DE19806446A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Messung des Abstandes von Grenzflächen transparenter Medien - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Messung des Abstandes von Grenzflächen transparenter MedienInfo
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- G01B11/02—Measuring arrangements characterised by the use of optical techniques for measuring length, width or thickness
- G01B11/06—Measuring arrangements characterised by the use of optical techniques for measuring length, width or thickness for measuring thickness ; e.g. of sheet material
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Messung des Abstandes von
Grenzflächen transparenter Medien.
Derartige Grenzflächen treten sowohl bei speziellen optischen Schichtsystemen, wie sie insbe
sondere in Sehhilfen, Kameras oder Projektoren Anwendung finden, als auch bei Systemen mit
größeren Schichtdicken, z. B. in Fenstern, auf. Dabei kann der absolute Wert der Schichtdicke
oder deren Konstanz für den jeweiligen Anwendungsfall entscheidend für die Qualität sein.
Es ist bekannt, mit Hilfe eines Fokussensors das Profil einer reflektierenden Oberfläche zu be
stimmen. Ein solcher Fokussensor umfaßt in einem Gehäuse eine Laserstrahlungsquelle, eine die
Laserstrahlung fokussierende Fokussieroptik und einen Photodetektor mit einer Auswerteeinheit.
Die Laserstrahlung wird in Richtung auf die zu bestimmende Oberfläche fokussiert. Der sich auf
der Oberfläche bildende Reflexionsfleck wird auf den Photodetektor abgebildet, dessen Photo
strom von der Größe des Reflexionsfleckes abhängig ist. Die Profilmessung kann nun dadurch
erfolgen, daß durch eine Positionsveränderung der Fokussieroptik relativ zum Fokussensorge
häuse der Fokuspunkt exakt auf die Oberfläche gebracht wird und eine Profiländerung aus der
Änderung der Fokussieroptikposition ermittelt wird (Autofokussensor). Eine Profilmessung kann
jedoch auch ohne Änderung der Fokussieroptikposition unmittelbar über den Photostrom erfol
gen (Fehlerfokussensor). Autofokussensoren und Fehlerfokussensoren der beschriebenen Art
sind derzeit z. B. von den Firmen WEGU, UBM, Rodenstock und Sensor 95 zu beziehen.
Der Meßbereich der Autofokussensoren sowie der Fehlerfokussensoren ist aus physikalischen
Gründen auf ca. 1 mm begrenzt. Deshalb werden Fokussensoren bislang üblicherweise zur Ver
messung von Oberflächenprofilen von Mikrostrukturen eingesetzt.
Es ist nun Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren und eine Vorrichtung der ein
gangs genannten Art unter Einsatz eines Fokussensors bereitzustellen.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs genannten Art gelöst, bei dem
- a) Strahlung einer Strahlungsquelle mittels einer Fokussieroptik fokussiert wird,
- b) der Fokuspunkt im wesentlichen senkrecht zu den Grenzflächen durch die Grenzflächen hindurch bewegt wird, indem ein die Strahlungsquelle und die Fokussieroptik tragendes Halteelement relativ zu einem bestimmten Bezugspunkt kontrolliert verfahren wird,
- c) dabei ein von den Grenzflächen reflektierter, auf der jeweiligen Grenzfläche einen Refle xionsfleck bildender Teil der Strahlung einem Detektor zugeführt wird,
- d) mittels des Detektors der Durchmesser des kleinsten Reflexionsflecks laufend überwacht wird,
- e) zu jeder Grenzfläche die Position des Halteelements bestimmt wird, bei der der Reflexions fleck der jeweiligen Grenzfläche minimal ist, und
- f) der Abstand zwischen gemäß Merkmal e) bestimmten, unmittelbar zueinander benachbarten Grenzflächen zuzuordnenden Positionen des Halteelements ermittelt und als Maß für den Abstand dieser Grenzflächen verwendet wird.
