Impulses wirkt eine lineare Kraft auf die Krone, die dazu führt, daß die
Zementschicht zwischen der Krone und dem Zahnstumpf mittels der axialen
Scherkräfte aufgebrochen wird, so daß nach mehrmaliger Betätigung und Einsatzes
des Instrumentes die Kronen gelockert wird, und zwar solange bis die Krone von
dem Zahnstumpf abgenommen werden kann.
Als nachteilig bei dieser Vorrichtung hat es sich gezeigt, daß die Krone oftmals
beschädigt wird und somit nach dem Entfernen vom Zahnstumpf nicht wieder
verwendbar ist.
Des weiteren benötigt ein Zahnarzt mehrere zeitaufwendige Versuche bis die Krone
soweit gelockert ist, daß diese vom Zahnstumpf gelöst werden kann.
Zudem ist nicht sichergestellt, daß mit den verwendeten Gewichten die notwendige
Impulskraft zur Lockerung der Krone entsteht. Ist nämlich die Impulskraft zu groß,
wird die Behandlung des menschlichen Zahnes äußerst schmerzhaft. Wird dagegen
aus Vorsicht eine zu kleine Impulskraft erzeugt, ist die Lockerung der Krone, wenn
überhaupt, nur nach mehreren Versuchen erfolgreich, die jedoch sehr zeitaufwendig
sind.
Darüber hinaus kann mit diesem zahnärztlichen Instrument nur eine einzige Krone
gelockert werden. Die Behandlung von Zahnbrücken, die auf mehreren
nebeneinander liegenden beschädigten Zähnen aufgesetzt sind, ist mit dieser
Vorrichtung zwar auch möglich, jedoch muß jede einzelne Zahnkrone der
Zahnbrücke gemäß der geschilderten Behandlungsmethode gelöst werden, um
diese vollständig abnehmen zu können.
Aufgabe der Erfindung ist es daher ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zur
Durchführung dieses Verfahrens zu schaffen, mit denen auf einfache Weise, ohne
daß umfangreiche zahnmedizinische Kenntnisse notwendig sind, die feste
Verbindung zwischen dem Prothetikteil und dem Zahnstumpf schmerzfrei zerstört
wird. Dabei soll das Prothetikteil nicht beschädigt werden, so daß dieses nach
erfolgter Behandlung wieder auf den Zahnstumpf fixierbar ist.
Des weiteren sollen mittels der Vorrichtung sowohl einzelne Kronen als auch
Zahnbrücken vom Zahnstumpf gelöst werden können.
Das Verfahren zur Lösung dieser Aufgabe umfaßt die folgenden Schritte:
- - Aufsetzen eines Haltegliedes derart auf das Prothetikteil, daß eine drehfeste Verbindung zwischen dem Halteglied und dem Prothetikteil entsteht,
- - Einschalten eines mit dem Halteglied trieblich verbundenen Antriebsmotors,
- - Erzeugung von oszillierenden Schwingungen um die Hochachse des Prothektikteiles mittels des Antriebsmotors und einem oder mehreren zwischen dem Antriebsmotor und dem Halteglied angeordneten Verbindungsgliedern,
- - Übertragung der oszillierenden Schwingungen mittels des Haltegliedes derart auf das Prothetikteil, daß eine Zement- oder Klebeschicht zwischen dem Prothetikteil und dem Zahnstumpf durch das von den osziliierenden Schwingungen erzeugte Torsionsmoment um die Hochachse des Prothetikteiles gelöst wird, und
- - Abnahme des Prothetikteiles vom Zahnstumpf nach der Zerstörung der Zement- oder Klebeschicht.
Die Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens sowie zur Lösung der
erfindungsgemäßen Aufgabe weist ein das Prothetikteil umgreifendes Haltglied und
einen in einem Gehäuse angeordneten Antriebsmotor auf, die über ein oder mehrere
Verbindungsglieder trieblich miteinander verbunden sind, wobei die
Verstellbewegungen des Antriebsmotors mittels der Verbindungsglieder in
oszillierende Schwingungen umwandelbar sind, die über das Halteglied als
oszillierende Torsionsmomente um die Hochachse des Zahnstumpfes auf das
Prothetikteil übertragbar sind.
