Die Erfindung betrifft einen Filmabtaster mit einer Abtastvorrichtung für Perforations
löcher.
Verschiedentlich werden bei Filmabtastern zur Ableitung von Korrektursignalen zur
Regelung der Transportgeschwindigkeit oder des Bildstandes die Perforationslöcher eines
Films optisch abgetastet. So ist beispielsweise aus US 4,855,836 ein Filmabtaster bekannt,
bei dem in der Nähe einer Anordnung zur optischen Abtastung der Filmbilder eine weitere
Anordnung zur optischen Abtastung der Perforationslöcher des Films angeordnet ist. Bei
diesem Filmabtaster umfasst die Anordnung zur optischen Abtastung der Perforations
löcher sowohl eine Lichtquelle zur Auflicht-Beleuchtung der Perforationslöcher als auch
einen optischen Abtaster zur Abtastung der Perforationslöcher. Der Film wird hierbei
mittels einer Rolle geführt, welche an ihren Seitenteilen Führungsstege aufweist.
Idealerweise sollte bei der Abtastung von Perforationslöchern jenes Perforationsloch
abgetastet werden, welch es in der Aufnahmekamera zur Positionierung des jeweiligen
Filmbildes verwendet wurde. Bei der überwiegenden Anzahl abzutastenden Filmmaterials
ist dies das jeweils einem Filmbild vorauseilende Perforationslochpaar, welche üblicher
weise als Mitchel-Löcher bezeichnet werden. Da sich die Mitchel-Löcher im besonderen
sehr nahe am jeweils abzutastenden Filmbild befinden, ist eine direkte Abtastung der
Mitchel-Löcher mit besonderen Schwierigkeiten verbunden. Oft ist an dieser kein Platz
mehr vorhanden, eine Beleuchtungsquelle oder eine Kamera zur Abtastung der Mitchel-
Löcher anzubringen, weil genau in diesem Bereich das Filmbild durch Führungselemente
zur mechanischen Verbesserung des Bildstandes geführt wird. Gegebenenfalls wird eine
Anbringung von Beleuchtungsquelle und Perforationslochabtaster an dieser Stelle auch
durch den Filmabtastkopf, der zur Abtastung des Filmbildes dient, verwehrt.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Filmabtaster anzugeben, bei dem sich eine Abtastung
von Perforationslöchern nahe am jeweils abgetasteten Bild erreichen lässt.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Filmabtaster anzugeben, bei dem die Abtastung von
Perforationslöchern vereinfacht wird.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass eine Projektionseinrichtung vorgesehen ist, mittels
welcher die Abbilder zweier Perforationslöcher auf einen Sensor projiziert werden. Hierbei
können die Perforationslöcher unmittelbar neben- als auch übereinander abgebildet
werden.
Diese Lösung hat den Vorteil, dass nur ein Sensor zur Abtastung der Perforationslöcher
benötigt wird. Da der Abstand zwischen den projizierten Perforationslöchern geringer ist,
als deren Abstand auf dem jeweiligen Filmbild, kann die Abtastung mit größtmöglicher
Auflösung des Sensors für beide Perforationslöcher erfolgen.
Vorzugsweise werden die Abbilder der Perforationslöcher übereinander projiziert, wobei
die Abbilder gegeneinander einen Drehversatz, vorzugsweise 90° aufweisen.
Auf diese Weise können beide Perforationslöcher gleichzeitig und zwar mit der gleichen
Auflösung, mit der ein einziges Perforationsloch abgetastet werden könnte, erfasst werden.
Es zeigen:
Fig. 1 Einen Filmabtaster,
Fig. 2 eine Filmtrageeinrichtung mit Führungselementen in Draufsicht,
Fig. 3 einen Längsschnitt durch einen bevorzugten Lichtleiter,
Fig. 4 ein Prisma
Bei dem Ausführungsbeispiel wird in einem Filmabtaster ein Film 1 kontinuierlich
abgetastet. Hierzu wird der abzutastende Film 1 mittels eines Capstans 2 angetrieben und
durch eine, zwischen einer Beleuchtungsquelle 3 zur Durchbelichtung des Filmbildes und
einem Bildaufnehmer 4 hindurchgeführt. Bei diesem Ausführungsbeispiel bilden Beleuch
tungsquelle 3 und Bildaufnehmer 4 eine konstruktive Einheit, welche im folgenden als
Abtastkopf bezeichnet wird. Durch die konstruktive Einheit von Beleuchtungsquelle 3 und
Bildaufnehmer 4 kann bei einem Wechsel des Abtastkopfes, beispielsweise um ein anderes
Filmformat abzutasten, dieser in einem Stück gegen einen anderen Abtastkopf ausgetauscht
werden.
Zur Führung des Films 1 innerhalb des Abtastkopfes 3, 4 läuft der Film 1 auf einer Film
trageeinrichtung 5 auf einer gekrümmten Bahn. Dieser Bahnlauf wird mittels kufenartiger
Führungselemente 6 erzwungen, auf denen der Film außerhalb der Filmbilder aufliegt und
gleitet.
