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Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zum reproduzierbarem Zuführen
von bogenförmigem
Material, vorzugsweise von Blechen, an Ausrichtanschläge einer
Druck- oder Lackiermaschine. Ferner betrifft die Erfindung eine
Vorrichtung zum reproduzierbaren Zuführen von bogenförmigem Material,
vorzugsweise von Blechen, an Ausrichtanschläge einer Druck- oder Lackiermaschine.
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Es ist bekannt, bogenförmiges Material,
beispielsweise Blechtafeln, in Form von Materialstapeln einem Ausleger
einer bogenverarbeitenden Maschine, beispielsweise einer Druck-
oder Lackiermaschine zuzuführen.
Die Bögen
werden mittels einer geeigneten Einrichtung vereinzelt und entlang
einer Zuführstrecke
dem Weiterverarbeitungsprozeß zugeleitet.
Um die Zuführung
zu dem Weiterverarbeitungsprozeß reproduzierbar
zu machen, werden die Bögen
Ausrichtanschlägen
zugeführt,
die vorzugsweise als Vorder- und/oder Seitenmarken ausgebildet sind, und
dazu dienen, jedem einzelnen Bogen eine exakte Position zu vermitteln,
damit ein den ausgerichteten Bogen erfassendes Greifersystem oder
dergleichen einen positionsgenauen Weitertransport durchführen kann.
In der Praxis hat es sich gezeigt, daß dieses reproduzierbare Zuführen nicht
immer realisierbar ist. Insbesondere treten bei ho hen Verarbeitungsgeschwindigkeiten
und auch bei sehr dünnem Material
(zum Beispiel Blechstärken
unter 0,2 mm) Abweichungen auf, das heißt, das bogenförmige Material
wird nicht hinreichend exakt an den Ausrichtanschlägen positioniert,
so daß es
Abweichungen bei der Übergabe
an den Weiterverarbeitungsprozeß gibt,
die beispielsweise bei Druckmaschinen zu Passerungenauigkeiten führen, so
daß Makulatur
erzeugt wird.
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Aus der
DE-AS 20 54 924 ist eine
pneumatisch wirkende Vorrichtung an Bogenanlegern für Druckmaschinen
bekannt, um zuverlässig
eine Trennung einzelner, schuppenförmig angeförderter Bögen voneinander zu gewährleisten.
Hierzu wird ein Luftkissen eingesetzt, das die Bögen von der Anlagefläche oder
voneinander trennt. Die Stärke
des Luftkissens ist zur Anpassung an die unterschiedlichen Anforderungen
veränderbar.
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Aus der
DE PS 934 526 geht ein Anlegetisch an Druckmaschinen
mit Bogenhebern zur Beseitigung von Passerdifferenzen hervor. Die
Bogenheber sind über
die gesamte Fläche
des Anlagetischs verteilt. Durch Anheben einzelner oder aller Bogenheber wird
ein auf dem Tisch liegender, nicht passerhaltiger Bogen dazu gebracht,
exakt mit den Ausrichtanschlägen
in Kontakt zu treten.
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Aus der
DE 29 25 436 A1 geht ein
Austausch von Zuführstreckenbereichen
hervor. Ferner werden Gleitbleche unterschiedlicher Breite sowie
Profilierungen zur Verminderung der Reibung beschrieben.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe
zugrunde, ein Verfahren beziehungsweise eine Vorrichtung anzugeben,
bei dem beziehungsweise bei der eine stets gewährleistete reproduzierbare
Ausrichtung des bogenförmigem
Materials erfolgt, so daß insbesondere
keine Passerprobleme auftreten.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass das bogenförmige
Material entlang einer Zuführstrecke
bewegt wird, wobei wenigstens entlang eines Abschnitts der Zuführstrecke
die zwischen dem bogenförmigen
Material und der Zuführstrecke
wirkende Reibung durch Austausch des mit dem bogenförmigen Material
in Kontakt tretenden Werkstoffs der Zuführstrecke veränderbar
ist und die Veränderung
der Reibung zusätzlich
durch Erzeugung mindestens eines magnetischen Feldes in der Zuführstrecke
und/oder das Einblasen mindestens eines Luftstromes in die Zuführstrecke
erfolgt. Durch die Möglichkeit
der Veränderung
der Reibung läßt sich
auf die Kinematik des bogenförmigen
Materials derart einwirken, daß der
jeweilige Bogen exakt an die Ausrichtanschläge herangeführt wird. Es erfolgt somit
beispielsweise eine exakte Anlage an die Vorder- und/oder Seitenmarken, so daß der Bogen
seine exakte Übergabeposition
erhält.
