DE19809109C1 - Verfahren zur Abstimmung sowie Nachstimmung einer Gruppe strahlungsgekoppelter Antennen - Google Patents
Verfahren zur Abstimmung sowie Nachstimmung einer Gruppe strahlungsgekoppelter AntennenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Abstimmung sowie Nachstimmung einer Gruppe strahlungsgekoppelter Antennen insbesondere für den Sendebetrieb im VLF-Frequenzbereich. Dabei ist zu jeder Antenne ein Sender vorhanden. Dieser speist über einen Phasensteller sowie einem diesem nachgeschalteten Anpaßnetzwerk die zugehörige Antenne. Für die Gruppe werden nun bei vorgebbarer Einstellung der Anpaßnetzwerke zunächst die aktiven Impedanzen bei allen Antennen ermittelt und daraus neue Einstellwerte für die Abstimmelemente der Anpaßnetzwerke entsprechend einem vorgebbaren Zielkriterium. Aus den neuen Einstellwerten werden dann entsprechend den vorhandenen Symmetrieeigenschaften der Antennenanordnung gewichtete Einstellwerte ermittelt und mit diesen die Abstimmelemente eingestellt.
Description
Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zur Abstimmung sowie
Nachstimmung einer Gruppe strahlungsgekoppelter Antennen nach
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Aus der DE 33 25 701 A1 ist ein Verfahren zur iterativen Lei
stungsanpassung einer HF-Quelle an eine veränderliche Last be
kannt, bei welchem mehrere verstellbare Abstimmelemente zur
Einstellung eines Reflexionsfaktors einzeln nacheinander in
Richtung eines geringeren Reflexionsfaktors verstellt werden,
um diesen unterhalb eines Schwellwerts zu bringen.
Die DE-AS 20 44 500 beschreibt ein Verfahren zum Überprüfen und
Einstellen der Impedanzanpassung einer Sendeantenne, bei wel
chem man den Innenwiderstand der Kombination der Antenne und
eines Anpaßgeräts bestimmt und mit Hilfe veränderbarer imaginä
rer Widerstände des Antennenanpaßgeräts den Innenwiderstand in
Richtung eines Sollwerts einstellt.
Die Erfindung ist beispielsweise anwendbar auf eine Gruppe
strahlungsgekoppelter Antennen für den VLF-Frequenzbereich
("Very Low Frequency") (kleiner gleich 50 Hz bis 50 kHz) ent
sprechend einer in der Figur dargestellten Anordnung.
Die Figur zeigt eine vorgebbare Anzahl von Antennen, A1 bis AN,
wobei N eine vorgebbare ganze positive Zahl ist. Dabei sind die
Antennen A1 bis AN, beispielsweise Monopole für den VLF-Fre
quenzbereich, als Sendeantennen ausgebildet. Je
de der Antennen ist entsprechend ihrem elektrischem Ersatz
schaltbild dargestellt als eine Serienschaltung von einem
reellen Widerstand, R1 bis RN, und einer Kapazität, C1 bis
CN. Die Abstände der Antennen sind so gewählt, daß eine
starke Strahlungskopplung vorhanden ist. (Natürlich arbei
tet das Verfahren auch, wenn die Strahlungskopplung gering
ist). Jede der Antennen, A1 bis AN, wird gespeist von einem
Sender, S1 bis SN, der über einen Phasensteller, PH1 bis
PHN, einen Stehwellenmesser, M1 bis MN, sowie ein Anpaß
netzwerk, AN1 bis ANN, an die zugehörige Antenne ange
schlossen ist.