Mittels des sich durch die Grenzflächen bewegenden Fokuspunktes werden die einzelnen Grenz
flächen angetastet. Durch die Bewegung des Fokuspunktes verändert sich auf jeder Grenzfläche
ständig die Größe des Reflexionsflecks. Das Minimum des Reflexionsflecks einer jeden Grenz
fläche zeigt an, wann der Fokuspunkt genau innerhalb dieser Grenzfläche liegt. Die Strecke, die
der Fokuspunkt bei konstanter Bewegungsrichtung zwischen zwei Reflexionsminima zurückge
legt hat, entspricht folglich dem zu bestimmenden Abstand der zugehörigen beiden unmittelbar
benachbarten Grenzflächen. Die Veränderung der Position des Halteelements zwischen zwei
aufeinanderfolgenden Reflexionsminima gibt nun vor, um welche Strecke sich der Fokuspunkt
in einem bestimmten Medium, z. B. Luft, verändert hätte. Dieses Maß kann als Maß für den Ab
stand der Grenzflächen dienen. Für diverse Anwendungen des erfindungsgemäßen Verfahrens,
z. B. für die Bestimmung der von der Zeit oder vom Meßort abhängigen Konstanz oder relativen
Änderung eines Grenzflächenabstandes, reicht die Feststellung dieses Maßes aus. Für die Mes
sung ist ein senkrechter Strahlungseinfall zu bevorzugen, da hierdurch ein intensives Signal am
Detektor gewährleistet werden kann.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann auch so ausgeführt werden, daß zum Verfahren des Fo
kuspunktes zusätzlich eine von der Bewegung des Halteelements unabhängige Relativbewegung
der Fokussieroptik eingesetzt wird, die Positionsveränderung der Fokussieroptik relativ zum
Halteelement zu dem gemäß Merkmal f) in Anspruch 1 ermittelten Abstand zwischen den Hal
teelementpositionen addiert wird und die Summe als Maß für den Abstand der Grenzflächen
verwendet wird.
Hierdurch kann der durch das verfahrbare Halteelement gewährleistete große Meßbereich mit
der hohen Meßgenauigkeit eines Autofokussensors kombiniert werden.
Schließlich kann das erfindungsgemäße Verfahren auch so ausgeführt werden, daß der absolute
Abstand von Grenzflächen unter Einbeziehung des Brechungsindex des von den Grenzflächen
begrenzten transparenten Mediums berechnet wird.
Weiterhin wird die oben erwähnte Aufgabe durch eine Vorrichtung der eingangs genannten Art
mit einem Fokussensor, umfassend eine Strahlungsquelle, eine die Strahlung der Strahlungs
quelle fokussierende Fokussieroptik und ein Detektorelement zur Auswertung der von den
Grenzflächen reflektierten Strahlung, gelöst durch ein den Fokussensor haltendes, parallel zur
optischen Achse des Fokussensors verfahrbares Halteelement.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann auch so ausgebildet sein, daß durch eine von der Be
wegung des Halteelements unabhängige Relativbewegung der Fokussieroptik der Fokuspunkt
verfahrbar ist.
Im folgenden werden eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens so
wie eine bevorzugte Ausbildungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung anhand von Figuren
vorgestellt.
Es zeigt
Fig. 1 in schematischer Darstellung eine Seitenansicht eines an einem verfahrbaren Hal
teelements befestigten Fokussensors während der Abstandsmessung und
Fig. 2 schematisch den Verlauf des Strahlungsbündels zwischen zwei Grenzflächen.
Fig. 1 zeigt einen Fokussensor 1, der an einem verfahrbaren Halteelement 2 fixiert ist. Das
Halteelement 2 kann mittels einer Verfahrmechanik 3 kontrolliert parallel zur optischen Achse
des Fokussensors 1 verfahren werden. Das aus einer nicht dargestellten Laserdiode stammende
Laserlicht 4 wird über eine ebenfalls nicht dargestellte Fokussieroptik in Richtung auf ein
Schichtsystem 5 fokussiert. Das Schichtsystem 5 besteht aus zwei Lagen 6 und 7 transparenter
Medien. Um den Abstand der Grenzflächen 9,10 und 11 und damit die Dicke der einzelnen La
gen 6 und 7 zu bestimmen, wird der Fokuspunkt 8 von einer Position oberhalb der obersten
Grenzfläche 9 durch die Grenzflächen 9, 10 und 11 hindurchgeführt, indem der Fokussensor 1
mittels der Verfahrmechanik 3 langsam abgesenkt wird.
