DE19812627B4 - Anordnung eines Kugelgelenkes - Google Patents
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Abstract
Anordnung eines Kugelgelenkes, insbesondere zur drehbeweglichen Verbindung zweier Elemente einer Radaufhängung eines Kraftfahrzeuges, wobei das Kugelgelenk ein kugelförmiges Kopfteil aufweist, von dem ein Gelenkzapfen absteht, mit einer Einrichtung am Gelenkzapfen zur Reduzierung der Flächenpressung, die sich bei einer Verschraubung des Gelenkzapfens mit dem einen Element der Radaufhängung einstellt, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung (16, 30) auf ihrer dem Kopfteil (6) abgewandten Seite eine sphärische Anlagefläche (18) aufweist, die mit einer kugelabschnittförmigen Ausnehmung (19) an dem einen Element (1) der Radaufhängung zusammenwirkt.
Description
- Die Erfindung bezieht sich auf eine Anordnung eines Kugelgelenkes nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Anspruch 6 betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Elementes einer Radaufhängung eines Kraftfahrzeuges.
- Aus der
DE 42 43 042 A1 ist ein Kugelgelenk für eine Radaufhängung eines Kraftfahrzeuges bekannt. Im Übergangsbereich zwischen dem Kopfteil und dem Gelenkzapfen des Kugelgelenks ist zur Reduzierung der Flächenpressung eine Scheibe aufgesteckt, deren kopfteilabgewandte Anlagefläche einen zur Achse des Gelenkzapfens koaxialen Kegelstumpf bildet. Derartige Scheiben sind beispielsweise bei Radträgern aus einem Leichtmetallwerkstoff erforderlich, um die Flächenpressung zu begrenzen. Damit wird einem Einziehen der Schraube beim Einschrauben entgegengewirkt und die Sprengwirkung auf die Durchgangsöffnung des Radträgers reduziert. - Nachteilig bei dieser bekannten Anordnung ist jedoch, daß zur Einbringung der konischen Anlagefläche mit einem spanenden Werkzeug ein entsprechender Freiraum am Radträger vorhanden sein muß, um das Werkzeug konzentrisch zur Mittellinie der Durchgangsöffnung im Radträger ansetzen zu können. Steht dieser Freiraum nicht zur Verfügung, muß beispielsweise ein Gelenkzapfen mit einem konisch zulaufenden Schaft verwendet werden, der in eine mit einer Stahlbuchse verstärkte Durchgangsöffnung des Radträgers eingesetzt wird. Hierdurch ergibt sich ein höherer Herstellaufwand, bei gleichzeitiger Reduzierung des Gewichtsvorteils des Leichtmetall-Radträgers.
- Aus der
DE 41 23 515 A1 ist darüber hinaus ein Kugelgelenk bekannt, auf dessen Schaft eine Unterlegscheibe mit sphärischer Kontur aufgesteckt ist. Bei dieser bekannten Unterlegscheibe handelt es sich jedoch um eine sogenannte Belleville-Scheibe, die als Tellerfeder wirkt, sich demzufolge bei der Verschraubung des Gelenkzapfens mit dem Element der Radaufhängung verformt und hierdurch eine Vorspannung auf die Verschraubung ausübt. Der sphärische Bereich der bekannten Scheibe dient eindeutig nicht als Anlagefläche; vielmehr ist die Scheibe in Richtung des Kopfteiles des Kugelgelenkes gewölbt. - Aufgabe der Erfindung ist es, eine Anordnung eines Kugelgelenkes bereitzustellen, die sich in wirtschaftlich günstiger Weise herstellen und auch bei beengten Raumverhältnissen einsetzen läßt.
- Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Anspruch 6 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung eines Radträgers für eine erfindungsgemäße Anordnung.
- Kerngedanke der Erfindung ist es, anstelle der konusförmigen Scheibe ein Element mit einer sphärischen Anlagefläche vorzusehen. Dieses Element findet sein Gegenstück in einer kugelabschnittförmigen Ausnehmung im Radträger, die, gemäß Anspruch 6, mit einem Werkzeug nach Art eines Kugelfräsers hergestellt werden kann. Bei einem derartigen Kugelfräser ist es nicht erforderlich, daß die Rotationsachse des Werkzeuges in Verlängerung der Mittellinie der Durchgangsöffnung im Radträger verläuft. Vielmehr kann aufgrund der Symmetrie des Schneidkopfes der Kugelfräser in beliebiger Richtung an den Radträger herangeführt werden, so daß eine Herstellung auch unter beengten Raumverhältnissen möglich ist.
- Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
- Mögliche Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden nachfolgend näher erläutert. Es zeigt:
-
1 eine erfindungsgemäße Anordnung eines Kugelgelenkes, das in einen Radträger eines Kraftfahrzeuges eingesetzt ist, in teilweise geschnittener Darstellung, -
2 eine Schnittdarstellung entlang der Schnittverlaufslinie II-II in1 , -
3 ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung in einer der3 entsprechenden Darstellung und -
4 ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung in schematischer Schnittdarstellung. -
1 zeigt einen Radträger1 einer Achse eines Kraftfahrzeuges. Der Radträger1 ist aus Aluminium gefertigt und wird von einer Antriebswelle2 durchsetzt. Im oberen Bereich des Radträgers1 ist eine Aufnahme3 für ein Federbein F vorgesehen, während in den unteren Abschnitt des Radträgers1 ein Kugelgelenk5 eingesetzt ist, das einen Lenker4 trägt. - Der Bereich der Anbindung des Kugelgelenks
5 an den Radträger1 ist in2 in vergrößerter Darstellung wiedergegeben. Das Kugelgelenk5 setzt sich aus einem kugelförmigen Kopfteil6 sowie einem Gelenkzapfen7 zusammen. Der Gelenkzapfen7 weist in seinem oberen Bereich eine Ringnut8 sowie einen Absatz9 auf. Unterhalb des Absatzes9 schließt sich ein zylindrischer Schaft10 an, dessen unterer Endabschnitt mit einem Gewinde11 versehen ist. - Das Kopfteil
6 des Kugelgelenkes5 ist unter Zwischenlage einer Lagerschale12 in eine Durchgangsöffnung13 am Endabschnitt des Lenkers4 eingesetzt. Zur Montage wird die Lagerschale12 auf das Kopfteil6 aufgesteckt und Gelenkzapfen7 des Kugelgelenkes5 durch die Öffnung13 im Endabschnitt des Lenkers4 hindurchgesteckt. Anschließend wird die Lagerschale12 und damit auch das Kopfteil6 mit Hilfe eines Deckels14 im Lenker4 fixiert, indem ein ringförmiger Randbereich15 entlang der Oberseite der Öffnung13 im Lenker4 mit dem Deckel14 verpreßt wird. - Erfindungsgemäß ist auf den Gelenkzapfen
7 eine Scheibe16 aufgesteckt, die die Form eines Kugelabschnittes hat. Die Scheibe16 liegt mit ihrer ebenen Fläche17 am Absatz9 an, während die Unterseite mit ihrer gewölbten Anlagefläche18 in eine kongruent geformte Ausnehmung19 im Radträger1 eingesetzt ist. - Der zylindrische Schaft
10 des Kugelgelenkes5 durchsetzt eine Durchgangsöffnung20 im Radträger1 . Über das Gewinde11 wird das Kugelgelenk5 mit einer Mutter21 mit dem Radträger verschraubt. Der Scheibe16 kommt dabei die Aufgabe zu, die auftretende Flächenpressung aufgrund der Vorspannung durch die Verschraubung zu reduzieren. Durch die entsprechend große sphärische Anlagefläche können somit auch bei Radträgern1 aus Werkstoffen mit niedrigerer Festigkeit, wie z. B. Leichtmetallen, Gelenkzapfen7 mit einem zylindrischen Schaft10 verwendet werden. - Ein Dichtungsbalg
23 deckt den Freiraum unterhalb des Kopfteils6 gegenüber Schmutz und Wasser ab. Der Dichtungsbalg23 ist oberseitig über ein ringförmiges Federelement22 in einer Nut24 des Lenkers4 fixiert. Der untere Abschnitt des Dichtungsbalges23 ist über ein zweites ringförmiges Federelement25 in der Ringnut8 fixiert. - Bei der Ausführung des Kugelgelenkes
5 gemäß3 ist der Dichtungsbalg23 in einer Ringnut27 an der Scheibe16 festgelegt. Im übrigen entspricht das Kugelgelenk5 gemäß3 in Ausführung und Funktion dem Kugelgelenk5 in2 . -
