DE19814499C2 - Wellness-Oase - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Wellness-Oase, die eine neue Kombination ansich bekannter Elemente zur ganzheitlichen Körperpflege und -erfahrung zusammen­ fasst.

Die Einzelmodule sollen "inszeniert werden", wenn der Benutzer in seiner norma­ len, häuslichen Badewanne liegt.

Seit einigen Jahren ist ein starker Trend hin zu ganzheitlichen Erlebniswelten zu beobachten, der seinen Niederschlag u. a. in der Konstruktion von sogenannten "mind machines" gefunden hat. In der einfachsten Ausprägung besteht eine solche mind machine aus einem Kopfhörer, über den entspannende Musik zugeführt wird und einer speziellen Brille, die stehende oder bewegte Bilder in die Augen projiziert.

In der vollendetsten Ausprägung legt sich der Benutzer in eine eiförmige Kapsel, die er dann schließt, womit er sich auch symbolisch von der Aussenwelt abtrennt. In diesem Mikrokosmos werden ihm, ähnlich wie im vorgenannten Beispiel, opti­ sche, akustische und auch olfaktorische Reize, z. B. über Duftlampen, zugespielt. Die akustischen Angebote können z. B. entspannende Musikstücke, Naturgeräusche oder auch suggestiv gelesene Texte sein. Solche Geräte sind sehr beliebt zum Stressabbau und zum Erreichen einer tiefen Entspannung.

Ferner gibt es eine Wellness-Sauna, die unter dem Titel "Saunabaden mit Sound & Video" im Heft 9/10 der Zeitschrift "Schwimmbad & Sauna" vom September/Okto­ ber 1997 auf Seite 110 vorgestellt wurde. Außer den üblichen Komfortmerkmalen besitzt sie auch TV, Video und eine HiFi-Anlage, womit Naturvideos und ausge­ wählte Musikstücke während des Saunabades eingespielt werden können. Ferner verfügt sie über eine indirekte Beleuchtung mit Farbenspiel aus Edelsteinen und Kristallen, und sie spricht auch den Geruchssinn an über einen mit frischem Heu gefüllten Aromabehälter.

Ein ganz wesentlicher Teil unserer Wahrnehmung wird mit diesen "Wellness-machi­ nes" bislang jedoch kaum erreicht obwohl er sich des größten Organs im Körper bedient und die ausgedehnteste Aufnahmeoberfläche aufweist: der Tast- und Be­ rührungssinn an der Haut; ferner auch die Druckrezeptoren in Muskulatur, Binde­ gewebe und inneren Organen.

Zwar gibt es Massagematten, die eine über Musikwellen modulierte Massage in den Körper leiten können. Sie wirken aber nur punktuell und maximal über ein Viertel bis ein Drittel der Hautoberfläche ein.

Irgendwie störend bei all den genannten Methoden ist auch die Schwerkraft. Zum vollständigen Wohlfühlen sollte diese nahezu aufgehoben sein, was z. B. in einem Wasserbad der Fall ist. Zusammen mit dieser annähernden Aufhebung der Schwer­ kraft ist das warme Wasserbad eine starke Reminiszenz an die angenehme Zeit im mütterlichen Uterus.

Aufgabe der Erfindung ist deshalb die Definition und Konstruktion eines Wellness- Gerätes, das wirklich alle Sinne positiv anspricht und ein echt ganzheitliches Körpererleben ermöglicht, und dies mit nicht allzu unerschwinglichen Methoden, wobei der Badende sich diesen Eindrücken mit ungeteilter Aufmerksamkeit hingibt.

Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch die im kennzeichnenden Teil des Hauptanspruchs dazu angegebenen Merkmale gelöst.

