DE19820139A1 - Verfahren zur Überwachung des ordnungsgemäß Verriegelns und Sicherns einer Sattelkupplung eines Sattelfahrzeugs - Google Patents
Verfahren zur Überwachung des ordnungsgemäß Verriegelns und Sicherns einer Sattelkupplung eines SattelfahrzeugsInfo
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Abstract
Bei einer mit einem Verschlußmechanismus (3) und einem Sicherungsmechanismus (7) versehenen Sattelkupplung (1) ist ein erster Sensor (18) zur Überwachung des Zustands des Verschlußmechanismus (3) und ein zweiter Sensor (19) zur Überwachung des Zustands des Sicherungsmechanismus (7) vorgesehen. Zur Überwachung des ordnungsgemäßen Sicherns und Verriegelns der Sattelkupplung (1) wird sowohl die Reihenfolge der an Sensoren (18, 19) anstehenden Signale wie auch die Zeitspanne zwischen dem Eingehen des ersten und des zweiten Signals berücksichtigt. Dadurch können Fehlfunktionen und/oder Fehlbedienungen beim Aufsatteln erkannt werden.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Überwachung des ordnungsgemässen Ver
riegelns und Sicherns einer Sattelkupplung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1,
eine Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach dem Oberbegriff des An
spruchs 8 sowie ein Sattelfahrzeug nach dem Oberbegriff des Anspruchs 12.
Um die Sicherheit von Sattelfahrzeugen zu gewährleisten, muss unter anderem das
ordnungsgemässe Verriegeln und Sichern der Sattelkupplung sichergestellt sein, da
nur dadurch vermieden werden kann, dass der Auflieger während der Fahrt abge
hängt wird. Durch die Umstellung auf automatisch sichernde Sattelkupplungen, wie
sie heutzutage üblich sind, wird diese Problemstellung noch verschärft. Bei den zu
meist eingesetzten Sattelkupplungen erfolgt die Überprüfung des Kupplungszu
stands üblicherweise visuell durch den Fahrer des Sattelzuges. Eine visuelle Über
prüfung des Kupplungszustands birgt jedoch die Gefahr, dass gewisse, nicht ord
nungsgemässe Zustände der Kupplung nicht erkannt werden bzw. nicht erkannt
werden können. Wenn beispielsweise der Königszapfen zu hoch eingefahren wird,
so steht er auf der Kupplungsklaue auf, währenddem sich alle übrigen Elemente in
der vorschriftsgemässen Position befinden. Dieser gefährliche Zustand ist aufgrund
der schlechten Zugänglichkeit für den Fahrer visuell nur sehr schwer oder in gewis
sen Fällen überhaupt nicht erkennbar.
Es ist zudem bekannt, an Sattelkupplungen von Sattelfahrzeugen Messmittel anzu
ordnen, welche mit einer Fernanzeige zur Visualisierung des Kupplungszustands
versehen sind. Diese bekannten Messmittel weisen meist zwei oder drei Sensoren
auf, wovon der eine üblicherweise im Bereich der Kupplungsklaue und ein anderer
im Bereich eines den Verschlussmechanismus sichernden Sicherungsmechanismus
angeordnet ist. Der ggf. vorgesehene dritte Sensor ist meist im Einführbereich der
Sattelkupplung angeordnet und zeigt deren einfahrbereite Stellung an.
Bei den bekannten Messmitteln besteht jedoch die Gefahr, dass sie Fehlfunktion der
Sattelkupplung in gewissen Fällen nicht erkennen können. Als Beispiel hierfür sei
der Defekt eines oder mehrerer Sensoren erwähnt. Zudem besteht die Gefahr, dass
ein auf der Kupplungsklaue aufliegender Königszapfen an dem im Bereich der
Kupplungsklaue angeordneten Sensor ein "ok" Signal anstehen lässt. Auch in die
sem Fall kann es zu einer Fehlanzeige kommen. Wird dann noch der Sicherungs
mechanismus geschlossen, ohne dass der Königszapfen in der verriegelten Position
ist, so ist die Gefahr besonders gross, dass der Fahrer, aufgrund einer falschen
Fernanzeige, den gefährlichen Zustand der Sattelkupplung nicht erkennt.