4 zeigt ein weiteres Kugelgelenk5 mit einem Absatz30 , der an seiner Unterseite sphärisch ausgebildet ist und der Scheibe16 der Ausführungsbeispiele gemäß den1 bis3 entspricht. Aufgrund des einstöckig angeformten Absatzes30 kann das Kugelgelenk5 nicht in eine Durchgangsöffnung des Lenkers4 eingesetzt werden. Vielmehr erfolgt die Montage des Kugelgelenkes5 durch Einführen des Kopfteils6 von der Unterseite des Lenkers4 her, indem das Kopfteil6 zusammen mit der Lagerschale12 in eine Ausnehmung31 des Lenkers4 eingesetzt wird. Über eine Zwischenscheibe32 und einen in Richtung auf das Kopfteil6 hin verpreßten Rand33 wird das Kopfteil6 in der Ausnehmung31 fixiert. - Analog zu den oben beschriebenen Ausführungsbeispielen übernimmt ein nicht dargestellter Dichtungsbalg, der in Ringnuten
8 und27 eingesetzt wird, die Abdichtung gegenüber Schmutz und Feuchtigkeit. - Die Ausnehmung
19 im Radträger1 wird durch ein Bearbeitungswerkzeug mit einem kugelförmigen Schneidkopf (Kugelfräser) hergestellt. In1 ist der von dem Kugelfräser benötigte Freiraum K strichliert eingezeichnet. Der Schneidkopf kann seitlich in beliebiger Richtung in den Radträger1 eingeführt werden (beispielsweise Einführrichtung26 ), im Unterschied zu einem Kegelfräser für eine konische Ausnehmung nach dem Stand der Technik, der in Richtung der Mittellinie M der Durchgangsöffnung20 im Radträger1 einzubringen ist. - Durch die Erfindung ist es somit möglich, in unmittelbarer Verlängerung der Mittelllinie M Aufnahmen für weitere Elemente vorzusehen, wie im dargestellten Beispiel die Federbeinaufnahme
3 oder bei Mehrlenkerachsen Aufnahmen für weitere Lenker. Somit ergibt sich eine größere Gestaltungsfreiheit bei der Auslegung der Kinematik einer Achse und bei der Formgebung eines Radträgers , Schwenklagers, Achsschenkels oder dergleichen für eine Vorder- oder Hinterachse eines Fahrzeuges. - Neben einem (Quer-)Lenker
4 kann über ein Kugelgelenk5 in gleicher Weise auch eine Spurstange an den Radträger einer Vorderachse angebunden sein.
Claims (6)
- Anordnung eines Kugelgelenkes, insbesondere zur drehbeweglichen Verbindung zweier Elemente einer Radaufhängung eines Kraftfahrzeuges, wobei das Kugelgelenk ein kugelförmiges Kopfteil aufweist, von dem ein Gelenkzapfen absteht, mit einer Einrichtung am Gelenkzapfen zur Reduzierung der Flächenpressung, die sich bei einer Verschraubung des Gelenkzapfens mit dem einen Element der Radaufhängung einstellt, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung (
16 ,30 ) auf ihrer dem Kopfteil (6 ) abgewandten Seite eine sphärische Anlagefläche (18 ) aufweist, die mit einer kugelabschnittförmigen Ausnehmung (19 ) an dem einen Element (1 ) der Radaufhängung zusammenwirkt. - Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung als Unterlegscheibe (
16 ) ausgeführt ist. - Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung (
30 ) einstöckig mit dem Kugelgelenk (5 ) ausgebildet ist. - Anordnung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, mit einem Dichtungsbalg zur Abdichtung der Lagerung des Kopfteils in dem anderen Element der Radaufhängung, dadurch gekennzeichnet, daß der Dichtungsbalg (
23 ) kugelgelenkseitig am Gelenkzapfen (7 ) festgelegt ist. - Anordnung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, mit einem Dichtungsbalg zur Abdichtung der Lagerung des Kopfteils in dem anderen Element der Radaufhängung dadurch gekennzeichnet, daß der Dichtungsbalg kugelgelenkseitig an der Einrichtung (
16 ,30 ) zur Reduzierung der Flächenpressung festgelegt ist. - Verfahren zur Herstellung eines Elementes einer Radaufhängung eines Kraftfahrzeuges, insbesondere eines Radträgers, der eine Durchgangsöffnung aufweist, in die ein zylindrischer Gelenkzapfen eines Kugelgelenkes einsetzbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß mittels eines spanabhebenden Werkzeugs mit einem kugelförmigen Schneidelement im Radträger (
1 ) eine zur Mittellinie (M) der Durchgangsöffnung (20 ) konzentrische kugelabschnittförmige Ausnehmung (19 ) eingebracht wird.
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