DE19809871C2 - Farbmischaufsatz zur additiven Farbmischung für mindestens drei verschiedene Farbleuchten als Bestandteil einer Beleuchtungseinheit - Google Patents
Farbmischaufsatz zur additiven Farbmischung für mindestens drei verschiedene Farbleuchten als Bestandteil einer BeleuchtungseinheitInfo
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Description
Als Beleuchtungseinheit mit wechselnden Farben des ausgesandten Lichts sind die
sogenannten Farbwechsler bekannt. Sie bestehen aus einem weißen Strahler und einem
Vorsatz, in den mechanisch (auch steuerbar) verschiedene Farbfilter eingeschoben werden.
Die Farbvielfalt und die Steuerungsmöglichkeiten sind jedoch begrenzt. Der
Farbmischaufsatz nutzt das Prinzip der additiven Farbmischung. Dabei leuchtet die gesamte
Ausgangsfläche räumlich weitestgehend homogen und, bei konstanten
Eingangsintensitäten, zeitlich konstant in der eingestellten Farbe. Das Prinzip der additiven
Farbmischung ist altbekannt und wird z. B. bei der Erzeugung farbiger Fernsehbilder
angewandt. Hier ist die geringe Pixelgröße in Verbindung mit sinnesphysiologischen
Eigenschaften des Auges (mangelnde Auflösung, Prinzipien des Farbensehens) die Ursache
der Vermischung der eigentlich räumlich getrennten Grundfarben. Eine Methode, aus Rot,
Grün und Blau farblich durchmischtes Licht als Lichtquelle mit der Helligkeit z. B. einer
handelsüblichen Glühlampe zu erzeugen, ist der Farbkreisel (Bergmann/Schaefer, Lehrbuch
der Experimentalphysik, Band III, 8. Auflage: Optik, S. 706). Dabei ist es aber nicht ohne
weiteres möglich, die Farbe schnell und steuerbar zu wechseln und die Farbe ist, streng
genommen, zeitlich nicht konstant; die Farbmischung entsteht durch die Trägheit des Auges.
Ebenfalls in der Literatur (a. a. O., S. 701 ff) finden sich Anwendungen wie das Wollaston-
Prisma und der Lambertsche Spiegel, die es erlauben, zwei Farben in der gewünschten
Weise zu mischen, nicht aber alle drei Grundfarben. Aus Schulversuchen (a. a. O.
beschrieben) kennt man die additive Mischung dreier Farben in einem Lichtfleck auf einem
Schirm. Diese ist aber räumlich nicht homogen; beleuchtet man ein dreidimensionales
Objekt, so zeigen sich verschiedenfarbige Schatten.
Auf dem Prinzip des Lambertschen Spiegels beruht das in DE 37 09 025 A1 beschriebene
Gerät. Mit zwei in Lichtdurchtrittsrichtung hintereinander angeordneten Halbspiegeln wird
zunächst das Licht zweier Leuchten gemischt und anschliessend wird das so erzeugte Licht
mit dem Lieht einer dritten Leuchte gemischt. Diese Konstruktion erfordert eine sehr präzise
Montage und Justierung, da die Bilder aller drei Leuchten vor Lichteintritt in die nach
geschaltete Projektionsoptik exakt aufeinander liegen müssen, um farbliche Mischung zu
erreichen.
Eine andere bekannte Methode zur Erzeugung wechselnd farbigen Lichts (angegeben in DE
42 09 882 A1) beruht auf der Zerlegung von weissem Licht in die Spektralfarben durch ein
Prisma. Die Farbvielfalt ist im Vergleich zu den Möglichkeiten additiver Farbmischung aus
drei oder mehr Farben also beschränkt.