Das Laserlicht 4 bildet auf den Grenzflächen 9, 10 und 11 jeweils einen Reflexionsfleck, dessen
Größe durch den Abstand der Grenzfläche 9, 10 bzw. 11 vom Fokuspunkt 8 bestimmt ist. Das
von den Grenzflächen 9, 10 bzw. 11 reflektierte Licht wird über einen hier nicht dargestellten
Strahlteiler einem ebenfalls nicht dargestellten Photodetektor zugeführt und dort ausgewertet.
Bei einer Abwärtsbewegung des Fokussensors 1 passiert der Fokuspunkt 8 zunächst die oberste
Grenzfläche 9, wobei erstmals der Durchmesser eines der Reflexionsflecken, nämlich der der
obersten Grenzfläche 9, minimal wird, was durch den Photodetektor feststellbar ist. Die Position
des Halteelements 2 bei minimalem Reflexionsfleckdurchmesser wird festgestellt und dieser
Wert einer Auswerteeinheit 12 zugeführt. Beim weiteren Absenken des Fokussensors 1 passiert
der Fokussensor 8 anschließend die Grenzfläche 10. Die Position des Halteelements 2 beim Mi
nimum des Durchmessers des Reflexionsflecks der Grenzfläche 10 wird ebenfalls festgestellt
und der Auswerteeinheit 12 zugeführt. Ist der Brechungsindex der Lage 6 des obersten transpa
renten Mediums bekannt, kann aus den beiden ermittelten Positionswerten des Halteelements 2
der Abstand der Grenzflächen 9 und 10 ermittelt werden. In entsprechender Weise wird an
schließend der Abstand zwischen den Grenzflächen 10 und 11 bestimmt.
Fig. 2 zeigt schematisch den Strahlungsverlauf oberhalb und innerhalb der Lage 6 des oberen
transparenten Mediums in dem Moment, in dem der Fokuspunkt 8 die Grenzfläche 10 abtastet.
Das Laserlicht 4 fällt in einem fokussierten Bündel auf die Grenzfläche 9. Der Strahlungsverlauf
bildet mit der Senkrechten der Grenzfläche 9 einen Winkel α. Bei Eintritt in die Lage 6 tritt
Lichtbrechung ein, so daß innerhalb der Lage 6 das Lichtbündel zu der Senkrechten den Winkel
β bildet. Aufgrund der Lichtbrechung ist also der Fokuspunkt um den Abstand d1 der Grenzflä
chen 9 und 10 gewandert, während der Fokussensor 1 lediglich um die Strecke d0 abgesenkt
wurde. Der zu messende Abstand bemißt sich somit nach der Formel
d1 = d0.n.(cosβ/cosα),
wobei n der Brechungsindex des transparenten Mediums 6 ist und für den Raum oberhalb des
transparenten Mediums 6 der Brechungsindex 1 angenommen wurde. Kleine Eintrittswinkel α
sind vorteilhaft, da dann (cosβ/cosα) ≅ 1 gesetzt werden kann. In Fig. 2 ist der Eintrittswin
kel α zur Verdeutlichung der geometrischen Verhältnisse jedoch besonders groß dargestellt. Zur
Berechnung des Abstandes zwischen den Grenzflächen 10 und 11 kann die obige Formel ent
sprechend eingesetzt werden, wobei dann der Brechungsindex des transparenten Mediums in der
Lage 7 zu verwenden ist.
