DE19810900C2 - Mattierungs- und Strukturmittel enthaltende Pasten - Google Patents
Mattierungs- und Strukturmittel enthaltende PastenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft Zubereitungen von Mattierungs- und Strukturmitteln und deren
Verwendung zur Einarbeitung in Beschichtungsmittel, insbesondere in emissionsarme
festkörperreiche Beschichtungsmittel, die bevorzugt Anwendung in der Fahrzeug- und
Fahrzeugteilelackierung finden.
Für bestimmte Anwendungsgebiete in der Fahrzeug- und Industrielackierung ist es
erforderlich, Lacke bereitzustellen, die im Glanzgrad reduzierte und/oder strukturierte
Oberflächen ergeben. Beispielsweise sollen lackierte Nutzfahrzeugchassis matte
Oberflächen aufweisen und Kunststoffteile, z. B. Außenanbauteile an Fahrzeugen wie
Stoßstangen, sollen mattglänzende und/oder strukturierte Oberflächen erhalten. Zur
Erzielung der mattierten und/oder strukturierten Oberflächen werden den
Beschichtungsmitteln Mattierungs- bzw. Strukturzusätze zugegeben. Bei der
Trocknung des applizierten Lackfilms erzeugen die Mattierungsmittelpartikel eine
mikrorauhe Oberflächenstruktur. Dadurch wird das einfallende Licht diffus reflektiert
und vermittelt dem Betrachter den Eindruck einer matten Oberfläche. Die
Mattierungsssmittelpartikel müssen dabei im trockenen Lackfilm homogen verteilt
sein. Die Mattierungs- und/oder Strukturzusätze können als pulverförmiges Material
oder in Pastenform eingearbeitet werden. Übliche Mattiererpasten enthalten im
allgemeinen neben den Mattierungsmitteln noch Bindemittel, Lösemittel und
gegebenenfalls Additive. In Mattiererpasten einsetzbare Bindemittel sind z. B. Alkyd-,
Aldehyd-, Acrylat- oder Polyesterharze.
Die US 5 438 085 beschreibt Mattierungsmittel, die Cellulosenitrat enthalten. Diese
werden in Beschichtungsmittel eingearbeitet, die zu Überzügen mit lederähnlicher
Oberflächenstruktur führen sollen.
So beschreib die EP-A-0 700 408 eine zur Erzeugung von strukturierten Beschichtungen
auf Kunststoffoberflächen geeignete Mattpaste, welche in
Beschichtungsmitteln auf Basis von hydroxyfunktionellen Bindemitteln und
Polyisocyanatvernetzern eingearbeitet wird. Die Mattpaste enthält als Bindemittel
hydroxyfunktionelle Polyester, hydroxyfunktionelle Polyacrylate und gegebenenfalls
Celluloseester. Strukturmittel werden dem Beschichtungsmittel in Pulverform
zugegeben.
Mit den vorgenannten in Mattiererpasten einsetzbaren Bindemitteln werden oftmals
nach Applikation des Lackes noch zu glänzende Oberflächen erhalten, d. h. die
Mattierwirkung ist noch unzureichend.
Werden die Beschichtungsmittel, die mattierte/strukturierte Oberflächen ergeben
sollen, mittels eines Mischlacksystems erstellt, wie es beispielsweise in der
Fahrzeugreparaturlackierung üblicherweise zur Bereitstellung einer Vielzahl
verschiedener Farbtöne direkt vor Ort beim Anwender zur Mischung der gewünschten
Lacke eingesetzt wird, dann enthält ein solches Mischlacksystem im allgemeinen
neben den farbigen Mischlacken noch sogenannte Zusatzmischlacke, beispielsweise
solche zur Erzielung gewünschter Strukturen oder Glanzgrade. Die Komponenten
eines solchen Mischlacksystems können dabei als fertige Lacke oder Halbfabrikate
vorliegen.
Aus ökologischen Gründen werden auch in Mischlacksystemen zunehmend
emissionsarme festkörperreiche Lacke (sogenannte High-solid-Lacke) eingesetzt.
Voraussetzung für eine einwandfreie Handhabung und gute Dosierfähigkeit der
Mischlacke ist eine ausreichende Fließfähigkeit. Bei den genannten
Zusatzmischlacken, die Mattierungs- und/oder Strukturzusätze enthalten und in High-
solid-Lacken eingesetzt werden sollen, ist es problematisch eine gute Fließfähigkeit zu
erreichen, da zur Erzielung vorgegebener Struktureffekte oder Glanzgrade und
bedingt durch den geforderten hohen Festkörpergehalt der zu verarbeitenden Lacke
die Zusatzmischlacke so hohe Anteile an Struktur- und/oder Mattierungsmitteln
enthalten müssen, daß pastöse nicht mehr fließfähige Produkte vorliegen, die ein
zumutbares Verarbeiten unmöglich machen. Dieser Nachteil wird auch durch die in
EP-A-0 700 408 beschriebenen Mattpasten nicht gelöst.
Außerdem besteht bei den Mattierungsmittel und/oder Strukturmittel enthaltenden
Zubereitungen generell das Problem, daß angetrocknete Partikel dieser Zubereitungen
bzw. der sie enthaltenden Beschichtungsmittel vom Dosenrand der jeweiligen
Lackbehälter zurück in den Lack fallen und so zu Stippenbildung führen können. Ein
Absieben dieser Partikel aus dem Lack vor der Applikation ist nicht möglich, da dann
die Strukturmittel mitentfernt werden würden.