Wie in der Beschreibungseinleitung bereits argumentiert, kommt es der Erfindung darauf an, möglichst viele, wenn nicht alle Sinneskanäle des Menschen, simultan oder auch sequentiell, mit angenehmen Reizen zu versorgen und ihn so zu einer subjektiven Traumwelt zu entführen, die im Idealfall letztlich in einen temporären Trancezustand mündet. Auch die bisher auf dem Markt befindlichen Systeme geben vor, dies zu können, vernachlässigen aber unser mit Abstand größtes Sinnesorgan, die Hautoberfläche mit ihren Tast- und Berührungsrezeptoren. Die umfassende, wirklich allseitige Aktivierung der Hautsinne gelingt am selbstver­ ständlichsten in einem Wannenbad, das schon im ruhigen Zustand über Tempera­ turreize, Auftrieb, Wasserbenetzung und veränderten Bewegungswiderstand ange­ nehme Empfindungen vermittelt. Potenziert werden diese Positiveindrücke durch eine künstliche Turbulenz, wie sie z. B. mittels Luftsprudelmassagebädern auf ein­ fache Weise erzeugt werden kann.

In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sind deshalb Einrichtungen, welche Gesichtssinn, Hörsinn und Riechsinn ansprechen, mit einem Gebläsemotor zur Erzeugung der Sprudelluft in einem Gehäuse zusammengefasst, das entweder mit passendem Design neu hergestellt ist oder ein handelsübliches Bad-Hoch- oder -Unterschränkchen darstellt. Der Trend nicht nur bei Wellness-Geräten geht hin zu automatischen Abläufen, bei denen der Benutzer überhaupt nichts mehr tun muss und völlig passiv verwöhnt wird. Dem kommt ein Steuerelement entgegen, das bei der erfindungsgemäßen Wellness-Oase sämtliche Erlebnismodule aufruft, kombi­ niert und regelrecht inszeniert. Dies kann nach Wunsch chaotisch geschehen oder aber nach vorbestimmtem Programm. Diese Programme werden naheliegender­ weise an verschiedene Gemütsverfassungen/Stimmungen angepasst. Das Steuer­ element moduliert dann die einzelnen Erlebnisqualitäten in psychologisch ausge­ klügelter Weise zu einem Gesamterleben, das die erstrebte Stimmungslage fördern hilft.

Um noch mehr Reizqualitäten anbieten zu können und hin zu einer wirklich ganz­ heitlichen Körpererfahrung zu kommen, gesellt sich zum Gebläsemotor bei einer Luxusausführung der Erfindung auch noch ein Kompressor, der die Druckluft zur Zerstäubung feinster Perlbläschen liefert, sowie eine Umlaufpumpe, die Wasser aus der Wanne ansaugt und dieses zur Erzeugung einer Wasserstrahlmassage wieder zur Wanneneinlage zurückleitet. Diese verfügt demgemäß über drei Verteilersyste­ me, nämlich für die Massagesprudelung, die fein streichelnden Perlbläschen und die dynamische Wasserstrahlmassage. In den weiteren Unteransprüchen sind sowohl Ausgestaltungen der optischen/akustischen/olfaktorischen Reizangebote aufgeführt wie auch Einrichtungen zur Hebung des Badekomforts und zur Erleichterung der sich ggfls. an das Wannenbad anschließenden Körperpflegeschritte.

So können z. B. die gewünschten Badezusätze nach genauer Vorgabe zu einem bestimmten Zeitpunkt des Bades ins Badewasser freigesetzt werden. Dies kann auch programmgesteuert geschehen.

Ein Duftspender, z. B. ein Zerstäuber oder Verdampfer ätherischer Öle, leitet diese entweder frei in die Luft des Badezimmers oder er schleust sie in den Luftstrom zum Sprudel- oder Perlbad ein, so dass sie sich in den Luftbläschen befinden, die an der Wasseroberfläche platzen. Da nach wissenschaftlichen Untersuchungen die hierbei entstehenden Spritztropfen mit den ätherischen Ölen beladen sind und vom Badenden eingeatmet werden, ergibt sich hierbei eine nicht unerhebliche Aufnahme dieser Substanzen in den Körper via Inhalation.

