DE19813494A1 - Hauptzylinder für eine hydraulische Fahrzeugbremsanlage - Google Patents
Hauptzylinder für eine hydraulische FahrzeugbremsanlageInfo
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Abstract
Ein Hauptzylinder (10) für eine hydraulische Bremsanlage hat ein Gehäuse (12) und einen darin verschiebbar geführten Druckkolben (16), der in dem Gehäuse (12) eine Druckkammer (40) für Hydraulikfluid begrenzt. In seinem der Druckkammer (40) zugewandten Endabschnitt weist der Druckkolben (16) eine mit der Druckkammer (40) in Fluidverbindung stehende, vorzugsweise zylindrische Ausnehmung (48) auf, die durch wenigstens eine Nachlaufbohrung (64') mit der Außenumfangsfläche des Druckkolbens (16) verbunden ist. Um den für einen Bremsdruckaufbau nutzlosen Leerweg des Hauptzylinders (10) zu verringern, ist in der Ausnehmung (48) des Druckkolbens (16) ein Drosselelement (74, 74') angeordnet, das bei einer Verschiebung des Druckkolbens (16) in druckaufbauender Richtung die Nachlaufbohrung (64') bedrosselt, um einen durch diese Nachlaufbohrung erfolgenden Abstrom von Hydraulikfluid aus der Druckkammer (40) zumindest zu behindern. Bei druckentlasteter Druckkammer (40) gestattet das Drosselelement (74, 74') einen ungehinderten Zustrom von Hydraulikfluid durch die Nachlaufbohrung (64') in die Druckkammer (40).
Description
Die Erfindung betrifft einen Hauptzylinder gemäß dem Oberbe
griff des Patentanspruchs 1 und eine mit einem solchen Hauptzy
linder ausgestattete Fahrzeugbremsanlage.
Ein solcher Hauptzylinder ist aus der DE 195 20 671 A1 bekannt.
Bei diesem Hauptzylinder tritt das Problem auf, daß der beim
Betätigen des Hauptzylinders zu überwindende Leerweg relativ
groß ist, d. h. der Fahrer eines Fahrzeuges muß das Bremspedal
relativ weit niederdrücken, bevor es zu einer Druckerhöhung in
der Bremsanlage und damit zur gewünschten Bremsung kommt. Der
Grund für diesen sich bei einer Betätigung ergebenden, relativ
langen Leerweg liegt vor allem darin, daß die Druckkolben in
dem Hauptzylinder - ausgehend von einer Ruhestellung, in der
sich die Druckkolben bei Betätigungsbeginn befinden - relativ
weit in Betätigungsrichtung verschoben werden müssen, bevor
eine Fluidverbindung zwischen dem Vorratsbehälter für Hydrau
likfluid und den im Hauptzylinder vorhandenen Druckkammern
unterbrochen wird. Bevor diese Fluidverbindung nicht unterbro
chen ist, kann in den Druckkammern des Hauptzylinders kein
nennenswerter Druckaufbau stattfinden.
