DE19804048A1 - Solaranlage zur Wärmeerzeugung - Google Patents
Solaranlage zur WärmeerzeugungInfo
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F24—HEATING; RANGES; VENTILATING
- F24S—SOLAR HEAT COLLECTORS; SOLAR HEAT SYSTEMS
- F24S40/00—Safety or protection arrangements of solar heat collectors; Preventing malfunction of solar heat collectors
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F24—HEATING; RANGES; VENTILATING
- F24S—SOLAR HEAT COLLECTORS; SOLAR HEAT SYSTEMS
- F24S40/00—Safety or protection arrangements of solar heat collectors; Preventing malfunction of solar heat collectors
- F24S40/60—Arrangements for draining the working fluid
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- Y02E10/40—Solar thermal energy, e.g. solar towers
Description
Die Erfindung betrifft eine Solaranlage, die an ein konventionelles Heizsy
stem zur Unterstützung der Brauchwassererwärmung und/oder Wärmeträ
gererhitzung koppelbar ist. Die Solaranlage weist einen fluiddurchström
baren Kollektor zur Erwärmung des Wärmeträgers mittels Sonnenein
strahlung, eine Vorrichtung zur Umwälzung des Wärmeträgers im Kol
lektorkreislauf, eine Steuerung zur Regelung der Solaranlage und Rohr
leitungen zur Verbindung der einzelnen Anlagekomponenten auf.
Da ein Großteil des Kollektorkreislaufes, insbesondere der Sonnenkol
lektor selbst, an der Außenseite von Gebäuden angebracht ist, müssen je
nach klimatischen Gegebenheiten besondere Maßnahmen zur Frostsiche
rung der Solaranlage getroffen werden. Soll ein Wärmeträger auf Wasser
basis in dem Kollektorkreislauf verwendet werden, so muß dem Grund
stoff Wasser ein Frostschutzmittel, beispielsweise Glykol, beigemengt
werden, um ein Einfrieren des Wärmeträgers und die damit verbundene
Beschädigung des Kollektorkreislaufes sicher auszuschließen. Da im
Kollektorkreislauf als Wärmeträger somit kein reines Wasser, sondern ein
Wasser-Frostschutz-Gemisch verwendet wird, ist es zwingend erforder
lich, den Kollektorkreislauf als geschlossenen Stoffkreislauf auszuführen
und ein Überströmen des Wärmeträgers aus dem Kollektorkreislauf in den
Heizmittelkreislauf auszuschließen. Ansonsten gelangt das Frostschutz
mittel in den normalen Heizmittelkreislauf, was unerwünscht ist und
insbesondere bei der Brauchwassererwärmung wegen der Gesundheitsge
fährdung des Menschen durch Frostschutzmittel, in keinem Fall hinnehm
bar ist.
Bei herkömmlichen Solaranlagen wird deshalb die im Kollektorkreislauf
erzeugte Wärmeenergie über einen Wärmetauscher in den Heizmittel
kreislauf, in dem das Brauchwasser und/oder das Heizmittel zur Versor
gung der Heizkörper zirkuliert, eingekoppelt. In dem Wärmetauscher
findet lediglich ein Energieaustausch zwischen dem Kollektorkreislauf und
dem Heizmittelkreislauf statt und kein Stoffaustausch zwischen den beiden
Wärmeträgerkreisläufen.
Nachteilig bei der Verwendung eines Wasser-Frostschutzmittel-Gemischs
als Wärmeträger im Kollektorkreislauf und der Einkopplung der im
Kollektorkreislauf erzeugten Energie in den Heizmittelkreislauf über einen
Wärmetauscher ist es, daß im Wärmetauscher erhebliche Energieverluste
anfallen, und zur Umwälzung der beiden Kreisläufe ständig zwei getrennte
Pumpen betrieben werden müssen. Wegen der schlechteren Wärmeaufnah
me und -abgabe des Wasser-Frostschutzmittel-Gemischs ist eine größere
Dimensionierung der Leitungen und Pumpleistungen erforderlich und
durch die geringere Viskosität dieses Gemisches folgen schlechtere
Fördereigenschaften der Pumpe und Undichtigkeiten an Buchsen und
Dichtungen. Zudem besteht die Gefahr von Verklebungen in Ventilen
durch das Wasser-Frostschutzmittel-Gemisch. Soll der Wärmeträger in
dem Kollektorkreislauf gewechselt werden, so müssen größere Mengen
des Frostschutzgemisches umweltverträglich entsorgt werden. Dies wirft
insbesondere bei Störfällen Probleme auf, wenn das Frostschutzgemisch
unkontrolliert austritt.