Soll nun eine solche Antennenanlage nach einem vorgebbaren
Zielkriterium arbeiten, beispielsweise bei einer vorgebba
ren Sendefrequenz, die bei allen Sendern, S1 bis SN, auf
genau denselben Wert eingestellt ist, und die maximal mögliche
Sendeleistung abstrahlen, so muß bei der Antennenanlage je
de Antenne, S1 bis SN, mittels der zugehörigen Anpaßnetz
werke, AN1 bis ANN, auf diese Sendefrequenz abgestimmt wer
den. Dabei bezeichnet der Ausdruck "Abstimmung" bei den An
paßnetzwerken die Einstellung deren elektrischer Elemente
entsprechend des vorgebbaren Zielkriteriums, hier aus Grün
den einer vereinfachten Darstellung lediglich die Indukti
vitäten L1 K bis LN K sowie L1 H bis LN H, wenn diese Elemente
vor der Abstimmung auf nahezu beliebige Werte eingestellt
waren. Eine solche Abstimmung ist beispielsweise erforder
lich, wenn die Antennenanlage zwischen vorgebbaren Sende
frequenzen umgeschaltet werden soll und immer mit maximal
möglicher Sendeleistung senden soll.
Eine Antennengruppe ist abgestimmt, wenn an jeder ihrer An
tennen ein vorgebbares Zielkriterium erreicht wird. Dabei
wird im allgemeinen gefordert, daß auf jeder Senderzulei
tung, das heißt, der Verbindungsleitung zwischen dem Sender
und dem zur Antenne gehörenden Anpaßnetzwerk, das dort vor
handene Stehwellenverhältnis (VSWR) einen vorgebbaren Wert
unterschreitet.
Bei einer solchen Antennenanlage kann sich deren Abstimmung
ändern, beispielsweise infolge von Wetteränderungen im Be
reich der Antennenanlage. In einem solchen Fall ist eine
sogenannte Nachstimmung erforderlich, das heißt, eine im
allgemeinen geringfügige Korrektur der Abstimmung, um das
vorgegebene Zielkriterium wieder zu erreichen. Eine Nach
stimmung ist somit ein Spezialfall der Abstimmung.
Eine solche Abstimmung und/oder Nachstimmung entsprechend
einem vorgebbarem Zielkriterium wird nun erschwert durch
die vorhandene Strahlungskopplung der Antennen. Denn bei
jeder Antenne muß deren Fußpunktimpedanz mittels des zuge
hörigen Anpaßnetzwerkes an die Impedanz des zugehörigen
Senders angepaßt werden. Die dafür nötigen Einstellungen in
einem Anpaßnetzwerk sind jedoch infolge der Strahlungskopp
lung abhängig von den Einstellungen der übrigen Anpaßnetz
werke.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein gat
tungsgemäßes Verfahren anzugeben, mit dem eine schnelle und
zuverlässige Abstimmung und/oder Nachstimmung einer strah
lungsgekoppelten Antennenanlage möglich wird, insbesondere
bei einem vorgebbarem Wechsel der Sendefrequenz.
Diese Aufgabe wird gelöst durch die im kennzeichnenden Teil
des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmale. Vorteilhafte
Ausgestaltungen und/oder Weiterbildungen sind den weiteren
Ansprüchen entnehmbar.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbei
spielen unter Bezugnahme auf die Figur näher erläutert.
Entsprechend der Figur bestehe die Antennenanlage aus N
Sendern, S1 bis SN, und N Antennen, A1 bis AN. Alle Sender
werden zunächst für eine vorgebbare Sendefrequenz, die für
alle Sender genau gleich gewählt ist, relativ zueinander so
eingestellt, beispielsweise mittels eines veränderbaren In
nenwiderstandes Z0 sowie dem jedem Sender nachgeschalteten
Phasensteller, PH1 bis PHN, daß die Sender die Leistungs-
und Phasenverhältnisse besitzen, die sie im abgestimmten
Zustand der Antennenanlage entsprechend dem vorgegebenen
Zielkriterium haben sollen (z. B. gleiche Amplituden und
Phasen der zu den Antennen laufenden Leistungswellen). Je
dem Sender Si, i = 1...N, kann also ein frequenzabhängiger
Senderinnenwiderstand Zi, i = 1...N, der sich aus dem In
nenwiderstand Z0 und dem Widerstand des zugehörigen Phasen
stellers PHi, i = 1...N, zusammensetzt, zugeordnet werden.
