DE19811573C1 - Messung der Schlaglänge an Kabeln - Google Patents
Messung der Schlaglänge an KabelnInfo
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Description
Bei der Fertigung eines Kabels stellt die Schlaglänge und de
ren präzise Einhaltung im Fertigungsprozeß ein wichtiges Qua
litätsmerkmal dar. Die Schlaglänge ist dabei diejenige Länge
in Richtung der Längsachse des Kabels, bei der sich miteinan
der verdrillte Adern eines Kabels einmal vollständig um die
Längsachse des Kabel gedreht haben. Die Gesamtheit der mit
einander verdrillten Adern eines Kabels wird Seele genannt.
Bei Beginn einer Kabelfertigung ist die Schlaglänge nicht mit
der erforderlichen Genauigkeit feststellbar, so daß die tat
sächlich vorliegende Schlaglänge überprüft und ggf. korri
giert werden muß. Dazu wird die Schlaglänge in der Regel
manuell mit Hilfe eines Maßbandes ausgemessen. Dies ist aber
in der Produktion bei sich bewegenden Kabeln nur stichproben
artig und sehr ungenau durchführbar. Hinzu kommt, daß eine
Variation von Produktionsparametern während einer laufenden
Produktion die Schlaglänge in nicht vorhersehbarer Weise än
dern kann. Auch in diesem Fall muß die Schlaglänge korrigiert
werden.
Bei einem Kabel mit verdrillten Adern kann sich die Drehrich
tung der Adern in bezug auf die Längsachse des Kabels ändern.
Die Stellen der Änderung der Drehrichtung werden Schlagum
kehrpunkte genannt. Die Markierung der Schlagumkehrpunkte auf
dem Mantel des Kabel wird von Kunden wegen der verbesserten
Auftrennbarkeit der Kabel an diesen Stellen gefordert.
Bisher ist die berührungslose Erfassung der Schlaglänge und
der Schlagumkehrpunkte mit Hilfe eines Verfahrens zur Farb
bildauswerte möglich. Dabei wird mittels einer digitalen
Farbbildkamera und eines Auswerteverfahrens die Schlaglänge
einer bestimmten farbig codierten Ader gemessen. Nachteile
dieses Verfahrens sind die Einschränkung auf farblich
codierte Adern und der hohe Aufwand der Kalibrierung nach ei
nem Seelenwechsel.
Aus DE 36 41 816 A1 ist eine optische Schlaglängenmessung von
Drahtseilen bekannt. Die dort erfolgende Auswertung eines Ka
merabildes basiert auf einer Helligkeits- oder Farbverteilung
und ist von mehreren Faktoren wie den Beleuchtungsparametern
oder der Farbverteilung auf der Oberfläche abhängig.
Die Aufgabe der Erfindung ist die berührungslose Feststellung
der Schlaglänge sich bewegender Kabel mit Adern beliebiger
Farbe.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren bzw. eine Vorrichtung mit den Merkmalen nach Anspruch 1 bzw. 16
gelöst.
Für das erfindungsgemäße Verfahren wird die Tatsache ausge
nutzt, daß die Kontur der Oberfläche eines Kabels durch die
Anordnung der einzelnen Adern bestimmt ist, und die Ober
flächenkontur dadurch ein regelmäßiges Muster besitzt. Beispielsweise durch
Messung und Abzählung der regelmäßig wiederkehrenden Muster
ist dann die Bestimmung der Schlaglänge möglich.
Es kann sowohl die Schlaglänge als auch, falls vorhanden, ein
Schlagumkehrpunkt im laufenden Betrieb bei sich bewegenden
Kabeln kontinuierlich mit hoher Genauigkeit gemessen werden.
Es ist somit möglich, die Einstellung der Schlaglänge konti
nuierlich zu überprüfen und eine Änderung der Schlaglänge in
einfacher Weise zu überwachen. Dadurch wird beispielsweise
auch die automatische Regelung der Schlaglänge möglich.
Darüber hinaus kann das Verfahren bei verschiedenen Kabel
typen, beispielsweise einem Lichtwellenleiter (LWL) oder ei
nem Kupferkabel, beliebiger Dicke eingesetzt werden.
Das Verfahren kann sowohl bei einfach verseilten Kabeln, als
auch bei Kabeln mit Schlagumkehr benutzt werden.
