DE19807709C1 - Verfahren zur Regelung der Zufuhr von Abfall in die Pyrolysekammer einer Anlage zur thermischen Abfallentsorgung sowie Anlage zur thermischen Abfallentsorgung - Google Patents
Verfahren zur Regelung der Zufuhr von Abfall in die Pyrolysekammer einer Anlage zur thermischen Abfallentsorgung sowie Anlage zur thermischen AbfallentsorgungInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Regelung
der Zufuhr von Abfall in die Pyrolysekammer einer Anlage zur
thermischen Abfallentsorgung sowie eine Anlage zur thermi
schen Abfallentsorgung.
Auf dem Gebiet der thermischen Abfallbehandlung sind neben
den konventionellen Müllverbrennungsanlagen auch Pyrolyse-An
lagen und insbesondere die sogenannte Schwel-Brenn-Anlage be
kannt. Letztere ist in der EP-A-0 302 310 B1 und in der Fir
menschrift "Die Schwel-Brenn-Anlage, eine Verfahrensbeschrei
bung", Siemens AG, Berlin und München, 1996, Bestell-Nr.
A96001-U413-A248-V5, erläutert. Es wird darin ein zweistufi
ges Verfahren beschrieben. Dabei wird der Abfall in der er
sten Stufe in eine Schwel- oder Pyrolysekammer eingebracht
und verschwelt (pyrolisiert), d. h. in sauerstoffarmer Atmo
sphäre einer Wärmebehandlung bei Temperaturen zwischen 300°C
und 600°C unterzogen. Durch diese Wärmebehandlung entstehen
in der Schwelkammer Schwelgas (Pyrolysegas) und Pyrolyserest
stoff. Der Pyrolysereststoff besteht aus einem brennbaren und
einem nicht-brennbaren Anteil. Die Wertstoffe des nicht
brennbaren Anteils, wie Nichteisen- oder Eisenmetalle, werden
aussortiert und einer weiteren Behandlung zugeführt. In der
zweiten Stufe wird der brennbare Pyrolysereststoff zusammen
mit dem Schwelgas in einer Hochtemperatur-Brennkammer bei
Temperaturen von ca. 1200°C verbrannt. Die dabei entstehen
den Abgase werden anschließend gereinigt und dann entlassen.
Die konventionelle Regelungstechnik für den Betrieb einer An
lage erfordert prinzipiell ein exaktes mathematisches Modell.
Mit einem solchen Modell werden die Zusammenhänge der unter
schiedlichen Einflußgrößen beschrieben, die zur Regelung her
angezogen werden. Für den Prozeß der thermischen Abfallver
wertung läßt sich jedoch ein solches mathematisches Modell
mit ausreichender Genauigkeit nicht erstellen. Es sind insbe
sondere folgende Gegebenheiten, die die Erstellung eines prä
zisen mathematischen Modells verhindern:
- a) Der angelieferte Abfall ist heterogen bezüglich seiner chemischen Zusammensetzung, bezüglich seiner Konsistenz und bezüglich der Größe der Abfallteile;
- b) die Zusammensetzung des Abfalls variiert zeitlich, unter Umständen sprunghaft;
- c) die Zusammensetzung des Abfalls kann online meßtechnisch nicht erfaßt werden.
Ein Regelungs- oder Automatisierungskonzept, beispielsweise
für die Zufuhr oder Aufgabe des Abfalls bei der thermischen
Abfallbehandlung, ist daher auf der Grundlage konventioneller
Regelungstechnik nur schwer realisierbar.
Gegenüber der konventionellen Regelung ermöglicht ein Rege
lungskonzept, das die an sich bekannte Fuzzy-Logik inte
griert, selbst bei einer stark schwankenden Qualität des Ab
falls die automatische Regelung eines Prozesses bei der ther
mischen Abfallbehandlung. Die Fuzzy-Logik zeichnet sich da
durch aus, daß mit ihr beispielsweise linguistische Regeln
aus dem Erfahrungsschatz des Betriebspersonals wirkungsvoll
bei der automatischen Prozeßführung eingesetzt werden. Bei
der Fuzzy-Logik werden menschliche Entscheidungsmuster nach
vollzogen und zu einer effizienten Prozeßsteuerung genutzt.
Dazu bildet die Fuzzy-Logik aus wichtigen Prozeßmeßgrößen
oder Eingangsgrößen in einem ersten Schritt, der Fuzzifizie
rung, sogenannte linguistische Variablen. Ein einfaches Bei
spiel für eine linguistische Variable ist die Aussage: Die
Meßgröße ist klein, mittel oder groß. Aus den fuzzifizierten
Eingangsgrößen werden in einem zweiten Schritt mit Hilfe von
sogenannten Fuzzy-Regeln linguistische Werte für die Aus
gangsgrößen gebildet. Die Zusammenhänge zwischen den Ein
gangsgrößen (Prozeßmeßgrößen) und den Ausgangsgrößen werden
bei der Fuzzy-Logik in der Regel in Form von linguistischen
Wenn-Dann-Beziehungen ausgedrückt. Im letzten Schritt, der
Defuzzifizierung, wird aus den verbalen Aussagen ein für die
Prozeßführung nutzbarer analoger Steuerwert ermittelt.
