DE19814226A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Partikeln - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von PartikelnInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Herstellen von Feststoffpartikeln aus Schmelzen, Suspensionen und Lösungen. Mit einer Sprühvorrichtung werden grobe Partikel (2) aus der Flüssigkeit (1) hergestellt und in einer Wirbelschicht (3) aus feinen Partikeln (4), die sich unter der Zerstäubungsvorrichtung befindet, durch Kühlen oder Trocknen zur Erstarrung gebracht. Dabei lagert sich eine dünne Schicht feiner Partikel (4) als Hülle an die groben Partikel (2) an. Die groben Partikel werden oben in die Wirbelschicht aufgegeben und unten gemeinsam mit feinen Partikeln ausgetragen. Nach der Trennung im Sichter (5) von groben und feinen Partikeln werden die groben Partikel (2) in einer nachgeschalteten zweiten Wirbelschicht (6) weiter verfestigt. Die feinen Partikel (4) werden in einem getrennten Apparat (10) ebenso durch Versprühen hergestellt.
Description
Die Erfindung betrifft das Herstellen von Partikeln aus Schmelzen, Suspensio
nen und oder Lösungen durch grobteiliges Versprühen dieser Flüssigkeiten mit
anschließendem Erstarren der erzeugten Partikeln in einer Wirbelschicht aus
feinen Partikeln.
Das Herstellen von Partikeln aus Schmelzen, Lösungen und oder Suspensio
nen erfolgt üblicherweise in Prill- bzw. Sprühtürmen. Wenn die Verfestigung
durch Trocknung der versprühten Partikeln erfolgt, spricht man von Sprühtrock
nung. Die Flüssigkeit wird mit Düsen oder auch mit Rotationszerstäubern zu
nächst versprüht. Die Partikeln werden dann im umgebenden Gas auf ihre End
fallgeschwindigkeit abgebremst und erstarren anschließend auf ihrem Weg
durch den Apparat entweder durch Kristallisation oder durch Trocknung. Die
Gasführung kann sowohl im Gleich- als auch im Gegenstrom zur Partikelbewe
gung erfolgen.
Die zur Erstarrung der Partikeln notwendige Zeit t hängt dabei stark von der
Partikelgröße d ab. Angenähert gilt t ∼ d2. Die Fallgeschwindigkeit der Partikeln,
im umgebenden Gasstrom nimmt mit zunehmender Partikelgröße zu und des
halb die Verweilzeit bei vorgegebener Apparateabmessung ab. Aus diesem
Grund ist die erreichbare maximale Partikelgröße in der Praxis begrenzt. Große
Partikeln erfordern bei diesem Verfahren hohe Apparate um die nötige Verweil
zeit einzuhalten. Außerdem sorgt die Turbulenz in der Gasphase für eine sto
chastische Querbewegung der Partikeln im Gas, wodurch es zur Agglomeration
der Partikeln kommen kann oder diese an der Wand des Apparates anhaften,
solange die Oberfläche der Partikeln noch nicht verfestigt ist. Deshalb ist es er
forderlich neben großen Apparatehöhen auch große Strömungs- bzw. Appara
tequerschnitte vorzusehen um die Kollisionshäufigkeit der Partikeln zu reduzie
ren. Zudem wird häufig eine hohe Temperaturdifferenz zwischen Oberflächent
emperatur der Partikeln und der Gastemperatur eingestellt, damit die Abmes
sung des Sprühturms begrenzt werden kann. Diese Maßnahme führt allerdings
im Falle der Sprühtrocknung häufig zur Ausbildung von hohlen Partikeln mit ei
ner harten Schale. Das Redispergierverhalten dieser Partikeln in ihrer weiteren
Anwendung ist dann häufig unbefriedigend.