Jeder Sender Si wird über das zugehörige zunächst nicht ab
gestimmte Anpaßnetzwerk ANi, i = 1...N, an die zugehörige
Antenne Ai, i = 1...N gelegt. Von jedem Anpaßnetzwerk sind
die (Anfangs-)Einstellwerte der (Abstimm-)Induktivitäten
Li H und Li K bei der vorgegebenen Sendefrequenz bekannt, bei
spielsweise aus entsprechenden Messungen. Werden nun solche
Antennen in der beschriebenen Anordnung entsprechend der
Figur angeordnet und alle Sender mit derselben Sendefre
quenz betrieben, so besitzen die Antennen aktive Fußpunkt
impedanzen, die infolge der Strahlungskopplung von den
Amplituden und Phasen des Stroms und der Spannung an den
Fußpunkten der anderen Antennen und vom Ort der Antennen
abhängen. Soll nun eine solche Antennenanlage ein vorgebba
res Zielkriterium erfüllen, beispielsweise eine möglichst
hohe Sendeleistung abstrahlen, so werden dazu folgende
(Verfahrens-)Schritte ausgeführt:
- 1. Messung der von jedem Sender gelieferten Signale nach Betrag und Phase. Solche Messungen werden am Ort der Stehwellenmesser, M1 bis MN, durchgeführt und sind einem Fachmann an sich geläufig. Aus diesen Messungen werden dann die aktiven Fußpunktimpedanzen der Antennen be stimmt mittels der bekannten (Anfangs-)Einstellwerte der (Abstimm-)Induktivitäten Li H und Li K, was einem Fachmann geläufig ist.
- 2. Ermittlung neuer Einstellwerte der Elemente, LK i, LH i, des i-ten Anpaßnetzwerkes, i = 1, ... N, aus den unter Schritt 1 bestimmten aktiven Fußpunktimpedanzen, so daß das vorgegebene Zielkriterium optimal erfüllt ist. Hier bei wird so getan, als ob sich die aktiven Impedanzen der einzelnen Antennen durch die Neueinstellung der An lage nicht ändern. Die derart ermittelten neuen Ein stellwerte wären die optimalen Einstellwerte, wenn die Antennen nicht strahlungsgekoppelt wären.
- 3. Verknüpfung der unter Schritt 2 ermittelten neuen Ein stellwerte der Anpaßnetzwerke aller Antennen entspre chend vorhandener physikalischer Symmetriekriterien, die in dem nachfolgend beschriebenen Beispiel 1 näher erläu tert werden. Bei dieser Verknüpfung der neuen Einstell werte entstehen sogenannte gewichtete Einstellwerte.
- 4. Erneute Einstellung der Elemente der Anpaßnetzwerke ent sprechend der unter Schritt 3 erhaltenen gewichteten Einstellwerten.
- 5. Erneute Messung der vom Sender gelieferten Signale nach Betrag und Phase mit anschließender Prüfung, ob das vor gegebene Zielkriterium erfüllt ist. Falls das Kriterium nicht erfüllt ist, wird das beschriebene Iterationsver fahren mit Schritt 1 fortgesetzt.
Ist das Zielkriterium erfüllt, so ist oftmals noch eine zu
sätzlichen Verbesserung der Einstellung möglich, wenn das
Iterationsverfahren noch ein- bis zweimal durchlaufen wird,
wobei Schritt 3 übersprungen wird.
Die in obigem Iterationsverfahren im Schritt 3 erwähnte
Symmetrisierung bringt eine deutliche Verbesserung des Ver
fahrens. Die genaue Art der Verknüpfungen ist von den Ei
genschaften der Antennen und ihrer gegenseitigen Anordnung
abhängig. So ist es beispielsweise im allgemeinen vorteil
haft, wenn man im Schritt 4 nicht den unter Schritt 2 für
ein Element des Anpaßnetzwerkes ermittelten Einstellwert
verwendet, sondern den Wert, den man durch Mittelung (Mit
telwertsbildung, Wichtung) über alle Anpaßnetzwerke erhält.
