DE19812603C2 - Gebereinheit zur elektrischen und hydraulischen Ansteuerung von Steuerventilen - Google Patents
Gebereinheit zur elektrischen und hydraulischen Ansteuerung von SteuerventilenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Gebereinheit zur elek
trischen und hydraulischen Ansteuerung von Steuerventilen ge
mäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Insbesondere be
zieht sich die Erfindung auf eine Gebereinheit zur elek
trischen und hydraulischen Ansteuerung eines Wegeventils einer
Parkbremsanlage für Kraftfahrzeuge.
Bei einer Parkbremsanlage handelt es sich um eine Feststell
bremsanlage, die vorzugsweise in die Betriebsbremsanlage eines
Kraftfahrzeugs integriert ist und insbesondere bei Nutzfahr
zeugen zum Einsatz gelangt, um das Fahrzeug während beispiels
weise Haltepausen im Auslieferbetrieb gegen Wegrollen zu
sichern.
Aus der EP 0 584 253 B1 ist eine solche Parkbremsanlage be
kannt. Gemäß diesen Stand der Technik kann ein elektrohydrau
lisches Aggregat über ein elektromagnetisch ansteuerbares
Schaltventil mit den Bremskreisen bzw. den Zuspannorganen vor
nehmlich der Hinterachse hydraulisch verbunden werden. Das
Schaltventil ist als 4/3-, 4/2- oder 3/2-Wegeventil mit 4 bzw.
3 gesteuerten Anschlüssen sowie 3 bzw. 2 Schaltstellungen aus
gebildet. Der Schaltkolben des Schaltventils ist derart vorge
spannt, daß er im unbetätigten Zustand des Schaltventils die
Verbindung zwischen dem elektrohydraulischen Aggregat und den
Bremsorganen unterbricht, während die Bremsorgane mit einem
Vorratsbehälter hydraulisch verbunden sind. Zum Betrieb einer
solchen Parkbremsanlage wird ein in der Fahrgastzelle befind
licher, mit dem Schaltventil elektrisch verbundener Handschal
ter betätigt, um durch Ansteuern des Schaltventils und somit
Verschieben des Schaltkolbens entgegen der Vorspannkraft den
im elektrohydraulischen Aggregat erzeugten Bremsdruck an den
Zuspannorganen anzulegen.
Aufgrund der heutzutage üblichen Sicherheitsstandards für
Kraftfahrzeuge ist es erforderlich, derartige Parkbremsanlagen
redundant auszubilden, d. h. dafür Vorsorge zu treffen, daß bei
Ausfall der elektrischen Versorgung im betätigten Zustand der
Parkbremsanlage der Schaltkolben des Schaltventils nicht in
seine vorgespannte Stellung zurückkehrt und somit die Brems
organe zum Vorratsbehälter hin entlastet, sondern der Brems
druck weiter an den Zuspannorganen anliegt. Daher werden die
Schaltventile solcher Parkbremsanlagen mittlerweile elektrisch
als auch hydraulisch ansteuerbar ausgebildet.
Eine Gebereinheit für eine solche Ansteuerung ist beispiels
weise aus der gattungsbildenden WO 96/26091 A1 bekannt. Gemäß
diesem Stand der Technik hat die Gebereinheit ein an der Arma
turentafel eines Kraftfahrzeugs befestigtes, im wesentlichen
T-förmiges Gehäuse mit zwei senkrecht zueinander stehenden
Bohrungen. In der ersten Bohrung ist ein Schieber längsver
schieblich angeordnet, der auf einer Seite mit einem Schalter
zur Abgabe eines elektrischen Signals in Wirkverbindung steht
und auf der anderen Seite an eine Betätigungsstange ange
schlossen ist, die sich durch die Armaturentafel hindurch er
streckt und mit einem Schaltknauf versehen ist. Der Schieber
weist einen Rampenabschnitt auf, der mit einem in der zweiten
Bohrung des Gehäuses längsverschieblich angeordneten ersten
Kolben zusammenwirkt, welcher in die erste Bohrung des Gehäu
ses hinein vorsteht. Der erste Kolben ist über eine erste
Schraubenfeder mit einem ebenfalls in der zweiten Bohrung
längsverschieblich angeordneten zweiten Kolben verbunden, der
eine Druckkammer hydraulisch dicht begrenzt und mit einer in
der Druckkammer angeordneten zweiten Schraubenfeder vorge
spannt ist.
Durch Ziehen des Schaltknaufs kann der Schieber von seiner
Grundstellung, in der er den elektrischen Schalter betätigt,
in seine Betätigungsstellung bewegt werden, in der er den
elektrischen Schalter nicht mehr betätigt, wodurch eine elek
trische Ansteuerung des Schaltventils der Parkbremsanlage be
wirkt wird. Während dieser Bewegung wird der erste Kolben über
den Rampenabschnitt des Schiebers in der zweiten Bohrung des
Gehäuses verschoben und verschiebt seinerseits den zweiten
Kolben über die erste Schraubenfeder gegen die Kraft der zwei
ten Schraubenfeder in die Druckkammer hinein, wobei ein über
eine Druckleitung an das Schaltventil der Parkbremsanlage an
gelegter Steuerdruck erzeugt wird. Soll die elektrische und
hydraulische Ansteuerung des Schaltventils der Parkbremsanlage
beendet werden, wird der Schieber durch kontinuierliches
Drücken des Schaltknaufs von seiner Betätigungsstellung in
seine Grundstellung verschoben, wobei die Kolben in der zwei
ten Bohrung des Gehäuses unter der Kraft der zweiten Schrau
benfeder in ihre Ausgangsstellung zurückkehren und der Schie
ber in der ersten Bohrung den elektrischen Schalter wieder be
tätigt.