Übliche Partikelgrößen liegen bei der Sprühtrocknung aus den erwähnten
Gründen im Korngrößenbereich d < 400 µm. Häufig erfolgt nach dem Erstarren
der Partikeln noch ein weiterer Behandlungsschritt, in dem die verfestigten Parti
keln noch weiter abgekühlt oder getrocknet werden. Weil die Oberfläche der
Partikeln bereits erstarrt ist, können sie in einem dem Sprühturm nachgeschal
teten wesentlich kleineren Apparat, z. B. in einer Wirbelschicht in dichter Anord
nung, weiter gekühlt oder getrocknet werden, wobei die Berührung der Parti
keln nicht mehr zum Verkleben führt. Dieses Vorgehen ermöglicht eine Begren
zung der Abmessungen des Sprühturms und eine günstigere Energieausnüt
zung. Bei vorgegebenen Apparateabmessungen kann die Temperaturdifferenz
zwischen Oberflächentemperatur der Partikeln und der Gastemperatur be
grenzt werden und dadurch im Fall der Sprühtrocknung die Neigung zur Ausbil
dung von hohlen Partikeln mit harten Schalen zumindest reduziert werden.
Bei dieser Nachbehandlung aber auch schon bei der ersten Tropfenbildung, die
eine bestimmte Partikelgrößenverteilung aufweist, fällt häufig Feingut an, das
meist mit einer pneumatischen Förderung wieder in die Nähe der Sprühvorrich
tung aufgegeben wird, um es wieder einzubinden. Somit arbeitet der gesamte
Prozeß praktisch ohne Staubanfall. Dieses Vorgehen wird beispielsweise in
Broschüren der Firmen NIRO, Kopenhagen oder APV-Anhydro beschrieben.
Für einige technische Anwendungen sind Partikelgrößen im Bereich d < 400 µm
erwünscht Gröbere Partikeln haben den Vorteil, daß sie meist staubarm sind
und eine verbesserte Rieselfähigkeit aufweisen. Zur Herstellung von Partikeln
im Korngrößenbereich 0,4 < d < 20 mm werden daher häufig sog. Aufbauagglo
merationsverfahren eingesetzt. Bei diesen Verfahren wird Pulver mit einem Bin
demittel agglomeriert, das feinteilig in die bewegte Partikelschüttung eingedüst
wird. Dies kann z. B. in Drehtrommeln, rotierenden Tellern oder auch in Wirbel
schichten erfolgen.
Bei einem anderen Verfahren wird die gesamte Flüssigkeit, eine Schmelze, Su
spension oder Lösung feinteilig versprüht und die Sprühpartikeln auf schon vor
handene gröbere Partikeln angelagert und verfestigt. Erfolgt dieser Prozeß in
einer Wirbelschicht spricht man von "Sprühbettgranulierung". Dies ist beispiel
haft in folgender Literatur beschrieben: H. Uhlemann, Chem.-Ing.-Tech. 62
(1990), S. 822-834.
Dieses Verfahren erfordert einerseits das feinteilige Versprühen der gesamten
Flüssigkeit mit vergleichsweise hohem Energieaufwand, andererseits ein klas
sierendes System, das dafür sorgt, daß die Partikelabmessungen im ge
wünschten Korngrößenbereich bleibt bzw. nur Partikeln oberhalb der ge
wünschten Partikelgröße aus dem Wirbelbett ausgetragen werden. Außerdem
ist der auf das Apparatevolumen bezogene Granulatdurchsatz vergleichsweise
niedrig, wenn Verklumpungen im Apparat vermieden werden sollen.
Eine Kombination von Sprühtrocknung und Wirbelschichtagglomeration ist z. B.
das Sogenannte FSD-Verfahren, bei dem die im Sprühtrocker gebildeten
Sprühpartikeln in einem integrierten Wirbelbett agglomeriert werden. Siehe
z. B.: R. Herbener, Chem.-Ing.-Tech. 59 (1987) 5. 112-117. Auf diese Weise
gelingt es ebenso mit einem Sprühverfahren größere Partikeln herzustellen.
Diese Partikeln bestehen aus Agglomeraten der Sprühpartikeln, weisen häufig
eine unregelmäßige Form und eine z. T. grobporige Struktur auf, die gerade für
Instantprodukte häufig erwünscht ist, da diese in Flüssigkeiten rasch zerfallen
und somit gute Redispergiereigenschaften aufweisen.
Für einige Anwendungen ist die im letzten Verfahren entstehende unregelmäßi
ge Form der Partikeln jedoch von Nachteil, da sie zu verstärktem Abrieb bei der
Handhabung dieser Produkte führt. Außerdem müssen bei Vorlage von trocke
nem Pulver die bereits weitgehend getrockneten Partikeln zur Agglomeration
abermals befeuchtet werden. Diese Feuchte muß ebenso mit erhöhtem Ener
gieaufwand abgetrocknet werden.