Aufgabe der Erfindung war es daher, Mattierungsmittel- und/oder
Strukturmittelzubereitungen, insbesondere für emissionsarme festkörperreiche
Beschichtungsmittel, in Pastenform bereitzustellen, die bei sehr guter
Mattierungswirkung und Strukturgebung eine gute Fließfähigkeit aufweisen und eine
problemlose Dosierbarkeit gewährleisten. Die pastenförmigen Zubereitungen sollen
gut verarbeitbar sein. Angetrocknete Partikel dieser Zubereitungen bzw. der sie
enthaltenden Beschichtungsmittel sollen im wesentlichen krümelfrei sein und am
Dosenrand der jeweiligen Lackbehälter haften bleiben, um so eine Stippenbildung und
dadurch bedingte Lackierfehler zu vermeiden. Desweiteren sollen die pastenförmigen
Zubereitungen lagerstabil sein und auch nach längerer Lagerung kein Absetzen
zeigen.
Die Aufgabe wird gelöst durch Zubereitungen von Mattierungsmitteln und/oder
strukturgebenden Zusätzen in Pastenform, im folgenden als Mattiererpasten
bezeichnet, enthaltend
- A) 5 bis 25 Gew.-%, bevorzugt 7 bis 20 Gew.-% eines oder mehrerer Celluloseester organischer Säuren,
- B) 15 bis 45 Gew.-%, bevorzugt 25 bis 40 Gew.-% eines oder mehrerer Mattierungs- und/oder Strukturmittel,
- C) 35 bis 65 Gew.-%, bevorzugt 45 bis 60 Gew.-% eines oder mehrerer organischer Lösemittel,
sowie gegebenenfalls Netz- und Dispergiermittel, Rheologiemittel, Katalysatoren und
gegebenenfalls weitere Additive und Hilfsstoffe, wobei sich die Anteile der
Komponenten A), B) und C) auf 100 Gew.-% addieren und das Gewichtsverhältnis
Celluloseester : Mattierungs- und/oder Strukturmittel 1 : 9 bis 1 : 1 beträgt.
In der erfindungsgemäßen Mattiererpaste sind als Bindemittel Celluloseester organischer
Säuren (Komponente A) enthalten. Die erfindungsgemäßen Mattiererpasten können frei
von weiteren Bindemitteln sein, es können aber auch geringe Mengen eines oder mehrerer
weiterer üblicher Bindemittel enthalten sein, z. B. bis zu 4 Gew.-%, bezogen auf die
Summe der Komponenten A), B) und C). Beispiele für geeignete Celluloseester
organischer Säuren sind Celluloseacetat,
Celluloseacetopropionat und Celluloseacetobutyrat. Bevorzugt wird
Celluloseacetobutyrat eingesetzt. Geeignete Celluloseacetobutyrate weisen im
allgemeinen einen Butyrylgehalt von 15-57 Gew.-%, einen Acetylgehalt von 0-34 Gew.-%
und einen Hydroxylgruppengehalt von 0,5-5 Gew.-% auf. Bevorzugt
einsetzbare Celluloseacetobutyrate haben einen Butyrylgehalt von 35-55 Gew.-%,
einen Acetylgehalt von 0,5-15 Gew.-% und einen Hydroxylgruppengehalt von 0,5-
3,0 Gew.-%. Die Celluloseacetobutyrate können beispielsweise eine zahlenmittlere
Molmasse Mn von 15000-70000, bevorzugt von 15000 bis 30000 aufweisen
(gemessen mit GPC gegen Polystyrolstandard). Geeignete Celluloseacetobutyrate sind
dem Fachmann bekannt und als Handelsprodukte mit jeweils variierten Butyryl-,
Acetyl- und Hydroxylgruppenanteilen, z. B. von Eastman Chemical Company,
erhältlich. Sie können in Pulverform oder als Granulat vorliegen. Bevorzugt werden
die pulver- oder granulatförmigen Produkte in Lösemittel zur Verarbeitung eingesetzt.
Es kann sich dabei beispielsweise um Lösungen mit einem Gehalt an Pulver oder
Granulat von 8-30 Gew.-% handeln. Geeignete Lösemittel sind beispielsweise
Ketone wie Aceton, Methylethylketon, Methylisobutylketon, Methyl-n-butylketon,
Methylisoamylketon, Methyl-n-amylketon und Cyclohexanon, Ester wie Ethylacetat,
Isopropylacetat, n-Propylacetat, Isobutylacetat und 2-Ethylhexylacetat, Glykolether
wie Propylenglykolmonomethylether, Ethylenglykolmonoethylether,
Propylenglykolmonobutylether und Dipropylenglykolmonomethylether.
Die erfindungsgemäße Mattiererpaste enthält ein oder mehrere Mattierungs- und/oder
Strukturmittel (Komponente B). Die Mattierungsmittel können anorganischer oder
organischer Natur sein. Beispiele für anorganische Mattierungsmittel sind amorphe
oder pyrogene Kieselsäure, Kieselgele und Schichtsilikate, z. B.