Es ist daher die Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur Überwachung des ord
nungsgemässen Verriegelns und Sicherns einer Sattelkupplung nach dem Oberbe
griff des Anspruchs 1 vorzuschlagen, mit welchem Fehlbedienungen und/oder Fehl
funktionen der Sattelkupplung beim Aufsatteln sofort erkannt werden können.
Diese Aufgabe wird durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 angeführten Verfah
rensschritte gelöst.
Durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 angeführten Verfahrensschritte können
Fehlfunktionen und/oder Fehlbedienungen beim Aufsatteln erkannt werden, da nur
dann auf ein ordnungsgemässes Verriegeln und Sichern der Sattelkupplung erkannt
wird, wenn beide Sensoren korrekt arbeiten und sich sowohl der Verschlussmecha
nismus wie auch der Sicherungsmechanismus in der vorschriftsgemässen Position
befinden.
Bevorzugte Verfahrensschritte sind in den abhängigen Ansprüchen 2 bis 7 um
schrieben.
In Anspruch 8 wird ausserdem eine Anordnung zur Durchführung des Verfahrens
vorgeschlagen. Bevorzugte Ausführungen der Anordnung sind in den abhängigen
Ansprüchen 9 bis 11 umschrieben. Schliesslich wird im Anspruch 12 ein Sattelfahr
zeug mit einer nach einem der Ansprüche 8 bis 11 ausgebildeten Anordnung vorge
schlagen.
Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand von
Zeichnungen näher erläutert. In diesen Zeichnungen zeigt:
Fig. 1 eine Draufsicht auf eine Sattelkupplung mit daran angeordneten Messmitteln;
Fig. 2 einen Schnitt entlang der Linie A-A in Fig. 1, und
Fig. 3 eine Seitenansicht eines Verriegelungsmechanismus.
Fig. 1 zeigt in einer Draufsicht eine vereinfacht dargestellte Sattelkupplung 1, wel
che eine Kupplungsplatte 2, einen Verschlussmechanismus 3, einen Sicherungsme
chanismus 7 sowie einen Verriegelungsmechanismus 12 aufweist. Der Verschluss
mechanismus 3 besteht im wesentlichen aus einer Kupplungsklaue 4, welche mit ei
nem am Auflieger angeordneten Königszapfen 5 zusammenzuarbeiten bestimmt ist.
Der Sicherungsmechanismus 7 umfasst eine Hebeleinrichtung 9, an deren Ende ei
ne Halteplatte 8 angeordnet ist, mittels welcher die Kupplungsklaue 4 in der hier
dargestellten, geschlossenen Position gesichert wird. Zur Unterstützung des
Schliessvorgangs ist eine am Sicherungsmechanismus 7 angreifende Feder 11 vor
gesehen. Zum Lösen der Halteplatte 8, und damit zum Entriegeln der Kupplungs
klaue 4, ist ein Handgriff 10 vorgesehen. Der Verriegelungsmechanismus 12 dient
der Fixierung des Sicherungsmechanismus 7 in der Sicherungsstellung. Der Verrie
gelungsmechanismus 12 ist über Federn 15 derart vorgespannt, dass er den Siche
rungsmechanismus 7 fixiert, sofern sich dieser in der Sicherungsstellung befindet.
Zum Lösen muss der Verriegelungsmechanismus 12 mittels des Hebels 16 um die
Achse 17 verschwenkt werden.