Aus dem Stand der Technik bekanntes Abprallen an den Ausrichtanschlägen oder
ein nicht hinreichendes Zuführen
an diese Anschläge
ist durch entsprechende Wahl der Reibung verhindert. Die Reibung
wird in Abhängigkeit
unterschiedlicher Vorgaben und Prozeßparameter gewählt. So
kommt es beispielsweise auf den Werkstoff des bogenförmigen Materials,
dessen Materialdicke sowie dessen Rauigkeit und damit dessen Gleiteigenschaften,
auf die Zuführgeschwindigkeit, Umfeldbedingungen
(Luftfeuchtigkeit, Temperatur, Luftbeschaffenheit usw.) an. Für Fälle, in
denen neben der Gewichtskraft keine Zusatzkräfte auf das bogenförmige Material
wirken, läßt sich
die Reibung nur mit Hilfe der Beeinflussung des Reibungskoeffizienten
variieren. Sollte darüber
hinaus jedoch zumindest eine oder sollten mehrere Zusatzkräfte auf
das bogenförmige
Material wirken, so ist eine Beeinflussung der Reibung durch die
Vorgabe des Reibungskoeffizenten und der Zusatzkraft möglich. Die
Veränderung
der Reibung erfolgt durch Austausch des mit dem bogenförmigen Material
in Kontakt tretenden Werkstoffs der Zuführstrecke. In Abhängigkeit
von der anzustrebenden Reibung wird somit durch Austausch von Elementen
der Zuführstrecke
der Werkstoff gewählt,
der ein optimales Heranführen
des bogenförmigen
Materials an die Ausrichtanschläge
gestattet. So können
Werkstoffe mit größerem und
kleinerem Reibwert gegenüber
dem bogenförmigen
Material eingesetzt werden. Um zusätzlich mittels des magnetischen
Feldes eine Wirkung zu erzielen ist es selbstverständlich erforderlich,
daß das
bogenförmige
Material ferromagnetische oder paramagnetische Eigenschaften besitzt.
Zusätzlich
oder alternativ ist es auch möglich,
durch geeignete Mittel im bogenförmigen
Material einen Wirbelstrom zu erzeugen, so daß auf diese Art und Weise durch
magnetische Wirkungen eine Beeinflussung der Kinematik des Bogens
stattfindet. Es ist in dem letztgenannten Falle lediglich erforderlich,
daß der
Bogen elektrisch leitfähig ist.
Die Reibung ist zusätzlich
auch dadurch zu erhöhen,
daß durch
eine Luftbeaufschlagung ein stärkerer
Anlagedruck des bogenförmigen
Materials an Elemente der Zuführstrecke
erzeugt wird. Durch eine entsprechend andere Luftführung ist
es auch möglich,
die Reibung zu erniedrigen. Dabei kann die zugeführte Luft vorzugsweise eine
Richtungskomponente in Laufrichtung des Bogens haben. Dies kann derart
weit erfolgen, daß sich
das bogenförmige
Material auf einem Luftpolster bewegt, so daß die Reibung entsprechend
vermindert oder aufgehoben ist.
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Alle vorstehend genannten Maßnahmen können bevorzugt
derart ergriffen werden, daß die Reibung
durch Steuern oder Regeln in Abhängigkeit von
Vorgaben und/oder Prozeßparametern
eingestellt wird. Das Steuern oder Regeln kann in Stufen oder aber
auch stufenlos erfolgen. Ferner ist es möglich, das Steuern oder Regeln
selbstlernend vorzunehmen, beispielsweise mittels geeigneter Sensoren,
die Kinematik und/oder die Lage des bogenförmigen Materials zu erfassen
und dementsprechend steuernd oder regelnd einzugreifen. Als Prozeßparameter
sind zum Beispiel der verwendete Werkstoff des bogenförmigen Materials,
das Format des bogenförmigen
Materials, die Verarbeitungsgeschwindigkeit usw. anzusehen.