Um zwischen dem Halteglied und dem Prothetikteil eine zur Übertragung des
Torsionsmomentes notwendige form- und kraftschlüssige Wirkverbindung
herzustellen, ist das Halteglied als Spannzange ausgebildet, und umgreift im
aufgesetzten Zustand das Prothetikteil in dessen Umfangsrichtung vollständig, wobei
der Formschluß vorzugsweise im Bereich der Kaufläche des Prothetikteiles und der
durch die Längs- und Querachse gebildeten Ebene bewerkstelligt wird.
Die weitgehend schmerzfreie Lösung der festen Verbindung zwischen dem
Prothetikteil und dem Zahnstumpf wird vorteilhafterweise dadurch erzielt, daß der
Verstellbogen des Torsionsmomentes +/-1,0° beträgt, da aufgrund des relativ
kleinen Verstellbogen die Torsionsmomente nicht oder nur unwesentlich auf den
Zahnstumpf übertragen werden, so daß die menschlichen Nerven im Zahnstumpf
nicht oder lediglich geringfügig mit Kraft beaufschlagt werden.
Die Erzeugung der Schwingungen erfolgt durch einen Motor, der vorzugsweise als
Schwingankermotor, DC-Motor mit Exzenterscheibe, Piezotranslatoren oder mit
umsteuerbaren Mikropneumatikzylindern ausgebildet ist.
Weitere vorteilhafte Weiterbildungen der Vorrichtung ergeben sich aus den
Unteransprüchen.
Nachfolgend ist die Erfindung an Hand zweier Ausführungsbeispiele näher erläutert.
Im einzelnen zeigt:
Fig. 1 einen Zahnstumpf mit aufgesetztem Prothetikteil,
Fig. 2 eine auf dem Prothetikteil fixierte Vorrichtung in Längsschnitt nach
einem ersten Ausführungsbeispiel,
Fig. 3 eine vergrößerte Darstellung der Vorrichtung gemäß Fig. 2,
Fig. 4 eine zweite Ausführungsform der Vorrichtung,
Fig. 5 einen Schnitt entlang der Linie V-V in der Fig. 4,
Fig. 6 die Vorrichtung gemäß Fig. 2 um 90° gedreht,
Fig. 7 eine Vorrichtung nach Fig. 2 mit einem DC-Motorantrieb,
Fig. 8 eine Spannzange für Molare und Prämolare, und
Fig. 9 eine Spannzange für Frontzähne.
In der Fig. 1 ist ein Zahnstumpf 1 dargestellt, der im menschlichen Zahnfleisch 2
gehalten und auf den mittels einer Zementschicht 4 ein Prothetikteil 3 in Form einer
Zahnkrone aufgesetzt ist.
Zur Festlegung der Geometrie ist ein kardesisches Koordinatensystem derart
vorgesehen, daß dessen Ursprung in der geometrischen Mitte des Prothetikteiles 3
liegt und die senkrecht zueinander verlaufenden Achsen in diesem Ursprung ihren
gemeinsamen Schnittpunkt aufweisen. Dabei ist die Hochachse mit 6, die
Längsachse mit 7 und die Querachse des kartesischen Koordinatensystems mit 8
bezeichnet.
Dieses Koordinatensystem sowie der Zahnaufbau haben für sämtliche nachfolgend
näher beschriebenen Ausführungsbeispiele Gültigkeit.
In der Fig. 2 ist eine Vorrichtung 11 mit einem aus zwei Gehäuseschalen 12' und
12" bestehenden Gehäuse 12 dargestellt, die mittels einer auf das Prothetikteil 3
aufgesetztem Halteglied 13 form- und kraftschlüssig mit dem Prothetikteil 3
verbunden ist. Die Hochachse 6 des Prothetikteiles 3 fluchtet im aufgesetzten
Zustand des Haltegliedes 13 mit dessen Längsachse 13'.