Alle beschriebenen Verfahren lassen sich sinngemäß auch auf Schmelzen an
wenden, wobei das Gas als Kühlmedium wirkt und die Erstarrungswärme ab
führt.
Ziel der Erfindung ist es, die aufgeführten Nachteile der erwähnten Verfahren
zu beseitigen.
Erfindungsgemäß wird eine Schmelze, eine Suspension und oder eine Lösung
grobteilig mit Partikelgrößen d < 400 µm versprüht. Die dabei erzeugten groben
Sprühpartikeln werden anschließend unter Vermeidung von Agglomerations
vorgängen dieser groben Sprühpartikeln in einer Wirbelschicht aus feinen Parti
keln, mit einer mittleren Partikelgröße, die maximal 1/5 der groben Partikeln
bzw. maximal xmax = 125 µm beträgt, durch Kühlen oder Trocknen zum Erstar
ren gebracht und danach eine Trennung von groben und feinen Partikeln
durchgeführt, wobei die feinen Partikeln in die Wirbelschicht zurückgeführt wer
den.
Unter einer Wirbelschicht wird eine pneumatische Wirbelschicht und oder eine
mechanische Wirbelschicht verstanden, bei der die Partikeln durch eine konti
nuierliche Gasströmung, durch eine Vibration des Bodens und oder durch Pul
sation des Gases durchmischt werden. Auch eine Kombination von pneumati
scher und mechanischer Wirbelschicht kann für das erfindungsgemäße Verfah
ren eingesetzt werden.
Die versprühte Flüssigkeit kann entweder eine Schmelze, eine feststoffpartikel
haltige Schmelze, eine Lösung und oder eine Suspension sein. Ein typisches
Beispiel für die Kombination einer Lösung und einer Suspension ist z. B. eine
Suspension von Zeoliten in Wasser mit Natriumkarbonat als gelösten Stoff.
Derartig komplex zusammengesetzte Flüssigkeiten kommen bei der Sprüht
rocknung häufig vor, so z. B. beim Trocknen von Waschmitteln oder von Milch.
Meist führen die gelösten Stoffe selbst durch das Ausbilden von Kristallbrücken
bei der Trocknung zur notwendigen Festigkeit der gebildeten Partikeln. Natür
lich sind noch komplexere Flüssigkeiten denkbar, wie z. B. Emulsionen, die ne
ben der kontinuierlichen und der dispersen Flüssigkeit auch noch gelöste und
ungelöste Feststoffe enthalten.
Die Abmessung der groben Sprühpartikeln liegt typischerweise im Bereich
von 300 µm < d < 3000 µm, vorzugsweise im Bereich 400 µm < d < 2000 µm.
Beim Versprühen der Flüssigkeit kommt es im Fall von Suspensionen und oder
Lösungen vor allem darauf an, daß die Feststoffkonzentration so hoch wie
möglich gewählt wird. Diesem Bestreben sind häufig Grenzen gesetzt, da die
Fließfähigkeit und damit die Fähigkeit zur Ausbildung von Gleichgewichtsflä
chen (Minimalflächen) wie an Tropfenoberflächen erschwert wird. Im Extrem
fall können auch durch Portionierung hergestellte Partikeln aus Pasten, deren
Oberflächen keine Gleichgewichtsflächen mehr einnehmen, in die Wirbel
schicht aufgegeben werden.
Die hohe Feststoffkonzentration in den groben Partikeln bewirkt einerseits ei
nen bestimmten Widerstand gegen Verformung beim Absinken der Partikeln in
der Wirbelschicht und zum anderen das Anlagern einer nur dünnen Schicht aus
dem Pulver der Wirbelschicht. Angenähert kann man davon ausgehen, daß der
Sättigungsgrad nach dem Anlagern des Pulvers ca. den Wert S = 1 annehmen
wird. Unter dieser Voraussetzung ist die Menge des angelagerten Staubes je
nach Zustand der Flüssigkeit, wie Temperatur im Fall von Schmelzen oder
Feststoffkonzentration im Fall von Suspensionen bei 3-20% der Tropfenmas
se. Naturgemäß soll die Konzentration der grobteilig versprühten Suspension
möglichst hoch sein, damit die Menge des angelagerten Pulvers so gering wie
möglich ist.