Zwar wird gemäß diesem Stand der Technik einerseits bei Aus
fall der elektrischen Versorgung eine hydraulische Ansteuerung
des Schaltventils der Parkbremsanlage gewährleistet, während
andererseits bei intakter elektrischer Versorgung durch die
erste Schraubenfeder für ein fail-safe-Verhalten der Geberein
heit gesorgt ist, weil selbst bei Verstopfung der Druckleitung
zum Schaltventil der erste Kolben unter Kompression der ersten
Schraubenfeder in der zweiten Bohrung des Gehäuses verschoben
werden kann und somit eine Bewegung des Schiebers zur Betäti
gung des elektrischen Schalters nicht verhindert. Jedoch ist
neben der Tatsache, daß die vorbekannte Gebereinheit relativ
aufwendig aufgebaut ist, ein Nachteil dieses Stands der Tech
nik darin zu sehen, daß bei der die Gebereinheit betätigenden
Person ein der Sicherheit abträgliches, unzureichendes Betäti
gungsgefühl gegeben ist.
Des weiteren offenbart die DE 24 07 136 A1 ein Wegeventil mit
einem Steuerkolben, dessen Ende umlaufende Nuten aufweist und
von einer Hülse umgeben ist, die zwischen Ventilgehäuse und
Gehäusedeckel eingespannt ist. Die Hülse weist drei (teil
weise) radial verlaufende Durchgangsbohrungen auf, in denen
jeweils eine Kugel aufgenommen ist. Diese Kugeln werden durch
zwei in einer umlaufenden Nut der Hülse aufgenommene Spreng
ringe, durch eine in der umlaufenden Nut der Hülse angeordnete
Schraubenfeder bzw. durch eine sich am Ventilgehäuse abstüt
zende Druckfeder über einen Federteller unter Kraftumlenkung
mittels weiterer Kugeln radial nach innen gedrückt, um mit den
Nuten des Steuerkolbenendes in Eingriff zu kommen, wodurch die
jeweilige Schaltstellung des Steuerkolbens im Ventilgehäuse
festgelegt wird.
Der Erfindung liegt ausgehend vom Stand der Technik gemäß der
WO 96/26091 A1 die Aufgabe zugrunde, eine einfach aufgebaute
Gebereinheit zur elektrischen und hydraulischen Ansteuerung
von Steuerventilen zu schaffen, die leicht und sicher bedient
werden kann.
Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 angegebenen
Merkmale gelöst. Vorteilhafte und/oder zweckmäßige Weiterbil
dungen der Erfindung sind Gegenstand der Patentansprüche 2 bis
11.
Erfindungsgemäß liegt bei einer Gebereinheit zur elektrischen
und hydraulischen Ansteuerung von Steuerventilen, insbesondere
eines Wegeventils einer Parkbremsanlage für Kraftfahrzeuge,
mit einem zwischen einer Grundstellung und einer Betätigungs
stellung bewegbaren Betätigungsglied, mittels dessen ein elek
trischer Schalter zur elektrischen Ansteuerung des Steuerventils
und über ein Federelement ein Kolben eines Hydraulikzy
linders zur hydraulischen Ansteuerung des Steuerventils betä
tigbar ist, das Federelement zur Betätigung des Kolbens unmit
telbar am Betätigungsglied an und hält das Betätigungsglied
unter Formschluß wahlweise in seiner Grundstellung oder seiner
Betätigungsstellung.
Im Ergebnis ist zum einen bei der die erfindungsgemäße Geber
einheit bedienenden Person ein gutes Betätigungsgefühl ge
geben, weil das Betätigungsglied in seinen Endlagen, d. h.
seiner Grundstellung bzw. seiner Betätigungsstellung spürbar
in formschlüssigen Eingriff mit dem Federelement gelangt. Zum
anderen sorgt der formschlüssige Eingriff des Betätigungs
glieds mit dem Federelement dafür, daß eine vorbestimmte Be
dienkraft aufgebracht werden muß, um das Betätigungsglied von
seinen Endlagen weg zu bewegen, was die Sicherheit bei Einsatz
der erfindungsgemäßen Gebereinheit an einer Parkbremsanlage
insgesamt erhöht, weil z. B. eine unbeabsichtigte Betätigung
mit geringen Bedienkräften verhindert wird. Weiterhin hat die
erfindungsgemäße Gebereinheit einen einfachen Aufbau und eine
kompakte Bauweise, was insbesondere darauf zurückzuführen ist,
daß das Federelement unmittelbar am Betätigungsglied anliegt,
wobei zusätzliche Bauteile, wie der erste Kolben beim gat
tungsbildenden Stand der Technik, vermieden werden. Hinzu
kommt, daß somit bei Bewegung des Betätigungsglieds auch ge
ringere Reibwiderstände zu überwinden sind, so daß die erfin
dungsgemäße Gebereinheit gegenüber dem gattungsbildenden Stand
der Technik leichtgängiger ist. Insbesondere kann die erfin
dungsgemäße Gebereinheit derart ausgebildet werden, daß das
Betätigungsglied unter der Kraft des Federelements selbsttätig
bzw. automatisch in seine Grundstellung zurückläuft, nachdem
es aus dem Formschluß mit dem Federelement in seiner Betäti
gungsstellung weg bewegt wurde.
Gemäß dem Patentanspruch 2 weist das Federelement in einfacher
Ausgestaltung zwei gegenüberliegende Schenkel auf, von denen
der dem Hydraulikzylinder zugewandte Schenkel mit dem Kolben
des Hydraulikzylinders wirkverbunden ist, während der dem Be
tätigungsglied zugewandte Schenkel zwei Auflager aufweist, um
das Betätigungsglied wahlweise in seiner Grundstellung oder
seiner Betätigungsstellung formschlüssig zu halten.
Nach der technischen Lehre des Patentanspruchs 3 weist der dem
Betätigungsglied zugewandte Schenkel zwischen den Auflagern
einen Rampenabschnitt auf, der zur Betätigung des Kolbens des
Hydraulikzylinders mit dem Betätigungsglied zusammenwirkt, wo
bei der Kolben des Hydraulikzylinders in einer Richtung beweg
bar ist, die im wesentlichen senkrecht zur Betätigungsrichtung
des Betätigungsglieds verläuft. Da die Gebereinheit gegenüber
dem gattungsbildenden Stand der Technik geringere Reibverluste
aufweist, kann die Steigung des Rampenabschnitts bei moderaten
Bedienkräften verhältnismäßig steil gewählt werden, so daß der
zur Erzeugung eines vorbestimmten Steuerdrucks im Hydraulik
zylinder notwendige Kolbenhub in vorteilhafter Weise mit einem
geringen Betätigungsweg des Betätigungsglieds erzielt werden
kann.
