DE19808703C1 - Verbrennungsmotor sowie Verfahren zum Beheizen von Teilen eines Verbrennungsmotors - Google Patents
Verbrennungsmotor sowie Verfahren zum Beheizen von Teilen eines VerbrennungsmotorsInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen Verbrennungsmotor, von dem Teile beheizbar sind, wobei das Beheizen durch magnetische Wechselfelder erfolgt. Die Erfindung betrifft auch ein entsprechendes Verfahren zum Beheizen eines Verbrennungsmotors.
Description
Die Erfindung betrifft einen Verbrennungsmotor, insbesondere
für ein Kraftfahrzeug, von dem Teile beheizbar sind, sowie ein
Verfahren zum Beheizen von Teilen eines Verbrennungsmotors.
Bei Verbrennungsmotoren haben die Abgase in der Warmlaufphase
nach einem Kaltstart einen relativ hohen Schadstoffanteil. Eine
Ursache hierfür ist die Tatsache, daß sich in der Warmlaufphase
ein Teil des Kraftstoffs an den noch kalten Saugrohr- und Zy
linderwandungen niederschlägt und zunächst nicht vergast, so
daß lediglich eine unvollständige Verbrennung stattfindet.
Gemäß dem Stand der Technik besteht eine Lösung für dieses Pro
blem darin, daß in der Warmlaufphase ein fettes Gemisch für die
Verbrennung bereitgestellt wird. Dabei wird unter einem fetten
Gemisch eine Gemischzusammensetzung mit λ < 1 verstanden, wobei
ein Luftverhältnis (zugeführte Luftmenge in kg/theoretischer
Luftbedarf in kg) von λ = 1 das stöchiometrische Gemisch (14,7
kg Luft zu 1 kg Kraftstoff) bezeichnet. Ein herkömmlicher Drei
wege-Katalysator für einen Otto-Viertakt-Motor kann jedoch nur
eine Gemischzusammensetzung in einem engen Bereich um λ = 1 op
timal aufbereiten, der als λ-Fenster oder Katalysator-Fenster
(λ = 0,99 ... 1,00) bezeichnet wird. Daher nehmen bei einem fet
ten Gemisch insbesondere die Anteile von CO und CH-Verbindungen
im Abgas stark zu, so daß mit dieser Lösung zukünftig strenge
ren Abgasgesetzgebungen nicht oder nur unter Schwierigkeiten
Rechnung getragen werden kann.
Ferner ist es in Gegenden mit sehr tiefen winterlichen Außen
temperaturen bekannt, den Verbrennungsmotors mit einer Heizein
richtung vorzuheizen, um das Starten bei diesen tiefen Tempera
turen überhaupt zu ermöglichen. Hierbei handelt es sich z. B. um
eine elektrische Widerstandsheizung, die Wärme ins Kühlwasser
abgibt. Bekannt sind für diesen Zweck auch mit Kraftstoff be
triebene Heizbrenner.
Bei Dieselmotoren dient in der Regel eine Heizeinrichtung, wel
che die Luft im Zylinder oder vor den Eintritt in den Zylinder
erwärmt, als Starthilfe. Bei der Heizeinrichtung handelt es
sich um eine elektrische Widerstandsheizung (z. B. eine Glüh
stiftkerze) oder einen mit Kraftstoff betriebenen Heizbrenner
(z. B. Brenner zur Vorwärmung des Luftansaugkanals). Bei kaltem
Motor wird durch die Temperaturerhöhung der Luft die Selbstzün
dung des Kraftstoff-Luft-Gemisches erleichtert. Die Beheizung
wird häufig in der Warmlaufphase fortgesetzt.
Ein Viertaktmotor benötigt für einen optimalen Lauf drehzahl-
und z. T. auch lastabhängige Ventilsteuerzeiten. Die heute übli
chen festen Ventilsteuerzeiten sind daher nicht optimal. Zur
Senkung des Kraftstoffverbrauchs und der Schadstoffemissionen
ist es bekannt, die Ventilsteuerzeiten variabel zu gestalten.
