DE19804522A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Behandeln von keramischen Bauteilen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Behandeln von keramischen BauteilenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Behandeln von
durch Staubablagerungen verunreinigten keramischen Bautei
len, insbesondere von verunreinigten keramischen Ent
stickungskatalysatoren.
Ferner betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zum Rei
nigen von durch Staubablagerungen verunreinigten keramischen
Bauteilen, insbesondere von verunreinigten keramischen Ent
stickungskatalysatoren.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von keramischen
Katalysatoren erläutert, wie sie in Stickstoffoxid-Min
derungsanlagen Verwendung finden. Anwendbar hingegen ist die
Erfindung überall dort, wo keramische Bauteile gereinigt und
behandelt werden sollen, die durch Staubablagerungen verun
reinigt sind.
Die Abgase von Kraftwerken, Müllverbrennungsanlagen und
dergleichen müssen gereinigt werden, bevor sie in die At
mosphäre abgegeben werden können. In den Reinigungsprozeß
ist eine Entstickungsstufe integriert, in der NOx unter Bei
gabe von Ammoniak reduziert wird, und zwar in Anwesenheit
von Katalysatoren. Diese senken die Reaktionstemperatur und
beschleunigen den Reduktionsprozeß. Sie bestehen aus kerami
schem Material, dessen Hauptkomponente Titandioxid ist. Das
katalytisch aktive Material ist Vanadiumpentoxid oder Wolf
ramtrioxid.
Die Katalysatoren bestehen aus sogenannten Katalysato
relementen, die als langgestreckte Wabenkörper ausgebildet
sind und separate, parallele Strömungskanäle mit rechtecki
gem, meist quadratischem Querschnitt bilden. Die Katalysato
relemente werben zu Modulen zusammengefaßt, wobei jedes Mo
dul einen Stahlrahmen aufweist, in den die Katalysatorele
mente parallel zueinander eingesteckt werden.
Beispielsweise verfügt das Kraftwerk Bergkamen A
(elektrische Leistung 750 MW) über zwei Entstickungsreakto
ren, die mit insgesamt 41.472 Katalysatorelementen bestückt
sind, von denen jedes Außenabmaße von 150×150×840 mm be
sitzt. Das Gesamtgewicht der Katalysator-Module beträgt
800 t.
Die Standzeit der Katalysatoren ist nicht unbegrenzt.
Vielmehr kommt es zu einer Desaktivierung, wobei sich schad
stoffhaltige Staubpartikel an den Katalysatorwänden abset
zen. Wie schnell dies geschieht, hängt davon ab, an welcher
Stelle des Abgasreinigungsprozesses die Entstickung vorge
nommen wird. Am günstigsten unter diesem Gesichtspunkt ist
eine Anordnung hinter der Rauchgasentschwefelungsanlage, je
doch reicht hier die Abgastemperatur nicht aus, um die Kata
lysatoren auf die Reaktionstemperatur aufzuheizen. Hierbei
ist also eine Wiederaufheizung der Abgase erforderlich. In
soweit günstigere Verhältnisse finden sich in Kesselnähe
stromauf des Luftvorwärmers. Dabei handelt es sich um die
sogenannte High-Dust-Schaltung, bei der allerdings auch der
Verschmutzungsgrad der Katalysatorelemente am höchsten ist.
Durch periodische Zwischenreinigungen läßt sich die
Standzeit der Katalysatoren verlängern. Hierzu verwendet man
bisher sogenannte Rußbläser in Form von Traversenbläsern,
die in die Stickstoffoxid-Minderungsanlagen integriert sind.
Sie bestehen aus Düsenstöcken, die über die Katalysatoren
geführt werden und heißen Dampf in die Katalysatorelemente
einblasen. Die Traversenbläser stellen einen erheblichen
vorrichtungstechnischen Aufwand dar. Ferner läßt auch die
Wirksamkeit der Reinigung zu wünschen übrig, da die Blas
energie schon nach wenigen Zentimetern verbraucht ist.
Schließlich sind die Katalysatorelemente verbraucht und müs
sen ausgetauscht werden.
Die Behandlung der verbrauchten keramischen Katalysato
ren stellt ein wesentliches Problem dar. Die Katalysatoren
werden vermahlen, woraufhin grundsätzlich die Möglichkeit
besteht, das keramische Material zu reinigen und erneut als
Grundstoff für die Herstellung von Katalysatoren einzuset
zen. Allerdings ist die Reinigung außergewöhnlich aufwendig,
weil bei dieser Art der Wiederverwendung die chemischen Ei
genschaften des Materials die wesentliche Rolle spielen. Au
ßerdem wird das Material nicht erneut gebrannt, sondern le
diglich bei ca. 900°C kalziniert, und erhält damit eine Fe
stigkeit, die geringer ist als die von gebrannter Keramik.