Das Halteglied 13 ist als Spannzange 14 ausgebildet und in einer
Haltegliedaufnahme 15 lösbar im Gehäuse 12 gehalten. Das Aufnahmemittel 15 ist
in einer Nuss 16 verrastet und in einem Vierpunktlager 17 drehbar angeordnet. Zur
lösbaren Verriegelung der Spannzange 14 ist diese mittels einer Klemmutter 18 auf
der dem Prothetikteil 3 gegenüberliegenden Seite verschraubt.
Die Spannzange 14 besteht aus zwei Teilen, nämlich mit einem ersten Teil das in
kraftschlüssiger Wirkverbindung mit dem Aufnahmemittel 15 steht und aus einem
zweiten Teil, das form- und kraftschlüssig das Prothetikteil 3 umgreift.
Das Aufsetzen und Lösen der Spannzange 14 auf das Prothetikteil 3 erfolgt dadurch,
daß der erste in dem Aufnahmemittel 15 angeordnete Teil der Spannzange 14
kegelförmig ausgebildet und in dessen Mittelebene mindestens ein Schlitz
eingearbeitet ist, so daß beim Verrasten der Spannzange 14 mit dem
Aufnahmemittel 15 der das Prothetikteil 3 umgreifende Teil der Spannzange 14
radial an den Umfang des Prothetikteiles 3 verspannt ist.
Die Nuss 16 steht in kraftschlüssiger Wirkverbindung mit einer Blattfeder 19, die
mittels eines Lagerstiftes 20 und einem Gleitlager 22 im Gehäuse 12 der Vorrichtung
drehbar gelagert ist.
Die Blattfeder 19 wird dabei von einem Schwingspulensystem 23 mit einem
Permanetmagneten 23' derart angetrieben, daß die von diesem
Schwingankersystem 23 erzeugten angularen Schwingungen auf die Spannzange 14
übertragen werden.
Dadurch rotiert die Spannzange 14 um die Hochachse 6 gemäß den erzeugten
angularen Schwingungen des Schwinankersystems 23. Der Verstellbogen dieser
Schwingungen beträgt +/-1,0°, da nur ein sehr kleiner Schwenkwinkel
gewährleistet, daß die Zahnbehandlung ohne Schmerzen für den Patienten abläuft.
Ein großer Verstellbogen des durch die Spannzange 14 übertragenes
Torsionsmoment führt nämlich zwangsläufig dazu, daß diese auf den Zahnstumpf 1
übertragen werden. Dies ist aber unbedingt zu vermeiden, da zu große
Torsionsmomente zu Beschädigungen und damit zu Schmerzen am Zahnstumpf 1
führen.
Das durch die angularen Schwingungen erzeugte und von der Spannzange 14 auf
das Prothetikteil 3 übertragene Torsionsmoment um die Hochachse 6 dient vielmehr
dazu die Zementschicht 4 zu zerstören, um das Prothetikteil 3 vom Zahnstumpf 1
ohne Schmerzen für den Patienten entfernen zu können. Dabei wird das Prothetikteil
3 nicht beschädigt, so daß dieses wieder verwendet werden kann.
In der Fig. 3 ist der Verbindungsabschnitt zwischen der Spannzange 14 und dem
Prothetikteil 3 vergrößert dargestellt, um die form- und kraftschlüssige
Wirkverbindung zwischen dem einzementierten Prothetikteil 3 und der Spannzange
14 zu zeigen.
Die Spannzange 14 umgreift zur Herstellung dieser Wirkverbindung die Zahnflanken
im wesentlichen vollständig in Umfangsrichtung des Prothetikteiles 3. Dabei ist die
Spannzange 14 zwischen der Ebene, die durch die Quer- und Längsachse 7 und 8
gebildet ist und der Kaufläche des Prothetikteiles 3 angeordnet. Um bei erhöhten
Torsionsmomenten die notwendige kraftschlüssige Wirkverbindung zu erzielen, ist
die formschlüssige Verbindung zwischen der Spannzange 14 und dem Prothetikteil 3
derart, daß die Spannzange 14 das Prothetikteil 3 vollständig nicht nur in
Umfangsrichtung, sondern auch in Längsrichtung umschließt und somit die
Mantelfläche des Prothetikteiles 3 von der Spannzange 14 umgriffen ist.
