DE19812101A1 - Vorrichtung zur endoskopischen Entnahme von Gewebeproben - Google Patents
Vorrichtung zur endoskopischen Entnahme von GewebeprobenInfo
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Abstract
Eine Vorrichtung zur endoskopischen Entnahme von Gewebeproben (Biopsie) weist eine Sonde (1) mit einem Greifmechanismus (3) zur Entfernung einer Gewebeprobe, eine Betätigungseinheit (10) mit Aufnahmeelementen (11, 12) zur lösbaren Arretierung eines Griffteils des Entnahmewerkzeugs (1), und eine Antriebseinheit zur Betätigung des Greifmechanismus (3) der an der Betätigungseinheit (10) arretierten Sonde (1) auf. Die Vorrichtung ermöglicht dem Endoskopiker eine vereinfachte und verbesserte Handhabung der Entnahme von Gewebeproben. Insbesondere kann die Biopsie ohne assistierende Hilfsperson durchgeführt werden.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur endoskopischen Entnahme von Gewebeproben.
Im Rahmen der endoskopischen Diagnostik werden häufig aus verschiedenen Organen,
beispielsweise dem Magen-Darm-Trakt mit Hilfe geeigneter Instrumente Gewebsproben
entnommen (Biopsie). Die dafür verwendete Sonde wird dabei in den Instrumentierkanal
des Endoskops eingeführt und kann mittels eines durch den Instrumentierkanal geführten
Bowdenzuges von außerhalb des Körpers des Patienten betätigt werden. Ein vorzugsweise
dafür eingesetztes Instrument ist die Biopsie-Zange im wesentlichen bestehend aus einem
Bowdenzug mit Griff und einem Zangenmaul. Durch Griffbetätigung kann das
Zangenmaul geöffnet und geschlossen werden, wodurch ein Gewebspartikel vom Gewebe
entfernt und festgehalten werden kann. Der Endoskopiker führt die Biopsie-Zange durch
den Instrumentierkanal des Endoskops an den Einsatzort im Körper, die assistierende
Schwester betätigt die Zange zur Gewebsentnahme (Biopsie). Nach der Biopsie zieht der
Endoskopiker die Zange aus dem Endoskop zurück, die Schwester hält mit der einen Hand
den Griff der Biopsie-Zange, führt mit der anderen Hand das Zangenmaul in ein
Probengläschen, wo die Probe durch Schütteln der Zange entfernt wird und in das mit
konservierender Flüssigkeit gefüllte Gläschen fällt.
Bekannte Vorrichtungen zur endoskopischen Entnahme von Gewebeproben lassen sich
somit nicht durch eine Person alleine betätigen, sondern erfordern zur Handhabung neben
dem Endoskopiker eine assistierende Krankenschwester/Krankenpfleger.
Ein weiterer Nachteil der bekannten Vorrichtungen zur endoskopischen Entnahme von
Gewebeproben ist die schlechte Einstellbarkeit der Betätigungskraft des Zangenmauls. Eine
zu geringe Kraft kann bei derbem Gewebe zur Probenentnahme nicht ausreichend sein,
andererseits führt eine zu große Betätigungskraft zu stärkerem Verschleiß der sehr kleinen
beweglichen Teile der Sonde.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur endoskopischen
Entnahme von Gewebeproben vorzuschlagen, die eine vereinfachte Handhabung und eine
bessere Einstellbarkeit der Kraft des Greifmechanismus ermöglicht.
Gelöst wird die Aufgabe durch eine Vorrichtung zur endoskopischen Entnahme von
Gewebeproben, aufweisend
eine Sonde mit einem Greifmechanismus zur Entfernung einer Gewebeprobe,
eine Betätigungseinheit mit Aufnahmeelementen zur lösbaren Arretierung eines Griffteils der Sonde, und
eine Antriebseinheit zur kontrollierbaren Betätigung des Greifmechanismus der an der Betätigungseinheit arretierten Sonde.
eine Sonde mit einem Greifmechanismus zur Entfernung einer Gewebeprobe,
eine Betätigungseinheit mit Aufnahmeelementen zur lösbaren Arretierung eines Griffteils der Sonde, und
eine Antriebseinheit zur kontrollierbaren Betätigung des Greifmechanismus der an der Betätigungseinheit arretierten Sonde.