Die bisher gängige Alternative besteht daher darin, die ver
brauchten und vermahlenen Katalysatoren in verunreinigtem
Zustand auf Deponien zu entsorgen oder als Zusatzstoff einer
Schmelzkammerfeuerung eines Kohlekraftwerks zuzuführen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Zwischen
reinigung der keramischen Katalysatoren zu verbessern sowie
eine wirtschaftliche und ökologische Behandlung der ver
brauchten Katalysatoren zu ermöglichen.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist das eingangs genannte
Verfahren erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß zwi
schen den Katalysatoren und der umgebenden Atmosphäre Rela
tivschwingungen erzeugt werden, die die Staubablagerungen
von den Katalysatoren ablösen, und daß die abgelösten Staub
ablagerungen gesammelt und zur Entsorgung oder Weiterverwen
dung abtransportiert werden.
Auf diese Weise können die keramischen Katalysatoren in
einfacher und wirtschaftlicher Weise gereinigt werden.
Dies kann als Zwischenreinigung innerhalb der Stick
stoffoxid-Minderungsanlage erfolgen, wobei der vorrichtungs
technische Aufwand gering ist. Die intensive Reinigungswir
kung ermöglicht eine deutliche Verlängerung der gesamten
Standzeit der Katalysatoren. Das Sammeln der abgelösten
Staubablagerungen erfolgt in einem nachgeschalteten Elektro
filter.
Das Verfahren eignet sich gleichermaßen zum Behandeln
von verbrauchten keramischen Katalysatoren, die sich durch
eine Zwischenreinigung nicht mehr reaktivieren lassen. Die
Katalysatoren werden so intensiv gereinigt, daß ihr Material
nach anschließendem Vermahlen überall dort in der kerami
schen Industrie eingesetzt werden kann, wo die chemischen
Eigenschaften des Materials keine Rolle spielen. Der zur
Verfügung stehende Einsatzbereich ist sehr umfangreich. Das
hochwertige keramische Material läßt sich also erneut wirt
schaftlich nutzen und geht nicht ersatzlos verloren. Be
trachtet man, wie oben anhand des Kraftwerks Bergkamen A
dargestellt, die anfallenden Mengen, so wird der beträcht
liche Kostenvorteil augenfällig.
Die gesammelten abgelösten Staubablagerungen können auf
einer Deponie entsorgt oder einer Schmelzkammerfeuerung zu
geführt werden.
Die Relativschwingungen werden vorzugsweise als Gas
schwingungen in der umgebenden Atmosphäre der Katalysatoren
erzeugt. Dieses Verfahren eignet sich bevorzugt für die Zwi
schenreinigung eingebauter Katalysatoren, kann aber auch auf
die Behandlung verbrauchter Katalysatoren angewendet werden.
Im letztgenannten Fall erfolgt auf begrenztem Raum ein hoher
Energieeintrag mit entsprechend hoher Reinigungsleistung.
Ferner ist es besonders vorteilhaft, die Gasschwingun
gen im niederfrequenten Schallbereich, vorzugsweise im
Infraschallbereich zu erzeugen. Hier lassen sich mit
relativ geringem Energieaufwand relativ große Schwingungs
amplituden erzeugen. Die Gassäulen innerhalb der Katalysa
torelemente werden also entsprechend heftig bewegt. Im
übrigen breitet sich der Infraschall nach allen Richtung hin
gleichmäßig aus, so daß also ein hohes Maß an konstruktiver
Freiheit gewährt wird. Als bevorzugt haben sich Frequenzen
von ca. 25 Hz erwiesen. Es hat sich gezeigt, daß die ange
strebte Wirkung mit steigender Frequenz nachläßt, wobei
allerdings Frequenzen im Bereich von ca. 100 Hz durchaus
praktikabel sind. Der Resonanzbereich der Entstickungsanla
den liegt bei 60 bis 70 Hz und sollte selbstverständlich
vermieden werden.
Die Gasschwingungen werden vorteilhafterweise von einem
Schwingungsgeber erzeugt. In der Stickstoffoxid-Minderungs
anlage überlagern sie sich mit der Strömung des zu reinigen
den Gases.