Grundsätzlich ist jedoch ein möglichst geringer Leerweg er
wünscht, denn damit wird ein schnelles Ansprechen der Fahrzeug
bremsanlage sichergestellt und dem Fahrer wird das Gefühl
vermittelt, daß seine Bremsanlage gut funktioniert.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, bei einem
Hauptzylinder der genannten Art den Leerweg zu verringern, der
bei einer Betätigung überwunden werden muß.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß mit einem Hauptzylinder
gelöst, der die im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale auf
weist. Demnach ist vorzugsweise in jedem Druckkolben des
Hauptzylinders ein Drosselelement angeordnet, das bei einer
Verschiebung des Druckkolbens in druckaufbauender Richtung eine
im Druckkolben vorhandene Nachlaufbohrung bedrosselt, die Teil
der Fluidverbindung zwischen der mit dem Druckkolben zusammen
wirkenden Druckkammer und einem Vorratsbehälter für Hydraulik
fluid ist. Das Drosselelement wirkt bereits in der Anfangsphase
einer in Betätigungsrichtung erfolgenden Verschiebung des
Druckkolbens, in der die vorgenannte Fluidverbindung noch nicht
unterbrochen ist, einem Abstrom von Hydraulikfluid aus der
Druckkammer entgegen und ermöglicht auf diese Weise schon in
einem sehr frühen Stadium der Betätigung einen nennenswerten
Druckaufbau in der Druckkammer. Bei druckentlasteter Druckkam
mer hingegen ist das Drosselelement nicht wirksam, so daß
Hydraulikfluid ungehindert durch die Nachlaufbohrung in die
Druckkammer einströmen kann. Die erfindungsgemäße Lösung führt
nicht zur dazu, daß der Leerweg des Hauptzylinders wie ge
wünscht verringert ist, sondern hat darüber hinaus eine sehr
vorteilhafte Ansprechcharakteristik zur Folge, d. h. der
Bremsdruckaufbau setzt schnell und dennoch weich ein.
Vorzugsweise ist das Drosselelement in der der Druckkammer
zuzurechnenden Ausnehmung des Druckkolbens axiale zwischen zwei
Stellungen beweglich, wobei es in einer ersten Stellung inaktiv
ist, d. h. einen Fluidstrom durch die Nachlaufbohrung, die sich
im wesentlichen radial durch die die Ausnehmung begrenzende
Wand des Druckkolbens erstreckt, nicht behindert. In einer
zweiten Stellung, die das Drosselelement bei einer Verschiebung
des Druckkolbens in Betätigungsrichtung einnimmt, befindet sich
das Drosselelement in Strömungsrichtung des Hydraulikfluids
gesehen vor der Nachlaufbohrung, so daß kaum noch Hydraulik
fluid aus der Druckkammer durch die Nachlaufbohrung abströmen
kann.
Bei bevorzugten Ausführungsformen des erfindungsgemäßen
Hauptzylinders ist das Drosselelement ringförmig. Die ringför
mige Ausgestaltung des Drosselelementes ermöglicht es, mit ein
und demselben Drosselelement mehrere in Umfangsrichtung vonein
ander beabstandete Nachlaufbohrungen im Druckkolben zu bedros
seln oder freizugeben.
Bei einer Ausführungsform ist das Drosselelement als Ring mit
L-förmigem Querschnitt ausgeführt. Die Außenumfangsfläche
dieses Rings steht dabei in Gleitberührung mit der die zylin
drische Ausnehmung im Druckkolben begrenzenden Umfangswandung,
so daß das Drosselelement - geschmiert durch das Hydraulikfluid-
schwimmend zwischen den beiden genannten Stellungen axial
verschiebbar ist.
Gemäß einer anderen Ausführungsform ist das Drosselelement ein
Ring mit rechteckigem Querschnitt, wobei die Mittellängsachse
des rechteckigen Querschnitts zur Umfangswandung der Ausnehmung
des Druckkolbens geneigt verläuft. Auf diese Weise besteht
zwischen dem Drosselelement und der die Ausnehmung des Druck
kolbens begrenzenden Umfangswandung nur ein im wesentlichen
linienförmiger, genauer kreislinienförmiger Kontakt. Die Rei
bung zwischen dem Drosselelement und der Umfangswandung der
Ausnehmung ist gegenüber der zuvor erwähnten Ausführungsform
herabgesetzt, so daß bereits sehr geringe auf das Drosselele
ment wirkende Druckdifferenzen dazu ausreichen, es von der
ersten in die zweite Stellung und umgekehrt zu bewegen.