Die Probenentnahme erfolgt daher mit der an der Betätigungseinheit arretierten Sonde
durch die Antriebseinheit. Sie kann daher mittels eines geeigneten
Betätigungsmechanismus, beispielsweise eines Fußpedals durch den Endoskopiker selbst
ausgeführt werden, so daß dafür eine assistierende Krankenschwester nicht benötigt wird.
Außerdem läßt sich die Zugriffskraft des Greifmechanismus definiert einstellen.
Der Griffbereich des Entnahmewerkzeugs weist vorzugsweise zwei Eingriffsnuten zur
Aufnahme durch die Aufnahmeelemente der Betätigungseinheit auf, wobei eines der
Aufnahmelemente mechanisch mit dem Zugseil des Bowdenzuges der Sonde verbunden
und das andere gegenüber diesem beweglich angeordnet ist. So kann die Bewegung von
den Aufnahmeelementen der Betätigungseinheit auf das Zugseil und den Greifmechanismus
übertragen werden. Vorzugsweise können an dem Griffbereich des Entnahmewerkzeugs
mehrere voneinander beabstandete Nuten ausgebildet sein, so daß ein Einrasten in
verschiedenen Positionen möglich ist, die beispielsweise durch eine Krümmung des aus
Zugseil und Mantelsonde bestehenden Bowdenzuges hervorgerufen werden.
Die Betätigungseinheit ist vorzugsweise drehbar und höhenverstellbar an einer Halterung
befestigt, so daß eine optimale Anordnung zum Patienten ermöglicht wird. Außerdem wird
durch die Drehbarkeit der Betätigungseinheit ein Abknicken des Bowdenzuges verhindert.
Die Aufnahmeelemente der Betätigungseinheit sind zueinander beweglich angeordnet.
Wenn die Sonde in die Aufnahmeelemente einrastet, wird das Aufnahmeelement
vorzugsweise so verfahren, daß eine definierte Vorspannung zum Schließen des
Greifmechanismus auf das Zugseil ausgeübt wird. Der Endoskopiker kann dann die
geschlossene Zange problemlos durch den Instrumentierkanal des Endoskops einführen.
Die Vorspannung kann geeignet, beispielsweise zu etwa 30 N eingestellt werden. Ein
Druckschalter bzw. eine Lichtschranke kann als Detektor zur Erfassung des Einrastens der
Sonde vorgesehen sein.
Die Sonde läßt sich vorzugsweise in mindestens drei unterschiedliche Zustände steuern.
Eine Grundposition mit einer Vorspannung von beispielsweise 10-60 N, eine geöffnete
Position des Greifwerkzeugs und eine Position mit verschärftem Zugriff von beispielsweise
60-120 N Kraft oder mehr bei besonders hartem Gewebe.
Der Antrieb kann elektromagnetisch, insbesondere durch einen Elektromotor oder
hydraulisch oder durch Preßluft erfolgen. Die Kraftübertragung von der Antriebseinheit
kann durch Bowdenzüge oder hydraulisch erfolgen. Die Antriebseinheit kann
beispielsweise über Fußpedale betätigbar sein. Dies ermöglicht dem Endoskopiker, daß er
die Hände frei hat.
Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Entnahmevorrichtung
ist ein Führungsrohr für die Sonde vorgesehen. Dieses kann aus Kunststoff ausgebildet und
entfernbar, insbesondere als Wegwerfteil ausgebildet sein. Die Führung des Führungsrohrs
in Zusammenwirken mit der Drehbarkeit des Betätigungsmechanismus erlaubt eine
Schlaufenbildung der Sonde derart, daß eine Berührung und somit eventuelle
Kontamination von anderen Teilen der Vorrichtung, insbesondere des Halterungsgestänges
vermieden wird. Es ist daher nicht erforderlich, daß eine Krankenschwester die
Entnahmevorrichtung nach erfolgter Gewebeentnahme in Empfang nimmt und auf einer
geeigneten Ablage ablegt.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen unter
Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert, in der
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Sonde ist;
Fig. 2 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Betätigungseinheit ist;
Fig. 3 eine Seitenansicht zur Illustration des Einrastmechanismus der Sonde an der
Betätigungseinheit ist;
Fig. 4 eine Seitenansicht und eine Frontansicht eines Halteelements der
erfindungsgemäßen Betätigungseinheit ist;
Fig. 5 eine schematische Seitenansicht zur Illustration eines Funktionsprinzips der
erfindungsgemäßen Vorrichtung zur endoskopischen Entnahme von Gewebeproben ist;
Fig. 6 eine schematische Darstellung zur Erläuterung eines Funktionsprinzips der
erfindungsgemäßen Sonde ist;
Fig. 7 eine schematische Darstellung eines abgewandelten Ausführungsbeipiels der
erfindungsgemäßen Sonde ist;
Fig. 8 eine schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur
endoskopischen Entnahme von Gewebeproben ist, wobei ein abgewandeltes
Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Betätigungseinheit gezeigt ist; und
Fig. 9 das vordere Ende eines Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Sonde zeigt.
Fig. 1 zeigt schematisch ein Ausführungsbeispiel der Sonde 1 der erfindungsgemäßen
Vorrichtung zur endoskopischen Entnahme von Gewebeproben. Ein bewegbares
Zangenmaul 3 bildet einen Greifmechanismus zum Entfernen und Festhalten eines
Gewebspartikels. Der Greifmechanismus ist über einen Bowdenzug mit einem Griffteil 4
verbunden. Das Zangenmaul 3 läßt sich mit dem Bowdenzug 2 in den Instrumentierkanal
des (nicht gezeigten), an sich bekannten Endoskops an die gewünschte Stelle bzw. das
gewünschte Organ, wo die Gewebeentnahme durchgeführt werden soll, einführen. Das
Griffteil 4 der Sonde weist eine vordere Nut 7 und eine hintere Nut 8 auf. Die hintere Nut
8 in einem Verschiebeteil 9, ist mechanisch mit dem Zugseil des Bowdenzugs 2 gekoppelt,
während die vordere Nut 7 in der Griffhülle ausgebildet ist, die gegenüber dem Zugseil
frei beweglich und dem Mantelteil des Bowdenzuges 2 fixiert ist.
Fig. 2 zeigt ein Ausführungsbeispiel der Betätigungseinheit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung zur endoskopischen Entnahme von Gewebeproben. Die gezeigte
Betätigungseinheit besteht aus zwei zueinander bewegbaren quaderförmigen Gehäuseteilen,
die über einen Faltenbalg miteinander verbunden sind. Das Gehäuse kann jedoch genauso
einen zylindrischen Querschnitt haben oder eine andere geeignete Form aufweisen. Die
Betätigungseinheit 10 weist zueinander bewegbare Aufnahmeelemente 11, 12 auf, in
welche das Griffteil 4 der Sonde 1 mittels der Nuten 7, 8 lösbar arretiert werden kann.
Während bei dem in Fig. 2 gezeigten Ausführungsbeispiel die Halteelemente 11, 12 auf
den kubusförmigen Gehäuseteilen angeordnet sind, ist bei dem in Fig. 8 gezeigten
Ausführungsbeispiel ein Aufnahmeelement auf dem (hier in Form eines rechtwinkligen
Dreiecks ausgebildeten) Gehäuse und das zweite mittels einer zylindrischen Stange
gegenüber dem Gehäuse verfahrbar angeordnet. Vorzugsweise ist eines der
Aufnahmeelemente 12 zur Erleichterung der Arretierung und zum Lösen des Griffteils der
Sonde kippbar angeordnet, wie am besten in den Fig. 3 und 4 dargestellt ist.