Als Alternative wird in Weiterbildung der Erfindung
vorgeschlagen, die Katalysatoren mit mindestens einem pul
sierenden Gasstrom anzublasen. Dies entspricht der Arbeits
weise einer Sirene, wobei der Gasstrom als solcher in der
Lage ist, die Reinigungswirkung zu fördern.
Grundsätzlich kann unterschieden werden zwischen der
Reinigung der ausgebauten Katalysatorelemente und der peri
odischen Zwischenreinigung innerhalb der Entstickungsanlage.
Im erstgenannten Fall ergibt sich eine sehr intensive Reini
gungswirkung. Im letztgenannten Fall werden die noch nicht
fest auf den Katalysatorflächen abgelagerten Partikel ge
lockert und mit dem Gasstrom ausgetragen. Es handelt sich
also mehr um einen Vorgang der Reinhaltung als um eine in
tensive Reinigung, wie sie im Falle verbrauchter Katalysato
ren zur Anwendung kommt.
Es wurde gefunden, daß die niederfrequente Beschallung
von im Einsatz befindlichen Katalysatoren einen ganz beson
ders vorteilhaften Nebeneffekt mit sich bringt, nämlich eine
Steigerung der katalytischen Wirksamkeit. Dieser Effekt ist
darauf zurückzuführen, daß die laminare Grenzschicht an den
Katalysatorflächen aufgerissen und in eine turbulente Strö
mung umgewandelt wird. Dies geschieht unter der Wirkung der
Vibrationen der wandernden Gassäule. Außerdem werden die vom
Gas transportierten Partikel in die Grenzschicht hineinge
schleudert, wobei sie zu deren Verwirbelung beitragen. Ins
gesamt ergibt sich eine Beschleunigung der Stoffaustausch
vorgänge. Ammoniak und Stickoxide treffen mit höherer Rate
auf die Katalysatorflächen, so daß sich deren Effektivität
erhöht.
Die Erfindung macht sich diese Vorgänge zu Nutze und
schlägt vor, die Katalysatoren während ihres Einsatzes kon
tinuierlich zu beschallen. Dabei ist es besonders vorteil
haft, mit der kontinuierlichen Beschallung nach einer Mehr
zahl von periodischen Beschallung zu beginnen.
Sind die Katalysatoren frisch im Einsatz, so besteht
häufig keine Veranlassung, ihre Effektivität zu erhöhen.
Erst wenn die katalytische Wirksamkeit um ein bestimmtes Maß
abgesunken ist, beginnt man mit der Beschallung, und zwar
anfänglich mit einer periodischen Beschallung. Die dabei er
zielte Abreinigung läßt die katalytische Wirksamkeit wieder
ansteigen. Hat die Deaktivierung der Katalysatoren ein be
stimmtes Maß erreicht, bei dem die Reinigungswirkung alleine
nicht mehr genügt, so setzt die kontinuierliche Beschallung
ein. Die in ihrer Wirksamkeit lediglich geschädigten Berei
che der Katalysatorflächen erfahren eine so starke Steige
rung der Effektivität, daß sich die Standzeit der Katalysa
toren deutlich erhöht. Häufig läßt sich ein vorzeitiges Ab
schalten der Anlage bis zur nächsten Wartung hinausschieben.
In wesentlicher Weiterbildung der Erfindung wird ferner
vorgeschlagen, die Relativschwingungen durch Rütteln der Ka
talysatoren zu erzeugen. Diese Arbeitsweise eignet sich we
niger für die Zwischenreinigung der eingebauten Katalysato
ren, als vielmehr für die Behandlung verbrauchter Katalysa
toren vor deren Vermahlung und Weiterverarbeitung in der ke
ramischen Industrie.
Die verbrauchten Katalysatoren werden außerhalb der
Stickstoffoxid-Minderungsanlage behandelt, wobei es aus Um
weltschutzgründen vorteilhaft ist, die mit staubförmigen
Verunreinigungen beladene Umgebungsluft abzusaugen. Dabei
kann in Weiterbildung der Erfindung die abgesaugte Umge
bungsluft gereinigt werden, wobei die dabei anfallenden
staubförmigen Verunreinigungen den gesammelten Staubabla
gerungen bei deren Abtransport beigegeben werden. Es erfolgt
also eine komplette Entsorgung der aus den Katalysatoren
herausgerüttelten Verunreinigungen, wobei diese bevorzugt in
eine Schmelzkammerfeuerung eingegeben und und zu Granulat
eingeschmolzen werden können.
