DE19815751A1 - Lautsprecher mit einem aus mehreren Bauteilen gebildeten Lautsprechergehäuse - Google Patents

Lautsprecher mit einem aus mehreren Bauteilen gebildeten Lautsprechergehäuse

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Abstract

Ein Lautsprecher mit einem Lautsprechergehäuse (7), das aus mehreren Bauteilen (1 bis 6) gebildet ist, in dem zumindest ein Chassis (8) mit unterschiedlich tönenden Schallabstrahlern (9) vorgesehen ist, und das mit Mitteln zum Entkoppeln der Chassis-Resonanzfrequenzen von den Gehäuse-Resonanzfrequenzen versehen ist. DOLLAR A Um ohne Erhöhung der Materialdicke, des Materialaufwandes einer besonderen Formgebung des Lautsprechergehäuses (7) eine Entkopplung der Chassis- und der Gehäuse-Resonanzen zu erzielen, wird vorgeschlagen, daß die Mittel zum Entkoppeln aus zwischen zwei aneinanderstoßenden Gehäuse-Bauteilen (4, 5; 1, 6) angeordneten, auf das Gewicht und das Eigenresonanzverhalten abgestimmte Dichtungen (10; 11) bestehen und daß die durch die jeweilige Dichtung (10; 11) getrennten Gehäuse-Bauteile (4, 5; 1, 6) gegeneinander verspannt sind.