Bei Müllverbrennungsanlagen ist der Einsatz der Fuzzy-Logik
bekannt, beispielsweise aus dem Aufsatz "Regelung einer Müll
verbrennungsanlage mit Fuzzy-Logik" von Konstantin von Al
trock et al. in dem Buch "Fuzzy-Logik" von Prof. Dr. Dr. Hans-
Jürgen Zimmermann und Dipl. Ing. Konstantin von Altrock M. O. R,
Bd. 2, R. Oldenbourg Verlag, München/Wien, 1994, Seiten 189
bis 201, sowie aus der Siemens-Broschüre "Einsatz eines
Fuzzy-Reglers in einer Müllverbrennungsanlage", Best.Nr.
A96001-U71-A343, Deutschland, 1995. Aus der Siemens-Broschüre
kann entnommen werden, daß für die Fuzzy-Regelung beispiels
weise der O2-Gehalt im Feuerraum oder die Müllaufgabe heran
zuziehen ist.
Aus der US-PS 5,471,937 ist es weiterhin bekannt, bei einem
Pyrolyseprozeß zur Behandlung von Abfall die Fuzzy-Logik ein
zusetzen. Als Beispiel wird angegeben, die Fuzzy-Logik zur
Kontrolle eines Pyrolysereaktors einzusetzen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, auf dem Gebiet der
Pyrolysetechnik ein Verfahren sowie eine Anlage zur thermi
schen Abfallentsorgung anzugeben, bei denen die Regelung des
thermischen Abfallbehandlungsprozesses auf dem Einsatz der
Fuzzy-Logik basiert.
Die erstgenannte Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch
ein Verfahren zur Regelung der Zufuhr von Abfall in die Py
rolysekammer einer Anlage zur thermischen Abfallentsorgung,
bei dem
- a) der Abfall der Pyrolysekammer über eine motorisch ange triebene Förderschnecke zugeführt wird und
- b) die Drehzahl der Förderschnecke auf einen vorgegebenen Sollwert mit Hilfe eines Fuzzy-Systems geregelt wird, wo bei ein Temperaturwert des in der Pyrolysekammer erzeugten Pyrolysegases als Eingangsgröße für das Fuzzy-System her angezogen wird.
Die für den Pyrolyseprozeß wichtigste Regelgröße ist die Tem
peratur des Pyrolysegases, die einen bestimmten Wert, nämlich
etwa 450°C, nicht unterschreiten darf. Ausgehend von dieser
Regelgröße wird die zuzuführende Abfallmenge mit Hilfe des
Fuzzy-Systems geregelt. Damit werden insbesondere die Vor
teile einer ausreichenden Pyrolyse des eingebrachten Abfalls
sowie eines geringen Energieverbrauchs und eines automati
schen Anlagenbetriebs erreicht. Die Regelung der Zufuhr des
Abfalls erlaubt insbesondere einen gleichmäßigen Verlauf des
gesamten Prozesses der Abfallbehandlung, was zu einer gleich
bleibend hohen Effizienz des Verfahrens sowohl im Hinblick
auf ökonomische als auch auf ökologische Gesichtspunkte
führt.
Um den Pyrolyseprozeß zeitlich variierenden Müllmengen anpas
sen zu können, ist insbesondere vorgesehen, daß der Sollwert
einem Vorgabewert für die pro Zeiteinheit zuzuführende Ab
fallmenge entspricht, wobei der Vorgabewert einstellbar ist.
Vorteilhafterweise ermittelt das Fuzzy-System eine Änderung
für den Sollwert, wobei die Änderung dem Sollwert zur Ermitt
lung des Werts der Drehzahl der Förderschnecke aufgeschlagen,
d. h. addiert oder subtrahiert, wird. Das Fuzzy-System be
stimmt somit die Variierung einer sogenannten Grunddrehzahl,
die dem Sollwert entspricht und die aus der zu verschwelenden
Menge des Abfalls ermittelt wird.
Als Temperaturwert wird beispielsweise die Temperatur des Py
rolysegases oder werden von ihr abgeleitete Temperaturwerte,
wie beispielsweise die zeitliche Änderung dieser Temperatur,
herangezogen. Die Temperatur des Pyrolysegases kann dabei di
rekt, beispielsweise durch einen Temperatursensor am Ausgang
der Pyrolysekammer, gemessen werden. Sie kann aber auch indi
rekt, beispielsweise anhand der Temperatur der Wand der Pyro
lysekammer, ermittelt werden. Bei der zweitgenannten Möglich
keit wird vorteilhafterweise die Temperaturverteilung entlang
der Pyrolysekammer herangezogen.
Bevorzugt wird ein Arbeitspunkt für die Temperatur des Pyro
lysegases festgelegt. Dann wird eine Abweichung der gemesse
nen Temperatur des Pyrolysegases von diesem Arbeitspunkt-Tem
peraturwert als Eingangsgröße für das Fuzzy-System herangezo
gen.
Der Vorteil hierbei liegt darin, daß nur die Schwankungen um
den Arbeitspunkt-Temperaturwert betrachtet werden. Es werden
demnach relative Werte herangezogen; die Ermittlung der abso
luten Größen ist nicht zwingend erforderlich. Dies führt zu
einer meßtechnisch einfachen Ausgestaltung.