Insgesamt bedürfen derartige Solaranlagen eines hohen Wartungsaufwan
des und haben erhebliche Energieverluste durch den Einsatz eines Wär
metauschers und durch die Beimengung von Frostschutzmittel zu dem
Wärmeträger Wasser.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, eine Solaranlage zu
schaffen, die ohne Frostschutzmittel im Kollektorkreislauf betrieben
werden kann und bei der das Einfrieren des Kollektors ausgeschlossen ist.
Diese Aufgabe wird durch eine Solaranlage mit den Merkmalen des
Anspruchs 1 gelöst.
Vorzugswürdige Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der
Unteransprüche.
Bei der vorgeschlagenen Solaranlage kann der Wärmeträger, insbesondere
Wasser, aus dem Kollektorkreislauf über zumindest zwei Absperrventile in
den konventionellen Heizmittelkreislauf überströmen. Im Ergebnis werden
also beide Kreisläufe mit dem selben Wärmeträger betrieben. Verluste
durch den Wärmeaustausch zwischen den Kreisläufen über einen Wärme
tauscher sind damit ausgeschlossen. Im Kollektorkreislauf, vorzugswürdig
an der relativ tiefsten Stelle im Kollektorkreislauf, ist ein schaltbares
Entleerungsventil angeordnet, mit dem durch Öffnen des Entleerungsven
tils der Kollektorkreislauf belüftet werden kann. Ein Temperatursensor
überwacht die Temperatur in dem belüfteten oder befüllten Kollektor
kreislauf und gibt diese beispielsweise Information an die Steuerung der
Anlage weiter. Sobald durch einen der Temperatursensoren das Unter
schreiten einer vorgegebenen Referenztemperatur, beispielsweise einer
Temperatur kurz überhalb des Gefrierpunkts von Wasser, ausgegeben
wird, kann das Entleerungsventil geöffnet werden, wodurch der Kollek
torkreislauf belüftet wird, und die Absperrventile zum Heizmittelkreislauf
geschlossen werden. Im Ergebnis bedeutet dies, daß die Temperatur im
Kollektorkreislauf überwacht wird und bei Unterschreitung einer Tempe
ratur, bei der die Gefahr des Einfrierens des Wärmeträgers im Kollektor
kreislauf besteht, der Kollektorkreislauf belüftet werden kann. Ein Ein
frieren des Wärmeträgers in dem Kollektorkreislauf ist damit ausschließ
bar. Sobald der Kollektorkreislauf belüftet wird, kann der Heizmittel
kreislauf von dem Kollektorkreislauf getrennt werden und bleibt somit
weiterhin funktionsfähig. Sobald die Temperatur im Kollektorkreislauf
wieder über die Referenztemperatur ansteigt, muß der Kollektorkreislauf
entweder manuell oder vorzugswürdig automatisch entlüftet werden und
kann anschließend wieder an den Heizmittelkreislauf angekoppelt werden.
Die Belüftung der Anlage durch öffnen des Entleerungsventils und das
Schließen der Absperrventile kann erfindungsgemäß manuell durch den
Betreiber erfolgen. Um die Anlage auch bei längerer Abwesenheit des
Betreibers wirksam gegen Frost zu schützen, ist es jedoch vorzugswürdig,
wenn beim Unterschreiten der Referenztemperatur im Kollektorkreislauf
das Entleerungsventil und die Absperrventile von der Anlagensteuerung
automatisch geöffnet bzw. geschlossen werden. Die Anlage ist damit im
wesentlichen unabhängig von der Überwachung durch den Betreiber.
Um die Anlage gegen die Beschädigung durch Frost auch beim Ausfall der
Anlagensteuerung wegen Stromausfall wirksam zu schützen und dabei den
Heizmittelkreislauf in Funktion zu halten, sollten die Absperrventile
zwischen dem Kollektorkreislauf und dem konventionellen Heizmittel
kreislauf stromlos geschlossen und das Entleerungsventil im Kollektor
kreislauf stromlos geöffnet sein. Fällt die Anlagensteuerung durch Strom
ausfall aus, so öffnet sich automatisch das Entleerungsventil und belüftet
den Kollektorkreislauf, womit dieser dann nicht mehr einfrieren kann.