Besonders vorteilhaft ist es, die Katalysatoren modul
weise zu rütteln. Wenn die Katalysatoren aus den Modulen
herausgedrückt werden, sind sie also bereits gereinigt. Dies
war bisher nicht der Fall, so daß erhebliche Staubmengen
beim Auflösen der Module frei wurden.
Die eingangs genannte Vorrichtung zum Reinigen der Ka
talysatoren ist erfindungsgemäß gekennzeichnet durch
- - eine verschließbare Kammer,
- - einen innerhalb der Kammer angeordneten Siebboden,
- - einen innerhalb der Kammer unterhalb des Siebbodens ange ordneten ersten Förderer, der zu einer innerhalb der Kam mer angeordneten Übergabestation führt,
- - einen von der Übergabestation ausgehenden, gekapselten zweiten Förderer, der zu einem außerhalb der Kammer ange ordneten, auswechselbaren Aufnahmebehälter führt, und
- - einen innerhalb der Kammer angeordneten Vibrator, wobei der Siebboden schwingfähig gelagert ist, oder
- - einen innerhalb der Kammer angeordneten Infraschallgeber.
Diese Vorrichtung eignet sich ausschließlich für die
Behandlung verbraucht er Katalysatoren und deren Reinigung
als Vorstufe für die Vermahlung und die anschließende Abgabe
des keramischen Materials an die keramische Industrie.
Der Infraschallgeber kann als Schwingungsgeber ausge
bildet sein, oder aber als Sirene, die einen pulsierenden
Luftstrom erzeugt.
Die Kammer ist so bemessen, daß sie jeweils ein mit Ka
talysatoren bestücktes Modul aufnimmt. Dieses wird dabei
derart auf den schwingfähigen Siebboden aufgesetzt daß die
Strömungskanäle vertikal ausgerichtet sind. Am Modul oder am
Siebboden greift der vorzugsweise pneumatisch betriebene Vi
brator an. Durch das heftige Rütteln, das vorzugsweise mit
hoher Amplitude und geringer Frequenz durchgeführt wird,
fällt der Staub nach unten durch den Siebboden hindurch und
gelangt auf den ersten Förderer. Dieser transportiert ihn
zur Übergabestation, wo er gesammelt wird und vom zweiten
Förderer erfaßt werden kann. Der zweite Förderer ist gekap
selt und führt aus der Kammer heraus zu dem auswechselbaren
Aufnahmebehälter. Sobald dieser gefüllt ist, wird er ab
transportiert und durch einen leeren Aufnahmebehälter er
setzt.
Die Reinigungswirkung der Vorrichtung ist sehr intensiv
und schafft die Möglichkeit dafür, das Material der an
schließend vermahlenen Katalysatoren der Keramikindustrie
zuzuführen.
Als erster Förderer eignet sich besonders gut ein Band
förderer und als zweiter Förderer ein in einer Umhüllung ar
beitender Schneckenförderer. Die Kammer schützt die Atmo
sphäre gegen den aus den Katalysatoren herausgerüttelten
Staub. Das Innere der Kammer hingegen ist stark mit schwer
metallhaltigem, toxischem Staub belastet. Daher wird vorge
schlagen, an der Kammer ein mit einer Trenneinrichtung ver
bundenes Sauggebläse anzuordnen. Auf diese Weise wird die
staubbeladene Luft aus der Kammer abgesaugt und von den
Staubpartikeln gereinigt. Sofern die Trenneinrichtung, wie
es ferner vorteilhaft ist, bei geschlossener Kammer mit
ihrem Staubauslaß mit dem ersten Förderer in Verbindung
steht, kann der aus der Abluft stammende Staub mit dem durch
den Siebboden hindurchgefallenen Staub zusammengeführt und
gemeinsam mit diesem abgefördert und entsorgt werden.
In wesentlicher Weiterbildung der Erfindung wird vorge
schlagen, daß die Kammer eine horizontal verschiebbare Haube
aufweist. Zum Öffnen der Kammer wird die Haube zur Seite ge
schoben. Nach der Entnahme eines gereinigten Moduls und dem
Aufsetzen eines ungereinigt Moduls auf den Siebboden wird
die Haube wieder zurückgeschoben und die Kammer sodann ge
schlossen. Die Handhabung der Vorrichtung ist also sehr ein
fach.