Der Patentanspruch 4 sieht vor, daß das Federelement im
wesentlichen V-förmig ist, und daß das Federelement an seinem
vom Betätigungsglied entfernten Ende drehbar gelagert ist. Bei
leichtgängiger Lagerung des somit denkbar einfach ausgebilde
ten Federelements sind die am Betätigungsglied aufzubringenden
Betätigungskräfte noch geringer, was in vorteilhafter Weise
den Bedienkomfort zusätzlich erhöht.
Gemäß dem Patentanspruch 5 ist der in Einbaulage maximal mög
liche Federweg des Federelements gleich oder größer dem Betä
tigungshub des Hydraulikzylinders, wodurch vorteilhaft ein
fail-safe-Verhalten der Gebereinheit gewährleistet wird. So
kann auch bei festsitzendem Kolben des Hydraulikzylinders,
d. h. nicht möglichem Aufbau eines Steuerdrucks im Hydraulik
zylinder, das Betätigungsglied von seiner Grundstellung in
seine über den Formschluß zum Federelement definierte Betäti
gungsstellung bewegt werden und eine Betätigung des elek
trischen Schalters erfolgen, wobei das Federelement federnd
nachgibt.
Nach der technischen Lehre des Patentanspruchs 6 hat die Ge
bereinheit ein Grundgestell, an dem das Federelement drehbar
gelagert und das Betätigungsglied verschiebbar geführt ist.
Gemäß dem Patentanspruch 7 weist das Grundgestell ferner einen
Befestigungsabschnitt für den Hydraulikzylinder auf. Auch
diese Maßnahmen sorgen für eine einfache und kostengünstige
Ausbildung der Gebereinheit, wobei im Gegensatz zum gattungs
bildenden Stand der Technik aufwendig zu fertigende und dem
entsprechend teure Gehäuse vermieden werden.
Vorteilhaft ist der Hydraulikzylinder ein an sich bekannter
Geberzylinder, insbesondere ein Kupplungsgeberzylinder, wie im
Patentanspruch 8 angegeben, so daß durch Verwendung von Stan
dardbauteilen die Gestehungskosten der Gebereinheit weiter re
duziert werden können.
Der Patentanspruch 9 sieht vor, daß das Betätigungsglied eine
Betätigungsstange aufweist, die an ihrem einen Ende über Rol
len auf einer Laufbahn am Grundgestell geführt ist, während
ihr vom Grundgestell vorstehendes anderes Ende mit einem Hand
griff versehen ist. Weiterhin ist gemäß dem Patentanspruch 10
die Betätigungsstange zwischen ihren Enden am Grundgestell
mittels eines Gleitlagers in axialer Richtung geführt.
Schließlich sind nach der technischen Lehre des Patentan
spruchs 11 die Rollen an der Betätigungsstange mittels eines
Achsbolzens gelagert, auf dem zwischen den Rollen eine mit dem
Federelement in Wirkverbindung stehende Lagerrolle drehbar an
geordnet ist. Diese Merkmale sorgen bei geringem vorrichtungs
technischen Aufwand für eine weitere Verbesserung der Leicht
gängigkeit der Gebereinheit und somit für einen hohen Bedien
komfort.
Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel unter
Bezugnahme auf die Zeichnung wird näher erläutert. Dabei zeigen:
Die Fig. 1 ein prinzipielles Schaltbild einer Parkbrems
anlage, bei der eine Gebereinheit eingesetzt
werden kann,
die Fig. 2 eine teilweise aufgebrochene Seitenansicht
eines bevorzugten Ausführungsbeispiels einer
Gebereinheit,
die Fig. 3 eine teilweise aufgebrochene Vorderansicht der
Gebereinheit entsprechend dem Pfeil X in
Fig. 2 in vergrößerter Darstellung und
die Fig. 4 eine teilweise aufgebrochene Seitenansicht
eines Federelements der Gebereinheit gemäß Fig. 2 in ver
größerter Darstellung.
Gemäß Fig. 1 hat eine Parkbremsanlage für Kraftfahrzeuge eine
handbetätigbare Gebereinheit 10, die in Fig. 1 lediglich sche
matisch dargestellt ist und nachfolgend noch näher beschrieben
wird, und ein elektrohydraulisches Aggregat 12, welches mit
zumindest einem Teil der Bremsorgane 14 einer Betriebsbrems
anlage über eine Hydraulikleitung 16 hydraulisch verbunden
ist. Auf die Ausbildung und Funktion der Betriebsbremsanlage
sowie die Verschaltung des elektrohydraulischen Aggregats 12
mit der Betriebsbremsanlage wird im folgenden nicht näher ein
gegangen, weil diese Merkmale aus dem Stand der Technik hin
länglich bekannt sind.
Das elektrohydraulische Aggregat 12 hat eine mittels eines Mo
tors M angetriebene Pumpe P, die im Betrieb Hydraulikflüssig
keit aus einem Vorratsbehälter 18 ansaugt. Die Pumpe P ist
ausgangsseitig über einen Leitungsabschnitt 20 und ein erstes
Rückschlagventil 22 an die Hydraulikleitung 16 angeschlossen.
Vom Leitungsabschnitt 20 zweigt ein weiterer Leitungsabschnitt
24 ab, der über ein zweites Rückschlagventil 26 zur Druckbe
grenzung in dem Vorratsbehälter 18 mündet. In Strömungsrich
tung hinter dem ersten Rückschlagventil 22 zweigt von der Hy
draulikleitung 16 ein Entlastungsabschnitt 28 ab.