Bei dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel wird zur Korrektur von vertikalen
und horizontalen Bildstandsfehlern nur eines der beiden zur Abtastung in Frage kom
menden Perforationslöcher abgetastet. Zur Beleuchtung des Perforationsloches wird im
Ausführungsbeispiel infrarotes Licht verwendet, welches überraschenderweise die Kanten
der Perforationslöcher besonders kontrastreich abbildet. Dieses infrarote Licht wird mittels
einer Infrarotdiode 7 erzeugt. Die Infrarotdiode 7 ist an einen Lichtleiter 8 lose ange
koppelt, welcher das Licht der Infrarotdiode zu einer Aussparungen 9 innerhalb der kufen
förmigen Führungselemente 6 leitet. Die Aussparung 9 ist mit einer optisch durchlässigen
Deckscheiben 10 abgeschlossen, so eine Verschmutzung der Ausparungen 9 durch Film
abriebschmutz vermieden wird. Auf diese Weise können die Führungselemente 6 völlig frei
für optimalen Filmlauf ausgestaltet werden, ohne dass hierzu konstruktive Abstriche zu
Gunsten der Beleuchtung der Perforationslöcher machen zu wären.
Oberhalb der Austrittsfläche des Infrarotlichtes ist eine optische Umlenkeinrichtung
angeordnet, mittels welcher das Abbild des jeweiligen Perforationsloches zu einer räumlich
abgesetzten Zeilenkamara 14 geführt wird. Im Ausführungsbeispiel besteht diese optische
Umlenkeinrichtung aus einem justierbaren Spiegel 11 welcher auf einem Tragstab 12
befestigt ist, wobei der Tragstab seinerseits von einer außerhalb des Abtastkopfes ange
brachten Haltevorrichtung 13 befestigt ist.
Im Ausführungsbeispiel ist der Tragstab 12 aus einem Rundstab gefertigt, dessen Außen
fläche an einer Längsseite segmentförmigen abgefräst ist. Auf diese Weise kann der Rund
stab längenverschiebbar aber verdrehsicher in eine entsprechend vorbereitete Aussparung
der Haltevorrichtung eingeschoben und beispielsweise mit einer der Übersichtlichkeit
wegen nicht dargestellten Schraube mit der Haltevorrichtung 13 lösbar verbunden werden.
Vor einem Wechsel der optischen Abtasteinheit 3, 4 kann nach Lösen der Schraube der
Tragstab 12 mitsamt dem Umlenkspiegel 11 abgenommen werden. Nach dem Wieder
einsetzen eines Abtastkopfes 3, 4 wird der Tragestab wieder in seine Halterung einge
schoben und die Schraube festgezogen. Wegen der verdrehsicheren Ausgestaltung des
Tragstabes 12, braucht der Tragstab 12 bzw. der fest mit dem Tragstab verbundene Um
lenkspiegel 11 nach dem Einsetzen des Tragstabes 12 in die Halterung 13 nur noch durch
axiale Verschiebung justiert zu werden; eine Justierung bezüglich anderer Raumachsen
entfällt.
Mit der Abtastung zweier sich gegenüberliegender Perforationslöcher kann neben einer
vertikalen und horizontalen Bildstandskorrektur auch ein Winkelversatz zwischen den
beiden Perforationslöchern zur Korrektur von Scherungs- bzw. Rotationsfehlern der
Bildlage verwendet werden. Die Fig. 2 zeigt eine entsprechend ausgestaltete Filmtrage
einrichtung 5 in der Draufsicht, mit jeweils einer unter den beiden Deckscheiben 10
liegenden Aussparungen in dem linken und dem rechten Führungselement 6 zur Beleuch
tung zweier sich gegenüberstehnder Perforationslöcher. Ferner ist in der Fig. 2 das Film
fenster 15 zu sehen, mittels welchem das jeweils abzutastende Filmbild von der darunter
liegenden Beleuchtungseinrichtung durchleuchtet wird.
Fig. 3 zeigt ein aus zwei Lichtleitelementen 81 und 82 zusammengesetzte Anordnung, die
sich zur gleichzeitigen Beleuchtung zweier Perforationslöcher eignet. Im Ausführungs
beispiel sind die Lichtleitelemente aus Glas gefertigt. Am einen Ende des ersten Licht
leitelements 81 ist die Infrarotdiode 7 angeordnet. Die Lichtleitelemente, welche beispiels
weise aus Glasstäben gefertigt sind, sorgen auch dafür, dass das Licht an den Austritts
flächen diffus ist, so dass damit gleichzeitig auch Strahlungsinhomogenitäten über den
Querschnitt der Infrarotdiode 7 ausgeglichen werden. Das andere Ende des ersten Licht
leitelements 81 ist in einem Winkel von 45° abgeschrägt und so mit Metall bedampft, dass
es an dieser Stelle optisch halbdurchlässig ist. Es ist mit dem ebenfalls um 45° abgeschrägten
Ende des zweiten Lichtleitelementes 82 verkittet. Auf diese Weise wird der Lichtstrom der
Infrarotdiode 7 jeweils hälftig aufgeteilt und kann so zur Beleuchtung beider Perforations
löcher benutzt werden. Das zweite Ende des zweiten Lichtleitelementes 82 ist ebenfalls um
45° abgeschrägt, jedoch so bedampft, dass es vollständig spiegelt. Hierdurch wird das Licht
nahezu vollständig in Richtung der zweiten Aussparung ausgekoppelt.
Zur Erfassung zweier Perforationslöcher könnten zwei getrennte Zeilenkamaras verwendet
werden. Da geeignete Zeilenkameras jedoch nicht billig sind und auch entsprechen zu
justieren wären ist der einzigen Zeilenkamera 14 ein Prisma 16 vorgesetzt, mittels welchen
die beiden Abbilder der sich gegenüber liegenden Perforationslöcher auf die eine Zeilen
kamara 14 abgebildet werden. Fig. 4 zeigt als Drahtgitter ein solches Prisma und das von
ihm erzeugte Abbild der beiden abgetasteten Perforationslöcher.