Neben mechanischen Systemen, z. B. auf der Grundlage verstell
barer Nockenwellen, wurden elektromagnetisch arbeitende Ventil
steuerungen vorgeschlagen, z. B. in der DE 30 24 109 A1. Eine
elektromagnetische Stelleinrichtung in Form eines aus einer
Spule und einem Anker gebildeten Elektromagnets dient der
Steuerung jeweils eines Gaswechselventils.
Aus der DE 196 16 354 A1 ist eine durch einen elektrischen Wi
derstandsdraht beheizbare Kraftstoffleitung bekannt.
Die EP 0 545 704 A1 schlägt vorbei einem Kraftfahrzeug Kraft
stoff und Luft vor der Verbrennung einem starken Magnetfeld
auszusetzen. Dies soll die Verbrennung verbessern.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, einen weiteren Ver
brennungsmotor der eingangs genannten Art und ein entsprechen
des Verfahren bereitzustellen.
Diese Aufgabe wird gemäß Anspruch 1 durch einen Verbrennungsmo
tor der eingangs genannten Art gelöst, welcher dadurch gekenn
zeichnet ist, daß das Beheizen durch magnetische Wechselfelder
erfolgt. Die entsprechende verfahrensmäßige Lösung ist in An
spruch 11 angegeben.
Die Beheizung erfolgt dadurch, daß von einer Quelle (z. B. einer
wechelsstromgespeisten Spule gemäß Anspruch 2) magnetische
Wechselfelder erzeugt werden, diese Felder magnetische Felde
nergie an einen von der Quelle verschiedenen Ort transportie
ren, und die magnetische Feldenergie an das dort vorhandene Ma
terial ankoppelt und in Wärmeenergie umgesetzt wird. Mögliche
Ankopplungsarten sind magnetische Ankopplung, d. h. Ummagneti
sierung von Elementarmagneten und magnetisierten Bezirken z. B.
bei Ferromagneten, sowie die Induktion von Spannungen, die ei
nen Strom (z. B. Wirbelstrom) hervorzurufen trachten, welcher
den vom magnetischen Wechselfeld bedingten Flußänderungen ent
gegenwirkt. Die thermische Energie wird im ersten Fall erzeugt
durch Ummagnetisierungsverluste, im zweiten Fall durch ohmsche
Verluste des induzierten Stroms. Je nach Ausführungsform kann
nur eine der beiden Arten maßgeblich zur Beheizung beitragen;
möglich ist aber auch ein größenordnungsmäßig gleichberechtig
ter Beitrag. Die hier vorgeschlagene Beheizung ist von der be
kannten Widerstandsheizung zu unterscheiden: Zwar sind bei die
ser - theoretisch betrachtet - neben elektrischen Wechselfel
dern auch magnetische Wechselfelder im Spiel, die nach Poynting
außerhalb des Stromleiters liegen und zusammen für den Energie
transport verantwortlich sind. Aufgeheizt wird hier aber der
Stromleiter selbst, der auch die Felder erzeugt, während erfin
dungsgemäß das Beheizen - durch magnetische Felder - also an
einem vom felderzeugenden Stromleiter verschiedenen Ort er
folgt.
Vorzugsweise umfassen die zu beheizenden Teile des Verbren
nungsmotors Gaswechselventile, Ansaugkanäle und/oder Brennraum
wände und/oder hiermit in thermischem Kontakt stehende Teile
des Verbrennungsmotors (Anspruch 3). Die zur Vermeidung von
Kraftstoffniederschlag gewünschte Beheizung der Gaswechselven
tile, Ansaugkanäle, Brennraumwände etc. kann also direkt oder
indirekt durch die magnetischen Wechselfelder erfolgen. Im
letzteren Fall erfolgt die Wärmeabgabe aus dem Feld zunächst in
einem anderen Teil, z. B. einem Ventilschaft. Von dort wird die
Wärme zu einem der o. g. Teile (z. B. dem Gaswechselventil) durch
Wärmeleitung, Wärmestrahlung und/oder Konvektion (z. B. bei Ver
wendung einer sog. heat-pipe) übertragen.