Magnesiumsilicathydrat (Talkum). Die anorganischen Mattierungsmittel können
unbehandelt oder mit organischen Verbindungen, z. B. mit geeigneten Wachstypen,
oder auch mit anorganischen Verbindungen oberflächenbehandelt vorliegen. Beispiele
für organische Mattierungsmittel sind Al-, Zn-, Ca- oder Mg-Stearat, wachsartige
Verbindungen, wie z. B. mikronisierte Polypropylenwachse, sowie Harnstoff-
Formaldehyd-Kondensate. Mattierer sind als Handelsprodukte erhältlich (z. B. unter
der Bezeichnung Syloid®) und dem Fachmann bekannt. Sie werden in
unterschiedlicher Partikelgröße angeboten. Die gewählte Partikelgröße der
Mattierungsmittel soll auf die Trockenfilmdicke gut abgestimmt werden, um den
gewünschten Kompromiss zwischen hoher Mattierwirkung und Oberflächenglätte zu
gewährleisten. Grobe Mattierungsmittel zeigen bei gleichem Porenvolumen eine
höhere Mattierwirkung, erzeugen jedoch auch eine rauhere Filmoberfläche. Die
durchschnittliche Partikelgröße kann beispielsweise 2-16 µm betragen.
Einsetzbare Strukturmittel sind z. B. vermahlene Kunststoffe, wie z. B. vermahlenes
Polyamid oder vermahlenes Polypropylen. Entsprechende Produkte sind z. B.
erhältlich unter den Handelsbezeichnungen Propyltex und Orgasol. Desweiteren
können als Strukturmittel vermahlener Sand oder vermahlenes Glas eingesetzt werden.
Die Teilchengröße der Strukturmittel liegt bevorzugt in Bereichen von 30-200 µm.
Bei der Herstellung der Mattiererpasten hat es sich als vorteilhaft erwiesen, als
Mattierungsmittel 65-90 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge an Mattierungs-
und/oder Strukturmittel, an blättchenförmigen mattierend wirkenden Füllstoffen
einzusetzen. Beispiele für blättchenförmige mattierend wirkende Füllstoffe sind
Magnesiumsilicathydrat (Talkum) und blättchenförmig verwachsene Mineralien, wie
blättchenförmige Verwachsungen aus Glimmer, Chlorit und Quarz.
Die erfindungsgemäße Mattiererpaste enthält ein oder mehrere organische Lösemittel
(Komponente C). Das können für eine Lackformulierung einsetzbare übliche
Lösemittel sein. Insbesondere kann es sich um Glykolether, wie
Ethylenglykoldimethylether, Propylenglykoldimethylether, Glykoletherester, wie
Ethylglykolacetat, Butylglykolacetat, 3-Methoxy-n-butylacetat, Butyldiglykolacetat,
Methoxypropylacetat; Ester, wie Butylacetat, Isobutylacetat, Amylacetat; Ketone wie
Methylethylketon, Methylisobutylketon, Cyclohexanon, Isophoron und aromatische
oder aliphatische Kohlenwasserstoffe handeln.
Die erfindungsgemäße Mattiererpaste kann desweiteren Netz- und Dispergiermittel,
Rheologiemittel, Katalysatoren und gegebenenfalls weitere Additive und Hilfsstoffe
enthalten.
Geeignete Netz- und Dispergiermittel sind beispielsweise solche auf Polyester-
Polyacrylsäure- und/oder Polyacrylatbasis. Geeignete Rheologiemittel sind
beispielsweise solche auf Basis pyrogener Kieselsäure, auf Basis von Schichtsilikaten,
hydrierten Rizinusölen und polymerer Harnstoff- und/oder Harnstoff-
Urethanverbindungen. Auch diese Produkte sind dem Fachmann geläufig und im
Handel erhältlich, beispielsweise die verschiedenen DisperbykR- bzw. BykR-Typen
von Byk-Chemie oder die verschiedenen EfkaR-Typen von Efka. Die Netz- bzw.
Dispergier- und Rheologiemittel werden bevorzugt in Mengen von 0,5-8 Gew.-%,
bezogen auf die Gesamtmenge an Mattiererpaste, eingesetzt.
In der Mattiererpaste gegebenenfalls vorhandene Katalysatoren dienen zur
Katalysierung der im fertigen Beschichtungsmittel ablaufenden Vernetzungsreaktion,
sofern vernetzbare Bindemittel eingesetzt werden. So kommen im Falle von
hydroxylgruppenhaltigen isocyanatvernetzenden Bindemittelsystemen als Katalysatoren
beispielsweise organische Zinnverbindungen oder tertiäre Amine in Frage.
Bei den gegebenenfalls eingesetzten Additiven handelt es sich um lackübliche
Additive, wie beispielsweise Antiabsetzmittel, Verlaufsmittel, Weichmacher und/oder
Lichtschutzmittel.
Die Herstellung der Mattiererpaste erfolgt in üblicher Weise durch Vermischen und
Dispergieren der einzelnen Komponenten.
Die so erhaltenen erfindungsgemäßen Mattiererpasten sind gut fließ- und dosierfähig
und können problemlos z. B. in High-solid-Beschichtungsmittel eingearbeitet werden.