1
Fokussensor
2
Haltevorrichtung
3
Verfahrmechanik
4
Laserlicht
5
Schichtsystem
6
Lage eines transparentes Mediums
7
Lage eines transparentes Mediums
8
Fokuspunkt
9
Grenzfläche
10
Grenzfläche
11
Grenzfläche
12
Auswerteeinheit
Claims (5)
1. Verfahren zur Messung des Abstandes von Grenzflächen (9, 10, 11) transparenter
Medien (6, 7), bei dem
- a) Strahlung (4) einer Strahlungsquelle mittels einer Fokussieroptik fokussiert wird,
- b) der Fokuspunkt (8) im wesentlichen senkrecht zu den Grenzflächen (9, 10, 11) durch die Grenzflächen (9, 10, 11) hindurch bewegt wird, indem ein die Strahlungsquelle und die Fo kussieroptik tragendes Halteelement (2) relativ zu einem bestimmten Bezugspunkt kontrol liert verfahren wird,
- c) dabei ein von den Grenzflächen (9, 10, 11) reflektierter, auf der jeweiligen Grenzfläche (9, 10, 11) einen Reflexionsfleck bildender Teil der Strahlung einem Detektor zugeführt wird,
- d) mittels des Detektors der Durchmesser des kleinsten Reflexionsflecks laufend überwacht wird,
- e) zu jeder Grenzfläche (9, 10, 11) die Position des Halteelements (2) bestimmt wird, bei der der Reflexionsfleck der jeweiligen Grenzfläche (9, 10, 11) minimal ist, und
- f) der Abstand zwischen gemäß Merkmal e) bestimmten, unmittelbar zueinander benachbarten Grenzflächen (9, 10, 11) zuzuordnenden Positionen des Halteelements (2) ermittelt und als Maß für den Abstand dieser Grenzflächen (9, 10, 11) verwendet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zum Verfahren des
Fokuspunktes (8) zusätzlich eine von der Bewegung des Halteelements (2) unabhängige Relativ
bewegung der Fokussieroptik eingesetzt wird, die Positionsveränderung der Fokussieroptik rela
tiv zum Halteelement (2) zu dem gemäß Merkmal f) in Anspruch 1 ermittelten Abstand zwi
schen den Halteelementpositionen addiert wird und die Summe als Maß für den Abstand der
Grenzflächen (9, 10, 11) verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der absolute
Abstand von Grenzflächen (9, 10, 11) unter Einbeziehung des Brechungsindex des von den
Grenzflächen (9, 10, 11) begrenzten transparenten Mediums (6, 7) berechnet wird.
4. Vorrichtung zur Messung des Abstandes von Grenzflächen (9, 10, 11) transparenter
Medien (6, 7) mit bekannten Brechungsindizes, mit einem Fokussensor, umfassend eine Strah
lungsquelle, eine die Strahlung (4) der Strahlungsquelle fokussierende Fokussieroptik und ein
Detektorelement zur Auswertung der von den Grenzflächen (9, 10, 11) reflektierten Strahlung,
gekennzeichnet durch ein den Fokussensor haltendes, parallel zur optischen Achse des Fokus
sensors verfahrbares Halteelement (2).
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß durch eine von der
Bewegung des Halteelements (2) unabhängige Relativbewegung der Fokussieroptik der Fokus
punkt (8) verfahrbar ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998106446 DE19806446A1 (de) | 1998-02-17 | 1998-02-17 | Verfahren und Vorrichtung zur Messung des Abstandes von Grenzflächen transparenter Medien |
Applications Claiming Priority (1)
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DE1998106446 DE19806446A1 (de) | 1998-02-17 | 1998-02-17 | Verfahren und Vorrichtung zur Messung des Abstandes von Grenzflächen transparenter Medien |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE19806446A1 true DE19806446A1 (de) | 1999-08-19 |
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ID=7857953
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE1998106446 Ceased DE19806446A1 (de) | 1998-02-17 | 1998-02-17 | Verfahren und Vorrichtung zur Messung des Abstandes von Grenzflächen transparenter Medien |
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Country | Link |
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DE (1) | DE19806446A1 (de) |
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-
1998
- 1998-02-17 DE DE1998106446 patent/DE19806446A1/de not_active Ceased
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