Das elektrohydraulische Aggregat 12 hat ferner ein Steuerven
til 30, das eingangsseitig an den Entlastungsabschnitt 28 an
geschlossen und ausgangsseitig mit dem Vorratsbehälter 18 verbunden
ist. Bei dem Steuerventil 30 handelt es sich im darge
stellten Fall um ein in Durchgangsstellung vorgespanntes 2/2-
Wegeventil, das mit einem hydraulischen Steueranschluß 32 und
einer elektromagnetischen Betätigungseinrichtung 34 versehen
ist. Durch hydraulische Ansteuerung des hydraulischen Steuer
anschlusses 32 und/oder elektrische Ansteuerung der elektro
magnetischen Betätigungseinrichtung 34 kann das Steuerventil
30 entgegen der Vorspannkraft von seiner in Fig. 1 dargestell
ten Durchgangsstellung in Sperrstellung geschaltet werden.
Der hydraulische Steueranschluß 32 des Steuerventils 30 ist
über eine hydraulische Steuerleitung 36 mit der in den Fig. 2
und 3 näher dargestellten Gebereinheit 10 verbunden, während
die elektromagnetische Betätigungseinrichtung 34 des Steuer
ventils 30 mittels einer elektrischen Signalleitung 38 vor
zugsweise über ein elektronisches Steuersystem (nicht darge
stellt) an die Gebereinheit 10 angeschlossen ist.
In den Fig. 2 und 3 ist die zur elektrischen und hydraulischen
Ansteuerung des Steuerventils 30 dienende Gebereinheit 10
näher dargestellt, die ein zwischen einer in den Fig. 2 und 3
dargestellten Grundstellung und einer Betätigungsstellung be
wegbares Betätigungsglied 40 aufweist, mittels dessen ein
elektrischer Schalter 42 zur elektrischen Ansteuerung des
Steuerventils 30 und über ein Federelement 44 ein Hydraulik
zylinder 46 zur hydraulischen Ansteuerung des Steuerventils 30
betätigt werden kann. Das Federelement 44 liegt unmittelbar am
Betätigungsglied 40 an und hält dieses unter Formschluß wahl
weise in seiner Grundstellung oder seiner Betätigungsstellung,
wie noch näher beschrieben wird.
Die Gebereinheit 10 hat ein kastenförmig aus einem Metallblech
gebogenes Grundgestell 48 mit einer ebenen Frontseite 50,
einer dazu im wesentlichen parallel verlaufenden ebenen Rück
seite 52, einer bezüglich der Frontseite 50 bzw. der Rückseite
52 senkrecht stehenden ebenen Deckseite 54 und einem zur Deck
seite 54 im wesentlichen parallel verlaufenden Boden 56. Wäh
rend die Frontseite 50 in die Deckseite 54 und den Boden 56
und die Rückseite 52 in den Boden 56 mit einem vorbestimmten
Biegeradius übergehen, ist die Rückseite 52 über einen zur Re
duzierung des Bauraums schräg abgekanteten Steg 58 an die
Deckseite 54 angeschlossen.
Die Deckseite 54, in deren Bereich das Blech des Grundgestells
48 aufgedoppelt ist, bildet einen Anschlußflansch bzw. Be
festigungsabschnitt für den Hydraulikzylinder 46 aus. Dement
sprechend hat die Deckseite 54 eine zentrale Öffnung 60, durch
die sich der Hydraulikzylinder 46 hindurch erstreckt, und eine
Mehrzahl von Befestigungsbohrungen 62 für den Hydraulikzylin
der 46. Die die Befestigungsbohrungen 62 im aufgedoppelten
Blech durchgreifenden Befestigungsmittel, beispielsweise
Schrauben (nicht dargestellt), fixieren das Kastenprofil des
Grundgestells 48 zusätzlich.
Die Frontseite 50 des Grundgestells 48 bildet einen Anschluß
flansch bzw. Befestigungsabschnitt aus, mittels dessen die Ge
bereinheit 10 an der Armaturentafel (nicht dargestellt) eines
Kraftfahrzeugs angeschlossen werden kann, und weist dement
sprechend ebenfalls eine Mehrzahl von Befestigungsbohrungen 64
auf. In einem in Fig. 2 unteren Bereich hat die Frontseite 50
weiterhin einen nach innen ausgestellten Durchgang 66, der als
Gleitlager für das Betätigungsglied 40 dient.
Der Boden 56 des Grundgestells 48 hat gemäß Fig. 3 zu beiden
Seiten rechtwinklig abgewinkelte Stege 68, wodurch eine Lauf
bahn für das Betätigungsglied 40 gebildet wird. Ausgehend vom
in Fig. 3 linken Steg 68 und in der Seitenansicht gemäß Fig. 2
im wesentlichen mittig des Bodens 56 erstreckt sich ein Blech
lappen 70 nach oben. Der Blechlappen 70 weist etwa auf halber
Höhe einen rechtwinklig nach innen abgewinkelten Bereich auf,
der einen Anschlag 72 für das Betätigungsglied 40 in Grund
stellung ausbildet. An seinem vom Boden 56 abgewandten Ende
hat der Blechlappen 70 weiterhin einen Befestigungsabschnitt
74, an dem der elektrische Schalter 42 beispielsweise mittels
Nieten 76 befestigt ist.
Die Rückseite 52 des Grundgestells 48 weist schließlich etwa
auf halber Höhe in Fig. 3 zu beiden Seiten nach vorne bzw. in
Richtung der Frontseite 50 rechtwinklig abgewinkelte Lager
stege 78 für das Federelement 44 auf, an denen das Federele
ment 44 an seinem vom Betätigungsglied 40 entfernten Ende 80
mittels eines Lagerbolzens 82 drehbar gelagert ist, der ent
sprechende Bohrungen 84 in den Lagerstegen 78 durchfaßt.
Bei dem Hydraulikzylinder 46 handelt es sich um einen Kupp
lungsgeberzylinder, wie er hinsichtlich Aufbau und Funktion
prinzipiell aus beispielsweise der DE 42 12 107 A1 der Anmel
derin bekannt ist. Der Hydraulikzylinder 46 wird daher auch
nur insofern beschrieben, als es für das Verständnis der vor
liegenden Erfindung wesentlich erscheint.