In zweckdienlicher Weise kann die zeitliche Änderung der Tem
peratur des Pyrolysegases als Eingangsgröße für das Fuzzy-Sy
stem herangezogen werden. Denn hiermit werden bereits früh
zeitig Änderungen im Prozeß erkennbar, die eine ebenfalls
frühzeitige geeignete Regelung ermöglichen. Insbesondere wird
dadurch ein gleichmäßiger Betrieb der Anlage mit möglichst
geringen Schwankungen im Gesamtprozeß möglich.
Um eine gute Regelung des Gesamtprozesses zu ermöglichen,
wird als Eingangsgröße für das Fuzzy-System
- - die Temperatur eines Heizgases, mit dem die Pyrolysekammer beheizt wird, oder
- - die Temperatur eines in einem Dampferzeuger der Anlage er zeugten Frischdampfs oder
- - die Drehzahl eines Ventilators für ein Heizgas, mit dem die Pyrolysekammer beheizt wird, oder
- - das Verhältnis zwischen der Drehzahl der Förderschnecke und der Drehzahl der Pyrolysekammer oder
- - der Verschwel- oder Pyrolysegrad des aus der Pyrolysekammer ausgetragenen Pyrolysereststoffs oder
- - eine Kombination aus diesen Größen herangezogen.
Besonders vorteilhaft ist es, das Fuzzy-System in mehrere
Fuzzy-Teilsysteme aufzuteilen, wobei jedes Teilsystem ein ei
genes Ausgangssignal ausgibt. Die Ausgangssignale der Teilsy
steme werden miteinander verknüpft, insbesondere gewichtet
und addiert, und aus den verknüpften Ausgangssignalen der
Teilsysteme wird das Steuersignal für die Drehzahl der För
derschnecke ermittelt. Durch die Aufteilung in verschiedene
Teilsysteme mit unterschiedlicher Gewichtung kann die Bedeu
tung der unterschiedlichen Eingangsgrößen für den Pyrolyse
prozeß besonders gut berücksichtigt werden.
Mit einer hohen Gewichtung werden bevorzugt die Eingangsgrö
ßen Temperatur des Pyrolysegases, Temperatur des Heizgases
sowie Temperatur des Frischdampfs versehen. Eine geringere
Bedeutung haben die Eingangsgrößen Drehzahl des Ventilators,
das Verhältnis zwischen der Drehzahl der Förderschnecke und
der Drehzahl der Pyrolysekammer sowie der Pyrolysegrad.
Vorteilhafterweise wird die für die Pyrolyse in die Pyrolyse
kammer einzubringende Wärmemenge mit Hilfe der Fuzzy-Logik
geregelt, so daß der Pyrolyseprozeß auch hinsichtlich der
einzubringenden Wärmemenge an die Eigenschaften des angelie
ferten Abfalls angepaßt werden kann.
Die zweitgenannte Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch
eine Anlage zur thermischen Abfallentsorgung
- a) mit einer Pyrolysekammer zur Pyrolyse von Abfall,
- b) mit einer von einem Motor antreibbaren Förderschnecke zur Aufgabe des Abfalls in die Pyrolysekammer,
- c) mit einem Temperaturmesser zur Ermittlung eines Tempera turwertes des in der Pyrolysekammer entstehenden Pyrolyse gases und
- d) mit einer Regeleinrichtung mit einem Fuzzy-System zur Re gelung der Drehzahl der Förderschnecke, wobei der Eingang der Regeleinrichtung mit dem Temperaturmesser verbunden ist, und wobei der Ausgang der Regeleinrichtung zur Rege lung der Drehzahl mit dem Motor der Förderschnecke verbun den ist.
Mit der Anlage ist in vorteilhafter Weise die Durchführung
des oben beschriebenen Verfahrens zur Regelung der Zufuhr von
Abfall in eine Pyrolysekammer ermöglicht.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Anlage sind den Un
teransprüchen zu entnehmen.
Zur weiteren Erläuterung der Erfindung wird auf das Ausfüh
rungsbeispiel der Zeichnung verwiesen. Es zeigen:
Fig. 1 einen Ausschnitt aus einer Anlage zur thermischen
Abfallentsorgung in einer schematischen Darstellung
und
Fig. 2 das Prinzip eines Fuzzy-Systems zur Regelung der
Drehzahl der Förderschnecke für den aufgegebenen
Abfall.
Aus Fig. 1 ist eine Förderschnecke 2 ersichtlich, die an
eine Pyrolysekammer 4 angeschlossen ist. In einem Ein
gangstrichter angelieferter Abfall A wird über die Förder
schnecke 2 der Pyrolysekammer 4 zugeführt. Die Förder
schnecke 2 ist insbesondere als Stopfschnecke ausgebildet,
die den Abfall A zu der Pyrolysekammer 4 hin verdichtet, so
daß am Eingang zur Pyrolysekammer 4 ein gasdichter Abfall
pfropfen gebildet ist. Die Förderschnecke 2 wird über einen
steuerbaren Antrieb 3 oder Elektromotor angetrieben. Die Py
rolysekammer 4 ist insbesondere eine leicht geneigte und sich
um ihre Längsachse 5 drehende Pyrolysetrommel. Im Inneren der
Pyrolysekammer 4 sind Heizrohre 6 zur Erwärmung des Abfalls A
angeordnet. Die Heizrohre 6 (von denen nur eines schematisch
veranschaulicht ist) werden mit einem Heizgas H gespeist, das
in einem Kreislauf mit Hilfe eines Ventilators oder Geblä
ses 8 geführt wird. Das Heizgas H wird über einen Wärmetau
scher 10 erhitzt.