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Die Erfindung betrifft ferner ein
Verfahren zum reproduzierbaren Zuführen von bogenförmigem Material,
vorzugsweise von Blechen, an Ausrichtanschläge einer Druck- oder Lackiermaschine,
wobei das bogenförmige
Material entlang einer Zuführstrecke
bewegt wird, und wobei zumindest ein -in Zuführrichtung gesehen- hinterer
Eckbereich des bogenförmigen
Materials vorzugsweise elastisch aus der Ebene des flächigen Materials
heraus gebogen wird und das dadurch versteifte Material schiebend
transportiert wird. Das bogenförmige
Material wird gezielt im hinteren Bereich mechanisch verformt, wobei
sich diese Verformung im elastischen Bereich vollzieht, so daß -nach
der Bearbeitung des bogenförmigen
Materials- keine bleibende Verformung zurückbleibt. Es reicht aus, den
hinteren Eckbereich nur geringfügig, beispielsweise
nur wenige Millimeter oder noch geringer zu verformen, um eine erhöhte Stabilität zu erzielen.
Damit wird das bogenförmige
Material versteift, so daß es
beispielsweise auch schiebend transportiert werden kann, das heißt, es wird
mittels Schubgliedern durch die Zuführstrecke bis zu den Ausrichtanschlägen bewegt.
Aufgrund der Verformung können
selbst extrem dünne
Materialstärken, beispielsweise
Blechstärken
unter 0,2 mm verarbeitet werden, ohne daß es bei der Reproduzierbarkeit des
Zuführvorganges
zu Problemen kommt. Die mechanische Verformung führt überdies zur Eindämmung von
Flatterbewegungen, das heißt,
der Materialdurchlauf wird durch diese Maßnahme beruhigt. Dadurch, daß nur der
hintere Bereich elastisch gebogen wird, bleibt der vordere Bereich
des bogenförmigen
Materials, insbesondere dessen Vorderkante unbeeinflußt, also
eben, so daß eine Übergabe
an den Weiterverarbeitungsprozeß,
beispielsweise die Übergabe
an ein Greifersystem einer Druckmaschine, exakt möglich ist.
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Die elastische Verformung des hinteren
Bereichs der Bögen
kann nicht nur an einer Ecke, sondern auch an beiden hinteren Ecken
durchgeführt werden.
Erfolgt die Verformung der beiden Eckbereiche in gleicher Richtung,
so ergibt sich eine entsprechend größere Durchbiegung. Möglich ist
es jedoch auch, die beiden Eckbereiche in entgegengesetzten Richtungen
elastisch zu verformen, so daß die
Biegelinie zumindest einen Wendepunkt aufweist.
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Die Erfindung betrifft ferner eine
Vorrichtung zum reproduzierbaren Zuführen von bogenförmigem Material,
vorzugsweise von Blechen, an Ausrichtanschläge einer Druck- oder Lackiermaschine,
wobei das bogenförmige
Material entlang einer Gleitschienen aufweisenden Zuführstrecke
bewegt wird, und wobei mindestens eine der Gleitschienen für eine Veränderung
der Reibung mit dem bogenförmigen Material
im Werkstoff austauschbar oder mit einem anderen Werkstoff abdeckbar
angeordnet und im Bereich der Zuführstrecke mindestens eine Magnetisierungseinrichtung
und/oder eine Blaseinrichtung angeordnet ist. Durch einen Austausch
läßt sich
die verwendete Gleitschiene gegen eine andere aus anderem Material
verwenden, so daß andere
Reibungsverhältnisse
herbeigeführt
werden können.