Zugleich schließen automatisch die Absperrventile zwischen dem Kollek
torkreislauf und dem konventionellen Heizmittelkreislauf und sorgen
damit dafür, daß der konventionelle Heizmittelkreislauf in Funktion bleibt.
Da der Kollektorkreislauf erfindungsgemäß nicht als geschlossener Kreis
lauf ausgeführt ist, sollte er durch einen Bypass kurzgeschlossen werden
können, um eine Umwälzung des Wärmeträgers im Kollektorkreislauf zu
ermöglichen. Um nach Möglichkeit alle Bereiche des Kollektorkreislaufes
im kurzgeschlossenen Zustand umwälzen zu können, sollte der Bypass
vorzugswürdig zwischen den beiden Absperrventilen zum Heizmittel
kreislauf angeordnet sein. Durch den Bypass wird es ermöglicht, beim
Anfahren des Kollektorkreislaufes den Wärmeträger bei geschlossenen
Absperrventilen so lange im Kollektorkreislauf umzuwälzen, bis er eine
Temperatur erreicht hat, die in etwa der Temperatur des Wärmeträgers im
Heizmittelkreislauf entspricht. Erst beim Erreichen dieser Referenztempe
ratur wird der Bypass geschlossen und zugleich die Absperrventile zwi
schen dem Kollektorkreislauf und dem Heizmittelkreislauf geöffnet, womit
die beiden Kreisläufe vereinigt werden.
Als Absperrventile zwischen den Kreisläufen können alle Arten von
Ventilen eingesetzt werden, die gemäß der Funktion der Anlage von der
Steuerung oder dem Betreiber ansteuerbar sind. Das Absperrventil zwi
schen dem Vorlauf des Kollektorkreislaufs und dem konventionellen
Heizmittelkreislauf, d. h. das Absperrventil das von dem Wärmeträger aus
dem konventionellen Heizmittelkreislauf kommend in den Kollektorkreis
lauf überströmend durchströmt wird, sollte vorzugswürdig als elektrisch
schaltbares 3-Wege-Regelventil ausgestaltet sein. Derartige an sich
bekannte Regelventile können durch entsprechende Steuerspannungen
verstellt werden. Wird das Regelventil in einer 3-Wege-Ausführung
eingesetzt, so kann an das Ventil der konventionelle Heizmittelkreislauf,
der Vorlauf des Kollektorkreislaufs und der Bypass des Kollektorkreis
laufs angeschlossen werden. Durch entsprechende Verstellung des
3-Wege-Ventils kann dann zwischen Überströmbetrieb und kurzgeschlosse
nem Bypassbetrieb umgeschaltet werden.
Das Absperrventil am Rücklauf des Kollektorkreislaufs, d. h. das Ab
sperrventil, das von dem Wärmeträger aus dem Kollektorkreislauf kom
mend in den konventionellen Heizmittelkreislauf überströmend durch
strömt wird, muß lediglich dafür sorgen, daß kein Wärmeträger aus dem
konventionellen Heizmittelkreislauf in Richtung des Kollektorkreislaufs
überströmen kann. Zur Erreichung dieser Funktion kann selbstverständlich
ein elektrisch schaltbares Regelventil, das von der Steuerung ansteuerbar
ist, eingesetzt werden. Kostengünstiger und ausreichend für die Funktion
der Anlage ist es jedoch, wenn das Absperrventil an dieser Stelle als
mechanisch wirkender Rückflußverhinderer ausgestaltet ist. Derartige
Rückflußverhinderer können lediglich in einer Richtung von einem Fluid
durchströmt werden. Der Rückflußverhinderer ist so zwischen Kollektor
kreislauf und konventionellem Heizmittelkreislauf einzubauen, daß der
Wärmeträger allein aus dem Kollektorkreislauf kommend in den konven
tionellen Heizmittelkreislauf überströmen kann. In der Gegenrichtung
sperrt der Rückflußverhinderer und schließt somit das Überströmen von
Wärmeträger aus dem konventionellen Heizmittelkreislauf in den Kollek
torkreislauf an dieser Stelle aus.