Description

Die Erfindung betrifft einen Lautsprecher gemäß den Merkmalen des Oberbegriffes im Patentanspruch 1.
Bei den bekannten Lautsprechergehäusen bestehen Resonanzprobleme. Die Chas­ sis regen durch ihre Eigenschwingungen und die rückwärtig abgestrahlten Schallwel­ len in das Gehäuse die Wände des Gehäuses zum Mitschwingen an, d. h. die Sei­ tenwände bewegen sich nach außen und nach innen. In der Wandmitte ist die Schwingungsweite größer als am Rand, wo die einzelnen flachen Bauteile miteinan­ der verbunden sind. Ferner wird das Bauteilmaterial, z. B. Holz, zu Eigenschwingun­ gen angeregt. Dabei führt das Bauteil als solches nicht die Bewegung aus, sondern der Werkstoff schwingt in sich selbst.
Die bekannten Lautsprechergehäuse sind im allgemeinen quaderförmig ausgebildet. Als Werkstoff wird neben Holz eine mitteldichte Faserplatte (aus Holz) oder eine Spanplatte eingesetzt. Es sind schon Innenverstrebungen angewendet worden, die aus Querstreben, Leisten, Stegen u. dgl. bestehen. Solche Versteifungen bewirken jedoch nur eine höhere Stabilität, wobei kleinere Teilflächen in einem höheren Fre­ quenzbereich schwingen.
Eine andere bekannte Bauweise beruht auf Verbundmaterial, d. h. unterschiedlichen Holzarten, Bitumen, Dämmstoffen, die miteinander verbunden werden.
Aus Kostengründen wird Holz gegenüber diesen Spezialmaterialien in großem Um­ fang vorgezogen, obwohl Werkstoffe mit einer hohen inneren Dämpfung (z. B. Acryl) Resonanzproblemen recht vorteilhaft entgegenwirken.
Die bekannten Bauweisen besitzen daher den Nachteil, daß zwar eine Stabilität der Konstruktion erhöht wird, ohne das Resonanzproblem nennenswert zu lösen, daß jedoch einzelne Bauteile in sich schwingen und daher eine Steigerung unerwünsch­ ter Resonanzen nicht ausgeschlossen werden kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ohne Erhöhung der Materialdicke, des Materialaufwandes, einer besonderen Formgebung des Lautsprechergehäuses und damit der Kosten, eine Entkopplung der Chassis- und der Gehäuse-Resonanzfre­ quenzen zu erzielen.
Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale im kennzeichnen­ den Teil des Patentanspruches 1 gelöst. Dadurch wird nicht nur eine zufriedenstel­ lende Stabilität des Lautsprechergehäuses erreicht, sondern gleichzeitig die ge­ wünschte Entkopplung durch die Dichtung erzielt, die aufgrund ihres Aufbaus, ihrer Dicke und ihrer Werkstoffeigenschaften in der Lage ist, den größten Teil der Schwingungen zu absorbieren und eine unerwünschte Übertragung auf die angren­ zenden Bauteile zu verhindern. Dabei ist es möglich, eine Kraft auf dis aneinander­ stoßenden Bauteile genau zu definieren. Die Erhöhung der Stabilität eines schwä­ cher bemessenen Gehäuses wird daher mit der Unterdrückung von Schwingungen verbunden. Der Lautsprecher zeichnet sich demzufolge durch verbesserte Tonei­ genschaften aus.
Für die Kraft-Definition ist es vorteilhaft, daß die jeweils mit Dichtungen versehenen Gehäuse-Bauteile einstellbar gegeneinander verspannbar sind. Dabei können Ab­ messungen der Bauteile, Werkstoffe, Dichte, Gewicht u. dgl. berücksichtigt werden.
Die praktische Ausführung der Mittel für die zu definierenden Spannkräfte sieht vor, daß die durch eine Dichtung getrennten Gehäuse-Bauteile mittels im Inneren des Lautsprechergehäuses angeordneten Spannstangen gegeneinander einstellbar ver­ spannt sind.
Sowohl die Montage des Lautsprechergehäuses als auch die Einstellung der zu de­ finierenden Spannkräfte sind dahingehend berücksichtigt, daß die Spannstangen jeweils aus einem Stab mit Innengewinde und in dem flachen Gehäuse-Bauteil mit ihrem Schraubenkopf jeweils eingelassenen Gewindeschrauben gebildet sind.
Die Betätigung beim Einstellen der Spannkräfte und die Kraftübertragung selbst werden vorteilhafterweise dadurch unterstützt, daß die Gewindeschrauben mit einer relativ großen Kopfauflagefläche in das jeweilige Gehäuse-Bauteil eingelassen sind.
Eine Einteilung der Spannkräfte, die anteilmäßige Übertragung in Abhängigkeit der Gehäusegröße, der Bauteilgröße u. dgl. wird nach einer anderen Verbesserung da­ durch erreicht, daß zwei sich gegenüberliegende Gehäuse-Bauteile mittig zwischen entkoppelnden Dichtungen gegen paarweise Front- und Rückplatten-Bauteile bil­ denden Seiten-Bauteilen mittels einer Spannstange verspannt sind.
Dabei kann es zweckmäßig sein, daß eine Spannstange oder ein Spannstangenpaar jeweils in einer Mittenebene des Lautsprechergehäuses angeordnet sind. Dadurch ergeben sich symmetrische und gleichgroße Spannkräfte.
Eine andere Spannkraft-Verteilung ergibt sich dadurch, daß zwei oder mehrere Spannstangen in übereinanderliegenden, parallelen Ebenen angeordnet sind. Eine solche Gestaltung empfiehlt sich bei größeren Lautsprechergehäusen.
Um das Gehäuse aus einer verminderten Anzahl von Bauteilen herzustellen, wird weiter vorgeschlagen, daß ein Deckel-Bauteil oder ein Boden-Bauteil und ein an­ grenzendes Bauteil einstückig ausgeformt sind. Eine einstückige Ausgestaltung ent­ steht auch bei fest verbundenen Bauteilen.