In DE 295 20 700 U1 werden Konstruktionen zur Erzeugung von Licht beliebiger Farbe mit
drei verschiedenfarbigen Lichtquellen angegeben. Dabei ist jede Lichtquelle von einem
Reflektorelement mit einer Austrittsfläche umschlossen und die Austrittsflächen begrenzen
einen so bezeichneten Mischraum, der jedoch keinerlei mischende Komponenten enthält, an
dessen Austrittsöffnung dann farblich gemischtes Licht vorliegen soll. Allein durch
Reflexionen kann eine räumlich homogene additive Farbmischung jedoch nicht erzielt
werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Farbmischaufsatz zur additiven
Farbmischung bereitzustellen, der Licht verschiedenfarbiger (z. B. roter, grüner und blauer)
Leuchten so mischt, dass räumlich homogen einfarbiges Licht nach den Prinzipien der
additiven Farbmischung mit hinreichend großer Intensität für Anwendungen in der
Beleuchtungstechnik erzielbar ist, ohne dass es zur Farbmischung beweglicher Teile bedarf.
Dieses Aufgabe wird durch die Merkmale gemäss dem kennzeichnenden Teil des
Anspruchs 1 gelöst.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen in einer deutlichen Erweiterung der
Farbgestaltungsmöglichkeiten in der Beleuchtungstechnik, z. B. in Discotheken, auf Konzert-
und Theaterbühnen, in privaten Haushalten sowie in der Dekoration. Es ergeben sich auch
interessante Anwendungen in der Pädagogik des Farbensehens, z. B. für sehbehinderte
Personen sowie auf dem Gebiet der Lichttherapie.
Durch verschiedene Varianten der Steuerung der Intensitäten der Eingangslampen, die z. B.
den Rot-, Grün- und Blauanteil des Farbtons bestimmen, sind viele vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung möglich. Als Beispiel sei die Steuerung der
Grundfarbenintensitäten mit Hilfe einer handelsüblichen dreikanaligen Lichtorgel
angegeben. Alternativ zur Steuerung der Grundfarbenintensitäten über die an die
Eingangslampen angelegten Spannungen besteht die Möglichkeit, unter Ausnutzung des
Kerr-Effektes bei konstanter Farbtemperatur der Eingangsleuchten die
Intensitäten separat zu regeln. Für einfache Anwendungen in der Beleuchtungstechnik kann
der Farbmischaufsatz für zwei Eingangsleuchten ausgelegt werden. Der darstellbare
Farbraum kann andererseits erweitert werden, indem mehr als drei Farben verwendet
werden.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung mit den Fig. 1 und 2
dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben.
Die in Fig. 2 mit ihren Farben rot, grün und blau bezeichneten Farbfilterfolien können
weggelassen werden, wenn man statt weißer farbige Leuchtmittel in diesen Farben
verwendet. Die Elemente des Gehäuses (1) sind von innen mit Spiegelfolie verspiegelt.
Das Gehäuse (1) ist ein an zwei gegenüberliegenden Seiten offener, hohler Quader, der aus
einzelnen Gehäuseelementen zusammengefügt ist (Fig. 2). Zum Zweck der verlustfreien
Lichtführung der unter 45° in die Lichteintrittsöffnung strahlenden roten bzw. grünen
Farbleuchte sowie der senkrecht und mittig einstrahlenden blauen Farbleuchte wurde die
Gehäuseform, wie Fig. 1 und 2 zu entnehmen ist, an der Lichteintrittsöffnung (2) modifiziert.
Die Zwischenwände (4, 5, 6), die den Hohlraumabschnitt des Gehäuses bilden, bestehen
aus Diffusorfolien. Die zur Lichteintrittsöffnung gerichtete Zwischenwand (4) ist ein Keil
(ohne Grundfläche) mit der Spitze zur Lichteintrittsöffnung, die Zwischenwand (5) ist eine
ebene Rechtecksfläche, die zur Austrittsöffnung gerichtete Zwischenwand (6) ist ein halber
Kreiszylindermantel. Die anderen Wände des Hohlraumabschnitts werden durch Elemente
des Gehäuses (1) gebildet.
Das Halbspiegelelement (7) ist eine transparente Folie; ebensogut eignet sich Fensterglas,
wesentlich ist, dass bei einem Einfallswinkel von 45° etwa 50% des einfallenden Lichtes
transmittiert und 50% reflektiert werden.
Die Maße a, b, c, d, e, f des Farbmischaufsatzes gemäß der technischen Zeichnung Fig. 1
sind aus dem Durchmesser L des zu verwendenden Leuchtmitteltyps wie folgt zu
berechnen:
a = 4L/3,
b = 3.6a,
c = 2.4a,
d = c/2,
e = d und
f = a/2.
b = 3.6a,
c = 2.4a,
d = c/2,
e = d und
f = a/2.