Auf der Unterseite der Kupplungsklaue 4 ist ein erster, als induktiver Näherungs
schalter ausgebildeter Sensor 18 angeordnet, mittels welchem die Position des Kö
nigszapfens 5 in Relation zur Kupplungsklaue 4 überwacht wird. Aus der Fig. 2 ist
ersichtlich, dass der Sensor 18 so angeordnet ist, dass er einen korrekt eingefahre
nen Königszapfen 5 an seinem unteren Ende abtastet und so die räumliche Lage
des Königszapfens 5 in Relation zur Kupplungsklaue 4 erfasst. Dadurch wird er
reicht, dass nur ein sowohl in horizontaler wie auch in vertikaler Richtung korrekt
eingefahrener Königszapfen 5 am Sensor 18 den entsprechenden Signalwert anste
hen lässt. Wird nämlich der Königszapfen 5 zu hoch eingefahren, so steht er auf der
Kupplungsklaue 4 auf und am Sensor 18 liegt kein entsprechendes Signal an, auch
wenn sich der Königszapfen 5 horizontal in der richtigen Position befinden sollte.
Zur Überwachung der ordnungsgemässen Sicherung der Kupplungsklaue 4 ist ein
zweiter, ebenfalls als induktiver Näherungsschalter ausgebildeter Sensor 19 vorge
sehen, der ortsfest angeordnet ist. Dieser Sensor 19 überwacht, ob sich der Verrie
gelungsmechanismus 12 in der Grundstellung befindet, in welcher er den Siche
rungsmechanismus 7 gegen Lösen sichert. Im vorliegenden Fall wird eine Zunge 13
(Fig. 3) des Verriegelungsmechanismus 12 überwacht, die sich nur dann im Erfas
sungsbereich des Sensors 19 befindet, wenn der Verriegelungsmechanismus 12 in
der Grundstellung verharrt und die Hebeleinrichtung 9 durch einen Nocken 14 in der
Ruhestellung fixiert wird. Der Sensor 19 überwacht somit die Winkellage des Verrie
gelungsmechanismus 12.
Da sowohl die prinzipielle Funktionsweise derartiger, automatisch sichernder Sattel
kupplungen wie auch von induktiven Näherungsschaltern bekannt ist, wird auf die
Ausgestaltung und Wirkungsweise der Sattelkupplungen und der Näherungsschalter
nicht weiter eingegangen.
Zum Auswerten der an den Sensoren 18, 19 anliegenden Signale ist eine Auswer
teeinrichtung (nicht eingezeichnet) vorgesehen, welche über Anzeigeelemente (nicht
eingezeichnet), beispielsweise in Form einer roten und einen grünen Lampe verfügt.
Wenn von anliegenden Signalen die Rede ist, so ist darunter jeweils derjenige Si
gnalwert zu verstehen, welcher anliegt, wenn das zu überwachende Element - Kö
nigszapfen, Verriegelungsmechanismus - die ordnungsgemässe Stellung eingenom
men hat. Die Anzeigeelemente sind vorzugsweise in der Führerkabine des Sattel
zugs angeordnet. Dabei soll sichergestellt werden, dass durch die grüne Lampe nur
dann ein ordnungsgemässes Verriegeln und Sichern der Sattelkupplung signalisiert
wird, wenn sich sowohl der Königszapfen 5 wie auch der Verriegelungsmechanis
mus 7 in der vorgeschriebenen Position befinden und die empfangenen Signale von
intakten Sensoren 18, 19 stammen. Dazu ist die Auswerteeinrichtung so ausgelegt,
dass für das Aufleuchten der grünen Lampe zwei Bedingungen erfüllt werden müs
sen:
- - der Eingang der Sensorsignale muss in der richtigen Reihenfolge erfolgen, und
- - die Zeitspanne zwischen dem Eingang des ersten und des zweiten Sensorsignals darf einen vorgegebenen Wert weder unter- noch überschreiten.
Bezüglich der ersten Bedingung wird von der Auswerteeinrichtung überprüft, ob das
Signal des ersten Sensors 18 vor dem Signal des zweiten Sensors 19 eingeht. Dies
ist nämlich unabdingbar, da die Kupplungsklaue 4 zuerst schliessen muss bevor der
Verriegelungsmechanismus 12 seine Ruhestellung einnehmen kann, in welcher die
Kupplungsklaue 4 durch die Halteplatte 8 gesichert ist.
Bezüglich der zweiten Bedingung wird eine aus der Praxis übliche Zeitspanne defi
niert. Als Limiten können beispielsweise tmin < 0.1 s und tmax < 10 s vorgegeben
werden.