Bei den folgenden Beispielen werden einfache Symmetrisie
rungen näher angegeben. Die Symmetrisierungen sind auch
dann vorteilhaft, wenn die Meßwerte der Sendersignale, aus
denen die Fußpunktimpedanzen ermittelt werden, oder die
Einstellung der Abstimmelemente in den Anpaßnetzwerken mit
Fehlern behaftet sind. Dieses ist in der Praxis nahezu un
vermeidlich.
Die folgenden zwei Beispiele zeigen Anwendungen des Itera
tionsverfahrens bei einer VLF-Sendeanlage. Sie sind auf an
dere Anlagen übertragbar. Typisch für VLF-Sendeanlage ist
nur das in der Figur dargestellte Ersatzschaltbild des An
tennenfußpunktes, R1, C1 bis RN, CN und die dargestellte
spezielle Auslegung des Anpaßnetzwerkes, L1 H, L1 K, bis LN H,
LN K (bei einer anderen Antennenart kann das Ersatzschalt
bild des Antennenfußpunktes und das Anpaßnetzwerk selbst
verständlich auch anders aussehen).
Eine VLF-Antennenanlage bestehe aus N im wesentlichen glei
chen Monopolen. Die Fußpunktimpedanzen der Antennen in dem
Fall, daß alle Antennen am Fußpunkt offen sind, bestehen
aus einer Reihenschaltung aus einem reellen Widerstand R
und einer Kapazität C. R und C sind normalerweise von der
Frequenz abhängig.
Jede Antenne sei über ein Anpaßnetzwerk mit ihrem Sender
verbunden. Die Figur zeigt ein vereinfachtes Ersatzschalt
bild der Anlage.
Die Anlage soll nun so eingestellt werden, daß sie mög
lichst viel Leistung bei einer vorgegebenen Sendefrequenz
abstrahlt. Dies bedeutet, daß alle Sender ihre verfügbare
Leistung möglichst vollständig an die Anpaßnetzwerke abge
ben sollen.
Hieraus folgt das Zielkriterium:
Jedes Anpaßnetzwerk muß an den (Sender-)Innenwiderstand Zi,
der nach dem Phasensteller PHi ermittelt wird, des zugehö
rigen Senders Si optimal angepaßt sein.
Im Schritt 1 des Iterationsverfahrens wird an der in der
Figur angegebenen Stelle, dem Stehwellenmesser, an jeder
Antenne die vor- und rücklaufende Leistungswelle gemessen.
Entsprechende Auskoppelschaltungen, die diese Signale lie
fern, sind an sich bekannt. Mit den an sich bekannten
(Anfangs-)Einstellungen der Induktivitäten LH i und LK i kann
hieraus die für diese Einstellungen geltende aktive Fuß
punktimpedanz, entsprechend der Formel
der i-ten
Antenne, mit i = 1...N, ermittelt werden.
Im Schritt 2 werden nun neue Einstellwerte für LH i, LK i,
i = 1...N, ermittelt, so daß alle Eingänge der Anpaßnetz
werke an den Senderinnenwiderstand des zugehörigen Senders
angepaßt sind. Unter Vernachlässigung der Verlustwiderstän
de von LH i und LK i ergeben sich die Werte der Induktivitäten
LH i und LK i bei einem reellen Senderinnenwiderstand Zi ent
sprechend den folgenden Formeln
wobei
Ri den aktiven reellen Widerstand der i-ten Antenne,
Ci die aktive Kapazität der i-ten Antenne und
ω die sogenannte Kreisfrequenz bezeichnen.
Ri den aktiven reellen Widerstand der i-ten Antenne,
Ci die aktive Kapazität der i-ten Antenne und
ω die sogenannte Kreisfrequenz bezeichnen.