Gemäß insbesondere Fig. 3 hat der Hydraulikzylinder 46 ein aus
Kunststoff bestehendes Gehäuse 86 mit einer Druckkammer 88, in
der eine Kolbeneinheit, im folgenden als Kolben 90 bezeichnet,
verschiebbar und dicht angeordnet ist. An den Kolben 90 ist
eine Kolbenstange 92 angeschlossen, die mit dem Federelement
44 lösbar verbunden ist, wie noch beschrieben wird. Das Ge
häuse 86 weist ferner einen Befestigungsflansch 94 auf, mit
tels dessen der Hydraulikzylinder 46 an der Deckseite 54 des
Grundgestells 48 montiert ist, wobei das Gehäuse 86 die Öff
nung 60 in der Deckseite 54 durchgreift und nach innen in das
Grundgestell 48 vorsteht. Schließlich weist das Gehäuse 86
einen mit der Druckkammer 88 kommunizierenden Druckanschluß 96
auf, der im eingebauten Zustand der Gebereinheit 10 mit der in
Fig. 1 dargestellten hydraulischen Steuerleitung 36 verbunden
ist, und hat einen Druckmittelanschluß 98 für ein an sich be
kanntes Nachlaufsystem, der im eingebauten Zustand der Geber
einheit 10 an den Vorratsbehälter 18 angeschlossen ist.
Gemäß Fig. 2 weist das Betätigungsglied 40 eine rohrförmige
Betätigungsstange 100 aus vorzugsweise einem Metall auf, die
den Durchgang 66 in der Frontseite 50 des Grundgestells 48
durchgreift und an diesem gleitbeweglich gelagert bzw. in
axialer Richtung der Betätigungsstange 100 geführt ist. An dem
vom Grundgestell 48 vorstehenden, in Fig. 2 rechten Ende 102
der Betätigungsstange 100 ist ein Handgriff 104 angebracht,
der der Einleitung von Betätigungskräften dient.
Das im Grundgestell 48 angeordnete andere, in Fig. 2 linke
Ende 106 der Betätigungsstange 100 ist abgeflacht bzw. im
Querschnitt gedrückt, wie insbesondere in Fig. 3 zu erkennen
ist, und hat eine Durchgangsbohrung 108, die von einem Achs
bolzen 110 durchgriffen wird und diesen drehbar lagert. Die
Längsachse des Achsbolzens 110 schließt mit der Längsachse der
Betätigungsstange 100 einen Winkel von 90° ein. Zu beiden Sei
ten des Endes 106 der Betätigungsstange 100 sind an dem Achs
bolzen 110 Rollen 112 befestigt, beispielsweise aufgepreßt,
die in der aus dem Boden 56 und den abgewinkelten Stegen 68
gebildeten Laufbahn des Grundgestells 48 laufen bzw. von die
ser geführt werden. In der Grundstellung des Betätigungsglieds
40 schlägt die in Fig. 3 linke Rolle 112 an dem Anschlag 72
des Grundgestells 48 an und betätigt den elektrischen Schalter
42.
Schließlich hat das Betätigungsglied 40 eine Lagerrolle 114,
die auf dem Achsbolzen 110 mittels beispielsweise Kugellagern
(nicht dargestellt) zwischen den Rollen 112 und auf der in
Fig. 3 rechten Seite des Endes 106 der Betätigungsstange 100
drehbar gelagert ist. Die sich angrenzend von dem Ende 106 der
Betätigungsstange 100 bis angrenzend an die in Fig. 3 rechte
Rolle 112 erstreckende Lagerrolle 114 steht mit dem Federele
ment 44 in Wirkverbindung bzw. greift mit ihrem Außenumfang
mit dem Federelement 44 wälzend ein, wie noch beschrieben
wird.
Das an seinem vom Betätigungsglied 40 entfernten Ende 80 frei
um den Lagerbolzen 82 verschwenkbare, im wesentlichen V-för
mige Federelement 44 weist zwei einander gegenüberliegende
Schenkel 116, 118 auf, von denen der dem Hydraulikzylinder 46
zugewandte, in den Fig. 2 und 4 obere Schenkel 116 mit dem
Kolben 90 des Hydraulikzylinders 46 über die Kolbenstange 92
wirkverbunden ist. Dazu ist der Schenkel 116 mit einer Bohrung
120 versehen, durch die sich das vom Kolben 90 abgewandte Ende
der Kolbenstange 92 hindurch erstreckt, wobei sich eine an der
Kolbenstange 92 ausgebildete Schulter 122 an einer auf der dem
Hydraulikzylinder 46 zugewandten Seite des Schenkels 116 aus
gebildeten Fase 124 der Bohrung 120 abstützt, während auf der
vom Hydraulikzylinder 46 abgewandten Seite des Schenkels 116
die Kolbenstange 92 mit einem Sprengring 126 gesichert ist,
der in eine in der Kolbenstange 92 ausgebildete Nut eingreift.
Im Ergebnis sind die Kolbenstange 92 und der obere Schenkel
116 des Federelements 44 in Betätigungsrichtung des Hydraulik
zylinders 46, d. h. in den Fig. 2 und 3 nach oben bzw. unten,
druck- und zugfest miteinander verbunden. Weiterhin ist
zwischen dem Hydraulikzylinder 46 und dem Federelement 44 eine
Druckfeder 128 vorgesehen, die zur Rückstellung des Kolbens 90
dient. Die in der Fig. 3 aus Gründen der Übersichtlichkeit
nicht dargestellte Druckfeder 128 stützt sich in Fig. 2 nach
oben am Gehäuse 86 des Hydraulikzylinders 46 ab, während sie
unten an der dem Hydraulikzylinder 46 zugewandten Seite des
oberen Schenkels 116 des Federelements 44 anliegt.