Vorzugsweise wird die zweite Stellung des Drosselelementes
durch eine in der Umfangswandung der Ausnehmung des Druckkol
bens benachbart zur Nachlaufbohrung ausgebildete und radial
nach innen vorspringende Stufe definiert, während die erste
Stellung des Drosselelementes durch einen von dieser Stufe
axial beabstandeten Anschlag festgelegt ist, der in die Um
fangswandung der Ausnehmung eingesetzt ist. Eine solche Ausfüh
rungsform ist fertigungstechnisch günstig und ermöglicht einen
einfachen Zusammenbau eines erfindungsgemäßen Hauptzylinders,
indem zunächst das Drosselelement in die Ausnehmung des Druck
kolbens eingeführt und danach der Anschlag in die Umfangswan
dung der Ausnehmung eingesetzt wird, der ein Herausfallen des
Drosselelementes aus der Ausnehmung verhindert. Im Betriebszu
stand ist das Drosselelement dann zwischen der Stufe und dem
Anschlag axial schwimmend verschiebbar.
Bei einer konstruktiven vorteilhaften Ausführungsform eines
erfindungsgemäßen Hauptzylinders ist der soeben erwähnte, in
die Umfangswandung der Ausnehmung eingesetzte Anschlag durch
einen radial federnden Sicherungsring gebildet, der in eine
hierfür vorgesehene Ringnut in der Umfangswandung der Ausneh
mung einrastet.
Unter bestimmten Umständen kann es erwünscht sein, die Drossel-
Wirkung des Drosselelementes bzw. der Drosselelemente zu be
grenzen, damit ein sich am Ende eines Bremslösevorganges, d. h.
wenn der oder die Druckkolben wieder in ihre Ruheposition
zurückgekehrt sind, noch in den Druckkammern des Hauptzylinders
befindlicher Überdruck relativ schnell abgebaut werden kann.
Gemäß einer abgewandelten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Hauptzylinders ist hierzu das Drosselelement und/oder die
radial nach innen vorspringende Stufe, die in der Umfangswan
dung der Ausnehmung des Druckkolbens ausgebildet ist, mit
vorzugsweise mehreren Durchlässen versehen. Diese Durchlässe
gestatten einen definierten Leckstrom aus der Druckkammer des
Hauptzylinders heraus durch die im Druckkolben ausgebildete
Nachlaufbohrung dann, wenn sich das Drosselelement in seiner
Drosselstellung befindet. Je nach Anzahl und Größe der in dem
Drosselelement und/oder der radial nach innen vorspringenden
Stufe vorhandenen Durchlässe kann ein gewünschter Kompromiß
zwischen ausreichender Drosselwirkung und relativ schneller
Druckentspannung gefunden werden.
Ein Hauptzylinder, auf den sich die vorliegende Erfindung
bezieht, ist in aller Regel zum Einsatz in einer sogenannten
Zweikreisbremsanlage bestimmt, d. h. die Fahrzeugbremsanlage
weist zwei voneinander getrennte Hydraulikkreise auf. Dement
sprechend hat der Hauptzylinder einen ersten Druckkolben, auch
Primärkolben genannt, der mit einer ersten Druckkammer zusam
menwirkt, und einen zweiten Druckkolben, auch Sekundärkolben
genannt, der mit einer zweiten Druckkaminer im Hauptzylinder
zusammenwirkt. Obwohl die erfindungsgemäß angestrebte Wirkung
großteils bereits eintritt, wenn nur der Druckkolben mit einem
Drosselelement versehen wird, der mit derjenigen Druckkammer
zusammenwirkt, die Hydraulikdruck zu den vorderen Radbremsen
eines Fahrzeuges leitet, ist es doch vorteilhaft, jeden
Druckkolben des Hauptzylinders mit einem wie beschrieben funk
tionierenden Drosselelement auszustatten. Bei bevorzugten
Ausführungsformen erfindungsgemäßer Hauptzylinder weist deshalb
jeder Druckkolben ein Drosselelement auf.