Angetrocknete Reste der Mattiererpasten bzw. der sie enthaltenden Lacke bleiben an
den jeweiligen Lackbehältern haften (kein Krümeln). Insbesondere von Vorteil ist,
daß die Mattiererpasten aufgrund der guten Fließ- und Verarbeitungseigenschaften als
Zusatzmischlacke in einem High-solid-Mischlacksystem eingesetzt werden körnen.
Die Erfindung betrifft daher auch die Verwendung der Mattiererpasten in pigmentierten
und nicht-pigmentierten Beschichtungsmitteln, insbesondere die Verwendung in
pigmentierten Decklacken. Bei den Beschichtungsmitteln handelt es sich dabei um die
dem Fachmann bekannten Klarlacke oder pigmentierten Decklacke, die üblicherweise
in der Fahrzeug- und Fahrzeugreparaturlackierung eingesetzt werden. Es kann sich
dabei um ein-, zwei- oder mehrkomponentige Lacke handeln.
Die Beschichtungsmittel enthalten a) ein oder mehrere filmbildnede Bindemittel, b)
gegebenenfalls ein oder mehrere Vernetzer, c) eine Mattiererpaste wie vorstehend
beschrieben, sowie gegebenenfalls ein oder mehrere organische Lösemittel, Pigmente,
Füllstoffe, lackübliche Additive und Hilfsstoffe.
Als filmbildende Bindemittel können physikalisch trocknende oder chemisch
vernetzende Bindemittel eingesetzt werden. Es handelt sich hierbei um alle dem
Fachmann geläufigen Bindemitteltypen, wie sie üblicherweise in lösemittelbasierenden
Klarlacken und pigmentierten Decklacken auf dem Gebiet der Fahrzeuglackierung,
insbesondere der Fahrzeugreparaturlackierung, eingesetzt werden. Beispiele für
physikalisch trocknende Bindemittel sind beispielsweise Polyacrylat-, Polyurethan-
und Polyesterharze, welche gegebenenfalls auch modifiziert sein können. Die Harze
können einzeln oder in Kombination eingesetzt werden. Bei den chemisch
vernetzenden Bindemitteln handelt es sich bevorzugt um Bindemittelsysteme auf der
Basis von hydroxylgruppenhaltigen Bindemitteln und Polyisocyanatvernetzern.
Gegebenenfalls können in den Bindemittelsystemen auch Reaktivverdünner enthalten
sein.
Bevorzugte Beschichtungsmittel enthalten somit
- a) ein oder mehrere hydroxylgruppenhaltige Polyadditions-, Polymerisations- und/oder Polykondensationsharze,
- b) ein oder mehrere Polyisocyanate als Vernetzer,
- c) eine Mattiererpaste, wie sie vorstehend beschrieben wurde
sowie gegebenenfalls ein oder mehrere organische Lösemittel, Pigmente, Füllstoffe,
lackübliche Additive und Hilfsstoffe.
Die Komponenten a) und b) werden dabei vorzugsweise in einer solchen Menge
eingesetzt, daß das Verhältnis der Hydroxylgruppen aus Komponente a) zu den
Isocyanatgruppen aus Komponente b) 1 : 3 bis 3 : 1 beträgt.
Als hydroxylgruppenhaltige Bindemittelkomponente a) können beispielsweise
Polyurethane, Polyester und Polyacrylate, einzeln oder in Kombination, eingesetzt
werden. Die Harze weisen im allgemeinen eine Hydroxylzahl von 20 bis 250 mg
KOH/g auf und können gegebenenfalls modifiziert sein. Besonders bevorzugt werden
Polyacrylatharze mit Hydroxylzahlen von 80 bis 200 mg KOH/g und Säurezahlen von
0-40 mg KOH/g als hydroxylgruppenhaltige Bindemittelkomponente a) eingesetzt.
Die Polyacrylatharze haben ein bevorzugtes zahlenmittleres Molekulargewicht Mn von
1000-20000, besonders bevorzugt von 1000-10000.
Die bevorzugt einsetzbaren Polyacrylate werden durch radikalische Polymerisation
olefinisch ungesättigter Monomerer hergestellt. Die Polymerisation kann nach
üblichen Verfahren, z. B. der Substanz-, Lösungs- oder Perlpolymerisation
durchgeführt werden. Die Polymerisationsverfahren sind in der Literatur beschrieben
und dem Fachmann bekannt. Das Lösungspolymerisationsverfahren wird für die
Herstellung bevorzugt.
Die Hydroxylgruppen werden unter Verwendung hydroxylgruppenhaltiger Monomerer
in das Polyacrylatharz eingeführt. Darüber hinaus kommen als radikalisch
polymerisierbare Monomere praktisch alle olefinisch ungesättigten Monomere in
Frage, wie sie für die radikalische Polymerisation geläufig sind. Es kann sich um
ungesättigte Monomere mit funktionellen Gruppen, z. B. Carboxylgruppen oder
Glycidylgruppen, sowie übliche ungesättigte Monomere ohne weitere funktionelle
Gruppen handeln.
