DE19820214A1 - Verfahren zum Vermindern der Verletzungsschwere von Kraftfahrzeuginsassen sowie Kraftfahrzeug - Google Patents
Verfahren zum Vermindern der Verletzungsschwere von Kraftfahrzeuginsassen sowie KraftfahrzeugInfo
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Abstract
Bei einem Kraftfahrzeug ist wenigstens der Fahrersitz (6) über eine Befestigungseinrichtung (8, 10) an dem Fahrzeug befestigt, die eine begrenzte Verschiebbarkeit des Fahrzeugsitzes relativ zum Fahrgestell ermöglicht, wobei die Verschiebung gegen die Kraft einer Dämpfungseinrichtung (12, 14) erfolgt. Damit kann bei einer Fahrzeugkollision die auf den Fahrer wirkende Beschleunigung vermindert werden, wodurch das Zünden eines Airbags weicher erfolgen kann oder gar nicht notwendig ist.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verminderung der Ver
letzungsschwere von Kraftfahrzeuginsassen bei einem Unfall. Die
Erfindung betrifft weiter ein Kraftfahrzeug.
Zur Reduzierung der Verletzungsschwere von Kraftfahrzeuginsas
sen, speziell des Kopfes oder der Wirbelsäule haben sich Airbag
und Sicherheitsgurt durchgesetzt. Wenn der Insasse nicht ange
schnallt ist, muß der oder müssen die Airbags allerdings sehr
früh gezündet werden, um den Körper noch abzufangen, bevor er
zu nahe an die Airbagauslösevorrichtung selbst kommt und da
durch verletzt werden könnte oder/und zu vermeiden, daß der
Körper schon eine zu große Relativgeschwindigkeit zu der Air
bagauslösevorrichtung erreicht hat.
Um zu vermeiden, daß ein Kraftfahrzeuginsasse bei einer Fron
talkollision zu rasch abgebremst wird, werden Fahrzeuge, wo
immer möglich, mit sogenannten Knautschzonen versehen, um durch
Umwandlung von kinetische Energie in Verformungsenergie das
Fahrzeug mit den darin befindlichen Insassen möglichst "weich"
abzubremsen. Diese Sollverformungszone ist zumeist zwischen
Stoßfänger und Motorblock oder auch zusätzlich zwischen Motor
und Spritzwand bzw. Feuerwand ausgebildet. Um zusätzlichen Ver
formungsweg zu gewinnen, wird der Motorblock so konstruiert,
daß er beim Verformen des Vorderwagens sich nach hinten unter
die Fahrgastzelle bewegen kann, so daß möglichst viel Verform
weg zur Verfügung steht.
Aus der DE 44 26 090 A1 ist eine Einrichtung zur Verminderung
der Verletzungsschwere bekannt, bei der das Fahrzeug zusätz
liche Schutzeinrichtungen, wie ausfahrbare Teile der Stoß
fänger, Airbags und Gurtstraffer aufweist, die automatisch über
eine mit verschiedenartigen Abstandssensoren verbundene Auswer
teeinheit oder manuell vom Fahrer oder Beifahrer ausgelöst wer
den können. Damit soll der Weg vergrößert werden, der zum Ab
bremsen der Fahrzeuginsassen zur Verfügung steht, wodurch deren
Verletzungsschwere gemindert werden kann.
Aus der Praxis ist weiter ein Sicherheitssystem bekannt, bei
dem im Falle einer Frontalkollision durch die Bewegung des
Motorblocks in Richtung auf den Fahrzeuginnenraum das Lenkrad
in Vorwärtsrichtung gezogen wird, wodurch die Verletzungsgefahr
für den Fahrer sinkt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und ein
Kraftfahrzeug anzugeben, mit den es möglich ist, die Verlet
zungsschwere im Falle eines Unfalls noch weiter zu vermindern.
Der das Verfahren betreffende Teil der Erfindungsaufgabe wird
mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Dadurch, daß sich die
Insassen bei einer starken Fahrzeugverzögerung relativ zum
Fahrzeug um eine begrenzte Wegstrecke mit Dämpfung der Relativ
bewegung bewegen bzw. verschieben können, wird zusätzlicher
Abbremsweg gewonnen, der eine gleichmäßigere bzw. schwächere
Abbremsung ermöglicht und dadurch die Verletzungsgefahr ver
ringert. Ein eventuell vorhandener Airbag kann "weicher" auf
geblasen werden oder muß erst gar nicht in Betrieb gesetzt
werden.
Die das Kraftfahrzeug betreffende Teil der Erfindungsaufgabe
wird mit den Merkmalen des Anspruchs 2 gelöst.