Zusätzlich kann das Verfahren auch bei Kabeln angewendet wer
den, bei denen die Seele schon mit einer Umhüllung überzogen
worden ist, beispielsweise einer dünnen Kunststoffumhüllung.
Es muß dabei nur gewährleistet sein, daß die Umhüllung die
Oberflächenkontur der Seele meßbar wiedergibt.
Die beschriebene Vorrichtung besitzt den Vorteil, daß sie
sich ohne großen Aufwand in bestehende Produktionslinien,
beispielsweise an Verseilanlagen, einbauen läßt.
Die Oberflächenkontur der Seele kann beispielsweise mittels
berührungsloser Abstandsmessung ermittelt werden, wobei die
aus dem Meßverfahren gewonnen Signale der Vertiefung der
Oberfläche des Kabels entsprechen. Beispielsweise kann die
Messung dergestalt durchgeführt werden, daß eine Vorrichtung
zur Abstandsmessung raumfest auf das Kabel fokussiert wird,
während sich gleichzeitig das Kabel in Richtung seiner Längs
achse bewegt, beispielsweise hinter einer Verseilanlage. Aus
einer solchen Meßanordnung erhält man die Oberflächenkontur
der Seele entlang einer Linie parallel zur Bewegungsrichtung
der Seele. Zur Messung der Vertiefung der Oberfläche der
Seele eignen sich beispielsweise Verfahren auf der Basis von
Laserlicht, Infrarotlicht oder Ultraschall.
Die Erfindung wird im folgenden durch Ausführungsbeispiele
näher erläutert.
Fig. 1 zeigt schematisch ein Kabel mit verdrillten Adern,
Fig. 2 zeigt schematisch die Messung der Oberflächenkontur
eines Kabels,
Fig. 3 zeigt schematisch ein typisches Meßsignal.
Fig. 1 zeigt in Seitenansicht schematisch ein Kabel 1 mit
verdrillten Adern, bei dem zur besseren Darstellung eine Ader
11 farbcodiert ist. Die Schlaglänge L ist diejenige Länge,
bei der die verdrillten Adern sich einmal vollständig um die
Längsachse A des Kabels 1 gedreht haben.
Fig. 2 zeigt in Seitenansicht eine Messung der Oberflächen
kontur eines Kabels 1, wobei das Kabel 1 mit einer Schlagum
kehr versehen ist. Die Meßanordnung 2 zur Bestimmung der
Oberflächenkontur ist ein Laserabstandsmesser. Der Laserab
standsmesser 2 ist hier raumfest angebracht, und mißt, eben
falls raumfest, den Abstand der Oberfläche des Kabels 1 von
der Meßanordnung 2, beispielsweise mittels eines Laserstrahls
21. Raumfest bedeutet, daß Meßanordnung 2 nicht bewegt wird
bzw. daß die Abstandsmessung fest fokussiert ist, beispiels
weise dadurch, daß ein Laserstrahl 21 entlang nur einer be
stimmten Linie ausgesendet wird. Eine Abstandsmessung mittels
Laserstrahl 21 kann beispielsweise mit Hilfe eines Triangula
tionsprinzips durchgeführt werden. In diesem Ausführungsbei
spiel trifft der Laserstrahl 21 auf einen Schlagumkehrpunkt,
welcher an der sich ändernden Drehrichtung der Adern um die
Längsachse A des Kabels zu erkennen ist.
Das Kabel 1 wird gleichzeitig entlang seiner Längsachse A mit
der Geschwindigkeit v in Pfeilrichtung bewegt.
Es ist vorteilhaft, wenn die Abstandsmessung im Bereich der
Mitte des Kabels 1 durchgeführt wird, weil dort die Auswir
kung von unerwünschten Schwingungen des Kabels 1 seitlich zur
Längsachse A auf die Bestimmung der Oberflächenkontur ver
gleichsweise gering ist. Zudem ist in diesem Fall die Größe
des ausgemessenen Bereichs minimal, so daß die Ortsauflösung
der Oberflächenkontur maximal wird.