Drei weiße Leuchtmittel, deren Intensitäten z. B. über separate Dimmer gesteuert werden,
strahlen senkrecht und mittig auf je eine der Farbfolien (Fig. 2). Das rote und das grüne Licht
treffen in einem Winkel von im Mittel 45° auf die Transparentfolie, die somit als
Lambertscher Spiegel wirkt. Die Transparentfolie, die auf der optischen Achse des
Leuchtmittels, das die blaue Folie beleuchtet, liegt, beeinflußt den Strahlengang des blauen
Lichts im wesentlichen nicht. Durch diese Anordnung wird erreicht, dass das blaue Licht den
gesamten Innenraum des Farbmischaufsatzes gleichmäßig ausleuchtet. Das rote und grüne
Licht dagegen wird, durch die Halbspiegeleigenschaft der Transparentfolie aufeinander
abgebildet, wegen des schrägen Einfalls oft (in hohen Ordnungen) an den verspiegelten
Innenwänden des Farbmischaufsatzes reflektiert. Dies hat zur Folge, das an der Position der
ersten Diffusorfolie (Zwischenwand (4)) die Farben schon einen hohen Grad an Mischung
aufweisen. Die erste Diffusorfolie (4) leuchtet daher schon relativ gleichmäßig in der
Mischfarbe. Durch weitere Reflexionen und die nachgeschalteten weiteren zwei
Diffusorfolien (Zwischenwände (5, 6)) liegt an der Lichtaustrittsöffnung (3) dieses
mehrstufigen Aufbaus weitestgehend homogen farblich durchmischtes Licht mit für
Beleuchtungszwecke hinreichender Intensität vor.
Claims (7)
1. Farbmischaufsatz zur additiven Farbmischung für mindestens drei verschiedene
Farbleuchten als Bestandteil einer Beleuchtungseinheit, wobei die Lichtintensitäten der
Farbleuchten separat regelbar sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass im Innern eines Gehäuses (1), das eine Lichteintrittsöffnung (2) sowie eine
Lichtaustrittsöffnung (3) aufweist, in Lichtdurchtrittsrichtung nacheinander zwei oder mehr
Zwischenwände (4, 5, 6) aus weißem, diffus-lichtdurchlässigem Material angeordnet sind,
nur einen Hohlraumabschnitt dergestalt bilden, dass Licht von der Lichteintrittsöffnung (2)
nur nach Durchtritt durch den Hohlraumabschnitt zur Lichtaustrittsöffnung (3) gelangt
wobei die Wände des Gehäuses (1) lichtundurchlässig sind und innen weiß oder
verspiegelt ausgebildet sind.
2. Farbmischaufsatz nach Patentanspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Farbleuchten farbige Leuchtdioden sind.
3. Farbmischaufsatz nach Patentanspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass Gehäuse (1) und Hohlraumabschnitt rotationssymmetrisch bezüglich einer
gemeinsamen Achse sind und Lichteintritts- und Lichtaustrittsöffnung
Kreisflächen senkrecht zu dieser Achse sind.
4. Farbmischaufsatz nach Patentanspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Gehäuse (1) ein beidseitig offener Hohlzylinder ist, dessen eine Öffnung die
Lichteintrittsöffnung (2) ist, auf der mindestens je zwei rote, grüne und blaue Farbleuchten
geeigneten Durchmessers so angeordnet sind, dass die roten und grünen Leuchten
abwechselnd und äquidistant auf einem Kreis am Rand der Lichteintrittsöffnung (2) und die
blauen Leuchten symmetrisch im Innern dieses Kreises um den Mittelpunkt der
Lichteintrittsöffnung (2) angebracht sind.