Zusätzlich
oder alternativ ist es auch möglich,
daß die
Breite der Gleitschiene und damit die Auflagefläche zum bogenförmigen Material
durch einen Gleitschienenaustausch verändert wird. Auch läßt die Austauschbarkeit
der Gleitschiene die Möglichkeit
zu, die Anzahl der Gleitschienen in der Zuführstrecke zu verändern, so
daß auch
hierdurch eine Einflußnahme
auf die Anla gefläche
und auch die Anlageposition zum bogenförmigen Material möglich ist,
so daß sich
eine andere Reibung einstellt. Schließlich besteht zusätzlich oder
alternativ auch die Möglichkeit,
auf die Gleitschiene Abdeckmaterial, beispielsweise in Form einer Folie
oder dergleichen aufzubringen, wodurch der Reibungskoeffizient zum
bogenförmigen
Material einstellbar ist. Dieses Aufbringen kann entlang der Länge oder
Breite der Gleitschiene oder aber auch partiell erfolgen, je nachdem,
welcher Effekt erzielt werden soll. Ferner ist im Bereich der Zuführstrecke mindestens
eine Magnetisierungseinrichtung angeordnet ist, wodurch sich die
Beeinflussung gemäß des bereits
vorstehend erwähnten
Verfahrens durchführen
läßt. Die
magnetische Wirkung kann entweder durch mindestens einen permanenten
Magneten oder aber auch mittels mindestens einem Elektromagneten
erfolgen. Dabei ist es möglich,
durch Veränderung
des magnetischen Feldes (Austausch des Permanentmagneten oder durch
zusätzliche
oder weniger Permanentmagnete beziehungsweise entsprechende Erregung
des Elektromagneten) die magnetische Wirkung zu verändern. Ferner
ist es auch möglich,
den Anbringungsort der Magnetisierungseinrichtung zu verändern, um
eine bestimmte Reibung einzustellen. Zusätzlich oder alternativ ist
im Bereich der Zuführstrecke
mindestens eine Blaslufteinrichtung angeordnet. Mittels der Blasluft
läßt sich derart
auf die Bögen
einwirken, daß sich
die gewünschte
Reibung gegenüber
der Zuführstrecke
einstellt. Die Reibung kann bis auf 0 heruntergefahren werden, das
heißt,
die Bögen
schweben auf der Blasluft. Umgekehrt ist eine Erhöhung der
Reibung dadurch mög lich,
daß durch
die Blasluft von oben oder durch Saugen von unten eine erhöhte Andruckkraft an
die Zuführstrecke
beziehungsweise Abschnitte der Zuführstrecke erzeugt wird.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung
ist eine Steuer- oder Regeleinrichtung vorgesehen, die in Abhängigkeit
von Vorgaben und/oder Prozeßparametern
die Stellung der Gleitschiene und/oder das magnetische Feld der
Magnetisierungseinrichtung und/oder die Luftparameter der Blaslufteinrichtung beeinflußt. Auf
diese Art und Weise ist es möglich, durch
Einstellung (Steuereinrichtung) oder durch einen Regelkreis (gegebenenfalls
einen selbstlernenden Regelkreis) auf die Reibung oder die Andruckkraft
einzuwirken. Mittels der Steuer- oder Regelungseinrichtung kann
insbesondere die Stellung der Gleitschiene verändert werden, so daß sich diese
-je nach Einstellung- an unterschiedlichen Orten des bogenförmigen Materials
befindet, was eine Auswirkung auf die Gleiteigenschaften hat. Vorzugsweise sind
mehrere Gleitschienen vorgesehen, deren Stellungen verändert werden.
Zusätzlich
oder alternativ läßt sich
durch die Steuer- oder Regelungseinrichtung die Größe und/oder
die Lage des magnetischen Feldes beeinflussen, wodurch ebenfalls
auf die Kinematik der Bögen über die
Einstellung der Reibung eingewirkt wird. Sofern es sich bei dem
bogenförmigen
Material nicht um ferromagnetisches oder paramagnetisches Materials
handelt, läßt sich
eine Einflußnahme über den
Wirbelstromeffekt erzielen, sofern das Material elektrisch leitfähig ist,
was beispielsweise bei Aluminiumblechen gegeben ist. Die Beeinflussung
der Luftparameter der Blaslufteinrichtung kann mittels der Steuerungs-
oder Regelungseinrichtung derart vorgesehen sein, daß sich der
Volumenstrom, die Luftrichtung oder die Kontinuität beziehungsweise
Diskontinuität
des Luftstromes ändert.
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Schließlich betrifft die Erfindung
eine Vorrichtung zum reproduzierbaren Zuführen von bogenförmigem Material,
vorzugsweise von Blechen, an Ausrichtanschläge einer Druck- oder Lackiermaschine, wobei
das bogenförmige
Material entlang einer Zuführstrecke
bewegt wird und wobei Mittel zum elastischen Herausbiegen zumindest
eines -in Zuführrichtung
gesehen- hinteren Eckbereichs des bogenförmigen Materials aus der Ebene
des Materials und durch Schubglieder zum Bewegen des gebogenen Materials
zu den Ausrichtanschlägen
vorgesehen sind. Diese Biegung wirkt sich auf die Steifigkeit aus,
die wiederum die Kinematik des jeweiligen Bogens in der Zuführstrecke
beeinflußt,
so daß der
Bogen in gewünschter
Weise reproduzierbar an den Ausrichtanschlägen positioniert werden kann.