Die groben Partikeln bzw. Tropfen sollen beim Eintauchen in die Wirbelschicht
nicht zu stark deformiert werden. Die Bremskraft kann berechnet werden, wenn
man z. B. annimmt, daß die Tropfen mit der Oberflächenspannung σ, der Dichte
ρs und der Sinkgeschwindigkeit vs in die Wirbelschicht eintauchen. Sie beträgt
angenähert FB = vs (1 - ε)ρs Φ d2π/4. Der Abscheidegrad Φ, der die Menge an
abgelagerten Feinpartikeln am Grobpartikel angibt, kann beispielsweise nach
F. Löffler: "Staubabscheiden", Thieme Verl., 1988 bestimmt werden. ε ist der
Lückengrad in der Wirbelschicht. Die Kapillarkraft Fσ = πdσ, die den Tropfen als
runde Partikeln zu erhalten sucht, soll möglichst größer sein als die
Bremskraft FB. Die Bremskraft kann dadurch reduziert werden, daß der
Lückengrad ε in der Wirbelschicht so hoch wie möglich gewählt wird. Dies ist in
Wirbelschichten der Fall, die mit vergleichsweise hohen Gasgeschwindigkeiten
betrieben werden, deren Wert 50% der Sinkgeschwindigkeit der feinen Parti
keln übersteigt. Man spricht in diesem Fall auch von stark expandierten bzw.
sehr hohen Gasgeschwindigkeiten auch von zirkulierenden Wirbelschichten. Sie
weisen einen Lückengrad von ε < 0,6 auf.
Der Eintrag der groben Partikeln in die Wirbelschicht erfolgt erfindungsgemäß
von oben, der Austrag der Partikeln aus der Wirbelschicht erfolgt unten. Nach
dem Austrag wird eine Trennung der feinen und groben Partikeln vorgenom
men. Diese Trennung kann z. B. in einem externen Sichter oder in einer Siebma
schine erfolgen. Im Prinzip ist es möglich, den Partikelaustrag aus der Wirbel
schicht mit Schnecken oder pneumatischen Ejektoren durchzuführen.
Ebenso ist es möglich den Austrag selbst als Sichter auszuführen, wie dies in
den Aufbauagglomerationsverfahren üblich ist. Die Beschreibung sichtender
Austragsvorrichtungen kann z. B. aus H. Uhlemann, Chem.-Ing.-Tech. 62
(1990), S. 822-834. entnommen werden. Dazu werden ein oder mehrere Aus
trittskanäle von unten nach oben mit einem Gas durchströmt, wobei die Gasge
schwindigkeit größer ist als die Sinkgeschwindigkeit der feinen Partikeln. Auf
diese Weise werden nur die groben Partikeln ausgetragen.
Die Verweilzeit der Partikeln in der Wirbelschicht kann so eingestellt werden,
daß die Partikeln entweder vollständig bis in ihren Kern verfestigt werden oder
nur an ihrer Oberfläche soweit verfestigt werden, daß sie in einem nachfolgen
den Behandlungsschritt z. B. in einer zweiten Wirbelschicht nach der Abtrennung
der feinen Partikeln weiter bis in ihren Kern hinein verfestigt werden. Die Verfe
stigung der Partikeln in der ersten Wirbelschicht erfolgt dabei, sowohl durch An
lagern von Pulverpartikeln an die Oberfläche der großen Partikeln, als auch
durch das Gas, das im Fall der Erstarrung von Schmelzen als Kühlgas oder bei
der Trocknung von Suspensionen oder Lösungen als Trocknungsgas die Wir
belschicht durchströmt. Im Fall der Kühlung von Schmelzetropfen in der Wirbel
schicht wirken die feinen Partikeln außerdem als Keime, die ein rascheres Er
starren der groben Partikel ermöglichen. Dies ist insbesondere für Stoffe von
Bedeutung, die eine behinderte Keimbildung aufweisen.
Erfindungsgemäß werden die für die Wirbelschicht benötigten feinen Partikeln
bzw. das Pulver ebenso durch das Versprühen einer Schmelze, Suspension
oder Lösung mit Düsen, vorzugsweise mit pneumatischen Zerstäuberdüsen her
gestellt.