Dabei ist es besonders vorteilhaft, die Trenneinrich
tung an der Haube zu befestigen. Sobald die Haube in ihre
Schließstellung geschoben worden ist, steht der Staubauslaß
der Trenneinrichtung automatisch mit dem ersten Förderer in
Verbindung.
Ferner ist es sehr vorteilhaft, die Vorrichtung mit ei
nem Fahrwerk zu versehen und dadurch einen mobilen Einsatz
zu ermöglichen. Damit besteht die Möglichkeit, die Katalysa
tormodule unmittelbar nach dem Ausbau aus der DeNox-Anlage
auf dem Gelände des jeweiligen Kraftwerks zu reinigen. Es
entfällt also die sonst notwendige staubdichte Verpackung
der Module.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines bevorzug
ten Ausführungsbeispiels einer Reinigungsvorrichtung im Zu
sammenhang mit der beiliegenden Zeichnung näher erläutert.
Die Zeichnung zeigt in:
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht einer Reini
gungsvorrichtung.
Die Vorrichtung weist ein Fahrwerk 1 auf und gestattet
daher einen mobilen Einsatz.
Kernstück der Vorrichtung ist eine Kammer 2, die einen
schwingfähig gelagerten Siebboden 3 sowie unterhalb des
Siebbodens einen ersten Förderer 4 in Form eines Förderban
des enthält. Auf den Siebboden 3 ist ein Modul 5 aufgesetzt,
bestehend aus einer Mehrzahl verbrauchter keramischer Kata
lysatoren, deren Strömungskanäle vertikal ausgerichtet sind.
Am Modul 5 greift ein pneumatisch betätigter Vibrator 6 an,
der von einem Kompressor 7 gespeist wird.
Bei geschlossener Kammer 2 führt eine Betätigung des
Vibrators 6 zu heftigen Rüttelbewegungen des Moduls 5. Dabei
fällt der toxische Staub durch den Siebboden 3 hindurch auf
den ersten Förderer 4 und wird von diesem zu einer Übergabe
station 8 transportiert. Ein gekapselter zweiter Förderer 9,
im vorliegenden Falle ein Schneckenförderer, entnimmt den
Staub aus der Übergabestation 8 und transportiert ihn in ei
nen Aufnahmebehälter 10. Ist dieser gefüllt, wird er gegen
einen leeren Aufnahmebehälter ausgetauscht.
Die Kammer 2 weist eine Haube 11 auf, die in horizonta
ler Richtung verschieblich ist. In Fig. 1 nimmt die Haube 11
ihre nach rechts verschobene Position ein, in der die Kammer
2 geöffnet ist. Zum Schließen der Kammer 2 wird die Haube 11
nach links verschoben, wie es in strichpunktierten Linien
angedeutet ist.
An der Haube 11 ist ein Sauggebläse 12 mit einer Trenn
einrichtung 13 befestigt. Die Trenneinrichtung 13 ist im
vorliegenden Fall als Zyklon mit einem nach unten gerichte
ten und abgewinkelten Staubauslaß 14 ausgebildet. Während
des Betriebes fördert das Sauggebläse 12 die mit toxischem
Staub beladene Luft aus der Kammer 2 durch die Trenneinrich
tung 13, wobei sich deren Staubauslaß 14 oberhalb des ersten
Förderers 4 befindet.
Die Vorrichtung gestattet eine gleichzeitige und sorg
fältige Reinigung sämtlicher Katalysatoren, die das Modul
enthält. Die Katalysatoren werden anschließend aus dem Modul
herausgedrückt, wobei keine Staubbelastung der Umgebung zu
befürchten ist. Sodann werden die Katalysatoren vermahlen.
Der Reinheitsgrad des keramischen Materials genügt den An
forderungen der keramischen Industrie überall dort, wo die
chemischen Eigenschaften keine Rolle spielen und vor allem
keine aktiven katalytischen Eigenschaften erforderlich sind.
Das Material kann also einer sinnvollen und wirtschaftlichen
Weiterverwendung zugeführt werden.
Im Rahmen der Erfindung sind durchaus Abwandlungsmög
lichkeiten gegeben. So kann die Kammer anstelle der Haube
mit einem Klappdeckel versehen sein, der das Ein- und Ausla
den eines Moduls gestattet. Als Trenneinrichtung kommen auch
abreinigbare Filter infrage. Ferner können die beiden Förde
rer anders gestaltet sein. Für die Erzeugung der Rüttelbewe
gung hat es sich als vorteilhaft erwiesen, den Vibrator am
Modul angreifen zu lassen. Möglich ist es jedoch auch, die
Rüttelbewegung in den Siebboden einzuleiten, wobei das Modul
dann mit letzterem fest verbunden ist.