Als optische Elemente können Farbenorgeln eingesetzt werden, evtl. kombiniert mit Flüssigkeitssäulen, in denen, wie in der Badewanne ja auch, Perlbläschen aufstei­ gen. Um die Illusion für den Badenden komplett zu machen, kann dieser "seine Welt" auch dadurch nach aussen abschließen, dass er eine Art Sternenhimmel über seine Badewanne wie einen Vorhang zuzieht. Dieser besteht aus einer Dekorfolie - z. B. ein Nachthimmel oder ein Sonnenuntergang - besetzt mit einer Vielzahl klei­ ner Lämpchen in Niederspannungsausführung. All diesen Elementen ist eine starke suggestive Komponente zu eigen.

Wer sich eher zerstreuen möchte, für den kann ein ins Gehäuse integrierter Fernse­ her vorgesehen werden.

Die akustische Seite wird abgedeckt durch ein ins Gehäuse integriertes CD-Modul, das sein Programm vorzugsweise drahtlos, z. B. per Infrarot, an einen Kopfhörer übermittelt, den der Badende trägt. Die CD's können klassische Musik, indische Meditationsmusik, Naturgeräusche z. B. Regenwald oder Meeresbrandung, oder aber suggestive Texte/Lesungen enthalten. Gleichfalls denkbar sind Übungspro­ gramme für denjenigen, der in der Badewanne z. B. Gymnastik durchführen möchte. Die Steuerung all dieser Module geschieht am bequemsten über eine transformato­ risch aufzuladende Fernbedienung, die der Badende griffbereit in seiner Nähe hat.

Ansprüche 15-20 beinhalten die oben erwähnten praktischen Accessoires, z. B. einen Hocker/Sessel, der auch mit einer Trockeneinrichtung für den Körper und die Haare ausgestattet sein kann, dann eine ausschwenkbare Bar mit z. B. Vitamin­ getränken, eine Massagestation und eine Pedicure/Manicure-Station, mit der die Körperpflege nach dem Bad gezielt forgesetzt werden kann.

Ein Spiegel, z. B. ein ausklappbarer Kosmetikspiegel, ergänzt das Körperpflege­ angebot der Wellness-Oase.

Die Vorteile einer erfindungsgemäßen Wellness-Oase sind im wesentlichen bereits bei der technischen Beschreibung genannt worden. Zusammenfassend können wir feststellen, dass die Wellness-Oase ihrem schon im Namen zum Ausdruck kom­ menden Anspruch dadurch gerecht wird, dass sie prinzipiell alle den menschlichen Körper möglichen Wahrnehmungen gleichzeitig oder in einer Abfolge anzusprechen vermag.

Claims (22)

1. Wellness-Oase, die über Einrichtungen verfügt, welche den Gesichtssinn, den Hörsinn und den Riechsinn des im Badewasser liegenden Menschen ansprechen, dadurch gekennzeichnet,
dass sie mit einer bestehenden, eingebauten Badewanne kombinierbar ist,
dass die im Oberbegriff genannten Einrichtungen mit einem Luftsprudel­ massagebad zu einer Einheit zusammengefasst sind und
dass in einem zentralen Steuerelement veränderliche Programmabläufe eingespeichert sind, die der Benutzer abrufen kann und die ihm dann jeweils optische, olfaktorische, akustische und auch - über Sprudel- und Perlmassa­ ge - taktile Reize in modulierter Weise anbieten.

2. Wellness-Oase nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Gebläsemotor mit den im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Einrichtungen zur Anregung der Sinne in einem Gehäuse zu­ sammengefasst ist.

3. Wellness-Oase nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass ausser dem Gebläse zur Erzeugung der Sprudelluft ein Kompressor zur Drucklufterzeugung für eine feine Perlsprudelung sowie eine Umlaufpumpe zur Bereitstellung einer Wasserstrahlmassage im o. g. Gehäuse eingebaut sind.

4. Wellness-Oase nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, dass die Wanneneinlage über drei Verteilersysteme verfügt, nämlich für massierende Sprudelluft, für aufperlende Feinbläschen und für gerichtete Wasserstrahlen.