In der Pyrolysekammer 4 wird der Abfall A pyrolisiert
(verschwelt), d. h. unter Sauerstoffausschluß bei Temperaturen
zwischen 450°C und 500°C thermisch behandelt. Bei der Pyro
lyse entstehen Pyrolysegas G und Pyrolysereststoff R. Diese
beiden Pyrolyseprodukte G, R werden mit Hilfe einer Austrags
vorrichtung 12 aus der Pyrolysekammer 4 ausgetragen. Aus der
Austragsvorrichtung 12 wird der Pyrolysereststoff R, bei
spielsweise zur weiteren Verwertung, abgetrennt. Das Pyroly
segas G wird zu einer Brennkammer 14 geleitet, in der es bei
etwa 1200°C verbrannt wird. Das bei der Verbrennung entste
hende Rauchgas RG wird zu einem Dampferzeuger 16 weitergelei
tet, wo es seine Wärme größtenteils abgibt. Dabei wird aus
Wasser W Frischdampf F erzeugt. Der Frischdampf F wird bei
spielsweise zur Energieerzeugung einer nicht näher darge
stellten Turbine mit angeschlossenem Generator zugeführt. Das
Rauchgas RG wird nach dem Dampferzeuger 16 einer ebenfalls
nicht näher dargestellten Rauchgasreinigungseinrichtung zuge
führt, bevor es die Anlage verläßt.
In Fig. 1 ist weiter eine Regeleinrichtung 18 zu erkennen.
In dieser werden mehrere Eingangsgrößen verarbeitet und ver
schiedene Ausgangsgrößen ermittelt. Die Regeleinrichtung 18
ist mit einem Vorgabewert M für die zuzuführende Menge des
Abfalls A beaufschlagt. Der Vorgabewert M wird beispielsweise
durch das Bedienpersonal manuell eingestellt. Basierend auf
dem Vorgabewert M ermittelt ein Rechenglied 17 der Regelein
richtung 18 einen Sollwert Ns für die Drehzahl der Förder
schnecke 2. Die dem Sollwert Ns zugeordnete Drehzahl wird
auch als Grunddrehzahl bezeichnet. Die Regeleinrichtung 18
umfaßt ein Fuzzy-System 19, welches aus dem Sollwert Ns und
weiteren Eingangsgrößen ein Steuersignal S ermittelt, das an
den Antrieb 3 übermittelt wird.
Dem Fuzzy-System 19 wird von einem oder mehreren Temperatur
messern 20 die Temperatur Ts des Pyrolysegases G zugeführt.
Ein solcher Temperaturmesser 20 ist beispielsweise - wie dar
gestellt - nach der Austragsvorrichtung 12 an der Pyrolyse
gasleitung angeordnet; er mißt die Temperatur Ts des Pyroly
segases G dort direkt. Die Temperatur Ts kann aber auch - wie
ebenfalls dargestellt - indirekt durch mehrere Temperaturmes
ser 20 ermittelt werden, die in Längsrichtung der Pyrolyse
kammer 4 an deren Trommelwand angeordnet sind. Die Anordnung
mehrerer Temperaturmesser 20 an der Pyrolysekammer 4 ermög
licht die Erstellung eines Temperaturprofils als Abbild des
in der Pyrolysekammer 4 bestehenden Temperaturverlaufs in
Förderrichtung des Abfalls A. Die an die Regeleinrichtung 18
übermittelte Temperatur Ts kann daher auch ein Temperaturver
lauf oder ein Temperaturprofil sein.
Von einem Temperaturmeßglied 22, das am frischdampfseitigen
Ausgang des Dampferzeugers 16 angeordnet ist, wird dem Fuzzy-
System 19 der Regeleinrichtung 18 die Temperatur Tf des
Frischdampfs F übermittelt. Die Temperatur Th des Heizgases H
wird vor dem Eintritt in die Pyrolysekammer 4 und nach dem
Austritt aus ihr mit Hilfe von weiteren Temperaturmessern 24A
bzw. 24B ermittelt. Aus diesen beiden Temperaturen wird mit
Hilfe eines Differenzbildners 25 die Differenztemperatur ΔTh
gebildet und als weitere Eingangsgröße für die Regeleinrich
tung 18 herangezogen.
Weiterhin werden dem Fuzzy-System 19 der Regeleinrichtung 18
folgende Eingangsgrößen übermittelt: die von einem ersten
Drehzahlmesser 26 gemessene Drehzahl Nh des Ventilators 8,
die von einem zweiten Drehzahlmesser 28 ermittelte Dreh
zahl Nk der Pyrolysekammer 4 sowie die von einem dritten
Drehzahlmesser 30 ermittelte Drehzahl Nz der Förder
schnecke 2. Weiterhin wird von einer Einrichtung 31 zur Be
stimmung des Pyrolysegrads P dieser Wert P dem Fuzzy-Sy
stem 19 der Regeleinrichtung 18 übermittelt. Der Pyrolyse
grad P gibt dabei das Verhältnis von pyrolisiertem zu nicht
pyrolisiertem Reststoff R an. Der Pyrolysegrad P wird bei
spielsweise mit Hilfe eines Spektrometers beim Austragen des
Reststoffs R aus der Pyrolysekammer 4 bestimmt.
