DE19812579A1 - Energieabsorptionsvorrichtung für Fahrzeuge, insbesondere Kraftfahrzeuge und Verfahren zu ihrer Herstellung - Google Patents
Energieabsorptionsvorrichtung für Fahrzeuge, insbesondere Kraftfahrzeuge und Verfahren zu ihrer HerstellungInfo
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Abstract
Eine Energieabsorptionsvorrichtung für Fahrzeuge, insbesondere Kraftfahrzeuge, weist eine einem tragenden Teil des Fahrzeugkörpers zugeordnete, keilartige Schneiden besitzende Schneidvorrichtung und ein mit der Schneidvorrichtung teleskopartig verbundenes und mit den keilartigen Schneiden in Wirkverbindung stehendes Deformationsprofil auf. Das Deformationsprofil greift mit seinem freien Ende an einem Stoßfänger an. Die Schneidvorrichtung umschließt das Deformationsprofil in radialem Abstand. Sie ist als ein - vorzugsweise einstückig - mit den keilartigen Schneiden verbundenes Ringteil ausgebildet. DOLLAR A Eine solche Energieabsorptionsvorrichtung zeichnet sich dadurch aus, daß sie aus sehr wenigen Einzelteilen besteht und damit einfach und mit nur vergleichsweise geringem Kostenaufwand herstellbar ist. Im Falle eines Fahrzeugaufpralls gewährleistet sie eine wirksame Energieabsorption, auch bei im Winkel zu der Erstreckung der Fahrzeuglängsträger stehenden Stoßrichtungen.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Energieabsorptionsvorrich
tung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Die Funktion derartiger Energieabsorptionsvorrichtungen, die
auch als "Typschadenelemente" bezeichnet werden, besteht darin,
bei einem Aufprall des Fahrzeugs bis zu einer bestimmten Fahr
zeuggeschwindigkeit die Bewegungsenergie möglichst weitgehend
in Verformungsarbeit umzuwandeln, um wichtige Bauteile des Fahr
zeugs vor Beschädigung zu schützen.
Durch die (nicht vorveröffentlichte) DE 197 41 422 A1 ist eine
Energieabsorptionsvorrichtung der eingangs bezeichneten Art be
kannt geworden, die für unterschiedliche Aufprallsituationen
auf einfache Weise eine gute Absorption von Bewegungsenergie
ermöglicht. Die Energieumwandlung wird durch Einschneiden und
Aufpflügen eines rohrförmigen Deformationsprofils mittels einer
mit dessen Wandung in Eingriff stehenden Schneidvorrichtung
bewirkt. Die Schneidvorrichtung ist hierbei - fahrzeugfest -
einem unteren Längshohlträger der Fahrzeugkarosserie zugeordnet,
während sich im Falle eines Aufpralls des Fahrzeugs auf ein
Hindernis das rohrförmige Deformationsprofil relativ zu der
Schneidvorrichtung in Axialrichtung verschiebt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Energieabsorptions
vorrichtung zu schaffen, die aus möglichst wenigen Einzelteile
besteht, damit einfach und mit vergleichsweise geringem Kosten
aufwand herstellbar ist, und die im Falle eines Fahrzeugauf
pralls eine wirksame Energieabsorption auch bei im Winkel zu der
Erstreckung der Fahrzeuglängsträger stehenden Stoßrichtungen
gewährleistet.
Gemäß der Erfindung wird die Aufgabe bei einer Energieabsorptions
vorrichtung der eingangs bezeichneten Art durch die aus dem
kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 entnehmbaren Merkmale ge
löst.
Befestigt man das die keilartigen Schneiden tragende erfindungs
gemäße Ringteil mittels eines geeigneten Anschlußelements, z.
einem Flansch, am vorderen Ende des jeweiligen Fahrzeuglängs
trägers, so wird deutlich, daß sich das - vorzugsweise rohr
förmige - Deformationsprofil in einem großen Winkelbereich nach
allen Richtungen auf den betreffenden Längsträger zu bewegen
kann, ohne daß das Energieabsorptionsvermögen beeinträchtigt
wird. Um mögliche Mißverständnisse zu vermeiden, sei hier ange
merkt, daß pro Fahrzeug insgesamt zwei erfindungsgemäße Energie
absorptionsvorrichtungen vorgesehen sein sollten, so daß beiden
Längsträgern je eine Energieabsorptionsvorrichtung zugeordnet
werden kann.