Aufgrund von Wärmeleitung werden sich im allgemeinen auch die
Gaswechselventile, Gaskanäle und/oder den Brennräumen angren
zenden Teile des Verbrennungsmotors erwärmen, so der Zylinder
kopf, der Zylinderblock und/oder die Kolben. Dies trägt dazu
bei, dem Kraftstoffniederschlag entgegenzuwirken.
Während Ausgestaltungen der Erfindung möglich sind, bei denen
zum Beheizen eigens hierfür vorgesehene Spulen dienen, wird bei
einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung gemäß Anspruch 4
bei Verbrennungsmotoren mit elektromagnetischer Ventilbetäti
gung vorgeschlagen, daß die Ventilbetätigungsspule neben der
Ventilbetätigung auch die Funktion der Heizspule hat.
Bei einer ersten Variante sind keine besondere Heizspeiseströme
für die Spulen vorgesehen; ein Heizeffekt trifft also nur im
Rahmen der Ventilbetätigung auf, hervorgerufen durch die magne
tischen Streufelder die aus den Spulen bei deren Speisung mit
Ventilbetätigungspulsen austreten. Diese Variante erlaubt also
i. a. kein Heizen vor dem Start des Verbrennungsmotors, be
schleunigt aber die Aufheizung in der Warmlaufphase. Vorteil
haft ist eine Ausgestaltung, bei der durch Wahl geeigneter Ma
terialien eine effektive magnetische Ankopplung der Streufelder
und damit die effektive Umsetzung der Streufeldenergie in Wärme
gewährleistet ist.
Bei einer zweiten Variante werden die Spulen für die Heizfunk
tion mit einem eigenen hierfür bestimmten Heizspeisestrom ver
sorgt (Anspruch 5). Dieser Strom ist so geartet, daß er keine
Ventilbetätigung hervorruft, etwa indem seine Amplitude unter
halb der für die Ventilbetätigung erforderliche Mindestamplitu
de bleibt, oder indem seine Frequenz oberhalb der Resonanzfre
quenz des jeweiligen Feder-Ventil-Systems liegt (bei mehreren
Resonanzfrequenzen: oberhalb der höchsten Resonanzfrequenz).
Bei einem nicht-sinusförmigen Strom liegt die Frequenz der
niedrigsten Fourier-Komponente oberhalb der Resonanzfrequenz;
alternativ können auch Fourier-Komponenten unterhalb der Reso
nanzfrequenz liegen, wenn ihre Amplitude gemäß der obigen Be
dingung unterhalb der Mindestamplitude für Ventilbetätigung
bleibt. Die zweite Variante erlaubt die Beheizung vor dem
Start. Im Fall einer Speisung mit höherfrequentem Strom erlaubt
sie eine von der Ventilbetätigung oder Ventil-Nichtbetätigung
unabhängige Beheizung vor und nach dem Start. Diese letztge
nannte Ausgestaltung ist besonders bevorzugt, da sie eine unab
hängige und simultane Doppelfunktion der Spule - einerseits zur
Ventilbetätigung und andererseits zur Beheizung - ermöglicht.
Um ein optimales Ankoppeln der magnetischen Wechselfelder an
die zu erwärmenden Teile des Verbrennungsmotors zu ermöglichen,
ist es vorteilhaft, wenn diese ganz oder teilweise aus einem
magnetisch harten ferromagnetischen Material gefertigt sind
oder ein solches Material enthalten (Anspruch 6). Magnetisch
harte Materialien zeichnen sich durch eine große Koerzitivkraft
aus, d. h. dadurch, daß ein großes äußeres Magnetfeld erforder
lich ist, um eine einmal erfolgte Magnetisierung des Materials
zum Verschwinden zu bringen. Eine große Koerzitivkraft bedingt
eine stark ausgeprägte Hysterese der Magnetisierung als Funkti
on des magnetisierenden Felds und damit eine große thermische
Verlustleistung beim Anlegen eines magnetischen Wechselfeldes.
Die Verwendung eines magnetisch harten Materials bringt als ei
ne thermisch effektive magnetische Kopplung des Materials an
das magnetische Wechselfeld. Unter "harten magnetischen Mate
rialien" werden vorteilhaft solche mit einer Koerzitivkraft
größer 10 Gauß, vorzugsweise größer 100 Gauß und besonders vor
zugsweise größer 250 Gauß verstanden.