Das Herstellen des Pulvers kann in einem externen Apparat erfolgen oder auch
durch Versprühen der Flüssigkeit oberhalb der Wirbelschicht. Im Fall des erfin
dungsgemäßen Verfahrens reicht es nun aus, lediglich maximal 20% der ge
samten Endpartikelmasse als feinteiliges Pulver herzustellen. Das Erstarren in
einem getrennten Apparat hat den Vorteil, daß dieser wegen der kurzen Erstar
rungszeit mit kleinem Volumen ausgeführt und mit gesondert eingestellten Pro
zeßbedingungen, wie Gastemperatur und -Durchsatz betrieben werden kann.
Das Herstellen der feinen Partikeln erfolgt erfindungsgemäß ebenso durch Ver
sprühen einer Flüssigkeit, die die gleichen Feststoffkomponenten enthält, je
doch häufig einen niedrigeren Feststoffgehalt aufweist, als die Flüssigkeit, die
zur Herstellung der groben Partikeln eingesetzt wird. Die niedrigere Konzentra
tion erleichtert das feinteilige Versprühen. In einigen Fällen kann es sinnvoll sein
die Fließfähigkeit, z. B. von Suspensionen, außerdem durch die Zugabe oberflä
chenaktiver Stoffe, wie z. B. Tenside zu erhöhen. Gerade beim feinteiligen Ver
sprühen kommt es auf eine gute Fließfähigkeit der Flüssigkeit an, damit die ge
wünschten feinen Partikeln xmax < 125 µm erreicht werden.
Im Gegensatz zur Sprühbettgranulierung wird bei dem erfindungsgemäßen Ver
fahren nur ein kleiner Anteil der Flüssigkeit je nach Konzentration meist weniger
als 30% feinteilig versprüht. Dies ist deshalb von Vorteil, weil das feinteilige
Versprühen einen erhöhten Energieaufwand erfordert. Außerdem liegt die End
partikelgröße der erzeugten Partikeln nahe bei der Tropfengröße der grobteilig
versprühten Partikeln. Lediglich durch den Anlagerungsvorgang der feinen Par
tikeln oder durch Schrumpfungsvorgänge können Unterschiede auftreten, die in
der Regel nicht mehr als 10% ausmachen. Eine aufwendige Korngrößenkontrol
le kann entfallen. Es ist lediglich eine Abtrennung der feinteiligen Partikeln von
den groben erforderlich, die wegen der großen Partikelgrößenunterschiede rela
tiv einfach realisiert werden kann.
Für den Fall, daß eine Schichtstruktur der hergestellten Partikeln gewünscht
wird, bei der die Zusammensetzung der Schale von der des Kerns abweichen
soll, ist es erforderlich für das Pulver eine Flüssigkeit mit anderer stofflicher Zu
sammensetzung zu wählen als für die groben Partikeln. Im Prinzip ist es durch
die Anlagerung des Pulvers möglich, nahezu beliebige stoffliche Variationen
herzustellen.
Erfindungsgemäß werden die groben Sprühpartikeln mit Hohlkegeldüsen herge
stellt. Diese erlauben das Herstellen von Sprüh-Partikeln, deren Abmessungen
eine vergleichsweise enge Verteilung aufweisen.
Erfindungsgemäß werden die groben Sprühpartikeln mit einem Rotationszer
stäuber erzeugt. Auch mit diesen Zerstäubern lassen sich bei laminaren Strö
mungszuständen enge Tropfengrößenverteilungen realisieren.
Zur Anpassung der Geometrie der Wirbelschicht an das Sprühbild des Zerstäu
bers ist es zweckmäßig sowohl bei der Verwendung einer Hohlkegeldüse als
auch beim Einsatz des Rotationszerstäubers den Apparat in dem die Wirbel
schicht betrieben wird, mit ringförmigen Querschnitt auszubilden.
Bei einer weiteren erfindungsgemäßen Vorrichtung wird zum Herstellen der gro
ben Partikeln eine Brause eingesetzt, aus der die Flüssigkeit durch laminaren
Strahlzerfall zertropft wird und ein darunter angeordneter Behälter in dem die
Wirbelschicht erzeugt wird.