Damit ist eine exakt lagedefinierte Weiterverarbeitung möglich.
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Die Kraftbeaufschlagung kann vorzugsweise mittels
mindestens einer mechanisch wirkenden Einrichtung erfolgen. So ist
es beispielsweise möglich, daß die Unterlage,
auf der der jeweilige Bogen bei seiner Bewegung durch die Zuführstrecke
aufliegt nicht eben ist, sondern eine Erhebung aufweist, so daß aufgrund
der Gravitationskraft die Eckverformung eintritt. Ferner ist es
auch möglich,
daß entspre chende
Auflaufschrägen,
Rollen oder dergleichen entweder unterhalb oder oberhalb der Bewegungsbahn
in der Zuführstrecke
angeordnet sind, wobei die Bogen gegen diese Elemente anlaufen und hierdurch
einer elastischen Verformung unterliegen.
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Die Kraftbeaufschlagung kann jedoch
auch -nach einer Weiterbildung der Erfindung- durch eine magnetisch
wirkende Vorrichtung erfolgen. So ergibt sich beispielsweise bei
ferromagnetischen, bogenförmigen
Materialien ein Abstoß-
oder Anziehungseffekt, der dazu genutzt werden kann, die mechanische Verformung
herbeizuführen,
um die Stabilität
des Bogens zu erhöhen.
Zusätzlich
oder alternativ kann auch vorgesehen sein, daß die mechanische Verformung
mittels einer Blasluft erzeugenden Vorrichtung durchgeführt wird.
Der Luftstrom wird derart gezielt und mit hinreichender Stärke dem
Endbereich des Bogens zugeführt,
so daß die
Verformung eintritt. Die magnetische oder Blasluft ausstoßende Vorrichtung, die
zur Verformung des hinteren Bereichs der Bögen verwendet wird, ist nicht
zu verwechseln mit der weiter vorstehend erwähnten magnetischen Einrichtung beziehungsweise
Blaslufteinrichtung, die zur Beeinflussung der Reibung dient. Es
ist jedoch auch denkbar, daß ein
und dieselben magnetischen Mittel oder Blasluftmittel beide Wirkungen
herbeiführen,
also einen Einfluß auf
die Reibung vornehmen und gleichzeitig eine mechanische Verformung
des bogenförmigen
Materials bewirken.
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Die Zeichnungen veranschaulichen
die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen,
und zwar zeigen:
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1 eine
schematische perspektivische Ansicht auf eine Zuführstrecke
eines Anlegers einer Blech-Druckmaschine,
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2 ein
weiteres Ausführungsbeispiel
einer Zuführstrecke,
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3 ein
weiteres Ausführungsbeispiel
einer Zuführstrecke,
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4 eine
Draufsicht auf bogenförmiges Material,
beispielsweise eine Blechtafel,
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5 eine
Seitenansicht der Blechtafel der 4,
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6 eine
schematische perspektivische Ansicht auf einen Blasluftkanal oder
Saugluftkanal einer Zuführstrecke,
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7 eine
Schnittansicht durch mehrere Blasluft- oder Saugluftkanäle gemäß einem
anderen Ausführungsbeispiel
und
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8 eine
schematische Darstellung der auf einen Bogen wirkenden Kräfte.
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Die 1 zeigt
eine Zuführstrecke 1 eines nicht
näher dargestellten
Anlegers einer Blech-Druckmaschine.
Dem Anleger wird aufeinandergestapeltes bogenförmiges Material zugeführt. Der
Materialstapel befindet sich beispielsweise auf einer Palette und
wird -in Abhängigkeit
des Abnehmens der einzelnen Bögen-
mittels einer Hubeinrichtung nach oben gefahren. Die einzelnen,
vom Stapel abgenommenen, Bögen
werden der Zuführstrecke übergeben,
die das bogenförmige
Material (Bögen) einem
Weiterverarbeitungsprozeß,
im vorliegenden Falle dem Druckprozeß der Blech-Druckmaschine zuführt.
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Die Zuführstrecke 1 weist
einen Endlos-Bandförderer 2 auf,
der mehrere, mit Abstand parallel zueinander angeordnete Endlos-Trums 3 besitzt.
Ferner ist die Zuführstrecke 1 mit
zwei Endlosförderern 4 ausgestattet,
deren Trums 5 mit Schubgliedern 6 versehen sind.