Zwischen der Spannzange 14 und dem Prothetikteil 3 kann, um Beschädigungen
durch Reibung zu vermeiden, eine Dentofoil-Einlage 10 vorgesehen werden.
Die Spannzange 14 ist in der Haltegliedaufnahme 15 fixiert und kann jederzeit auf
einfache und schnelle Art und Weise ausgewechselt werden, so daß mit einer
Vorrichtung 11 unterschiedlich große Prothetikteile 3 von der Zementschicht 4 gelöst
werden können.
Die Frequenz der erzeugten angularen Schwingung und somit auch des
Tosionsmomentes um die Hochachse 6 liegt aus medizinischen Gründen zwischen
20 und 200 Hz, da in diesem Frequenzbereich ein schmerzfreies Zerstören der
Zementschicht 4 gegeben ist. Bei niedrigeren oder höheren Frequenzen für das
notwendige Torsionsmoment besteht die Gefahr, daß die Zementschicht 4 nicht
gelöst oder das Prothetikteil 3 mit Schmerzen für den Patienten beschädigt wird, da
eine zu hohe Frequenz ein zu großes Torsionsmoment erzeugt, das für derartige
Behandlungen nicht geeignet ist. Es ist nämlich wichtig, daß das Torsionsmoment
ausschließlich in der Zementschicht, die 20 bis 80 µm dick ist, auftritt und nicht auf
den Zahnstumpf 1 übertragen wird, da nur diese Behandlungsart ein schmerzfreies
Entfernen der Krone 3' gewährleistet.
In den Fig. 4 und 5 ist das Halteglied 13 als Brückeneinsatz 31 ausgebildet, um
das Lösen von mehreren miteinander verbundenen Prothetikteilen 3 zu ermöglich.
Zu diesem Zweck umfaßt der Brückeneinsatz 31 einen Klemmschieber 32, der
mittels Rastkugeln 33 in der Haltegliedaufnahme 15 drehbar im Gehäuse 12 gelagert
ist. Der Klemmschieber 32 ist in gleicher Weise auf das Prothetikteil 3 form- und
kraftschlüssig aufgesetzt, wie dies bei der Spannzange 14 für einzelne Zahnkronen
3' üblich ist. Lediglich die konstruktive Ausgestaltung des Klemmschiebers 32 ist an
die geometrische Abmessung des Brückengebildes angepaßt.
Das erzeugte und übertragene Torsionsmoment wirkt hierbei ebenfalls um die
Hochachse 6 jedes einzelnen Zahnstumpfes 1, so daß aufgrund der gewählten
Auslenkung um +/-1,0° sowie die eingestellte Frequenz im Bereich von 20 bis 200
Hz die dünne Zementschicht 4 zerstört und dadurch die Brücke von den zu
schützenden Zahnstümpfen 1 abgenommen werden kann.
Aus der Fig. 5 kann entnommen werden, daß zunächst der Klemmschieber 32 über
die Brücke 3" geschoben wird, so daß die Flanken der Prothetikteile 3 in Richtung
der Längsachse 7 umgriffen sind. Anschließend wird der t-förmige Steg des
Klemmschiebers 32 in eine mit diesem korrespondierende Ausnehmung des
Haltegliedes 13 geschoben, so daß zwischen dem Klemmschieber 32 und dem
Halteglied 13 eine kraftschlüssige Wirkverbindung hergestellt ist.
In der Fig. 6 ist die formschlüssige Verbindung zwischen der Spannzange 14 und
dem Prothetikteil 3 in dessen Umfangsrichtung erkennbar. Es ist gezeigt, daß die
Spannzange 14 an mindestens vier Positionen an dem Prothetikteil 3 anliegt und
somit eine Kraftübertragung als Torsionsmoment um die Hochachse 6 erfolgt.
