DE19809836C1 - Hochspannungsleistungsschalter mit einer Schaltstange aus einem Isolierstoff - Google Patents
Hochspannungsleistungsschalter mit einer Schaltstange aus einem IsolierstoffInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Hochspannungsleistungs
schalter mit einer mechanisch betätigbaren Unterbrecherein
heit, mit einem Schalterantrieb und mit einer eine Antriebs
bewegung übertragenden, wenigstens teilweise hohlen Schalt
stange aus einem Isolierstoff.
Ein derartiger Hochspannungsleistungsschalter ist beispiels
weise aus dem deutschen Gebrauchsmuster DE 92 12 434 U1 be
kannt. Aus der genannten Druckschrift ist insbesondere auch
eine Zug- oder Druckstange aus faserverstärktem Isolierstoff
für den Antrieb eines derartigen Schalters bekannt. Dort be
steht die Schaltstange aus einem Stück, das an seinen Enden
mittels einer Klebeverbindung mit metallischen Armaturen ver
bunden ist.
Bei einem derartigen Hochspannungsleistungsschalter besteht
das Problem, daß für den Schaltvorgang sehr große Leistungen
mittels der Schaltstange übertragen werden müssen, so daß
entsprechend große Kräfte sowohl als Zugkräfte als auch als
Druckkräfte übertragen werden müssen. Dabei ergeben sich die
größten Probleme bei der Übertragung einer Druckbewegung.
Eine Schaltstange kann dann bei Überschreiten einer aus der
Euler'schen Knickformel hervorgehenden Grenzkraft ausknicken
und zerstört werden. Dabei ist gemäß der Theorie, die der
Knickformel zugrundeliegt, von einer sinusartigen Schwingung
der Schaltstange auszugehen, die dann bei Überschreiten der
Grenzkraft im Bereich eines oder mehrerer Schwingungsbäuche
ausknickt.
Einem solchen Ausknicken wird gemäß dem Stand der Technik
normalerweise durch ausreichende Dimensionierung einer derar
tigen Schaltstange oder durch seitliche Führungen begegnet,
die das Ausknicken durch Aufbringen einer Gegenkraft verhin
dern. Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
bei einem Hochspannungsleistungsschalter der eingangs genann
ten Art eine kostengünstige Schaltstange zu realisieren, die
dennoch betriebssicher arbeitet und insbesondere auch leicht
ist, um die beim Schaltvorgang zu beschleunigenden Massen ge
ring zu halten.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die
Schaltstange wenigstens zwei Abschnitte aufweist, die einan
der teilweise überlappend teleskopartig ineinander geschoben
und miteinander verbunden sind, wobei der Bereich, in dem die
Abschnitte einander überlappen und/oder der Abschnitt, wel
cher den größeren Außendurchmesser aufweist, in dem Bereich
der größten mechanischen Belastung der Schaltstange angeord
net ist.
Erfindungsgemäß wird die Schaltstange somit aus mehreren Ab
schnitten zusammengesetzt, wobei beispielsweise die Endab
schnitte keine besonders großen seitlichen, das heißt radia
len Belastungen aufnehmen müssen. Der mittlere Bereich der
Schaltstange ist dagegen größeren radialen Belastungen ausge
setzt, so daß hier ein Ausknicken am ehesten zu befürchten
ist. Die Schaltstange kann so zusammengesetzt werden, daß in
diesem Mittelbereich ein Abschnitt mit größerem Außendurch
messer angeordnet ist, der eine höhere Knickstabilität auf
weist als die Bereiche mit geringerem Außendurchmesser. Es
kann aber auch vorgesehen sein, gerade im Mittelbereich der
Schaltstange zwei Abschnitte überlappen zu lassen, so daß
durch die Überlappung in diesem Bereich die erforderliche
Knickstabilität erreicht wird.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß
die Abschnitte miteinander verklebt sind.