Bei einer kleinstmöglichen Anzahl von Bauteilen können Resonanzerscheinungen auch zusätzlich dadurch reduziert werden, daß im Eckenbereich aneinanderstoßen­ der Bauteile, die ohne Dichtung ausgebildet sind, die Wanddicke des Deckel- Bauteils und des angrenzenden Bauteils verringernde Einschnitte vorgesehen sind. Diese gezielten Materialunterbrechungen minimieren die Eigenresonanzen und die Anregung zum Schwingen. Eine Schwingungsausbreitung wird unterbrochen. Die Stabilität wird gezielt erniedrigt und dadurch werden die Resonanzen reduziert und in einen tieferen Frequenzbereich verlegt.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt und werden nachfolgend näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Draufsicht des Lautsprechergehäuses im Schnitt,
Fig. 2 einen Eckenbereich zwischen einem Deckel-Bauteil und einem Rückplatten-Bauteil und
Fig. 3 eine perspektivische Gesamtansicht des Lautsprechergehäuses.
Der Lautsprecher ist mit einem Lautsprechergehäuse 7 ausgestattet, das aus einem flachen Front-Bauteil 1, einem Deckel-Bauteil 2, einem Boden-Bauteil 3, einem Rückplatten-Bauteil 4, einem linken Seiten-Bauteil 5 und einem rechten Seiten- Bauteil 6 gebildet ist. In dem Lautsprechergehäuse 7 ist zumindest ein Chassis 8 mit unterschiedlich tönenden Schallabstrahlern 9 für unterschiedliche Resonanzfrequen­ zen vorgesehen. Außerdem sind Mittel zum Entkoppeln der Chassis-Resonanz­ frequenzen von den Gehäuse-Resonanzfrequenzen vorgesehen.
Diese Mittel (Fig. 1) zum Entkoppeln der Chassis- und der Gehäuse-Resonanzfre­ quenzen bestehen aus zwischen zwei aneinanderstoßenden Gehäuse-Bauteilen 4 und 5 bzw. 1 und 6 angeordneten, auf das Gewicht und das Eigenresonanzverhalten abgestimmte Dichtungen 10 bzw. 11. Die jeweiligen Gehäuse-Teile 2 bis 6, die durch die jeweilige Dichtung 10 bzw. 11 voneinander beabstandet sind, sind außer­ dem gegeneinander verspannt. Die Verspannung ist einstellbar, wobei jede der Dichtungen 10 bzw. 11 zwischen dem jeweiligen Bauteile-Paar so angeordnet ist, daß die angewendete Spannkraft in Anbetracht der Dicke der Dichtung 10; 11 noch keine Berührung der Bauteile unter sich bewirkt. Die Dichtungen 10 und 11 können mit flachem Querschnitt ausgeführt sein. Der Flach-Querschnitt kann auch mit einer umlaufenden Rippe (ohne Verwendung eines Klebstoffes) in dem jeweiligen Bauteil eingefügt sein. Gemäß Fig. 3 ist eine solche umlaufende Dichtung 10; 11 gezeigt.
Die Verspannbarkeit wird mittels im Inneren des Lautsprechergehäuses 7 angeord­ neten Spannstangen 12 gestaltet. Jede Spannstange 12 ist aus einem Stab 12a mit Innengewinde 12b hergestellt und mit einem Schraubenkopf 13a einer zugehörigen Gewindeschraube 13 in dem betreffenden Seiten-Bauteil 5 bzw. 6 eingelassen, so daß das Bauteil nach außen glatt abschließt. Der Schraubenkopf 13a besitzt eine relativ große Kopfauflagefläche 13b zur Aufnahme der entstehenden Flächenpreß­ kräfte.
Es sind zwei sich gegenüberliegende Gehäuse-Bauteile 1 bzw. 4 mittig zwischen den entkoppelnden Dichtungen 10 bzw. 11 gegen paarweise Front- und Rückplat­ ten-Bauteile 1, 4 bildenden Seiten-Bauteilen 5 und 6 mittels einer Spannstange 12 verspannt.
Eine Spannstange 12 oder ein Spannstangenpaar 12c ist jeweils in einer Mittenebe­ ne 14 des Lautsprechergehäuses 7 angeordnet (Fig. 1).
Zwei derartige Spannstangen 12 können auch in übereinanderliegenden, parallelen Ebenen 15 angeordnet sein (Fig. 3).
Eine zusätzliche Ausgestaltung ist in Fig. 2 dargestellt. Der Deckel-Bauteil 2 oder ein Boden-Bauteil 3 (Fig. 3) und ein angrenzendes Rückplatten-Bauteil 4 sind einstückig ausgeformt. In einem Eckenbereich 16 (Fig. 2) stoßen Bauteile aneinander, die ohne eine Dichtung 10 bzw. 11 ausgebildet sind. Die Wanddicke 17 des Deckel-Bauteils 2 und des angrenzenden Rückplatten-Bauteils 4 ist durch Einschnitte 18 und 19 ver­ ringert.
Wie in Fig. 3 weiter gezeigt ist, ist zur Übertragung der Spannkräfte über die Gewin­ deschrauben 13 eine Metalleiste 20 in das linke Seiten-Bauteil 5 und in das rechte Seiten-Bauteil 6 eingefügt.
Wie in Fig. 2 noch dargestellt ist, kann der Eckenbereich 16 durch einen Vollquer­ schnitt 21 ausgeführt sein, so daß das Deckel-Bauteil 2 und das Rückplatten-Bauteil 4 ineinander übergehen. Ebenso ist noch von Bedeutung, daß eine Auflagefläche 22 für die Dichtungen 10 bzw. 11 in einem ausreichenden Abstand 23 zum jeweiligen Rückplatten-Bauteil 4 bzw. Front-Bauteil 1 gehalten wird.
Der Lautsprecher kann insbesondere zur anspruchsvollen Musikwiedergabe vorteil­ haft eingesetzt werden.
Bezugszeichenliste
1
Front-Bauteil
2
Deckel-Bauteil,
3
Boden-Bauteil
4
Rückplatten-Bauteil
5
linker Seiten-Bauteil
6
rechter Seiten-Bauteil
7
Lautsprechergehäuse
8
Chassis
9
Schallabstrahler
10
Dichtung
11
Dichtung
12
Spannstange
12
aStab
12
bInnengewinde
12
cSpannstangenpaar
13
Gewindeschrauben
13
aSchraubenkopf
13
bKopfauflagefläche
14
Mittenebene
15
parallele Ebenen
16
Eckenbereich
17
Wanddicke
18
Einschnitt
19
Einschnitt
20
Metalleiste
21
Vollquerschnitt
22
Auflagefläche
23
Abstand