Würden nun die Induktivitäten LH i und LK i der Anpaßnetzwerke
direkt entsprechend den errechneten Werten gemäß Formel (1)
eingestellt, so würde das Verfahren zwar sehr schnell kon
vergieren, doch die abgestrahlte Leistung wäre nicht opti
mal, da auf Grund von Meßungenauigkeiten, Einstellungenau
igkeiten der Induktivitäten und Phasen- und Amplitudenun
terschiede der von den Sendern gelieferten Leistungen man
che Antennen besser (optimaler) als andere eingestellt wür
den.
Durch spezielle vorgebbare Symmetriebedingungen, die in
Schritt 3 gefordert werden, kann insgesamt eine bessere und
gleichmäßigere Abstimmung erreicht werden. Diese Forderun
gen werden im allgemeinen von einer idealen Antennenanlage
abgeleitet. Für eine ideale Antennenanlage gilt beispiels
weise: Wenn alle Antennen und alle Sender genau gleich
sind, dann müssen auch die Einstellwerte der Abstimmelemen
te der Anpaßnetzwerke gleich sein, wenn die Einstellungen
optimal sind. Überträgt man dieses Kriterium auf eine im
allgemeinen in der Praxis vorhandene nicht ideale Antennen
anlage, so liegt es nahe, daß vor der Einstellung die (Ab
stimm-)Induktivitäten LH i und LK i einer vorgebbaren Mitte
lung unterzogen werden und daß dann die derart ermittelten
Mittelwerte an allen Anpaßnetzwerken eingestellt werden. Im
allgemeinen unterscheiden sich im betrachteten Beispiel die
Antennen ein wenig im Wert der aktiven Fußpunktkapazität
Ci, beispielsweise infolge nicht vermeidbarer Fertigungsto
leranzen. Wenn alle LK i gleich eingestellt sein sollen, so
wäre es optimal, wenn für die Induktivitäten LH i die Formel
gelten würde, wobei die Konstante der rechten Seite obiger
Gleichung für alle Antennen gleich ist.
Hieraus folgt, daß für jede Antenne die Induktivität LH i so
gewählt werden soll, daß die Formel
gilt, wobei der Strich über dem rechts stehenden Ausdruck
die Mittelung dieses Ausdrucks über alle N Anpaßnetzwerke
bedeutet. Wenn nun alle Induktivitäten LH i nach Formel (2)
eingestellt sind, so ergibt sich, daß es optimal ist, wenn
auch alle LK i gleich sind. Deshalb ist es vorteilhaft, wenn
die Induktivitäten LK i entsprechend der Formel
gewählt werden, wobei der Strich über der rechten Seite der
Formel (3) wieder den Mittelwert der aus Formel (1) ermit
telten Induktivitäten LK i über alle N Anpaßnetzwerke bedeu
tet. Sollten sich die Verlust- und/oder Strahlungswider
stände der einzelnen Antennen wesentlich voneinander unter
scheiden, so kann die Formel (3) entsprechend der Formel
(2) verfeinert werden.
Die symmetrisierende Bedingung entsprechend Formel (3)
führt zu einer sehr gleichmäßigen Konvergenz der Einstel
lungen der Induktivitäten LH i und LK i. Dagegen führt die
Mittelung entsprechend Formel (2) zu einer schnelleren Kon
vergenz des Einstellvorgangs. Deshalb ist es in vielen Fäl
len möglich, auf eine Mittelung entsprechend Formel (2) zu
verzichten.
Im Schritt 4 des Iterationsverfahrens werden die Elemente
der Anpaßnetzwerke entsprechend den Ergebnissen von Schritt
2 und Schritt 3 eingestellt. Dabei ist es im allgemeinen
vorteilhaft, wenn die ermittelten Einstellwerte um einen
vorgebbaren Faktor, der beispielsweise auf Erfahrungswerten
beruht, "verkürzt", das heißt verkleinert, werden.
Im Schritt 5 beginnt das Iterationsverfahren wieder von
vorne mit der Messung der aktiven Fußpunktimpedanzen, auf
welche die Sender arbeiten. Das vorgebbare Zielkriterium
ist im allgemeinen nach wenigen Durchläufen der Iterations
schleife erfüllt und die Antennenanlage ist optimal einge
stellt. Eine zusätzliche Verbesserung erhält man, wenn man
nach der obigen Einstellung die Iterationsschleife noch ei
nige Mal durchläuft und dabei aber auf die symmetriesieren
den Bedingungen entsprechend Schritt 3 verzichtet.