Die Endlos-Förderer 4 liegen
in der gleichen Ebene wie die der Endlos-Bandförderer 2. In Zuführrichtung
(Pfeil 7) schließen
sich an den Endlos-Bandförderer 2 beziehungsweise
die Endlos-Förderer 4 mehrere,
parallel zueinander verlaufende Gleitschienen 8 an, die
etwa in der gleichen Ebene wie der Endlos-Bandförderer 2 und die Endlos-Förderer 4 liegen.
In Zuführrichtung 7 folgen
dann Ausrichtan schläge 9,
die als zwei Vordermarken 10 und mindestens eine Seitenmarke 11,
vorzugsweise zwei Seitenmarken 11, ausgebildet sind. In
Zuführrichtung 7 folgt
dann ein Greifersystem 12, wobei die Greifer in Richtung
der Pfeile 13 geöffnet
beziehungsweise geschlossen werden können. Die Vordermarken 10 und
das Greifersystem 12 sind an einem Übergabezylinder der Blech-Druckmaschine
angeordnet; die Seitenmarke 11 befindet sich am Maschinengestell
der Druckmaschine.
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Im Zuge des Vereinzelns des bogenförmigen Materials
(Bögen 15)
werden diese der Oberseite des Endlos-Bandförderers 2 zugeführt, der
mittels eines nicht dargestellten Antriebs angetrieben ist. Die
Zuführung
erfolgt derart, daß die
Schubglieder 6 der ebenfalls angetriebenen Endlos-Förderer 4 die
Hinterkante 16 des jeweiligen Bogens 15 hintergreifen und
auf diese Art und Weise den Bogen "schiebend" transportieren. Im Zuge dieses Transports
in Zuführrichtung
(Pfeil 13) wird der entsprechende Bogen 15 vorzugsweise
einem weiteren, nicht näher
dargestellten Schubsystem übergeben,
das die Hinterkante 16 des Bogens 15 beaufschlagt.
Der Bogen 15 wird dadurch entlang der Gleitschienen 8 geschoben,
bis die Vorderkante 17 des Bogens 15 gegen die
Vordermarken 10 und -mittels einer nicht dargestellen Querschub-Einrichtung-
der Seitenrand 18 des Bogens 15 gegen die Seitenmarken 11 tritt.
Durch die Vordermarken 10 und Seitenmarken 11 wird
der Bogen 15 positionsgenau ausgerichtet, so daß eine reproduzierbare Übergabe
zum Greifersystem 12 erfolgen kann. Hierzu schließen die
Greifer des Grei fersystems 12 und Fixieren damit die Vorderkante 17 und nehmen
den Bogen 15 in Richtung des Pfeiles 19 mit, um
ihn positionsgenau einem Weiterverarbeitungsprozeß, im vorliegenden
Falle einem Druckprozeß, zuzuführen. Bei
den Bogen 15 handelt es sich im Falle der Blech-Druckmaschine
um dünne
Bleche, die beispielsweise nur eine Dicke von 0,12 mm aufweisen.
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Um den jeweiligen Bogen 15 optimal
an die Vordermarken 10 und die Seitenmarken 11 anzulegen,
so daß eine
reproduzierbare Positionierung vorliegt, ist die Reibung des Bogens 15 auf
den Gleitschienen 8 den jeweiligen Verhältnissen anpaßbar. Hierzu
ist vorgesehen, daß die
Gleitschienen 8 oder zumindest eine von ihnen gegen eine
andere austauschbar ist, die aus einem anderen Werkstoff als die
zuvor eingebaute besteht. Auf diese Art und Weise läßt sich
-je nach Werkstoff- die Reibung zwischen dem Bogen 15 und
der Gleitschiene 8 einstellen, um eine spaltfreie Anlage
an den Ausrichtanschlägen 9 zu
unterstützen.
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Alternativ oder zusätzlich kann
neben der Austauschbarkeit der Gleitschienen 8 vorgesehen sein,
daß sich
im Bereich der Zuführstrecke 1 mindestens
eine Magnetisierungseinrichtung 20 befindet. In der 1 sind zwei Magnetisierungseinrichtungen 20 dargestellt,
die sich unterhalb des Bogens 15 im Bereich der Gleitschienen 8 befinden.