Vorteilhafte Weiterbildungen des gegenständlichen Grundgedankens
der Erfindung können den Ansprüchen 2 bis 10 entnommen werden.
Ein vorteilhaftes Verfahren zur Herstellung der erfindungs
gemäßen Energieabsorptionsvorrichtung offenbart Anspruch 11.
In der Zeichnung ist die Erfindung anhand eines Ausführungs
beispiels veranschaulicht, welches nachfolgend detailliert be
schrieben wird. Es zeigt:
Fig. 1 eine Ausführungsform einer Energieabsorptionsvor
richtung in perspektivischer Darstellung,
Fig. 2 den Gegenstand von Fig. 1 in Draufsicht (Pfeil
richtung A) betrachtet, und
Fig. 3 einen Teil der Energieabsorptionsvorrichtung nach
Fig. 1 und 2 (Ringteil mit keilartigen Schneiden),
in perspektivischer Separatdarstellung.
Es bezeichnet 10 insgesamt eine Schneidvorrichtung, die ein
Ringteil 100 aufweist und durch spanlose Verformung, vorzugs
weise aus Sinterwerkstoff hergestellt ist. An das Ringteil 100
sind aus demselben Material wie dieses bestehende keilartige
Schneiden 11 bis 14 einstückig angeformt, die sich im Innen
raum des Ringteils 100 diametral kreuzen.
Wie Fig. 1 und 2 erkennen lassen, durchdringen die keilartigen
Schneiden 11 bis 14 an vier Stellen - bei 15 bis 18 - die Wandung
eines rohrförmigen Deformationsprofils 19. Die Durchdringung
des Deformationsprofils 19 durch die Schneiden 11 bis 14 wird
dadurch bewerkstelligt, daß die - vorgefertigte - Schneidvor
richtung 10 in eine Spritzform (nicht gezeigt) eingelegt und
anschließend mit dem hierbei das Deformationsprofil 19 formenden
Material - vorzugsweise eine Leichtmetall-Legierung, z. B.
Aluminiumlegierung, umspritzt wird. Gleichzeitig wird durch
den Spritzvorgang auch ein Halteflansch 20 ausgeformt, der Be
festigungsbohrungen 21 bis 26 aufweist und durch vier Stege 27
bis 30 mit dem rohrförmigen Deformationsprofil 19 einstückig
verbunden ist.
Wie des weiteren aus Fig. 1 und 2 hervorgeht, wird das rohr
förmige Deformationsprofil 19 in einem vergleichsweise großen
radialen Abstand a (siehe Fig. 2) konzentrisch von dem Ringteil 100
der Schneidvorrichtung 10 umschlossen. Der Halteflansch 20 be
sitzt ebenfalls eine kreisförmige Ausnehmung - in Fig. 1 mit
31 beziffert, die konzentrisch zu dem Ringteil 100 und dem rohr
förmigen Deformationsprofil 19 angeordnet ist und von letzterem
durchsetzt wird. Zu diesem Zweck sind die das Deformations
profil 19 gegenüber der Schneidvorrichtung 10 zentrierenden
Stege 27 bis 30 abgebogen ausgebildet. Fig. 1 und 2 machen
deutlich, daß die Stege 27 bis 20 deckungsgleich zu den vier
keilartigen Schneiden 11 bis 14 positioniert sind. Hierbei über
greifen die abgebogenen Stege 27 bis 30 jeweils formschlüssig
Nasen 32 bis 35, die rückseitig an die Schneiden 11 bis 14
einstückig angeformt sind (siehe auch Fig. 3) und zur Zentrie
rung des Deformationsprofils 19 gegenüber der Schneidvorrichtung 10
bzw. dem Ringteil 100 dienen.