Die Erfindung wird durch die beigefügte Abbildung näher erläutert. Fig. 1 zeigt
das Prinzip des erfindungsgemäßen Verfahrens. Die Flüssigkeit (1) wird ober
halb der Wirbelschicht (3) zu groben Partikeln (2) versprüht. Sie fallen in die Wir
belschicht (3) aus feinem Pulverpartikeln (4), die im hier gezeigten Fall ebenso
durch Versprühen hergestellt werden. Die Wirbelschicht aus feinen (4) und gro
ben Partikeln (2) wird von einem Gas durchströmt, das die Oberfläche der gro
ben Partikeln in der Wirbelschicht (3) zur Erstarrung bringt. Gleichzeitig wird die
Verfestigung durch oberflächiges Anlagern des Pulvers (4) an die groben Parti
keln (2) beschleunigt. Das Zusammenkleben bzw. die Agglomeration der groben
Partikeln (2) wird durch die angelagerte Pulverschicht vermieden. Nach einer
Trennung der groben Partikeln (2) vom Pulver (4) im Sichter (5) sind die groben
Partikeln an ihrer Oberfläche soweit verfestigt, daß sie in einer zweiten Wirbel
schicht (6) ohne Verklebungen bis in ihren Kern verfestigt werden können. Die
feinen Partikeln (4) werden in einem gesonderten Apparat, z. B. in einem Flug
stromtrockner (10) ebenso durch Versprühen - im hier gezeichneten Fall - aus
der gleichen Flüssigkeit (1) hergestellt. Nach der Abtrennung der Partikeln (4) in
einem Filter vom Abgas (12) werden die feinen Partikeln (4) in einem Behälter
gesammelt und in die Wirbelschicht (3) z. B. mit einem Injektor eingeblasen. Das
Frischgas (11) wird mit den Wärmetauschern (7) auf die gewünschten Prozeß
temperaturen eingestellt. Im Fall der Trocknung wird das Gas in der Regel er
hitzt, im Fall der Erstarrung von Schmelzen kann es zweckmäßig sein, das Gas
zu kühlen. Das aus der ersten Wirbelschicht austretende Gas wird im Filter (8)
von den feinen Partikeln getrennt und diese wieder zurückgeführt. Es ist vorteil
haft einen Teil des Gases über einen Kreislauf (9) zurückzuführen und nur einen
Teil des Gases (12) auszuschleusen. In anderen Fällen z. B. bei explosionsfähigen
Stoffen kann es sinnvoll sein, eine geschlossene Kreislaufführung, z. B. mit einem
nicht brennbaren Gas wie Stickstoff oder Wasserdampf vorzusehen. Für den Fall
der Trocknung ist dann ein zusätzlicher Kondensationsschritt erforderlich, um die
in die Gasphase übergeführte Wassermenge auszuschleusen.
Die Erfindung wird durch folgende Beispiele näher erläutert.
In eine Wirbelschicht aus feinen Wachspartikeln mit dmax < 125 mm wurden grobe
Wachstropfen mit Durchmessern je nach Einstellung von 0,4-0,8 mm aufgege
ben. Die Erzeugung der groben Wachstropfen erfolgte durch laminaren Strahl
zerfall an Kapillarbrausen mit geeigneten Düsendurchmessern. Das Herstellen
der feinen Wachspartikel erfolgte durch Versprühen der Wachsschmelze mit ei
ner pneumatischen Zerstäuberdüse. Die Wirbelschicht hatte eine Schichthöhe
von 0,5 m. Die Leerrohr-Gasgeschwindigkeit betrug w = 1 m/s. Der Massenanteil
der groben Tropfen in der Wirbelschicht betrug ca. 20%.
Unter den vorliegenden Bedingungen konnten Wachspartikel bis zu d = 1 mm
Durchmesser ohne merkliche Deformation zur Erstarrung gebracht bzw. herge
stellt werden. Wie Versuche zeigten, werden bei größeren Tropfenabmessungen
diese beim Eintauchen in die Wirbelschicht stark deformiert und es entstehen un
regelmäßige Partikeln.
Ähnliche Ergebnisse lieferte ein Versuch zum Erstarren von Wachspartikeln in
Kalksteinmehl mit xmax < 100 µm. Auch bei dieser Stoffkombination lassen sich
runde Wachspartikeln bis zu einem Durchmesser von ca. d = 1 mm herstellen. In
die Oberfläche der Wachspartikeln sind naturgemäß feine Kalksteinpartikeln ein
gelagert.