Geeignete olefinisch ungesättigte Monomere mit Hydroxylgruppen sind beispielsweise
Hydroxyalkylester α,β-ungesättigter Carbonsäuren mit primären oder sekundären
Hydroxylgruppen. Bevorzugt sind die Hydroxyalkylester der Acrylsäure oder
Methacrylsäure mit aliphatischen Diolen mit 2 bis 20 C-Atomen. Beispiele für
derartige Hydroxyalkylester mit einer primären Hydroxylgruppe sind
Hydroxyethyl(meth)acrylat, Hydroxypropyl(meth)acrylat, Hydroxybutyl(meth)acrylat,
Hydroxyamyl(meth)acrylat, Neopentylglykolmonoacrylat, Hydroxyhexyl(meth)acrylat,
Hydroxyoctyl(meth)acrylat. Beispiele für Hydroxyalkylester mit einer sekundären
Hydroxylgruppe sind 2-Hydroxypropyl(meth)acrylat, 2-Hydroxybutyl(meth)acrylat, 3-
Hydroxybutyl(meth)acrylat. Es können jedoch auch die entsprechenden Ester anderer
ungesättigter Carbonsäuren wie z. B. der Crotonsäure oder der Isocrotonsäure
eingesetzt werden.
Eine weitere verwendbare Gruppe OH-funktioneller ungesättigter Monomerer sind
Hydroxyalkylamide ungesättigter Carbonsäuren wie z. B. der Acrylsäure,
Methacrylsäure und Fumarsäure. Beispiele hierfür sind N-Hydroxyethyl
methacrylsäureamid, N-(2-Hydroxypropyl)methacrylamid oder N-
Hydroxyalkylfumarsäuremono- oder diamid. Gut geeignet sind auch
Umsetzungsprodukte aus Hydroxyalkyl(meth)acrylat und einem Lacton, bevorzugt
epsilon-Caprolacton, im Molverhältnis 1 : 2, und Addukte von (Meth)acrylsäure und
Glycidylestern von in alpha-Stellung verzweigten gesättigten Monocarbonsäuren mit 5
bis 15 C-Atomen im Molekül, bevorzugt Addukte mit Glycidylestern von gesättigten
alpha,alpha-Dialkylalkanmonocarbonsäuren mit 5 bis 13, bevorzugt 9 bis 11 C-
Atomen im Molekül, beispielsweise Glycidylestern der Versaticsäure.
Andere geeignete hydroxylgruppenhaltige ungesättigte Verbindungen sind
Allylalkohol, Monovinylether von Polyalkoholen, besonders von Diolen wie z. B. der
Monovinylether des Ethylenglykols oder Butandiols, hydroxylgruppenhaltige
Allylether oder -ester wie 2,3-Dihydroxypropylmonoallylether,
Trimethylolpropanmonoallylether oder 2,3-Dihydroxypropansäureallylester sowie
Glycerinmono(meth)acrylat.
Besonders geeignet sind Hydroxyethyl(meth)acrylat, Hydroxypropyl(meth)acrylat und
Hydroxybutyl(meth)acrylat.
Als weitere Comonomere können ungesättigte Monomere ohne weitere funktionelle
Gruppen eingesetzt werden. Beispiele hierfür sind Ester a,β-ungesättigter
Monocarbonsäuren mit aliphatischen einwertigen verzweigten oder unverzweigten
sowie cyclischen Alkoholen mit 1 bis 20 C-Atomen. Bevorzugt handelt es sich um
Ester der Acrylsäure oder Methacrylsäure. Beispiele für Ester mit aliphatischen
Alkoholen sind Methylacrylat, Ethylacrylat, Isopropylacrylat, tert.-Butylacrylat, n-
Butylacrylat, Isobutylacrylat, 2-Ethylhexylacrylat, Laurylacrylat, Stearylacrylat und
die entsprechenden Methacrylate. Beispiele für Ester mit cyclischen Alkoholen sind
Cyclohexyl(meth)acrylat, Trimethylcyclohexyl(meth)acrylat, 4-tert.-
Butylcyclohexyl(meth)acrylat und Isobornyl(meth)acrylat.
Weitere verwendbare ungesättigte Monomere sind beispielsweise vinylaromatische
Monomere wie Styrol, alpha-Methylstyrol und Vinylester wie Vinylacetat oder
Vinylester von in alpha-Stellung verzweigten gesättigten Monocarbonsäuren mit 5 bis
15 C-Atomen im Molekül, bevorzugt Vinylester von gesättigten alpha,alpha-
Dialkylalkanmonocarbonsäuren mit 5 bis 13, bevorzugt 9 bis 11 C-Atomen im
Molekül. Es können jedoch auch ethylenisch polyungesättigte Monomere eingesetzt
werden. Das sind Monomere mit mindestens 2 radikalisch polymerisierbaren
Doppelbindungen. Beispiele hierfür sind Divinylbenzol, 1,4-Butandioldiacrylat, 1,6-
Hexandioldiacrylat, Neopentylglykoldimethacrylat, Glycerindimethacrylat. Ebenfalls
kann ein Anteil an carboxylgruppenhaltigen Monomeren einpolymerisiert werden.
Beispiele hierfür sind α,β-ungesättigte Carbonsäuren, wie z. B. Acrylsäure,
Methacrylsäure, Itaconsäure, Crotonsäure sowie Halbester der Malein- und
Fumarsäure.
Die einzelnen Monomeren werden dabei in solchen Mengen eingesetzt, daß
gewünschte Hydroxyl- und Säurezahlen erhalten werden.