Eine mit der Betätigungseinheit verbundene (nicht gezeigte) Antriebseinheit verschiebt
beim Einlegen des Griffteils in eines der Aufnahmeelemente elektronisch geregelt das
andere Aufnahmeelement so, daß der Abstand der Aufnahmeelemente voneinander dem
Abstand der Nuten 7, 8 des Griffteils 4, 9 der Sonde entspricht. Sobald das
Entnahmewerkzeug 1 mit den Nuten 7, 8 in den Aufnahmeelementen 11, 12 der
Betätigungseinheit 10 einrastet, wird dies von einem (nicht gezeigten) Detektor,
beispielsweise einem Druckschalter oder einer Lichtschranke erfaßt und die Antriebseinheit
übt auf eines (12) der Aufnahmeelemente eine Kraft aus, so daß das Zugseil unter einer
Vorspannung von beispielsweise 30 Newton oder 60 Newton gehalten wird, durch welche
das Zangenmaul 3 in einer geschlossenen Grundposition gehalten wird. Der Abstand der
beiden Nuten 7, 8 voneinander hängt von der Krümmung des Bowdenzuges 2 ab.
Alternativ können statt der elektronisch geregelt zueinander verschiebbaren
Aufnahmeelemente 11, 12 auch eine Mehrzahl vorderer Nuten 7 oder hinterer Nuten 8 am
Griffbereich des Entnahmewerkzeugs 1 ausgebildet sein, wie in Fig. 7 gezeigt ist. Die
Ankopplung an die Aufnahmeelemente der Betätigungseinheit 10 erfolgt dann über
diejenige der zirkulären Nuten 7, die in der jeweils besten Position befindlich ist.
Fig. 6 zeigt schematisch die Betätigung des Zangenmauls 3 über die Bewegung der
Aufnahmeelemente der Betätigungseinheit 10. In der in Fig. 6 oben gezeigten Position
haben die Nuten 7, 8 den kleinstmöglichen Abstand voneinander und das Zangenmaul 3 ist
geöffnet. Der Griffteil 4 der Sonde weist eine in der Figur nicht dargestellte durchgehende
Längsnut auf und ist fest mit der Nut (Nuten) 7 und der äußeren Hohlsonde bzw.
Mantelsonde des Bowdenzuges 2 verbunden. Gegenüber dem Griffteil 4 längs
verschieblich ist ein Verschiebeteil 9 mit zirkulärer Nut 8 ausgebildet. Das Verschiebeteil
9 weist einen (nicht gezeigten) Stift auf, der in die Längsnut des Griffteils 4 vorsteht und
mit dem Zugseil des Bowdenzuges, das das Zangenmaul bewegt, verbunden ist. Eine
Bewegung der Nut 8 nach vorne öffnet das Zangenmaul (Fig. 6 oben, durch Pfeile
angedeutet), während die entgegengesetzte Bewegung des Verschiebeteils 9 mit Nut 8 weg
von der vorderen Nut 7 das Zangenmaul 3 schließt (Fig. 6 unten). In der Vorspannungs-
Grundposition ist das Zangenmaul mit einer Schließkraft von beispielsweise 10-60 Newton
geschlossen. In einer zweiten Kraftstufe kann die Schließkraft zwischen 60 und 120
Newton oder mehr betragen.
Die (nicht gezeigte) Antriebseinheit zur Bewegung eines der Aufnahmeelemente 10, 11
und damit zur Betätigung des Greifmechanismus 3 kann vorzugsweise ein Elektromotor
sein. Eine mit Druckluft oder hydraulisch betriebene Kraftquelle ist jedoch ebenfalls
denkbar. Die Kraft kann von der separat angeordneten oder direkt mit der
Betätigungseinheit 10 verbundenen Kraftquelle über einen Bowdenzug, über Zahnräder,
über Gestänge und Kipphebel oder über Hydraulikleitungen auf das Aufnahmeelement
übertragen werden. Die Steuerung des Antriebsmechanismus erfolgt vorzugsweise über ein
Fußpedal, die dem Endoskopiker freie Hände für seine Tätigkeit läßt. Vorzugsweise ist das
Entnahmewerkzeug 1 in Vorspannungs-Grundposition, wenn kein Pedal betätigt ist. Das
Drücken eines Pedals bewirkt ein Öffnen des Zangenmauls und das Loslassen ein
Schließen mit der normalen Vorspannung von 10 Newton bis 60 Newton und das Drücken
eines zweiten Pedals das Öffnen des Zangenmauls und anschließendes Schließen mit einer
Kraft von 60 Newton bis 120 Newton.