Die Regeleinrichtung 18 umfaßt weiterhin ein Vergleichs
glied 32, das mit einem einstellbaren Temperaturwert Ta für
einen Arbeitspunkt sowie mit der gemessenen Temperatur Ts des
Pyrolysegases G beaufschlagt wird. Der genannte Arbeitspunkt
gibt die Temperatur Ta des Pyrolysegases G an, von der nur
bestimmte enge Abweichungen erlaubt sind. Das Vergleichs
glied 32 ermittelt die Differenz ΔTs zwischen dem Temperatur
wert Ta für den Arbeitspunkt und der gemessenen Temperatur Ts
und gibt ein entsprechendes Signal an das Fuzzy-System 19. Es
ist ausreichend, wenn die Differenz ΔTs, also nur eine rela
tive Abweichung, eingegeben wird. Die relative Abweichung ΔTs
könnte auch direkt vom Temperaturmesser 20 ermittelt werden,
was zu einer meßtechnischen Vereinfachung führt.
Die Regeleinrichtung 18 umfaßt ferner ein Zeitglied 33, das
aus dem eingehenden Signal für die Temperatur Ts des Pyroly
segases G dessen zeitliche Änderung dTs/dt ermittelt und an
das Fuzzy-System 19 weiterleitet.
Die über das Heizgas H in die Pyrolysekammer 4 eingebrachte
Wärmemenge kann zudem über ein beispielsweise weiteres Fuzzy-
System 19' geregelt werden. Die Wärmezufuhr wird dabei in Ab
hängigkeit des für den Pyrolyseprozeß notwendigen Wärmebe
darfs geregelt. Einflußfaktoren auf den notwendigen Wärmebe
darf sind unter anderem die zu verschwelende Menge des Ab
falls A, die sich im Vorgabewert M widerspiegelt, und die Zu
sammensetzung des Abfalls A. Darüber hinaus gelten für die
Regelung der Wärmezufuhr vergleichbare Zusammenhänge wie für
die Regelung der Drehzahl Nz der Förderschnecke 2. Beispiels
weise wird mit einem solchen weiteren Fuzzy-System 19' die
Temperatur Th des Heizgases H geregelt. Dies kann über eine
Steuerung der im Wärmetauscher 10 auf das Heizgas H übertra
genen Wärmemenge erfolgen. Die Wärmezufuhr kann alternativ
oder zusätzlich auch über die Drehzahl Nh des Ventilators 8
geregelt werden. Gemäß der Fig. 1 wird dem weiteren Fuzzy-
System 19' der Vorgabewert M, die Drehzahl Nh des Gebläses 8
sowie die Temperatur des Heizgases Th übermittelt. Basierend
5 auf diesen und eventuell weiteren Eingangsgrößen steuert das
weitere Fuzzy-System 19' über ein Steuersignal 1 die Dreh
zahl Nh des Gebläses 8. Alternativ oder zusätzlich wird über
ein weiteres Steuersignal 1' beispielsweise ein nicht näher
dargestelltes Ventil im Wärmetauscher 10 angesteuert, mit dem
die auf das Heizgas H übertragene Wärme reguliert werden
kann.
Einige regelungstechnischen Vorgänge werden im folgenden an
hand der Fig. 2 erläutert.
Gemäß der Fig. 2 ist das Fuzzy-System 19 im wesentlichen in
zwei Fuzzy-Teilsysteme, nämlich in das Teilsystem F1 und in
das Teilsystem F2, aufgeteilt. Neben den beiden Teilsystemen
umfaßt das Fuzzy-System 19 weiterhin das Rechenglied 17, ein
erstes Rechenmodul 35 und ein zweites Rechenmodul 36. Das Re
chenglied 17 wird mit dem Vorgabewert M für die pro Zeitein
heit zu verschwelende Abfallmenge beaufschlagt. Aus diesem
Vorgabewert M berechnet das Rechenglied den Soll-Wert Ns für
die Grunddrehzahl der Förderschnecke 2. Die zu verschwelende
Abfallmenge bestimmt demnach die Grunddrehzahl der Förder
schnecke 2. Der Soll-Wert Ns wird an das zweite Rechenmo
dul 36 und an ein Fuzzy-Teilsystem, insbesondere an das
Fuzzy-Teilsystem F1, weitergeleitet.
Weitere Eingangsgrößen für das Teilsystem F1 sind: die Tempe
ratur Ts des Pyrolysegases G, die zeitliche Änderung dTs/dt
der Temperatur Ts, die Differenz ΔTs zwischen dem Ar
beitspunkt-Temperaturwert Ta und der Temperatur Ts des Pyro
lysegases G, die Differenz ΔTh der ermittelten Heizgastempe
raturen Th, Th' vor und nach der Pyrolysekammer 4, die zeit
liche Änderung dieser Differenz dΔTh/dt sowie die Tempera
tur Tf des Frischdampfs. Die Eingangsgrößen für das Teilsy
stem F2 sind die Drehzahl Nh des Gebläses 8, die zeitliche
Änderung dieser Drehzahl dNh/dt sowie das Verhältnis Nz/Nk
zwischen der Drehzahl Nz der Förderschnecke 2 und der Dreh
zahl Nk der Pyrolysetrommel 4. Optional kann für beide Fuzzy-
Teilsysteme der Pyrolysegrad P als Eingang benutzt werden.