Vorzugsweise wird die magnetische Härte durch Verwendung magne
tischer Partikel erzielt (Anspruch 7). Der mittlere Durchmesser
dieser Partikel ist vorteilhaft kleiner als 10-3 cm, vorzugs
weise kleiner als 10-4 cm und besonders vorzugsweise kleiner
als 10-5 cm. Bei Partikeln ist die Koerzitivkraft relativ
groß, selbst wenn sie selbst nicht aus einem magnetisch harten
Material bestehen, da aufgrund ihrer Kleinheit eine Ummagneti
sierung im wesentlichen nicht durch Wandverschiebung zwischen
magnetischen Domänen, sondern durch echte Ummagnetisierung je
weils des ganzen Partikels, was ein größeres Magnetfeld erfor
dert. Für feine Eisenpartikel erwartet man beispielsweise eine
Koerzitivkraft von rund 500 Gauß.
Vorteilhaft bilden die magnetischen Partikel - alleine oder in
Mischung mit Pulverteilchen anderer Materialien - die Grundlage
eines pulvermetallurgischen Sinterwerkstoffs (Anspruch 8). Die
mechanischen, thermischen und magnetischen Eigenschaften des
fertigen Sinterprodukts lassen sich in weiten Grenzen einstel
len. Durch Sintern bei angelegtem Magnetfeld lassen sich
anisotrope Partikel zudem ausrichten, woraus eine weitere Erhö
hung der Koerzitivkraft aufgrund von Anisotropieeffekten er
zielt werden kann.
Um bei einer elektromagnetischen Vetilbetätigungseinrichtung
eine effektive Beheizung durch von den Ventilbetätigungsspulen
erzeugte Magnetfelder zu erzielen, sind vorteilhaft Bauelemente
der Vetilbetätigungseinrichtung oder Teile hiervon aus dem ma
gnetisch harten Material gefertigt (Anspruch 9). Diese befinden
sich nämlich i. a. in einem relativ geringen Abstand von den
felderzeugenden Spulen. Der weitere Wärmetransport zu den zu
erwärmenden Flächen erfolgt z. B. per Wärmeleitung.
Die genannten Bauelemente sind vorzugsweise eines oder mehrere
aus der folgenden Gruppe von Bauelementen: Ventilführung, Ven
til, Ventilschaft, Anker, Haltevorrichtung und Zylinderkopf
(Anspruch 10). Einzelne oder mehrere dieser Bauelemente bzw.
Teile davon können direkt durch die magnetischen "Wechselfelder
erwärmt werden. Die Elemente bzw. Teile sind einerseits ausrei
chend nahe an der Ventilsteuerspule und andererseits um bzw.
nahe dem Saugrohr und dem Brennraum angeordnet. Diese Bauele
mente bzw. Teile können vorteilhaft aus den oben beschriebenen
Sinterwerkstoffen hergestellt werden.
Bei einer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens bei
einem Verbrennungsmotor mit elektromagnetisch betätigten Venti
len erfolgt die magnetische Beheizung durch die zur Ventilbetä
tigung erzeugten magnetischen Felder (Anspruch 12). Das Heizen
erfolgt also nur während des Betriebs des Verbrennungsmotors;
ein Heizen vor dem Start ist also hiermit nicht möglich, wohl
aber eine Verkürzung der Warmlaufphase. Bei dieser Ausgestal
tung besteht nach besteht das Beheizen nach Abschluß der Warm
laufphase fort.
Bei einer anderen - bevorzugten - Ausgestaltung erfolgt das Be
heizen durch solche magnetischen Wechselfelder, die keine Ven
tilbetätigung hervorrufen oder - falls andere Felder die Venti
le betätigen - sie diese nicht stören (Anspruch 13). Für eine
Beheizung bei laufendem Verbrennungsmotor werden diese zum Hei
zen dienenden Felder denjenigen für die Ventilbetätigung über
lagert (Anspruch 14). Diese vom Verbrennungsmotorbetrieb unab
hängige Ausgestaltung erlaubt ein Vorheizen vor dem Start, ein
beliebiges Nachheizen z. B. in der Warmlaufphase und ein Ab
schalten der Beheizung z. B. bei warmem Motor.