Fig. 8 zeigt schematisch die auf einer Halterung drehbar gehaltene Betätigungseinheit 10
mit angekoppeltem Entnahmewerkzeug 1. An der Halterung 22 ist mit Abstand zur
Betätigungseinheit 10 ein vorzugsweise entfernbares Führungsrohr 20, beispielsweise aus
Kunststoff befestigt, durch das die Sonde 1 geführt werden kann. So kann der
Endoskopiker nach durchgeführter Gewebeentnahme die Sonde aus dem
Instrumentierkanal des Endoskops herausziehen und zwischenlagern, ohne daß eine
assistierende Person ihm dieses abnehmen muß. Durch die Drehbarkeit der
Betätigungseinheit 10 gegenüber der Halterung 22 und den Abstand und Winkel zwischen
Betätigungseinheit 10 und Führungsrohr 20 kann die Sonde 1 eine Schlaufe bilden, wobei
eine Berührung mit der Halterung oder auch anderen Gegenständen oder Personen wegen
möglicher Kontamination vermieden wird. Zu diesem Zwecke kann auch ein
Folienschlauch zwischen der Betätigungseinheit und dem Ventil des Endoskopkanals
angebracht sein. Zusätzlich kann ein Schlauch mit einer Verzweigung am Endoskop
angebracht sein, so daß ein Ende des Schlauchs mit einer Vorrichtung zur Aufnahme der
entnommenen Gewebeprobe verbunden ist. Der Endoskopiker kann das vordere Ende der
Sonde so innerhalb des Schlauchs aus dem Instrumentierkanal des Endoskops herausziehen
und durch die Verzweigung der Probenaufnahmevorrichtung zuführen und die Probe dort
versorgen. Die Verzweigung kann mit einem einstellbaren Ventil oder einem Element aus
elastischem knickbaren Material versehen sein. Zur Erleichterung der Probenentfernung
kann die Sonde wie in Fig. 9 gezeigt ist, mit einer fühlbaren oder sichtbaren
Markierung 9 versehen sein, die einen definierten Abstand vom vorderen Ende des
Greifmechanismus angibt. Die Markierung kann beispielsweise eine Farbmarkierung oder
eine zirkuläre Nut oder ein zirkulärer Ring sein.
Im folgenden wird kurz die Handhabung der erflndungsgemäßen Vorrichtung zur
endoskopischen Entnahme von Gewebeproben erläutert. Der Endoskopiker führt das
Endoskop an die gewünschte Position beispielsweise im Magen-Darm-Trakt des
menschlichen Körpers ein. Zur Gewebsentnahme (Biopsie) wird das Griffteil der Sonde 1
zunächst in die Aufnahmeelemente 11, 12 der Betätigungseinheit 10 eingerastet, so daß der
Greifmechanismus 3 mit der eingestellten Vorspannung geschlossen ist. Die Sonde 1 mit
daran befestigtem Greifmechanismus 3 kann dann leicht durch das Führungsrohr 20 und
den Instrumentierkanal des Endoskops zu der gewünschten Probeentnahmestelle geführt
werden. Dort betätigt der Endoskopiker ein Pedal, wodurch das hintere
Aufnahmeelement 12 gegenüber dem vorderen Aufnahmeelement 11 verfahren wird, so
daß sich das Zangenmaul 3 öffnet. Befindet sich die Gewebeprobe innerhalb des
Zugriffsbereichs der Zange, wird diese durch Loslassen des Pedals mit einer eingestellten
Kraft wieder geschlossen. Das Zangenmaul hält den entnommenen Gewebepartikel fest
und die Sonde 1 kann wieder herausgezogen werden. Dabei bildet sich zwischen
Führungsrohr 20 und der Betätigungseinheit 10 eine Schlaufe der Sonde, die frei in der
Luft hängt und das Halterungsgestell der Vorrichtung nicht berührt. Die Drehbarkeit der
Betätigungseinheit 10 verhindert ein Abknicken der Sonde und ermöglicht einen kurzen
Abstand zwischen Führungsrohr 20 und Betätigungselement 10, der eine kurze Bauart der
Biopsiezange ermöglicht. Die Gewichtskraft der Sondenschlaufe führt zu einem Reibschluß
im Führungsrohr 20, so daß die Sonde im Führungsrohr fixiert ist und das
Halterungsgestell mit dem Entnahmewerkzeug durch den Endoskopiker vom Patienten zur
späteren Versorgung weggeschoben werden kann. Eine assistierende Person ist somit
während der endoskopischen Gewebeentnahme nicht mehr erforderlich. Außerdem läßt
sich das Entnahmewerkzeug durch die automatische Vorspannung leicht handhaben und die
Zugriffskraft bei der Probenentnahme einstellen.