Zwei bevorzugte Ausführungsbeispiele eines erfindungsgemäßen
Hauptzylinders werden im folgenden anhand der beigefügten,
einzigen Figur mit ihren verschiedenen Detailansichten näher
erläutert. Die einzige Figur zeigt einen erfindungsgemäßen
Hauptzylinder im Längsschnitt, wobei die Detailansicht A ein
Drosselelement gemäß einer ersten Ausführungsform in seiner
ersten Stellung zeigt, in der es eine im Druckkolben vorhande
ne, radiale Nachlaufbohrung nicht behindert, und wobei die
Detailansicht B das Drosselelement gemäß der ersten Ausfüh
rungsform in seiner zweiten Stellung wiedergibt, in der es die
Nachlaufbohrung bedrosselt. Die Detailansicht C zeigt ein
Drosselelement gemäß einer zweiten Ausführungsform in seiner
ersten Stellung, während die Detailansicht D das Drosselelement
gemäß der zweiten Ausführungsform in seiner zweiten Stellung
wiedergibt.
Die Figur zeigt einen Hauptzylinder 10 für eine hydraulische
Fahrzeugbremsanlage. Solche Hauptzylinder sind üblicherweise
mit einem hier nicht dargestellten Bremskraftverstärker zusam
mengekoppelt, der die von einem Fahrer aufgebrachte Betäti
gungskraft in verstärkter Form an den Hauptzylinder abgibt.
Der Hauptzylinder 10 hat ein Gehäuse 12 mit einer längsverlau
fenden, gestuften Bohrung 14, in der ein erster Druckkolben 16
und ein zweiter Druckkolben 18 angeordnet sind. Der erste
Druckkolben 16 ragt aus der Bohrung 14 des Gehäuses 12 axial
heraus und ist zur Verbindung mit einem nicht dargestellten
Kraftabgabeglied des bereits erwähnten Bremskraftverstärkers
ausgebildet, das hierzu in ein Sackloch 20 des Druckkolbens 16
eingreift.
Der zweite Druckkolben 18, dessen Außendurchmesser im gezeigten
Ausführungsbeispiel kleiner als der Außendurchmesser des ersten
Druckkolbens 16 ist, wird von einer ihn konzentrisch umgebenden
Führungshülse 22 axial verschieblich geführt, die in den hinte
ren Teil der Bohrung 14 eingesetzt ist. An der Führungshülse 22
sind Radialdichtelemente 23, 24 und 25 angeordnet, die die
Führungshülse 22 gegenüber dem zweiten Druckkolben 18 bzw.
gegenüber der Bohrung 14 abdichten. Ein ebenfalls in die Boh
rung 14 eingesetztes, ringförmiges Stützelement 26 definiert
die axiale Lage der Führungshülse 22.
Analog zum zweiten Druckkolben 18 wird auch der erste Druckkol
ben 16 von einer ihn konzentrisch umgebenden Führungshülse 28
axial verschieblich geführt, die in den vorderen Teil der
Bohrung 14 eingesetzt ist. Axial zwischen den beiden Führungs
hülsen 22 und 28 ist eine hohlzylindrische Distanzhülse 30
angeordnet, die die axiale Lage der Führungshülse 28 in bezug
auf die Führungshülse 22 festlegt. Ein Verschlußelement 32, das
von dem ersten Druckkolben 16 axial durchsetzt wird, ist in den
vordersten Teil der Bohrung 14 geschraubt und verspannt die
beiden Führungshülsen 22 und 28 sowie die Distanzhülse 30
gegeneinander, so daß deren axiale Position fixiert ist. Ra
dialdichtelemente 34 und 36 dichten den ersten Druckkolben 16
gegenüber der Distanzhülse 30 bzw. gegenüber dem Verschlußele
ment 32 ab.