Der dem Betätigungsglied 40 nächst gelegene, in den Fig. 2 und
4 untere Schenkel 118 weist zwei Auflager 130, 132 auf, die
dazu dienen, das Betätigungsglied 40 wahlweise in seiner
Grundstellung oder seiner Betätigungsstellung formschlüssig zu
halten. Das das Betätigungsglied 40 in seiner Grundstellung
haltende Auflager 130 ist am unteren Schenkel 118 im wesent
lichen mittig durch Abwinkeln des Schenkels 118 ausgebildet,
während das das Betätigungsglied 40 in seiner Betätigungsstel
lung haltende Auflager 132 in der Nähe des in Einbaulage der
Frontseite 50 des Grundgestells 48 zugewandten Endes 134 des
Federelements 44 durch eine Ausformung des unteren Schenkels
118 in Richtung des oberen Schenkels 116 ausgebildet ist. Der
Biegeradius am Auflager 130 und der Radius der Ausformung am
Auflager 132 entsprechen dem Radius der Lagerrolle 114, so daß
diese in der Grundstellung bzw. der Betätigungsstellung des
Betätigungsglieds 40 flächig am Auflager 130 bzw. 132 zur An
lage gelangt. Weiterhin weist der dem Betätigungsglied 40 zu
gewandte Schenkel 118 zwischen den Auflagern 130, 132 einen
Rampenabschnitt 136 auf, der zur Betätigung des Hydraulikzy
linders 46 mit dem Betätigungsglied 40 zusammenwirkt, wie noch
näher beschrieben wird.
Am in Fig. 4 rechten Ende 80 des Federelements 44 sind die
beiden Schenkel 116, 118 über einen gebogenen Abschnitt 138
miteinander verbunden, der ein Lagerauge zur Aufnahme des
Lagerbolzens 82 bildet. Der obere Schenkel 116 des Federele
ments 44 ist weiterhin zweifach abgewinkelt, wobei die aus
gehend vom gebogenen Abschnitt 138 erste Abwinkelung in Rich
tung des unteren Schenkels 118 ausgebildet ist, während die
zweite Abwinkelung vom unteren Schenkel 118 weg erfolgt. Im
Bereich der zweiten Abwinkelung ist die Bohrung 120 für die
Kolbenstange 92 vorgesehen, so daß die die Kolbenstange 92 um
gebende Druckfeder 128 an der dem Hydraulikzylinder 46 zuge
wandten Seite des oberen Schenkels 116 ohne Verkanten zur An
lage gelangt, wie in Fig. 2 zu erkennen ist. Schließlich ist
der untere Schenkel 118 am in Fig. 4 rechten Ende 134 des
Federelements 44 mit einem in Richtung des oberen Schenkels
116 weisenden Hakenabschnitt 140 versehen, der einen Anschlag
für den oberen Schenkel 116 ausbildet, um das Federelement 44
in Einbaulage definiert vorzuspannen, wie in Fig. 4 ge
strichelt dargestellt ist.
Zu erwähnen ist noch, daß der in der in Fig. 2 dargestellten
Einbaulage maximal mögliche Federweg des Federelements 44,
d. h. der Weg, um den die Schenkel 116, 118 zusammenfedern
müßten, bis das untere Ende der Kolbenstange 92 am unteren
Schenkel 118 zur Anlage gelangt, größer oder gleich dem Be
tätigungshub des Hydraulikzylinders 46 ist.
Obgleich im dargestellten Ausführungsbeispiel ein innerer An
schlag zur definierten Vorspannung des Federelements vorge
sehen ist, kann das Federelement auch ohne Vorspannung einge
setzt, d. h. ohne Hakenabschnitt ausgebildet werden. Auch muß
das Federelement nicht den in Fig. 4 dargestellten rechtecki
gen Querschnitt aufweisen, sondern kann bei entsprechender
Auslegung aus einem Rundprofil ausgebildet werden.
Im folgenden wird die Funktionsweise der Parkbremsanlage bzw.
der Gebereinheit 10 näher beschrieben.
In der in den Fig. 1 bis 3 dargestellten Grundstellung der
Parkbremsanlage, in der weder ein Steuerdruck am hydraulischen
Steueranschluß 32 des Steuerventils 30 anliegt noch die elek
tromagnetische Betätigungseinrichtung 34 angesteuert wird, ist
der Entlastungsabschnitt 28 über das in seine Grundstellung
vorgespannte Steuerventil 30 mit dem Vorratsbehälter 18 ver
bunden. Die Betriebsbremsanlage mit ihren Bremsorganen 14 ist
dabei über geeignete Mittel (nicht dargestellt) von der Park
bremsanlage entkoppelt, damit bei einer Betriebsbremsung an
den Bremsorganen 14 eine Bremskraft aufgebracht werden kann.
Der die Pumpe P antreibende Motor M ist ausgeschaltet.
Das Betätigungsglied 40 der Gebereinheit 10 befindet sich in
der in den Fig. 2 und 3 dargestellten Grundstellung, in der
die in Fig. 3 linke Rolle 112 unter Anlage an dem Anschlag 72
den elektrischen Schalter 42 betätigt, d. h. je nach Schal
tungsanordnung öffnet oder schließt, was das elektronische
Steuersystem dahingehend auswertet, daß keine Feststellbrem
sung erfolgen soll. Der obere Schenkel 116 des Federelements
44 liegt an dem Hakenabschnitt 140 des unteren Schenkels 118
an. Der über die Kolbenstange 92 und den Sprengring 126 am
oberen Schenkel 116 des Federelements 44 gefesselte Kolben 90
des Hydraulikzylinders 46 wird durch die auf den oberen Schen
kel 116 drückende Druckfeder 128 in seiner in Fig. 3 unteren
Stellung gehalten, so daß kein Steuerdruck erzeugt wird. Wei
terhin bringt die Druckfeder 128 am Federelement 44 ein Dreh
moment um den Lagerbolzen 82 im Uhrzeigersinn auf, welches
zusammen mit dem Eigengewicht des Kolben 90, der Kolbenstange
92 und des Federelements 44 dafür sorgt, daß das Auflager 130
am unteren Schenkel 118 des Federelements 44 das Betätigungs
glied 40 über Formschluß mit der Lagerrolle 114 in seiner
Grundstellung hält.