Jedes Fuzzy-Teilsystem F1, F2 ermittelt - ausgehend von ihren
Eingangsgrößen - ein Ausgangssignal S1 bzw. S2. Die beiden
Ausgangssignale S1 und S2 werden mit Hilfe des Rechenmo
duls 35 gewichtet, d. h. jeweils mit einem festen Faktor mul
tipliziert und miteinander verknüpft. Insbesondere werden die
gewichteten Ausgangssignale S1 und S2 addiert, und ergeben
ein Änderungssignal S3. Das Änderungssignal S3 wird an das
zweite Rechenmodul 36 weitergeleitet und bestimmt, in welchem
Maß der Sollwert Ns für die Grunddrehzahl geändert wird. In
dem zweiten Rechenmodul 36 wird das Änderungssignal S3 mit
dem Sollwert Ns verarbeitet, insbesondere auf den Sollwert Ns
aufgeschlagen, und das Steuersignal S ermittelt. Das Steuer
signal S wird an den Antrieb 3 weitergeleitet. Das aus den
Eingangsgrößen der Fuzzy-Teilsysteme ermittelte Änderungs
signal S3 bestimmt damit die notwendigen Änderungen der
Grunddrehzahl, um einen möglichst optimalen Anlagenbetrieb
auch bei schwankender Abfallzuführung und -zusammensetzung zu
erreichen.
Das Ausgangssignal S1 des Teilsystems F1 wird dabei stärker
gewichtet als das Ausgangssignal S2 des Teilsystems F2. Bei
den Eingangsgrößen für das Teilsystem F1 nehmen die Werte,
die mit der Temperatur Ts des Pyrolysegases G korreliert
sind, eine hervorgehobene Stellung ein. Damit wird der hohen
Bedeutung der Temperatur Ts des Pyrolysegases G für den ge
samten Pyrolyseprozeß Rechnung getragen. Der Vorteil der Auf
teilung in mehrere Teilsysteme F1, F2 besteht darin, daß die
Anzahl der nötigen Fuzzy-Regeln gegenüber einem einzigen ein
heitlichen großen System verringert ist. Im vorliegenden Aus
führungsbeispiel ist das erste Teilsystem F1 für die Ermitt
lung des Steuersignals S ausschlaggebend. Mit dem Teilsystem
F2 wird das vom Teilsystem F1 ermittelte Ausgangssignal S1 im
Hinblick auf die Erfordernisse des Pyrolyseprozesses verbes
sert.
Im Fuzzy-System 19 werden im ersten Schritt die Eingangsgrö
ßen fuzzifiziert, d. h. den analogen Werten der Eingangsgrößen
werden unscharfe linguistische Aussagen zugeordnet
(linguistische Variablen). Beispielsweise werden die einge
henden Werte für die Temperatur Ts in die drei Zustände
"klein", "mittel", "groß" eingeteilt. Mit Hilfe von sogenann
ten Fuzzy-Regeln werden dann im zweiten Schritt verbale Aus
sagen getroffen. Ein Beispiel für eine solche Fuzzy-Regel ist
folgende Aussage:
Im letzen Schritt wird die ermittelte linguistische Ausgangs
größe ("mittel") defuzzifiziert, d. h. aus der linguistischen
Variable wird die analoge Steuergröße S abgeleitet.
Im folgenden werden einige weitere Beispiele für Fuzzy-Regeln
definiert. Bei den linguistischen Variablen steht das Mi
nus (-) für eine Verringerung oder Abweichung nach unten, und
das Plus (+) steht für eine Erhöhung oder Abweichung nach
oben.
Diese Regel greift für den Fall, daß die Temperatur Ts des
Pyrolysegases G gering ist und zudem stark abnimmt. Anhand
dieser Größen läßt sich erkennen, daß in die Pyrolysekammer 4
zuviel Abfall A eingebracht wird, der daher nicht mehr aus
reichend pyrolisiert werden kann. Die Menge des zugeführten
Abfalls A muß daher verringert werden. Einen ähnlichen Fall
beschreibt folgende Fuzzy-Regel:
Hier wird anstatt der absoluten Temperatur Ts die relative
Abweichung ΔTs der Temperatur Ts vom Arbeitspunkt-Temperatur
wert Ta herangezogen. Der Vorteil der Verwendung von ΔTs be
steht darin, daß die absolute Temperatur Ts des Pyrolysega
ses G nicht ermittelt werden muß.
Falls die Temperatur Ts hoch ist und eventuell noch steigt,
dann zeigt dies an, daß mehr Energie in die Pyrolysekammer 4
zugeführt wird als für die in der Pyrolysekammer 4 vorhandene
Menge an Abfall A notwendig ist. Eine kleine Differenz ΔTh
der ermittelten Temperaturen Th', Th des Heizgases H vor und
nach der Pyrolysekammer 4 spricht dafür, daß der Abfall A ge
genwärtig nur wenig Energie aufnimmt. Um eine effizienten
Energieausbeute zu erreichen, kann in diesem Fall die Dreh
zahl Nz erhöht werden. Die zugeordnete Fuzzy-Regel lautet:
Ähnliche Überlegungen liegen der folgenden Fuzzy-Regel zu
grunde:
D. h. die an den Abfall A vom Heizgas H abgegebene Energie
nimmt schnell zu. Obwohl die Temperatur Ts des Pyrolysega
ses G noch auf einem ausreichend hohen Temperaturwert ist,
empfiehlt es sich bereits jetzt, die Drehzahl Nz der Förder
schnecke 2 zu verringern. In die Pyrolysekammer 4 wurde be
reits Abfall A eingebracht, zu dessen Pyrolyse ein hoher
Energieaufwand erforderlich ist. Beispielsweise weist der Ab
fall A einen hohen Feuchtigkeitsgehalt auf.