Der erste Druckkolben 16 begrenzt zusammen mit der Distanzhülse
30, dem zweiten Druckkolben 18 und einem axial zwischen der
Distanzhülse 30 und der Führungshülse 22 angeordneten Stützring
38 eine erste Druckkammer 40 im Gehäuse 12 des Hauptzylinders
10. Diese erste Druckkammer 40, die im Betrieb vollständig mit
Hydraulikfluid gefüllt ist, steht über Auslässe 42 und vom
Gehäuse 12 wegführende, nicht dargestellte Hydraulikleitungen
in Verbindung mit einem ersten Bremskreis der Fahrzeugbremsan
lage.
Der zweite Druckkolben 18 begrenzt zusammen mit dem Stützele
ment 26 und dem hintersten Teil der Bohrung 14 eine zweite
Druckkammer 44, die über einen Auslaß 46 und eine ebenfalls
nicht dargestellte Hydraulikleitung in Verbindung mit einem
zweiten Bremskreis der Fahrzeugbremsanlage steht.
Jeder Druckkolben 16, 18 ist in seinem der Druckkammer 40 bzw.
44 zugewandten Endabschnitt mit einer zylindrischen Ausnehmung
48, 48' versehen, die einen Teil der zugehörigen Druckkammer 40
bzw. 44 bildet. Rückstellfedern 50, 50' spannen die beiden
Druckkolben 16 und 18 in die in der Figur wiedergegebene Ruhe
stellung vor.
Das Gehäuse 12 des Hauptzylinders 10 ist auf seiner Oberseite
mit zwei Anschlußöffnungen 52, 54 versehen, in die im Betrieb
zwei entsprechend geformte Anschlußstutzen eines hier nicht
dargestellten Vorratsbehälters für Hydraulikfluid dichtend
eingreifen. Aus diesem Vorratsbehälter gelangt das Hydraulik
fluid durch die Anschlußöffnung 52, einen im Gehäuse 12 ausge
bildeten Kanal 56, einen durch die Bohrung 14 und die
Führungshülse 22 begrenzten Ringraum 58, in der Führungshülse
22 ausgebildete radiale Kanäle 60, einen zwischen der Führungs
hülse 22 und dem zweiten Druckkolben 18 begrenzten Ringraum 62
und schließlich durch mehrere in Umfangsrichtung voneinander
beabstandete, radial verlaufende Nachlaufbohrungen 64, die den
Ringraum 62 mit der zylindrischen Ausnehmung 48' im Druckkolben
18 verbinden, in die zweite Druckkammer 44.
Auf analoge Weise gelangt das Hydraulikfluid aus dem Vorratsbe
hälter durch die Anschlußöffnung 54, einen im Gehäuse 12 ausge
bildeten Kanal 66, einen sich daran anschließenden, zwischen
der Bohrung 14 und der Distanzhülse 30 begrenzten und axial
verlaufenden Ringraum 68, in der Führungshülse 28 ausgebildete
radiale Kanäle 70, einen zwischen der Führungshülse 28 und dem
ersten Druckkolben 16 begrenzten Ringraum 72, und schließlich
durch mehrere in Umfangsrichtung voneinander beabstandete,
radiale Nachlaufbohrungen 64', die den Ringraum 72 mit der
zylindrischen Ausnehmung 48 im Druckkolben 16 verbinden, in die
erste Druckkammer 40.
In der gezeigten Ruhestellung der Druckkolben 16 und 18 ist die
angegebene Verbindung zwischen der ersten Druckkammer 40 bzw.