Das Absperrventil zwischen Kollektorkreislaufs und dem konventionellen
Heizmittelkreislauf kann auch als kombiniertes Ventil ausgestaltet sein,
das ein elektrisch schaltbares 3-Wege-Regelventil und einen mechanisch
wirkenden Rückflußverhinderer aufweist. Durch diese Maßnahme wird
eine vorteilhafte Funktionsintegration in einem kombinierten Bauteil
erreicht.
Erfindungsgemäß wird der Kollektorkreislauf der Anlage beim Unter
schreiten einer Referenztemperatur belüftet, um ein Einfrieren des Kol
lektorkreislaufs zu verhindern. Steigt die Außentemperatur danach auf ein
Niveau oberhalb der Referenztemperatur an, so muß der Kollektorkreis
lauf zur Nutzung der Sonnenenergie wieder entlüftet werden. Vor der
Entlüftung des Kollektorkreislaufes müssen sich alle Bauteile des Kollek
torkreislaufes so weit erwärmt haben, daß ein Einfrieren des Wärmeträ
gers überall im Kollektorkreislauf ausgeschlossen ist. Naturgemäß er
wärmt sich der Sonnenkollektor infolge der Sonneneinstrahlung sehr viel
schneller als die anderen Teile des Kollektorkreislaufs. Um die im Son
nenkollektor anfallende Wärmeenergie zur möglichst schnellen und
gleichmäßigen Erwärmung des gesamten Kollektorkreislaufs zu nutzen,
sollte eine Luftpumpe im Kollektorkreislauf zuschaltbar sein, mit der Luft
im Kollektorkreislauf umgewälzt oder durchgepumpt werden kann. Die
eingeförderte Luft kann aus dem Innenbereich des Gebäudes, insbesondere
aus dem Bereich des Heizungskellers, entnommen werden, wodurch dem
Kollektorkreislauf zusätzlich Wärmeenergie zugeführt wird. Wird in dieser
Art erwärmte Luft aus einer externen Quelle permanent zugeführt, muß
die Luft nach der Durchströmung des Kollektorkreislaufs an dem Entlüf
tungsventil wiederum ausströmen können. Wird keine erwärmte Luft
zugeführt, ist es vorteilhaft, die Luft in dem kurzgeschlossenem Kollek
torkreislauf zirkulieren zu lassen und die in dem Sonnenkollektor vor
handene Strahlungsenergie zur Erwärmung des Kollektorkreislaufs zu
nutzen.
In dem Kollektorkreislauf sollte ein Mikroblasenluftabscheider angeordnet
sein. Da der Kollektorkreislauf erfindungsgemäß regelmäßig be- und
entlüftet wird, tritt häufig Sauerstoff in den Kollektorkreislauf ein und
kann sich dort in dem Wärmeträger lösen. Da im Wärmeträger gelöster
Sauerstoff beim Betrieb einer Heizanlage unerwünscht ist, sollte der
gelöste Sauerstoff nach jedem Entlüften des Kollektorkreislaufs vor dem
Öffnen der Absperrventile zu dem konventionellen Heizmittelkreislauf aus
dem Wärmeträger weitgehend entfernt werden. Dies kann in einem an sich
bekannten Mikroblasenluftabscheidern geschehen. Nach der Entlüftung
des Kollektorkreislaufes wird vor dem Öffnen der Absperrventile zum
konventionellen Heizmittelkreislauf der Wärmeträger im Bypassbetrieb des
Kollektorkreislaufs umgewälzt. Bei dieser Umwälzung durchströmt der
Wärmeträger im Kollektorkreislauf den Mikroblasenluftabscheider, wo
durch der im Wärmeträger gelöste Sauerstoff entfernt wird.
Um den Kollektorkreislauf beim Öffnen des Entlüftungsventils schnell und
vollständig belüften zu können, sollte im Kollektorkreislauf ein Schwim
merentlüfter angeordnet sein. Dieser Schwimmerentlüfter sorgt dafür, daß
beim Ablassen des Wärmeträgers durch das Entleerungsventil Luft durch
den Schwimmerentlüfter in den Kollektor nachströmen kann, wodurch der
Entleerungsprozeß unterstützt wird. Grundsätzlich kann diese Belüf
tungsfunktion durch jede Art von Ventil erfüllt werden. Vorteilhaft bei
dem Schwimmerentlüfter ist es, daß sich dieser beim Befüllen des Kol
lektorkreislaufs mit dem Wärmeträger ohne Ansteuerung durch die Anla
gensteuerung automatisch verschließt.