Handelt es sich bei den Bögen 15 um
ferromagnetisches Blech, so kann -je nach Ansteuerung der Magnetisierungseinrichtungen 20-
eine auf den Bogen 15 wirkende Zusatzkraft eingestellt
werden, da mittels der Magnetisierungseinrichtungen 20 der
Auflagedruck des Bogens 15 auf den Gleitschienen 8 durch
magnetische Wirkung beeinflußbar
ist. Ebenso läßt sich durch
entsprechendes Vorgehen ein magnetischer Abstoßeffekt realisieren, wodurch
die Reibung zwischen dem Bogen 15 und den Gleitschienen 8 vermindert
werden kann.
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Die Magnetisierungswirkung läßt sich
auch dadurch erzielen, daß anstelle
der Magnetisierungseinrichtungen 20 (1) Wirbelstromeinrichtungen 21 (2) im Bereich der Zuführstrecke 1 befinden, die
in den elektrisch leitfähigen
Bögen 15,
die beispielsweise als Aluminiumbleche ausgebildet sein können, Wirbelströme erzeugen,
so daß sich
insgesamt wiederum magnetische Wirkungen einstellen, die genutzt
werden, um die Reibung zwischen dem jeweiligen Bogen 15 und
den Gleitschienen 8 in gewünschter Weise einzustellen.
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Die 3 zeigt
ein Ausführungsbeispiel,
daß ebenso
wie das Ausführungsbeispiel
der 2 beziehungsweise
der 1 ausgebildet ist,
jedoch keine Magnetisierungseinrichtungen oder Wirbelstromeinrichtungen
aufweist, sondern mit mindestens einer Blaslufteinrichtung 22 versehen
ist. Im Falle der 3 sind
zwei Blaslufteinrichtungen 22 vorgesehen. Die Blaslufteinrichtungen 22 weisen
Blasdüsen auf,
die Blasluft 23 in gewünschter
Weise auf den jeweiligen Bogen 15 blasen. Die Blasrichtung
verläuft in
der 3 etwa senkrecht
auf die Oberfläche
des Bogens 15. Es ist jedoch auch mög lich, daß ein Neigungswinkel zur Oberfläche des
Bogens 15 besteht oder daß sogar parallel zur Oberfläche geblasen wird.
Es ist dabei auch denkbar, daß von
der Unterseite her dem Bogen 15 Blasluft zugeführt wird.
Auch sind alle erwähnten
Blasrichtungen in beliebiger Kombination denkbar. Mittels der Blasluft 23 wird
der Bogen 15 mehr oder weniger an die Gleitschienen 8 angedrückt, so
daß sich
die Reibung zwischen dem Bogen 15 und den Gleitschienen 8 einstellen
läßt.
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Mittels einer nicht dargestellten
Steuer- oder Regeleinrichtung kann in Abhängigkeit von Vorgaben und Prozeßparametern
die Reibung zwischen dem Bogen 15 und den Gleitschienen 8 eingestellt
oder eingeregelt werden, so daß eine
optimale Anpassung erfolgen kann. Dies kann stufenweise oder aber
auch stufenlos erfolgen, wobei es im Falle eines Regelkreises möglich ist,
durch geeignete Sensoren die korrekte Anlage der Bogen 15 an
den Ausrichtanschlägen 9 zu
kontrollieren und gegebenenfalls eine entsprechende Regelung vorzunehmen,
wenn Abweichungen auftreten.
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Die 4 und 5 zeigen einen Bogen 15,
dessen hinterer Bereich 24 elastisch verformt ist. Der vordere
Bereich 25 ist unverformt, also eben. Die Verformung im
hinteren Bereich 24 besteht darin, daß die beiden hinteren Eckbereiche 26 leicht
nach oben gebogen sind. Es handelt sich dabei um nur wenige Millimeter.
Diese Maßnahme
führt dazu,
daß sich
der Bogen 15 versteift, so daß er optimal und flatterfrei
durch die Zuführstrecke 1 hindurchge führt werden
kann. In den 4 und 5 ist die Zuführrichtung
mittels der Pfeile 27 gekennzeichnet. Die elastischen Verformungen
der Eckbereiche 26 des Bogens 15 wird in der Zuführstrecke 1 durch
mechanische Beaufschlagung vorgenommen, indem dort in den Figuren
nicht dargestellte Mittel angeordnet sind, die diese Verformungen
vornehmen. Dabei ist es möglich,
daß der
Bogen auf entsprechende Auflaufschrägen aufläuft und durch sein Eigengewicht
die Verformungen erhält.