In einem weiteren Versuch wurde eine Titandioxid-Suspension in Wasser mit
70-Gewichtsprozent TiO2 zertropft und die Tropfen in eine Wirbelschicht aus Wachs
partikeln aufgegeben. Es konnten bei Gastemperaturen von 45°C Partikeln bis
ca. 2 mm Durchmesser hergestellt werden, die nur geringe Deformationen an ih
rer Oberfläche aufweisen. Die Wachspartikeln lösen sich im nachgeschalteten
Nachtrockner fast vollständig aus der Oberfläche und hinterließen dabei kleine
Eindellungen auf der Oberfläche der großen Partikeln.
Claims (10)
1. Verfahren zum Herstellen fester Partikeln im Korngrößenbereich von d = 0,4 bis
3 mm, bei dem eine Schmelze, eine Suspension und oder eine Lösung zu Tropfen
im gleichen Korngrößenbereich versprüht wird dadurch gekennzeichnet, daß die
se groben Sprühpartikeln anschließend unter Vermeidung von Agglomerationsvor
gängen zwischen diesen groben Sprühpartikeln in einer Wirbelschicht aus feinen
Partikeln, deren maximale Partikelgröße xmax = d/5 beträgt, durch Kühlen oder
Trocknen und durch Anlagern der feinen Partikeln zum Erstarren gebracht werden
und bei dem danach eine Trennung von groben und feinen Partikeln durchgeführt
wird, wobei die Wirbelschicht einen Lückengrad ε < 0,6 aufweist und die feinen
Partikeln in die Wirbelschicht zurückgeführt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1 bei dem der Eintrag der groben Partikeln in die Wir
belschicht oben und der Austrag aus der Wirbelschicht unten erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2 bei dem die groben Partikeln in einer nach
geschalteten mechanisch oder pneumatisch erzeugten zweiten Wirbelschicht wei
ter gekühlt oder getrocknet werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3 bei dem die Trennung von groben und feinen
Partikeln in einem pneumatischen Sichter erfolgt.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4 bei dem die feinen Partikeln ebenso durch
Versprühen einer Flüssigkeit, z. B. mit pneumatischen Zerstäuberdüsen hergestellt
werden.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5 bei dem die feinen Partikeln ebenso durch
Versprühen einer Flüssigkeit hergestellt werden, die die gleichen Feststoffkompo
nenten enthält, jedoch einen niedrigeren Feststoffgehalt aufweist, als die Flüssig
keit, die zur Herstellung der groben Partikeln eingesetzt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5 bei dem die feinen Partikeln durch Versprühen
einer Flüssigkeit hergestellt werden, die eine andere Zusammensetzung aufweist
als die aus der die groben Sprühpartikeln erzeugt werden.
8. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 7 gekenn
zeichnet durch einen von der Wirbelschicht getrennten Apparat, in dem die feinen
Partikeln durch Versprühen erzeugt werden.
9. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 8 bei dem die
groben Sprühpartikeln mit einem Rotationszerstäuber oder einer Hohlkegeldüse
erzeugt werden und einen darunter angeordneten ringförmigen Behälter für die
Wirbelschicht.
10. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1-8 bestehend
aus einer Brause, aus der die Flüssigkeit zur Herstellung der groben Partikeln
durch laminaren Strahlzerfall zertropft wird und einen darunter angeordneten Be
hälter für die Wirbelschicht.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998114226 DE19814226A1 (de) | 1998-03-31 | 1998-03-31 | Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Partikeln |
DE1998116475 DE19816475A1 (de) | 1998-03-31 | 1998-04-14 | Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Partikeln |
Applications Claiming Priority (1)
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---|---|---|---|
DE1998114226 DE19814226A1 (de) | 1998-03-31 | 1998-03-31 | Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Partikeln |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE1998114226 Withdrawn DE19814226A1 (de) | 1998-03-31 | 1998-03-31 | Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Partikeln |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19814226A1 (de) |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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CN113135441A (zh) * | 2021-05-11 | 2021-07-20 | 江苏威拉里新材料科技有限公司 | 一种雾化制粉设备用连续进料装置 |
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1998
- 1998-03-31 DE DE1998114226 patent/DE19814226A1/de not_active Withdrawn
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