Schneidvorrichtung 10 und rohrförmiges Deformationsprofil 19
sind also formschlüssig miteinander verbunden und bilden eine
Energieabsorptionsvorrichtung, die mittels des Halteflansches 20
(und unter Verwendung geeigneter Befestigungsschrauben) am
vorderen Ende eines (nicht gezeigten) Fahrzeuglängsträgers -
koaxial zu demselben - angeflanscht ist. Es versteht sich, daß
zur Erreichung des angestrebten Ziels (Umwandlung von kinetischer
Energie in Formänderungsarbeit, insbesondere am vorderen Fahr
zeugende) die Verwendung von zwei derartigen Energieabsorptions
vorrichtungen geboten ist, von denen je eine einem tragenden
Fahrzeugteil, vorzugsweise einem Fahrzeuglängsträger, zugeordnet
sein sollte.
Mit dem vorderen, freien Ende des rohrförmigen Deformations
profils 19 - in Fig. 1 mit 36 bezeichnet - greift die Energie
absorptionsvorrichtung 10, 19 (bzw. greift jede der beiden
verwendeten Energieabsorptionsvorrichtungen) an einem (in der
Zeichnung nicht gezeigten) vorderen Stoßfänger-Querträger an.
Hierzu kann zweckmäßigerweise an oder in dem Rohrende 36 eine
geeignete Aufnahme angeordnet sein, die mit entsprechenden Be
festigungsmitteln am Stoßfänger-Querträger zusammenwirkt. Vor
zugsweise ist am Stoßfänger-Querträger eine Verstellvorrichtung
(nicht gezeigt) vorgesehen, die eine Verstellung der Zuordnung
Stoßfänger-Energieabsorptionsvorrichtung relativ zueinander in
jeder beliebigen Richtung bzw. Winkelstellung erlaubt.
Die im vorstehenden beschriebene Energieabsorptionsvorrichtung
arbeitet nun wie folgt. Prallt das Fahrzeug - frontal oder im
Winkel - auf ein Hindernis auf, so übt dieses auf den Stoßfänger
eine entsprechende Stoßkraft aus, die von dem Stoßfänger-Quer
träger in Pfeilrichtung A (Fig. 1) an das rohrförmige Deforma
tionsprofil 19 weitergeleitet wird. Dieses übt sodann - über
seine Rohrwandung bzw. über die vier Stege 27 bis 30 - eine
entsprechende Schubkraft auf die Schneidvorrichtung 10 und auf
den Halteflansch 20 aus. Hieraus kann jedoch (eine Bewegung
der Schneidvorrichtung 10 (oder des Halteflansches 20) resultie
ren, denn die Schneidvorrichtung 10 liegt mit dem Ringteil 100
axial an dem Halteflansch 20 an, und dieser wiederum ist fahr
zeugfest, z. B. am vorderen Ende eines Fahrzeug-Längsträgers,
befestigt. Übersteigt die auf das rohrförmige Deformations
profil 19 in Pfeilrichtung A wirkende Stoßkraft einen bestimmten
Grenzwert (welcher vorher konstruktiv festgelegt werden sollte) ,
so halten die - zu diesem Zweck als Sollbruchstellen ausge
bildeten - Verbindungsstege 27 bis 30 zwischen Deformations
profil 19 und Halteflansch 20 der auf sie wirkenden Belastung
nicht mehr stand und reißen ab. Gleichzeitig vermag auch die
Rohrwandung des Deformationsprofils 19 der auf sie einwirken
den Scherkraft der Schneiden 11 bis 14 nicht mehr standzuhalten.
Die Rohrwandung des Deformationsprofils 19 wird sodann - unter
Umwandlung von kinetischer Energie in Formänderungsarbeit -
von den Schneiden 11 bis 14 der Schneidvorrichtung 10 aufge
schlitzt und "aufgepflügt". Hierbei bewegt sich das rohrförmige
Deformationsprofil 19 entsprechend in Pfeilrichtung A (Fig. 1),
wobei es sich mit seinem rückwärtigen Ende - in Fig. 1 mit 37
beziffert - in das angrenzende tragende Fahrzeugteil, z. B. den
zugeordneten Fahrzeuglängsträger, hinein verschieben kann.