Des weiteren treibt das Schwingankersystem 23 einen mittels eines Zapfens 24 im
Gehäuse 12 gelagerten Schwinghebel 27 an, dessen Auslenkung durch ein im
Gehäuse 12 vorgesehender Anschlag 27 begrenzt ist, so daß der Verstellbogen der
Auslenkung zuverlässig im vorgesehenen Bereich von +/-1,0° liegt.
Eine Blattfeder 19 ist dabei zwischen der Spannzange 14 und dem Schwinghebel 27
angeordnet, die die Kraftübertragung von dem Motor 23 auf die Spannzange 14
bewerkstelligt.
In der Fig. 7 ist der Motor als DC-Motor 30 mit einem Getriebe 28 und 29
ausgebildet. Der DC-Motor 30 erzeugt die vorgegebenen angularen Schwingungen,
die über ein Kreuzgelenk 28 und einer Exzenterscheibe 29 auf den Schwinghebel 27
und somit auf die Blattfeder 19 übertragen werden.
Die Auslenkung der Blattfeder 19 - strichpunktiert dargestellt - entspricht dabei dem
vorgegebenen Verstellbogen von +/-1,0°.
In den Fig. 8 und 9 sind unterschiedliche Spannzangen 13 gezeigt, die an
verschiedene Prothetikteile 3 anpaßbar sind, da einzelne menschliche Zähne
unterschiedliche geometrische Abmessungen aufweisen.
So ist beispielsweise die Öffnung und die Form der Spannzange 13 für einen
Molaren oder einen Frontzahn an diese jeweilige Zahnform und -größe abgestimmt,
um die form- und kraftschlüssige Wirkverbindung im aufgesetzten Zustand der
Spannzange 13 auf diesen Prothetikteilen sicher zu stellen.
Claims (14)
1. Verfahren zum Lösen von einem mit einem Zahnstumpf (1) fest verbundenen
Prothetikteil (3), insbesondere von Zahnkronen (3') oder -brücken (3"),
gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte,
- 1. Aufsetzen eines Haltegliedes (13) derart auf das Prothetikteil (3), daß eine drehfeste Verbindung zwischen dem Halteglied (13) und dem Prothetikteil (3) entsteht,
- 2. Einschalten eines mit dem Halteglied (13) trieblich verbundenen Antriebsmotors (23, 30),
- 3. Erzeugung von oszillierenden Schwingungen um die Hochachse (6) des Prothektikteiles (3) mittels des Antriebsmotors (23, 30) und einem oder mehreren zwischen dem Antriebsmotor (23, 30) und dem Halteglied (13) angeordneten Verbindungsgliedern (19, 20, 22, 27, 28, 29)
- 4. Übertragung der oszillierenden Schwingungen mittels des Haltegliedes (13) derart auf das Prothetikteil (3), daß eine Zement- oder Klebeschicht (4) zwischen dem Prothetikteil (3) und dem Zahnstumpf (1) durch das von den osziliierenden Schwingungen erzeugte Torsionsmoment um die Hochachse (6) des Prothetikteiles (3) gelöst wird, und
- 5. Abnahme des Prothetikteiles (3) vom Zahnstumpf (1) nach der Zerstörung der Zement- oder Klebeschicht (4).