Soll ausgehend von der oben beschriebenen Grundstellung die
Parkbremsanlage aktiviert werden, wird am in der Fahrgastzelle
befindlichen Handgriff 104 manuell eine Zugkraft entgegen der
Richtung X in Fig. 2 aufgebracht, die zur Folge hat, daß das
Betätigungsglied 40 sich unter Führung der Betätigungsstange
100 am Durchgang 66 in der Frontseite 50 des Grundgestells 48
und Abrollen der Rollen 112 auf der durch den Boden 56 und die
Stege 68 des Grundgestells 48 gebildeten Laufbahn in Fig. 2
nach rechts bewegt.
Zunächst kommt dabei die in Fig. 3 linke Rolle 112 außer Ein
griff von dem Anschlag 72 und dem elektrischen Schalter 42,
was von dem elektronischen Steuersystem dahingehend ausgewer
tet wird, daß eine Feststellbremsung erfolgen soll. In der
Folge wird der Motor M zum Antrieb der Pumpe P und über die
elektrische Signalleitung 38 die elektromagnetische Betäti
gungseinrichtung 34 bestromt, um das Steuerventil 30 entgegen
der Vorspannkraft in seine Sperrstellung zu schalten.
Gleichzeitig rollt die aus dem Formschluß mit dem Auflager 130
des Federelements 44 wegbewegte Lagerrolle 114 des Betäti
gungsglieds 40 auf der ihr zugewandten Seite des Rampenab
schnitts 136 des unteren Schenkels 118 des Federelements 44 ab
und dreht sich relativ zu dem Achsbolzen 110 entgegen dem Uhr
zeigersinn. Dabei wird das Federelement 44 entgegen der Kraft
der Druckfeder 128 um den Lagerbolzen 82 entgegen dem Uhrzei
gersinn verschwenkt bzw. angehoben. Dies führt dazu, daß der
Kolben 90 des Hydraulikzylinders 46 über die am oberen Schen
kel 116 gefesselte Kolbenstange 92 senkrecht zum Pfeil X in
Fig. 2 in die Druckkammer 88 hinein verschoben wird und sich
in der Druckkammer 88 ein mit zunehmendem Kolbenhub steigender
Steuerdruck einstellt, der zur hydraulischen Ansteuerung des
Steuerventils 30 über die hydraulische Steuerleitung 36 am hy
draulischen Steueranschluß 32 des Steuerventils 30 anliegt.
Am Betätigungsglied 40 wird die Zugkraft solange aufgebracht,
bis die Lagerrolle 114 in der Betätigungsstellung des Betäti
gungsglieds 40 spürbar in Formschluß mit dem Auflager 132 des
unteren Schenkels 118 des Federelements 44 tritt bzw. im Auf
lager 132 einrastet. Die in der Betätigungsstellung des Be
tätigungsglieds 40 von der Lagerrolle 114 bzw. den Rollen 112
bezüglich des Federelements 44 eingenommene Relativlage ist in
Fig. 2 nach unten verschoben mit gestrichelten Linien darge
stellt. Ein weiteres Herausziehen des Betätigungsglieds 40 aus
dem Grundgestell 48 kann beispielsweise mittels eines an der
Betätigungsstange 100 angebrachten Anschlags (nicht darge
stellt) verhindert werden, der bei gewaltsamen Überschreiten
der Betätigungsstellung mit dem Durchgang 66 in der Frontseite
50 des Grundgestells 48 zur Anlage gelangt.
Im Ergebnis wird das Steuerventil 30 sowohl elektrisch als
auch unabhängig davon hydraulisch angesteuert, so daß selbst
bei Ausfall der elektrischen Versorgung oder beispielsweise
Undichtigkeiten im hydraulischen System das Steuerventil 30 in
seiner Sperrstellung gehalten wird und der mittels der Pumpe P
erzeugte Druck über den Leitungsabschnitt 20, das erste Rück
schlagventil 22 und die Hydraulikleitung 16 an den Bremsor
ganen 14 anliegt.
Je nach Auslegung des Federelements 44 bewegen sich beim Ver
fahren des Betätigungsglieds 40 von seiner Grundstellung in
seine Betätigungsstellung die Schenkel 116, 118 mehr oder
weniger aufeinander zu, wobei ein geringes Einfedern des
Federelements 44 den Vorteil hat, daß mit einem geringem Be
tätigungsweg am Betätigungsglied 40 ein relativ großer Hub des
Kolbens 90 erzielt werden kann. Wenn der in der Einbaulage des
Federelements 44 maximale mögliche Federweg des Federelements
44 größer oder gleich dem Betätigungshub des Kolbens 90, d. h.
der im normalen Betrieb vom Kolben 90 in der Druckkammer 88
insgesamt nach oben zurückgelegten Wegstrecke ist, wird ein
fail-safe-Verhalten der Gebereinheit 10 insofern gewährlei
stet, als das Betätigungsglied 40 bei z. B. aufgrund einer Ver
stopfung der hydraulischen Steuerleitung 36 feststehendem Kol
ben 90 unter Einfedern des Federelements 44 von seiner Grund
stellung in seine Betätigungsstellung bewegt und der elek
trische Schalter 42 somit betätigt werden kann.
Soll die Feststellbremse gelöst bzw. die Parkbremsanlage deak
tiviert werden, so ist am Handgriff 104 eine vorbestimmte
Druckkraft in Richtung des Pfeils X aufzubringen, bis die La
gerrolle 114 des Betätigungsglieds 40 außer Eingriff von dem
Auflager 132 des Federelements 44 kommt. Das Betätigungsglied
40 läuft nun selbsttätig in seine Grundstellung zurück, wobei
am Betätigungsglied 40 eine über den Rampenabschnitt 136 eingeleitete
Kraftkomponente in Richtung des Pfeils X wirkt, die
zumindest von dem Eigengewicht des Federelements 44, der Kol
benstange 92 und des Kolbens 90 sowie von der Kraft der Druck
feder 128 herrührt. Auf diese Kraftkomponente kann auch durch
entsprechende Auslegung des Federelements 44 Einfluß genommen
werden. Dem Rücklauf des Betätigungsglieds 40 in seine Grund
stellung wirken infolge der Lagerung der Betätigungsstange 100
auf den Rollen 112 und der Lagerung der Lagerrolle 114 auf dem
Achsbolzen 110 nur geringe Kräfte entgegen. Mit Rücklauf des
Betätigungsglieds 40 in seine Grundstellung fährt der Kolben
90 unter Abbau des Steuerdrucks in der Druckkammer 88 in seine
Ausgangsstellung zurück und die Ansteuerung des Steuerventils
30 über den hydraulischen Steueranschluß 32 wird beendet. Mit
Erreichen der Grundstellung schaltet das Betätigungsglied 40
den elektrischen Schalter 42, was von dem elektronischen Steu
ersystem dahingehend ausgewertet wird, daß die Feststellbrem
sung beendet werden soll. Infolgedessen wird die Bestromung
des Motors M und der elektromagnetischen Betätigungseinrich
tung 34 unterbrochen, so daß das Steuerventil 30 unter der
Vorspannkraft wieder in seine Durchgangsstellung schaltet.