Claims (10)

1. Lautsprecher mit einem aus mehreren Bauteilen gebildeten Lautsprecherge­ häuse, in dem zumindest ein Chassis mit breitbandiger Schallabstrahlung für unterschiedliche Resonanzfrequenzen vorgesehen ist, und mit Mitteln zum Entkoppeln der durch die Schallabstrahlung des Chassis angeregten Gehäu­ se-Resonanzen, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel zum Entkoppeln der angeregten Gehäuse-Resonanzen aus zwischen zwei aneinanderstoßenden Gehäuse-Bauteilen (4, 5; 1, 6) angeord­ neten, auf das Gewicht und das Eigenresonanzverhalten abgestimmte Dich­ tungen (10; 11) bestehen und daß die durch die jeweilige Dichtung (10; 11) getrennten Gehäuse-Bauteile (4, 5; 1, 6) gegeneinander verspannt sind.
2. Lautsprecher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die jeweils mit Dichtungen (10; 11) versehenen Gehäuse-Bauteile (4, 5; 1, 6) einstellbar gegeneinander verspannbar sind.
3. Lautsprecher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die durch eine Dichtung (10; 11) getrennten Gehäuse-Bauteile (4, 5; 1, 6) mittels im Inneren des Lautsprechergehäuses (7) angeordneten Spannstan­ gen (12) gegeneinander einstellbar verspannt sind.
4. Lautsprecher nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannstangen (12) jeweils aus einem Stab (12a) mit Innengewinde (12b) und in dem flachen Gehäuse-Bauteil mit ihrem Schraubenkopf (13a) je­ weils eingelassenen Gewindeschrauben (13) gebildet sind.
5. Lautsprecher nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Gewindeschrauben (13) mit einer relativ großen Kopfauflagefläche (13b) in das jeweilige Gehäuse-Bauteil (5, 6) eingelassen sind.
6. Lautsprecher nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zwei sich gegenüberliegende Gehäuse-Bauteile (1; 4) mittig zwischen entkoppelnden Dichtungen (10; 11) gegen paarweise Front- und Rückplatten- Bauteile (1; 4) bildenden Seiten-Bauteilen (5, 6) mittels einer Spannstange (12) verspannt sind.
7. Lautsprecher nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß eine Spannstange (12) oder ein Spannstangenpaar (12c) jeweils in einer Mittenebene (14) des Lautsprechergehäuses (7) angeordnet sind.
8. Lautsprecher nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß zwei oder mehrere Spannstangen (12) in übereinanderliegenden, paralle­ len Ebenen (15) angeordnet sind.
9. Lautsprecher nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß ein Deckel-Bauteil (2) oder ein Boden-Bauteil (3) und ein angrenzendes Bauteil (4) einstückig ausgeformt sind.
10. Lautsprecher nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß im Eckenbereich (16) aneinanderstoßender Bauteile, die ohne Dichtung (10; 11) ausgebildet sind, die Wanddicke (17) des Deckel-Bauteils (2) und des angrenzenden Bauteils (4) verringernde Einschnitte (18; 19) vorgesehen sind.
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