Claims (11)
1. Energieabsorptionsvorrichtung für Fahrzeuge, insbesondere
Kraftfahrzeuge, mit einer einem tragenden Teil des Fahr
zeugkörpers zugeordneten Schneidvorrichtung (10) , die
keilartige Schneiden (11 bis 14) aufweist, und mit einem
mit der Schneidvorrichtung (10) teleskopartig verbundenen
und mit den keilartigen Schneiden (11 bis 14) in Wirkver
bindung stehenden Deformationsprofil (19), das mit seinem
freien Ende an einem Stoßfänger angreift,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schneidvorrichtung (10),
welche das Deformationsprofil (19) in radialem Abstand (a)
umschließt, als ein - vorzugsweise einstückig - mit den
keilartigen Schneiden (11 bis 14) verbundenes Ringteil (100)
ausgebildet ist.
2. Energieabsorptionsvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das Ringteil (100) einstückig
mit den keilartigen Schneiden (11 bis 14) durch spanlose
Verformung hergestellt ist, vorzugsweise aus Sinterwerk
stoff besteht.
3. Energieabsorptionsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die keilartigen Schneiden (11
bis 14) das Ringteil (100) diametral durchmessen und hier
bei die zur Deformation dienende Wandung des rohrförmigen
Deformationsprofils (19) durchdringen.
4. Energieabsorptionsvorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß als keilartige Schneiden (11
bis 14) zwei sich unter einem rechten Winkel im Innenraum
des Ringteils (100) kreuzende Stegteile (11, 13; 12, 14)
dienen.
5. Energieabsorptionsvorrichtung nach einem oder mehreren
der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das rohrförmige Deformations
profil (19) als mit der Schneidvorrichtung (10) formschlüssig
verbundenes Spritzteil ausgebildet ist.
6. Energieabsorptionsvorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß das rohrförmige Deformations
profil (19) aus einer Leichtmetall-Legierung, vorzugs
weise einer Aluminiumlegierung, besteht.
7. Energieabsorptionsvorrichtung nach einem oder mehreren der
vorstehenden Ansprüche, insbesondere nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet, daß das Ringteil (100) mittels
eines flanschartigen Anschlußelements (20) am Fahrzeug
körper, vorzugsweise an einem Fahrzeug-Längsträger, an
greift und daß das Anschlußelement (20) über Sollbruch
stellen (27 bis 30) mit dem rohrförmigen Deformations
profil (19) verbunden ist.
8. Energieabsorptionsvorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß das flanschartige Anschluß
element (20), einschließlich der Sollbruchstellen (27 bis
30), aus demselben Material wie das rohrförmige Deformations
profil (19) besteht und an dieses einstückig angespritzt
ist.
9. Energieabsorptionsvorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Sollbruchstellen (27 bis 30)
als stegartige radiale Verbindungen zwischen dem flansch
artigen Anschlußelement (20) und dem rohrförmigen Deforma
tionsprofil (19) ausgebildet sind, welches hierbei eine
konzentrische Ausnehmung (31) im Anschlußelement (20)
durchsetzt.
10. Energieabsorptionsvorrichtung nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet, daß an der Rückseite der keilar
tigen Schneiden (11 bis 14) Nasen (32 bis 35) angeformt
sind, die mit den Sollbruchstellen (27 bis 30) in - vor
zugsweise formschlüssiger - Verbindung stehen und zur
Zentrierung des Deformationsprofils (19) gegenüber dem
Ringteil (100) dienen.
11. Verfahren zur Herstellung einer Energieabsorptionsvor
richtung nach einem oder mehreren der vorstehenden An
sprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die vorgefertigte, als Ring
teil (100) mit keilartigen Schneiden (11 bis 14) ausge
bildete Schneidvorrichtung (10) in eine Spritzform einge
legt und anschließend mit einer hierbei zu einem rohrför
migen Deformationsprofil (19), inklusive Anschlußelement
(20), geformten Leichtmetall-Legierung umspritzt wird.
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