Die Temperatur Tf des Frischdampfes F sollte einen möglichst
zeitlich beständigen oder einheitlichen Wert aufweisen, um
eine möglichst schonende Fahrweise für die mit dem Frisch
dampf F gespeiste Turbine zu ermöglichen. Eine mögliche
Fuzzy-Regel lautet hierzu:
Die Drehzahl Nz soll demnach erhöht werden, um mehr Abfall A
zu pyrolisieren und damit mehr Pyrolysegas G zu erzeugen, wo
durch der Brennkammer 14 mehr Brennstoff zugeführt wird und
höhere Rauchgastemperaturen erreicht werden, die letztendlich
zu einer Erhöhung der Temperatur Tf des Frischdampfs F füh
ren.
Die folgende Fuzzy-Regel besagt, daß der Abfall A immer mehr
Energie aufnimmt (ΔTh = + groß) und gleichzeitig die Dreh
zahl Nh des Ventilators 8 kaum mehr erhöht werden kann. Es
ist daher zu erkennen, daß in absehbarer Zeit der Ventila
tor 8 nicht mehr genügend Heizgas H für die Pyrolysekammer 4
liefern kann, so daß dem Abfall A nicht mehr ausreichend
Energie zugeführt werden kann. Die Drehzahl Nz der Förder
schnecke 2 sollte daher vermindert werden.
In Abhängigkeit des Füllgrads der Pyrolysekammer 4, der sich
anhand des Verhältnisses Nz/Nk feststellen läßt, läßt sich
folgende Regel aufstellen:
Diese Regel besagt, daß bei einem hohen Füllgrad der Pyroly
sekammer 4 und gleichzeitiger Abnahme der Temperatur Ts des
Pyrolysegases G die Drehzahl Nz der Förderschnecke 2 vermin
dert werden sollte.
Als weitere Größe kann beispielsweise der Pyrolysegrad P fol
gendermaßen verwendet werden:
Die Drehzahl Nz kann demnach stark erhöht werden, wenn gegen
wärtig ein hoher Pyrolysegrad P erreicht wird und die Tempe
ratur Ts des Pyrolysegases G ausreichend hoch ist.
Die angegebenen Fuzzy-Regeln sind nur ein Teil der möglichen
Fuzzy-Regeln zur Regelung der Zufuhr des Abfalls A und geben
beispielhaft eine Einsicht in die wechselseitigen Beziehungen
der einzelnen Einflußgrößen.
Claims (13)
1. Verfahren zur Regelung der Zufuhr von Abfall (A) in die
Pyrolysekammer (4) einer Anlage zur thermischen Abfallentsor
gung, bei dem
- a) der Abfall (A) der Pyrolysekammer (4) über eine motorisch angetriebene Förderschnecke (2) zugeführt wird und
- b) die Drehzahl (Nz) der Förderschnecke (2) auf einen
vorgegebenen Sollwert (Ns) mit Hilfe eines Fuzzy-Sy
stems (19) geregelt wird,
- 1. wobei ein Temperaturwert (Ts, dTs/dt, ΔTs) des in der Pyrolysekammer (4) erzeugten Pyrolysegases (G) als Eingangsgröße für das Fuzzy-System (19) herangezogen wird, und
- 2. wobei das Fuzzy-System (19) ein Steuersignal (S) zur Einstellung der Drehzahl (Nz) der Förderschnecke (2) ausgibt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem der Sollwert (Ns) für
die Drehzahl (Nz) der Förderschnecke (2) einem Vorgabe
wert (M) für die pro Zeiteinheit zuzuführende Abfallmenge
entspricht, und dieser Vorgabewert (M) einstellbar ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, bei dem das Fuzzy-Sy
stem (19) eine Änderung für den Sollwert (NS) ermittelt, die
diesem zur Ermittlung des Werts für die Drehzahl (NZ) der
Förderschnecke (2) aufgeschlagen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, bei dem eine Abwei
chung (ΔTs) der Temperatur (Ts) des Pyrolysegases (G) von ei
nem festlegbaren Arbeitspunkt-Temperaturwert (Ta) als Ein
gangsgröße für das Fuzzy-System (19) herangezogen wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei dem die
zeitliche Änderung (dTs/dt) der Temperatur (Ts) des Pyrolyse
gases (G) als Eingangsgröße für das Fuzzy-System (19) heran
gezogen wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, bei dem als
weitere Eingangsgröße für das Fuzzy-System (19) mindestens
eine der folgenden Größen herangezogen wird:
- 1. Temperatur (Th) eines Heizgases (H), mit dem die Pyrolyse kammer (4) beheizt wird,
- 2. Temperatur (Tf) eines in einem Dampferzeuger (16) der An lage erzeugten Frischdampfs (F),
- 3. Drehzahl (Nh) eines Gebläses (8) für ein Heizgas (H), mit dem die Pyrolysekammer (4) beheizt wird,
- 4. Verhältnis zwischen der Drehzahl (Nz) der Förder schnecke (2) und der Drehzahl (Nk) der Pyrolysekammer (4) und
- 5. Pyrolysegrad (P) des aus der Pyrolysekammer (4) ausgetrage nen Pyrolysereststoffs (R).