Der gegen die Kraft einer Dämpfungseinrichtung relativ zum
Fahrzeug verschiebbare Fahrersitz kann unmittelbar an einem
Fahrzeugrahmen bzw. Fahrgestell angebracht sein oder innerhalb
einer in sich steifen Fahrgastzelle, die selbst wiederum ge
genüber dem Rahmen beweglich ist.
Mit den Merkmalen des Anspruchs 3 wird der Vorteil erzielt, daß
der Abstand zwischen Sitz und Lenkrad bei einer Sitzverschie
bung konstant bleibt, wodurch gewährleistet ist, daß bei einer
Sitzverlagerung durch das Lenkrad keine erhöhte Verletzungsge
fahr besteht.
Mit den Merkmalen des Anspruchs 4 wird die Sicherheit nicht nur
für den Fahrer, sondern auch für den Beifahrer entsprechend er
höht.
Die Merkmale des Anspruchs 5 eignen sich insbesondere für sehr
große und komfortable Fahrzeuge, bei denen die Fahrgastzelle
ohnehin vom Fahrgestell aus akustischen oder anderen Komfort
gründen abgekoppelt ist.
Gemäß den Merkmalen des Anspruchs 6 bis 8 wird der Betrieb von
weiteren im Fahrzeug vorgesehenen Sicherheitseinrichtungen über
Annäherungs- und/oder Beschleunigungssensoren gesteuert.
Die Erfindung wird im folgenden anhand schematischer Zeich
nungen beispielsweise und mit weiteren Einzelheiten erläutert.
Es stellen dar:
Fig. 1 eine Seitenansicht auf ein Kraftfahrzeug, teilweise im
Schnitt, gemäß einer ersten Ausführungsform der
Erfindung, und
Fig. 2 eine Seitenansicht auf ein Kraftfahrzeug, teilweise im
Schnitt, entsprechend einer zweiten Ausführungsform der
Erfindung.
Fig. 1 zeigt ein in selbsttragender Bauweise ausgeführtes
Kraftfahrzeug, bei dem die Fahrgastzelle und die Fahrzeug
struktur, d. h. insbesondere das Fahrgestell, an dem die Achsen
befestigt sind, eine integrale Einheit bilden. Die Sitze 6 wei
sen Grundgestelle 8 auf, die in am Fahrzeugboden 10 befestigten
Schienen längsverschiebbar geführt sind. Diese Längsver
schiebbarkeit dient nicht der Grundeinstellung der Sitze zur
Anpassung an die Größe der sitzenden Personen. Dazu ist zwi
schen dem Grundgestell 8 und dem Sitz 6 ein weiterer, nicht
dargestellter, an sich bekannter Einstellmechanismus vorge
sehen.
An jedem Grundgestell 8 greift eine Kolbenstange 12 einer
Hydraulikzylindereinheit 14 an, deren Gehäuse an der Schienen
10 oder dem Fahrzeugboden starr befestigt ist.
Das Grundgestell 8 des vorderen Sitzes 6 ist mittels eines
Seiles 16, das über eine hinter dem Sitz angebrachte Rolle 18
und zwei im Bereich des Pfostens A angebrachten Rollen 20 mit
einer Hülse 22 verbunden ist, die starr am Lenkrad 23 befestigt
ist. Das Lenkrad 23 ist mittels der Hülse 22 längsverschiebbar
und drehfest mit einer Lenksäule verbunden. Die Hülse 22 ist
drehbar und axial unverschiebbar mit der Schalttafel 24 ver
bunden.
Die passive Sicherheitsausrüstung des Kraftfahrzeugs umfaßt
einen Lenkradairbag 25, in den Türseitenverkleidungen unter
gebrachte Seitenairbags 26 sowie an den Sitzen oder seitlich
der Sitze am Fahrzeugrahmen angebrachte Gurtstraffer 28 zum
Straffen nicht dargestellter Sicherheitsgurte.
Zur Ansteuerung der beschriebenen Sicherheitseinrichtungen so
wie der Hydraulikzylindereinheiten 14 ist ein Steuergerät 30
vorgesehen, das mit im Bereich des vorderen Fahrzeugendes und
des hinteren Fahrzeugendes angeordneten Sensoreinheiten 32 und 34
verbunden ist. Die Sensoreinheiten 32 und 34 umfassen je
weils einen oder mehrere Annäherungssensoren, die ein sich auf
das Fahrzeug zu bewegendes Hindernis oder einen sonstigen Ge
genstand erfassen, und einen oder mehrere Beschleunigungssen
soren, die die Beschleunigung bzw. Verzögerung des Fahrzeugs
ermitteln. Vom Steuergerät 30 aus kann beispielsweise die Größe
eines in der Hydraulikzylindereinheit 14 vorhandenen Durch
strömquerschnitts verändert werden, der den Strömungswiderstand
bestimmt, mit dem Hydraulikflüssigkeit bei einer Verschiebung
der Kolbenstange 12 zwischen zwei Kammern überströmt.