Die als Bindemittelkomponente a) einsetzbaren Poly(meth)acrylate können einzeln
oder in Kombination eingesetzt werden. Sie können auch im Gemisch mit weiteren
hydroxyfunktionellen Komponenten, z. B. hydroxyfunktionellen Polyestern und/oder
Polyurethanen, sowie mit hydroxyl- und/oder aminogruppenhaltigen
Reaktivverdünnern vorliegen.
Bei den als Vernetzer einsetzbaren Polyisocyanaten (Komponente b) handelt es sich
beispielsweise um beliebige übliche organische Polyisocyanate mit aliphatisch,
cycloaliphatisch, araliphatisch und/oder aromatisch gebundenen freien
Isocyanatgruppen. Die Polyisocyanate sind bei Raumtemperatur flüssig oder durch
Zusatz organischer Lösemittel verflüssigt. Die Polyisocyanate weisen bei 23°C im
allgemeinen eine Viskosität von 1 bis 6000 mPas, vorzugsweise über 5 und unter
3000 mPas auf.
Bevorzugt handelt es sich bei den Polyisocyanaten um Polyisocyanate oder
Polyisocyantagemische mit ausschließlich aliphatisch und/oder cycloaliphatisch
gebundenen Isocyanatgruppen mit einer mittleren NCO-Funktionalität von 1,5 bis 5,
bevorzugt 2 bis 4.
Besonders gut geeignet sind beispielsweise die sogenannten "Lackpolyisocyanate" auf
Basis von Hexamethylendiisocyanat, 1-Isocyanato-3,3,5-trimethyl-5-isocyanatomethyl
cyclohexan (IPDI) und/oder Bis(isocyanatcyclohexyl)methan und die an sich
bekannten Biuret-, Allophanat-, Urethan- und/oder Isocyanuratgruppen aufweisenden
Derivate dieser Diisocyanate.
Ebenfalls sehr gut geeignet sind 1,1,6,6-Tetramethylhexamethylendiisocyanat, 1,5-
Dibutylpentamethyldiisocyanat, p- oder m-Tetramethylxylylendiisocyanat.
Weitere Beispiele für einsetzbare Polyisocyanate sind 1,4-Cyclohexan-, 1,2-
Cyclohexandiisocyanat, Tetramethylen-, Pentamethylendiisocyanat.
Die Diisocyanate können auch in üblicher Weise zu höherfunktionellen Verbindungen
umgesetzt werden, beispielsweise durch Trimerisierung oder durch Umsetzung mit
Wasser oder Polyolen, wie z. B. Trimethylolpropan oder Glycerin.
In den Beschichtungsmitteln ist als Komponente c) die erfindungsgemäße
Mattiererpaste enthalten. Der Anteil an Mattiererpaste im Beschichtungsmittel kann in
relativ weiten Grenzen variieren. Beispielsweise können 5-43 Gew.-%, bevorzugt 20
-40 Gew.-% Mattiererpaste, bezogen auf das gesamte Beschichtungsmittel, enthalten
sein. Die einzusetzende Menge ist dabei beispielsweise abhängig vom jeweiligen
Bindemittel- bzw. Lacksystem sowie vom einzustellenden Glanzgrad und/oder vom zu
erzielenden Struktureffekt.
In den Beschichtungsmitteln können ein oder mehrere organische Lösemittel,
Pigmente, Füllstoffe sowie lackübliche Additive enthalten sein.
Die Lösemittel können aus der Herstellung der Bindemittel stammen oder separat
zugegeben werden. Dabei handelt es sich um dem Fachmann bekannte lackübliche
Lösemittel. Beispiele für einsetzbare Lösemittel sind Glykolether, wie
Ethylenglykoldimethylether; Propylenglykoldimethylether; Glykoletherester, wie
Ethylglykolacetat, Butylglykolacetat, 3-Methoxy-n-butylacetat, Butyldiglykolacetat,
Methoxypropylacetat, Ester wie Butylacetat, Isobutylacetat, Amylacetat, Ketone wie
Methylethylketon, Methylisobutylketon, Cyclohexanon, Isophoron, aromatische
Kohlenwasserstoffe (z. B. mit einem Siedebereich von 136-180°C) und aliphatische
Kohlenwasserstoffe.
In den Überzugsmitteln können übliche anorganische und/oder organische
Farbpigmente und/oder Füllstoffe sowie transparente Pigmente enthalten sein.
Beispiele für anorganische oder organische Farbpigmente oder Füllstoffe sind
Titandioxid, mikronisiertes Titandioxid, Eisenoxidpigmente, Ruß, mikronisierter
Glimmer, Azopigmente, Phthalocyaninpigmente, Chinacridon- oder
Pyrrolopyrrolpigmente, Siliciumdioxid, Bariumsulfat, Aluminium- und
Magnesiumsilikat.
Ebenso können in den Beschichtungsmitteln Effektpigmente enthalten sein. Beispiele
für Effektpigmente sind: Metallpigmente, z. B. aus Aluminium, Kupfer oder anderen
Metallen, Interferenzpigmente, wie z. B. metalloxidbeschichtete Metallpigmente, z. B.
titandioxidbeschichtetes oder mischoxidbeschichtetes Aluminium, beschichteter
Glimmer, wie z. B. titandioxidbeschichteter Glimmer und Graphiteffektpigmente.