Es ist bei der Fertigung des Kabels 1 vorteilhaft, im Betrieb
auftretende Schwingungen des Kabels 1 seitlich zu seiner
Längsachse A möglichst zu reduzieren. Dies kann beispiels
weise dadurch geschehen, daß die Meßanordnung 2 zur Abstands
messung an einer Umlenkrolle, über das das Kabel 1 gleitet,
befestigt ist. An dieser Stelle wird die Schwingung des Ka
bels durch die Auflage unterdrückt. Ein weiteres Beispiel,
die Schwingungen des Kabels 1 in den Meßsignalen 3 zu mini
mieren, ist die Möglichkeit, die Meßanordnung 2 zur Abstands
messung auf einer beweglichen Rolle anzubringen, über die das
Kabel 1 läuft, wobei die Rolle im gleichen Maße wie das Kabel
1 schwingt. Eine weitere vorteilhafte Möglichkeit besteht
darin, das durch die Schwingung des Kabels 1 verursachte Rau
schen eines Meßsignals 3 elektronisch zu unterdrücken.
Fig. 3 zeigt schematisch ein durch die Meßanordnung 2 aus
gegebenes Meßsignal 3, das repräsentativ für die Oberflächen
kontur eines Kabels 1 mit N Adern ist. Aufgetragen ist hier
der Abstand d der Oberfläche des Kabels 1 von der Meßanord
nung 2 in Abhängigkeit von einer Zeit t. Da die Geschwindig
keit v des Kabels 1 entlang seiner Längsachse A fest einge
stellt ist, entspricht eine festes Zeitintervall einer be
stimmten Länge des Kabels 1.
Die zur Auswertung des Meßsignals 3 vorteilhafter Weise ver
wendeten wiederkehrenden Muster, bzw. Punkte des Musters sind
lokale Minima oder Maxima.
Im hier beschriebenen Anwendungsbeispiel werden die lokalen
Maxima des Meßsignals 3 zur Auswertung und Bestimmung der
Schlaglänge L verwendet. Die Auswertung des Meßsignals 3 ge
schieht so, daß das Zeitintervall Δt zwischen zwei benach
barten Maxima bestimmt wird und die Schlaglänge L mit Hilfe
der festen Geschwindigkeit v des Kabels 1 über die Beziehung
L = N Δt v
direkt in umgerechnet wird.
Alternativ kann auch das Zeitintervall zur Messung von N
Maxima bestimmt werden, das durch Multiplikation mit der
Geschwindigkeit v des Kabels 1 die Schlaglänge L ergibt.
Natürlich können zur Bestimmung der Schlaglänge L auch alle
anderen im Meßsignal 3 auftretenden signifikanten und regel
mäßigen Punkte bzw. Bereiche des Meßsignals 3 verwendet wer
den, beispielsweise Minima oder Bereiche extremaler Steigung.
Ein Schlagumkehrpunkt zeichnet sich unter anderem dadurch
aus, daß das Zeitintervall Δt* zwischen zwei Minima signifi
kant größer ist als bei Adern, die nicht am Schlagumkehrpunkt
angeordnet sind.
Zur Bestimmung eines Schlagumkehrpunktes aus dem Meßsignal 3
wird beispielsweise zunächst ein Zeitbereich Δt' festgelegt.
Falls beispielsweise das Zeitintervall Δt* zwischen zwei
Minima größer oder gleich dem vorgewählten Zeitbereich Δt'
ist, so wird dem Zeitintervall Δt* ein Schlagumkehrpunkt zu
geordnet. Diese Vorgehensweise ist sinnvoll, weil die Länge
eines Schlagumkehrpunkts entlang der Längsachse A in der Re
gel größer ist diejenige als zwischen zwei normal verdrillten
Adern (siehe auch Fig. 2). Gilt Δt* < Δt', so liegt kein
Schlagumkehrpunkt vor, sondern es wurden normal verdrillte
Adern ausgemessen.
Die Bestimmung eines Schlagumkehrpunkts kann auch auf andere
Weise erfolgen, wie beispielsweise aus der Dauer zwischen Be
reichen extremer Steigung des Meßsignals 3, beispielsweise
bei einer großen Steigung des Meßsignals 3.