Die Funktion der beschriebenen Anordnung ist folgende:
Es sei angenommen, die vordere Sensoreinheit 32 erkennt den be vorstehenden Aufprall des Fahrzeugs auf ein großes Hindernis. Je nach der jeweiligen Relativgeschwindigkeit zwischen dem Fahrzeug und dem Hindernis werden im Steuergerät 30 abgelegte Algorithmen aktiviert, wobei im beschriebenen Fall angenommen sei, daß die Kollisionsgeschwindigkeit derart bewertet wird, daß kein Auslösen irgendwelcher Airbageinheiten erforderlich ist, um Verletzungen zu vermeiden. Das Steuergerät 30 stellt dann die Durchströmquerschnitte in den Hydraulikzylinderein heiten 14 auf einen Wert, der eine maximale Vorverlagerung der Sitze während des Zeitraums ermöglicht, während der das Fahr zeug durch das Hindernis auf Null abgebremst wird. Die Gurt straffer 28 werden derart eingestellt, daß eine vorbestimmte Vorverlagerung von auf den Sitzen 6 sitzenden Personen möglich ist, bei der ein Aufprallen von Körperteilen auf Fahrzeugteile, wie Lenkrad oder Schalttafel usw. ausgeschlossen ist.
Es sei angenommen, die vordere Sensoreinheit 32 erkennt den be vorstehenden Aufprall des Fahrzeugs auf ein großes Hindernis. Je nach der jeweiligen Relativgeschwindigkeit zwischen dem Fahrzeug und dem Hindernis werden im Steuergerät 30 abgelegte Algorithmen aktiviert, wobei im beschriebenen Fall angenommen sei, daß die Kollisionsgeschwindigkeit derart bewertet wird, daß kein Auslösen irgendwelcher Airbageinheiten erforderlich ist, um Verletzungen zu vermeiden. Das Steuergerät 30 stellt dann die Durchströmquerschnitte in den Hydraulikzylinderein heiten 14 auf einen Wert, der eine maximale Vorverlagerung der Sitze während des Zeitraums ermöglicht, während der das Fahr zeug durch das Hindernis auf Null abgebremst wird. Die Gurt straffer 28 werden derart eingestellt, daß eine vorbestimmte Vorverlagerung von auf den Sitzen 6 sitzenden Personen möglich ist, bei der ein Aufprallen von Körperteilen auf Fahrzeugteile, wie Lenkrad oder Schalttafel usw. ausgeschlossen ist.
Bei beginnendem Fahrzeugaufprall, d. h. Beginn der Fahrzeugver
zögerung verlagern sich die Sitze unter Energieaufnahme in den
dämpfenden Hydraulikzylindereinheiten 14 nach vorne, wobei die
Gurte eine weitere Vorverlagerung der auf den Sitzen sitzenden
Personen ermöglichen. Der sich nach vorne bewegenden Fahrersitz
zieht über das Seil 16 das Lenkrad 23 nach vorne, so daß ein
Kopfaufprall auf das Lenkrad vermieden ist. Dabei nimmt das
Lenkrad 23 die Schalttafel mit nach vorne, so daß auch der
Beifahrer vor Verletzungen geschützt ist. Die Verzögerungs
sensoren überwachen, ob der Unfall zu der prognostizierten
Verzögerung führt. Werden die Verzögerungswerte überschritten,
so werden die Gurtstraffer 28 aktiviert und die jeweils not
wendigen Airbageinrichtungen ausgelöst, um Aufpralle zu ver
mindern. Es versteht sich, daß bei mehrstufig auslösbaren Air
bags das Aufblasen zweckentsprechend nur in dem Ausmaß erfolgt,
das zur Verhinderung von Verletzungen erforderlich ist.
Insgesamt ist mit der beschriebenen Einrichtung somit ein
maximaler Insassenschutz gewährleistet, wobei die Airbagsysteme
nur bei unbedingter Notwendigkeit und nur in dem erforderlichen
Ausmaß aktiviert werden müssen. Dadurch werden gegenüber her
kömmlichen Systemen, die bei jedem überschwelligen Unfall die
Auslösung des oder der Airbags erfordern, Kosten gespart und
Risiken vermieden, die dadurch bedingt sind, daß eine Person
beispielsweise dem Lenkrad zu nahe ist, wenn der Airbag aus
gelöst wird.