Anstelle der Rüttelbewegung kann auch mit Infraschall
gearbeitet werden. Dabei wird der Vibrator durch einen In
fraschallgeber ersetzt. Ferner entfällt die Notwendigkeit,
den Siebboden schwingfähig zu lagern. Der Infraschallgeber
arbeitet mit einer Frequenz von ca. 25 Hz.
Als Infraschallgeber kommt ein Schwingungsgeber oder
aber auch eine Infraschall-Sirene in Frage.
Derartige Infraschallgeber lassen sich ferner in Stick
stoffoxid-Minderungsanlagen anordnen, um Zwischenreinigungen
der Katalysatoren durchzuführen
Claims (20)
1. Verfahren zum Behandeln von durch Staubablagerungen
verunreinigten keramischen Bauteilen, insbesondere von ver
unreinigten keramischen Entstickungskatalysatoren,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen den Katalysatoren und der umgebenden Atmo
sphäre Relativschwingungen erzeugt werden, die die Staubab
lagerungen von den Katalysatoren ablösen, und daß die abge
lösten Staubablagerungen gesammelt und zur Entsorgung oder
Weiterverwertung abtransportiert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Relativschwingungen als Gasschwingungen in der umge
benden Atmosphäre erzeugt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Gasschwingungen im niederfrequenten Schallbereich,
vorzugsweise im Infraschallbereich erzeugt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Gasschwingungen von einem Schwingungsgeber
erzeugt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Katalysatoren mit mindestens einem pulsie
renden Gasstrom angeblasen werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Katalysatoren während ihres
Einsatzes kontinuierlich beschallt werden.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß mit der kontinuierlichen Beschallung nach einer Mehrzahl
von periodischen Beschallungen begonnen wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Relativschwingungen durch Rütteln der Katalysatoren
erzeugt werden.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die mit staubförmigen Verunreinigungen beladene
Umgebungsluft abgesaugt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die abgesaugte Umgebungsluft gereinigt wird und daß die
dabei anfallenden staubförmigen Verunreinigungen den gesam
melten abgelösten Staubablagerungen bei deren Abtransport
beigegeben werden.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die Katalysatoren modulweise
behandelt werden.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß die Katalysatoren nach ihrer
Reinigung vermahlen werden und daß das vermahlene keramische
Material als Rohstoff der Keramikindustrie zugeführt wird.
13. Vorrichtung zum Reinigen von durch Staubablagerun
gen verunreinigten keramischen Bauteilen, insbesondere von
verunreinigten keramischen Entstickungskatalysatoren,
gekennzeichnet durch
- - eine verschließbare Kammer (2),
- - einen innerhalb der Kammer (2) angeordneten Siebboden (3),
- - einen innerhalb der Kammer (2) unterhalb des Siebbo dens (3) angeordneten ersten Förderer (4), der zu einer innerhalb der Kammer angeordneten Übergabestation (8) führt,
- - einen von der Übergabestation (8) ausgehenden, gekap selten zweiten Förderer (9), der zu einem außerhalb der Kam mer (2) angeordneten, auswechselbaren Aufnahmebehälter (10) führt, und
- - einen innerhalb der Kammer angeordneten Vibrator (6), wobei der Siebboden schwingfähig gelagert ist, oder
- - einen innerhalb der Kammer (2) angeordneten Infrar schallgeber.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeich
net, daß der erste Förderer (4) als Bandförderer ausgebildet
ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 13 oder 14, dadurch ge
kennzeichnet, daß der zweite Förderer (9) als Schneckenför
derer ausgebildet ist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 15, da
durch gekennzeichnet, daß an der Kammer (2) ein mit einer
Trenneinrichtung (13) verbundenes Sauggebläse (12) angeord
net ist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeich
net, daß die Trenneinrichtung (13) bei geschlossener Kammer
(2) mit ihrem Staubauslaß (14) mit dem ersten Förderer (4)
in Verbindung steht.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 17, da
durch gekennzeichnet, daß die Kammer (2) eine horizontal
verschiebbare Haube (11) aufweist.
19. Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeich
net, daß die Trenneinrichtung (13) an der Haube (11) be
festigt ist.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 19, ge
kennzeichnet durch ein einen mobilen Einsatz ermöglichendes
Fahrwerk (1).
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