der zweiten Druckkammer 44 und dem Vorratsbehälter für Hydrau
likfluid geöffnet. Bei einer Betätigung des Hauptzylinders 10
werden jedoch sowohl der erste Druckkolben 16 als auch der
zweite Druckkolben 18 in üblicher und daher nicht weiter erläu
terter Weise in die Bohrung 14 hinein verschoben, wobei nach
einem gewissen Betätigungsweg die in den Druckkolben 16 und 18
vorhandenen Nachlaufbohrungen 64 und 64' die Radialdichtelemen
te 23 bzw. 34 passieren. Üblicherweise kann ein nennenswerter
Druckaufbau in den Druckkammern 40 und 44 erst dann stattfin
den, wenn die Nachlaufbohrungen 64 und 64' die zugehörigen
Radialdichtelemente 23 bzw. 34 überfahren haben, denn erst dann
ist die Fluidverbindung zwischen den Druckkammern 40, 44 und
dem Vorratsbehälter für Hydraulikfluid unterbrochen. Dies
bedeutet jedoch, daß der Betätigungsweg, der durchlaufen werden
muß, bis die Nachlaufbohrungen 64 und 64' die entsprechenden
Radialdichtelemente 23 und 34 überfahren haben, zur eigentli
chen Bremsdruckerzeugung nicht zur Verfügung steht. Dieser Weg
wird deshalb auch als Leerweg bezeichnet.
Um diesen Leerweg möglichst kurz zu halten und den Betätigungs
weg der Druckkolben 16 und 18 möglichst vollständig für einen
Bremsdruckaufbau verwenden zu können, ist in den zylindrischen
Ausnehmungen 48 bzw. 48' der Druckkolben 16 und 18 jeweils ein
hier ringförmiges Drosselelement 74 vorhanden. Gemäß einer
ersten Ausführungsform, die in den Detailansichten A und B
wiedergegeben ist, hat dieses Drosselelement 74 einen
L-förmigen Querschnitt und steht mit seiner Außenumfangsfläche
in Gleitberührung mit der Umfangswandung der Ausnehmung 48 bzw.
48'. Das ringförmige Drosselelement 74 ist dabei axial schwim
mend zwischen einer ersten Stellung (sh. Detailansicht A), in
der es die Nachlaufbohrungen 64 bzw. 64' freigibt, und einer
zweiten Stellung (sh. Detailansicht B) axial bewegbar, in der
es die Nachlaufbohrungen 64 bzw. 64' in der Ausnehmung 48' bzw.
48 bedrosselt, indem es sich vor die Nachlaufbohrungen schiebt
und dadurch einen Fluidstrom durch diese Bohrungen behindert
oder sogar gänzlich unterbindet. Die letztgenannte, zweite
Stellung des Drosselelementes 74 ist durch eine benachbart zu
den Nachlaufbohrungen 64 bzw. 64' in der Ausnehmung 48' bzw. 48
ausgebildete und radial nach innen vorspringende Stufe 76 des
Druckkolbens 16 bzw. 18 definiert, gegen die ein durch den
kurzen Schenkel des L-förmigen Querschnitts gebildeter Ring
flansch 78 des Drosselelementes 74 stößt (sh. Detailansicht B).
Die erste Stellung des Drosselelementes 74 ist in den gezeigten
Ausführungsbeispielen durch einen axial von der Stufe 76 beab
standeten Sicherungsring 80 festgelegt, der radial federnd
ausgebildet und in eine Ringnut 82 der Umfangswandung der
Ausnehmung 48 bzw. 48' eingeschnappt ist.
Die Funktion der Drosselelemente 74 ist wie folgt: Bei einer
Betätigung des Hauptzylinders 10, d. h. bei einer Verschiebung
der Druckkolben 16 und 18 in die Bohrung 14 hinein, wird zu
nächst Hydraulikfluid aus den Druckkammern 40 und 44 durch die
Nachlaufbohrungen 64' bzw. 64 hinaus in Richtung zum Vorratsbe
hälter für Hydraulikfluid verdrängt. Dieser Fluidstrom bzw. der
sich durch ihn ergebende, relative Unterdruck im Bereich der
Nachlaufbohrungen 64 bzw. 64' führt dazu, daß jedes Drosselele
ment 74 aus seiner in der Detailansicht A gezeigten ersten
Stellung in seine zweite Stellung gemäß der Detailansicht B
verschoben wird, in der es die Nachlaufbohrungen 64 bzw. 64'
verschließt, zumindest jedoch ihren Strömungsquerschnitt so
stark verengt, daß ein Fluidstrom aus den Druckkammern 40 und
44 heraus einen sehr hohen Strömungswiderstand überwinden
müßte. Aufgrund des durch die Drosselelemente 74 bewirkten,
hohen Strömungswiderstandes wird ein Abstrom von Hydraulikfluid
aus den Druckkammern 40 und 44 durch die Nachlaufbohrungen 64'
bzw. 64 bereits in der Anfangsphase einer Betätigung des
Hauptzylinders 10 stark reduziert, so daß sich bereits kurz
nach Betätigungsbeginn ein nennenswerter Bremsdruck in den
Druckkammern 40 und 44 aufbauen kann.