Das beschriebene Einstellverfahren kann variiert werden,
indem beispielsweise für diejenigen Antennen, die von den
Mittelwerten am weitesten abliegen, ein separater Durchlauf
über die Schritte 1 bis 5 des Iterationsverfahrens durchge
führt wird. Außerdem kann es leicht angepaßt werden an Fäl
le, in denen die hier vorausgesetzten vereinfachenden An
nahmen nicht vorhanden sind, beispielsweise wenn alle Sen
derinnenwiderstände verschieden und/oder komplex sind oder
wenn die Antennenfußpunktwiderstände Ri verschieden sind
oder wenn die Verluste von LH i und LK i nicht vernachlässig
bar sind.
Sind nach einer vorgebbar großen Anzahl von Iterations
schritten eine oder mehrere Antennen noch nicht befriedi
gend eingestellt, so muß die Einstellung der entsprechenden
Phasendrehglieder, PH1 bis PHN, die im allgemeinen zwischen
Sender und Anpaßnetzwerk der zugehörigen Antenne geschaltet
sind, in vorgebbarer Weise nachjustiert werden.
Eine VLF-Antennenanlage entsprechend der Figur sende in
zwei vorgebbaren (Frequenz-)Tastlagen mit den Frequenzen f
sowie f + Δf mit Δf « f. Die Antennenanlage soll so abge
stimmt werden, daß jede Antenne im Frequenzbereich [f, f + Δf]
möglichst gut an die Impedanz ihres Senders angepaßt ist.
Das Iterationsverfahren hat einen ähnlichen Ablauf wie im
Beispiel 1 angegeben. Beim Schritt 1 wird beispielsweise an
der in der Figur angegebenen Stelle (Stehwellenmesser),
während der Sender in der einen Tastlage mit der Frequenz f
sendet, an jeder Antenne die vor- und rücklaufende Lei
stungswelle gemessen, aus der die momentanen aktiven Anten
nenfußpunktimpedanzen Zi f bei der Frequenz f ermittelt wer
den. Wird der Sender in die andere Tastlage umgeschaltet,
so werden auf die gleiche Weise die momentanen aktiven An
tennenfußpunktimpedanzen Zi f+Δf für die Frequenz f + Δf be
stimmt.
Nun definiert man für die Mittenfrequenz fm = f + ½Δf für
jede Antenne eine aktive Ersatzfußpunktimpedanz Zi m gemäß
der Formel Zi m = ½(Zi f + Zi f+Δf) und definiert als Zielkrite
rium, daß die Eingänge der Anpaßnetzwerke bei der Mitten
frequenz fm an den Innenwiderstand der zugehörigen Senders
angepaßt sind. Dabei existieren zu der Mittenfrequenz fm
keine Meßwerte für die aktiven Ersatzfußpunktimpedanzen Zi m
der Antennen.
Im Schritt 2 des Verfahrens werden nun neue Einstellwerte
für die (Abstimm-)Induktivitäten LH i und LK i ermittelt, so
daß die Antennen bei der Mittenfrequenz fm angepaßt wären,
wenn sie nicht strahlungsgekoppelt wären.
Die Schritte 3 und 4 des Iterationsverfahrens sind iden
tisch mit denen entsprechend Beispiel 1. Hier können die
gleichen symmetriesierenden Nebenbedingungen verwendet wer
den.
Im Schritt 5 werden wieder die vor- und rücklaufende Lei
stungswelle gemessen und das Zielkriterium überprüft. Falls
es noch nicht erfüllt ist, wird die Iteration am Schritt 2
fortgesetzt.
Bei den obigen Beispielen wurde als Zielfunktion die Anpas
sung der Antenne an den Senderinnenwiderstand gefordert.