5. Farbmischaufsatz nach Patentanspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Gehäuse (1) aus vier rechteckigen Platten, von denen je zwei deckungsgleich
sind, zu einem hohlen Quader mit rechteckiger Lichteintritts- und Lichtaustrittsöffnung
zusammengefügt ist, und dass die Zwischenwände (4, 5, 6), die den Hohlraumabschnitt bilden,
symmetrisch bezüglich Spiegelung an den Ebenen sind, die senkrecht durch die
Seitenhalbierenden der Lichteintritts- und Lichtaustrittsöffnung gehen, und dass
jede der Zwischenwände (4, 5, 6) entweder eben oder gekrümmt ist oder Keil- oder Pyramiden
form (jeweils ohne Grundfläche) hat oder aus diesen Elementen zusammengesetzt ist.
6. Farbmischaufsatz nach Patentanspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass an der Lichteintrittsöffnung (2) mindestens je zwei rote, grüne und blaue Farbleuchten
geeigneten Durchmessers so angeordnet sind, dass die roten und grünen Leuchten
abwechselnd und äquidistant auf einem Rechteck am Rand der Lichteintrittsöffnung (2) und
die blauen Leuchten im Innern dieses Rechtecks symmetrisch zum Flächenschwerpunkt
der Lichteintrittsöffnung (2) angebracht sind.
7. Farbmischaufsatz nach Patentanspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein ebenes Halbspiegelelement (7) in einer Mittelebene des Gehäuses (1), die durch
Lichteintritts- und Lichtaustrittsöffnung geht, angeordnet ist und von der
Lichteintrittsöffnung (2) bis zu der in Lichtdurchtrittsrichtung ersten Zwischenwand (4)
reicht, und dass mindestens je eine rotes, grünes und blaues Licht abgebende
Farbleuchte spiegelsymmetrisch zur Ebene des Halbspiegels (7) so angebracht sind, dass
die rotes Licht abgebenden Farbleuchten von einer Seite, die grünes Licht abgebenden
Farbleuchten von der anderen Seite, unter einem Winkel von 45° auf den Halbspiegel (7)
gerichtet sind, während die blaues Licht abgebenden Farbleuchten senkrecht und mittig
auf die Lichteintrittsöffnung (2) gerichtet sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19809871A DE19809871C2 (de) | 1998-03-07 | 1998-03-07 | Farbmischaufsatz zur additiven Farbmischung für mindestens drei verschiedene Farbleuchten als Bestandteil einer Beleuchtungseinheit |
Applications Claiming Priority (1)
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Publications (2)
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DE19809871A1 DE19809871A1 (de) | 1999-09-23 |
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ID=7860095
Family Applications (1)
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DE19809871A Expired - Fee Related DE19809871C2 (de) | 1998-03-07 | 1998-03-07 | Farbmischaufsatz zur additiven Farbmischung für mindestens drei verschiedene Farbleuchten als Bestandteil einer Beleuchtungseinheit |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19809871C2 (de) |
Families Citing this family (1)
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US20050083688A1 (en) * | 2002-02-21 | 2005-04-21 | Norbert Dicken | Luminaire for emitting light having a variable color |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3709025A1 (de) * | 1986-04-05 | 1987-11-12 | Roebe Oltmanns Hansgeorg | Kompaktes geraet zur elektronisch gesteuerten synthese von farbigem und weissem licht fuer verschiedene beleuchtungszwecke |
DE4209882A1 (de) * | 1992-03-26 | 1993-09-30 | Feddersen Clausen Oliver | Farbscheinwerfer |
DE29520700U1 (de) * | 1995-12-29 | 1997-04-24 | Hum Rudolf | Farblichtmodul |
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- 1998-03-07 DE DE19809871A patent/DE19809871C2/de not_active Expired - Fee Related
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DE3709025A1 (de) * | 1986-04-05 | 1987-11-12 | Roebe Oltmanns Hansgeorg | Kompaktes geraet zur elektronisch gesteuerten synthese von farbigem und weissem licht fuer verschiedene beleuchtungszwecke |
DE4209882A1 (de) * | 1992-03-26 | 1993-09-30 | Feddersen Clausen Oliver | Farbscheinwerfer |
DE29520700U1 (de) * | 1995-12-29 | 1997-04-24 | Hum Rudolf | Farblichtmodul |
Non-Patent Citations (1)
Title |
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Bergmann/Schäfer: Lehrbuch der Experimental- physik, Bd. III, 8. Aufl.: Optik, S. 706 * |
Also Published As
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DE19809871A1 (de) | 1999-09-23 |
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