Die Drosselelemente 74 behalten ihre zweite Stellung im wesent
lichen solange bei, bis die Druckkammern 40 und 44 - nach einem
auf eine Betätigung folgenden Lösen des Hauptzylinders 10 -
wieder vollständig druckentlastet sind, d. h. wieder ihre in der
Figur wiedergegebene Ruhestellung einnehmen. Ist in diesem
Zustand eine Ergänzung des Hydraulikfluidvolumens in einem der
Bremskreise erforderlich, beispielsweise aufgrund einer zuneh
menden Abnutzung der Reibbeläge der Radbremsen, entsteht in den
Druckkammern 40 und 44 ein relativer Unterdruck gegenüber dem
auf den Vorratsbehälter für Hydraulikfluid wirkenden Atmosphä
rendruck. Diese Druckdifferenz wirkt auf die Drosselelemente 74
und verschiebt sie zurück in ihre erste Stellung, in der der
Strömungsquerschnitt der Nachlaufbohrungen 64 bzw. 64' nicht
eingeengt ist, so daß Hydraulikfluid aus dem Vorratsbehälter
durch die Nachlaufbohrungen 64 bzw. 64' ungehindert in die
Druckkammer 40 und/oder 44 einströmen kann.
Die Detailansichten C und D zeigen ein zweites Ausführungsbei
spiel eines ringförmigen Drosselelementes 74', das im Gegensatz
zum zuvor beschriebenen Drosselelement 74 einen rechteckigen
Querschnitt aufweist. Wie aus den Detailansichten C und D
hervorgeht, verläuft die Mittellängsachse des rechteckigen
Querschnitts zur Umfangswandung der Ausnehmung 48 bzw. 48'
derart geneigt, daß der radial innere Teil des ringförmigen
Drosselelementes 74' in dessen zweiter Stellung gegen die Stufe
76 stößt. Zwischen dem Drosselelement 74' und der Umfangswan
dung der Ausnehmung 48 bzw. 48' besteht lediglich eine kreisli
nienförmige Berührung. Der Reibungswiderstand zwischen dem
Drosselelement 74' und der Umfangswandung der zylindrischen
Ausnehmung 48 bzw. 48' ist auf diese Weise herabgesetzt, wo
durch das Drosselelement 74' bereits bei noch kleineren auf es
wirkenden Druckdifferenzen seine axiale Lage verändert. Die
Funktion des Drosselelementes 74' entspricht der des
Drosselelementes 74.
Claims (9)
1. Hauptzylinder (10) für eine hydraulische Fahrzeugbremsan
lage, mit einem Gehäuse (12) und einem darin verschiebbar
geführten Druckkolben (16), der in dem Gehäuse (12) eine Druck
kammer (40) für Hydraulikfluid begrenzt und in seinem der
Druckkammer (40) zugewandten Endabschnitt eine mit der Druck
kammer (40) in Fluidverbindung stehende, vorzugsweise zylindri
sche Ausnehmung (48) aufweist, die durch wenigstens eine
Nachlaufbohrung (64') mit der Außenumfangsfläche des Druckkol
bens (16) verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet, daß in der Ausnehmung (48) des Druck
kolbens (16) ein Drosselelement angeordnet ist, das bei einer
Verschiebung des Druckkolbens (16) in druckaufbauender Richtung
die Nachlaufbohrung (64') bedrosselt, um einen durch die Nach
laufbohrung (64') erfolgenden Abstrom von Hydraulikfluid aus
der Druckkammer (40) zumindest zu behindern, und das bei druck
entlasteter Druckkammer (40) einen ungehinderten Zustrom von
Hydraulikfluid durch die Nachlaufbohrung (64') in die Druck
kammer (40) gestattet.