Es versteht sich, daß die beschriebene Einrichtung in vielfäl
tiger Weise abgeändert werden kann. Die Hydraulikzylinderein
heiten 14 können aktive Einheiten sein, die an eine Hydraulik
druckquelle angeschlossen sind und mit variablem Druck versorgt
werden. Das Lenkrad 23 kann anstelle mittels eines Seils moto
risch bewegt werden. Es können zusätzliche Sitzbelegungserken
nungseinrichtungen, Insassenpositionserkennungseinrichtung usw.
vorgesehen sein, deren Ausgangssignale vom Steuergerät 30 zu
sätzlich ausgewertet und zur Steuerung der Sicherheitseinrich
tungen herangezogen werden. Das Lenkrad 23 muß mit der Schalt
tafel 24 nicht notwendigerweise derart verbunden sein, daß
diese vorverlagert wird.
Fig. 2 zeigt eine gegenüber Fig. 1 abgeänderte Ausführungsform
eines Kraftfahrzeugs. Für funktionsgleiche Bauteile bzw. Bau
gruppen sind die gleichen Bezugzeichen verwendet.
Ein wesentlicher Unterschied zwischen dem Kraftfahrzeug gemäß
Fig. 2 und dem der Fig. 1 liegt darin, daß das Fahrzeug gemäß
Fig. 1 in selbsttragender Bauweise ausgeführt ist, wohingegen
bei dem Fahrzeug gemäß Fig. 2 die Fahrgastzelle 36 eine selbst
tragende, in sich steife Rahmenstruktur aufweist, die an Längs
trägern des Fahrgestells 38 des Fahrzeugs verschiebbar befe
stigt ist. Das Fahrgestell 38 umfaßt eine Grundstruktur mit den
Längsträgern, wobei die Grundstruktur die Achsen und den An
triebsstrang trägt. Mit zur Grundstruktur gehört ein vorderer
Rahmenträger 40, der beispielsweise mit zur Aufhängung des
Motors dient. Zwischen dem Rahmenträger 40 und einem vorderen
Pfosten 42 der Fahrgastzelle 36 ist eine Hydraulikzylinderein
heit 44 vorgesehen, in der bei einer Relativbewegung zwischen
Fahrgastzelle 36 und Fahrgestell 38 Hydraulikflüssigkeit durch
eine Drosselöffnung überströmt.
Die Längsbewegung zwischen der Fahrgastzelle 36 und dem Fahr
gestell 38 ist dadurch möglich, daß am Längsträger befestigte
Bolzen 46 durch Langlöcher im Boden der Fahrgastzelle 36 durch
greifen, an deren Enden Scheiben befestigt sind, die die Ränder
der Längslöcher übergreifen.
Die Sitze 6 sind in dargestellten Beispiel starr am Boden der
Fahrgastzelle 36 bzw. deren Trägern befestigt.
Die Hülse 22 des Lenkrades 23 ist drehbar und axial unbeweglich
an einem vorderen Querträger der Fahrgastzelle 36 befestigt.
Die Funktion der Ausführungsform gemäß Fig. 2 liegt darin, daß
sich bei einem Aufprall die Fahrgastzelle 36 relativ zum Fahr
gestell verschieben kann, so daß die Abbremsung (Aufprall auf
ein Hindernis) bzw. Beschleunigung (Heckaufprall) von auf den
Sitzen befindlichen Personen gemildert ist. Die Dämpfungs
wirkung der Hydraulikzylindereinheit 44 und der Betrieb der
Airbageinheiten und Gurtstraffer werden ähnlich gesteuert wie
bei der Ausführungsform gemäß Fig. 1.
Es versteht sich, daß die Sitzmontage gemäß der Fig. 1 inner
halb der Fahrgastzelle gemäß Fig. 2 erfolgen kann, um noch
weitere Freiräume bezüglich der möglichen Abbremsungswege zu
gewinnen.
Die Konstruktion des Fahrzeugs gemäß Fig. 2 wird naturgemäß vor
allem bei großen Fahrzeugen bevorzugt. Die Ausführungsform ge
mäß Fig. 1 ist auch bei sehr kleinen Fahrzeugen möglich, da für
die Insassen, insbesondere dem Fahrer meistens aus Komfort
gründen verhältnismäßig viel Platz zur Verfügung steht und
wegen der weit nach vorne greifenden Windschutzscheiben eine
Vorwärtsverlagerung des Lenkrades sowie der damit ggf. starr
verbundenen Schalttafel möglich ist.