1
Sonde
2
Bowdenzug, Hohlsonde
3
Greifmechanismus
4
Griffteil
7
,
8
Nuten
9
Verschiebeteil
10
Betätigungseinheit
11
,
12
Aufnahmeelemente
13
Abstandsmarkierung
20
Führungsrohr
22
Halterung
Claims (28)
1. Vorrichtung zur endoskopischen Entnahme von Gewebeproben oder Fremdkörpern,
aufweisend
eine Sonde (1) mit einem Greifmechanismus (3) zur Entfernung einer Gewebeprobe,
eine Betätigungseinheit (10) mit Aufnahmeelementen (11, 12) zur lösbaren Arretierung eines Griffteils (4) der Sonde (1), und
eine Antriebseinheit zur kontrollierbaren Betätigung des Greifmechanismus (3) der an der Betätigungseinheit (10) arretierten Sonde (1).
eine Sonde (1) mit einem Greifmechanismus (3) zur Entfernung einer Gewebeprobe,
eine Betätigungseinheit (10) mit Aufnahmeelementen (11, 12) zur lösbaren Arretierung eines Griffteils (4) der Sonde (1), und
eine Antriebseinheit zur kontrollierbaren Betätigung des Greifmechanismus (3) der an der Betätigungseinheit (10) arretierten Sonde (1).
2. Vorrichtung gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Sonde (1) ein in einer Hohlsonde (2) angeordnetes Zugseil zur Betätigung des
Greifmechanismus (3) aufweist.
3. Vorrichtung gemäß Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Aufnahmeelemente (11, 12) der Betätigungseinheit (10) zueinander beweglich sind.
4. Vorrichtung gemäß Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Griffteil (4) der Sonde (1) zwei Nuten (7, 8) zur einrastenden Aufnahme durch die
Aufnahmeelemente (11, 12) der Betätigungseinheit (10) aufweist, so daß eines der
Aufnahmeelemente (11, 12) mechanisch mit dem Zugseil gekoppelt ist.
5. Vorrichtung gemäß Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Antriebseinheit ausgebildet ist, das mechanisch mit dem Zugseil der arretierten
Sonde (1) gekoppelte Aufnahmeelement (11, 12) zu bewegen.
6. Vorrichtung gemäß Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur einrastenden Aufnahme eines der beiden Aufnahmeelemente (11, 12) mehrere in
Abstand zueinander angeordnete zirkuläre Nuten (7) an dem Griffteil (4) der Sonde (1)
ausgebildet sind.
7. Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Betätigungseinheit (10) drehbar an einer Halterung (22) befestigt ist.
8. Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Betätigungseinheit (10) höhenverstellbar angeordnet ist.
9. Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 5 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Betätigungseinheit (10), sobald die Sonde (1) in den Aufnahmeelementen (11, 12)
eingerastet ist, eines der Aufnahmeelemente (11, 12) so verfährt, daß eine definierte
Vorspannung zum Schließen des Greifmechanismus (3) auf das Zugseil (2) ausgeübt wird.