2. Hauptzylinder nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das Drosselelement axial beweglich
ist.
3. Hauptzylinder nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß das Drosselelement ein Ring (74)
mit L-förmigem Querschnitt ist, dessen Außenumfangsfläche mit
der Umfangswandung der Ausnehmung (48) in Gleitberührung steht.
4. Hauptzylinder nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß das Drosselelement ein Ring (74')
mit rechteckigem Querschnitt ist, wobei die Mittellängsachse
des rechteckigen Querschnitts zur Umfangswandung der Ausnehmung
(48) geneigt verläuft, so daß zwischen dem Ring (74') und der
Umfangswandung der Ausnehmung (48) lediglich eine Linienberüh
rung besteht.
5. Hauptzylinder nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß das Drosselelement (74, 74') zwi
schen einer in der Umfangswandung der Ausnehmung (48) benach
bart zur Nachlaufbohrung (64') ausgebildeten, radial nach innen
vorspringenden Stufe (76) und einem davon beabstandeten An
schlag, der in die Umfangswandung der Ausnehmung (48) einge
setzt ist, axial schwimmend verschiebbar ist.
6. Hauptzylinder nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlag durch einen Siche
rungsring (80) gebildet ist.
7. Hauptzylinder nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet, daß das Drosselelement (74, 74')
und/oder die radial nach innen vorspringende Stufe (76) mit
vorzugsweise mehreren Durchlässen versehen ist, die in der
Drosselstellung des Drosselelementes (74, 74') einen definier
ten Leckstrom aus der Druckkammer (40) heraus durch die Nach
laufbohrung (64') gestatten.
8. Hauptzylinder nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß ein weiterer Druckkolben (18) in
dem Gehäuse (12) verschiebbar geführt ist, der darin eine
weitere Druckkammer (44) für Hydraulikfluid begrenzt und der
analog zum ersten Druckkolben (16) in seinem der weiteren
Druckkammer (44) zugewandten Endabschnitt eine mit der weiteren
Druckkammer (44) in Fluidverbindung stehende, vorzugsweise
zylindrische Ausnehmung (48') aufweist, die durch wenigstens
eine Nachlaufbohrung (64) mit der Außenumfangsfläche des weite
ren Druckkolbens (18) verbunden ist, wobei in der Ausnehmung
(48') des weiteren Druckkolbens (18) ein weiteres Drosselele
ment angeordnet ist, das wie das Drosselelement in der Ausneh
mung (48) des ersten Druckkolbens (16) funktioniert.
9. Hydraulische Fahrzeugbremsanlage, gekennzeichnet durch
einen Hauptzylinder nach einem der vorhergehenden Ansprüche.
Priority Applications (2)
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---|---|---|---|
DE1998113494 DE19813494A1 (de) | 1998-03-26 | 1998-03-26 | Hauptzylinder für eine hydraulische Fahrzeugbremsanlage |
PCT/EP1999/001925 WO1999048736A1 (de) | 1998-03-26 | 1999-03-22 | Hauptzylinder für eine hydraulische fahrzeugbremsanlage |
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DE1998113494 DE19813494A1 (de) | 1998-03-26 | 1998-03-26 | Hauptzylinder für eine hydraulische Fahrzeugbremsanlage |
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DE19813494A1 true DE19813494A1 (de) | 1999-10-07 |
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Country Status (2)
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