Weiterhin können die Beschichtungsmittel lacktechnische Additive enthalten,
beispielsweise rheologiebeeinflussende Mittel, wie hochdisperse Kieselsäure,
Schichtsilikate oder polymere Harnstoffverbindungen. Daneben können auch
Antiabsetzmittel, Verlaufsmittel, Lichtschutzmittel, Antischaummittel, wie
beispielsweise silikonhaltige Verbindungen, Netzmittel sowie haftvermittelnde
Substanzen eingesetzt werden.
Die Additive und Hilfsstoffe werden in üblichen, dem Fachmann geläufigen Mengen
eingesetzt.
Es handelt sich bei den bevorzugten Beschichtungsmitteln um zweikomponentige
Systeme. Die miteinander reaktiven Komponenten a) und b) müssen daher getrennt
gelagert werden. Sie werden erst kurz vor der Applikation, gegebenenfalls mit
Pigmenten, Füllstoffen und Additiven, miteinander vermischt. Erforderlichenfalls
kann noch mit Lösemitteln auf Spritzviskosität eingestellt werden.
Die erfindungsgemäßen Mattiererpasten können den Beschichtungsmitteln auf
verschiedene Weise zugegeben werden. Handelt es sich um eine Grundauffertigung
des zu erstellenden Lackes, dann kann die Mattiererpaste als eine Komponente bei der
Herstellung der hydroxylfunktionellen Komponente, im allgemeinen als
Stammkomponente bezeichnet, zugesetzt werden. Wird der zu erstellende Lack
mittels eines Mischlack- oder Modulsystems hergestellt, dann können die
Mattiererpasten als Zusatzmischlack Bestandteil des Mischlack- bzw. Modulsystems
sein und werden entsprechend einer vorgegebenen Mischformel mit anderen farb-
und/oder effektgebenden Mischlacken bzw. Modulkomponenten zum fertigen Lack
verarbeitet.
Aufgrund der guten Fließ- und Verarbeitungseigenschaften der Mattiererpasten, die
auch bei hohen Anteilen an Mattierungs- und/oder Strukturmitteln gewährleistet
bleiben, können die erfindungsgemäßen Mattiererpasten besonders vorteilhaft in einem
High-solid-Mischlacksystem als Zusatzmischlack eingesetzt werden. Natürlich können
die Mattiererpasten auch in Mischlacksystemen mit einem weniger hohen
Festkörpergehalt bzw. generell zur Erstellung von Medium-solid- oder Low-solid-
Lacken eingesetzt werden.
Dabei lassen sich die erfindungsgemäßen Mattiererpasten gut dosieren. Auch bei
längerer Lagerung zeigt sich kein Absetzen der Struktur- und/oder Mattierungsmittel
in den Pasten. Die die Mattiererpasten enthaltenden Beschichtungsmittel sind
besonders geeignet zur Herstellung von pigmentierten oder transparenten
Deckschichten eines lufttrocknenden oder forciert-trocknenden Mehrschichtüberzuges.
Sie können jedoch auch bei höheren Temperaturen von z. B. 80-140°C gehärtet
werden.
Die Mattiererpasten bzw. die sie enthaltenden Beschichtungsmittel können eingesetzt
werden in der Fahrzeug- und Industrielackierung, insbesondere der
Fahrzeugreparaturlackierung. Sie sind anwendbar zur Beschichtung von
Metalluntergründen, aber auch zur Beschichtung von Kunststoffsubstraten. Bei der
Beschichtung von Kunststoffteilen ist noch von Vorteil, daß im Kunststofflack keine
zusätzlichen Elastifizierer erforderlich sind, da die Mattiererpasten gleichzeitig eine
elastifizierende Wirkung ausüben.
Die die Mattiererpasten enthaltenden Beschichtungsmittel werden nach bekannten
Verfahren, bevorzugt mittels Spritzauftrag, appliziert. Eine transparente
Klarlackschicht kann beispielsweise auf konventionelle oder wäßrige Basislacke
aufgetragen werden, worauf beide Schichten gemeinsam z. B. 15 bis 20 Minuten bei
z. B. 50 bis 80°C gehärtet werden. Eine pigmentierte Decklackschicht kann auf
übliche 1K- oder 2K-Füllerschichten aufgebracht und analog gehärtet werden.
Mit den die erfindungsgemäßen Mattiererpasten enthaltenden Beschichtungsmitteln
werden je nach gefordertem Glanzgrad Überzüge mit matten oder mattglänzenden
Oberflächen erzielt. Bei Zusatz von Strukturgebern ist eine gute Ausbildung des
gewünschten Struktureffektes zu verzeichnen.
Die Erfindung soll an den folgenden Beispielen näher erläutert werden.