Zur Erzielung einer größeren Bandbreite kann aber auch eine
definierte Fehlanpassung als Zielkriterium für alle Anten
nen gefordert werden. Auch in diesen Fällen konvergiert das
Iterationsverfahren sehr schnell zu sehr guten Einstellwer
ten der Elemente der Anpaßnetzwerke.
Die Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Beispiele be
schränkt, sondern sinngemäß auf weitere anwendbar. Bei
spielsweise ist es möglich, die beschriebenen Messungen und
Ermittlungen der aktiven Fußpunktimpedanzen der Antennen
mittels einer Datenverarbeitungsanlage durchzuführen und
die Abstimmelemente der Anpaßnetzwerke als elektrisch steu
erbare Abstimmelemente auszubilden. In einem solchen Fall
ist der Aufbau eines Regelkreises möglich, der beispiels
weise in Abhängigkeit von der am Ort der Antennenanlage
herrschenden Wetterlage und/oder der eingestellten Sende
frequenz immer eine entsprechend einem vorgebbarem Zielkri
terium optimal eingestellte Antennenanlage bewirkt.
Claims (7)
1. Verfahren zur Abstimmung sowie Nachstimmung einer Gruppe
strahlungsgekoppelter Antennen, wobei
- 1. die Antennen in vorgebbarer Weise angeordnet werden der art, daß insbesondere für Sendesignale eine Strahlungs kopplung entsteht,
- 2. jede Antenne von einem zugehörigen Sender, dessen Sen derinnenwiderstand bekannt ist, zumindest über ein An paßnetzwerk mit einem auszusendenden Sendesignal ge speist wird und
- 3. jedes Anpaßnetzwerk zumindest ein einstellbares fre quenzabhängiges Abstimmelement besitzt zur Anpassung der Impedanz der Antenne an die Impedanz des Senders gemäß einem vorgebbarem Zielkriterium für die Gruppe der An tennen, dadurch gekennzeichnet,
- 4. daß im Sendebetrieb der Gruppe bei einer vorgebbaren Sendefrequenz für eine vorgebbare Einstellung der Sen derinnenwiderstände (Zi) und eine vorgebbare Einstellung der Abstimmelemente (Li K, Li H) der Anpaßnetzwerke (AN1 bis ANN) zunächst die aktiven Impedanzen der Antennen (A1 bis AN) ermittelt werden,
- 5. daß mittels der aktiven Impedanzen der Antennen (A1 bis AN) und mittels der Senderinnenwiderstände (Zi) neue Einstellwerte für die Abstimmelemente (Li K, Li H) ermit telt werden derart, daß mit den neuen Einstellwerten das vorgegebene Zielkriterium in dem Fall erreicht würde, wenn keine Strahlungskopplung vorhanden wäre,
- 6. daß die neuen Einstellwerte entsprechend eines durch die Anordnung der Antennen bedingten vorgebbaren Symmetrie kriteriums gewichtet werden, so daß gewichtete Einstell werte für die Abstimmelemente (Li K, Li H) entstehen und
- 7. daß die Abstimmelemente (Li K, Li H) entsprechend den ge wichteten Einstellwerten eingestellt werden.
2. Verfahren zur Abstimmung sowie Nachstimmung einer Gruppe
strahlungsgekoppelter Antennen nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet,
- 1. daß für ein einzustellendes Abstimmelement (L1 H bis LN H oder L1 K bis LN K) der Anpaßnetzwerke (AN1 bis ANN) die zugehörigen neuen Einstellwerte für alle Anpaßnetzwer ke(AN1 bis ANN) ermittelt werden,
- 2. daß aus allen neuen Einstellwerten durch eine vorgebbare Wichtung ein einziger gewichteter Einstellwert ermittelt wird und
- 3. daß das einzustellende Abstimmelement (Li H bis LN H) in allen Anpaßnetzwerken (AN1 bis ANN) entsprechend dem ge wichteten Einstellwert eingestellt wird.