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, bei dem das
Fuzzy-System (19) in mehrere Fuzzy-Teilsysteme (F1, F2) auf
geteilt ist, von denen jedes Teilsystem (F1, F2) ein eigenes
Ausgangssignal (S1, S2) ausgibt, bei dem die Ausgangs
signale (S1, S2) miteinander verknüpft, insbesondere gewich
tet, werden, und bei dem das Steuersignal (S) zur Einstellung
der Drehzahl (Nz) der Förderschnecke (2) aus den verknüpften
Ausgangssignalen (S1, S2) der Teilsysteme (F1, F2) ermittelt
wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7,
- a) bei dem als Eingangsgrößen für ein erstes Teilsystem (F1)
mindestens eine der Größen
- 1. Temperatur (Ts) des Pyrolysegases (G),
- 2. Temperatur (Th) eines Heizgases (H), mit dem die Pyrolyse kammer (4) beheizt wird,
- 3. Temperatur (Tf) eines in einem Dampferzeuger (16) der An lage erzeugten Frischdampfs (F)
- b) bei dem als Eingangsgrößen für ein zweites Teilsystem (F2)
mindestens eine der Größen
- 1. Drehzahl (Nh) eines Ventilators (8) für ein Heizgas (H), mit dem die Pyrolysekammer (4) beheizt wird,
- 2. Verhältnis zwischen der Drehzahl (Nz) der Förder schnecke (2) und der Drehzahl (Nk) der Pyrolysekammer (4) und
- 3. Pyrolysegrad (P) des aus der Pyrolysekammer (4) ausgetrage nen Pyrolysereststoffs (R)
- c) bei dem das Ausgangssignal (S1) des ersten Teilsy stems (F1) stärker gewichtet wird als das Ausgangssignal (S2) des zweiten Teilsystems (F2).
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem
die für die Pyrolyse in die Pyrolysekammer (4) einzubringende
Wärmemenge mit Hilfe der Fuzzy-Logik geregelt wird.
10. Anlage zur thermischen Abfallentsorgung
- a) mit einer Pyrolysekammer (4) zur Pyrolyse von Abfall (A),
- b) mit einer von einem Motor (3) antreibbaren Förder schnecke (2) zur Aufgabe des Abfalls (A) in die Pyrolyse kammer (4),
- c) mit einem Temperaturmesser (20) zur Ermittlung eines Tem peraturwertes (Ts, dTs/dt, ΔTs) des in der Pyrolysekam mer (4) entstehenden Pyrolysegases (G) und
- d) mit einer Regeleinrichtung (18) mit einem Fuzzy-Sy stem (19) zur Regelung der Drehzahl (Nz) der Förder schnecke (2), wobei der Eingang der Regeleinrichtung (18) mit dem Temperaturmesser (20) verbunden ist, und wobei der Ausgang der Regeleinrichtung (18) zur Regelung der Dreh zahl (Nz) mit dem Motor (3) der Förderschnecke (2) verbun den ist.
11. Anlage nach Anspruch 10, bei der die Regeleinrich
tung (18) ein Vergleichsglied (32) umfaßt, das von einem ein
stellbaren Arbeitspunkt-Temperaturwert (Ta) für die Tempera
tur (Ts) des Pyrolysegases (G) sowie von der vom Temperatur
messer (20) ermittelten Temperatur (Ts) des Pyrolysegases (G)
beaufschlagbar ist.
12. Anlage nach Anspruch 10 oder 11, bei der die Regelein
richtung (18) ein Zeitglied (33) zur Ermittlung der zeitli
chen Änderung (dTs/dt) der Temperatur (Ts) des Pyrolysegases
(G) umfaßt.
13. Anlage nach einem der Ansprüche 10 bis 12, bei der zumin
dest eine der folgenden Einrichtungen vorgesehen ist, die mit
dem Eingang der Regeleinrichtung (18) verbunden ist:
- 1. ein weiterer Temperaturmesser (24A, 24B) zur Ermittlung ei nes Temperaturwerts (Th, ΔTh, dΔTh/dt) eines Heizgases (H), mit dem die Pyrolysekammer (4) beheizbar ist,
- 2. ein Temperaturmeßglied (22) zur Ermittlung der Tempera tur (Tf) des in einem Dampferzeuger (16) der Anlage erzeug ten Frischdampfs (F),
- 3. ein Drehzahlmesser (26) für die Ermittlung der Dreh zahl (Nh) eines Gebläses (8) für ein Heizgas (H), mit dem die Pyrolysekammer (4) beheizbar ist,
- 4. eine Meßvorrichtung (28, 30) zur Ermittlung des Verhältnis ses zwischen der Drehzahl (Nz) der Förderschnecke (2) und der Drehzahl (Nk) der Pyrolysekammer (4),
- 5. eine Einrichtung (31) zur Ermittlung des Pyrolysegrads (P) des aus der Pyrolysekammer (4) ausgetragenen Pyrolyserest stoffs (R).
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