Durch eine Verklebung werden die Stangenabschnitte konstruk
tiv einfach und zuverlässig miteinander verbunden.
Es kann auch vorteilhaft vorgesehen sein, daß die Abschnitte
miteinander verschraubt sind.
Diese Befestigungsart erlaubt die problemlose Demontage einer
Schaltstange.
Außerdem kann vorteilhaft vorgesehen sein, daß die Abschnitte
aufeinander aufgeschrumpft sind.
In diesem Fall muß auf die Haltbarkeit bzw. Materialverträg
lichkeit eines Klebers mit dem Stangenmaterial keine Rück
sicht genommen werden.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht
vor, daß an den Stellen, an denen die Gefahr einer Knickung
bei einer Längskompression der Schaltstange, insbesondere
gemäß der Euler'schen Knickformel, gegeben ist,
Stangenabschnitte mit vergrößertem Außendurchmesser
angeordnet sind.
Außerdem kann es vorteilhaft vorgesehen sein, daß die Schalt
stange aus drei Abschnitten besteht, von denen die mittlere
einen Innendurchmesser aufweist, der etwa dem Außendurchmes
ser der beiden anderen Abschnitte entspricht, wobei der mitt
lere Abschnitt den Mittelbereich der Schaltstange bildet.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbei
spiels in einer Zeichnung gezeigt und anschließend beschrie
ben.
Dabei zeigen
Fig. 1 schematisch den Aufbau eines Hochspannungsleistungs
schalters,
Fig. 2 schematisch die Zusammensetzung einer erfindungsge
mäßen Schaltstange.
Ein Hochspannungsleistungsschalter weist eine Polsäule 1, 4
auf, die unter anderem aus einem Stützer 4 und einem Gehäuse
1 für eine Unterbrechereinheit 2 besteht. Sowohl der Stützer
4 als auch das Gehäuse 1 können entweder aus Porzellan oder
aus einem Verbundisolationswerkstoff bestehen.
Die elektrischen Anschlüsse für den Hochspannungsleistungs
schalter befinden sich einerseits am oberen Ende 13 der Un
terbrechereinheit 2, andererseits am unteren Ende des Gehäu
ses 1 im Bereich des Metallflansches 5.
Der Stützer 4 und ein Teil des Gehäuses 1 ist von einer
Schaltstange 6 durchsetzt, die in axialer Richtung mittels
eines Schalterantriebes 7 sowohl aufwärts in Richtung des
Pfeils 3 als auch abwärts bewegbar ist. Dazu ist die
Schaltstange 6 mit Armaturen an ihren Enden versehen, wobei
an dem unteren Ende eine Kurbel 9 vorgesehen ist, die mittels
einer Antriebsstange 8 betätigbar ist, welche ihrerseits
durch den Schalterantrieb 7 antreibbar ist.
Der Schalterantrieb 7 kann entweder ein Hydraulikantrieb oder
ein Federspeicherantrieb sein.
Die Unterbrechereinheit 2 weist zwei gegeneinander antreib
bare Kontakte auf, von denen beispielsweise der untere mit
der Schaltstange 6 verbunden ist.
Um eine schnelle Kontakttrennung oder Schließung zu errei
chen, sind hohe Beschleunigungen des bewegbaren Kontaktes und
der Schaltstange 6 notwendig, wodurch große zu übertragende
Kräfte in axialer Richtung der Schaltstange 6 notwendig sind.
Insbesondere bei einer Schubbewegung der Schaltstange 6 in
Richtung des Pfeiles 3 kann die Schaltstange 6 seitlich aus
knicken, wenn sie nicht entsprechend stabilisiert wird.
In der Fig. 2 ist in horizontaler Lage die Schaltstange 6
dargestellt, die aus drei Abschnitten 10, 11, 12 besteht. Der
mittlere Abschnitt 11 der Schaltstange 6 weist einen Innen
durchmesser auf, der in etwa dem Außendurchmesser der äußeren
Abschnitte 10, 12 in dem überlappenden Bereich 14 entspricht,
so daß beispielsweise der äußere Abschnitt 12 in den mittle
ren Abschnitt 11 mit einem geringen Spalt einschiebbar ist.