Claims (16)
1. Verfahren zur Messung der Schlaglänge an Kabeln, bei dem
- 1. ein Kabel (1) mit mehreren miteinander verdrillten Adern sich in Richtung seiner Längsachse A bewegt,
- 2. wenigstens eine Kontur der Oberfläche des Kabels (1) vermessen wird,
- 3. aus der Kontur der Oberfläche des Kabels (1) die Schlaglänge (L) bestimmt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
bei dem eine raumfeste Abstandsmessung zur Oberfläche des
Kabels (1) durchgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
bei dem die Abstandsmessung im Bereich der Mitte des Kabels
(1) durchgeführt wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
bei dem die wenigstens eine Kontur der Oberfläche des Kabels
(1) mit optischen Mitteln gemessen wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
bei dem die wenigstens eine Kontur der Oberfläche des Kabels
(1) mittels Laserlicht gemessen wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
bei dem das an der Oberfläche des Kabels (1) reflektierte
Laserlicht mit Hilfe eines Triangulationsverfahrens
ausgewertet wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
bei dem die wenigstens eine Kontur der Oberfläche des Kabels
(1) mittels Ultraschall gemessen wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
bei dem die wenigstens eine Kontur der Oberfläche des Kabels
(1) mittels Infrarotstrahlung gemessen wird.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
bei dem die wenigstens eine Kontur der Oberfläche des Kabels
(1) in einem Bereich gemessen wird, in dem das Kabel (1) über
eine fest angebrachte Rolle geführt wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
bei der die Meßanordnung (2) an einer durch das Kabel (1)
geführten beweglichen Rolle angebracht ist.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
bei dem eine Schwingung des Kabels (1) senkrecht zu seiner
Längsachse (A) elektronisch unterdrückt wird.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
bei dem die Kontur der Oberfläche des Kabels (1) entlang
einer zur Längsachse (A) des Kabels (1) parallelen Linie
gemessen wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12,
bei dem die Schlaglänge (L) durch Auswertung eines von der
Meßanordnung (2) ausgegebenen Meßsignals (3) entlang einer
zur Längsachse (A) des Kabels (1) parallelen Linie durch
Bestimmung der Maxima des Meßsignals (3) mit Hilfe der
Beziehung
L = N Δt v
bestimmt wird, wobei N die Zahl der verdrillten Adern eines Kabels (1), Δt das Zeitintervall zur Messung zweier benachbarter Maxima und v die Geschwindigkeit des Kabels (1) entlang seiner Längsachse (A) ist.
L = N Δt v
bestimmt wird, wobei N die Zahl der verdrillten Adern eines Kabels (1), Δt das Zeitintervall zur Messung zweier benachbarter Maxima und v die Geschwindigkeit des Kabels (1) entlang seiner Längsachse (A) ist.
14. Verfahren nach Anspruch 12,
bei dem die Schlaglänge (L) durch Auswertung eines von der
Meßanordnung (2) ausgegebenen Meßsignals (3) entlang einer
zur Längsachse (A) des Kabels (1) parallelen Linie durch
Bestimmung der Maxima des Meßsignals (3) mit Hilfe der
Beziehung
L = Δt v
bestimmt wird, wobei Δt das Zeitintervall zur Messung von N Maxima und v die Geschwindigkeit des Kabels (1) entlang seiner Längsachse (A) ist.
L = Δt v
bestimmt wird, wobei Δt das Zeitintervall zur Messung von N Maxima und v die Geschwindigkeit des Kabels (1) entlang seiner Längsachse (A) ist.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 14,
bei dem ein Zeitintervall Δt* zwischen zwei Minima eines von
der Meßanordnung (2) ausgegebenen Meßsignals (3) gemessen
wird, wobei dem Zeitintervall Δt* ein Schlagumkehrpunkt
zugeordnet wird, falls Δt* ≧ Δt' gilt.
16. Vorrichtung zur Bestimmung der Schlaglänge eines Kabels,
bestehend aus
- 1. einer Vorrichtung zum Transport eines Kabels (1) entlang seiner Längsachse (A),
- 2. einer Meßanordnung (2), mit der wenigstens eine Kontur der Oberfläche des Kabels (1) vermessbar ist,
- 3. einer Auswerteeinheit, mittels der die Schlaglänge (L) aus einem von der Meßanordnung (2) ausgegebenen Meßsignal (3) bestimmbar ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998111573 DE19811573C1 (de) | 1998-03-17 | 1998-03-17 | Messung der Schlaglänge an Kabeln |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1998111573 DE19811573C1 (de) | 1998-03-17 | 1998-03-17 | Messung der Schlaglänge an Kabeln |
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DE19811573C1 true DE19811573C1 (de) | 1999-06-02 |
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- 1998-03-17 DE DE1998111573 patent/DE19811573C1/de not_active Expired - Fee Related
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