5. Wellness-Oase nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, dass in der Wanneneinlage eine Vorrichtung zur dosierten, zeitlich vorbe­ stimmbaren Freisetzung von Badezusätzen eingebaut ist.

6. Wellness-Oase nach einem der Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet, dass im Gehäuse ein nachfüllbarer Duftspender vorgesehen ist, der seine Aromaessenzen wahlweise in die freie Luft entlässt oder aber in die Sprudel- oder Perlluft einspeist, die zur Wanneneinlage gepumpt wird.

7. Wellness-Oase nach einem der Ansprüche 1-6, dadurch gekennzeichnet, dass eine steuerbare Farbenorgel integriert ist.

8. Wellness-Oase nach einem der Ansprüche 1-7, dadurch gekennzeichnet, dass eine beleuchtbare Flüssigkeitssäule mit aufperlenden Bläschen ange­ schlossen ist.

9. Wellness-Oase nach einem der Ansprüche 1-8, dadurch gekennzeichnet, dass ein Fernseher, für den Badenden gut sichtbar, ins Gehäuse integriert ist.

10. Wellness-Oase nach einem der Ansprüche 1-9, dadurch gekennzeichnet, dass ein CD-Modul ins Gehäuse eingebaut ist, das sein Signal drahtlos an einen Kopfhörer übermittelt, den der Badende trägt.

11. Wellness-Oase nach einem der Ansprüche 1-10, dadurch gekennzeichnet, dass für die Steuerung aller bislang genannten Erlebnismodule eine trans­ formatorisch/kontaktlos aufladbare Fernbedienung vorgesehen ist mit akustischer/optischer Rückmeldung.

12. Wellness-Oase nach einem der Ansprüche 1-11, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse wie ein Hocker/Sessel ausgeformt ist.

13. Wellness-Oase nach einem der Ansprüche 1-12, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse über eine ausschwenkbare Bar verfügt.

14. Wellness-Oase nach einem der Ansprüche 1-13, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse auf feststellbaren Fußrollen ruht.

15. Wellness-Oase nach einem der Ansprüche 1-14, dadurch gekennzeichnet, dass eine Massagestation ins Gehäuse integriert ist zur gezielten manuellen Massage vor oder nach dem Erlebnisbad.

16. Wellness-Oase nach einem der Ansprüche 1-15, dadurch gekennzeichnet, dass eine Pedicure-/Manicure-Station eingebaut ist mit spezieller Fußraste und Handauflage zur Entlastung der Haltearbeit während der Pedicure/­ Manicure.

17. Wellness-Oase nach einem der Ansprüche 1-16, dadurch gekennzeichnet, dass im Gehäuse zusätzlich eine Box für Hygieneartikel u. dgl. eingebaut ist.

18. Wellness-Oase nach einem der Ansprüche 1-17, dadurch gekennzeichnet, dass eine Warmluft-Trocknungseinrichtung für Haare und Körper integriert ist.

19. Wellness-Oase nach einem der Ansprüche 1-18, dadurch gekennzeichnet, dass die Trocknungseinrichtung nach Anspruch 21 in einen Sessel nach An­ spruch 15 einbezogen ist.

20. Wellness-Oase nach einem der Ansprüche 1-19, dadurch gekennzeichnet, dass über der Badewanne ein zuziehbarer, zeltartiger Sternenhimmel vorge­ sehen ist, der aus einer dünnen, durchgefärbten Dekorfolie und einer Vielzahl von darin eingelassenen Niederspannungslämpchen besteht.

21. Wellness-Oase nach einem der Ansprüche 1-20, dadurch gekennzeichnet, dass sämtliche Einrichtungen, die in den vorhergehenden Ansprüchen beschrieben sind, in einem handelsüblichen Bad-Hochschrank oder -Unterschrank untergebracht sind.

22. Wellness-Oase nach einem der Ansprüche 1-21, dadurch gekennzeichnet, dass am Gehäuse ein ausklappbarer Spiegel vorhanden ist.