Es ist auch möglich,
daß von der
Oberseite her der mittlere hintere Bereich des Bogens 15 von
oben her beaufschlagt wird, um zu gewährleisten, daß sich die
Verformungen einstellen.
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Zusätzlich oder alternativ kann
vorgesehen sein, daß die
Verformungen der hinteren Eckbereiche 26 des Bogens 15 mittels
einer magnetisch wirkenden Vorrichtung durchgeführt werden, die ebenfalls in
den Figuren nicht näher
dargestellt ist. Diese Vorrichtung erzeugt aufgrund des Magnetismus
eine Kraftbeaufschlagung auf den Bogen, derart, daß sich die
gewünschte
Biegelinie im hinteren Bereich 24 des Bogens 15 einstellt.
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Zusätzlich oder alternativ kann
auch vorgesehen sein, daß die
mechanische Verformung im hinteren Bereich 24 mittels einer
Blasluft erzeugenden Vorrichtung erfolgt, das heißt, der
Bogen wird derart stark mit Blasluft im Bereich seiner hinteren
Ecken beaufschlagt, daß aufgrund
der Durchbiegung der Stabilisierungseffekt eintritt.
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Die 6 verdeutlicht
ein Ausführungbeispiel
einer Gleitschiene 8, die in Bogenlaufrichtung 30 auf
ihrer dem Bogen 15 zugewandten Seite eine Längsvertiefung 31 aufweist.
In die Längsvertiefung 31 mündet hinsichtlich
der Bogenlaufrichtung im stromaufwärtigen Bereich ein Luftkanal 32.
Dieser verläuft
zur Oberseite 33 der Gleitschiene 8 derart geneigt,
daß die
aus dem Luftkanal 32 in die Längsvertiefung 31 ausgeblasene
Luft eine Komponente aufweist, die in Richtung der Bogenlaufrichtung 30 weist.
Mittels der den Luftkanal 32 passierenden Blasluft läßt sich
die Reibung des Bogens 15 auf der Gleitschiene 8 einstellen.
Alternativ ist es auch möglich,
anstelle von Blasluft Saugluft zuverwenden, so daß der Bogen 15 auf
die Oberseite 33 der Gleitschiene 8 gesaugt werden
kann. Auf diese Art und Weise läßt sich
ebenfalls Einfluß auf
die Reibung nehmen.
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Die 7 zeigt
ein weiteres Ausführungsbeispiel
einer Gleitschiene 8, bei der mehrere, parallel zueinander
liegende, geneigt verlaufende Luftkanäle 32 vorgesehen sind,
die in eine gemeinsame Kammer 34 münden, die über eine Öffnung 35 mit Blasluft oder
mit Saugluft versorgt wird. Dementsprechend treten aus den Öffnungen 36 der
Luftkanäle 32 Blasluftströme aus oder
Saugluftströme
ein, um einen entsprechenden Einfluß auf den Bogen 15 auszuüben.
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Die 8 verdeutlicht
in schematischer Weise die auf einen Bogen 15 wirkenden
Kräfte,
wobei sich der Bogen 15 in Bogenlaufrichtung 30 entlang
einer Gleitschiene 8 bewegt. Die Reibungskraft FR ergibt sich aus dem Produkt des Reibungskoeffizenten μ und der
Normalkraft FN. Die Normalkraft FN entspricht der Gewichtskraft FG des
Bogens 15, sofern keine Zusatzkraft FZ auf
den Bogen 15 wirkt, also keine magnetische oder lufttechnische
Wirkung auf den Bogen 15 ausgeübt wird. Wird der Bogen 15 jedoch – gemäß einem
entsprechenden Ausführungsbeispiel-
von oben her beblasen, so daß sich
die aus der 8 hervorgehende
Zusatzkraft FZ einstellt, so ergibt sich
die Reibungskraft FR aus der Summe der Gewichtskraft
FG und der Zusatzkraft FZ multipliziert mit
dem Reibungskoeffizienten μ.
Wirkt die Zusatzkraft FZ auf die Unterseite
des Bogens 15, weil ein Beblasen der Bogenunterseite mittels
eines oder mehrere Luftkanäle 32 erfolgt,
so wird die Gewichtskraft FG des Bogens 15 um
die Zusatzkraft FZ reduziert. Dementsprechend
stellt sich eine andere Reibungskraft FR ein.