Es versteht sich, daß die konventionellen Knautschzonen im Vor
derwagenbereich und im Heckbereich durch die Erfindung nicht
beeinträchtigt werden und die dadurch möglichen Wege zur Ener
gieaufnahme beibehalten werden. Weiter versteht sich, daß das
Fahrzeug vorteilhafterweise derart konstruiert ist, daß der
Motor (strichpunktiert eingezeichnet) sich bei einem Frontal
crash unter die Fahrgastzelle bewegt und nicht in diese ein
dringt.
Die Notwendigkeit der Zündung von Airbageinrichtungen, insbe
sondere die Notwendigkeit von leistungsstarken Airbagzündungen
mit raschem Vollaufblasen, wird durch die geschilderten zu
sätzlichen Maßnahmen herabgesetzt. Bei vielen Kollisionen kann
die Verletzungssicherheit der Insassen ganz ohne Zündung von
Airbageinheiten gewährleistet werden. Weiter können die Airbag
einheiten später und genauer auf die jeweiligen Notwendigkeiten
abgestimmt gezündet werden. Verletzungen durch Airbageinheiten
und Fehlauslösungen von Airbageinheiten können minimiert
werden.
Es versteht sich weiter, daß bei Bekanntheit des Gewichts von
auf den Fahrzeugsitzen befindlichen Personen dieses Gewicht als
zusätzliche Information vom Steuergerät 30 bei der Berechnung
der notwendigen Ansteuerung der Sicherheitssysteme berück
sichtigt werden kann.
Es versteht sich weiter, daß insbesondere bei der Ausführungs
form gemäß Fig. 1 nur die Vordersitze relativ zum Fahrzeugboden
verschiebbar angebracht sein können.
Die Signale der beschriebenen Annäherungssensoren zur Vorerken
nung und Vorhersage eines Unfalls führen vorteilhafterweise zu
Voreinstellungen der Dämpfungseinrichtung bzw. der vorgesehenen
Sicherheitseinrichtungen. Über die weiteren Beschleunigungs
sensoren ist eine weitere Einstellung auch während des Unfall
ablaufs möglich.
Claims (8)
1. Verfahren zum Vermindern der Verletzungsschwere von
Kraftfahrzeuginsassen bei einem Unfall, dadurch gekennzeichnet,
daß die Insassen sich bei einer starken Fahrzeugverzögerung
oder -beschleunigung relativ zum Fahrzeug um eine begrenzte
Wegstrecke gegen die Kraft einer Dämpfungseinrichtung bewegen.
2. Kraftfahrzeug enthaltend eine die Fahrzeuginsassen auf
nehmende Fahrgastzelle (36) und ein die Fahrgastzelle tragendes
Fahrgestell (38), dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens der
Fahrersitz (6) über eine Befestigungseinrichtung (8, 10; 46) an
dem Fahrzeug befestigt ist, die eine begrenzte Verschiebbarkeit
des Fahrzeugsitzes relativ zum Fahrgestell (38) ermöglicht, wo
bei die Verschiebung gegen die Kraft einer Dämpfungseinrichtung
(12; 14; 44) erfolgt.
3. Kraftfahrzeug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Fahrersitz (6) derart mit dem Lenkrad (23) verbunden
ist, daß sich das Lenkrad (23) gemeinsam mit dem Fahrersitz (6)
relativ zum Fahrgestell verschiebt.
4. Kraftfahrzeug nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das Lenkrad (23) derart mit der Schalttafel (24) verbunden
ist, daß sich diese gemeinsam mit dem Lenkrad in
Fahrzeuglängsrichtung bewegt.
5. Kraftfahrzeug nach Anspruch 3 oder 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Fahrgastzelle (36) gegen die Kraft
einer Dämpfungseinrichtung (44) beweglich am Fahrgestell (38)
befestigt ist.
6. Kraftfahrzeug nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß in einem vorderen und/oder hinteren Bereich
des Fahrzeugs eine Sensoreinheit (32, 34) vorgesehen ist, die
mit einem Steuergerät (30) verbunden ist, das die
Dämpfungscharakteristik der Dämpfungseinrichtung (8, 14; 44)
steuert.
7. Kraftfahrzeug nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens der Fahrersitz mit einer Gurtstraffereinrichtung
(28) versehen ist, deren Betrieb von dem Steuergerät (30)
gesteuert ist.
8. Kraftfahrzeug nach Anspruch 6 oder 7, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Airbagsystem (25, 26) vorgesehen ist,
dessen Betrieb von dem Steuergerät (30) gesteuert ist.
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DE1998120214 Expired - Fee Related DE19820214B4 (de) | 1998-05-06 | 1998-05-06 | Kraftfahrzeug mit einem Fahrersitz |
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