Hinsichtlich weiterer Merkmale des Verfahrens und dessen Ausge
staltung wird auf die obigen Ausführungen zum Verbrennungsmotor
verwiesen.
Die Erfindung wird anhand von Ausführungsbeispielen und der an
gefügten Zeichnung näher erläutert. Die einzige Figur zeigt ei
ne schematische Querschnittsansicht eines Ventilbereichs eines
Verbrennungsmotors.
Der dargestellte Verbrennungsmotor umfaßt einen Zylinderblock
1, einen Kolben 2, eine Zylinderkopfdichtung 3, einen Zylinder
kopf 4 sowie ein Gaswechselventil, hier in Form eines Teller
ventils 5, welches als Steuerelement für den Gaseinlaß oder -
auslaß mit einem Ventilschaft 13 in einer Ventilführung 6 ge
führt ist und den Brennraum 7 gemeinsam mit seinem Ventilsitz
ring 8 gegen einen Einlaß- bzw. Auslaßkanal 9 abdichtet.
Der Verbrennungsmotor weist eine schematisch dargestellte Ven
tilbetätigungseinrichtung in Form einer elektromagnetischen
Stelleinrichtung 10 zur Ansteuerung von zwei diskreten Schalt
positionen des Tellerventils 5 (offen und geschlossen) auf. In
der Figur ist die geschlossene Position gezeigt. Die Stellein
richtung 10 weist eine Ventilbetätigungsspule 11 auf, die in
einer Haltebuchse 12 gelagert ist. Diese dient auch als Magnet
joch für die Leitung des magnetischen Flusses der Spule 11. Der
Ventilschaft 13 weist einen flanschartig auskragenden Anker 14
auf, der bei Erregung der Spule 11 von ihr angezogen wird, so
daß das Ventil 5 öffnet. Eine (nicht gezeigte) Rückstellfeder
stellt das Ventil 5 bei Beendigung der Erregung in die ge
schlossene Position zurück. Bei weiteren, nicht gezeigten Aus
führungsformen sind eine oder mehrere weitere Spulen vorgese
hen, z. B. um das Ventil aktiv in die Schließposition zu stellen
und/oder die Vorspannung der Rückstellfeder zu variieren. Ein
oder mehrere Teile des Verbrennungsmotors sind ganz oder teil
weise aus Sinterwerkstoff aufgebaut, der magnetische Partikel,
z. B. aus Eisenoxid enthält. Es handelt sich beispielsweise um
die Haltebuchse 12, die Ventilführung 6, den Ventilschaft 13,
den Ventilkörper des Tellerventils 5 und/oder Teile des Zylin
derkopfs 4. Die gezeigte Ausführungsform ist ferner noch mit
einer zusätzlichen Heizspule 15 ausgerüstet, die magnetische
Felder nur zum Beheizen erzeugt (neben der Ventilbetäti
gungsspule 11), nicht aber zur Ventilbetätigung. Bei anderen
(nicht gezeigten) Ausführungsformen ist keine derartige Heiz
spule vorgesehen, die magnetische Beheizung erfolgt dort au
schließlich durch die Ventilbetätigungsspule 11. Bei weiteren
(nicht gezeigten) Ausführungsformen erfolgt das magnetische Be
heizen ausschließlich durch eine Spule nach Art der Heizspule
15; eine Ventilbetätigungsspule ist dort entweder nicht vorhan
den (etwa bei einem herkömmlichen, rein mechanischen Ventil
trieb), oder sie dient ausschließlich der Ventilbetätigung.
Ohne Beheizung würde sich bei einem Kaltstart Kraftstoff an den
kalten Teilen und Wandungen des Gaskanals 9 und des Brennraums
7 niederschlagen. Fließt ein von einer (nicht dargestellten)
Wechselstromquelle erzeugter Wechselstrom durch die Ventilbetä
tigungsspule 11 und/oder die Heizspule 15, so werden die Hal
tebuchse 12, die Ventilzuführung 6, der Ventilschaft 13, der
Ventilkörper des Ventils 5 und/oder die betreffenden Teile des
Zylinderkopfs 4 erwärmt, und zwar auf Grund des oben erläuter
ten Effekts der Ummagnetisierungsverluste der magnetischen Par
tikel im magnetischen Wechselfeld. Die Erwärmung dieser Teile
sorgt direkt und/oder durch Wärmeleitung für eine Erwärmung der
Teile des Verbrennungsmotors, an denen sich der Kraftstoff nie
derschlagen würde.