Zum Ausgleich der thermischen Ausdehnung des Wärmeträgers können in
der Anlage konventionelle Druckausdehngefäße eingesetzt werden. Da
jedoch die in dem Gesamtkreislauf zirkulierende Menge von Wärmeträger
durch die Zu- bzw. Abschaltung des Kollektorkreislaufs in einem großen
Bereich schwankt, wären sehr große Druckausdehngefäße notwendig. Es
ist deshalb vorteilhafter, in der Heizungsanlage ein druckloses Aus
gleichsgefäß, in dem ausreichend Wärmeträger drucklos gespeichert
werden kann, vorzusehen. Dieses Ausgleichsgefäß kann insbesondere
unterhalb des Entleerungsventils des Kollektorkreislaufs angeordnet sein,
um dort die aus dem Kollektorkreislauf beim Belüften ausströmende
Wärmeträgerflüssigkeit aufzunehmen. Die Druckerhöhung in dem Hei
zungskreislauf erfolgt durch eine Druckerhöhungspumpe, die zwischen das
Ausgleichsgefäß und dem konventionellen Heizmittelkreislauf geschaltet
werden kann. Sobald der Druck in dem Heizmittelkreislauf unterhalb eines
Referenzwertes fällt, wird der Wärmeträger durch die Druckerhöhungs
pumpe nachgefördert, bis der Druck einen vordefinierten Sollwert er
reicht. Außerdem ist in dem konventionellen Heizmittelkreislauf und/oder
dem Kollektorkreislauf ein Sicherheitsventil zur Druckbegrenzung einge
baut.
Steigt der Druck in einem Kreislauf durch thermische Ausdehnung des
Wärmeträgers und übersteigt einen Referenzwert, wird das Sicherheits
ventil geöffnet und es strömt so lange Wärmeträgerflüssigkeit aus, bis der
Druck in dem Kreislauf unter den vordefinierten Referenzwert fällt. Der
Auslauf des Sicherheitsventils sollte vorzugswürdig in das Ausgleichsge
fäß eingeleitet werden, um die ausströmende Wärmeträgerflüssigkeit
aufzufangen.
Da das Ausgleichsgefäß im wesentlichen drucklos gegenüber der Umge
bungsatmosphäre sein soll, kann es nicht luftdicht gegenüber der Umge
bungsatmosphäre abgesperrt werden. Damit steht Luftsauerstoff in dem
Ausgleichsgefäß für organische Umsetzungen zur Verfügung. Deshalb
besteht die Gefahr, daß durch den Luftsauerstoff Fäulnisprozesse oder das
Wachstum von Algen oder Mikroorganismen in dem Wärmeträger ermög
licht wird. Solch ein Wachstum ist unerwünscht, da Ventile und Leitungen
der Kreisläufe durch die entsprechenden Wachstumsprodukte verstopft
werden könnten. Deshalb sollte nach der Befüllung des Ausgleichsgefäßes
mit Wärmeträger eine gewisse Menge Öl zum Luftabschluß des Wärmeträ
gers in das Ausgleichsgefäß eingebracht werden. Da das Öl leichter als der
Wärmeträger ist, schwimmt es auf dem Wärmeträger und bewirkt dadurch
den Luftabschluß des Wärmeträgers. Damit ist zugleich gewährleistet, daß
das Öl nicht mit dem Wärmeträger in den Heizmittelkreislauf eingetragen
wird. Vorzugswürdig sollte ein toxisch unbedenkliches Öl, beispielsweise
ein lange haltbares Speiseöl verwendet werden. Sollte durch die unge
wollte vollständige Entleerung des Ausgleichsgefäßes Öl in den Heizmit
telkreislauf eingetragen werden, beispielsweise wenn zu wenig Wärmeträ
ger im Ausgleichsgefäß vorhanden ist, muß nicht der komplette Heizmit
telkreislauf entleert werden, da Öl in den, wie hier vorhandenen, geringen
und ungiftigen Mengen gesundheitlich unbedenklich ist.
Erfindungsgemäß ist es ausreichend, lediglich an einer Stelle des Kollek
torkreislaufs die Temperatur zu messen und die Be- bzw. Entlüftung des
Kollektorkreislaufs in Abhängigkeit von dieser Temperatur zu steuern.