Claims (11)
1. Gebereinheit (10) zur elektrischen und hydraulischen An
steuerung von Steuerventilen (30), insbesondere eines Wegeven
tils einer Parkbremsanlage für Kraftfahrzeuge, mit einem zwi
schen einer Grundstellung und einer Betätigungsstellung beweg
baren Betätigungsglied (40), mittels dessen ein elektrischer
Schalter (42) zur elektrischen Ansteuerung des Steuerventils
(30) und über ein Federelement (44) ein Kolben (90) eines Hy
draulikzylinders (46) zur hydraulischen Ansteuerung des Steuer
ventils (30) betätigbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß das
Federelement (44) zur Betätigung des Kolbens (90) unmittelbar
am Betätigungsglied (40) anliegt und das Betätigungsglied (40)
unter Formschluß wahlweise in seiner Grundstellung oder seiner
Betätigungsstellung hält.
2. Gebereinheit (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Federelement (44) zwei gegenüberliegende Schenkel (116,
118) aufweist, von denen der dem Hydraulikzylinder (46) zuge
wandte Schenkel (116) mit dem Kolben (90) des Hydraulikzylin
ders (46) wirkverbunden ist, während der dem Betätigungsglied
(40) zugewandte Schenkel (118) zwei Auflager (130, 132) auf
weist, um das Betätigungsglied (40) wahlweise in seiner Grund
stellung oder seiner Betätigungsstellung formschlüssig zu hal
ten.
3. Gebereinheit (10) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der dem Betätigungsglied (40) zugewandte Schenkel (118)
zwischen den Auflagern (130, 132) einen Rampenabschnitt (136)
aufweist, der zur Betätigung des Kolbens (90) des Hydraulikzy
linders (46) mit dem Betätigungsglied (40) zusammenwirkt, wobei
der Kolben (90) des Hydraulikzylinders (46) in einer Richtung
bewegbar ist, die im wesentlichen senkrecht zur Betätigungs
richtung (X) des Betätigungsglieds (40) verläuft.
4. Gebereinheit (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Federelement (44) im wesent
lichen V-förmig ist, und daß das Federelement (44) an seinem
vom Betätigungsglied (40) entfernten Ende (80) drehbar gelagert
ist.
5. Gebereinheit (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der in Einbaulage (Fig. 2) maximal
mögliche Federweg des Federelements (44) größer oder gleich dem
Betätigungshub des Hydraulikzylinders (46) ist.
6. Gebereinheit (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch ein Grundgestell (48), an dem das Feder
element (44) drehbar gelagert und das Betätigungsglied (40)
verschiebbar geführt ist.
7. Gebereinheit (10) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß das Grundgestell (48) einen Befestigungsabschnitt (54) für
den Hydraulikzylinder (46) aufweist.
8. Gebereinheit (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Hydraulikzylinder (46) ein an
sich bekannter Geberzylinder, insbesondere ein Kupplungsgeber
zylinder ist.
9. Gebereinheit (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Betätigungsglied (40) eine Be
tätigungsstange (100) aufweist, die an ihrem einen Ende (106)
über Rollen (112) auf einer Laufbahn am Grundgestell (48) ge
führt ist, während ihr vom Grundgestell (48) vorstehendes ande
res Ende (102) mit einem Handgriff (104) versehen ist.
10. Gebereinheit (10) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Betätigungsstange (100) zwischen ihren Enden (102, 106)
am Grundgestell (48) mittels eines Gleitlagers (66) in axialer
Richtung geführt ist.
11. Gebereinheit (10) nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Rollen (112) an der Betätigungsstange (100)
mittels eines Achsbolzens (110) gelagert sind, auf dem zwischen
den Rollen (112) eine mit dem Federelement (44) in Wirkverbin
dung stehende Lagerrolle (114) drehbar angeordnet ist.
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998112603 DE19812603C2 (de) | 1998-03-23 | 1998-03-23 | Gebereinheit zur elektrischen und hydraulischen Ansteuerung von Steuerventilen |
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DE1998112603 DE19812603C2 (de) | 1998-03-23 | 1998-03-23 | Gebereinheit zur elektrischen und hydraulischen Ansteuerung von Steuerventilen |
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---|---|
DE19812603A1 DE19812603A1 (de) | 1999-09-30 |
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ID=7861914
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DE1998112603 Expired - Fee Related DE19812603C2 (de) | 1998-03-23 | 1998-03-23 | Gebereinheit zur elektrischen und hydraulischen Ansteuerung von Steuerventilen |
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---|---|
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Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2407136A1 (de) * | 1974-02-15 | 1975-08-21 | Rexroth Gmbh G L | Wegeventil mit raste zur festlegung der schaltstellungen des steuerkolbens |
EP0584253B1 (de) * | 1991-05-22 | 1995-08-09 | AlliedSignal Inc. | Scheibenbremse mit betaetigbarem integrierten parkmechanismus |
WO1996026091A1 (en) * | 1995-02-22 | 1996-08-29 | Bosch Braking Systems Corporation | Hydraulic and electric powered parking brake system |
-
1998
- 1998-03-23 DE DE1998112603 patent/DE19812603C2/de not_active Expired - Fee Related
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