3. Verfahren zur Abstimmung sowie Nachstimmung einer Gruppe
strahlungsgekoppelter Antennen nach Anspruch 1 oder An
spruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein ge
wichteter Einstellwert mittels einer Mittelung ermittelt
wird.
4. Verfahren zur Abstimmung sowie Nachstimmung einer Gruppe
strahlungsgekoppelter Antennen nach einem der vorherge
henden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest
die Impedanz einer Antenne mittels Messung der am zuge
hörigen Sender vorhandenen vor- und rücklaufenden Lei
stungswellen ermittelt wird.
5. Verfahren zur Abstimmung sowie Nachstimmung einer Gruppe
strahlungsgekoppelter Antennen nach einem der vorherge
henden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Sendefre
quenzen aus dem VLF-Frequenzbereich verwendet werden.
6. Verfahren zur Abstimmung sowie Nachstimmung einer Gruppe
strahlungsgekoppelter Antennen nach einem der vorherge
henden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß bei Ver
wendung eines vorgebbaren Frequenzbandes (f bis f + Δf)
für die Sendefrequenzen
- 1. zunächst die das Frequenzband begrenzenden Endfrequenzen (f, f + Δf) sowie die zugehörige Mittenfrequenz (fm) er mittelt werden,
- 2. für die Endfrequenzen (f, f + Δf) für jede der Antennen (A1 bis AN) die zugehörigen Impedanzen (Zi f, Zi f+Δf) ermittelt werden,
- 3. für jede der Antennen (A1 bis AN) aus den Impedanzen (Zi f, Zi f+Δf) durch eine Mittelwertsbildung jeweils eine Ersatzimpedanz (Zi m) für die Mittenfrequenz (fm) ermittelt wird,
- 4. für die Mittenfrequenz (fm) bei allen Sendern (S1 bis SN) die zugehörigen Senderinnenwiderstände ermittelt werden und
- 5. mittels der Ersatzimpedanzen (Zi m) die Eingänge der An paßnetzwerke (AN1 bis ANN) an die Senderinnenwiderstände angepaßt werden entsprechend einem vorgebbarem Zielkri terium für die Gruppe der Antennen.
7. Verfahren zur Abstimmung sowie Nachstimmung einer Gruppe
strahlungsgekoppelter Antennen nach einem der vorherge
henden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
- 1. daß die Impedanzen der Antennen mittels einer Datenver arbeitungsanlage ermittelt werden,
- 2. daß in den Anpaßnetzwerken elektrisch steuerbare Ab stimmelemente verwendet werden und
- 3. daß die Abstimmelemente mittels der Datenverarbeitungs anlage in Abhängigkeit von dem vorgebbarem Zielkriterium eingestellt werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998109109 DE19809109C1 (de) | 1998-03-04 | 1998-03-04 | Verfahren zur Abstimmung sowie Nachstimmung einer Gruppe strahlungsgekoppelter Antennen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998109109 DE19809109C1 (de) | 1998-03-04 | 1998-03-04 | Verfahren zur Abstimmung sowie Nachstimmung einer Gruppe strahlungsgekoppelter Antennen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19809109C1 true DE19809109C1 (de) | 1999-10-14 |
Family
ID=7859601
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DE1998109109 Expired - Fee Related DE19809109C1 (de) | 1998-03-04 | 1998-03-04 | Verfahren zur Abstimmung sowie Nachstimmung einer Gruppe strahlungsgekoppelter Antennen |
Country Status (1)
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DE (1) | DE19809109C1 (de) |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2044500B2 (de) * | 1970-09-08 | 1971-08-26 | Wessel, Anton, Dipl Phys , 8000 München | Verfahren zum ueberpruefen und oder einstellen der impedanz anpassung einer senderantenne |
DE3325701A1 (de) * | 1983-07-16 | 1985-01-24 | Philips Patentverwaltung Gmbh, 2000 Hamburg | Verfahren und anordnung zur iterativen leistungsanpassung |
-
1998
- 1998-03-04 DE DE1998109109 patent/DE19809109C1/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (2)
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