Aus folgenden Bestandteilen wird durch Vermischen und Dispergieren eine Paste
hergestellt:
45,0 Gew.-Teile Celluloseacetobutyrat (15%ig in Butylacetat)
0,2 Gew.-Teile eines handelsüblichen polymeren Rheologieadditivs
2,0 Gew.-Teile eines handelsüblichen Netzadditivs
28,0 Gew.-Teile Talkum
4,0 Gew.-Teile eines handelsüblichen Mattierers auf Basis pyrogener Kieselsäure
0,02 Gew.-Teile Dibutylzinndilaurat
20,78 Gew.-Teile Butylacetat
45,0 Gew.-Teile Celluloseacetobutyrat (15%ig in Butylacetat)
0,2 Gew.-Teile eines handelsüblichen polymeren Rheologieadditivs
2,0 Gew.-Teile eines handelsüblichen Netzadditivs
28,0 Gew.-Teile Talkum
4,0 Gew.-Teile eines handelsüblichen Mattierers auf Basis pyrogener Kieselsäure
0,02 Gew.-Teile Dibutylzinndilaurat
20,78 Gew.-Teile Butylacetat
Aus folgenden Bestandteilen wird durch Vermischen und Dispergieren eine Paste
hergestellt:
50,0 Gew.-Teile Celluloseacetobutyrat (15%ig in Butylacetat)
0,2 Gew.-Teile eines handelsüblichen polymeren Rheologieadditivs
6,0 Gew.-Teile eines handelsüblichen Mattierers auf Basis pyrogener Kieselsäure
32,0 Gew.-Teile eines handelsüblichen Polyamidpulvers
0,02 Gew.-Teile Dibutylzinndilaurat
11,78 Gew.-Teile Butylacetat
50,0 Gew.-Teile Celluloseacetobutyrat (15%ig in Butylacetat)
0,2 Gew.-Teile eines handelsüblichen polymeren Rheologieadditivs
6,0 Gew.-Teile eines handelsüblichen Mattierers auf Basis pyrogener Kieselsäure
32,0 Gew.-Teile eines handelsüblichen Polyamidpulvers
0,02 Gew.-Teile Dibutylzinndilaurat
11,78 Gew.-Teile Butylacetat
Die so hergestellten Pasten sind fließfähig. Angetrocknete Reste der Pasten bzw. der
sie enthaltenden Lacke sind im wesentlichen krümelfrei und bleiben z. B. am
Dosenrand haften. Die Pasten zeigen auch nach längerer Lagerung kein Absetzen.
Ein Volumen-Teil der gemäß 1a) hergestellten Mattiererpaste wird mit einem
Volumen-Teil einer Stammlackkomponente (Standocryl® 2K-HS-Decklack, blau) und
einem Volumen-Teil eines Polyisocyanathärters (Standox® 2K-HS-Härter, kurz) gut
vermischt.
Ein Volumen-Teil der gemäß 1b) hergestellten Strukturpaste wird mit einem
Volumen-Teil einer Stammlackkomponente (Standocryl® 2K-HS-Decklack, blau) und
einem Volumen-Teil eines Polyisocyanathärters (Standox® 2K-HS-Härter, kurz) gut
vermischt.
Die so erhaltenen Decklacke werden jeweils auf mit üblichen Primern und Füllern
beschichtete Kunststoffsubstrate appliziert. Nach einer Ablüftphase von 10 Minuten
wird 30 Minuten bei 60°C gehärtet.
Es werden den üblichen Anforderungen an eine Kunststofflackierung genügende matte
bzw. strukturierte Oberflächen erhalten.
Claims (8)
1. Mattierungsmittel und/oder strukturgebende Zusätze enthaltende Pasten, enthaltend:
- A) 5 bis 25 Gew.-% eines oder mehrerer Celluloseester organischer Säuren,
- B) 15 bis 45 Gew.-% eines oder mehrerer Mattierungs- und/oder Strukturmittel,
- C) 35 bis 65 Gew.-% eines oder mehrerer organischer Lösemittel,
2. Paste nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Celluloseester einer
organische Säure der Komponente A) Celluloseacetobutyrat ist.
3. Paste nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Mattierungsmittel
und/oder strukturgebenden Mittel der Komponente B) feste, teilchenförmige
anorganische oder organische Materialien sind.
4. Paste nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Modul zur
Vermischung mit einem Beschichtungsmittel vor dessen Anwendung vorliegt.
5. Verfahren zur Herstellung eines mattierten oder strukturgebenden
Beschichtungsmittels, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Paste gemäß einem
der Ansprüche 1 bis 4 als Modul lagert und vor der Anwendung eines
Beschichtungsmittels diesem die Paste zusetzt.
6. Verwendung der Pasten gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4 zur Herstellung von
mattierenden oder strukturgebenden Beschichtungsmitteln.
7. Verwendung der Pasten gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4 zur Herstellung von
matten, mattglänzenden und/oder strukturierten Oberflächen.
8. Verwendung der Pasten nach einem der Ansprüche 1 bis 4 zur Herstellung von
pigmentierten oder nicht-pigmentierten Decklackschichten bei der
Mehrschichtlackierung, insbesondere auf dem Kraftfahrzeugsektor.
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DE19810900A DE19810900C2 (de) | 1998-03-13 | 1998-03-13 | Mattierungs- und Strukturmittel enthaltende Pasten |
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DE (1) | DE19810900C2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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WO2018189166A1 (de) | 2017-04-11 | 2018-10-18 | Basf Coatings Gmbh | Strukturierte oberflächen erzeugende beschichtungsmittel |
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1998
- 1998-03-13 DE DE19810900A patent/DE19810900C2/de not_active Expired - Fee Related
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