Dieser Spalt kann beispielsweise mit Kleber gefüllt werden,
oder es kann auf den mittleren Abschnitt 11 ein Innengewinde
und auf den äußeren Abschnitt 12 ein Außengewinde aufgebracht
werden, so daß diese Abschnitte miteinander verschraubt wer
den können.
Es ist auch denkbar, Bolzen oder Schrauben vorzusehen, die
die beiden Abschnitte 11, 12 im Überlappungsbereich 14 radial
durchdringen und somit miteinander verbinden.
Die dargestellte Schaltstange 6 weist im mittleren Bereich,
dort wo sie durch den mittleren Abschnitt 11 gebildet ist,
eine wesentlich größere Knickstabilität auf als in den äuße
ren Abschnitten 10, 12. In den äußeren Abschnitten 10, 12 wird
sie nicht so stark auf Knickung belastet wie im mittleren
Abschnitt 11. Durch die dargestellte Konstruktion ist die
Schaltstange 6 im Bereich der äußeren Abschnitte 10, 12 jedoch
mit einem verringerten Außendurchmesser und entsprechendem
verringertem Innendurchmesser gegenüber dem mittleren
Abschnitt 11 versehen, so daß die Schaltstange in den äußeren
Bereichen entsprechend masseärmer ist und insgesamt eine ge
ringere Masse aufweist als eine entsprechend stabile durchge
hende Schaltstange.
Hierdurch wird die im Schaltfall zu beschleunigende Masse
insgesamt verringert, wodurch Antriebsenergie eingespart wer
den kann.
Besonders stabil ist die Schaltstange 6 auch in den Bereichen
der Überlappungen 14, 15.
Claims (6)
1. Hochspannungsleistungsschalter mit einer mechanisch
betätigbaren Unterbrechereinheit (2), mit einem
Schalterantrieb (7) und mit einer eine Antriebsbewegung
übertragenden, wenigstens teilweise hohlen Schaltstange (6)
aus einem Isolierstoff,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Schaltstange (6) wenigstens zwei Abschnitte (10, 11)
aufweist, die einander teilweise überlappend teleskopartig
ineinander geschoben und miteinander verbunden sind, wobei
der Bereich (15), in dem die Abschnitte (10, 11) einander
überlappen und/oder der Abschnitt (11), welcher den größeren
Außendurchmesser aufweist, in dem Bereich der größten
mechanischen Belastung der Schaltstange (6) angeordnet ist.
2. Hochspannungsleistungsschalter nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Abschnitte (10, 11) miteinander verklebt sind.
3. Hochspannungsleistungsschalter nach Anspruch 1 oder 2,
daß die Abschnitte (10, 11) miteinander verschraubt sind.
4. Hochspannungsleistungsschalter nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Abschnitte aufeinander aufgeschrumpft sind.
5. Hochspannungsleistungsschalter nach Anspruch 1 oder einem
der folgenden,
dadurch gekennzeichnet, daß
an den Stellen, an denen die Gefahr einer Knickung bei einer
Längskompression der Schaltstange (6), insbesondere gemäß der
Euler'schen Knickformel, gegeben ist, Stangenabschnitte (11)
mit vergrößertem Außendurchmesser angeordnet sind.
6. Hochspannungsleistungsschalter nach Anspruch 1 oder einem
der folgenden,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Schaltstange (6) aus drei Abschnitten besteht (10, 11, 12),
von denen die mittlere (11) einen Innendurchmesser aufweist,
der etwa dem Außendurchmesser der beiden anderen Abschnitte
(10, 12) entspricht, wobei der mittlere Abschnitt (11) den
Mittelbereich der Schaltstange (6) bildet.
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