10. Vorrichtung gemäß Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die definierte Vorspannung zwischen 10 N und 60 N beträgt.
11. Vorrichtung gemäß Anspruch 10,
gekennzeichnet durch einen Detektor zur Erfassung des in die Aufnahmeelemente (11, 12)
eingerasteten Entnahmewerkzeugs (1).
12. Vorrichtung gemäß Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Detektor einen Druckschalter oder eine Lichtschranke zur Erfassung des
Entnahmewerkzeugs (1) aufweist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zugriffskraft des Greifmechanismus (3) zwischen verschiedenen Werten einstellbar
ist.
14. Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Antriebseinheit einen elektromagnetischen Antrieb, insbesondere einen
Elektromotor aufweist.
15. Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Antriebseinheit preßluftgetriebene oder hydraulisch bewegte Antriebselemente
aufweist.
16. Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Antriebseinheit ein Fußpedal aufweist, wobei die von dem Fußpedal erzeugte Kraft
mechanisch oder hydraulisch auf die Betätigungseinheit (10) übertragen wird.
17. Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 16,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kraftübertragung zwischen Antriebseinheit und Betätigungseinheit (10) mittels
Bowdenzügen erfolgt.
18. Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 16,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kraftübertragung zwischen Antriebseinheit und Betätigungseinheit (10) hydraulisch
erfolgt.
19. Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 18,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Antriebseinheit über ein Fußpedal betätigbar ist.
20. Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 19,
gekennzeichnet durch ein Führungsrohr (20) für die Sonde (1).
21. Vorrichtung gemäß Anspruch 20,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Führungsrohr (20) entfernbar an einer Halterung befestigt ist.
22. Vorrichtung gemäß Anspruch 20 oder 21,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Führungsrohr (20) aus Kunststoff als austauschbares Wegwerfteil ausgebildet ist.
23. Vorrichtung gemäß Anspruch 21 oder 22,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Führungsrohr (20) mit einem Abstand und Winkel zur Betätigungseinheit (10)
derart angeordnet ist, daß die Sonde (1) zwischen dem Griffteil (4) und dem
Greifmechanismus (3) beim Zurückziehen des Greifmechanismus (3) im Bereich zwischen
Betätigungseinheit (10) und Führungsrohr (20) eine Schlaufe bildet und eine Berührung
mit anderen Teilen der Vorrichtung verhindert wird.
24. Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 20 bis 23,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen Betätigungseinheit (10) und Führungsrohr (20) ein Folienschlauch oder
Faltenschlauch zur Vermeidung einer Kontamination durch die Sonde (1) vorgesehen ist.
25. Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 24,
gekennzeichnet durch einen am Instrumentierkanal des Endoskops aufgesetzten
verzweigten Schlauch, dessen eines Ende mit einer Einrichtung zur Aufnahme der
entnommenen Probe verbunden ist.
26. Vorrichtung gemäß Anspruch 25,
dadurch gekennzeichnet,
daß an der Verzweigung ein einstellbares Ventil oder ein Element aus elastischem,
knickbarem Material angeordnet ist.
27. Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 26,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Sonde (1) an einem definierten Abstand von dem vorderen Ende des
Greifmechanismus (3) eine sichtbare oder fühlbare Markierung (9) aufweist.
28. Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 3 bis 27,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Betätigungseinheit (10) elektronisch so gesteuert wird, daß beim Einlegen des
Griffteils (4, 9) der Sonde (1) in eines der Aufnahmeelemente (10, 11) diese so
nachgeführt werden, daß der Abstand der Aufnahmeelemente (11, 12) voneinander dem
Abstand der Nuten (7, 8) des Griffteils (4, 9) der Sonde entspricht.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19812101A DE19812101A1 (de) | 1998-03-19 | 1998-03-19 | Vorrichtung zur endoskopischen Entnahme von Gewebeproben |
EP99105275A EP0943293A1 (de) | 1998-03-19 | 1999-03-15 | Vorrichtung zur Betätigung eines Greifmechanismus an einer endoskopischen Sonde |
Applications Claiming Priority (1)
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