Sofern die Beheizung nur durch die zum Ventilbetätigen aufge
brachten Wechselfelder erfolgt, kann das Heizen erst mit dem
Starten beginnen; es ist dann auch nicht abschaltbar. Falls die
Spulenerregung hingegen durch nicht zur Ventilbetätigung füh
rende Wechselströme erfolgt, kann die Beheizung bereits vor dem
Start beginnen und bei Erreichen eines bestimmten Betriebszu
stands, z. B. der Betriebstemperatur beendet werden. Hierzu kann
z. B. ein frequenzmäßig über der mechanischen Resonanzfrequenz
des Ventiltriebs liegendes Wechselfeld der Ventilbetäti
gungsspule 11 und/oder ein (beliebiges) Wechselfeld der Heiz
spule 15 dienen.
Claims (14)
1. Verbrennungsmotor, von dem Teile beheizbar sind, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Beheizen durch magnetische Wechselfelder
erfolgt.
2. Verbrennungsmotor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die magnetischen Wechselfelder durch wenigstens eine wech
selstromgespeiste Spule (11, 15) erzeugt werden.
3. Verbrennungsmotor nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die zu beheizenden Teile des Verbrennungsmotors
Gaswechselventile (5), Ansaugkanäle (9), und/oder Brennraumwän
de (7) und/oder hiermit in thermischem Kontakt stehende Teile
des Verbrennungsmotors umfassen.
4. Verbrennungsmotor nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Verbrennungsmotor eine elektromagnetische Ventilbetäti
gungseinrichtung (10) mit wenigstens einer Spule (11) aufweist,
welche zur Ventilbetätigung und daneben als Spule (11) zum Hei
zen dient.
5. Verbrennungsmotor nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Spule (11) zum Heizen mit einem derartigen Strom ge
speist wird, der keine Ventilbetätigung hervorruft, oder der -
wenn er einem Ventilbetätigungsstrom überlagert wird - die Ven
tilbetätigung nicht stört.
6. Verbrennungsmotor nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß magnetisch zu beheizende Teile ganz oder
teilweise aus magnetisch hartem Material gefertigt sind oder
ein solches Material enthalten.
7. Verbrennungsmotor nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß das magnetisch harte Material magnetische Partikel, insbe
sondere Eisenoxidpartikel enthält.
8. Verbrennungsmotor nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß das magnetisch harte Material ein Sinterwerkstoff mit den
magnetischen Partikeln ist.
9. Verbrennungsmotor nach einem der Ansprüche 6 bis 8, rückbe
zogen auf Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß Bauelemente
der elektromagnetischen Ventilbetätigungseinrichtung (10) oder
Teile hiervon aus dem magnetisch harten Material gefertigt
sind.
10. Verbrennungsmotor nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Bauelemente eines oder mehrere aus der folgenden Gruppe
von Bauelementen sind: Ventilführung (6), Ventil (5), Ventil
schaft (13), Anker (14), Haltevorrichtung (12) für die Spule
(11), Zylinderkopf (4).
11. Verfahren zum Beheizen von Teilen eines Verbrennungsmotors
nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß
das Beheizen durch magnetische Wechselfelder erfolgt.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß bei
einem Verbrennungsmotor gemäß Anspruch 4 die Beheizung durch
die zur Ventilbetätigung erzeugten magnetischen Wechselfelder
erfolgt.
13. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß bei
einem Verbrennungsmotor gemäß Anspruch 4 das Beheizen durch
solche magnetische Wechselfelder erfolgt, die keine Ventilbetä
tigung hervorrufen oder eine solche nicht stören.
14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet,
daß für eine Beheizung bei laufendem Verbrennungsmotor die
Wechselfelder für die Beheizung denjenigen für die Ventilbetä
tigung überlagert werden.
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