2. Zahnärztliche Vorrichtung (11) zum Lösen von einem mit einem Zahnstumpf (1)
fest verbundenen Prothetikteil (3), insbesondere von Zahnkronen (3') oder
-brücken (3"), zur Durchführung des Verfahrens nach Patentanspruch 1, wobei,
ausgehend von einem Kartesischem Koordinatensystem mit einer Hoch-, Längs- und
Querachse (6, 7, 8), deren Ursprung im Mittelpunkt des Zahnstumpfes (1) liegt, die
Vorrichtung (11) etwa parallel zur Hochachse (6) angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorrichtung (11) ein das Prothetikteil (3) umgreifendes Haltglied (13) und
einen in einem zugeordneten Gehäuse (12) eingebauten Antriebsmotor (23, 30)
aufweist, die über ein oder mehrere Verbindungsglieder (19, 20, 22, 27, 28, 29)
trieblich miteinander verbunden sind, und daß die Verstellbewegungen des
Antriebsmotors (23, 30) mittels der Verbindungsglieder (19, 20, 22, 27, 28, 29) in
oszillierende Schwingungen umwandelbar sind, die über das Halteglied (13) als
oszillierende Torsionsmomente um die Hochachse (6) des Zahnstumpfes (1) auf das
Prothetikteil (3) übertragbar sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Haltglied (13) als Spannzange (14) ausgebildet ist, und daß die
Spannzange (14) im aufgesetzten Zustand das Prothetikteil (3) in dessen
Umfangsrichtung vollständig umgreift und vorzugsweise zwischen der Kaufläche des
Prothetikteiles (3) und der Ebene, die von der Längs- und Querachse (7, 8) gebildet
ist, eine kraftschlüssige Wirkverbindung hergestellt ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Teil der Spannzange (14), der mit dem Gehäuse (12) der Vorrichtung (11)
verrastbar ist, einen kegelförmigen Querschnitt und mindestens einen in der
Mittelebene verlaufenden Schlitz aufweist, und daß der Teil, der das Prothetikteil (3)
umgreift, beim Einrasten der Spannzange (14) in die Vorrichtung (11) auf den
Umfang des Prothetikteiles (3) reduzierbar ist.
5. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Verstellbogen des Torsionsmomentes +/-1,0° beträgt.
6. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der die Schwingungen erzeugende Antriebsmotor (23, 30) als
Schwingankermotor, DC-Motor mit Exzenterscheibe, durch Piezotranslatoren oder
durch umsteuerbaren Mikropneumatikzylindern ausgebildet ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schwingankermotor (23) das als Schwinghebel (27) und eine mit diesem
trieblich verbundene Blattfeder (19) ausgebildete Verbindungsglied antreibt, daß der
Schwinghebel (27) auf einem Zapfen (24) in einer im Gehäuse (12) angeordneten
Lagerstift (20) verschwenkbar gelagert ist, und daß mittels der Blattfeder (19) die
Schwingungen auf eine im Gehäuse (12) der Vorrichtung (11) gelagertes
Aufnahmemittel (15) für das Halteglied (13) übertragbar sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schwingungsfrequenzen und/oder -amplituden des Antriebsmotors (23, 30)
einstellbar sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der DC-Motor (30) über eine Exzenterscheibe (29) und einen Stift einen
Schwinghebel (27) antreibt, der mittels eines Kreuzfedergelenkes (28) im Gehäuse
(12) der Vorrichtung (11) gelagert ist und der die Schwingungen über eine Blattfeder
(19) auf eine im Gehäuse (12) der Vorrichtung (11) gelagertes das Halteglied (13)
fixierendes Aufnahmemittel (15) überträgt.
10. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 6 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Betriebsfrequenz des Antriebsmotors (23, 30) etwa 20 bis 200 Hz beträgt.
11. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Spannzange (14) als Halteglied (13) mit einem im Gehäuse (11) der
Vorrichtung (11) drehbar gelagerten Aufnahmemittel (15) verrastbar und mittels einer
Klemmutter (18) mit diesem lösbar verbunden ist.
12. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Aufnahmemittel (15) unterschiedliche als Halteglieder (13) ausgebildete
Spannzangen (14) aufnimmt.
13. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorrichtung (11) als stabförmiges Handarbeitsgerät ausgebildet ist, und daß
der Antriebsmotor (23, 30) auf der der Spannzange (14) gegenüberliegenden Seite
des Gehäuses (12) angeordnet ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Handarbeitsgerät im Bereich der Aufnahme der Spannzange (14)
abgewinkelt ausgebildet ist.
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1998
- 1998-05-07 DE DE1998120352 patent/DE19820352A1/de not_active Ceased
-
1999
- 1999-05-03 WO PCT/EP1999/002978 patent/WO1999056656A1/de not_active Application Discontinuation
- 1999-05-03 EP EP99920834A patent/EP0994678A1/de not_active Withdrawn
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Publication number | Publication date |
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EP0994678A1 (de) | 2000-04-26 |
WO1999056656A1 (de) | 1999-11-11 |
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