Beim Erfüllen der beiden vorgängig angeführten Bedingungen kann mit sehr hoher
Wahrscheinlichkeit davon ausgegangen werden, dass die Sattelkupplung 3 ord
nungsgemäss geschlossen und verriegelt ist und dass beide Sensoren 18, 19 kor
rekt arbeiten.
Beim Absatteln hingegen muss das Signal des zweiten Sensors 19 vor dem Signal
des ersten Sensors 18 eingehen. Das Überwachen der Signalreihenfolge beim Ab
satteln kann beispielsweise zur Überprüfung des Kupplungszustandes - Kupplung im
Ausgangszustand - herangezogen werden. Dieser Zustand kann ebenfalls signali
siert werden.
Mit der vorgängig beschriebenen Anordnung sollten in der Praxis alle auftretenden
Fehler beim Aufsatteln erkannt und angezeigt werden können.
Claims (12)
1. Verfahren zur Überwachung des ordnungsgemässen Verriegelns und Sicherns
einer mit einem Verschlussmechanismus (3) und einem Sicherungsmechanismus (7)
versehenen Sattelkupplung (1) eines Sattelfahrzeugs, wobei ein erster Sensor (18)
zur Überwachung des Zustands des Verschlussmechanismus (3) und ein zweiter
Sensor (19) zur direkten oder indirekten Überwachung des Zustands des Siche
rungsmechanismus (7) vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet, dass zur Ermitt
lung des ordnungsgemässen Verriegelns und Sicherns der Sattelkupplung (1) so
wohl die Reihenfolge der an den Sensoren (18, 19) anliegenden Signale wie auch
die Zeitspanne zwischen dem Eingehen des ersten und des zweiten Sensor-Signals
berücksichtigt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass beim Aufsatteln das
Signal des ersten Sensors (18) vor dem Signal des zweiten Sensors (19) eingehen
muss, damit auf ein ordnungsgemässes Verriegeln und Sichern der Sattelkupplung
(1) erkannt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Zeitspanne
zwischen dem Eingang des ersten und des zweiten Sensorsignals zwischen 0.1 und
10 Sekunden liegen muss, damit auf ein ordnungsgemässes Verriegeln und Sichern
der Sattelkupplung (1) erkannt wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass der erste Sensor (18) die Position des Königszapfens (5) und der zweite Sen
sor (19) direkt oder indirekt die Position eines den Verschlussmechanismus (3) si
chernden Sicherungsmechanismus (7) überwacht.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass der erste Sensor (18) die räumliche Lage des Königszapfens (5) in Relation zur
Kupplungsklaue (4) überwacht.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass der zweite Sensor (19) die Position eines den Sicherungsmechanismus (7) im
geschlossenen Zustand sichernden Verriegelungsmechanismus (12) überwacht.
7. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Sensor
(19) die Winkellage des Verriegelungsmechanismus (12) überwacht.
8. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Sensor (18) an der Unterseite
der Kupplungsklaue (4) angeordnet ist.
9. Anordnung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Sensor
(19) ortsfest angeordnet ist und die Lage des Verriegelungsmechanismus (12)
überwacht.
10. Anordnung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Senso
ren (18, 19) als induktive Näherungsschalter ausgebildet sind.
11. Anordnung nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass
eine Auswerteeinrichtung zum Auswerten der von den Sensoren (18, 19) eingehen
den Signale vorgesehen ist, welche mit ersten optischen Anzeigemitteln zum Anzei
gen des ordnungsgemässen Verriegelns und Sicherns der Sattelkupplung (1) und
zweiten optischen Anzeigemitteln zum Anzeigen einer nicht ordnungsgemäss verrie
gelten oder gesicherten Sattelkupplung (1) versehen ist.
12. Sattelfahrzeug mit einer nach einem der Ansprüche 8 bis 11 ausgebildeten An
ordnung, dadurch gekennzeichnet, dass in der Führerkabine Anzeigemittel zur opti
schen Anzeige des Zustands der Sattelkupplung (1) vorgesehen sind.
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