Vorteilhaft ist es jedoch, Temperatursensoren am oder im Kollektor,
sowie am oder im Rücklauf des Kollektorkreislaufs anzuordnen. Sobald
der Temperatursensor am oder im Kollektor die Überschreitung einer
Referenztemperatur im belüfteten Kollektor anzeigt, kann Luft durch den
Kollektorkreislauf gepumpt werden, um diesen möglichst schnell und
gleichmäßig zu erwärmen. Überschreitet die Temperatur auch am Ort des
zweiten Temperatursensors im oder am Rücklauf des Kollektorkreislaufs
infolge dieser Erwärmung eine weitere Referenztemperatur, so kann mit
der Entlüftung des Kollektorkreislaufs durch zufördern von Wärmeträger
flüssigkeit begonnen werden.
Die erfindungsgemäße Ansteuerung der Absperr- und Entlüftungsventile
kann in die normale Anlagensteuerung integriert werden. Da jedoch die
fehlerhafte Ansteuerung insbesondere des Entlüftungsventils zu einer
schwerwiegenden Beschädigung der Anlage im Falle von Frost führen
kann, sollte bei der Verkabelung der Anlage zwischen das elektrisch
schaltbare Entleerungsventil und das elektrisch schaltbare Absperrventil
am Vorlauf des Kollektorkreislaufs einerseits und die Anlagenregelung
andererseits ein unabhängiges Sicherheitsrelais geschaltet sein. Als Ein
gangswerte werden die von den Temperaturfühlern gemessenen Tempera
turen im Kollektorkreislauf in das Sicherheitsventil eingespeist. Als
Ausgangsgrößen werden von dem Sicherheitsrelais nur das Entleerungs
ventil und das Absperrventil im Vorlauf des Kollektorkreislaufs geschal
tet. Sobald die Temperatur an den Temperaturfühlern unterhalb des
Referenzwertes fällt oder der Strom ausfällt, löst sich das Sicherheitsre
lais und das spannungslose Entleerungsventil öffnet sich und das span
nungslose Absperrventil schließt sich unabhängig vom Zustand der sonsti
gen Anlagenregelung.
Die Betriebssicherheit der Anlage kann noch weiter erhöht werden, wenn
zur Ansteuerung des Sicherheitsrelais Temperatursensoren am oder im
Kollektor und/oder am oder im Rücklauf des Kollektorkreislaufs angeord
net sind, die von den Temperatursensoren der sonstigen Regelung unab
hängig sind. Im Ergebnis wird die Temperatur an diesen Stellen dann von
zwei unabhängig voneinander funktionierenden Temperatursensoren
gemessen. Tritt bei einem der Temperatursensoren eine Fehlfunktion auf,
so werden in der Anlagensteuerung und in dem Sicherheitsrelais unter
schiedliche Temperaturen angezeigt. Sobald eine solche Differenztempe
ratur vorliegt, kann eine Warnmeldung durch die Anlagensteuerung
ausgegeben werden und der Kollektorkreislauf vorsichtshalber entlüftet
werden.
Die Einkoppelung von Wärmeenergie aus dem Sonnenkollektor in den
konventionellen Heizmittelkreislauf ist nur dann sinnvoll möglich, wenn
die Temperatur des Wärmeträgers in dem Kollektorkreislauf zumindest
etwas höher ist als die Temperatur des Wärmeträgers im Speicher des
konventionellen Heizsystems. Die Solaranlage sollte deshalb so betrieben
werden, daß bei einer Temperaturdifferenz von größer ΔT zwischen der
Temperatur des Rücklaufs des Kollektorkreislaufs und der Temperatur im
Speicher des konventionellen Heizsystems die Absperrventile zwischen
den Kreisläufen geöffnet werden. Dann strömen die Wärmeträger aus
beiden Kreisläufen ineinander über und bilden einen Gesamtkreislauf,
wodurch die Wärmeenergie aus dem Sonnenkollektor in das konventio
nelle Heizsystem eingekoppelt wird. Sobald die Temperaturdifferenz
zwischen der Temperatur des Kollektorkreislaufs und der Temperatur im
Speicher des konventionellen Heizsystems kleiner als ΔT ist, werden die
Absperrventile geschlossen, da dann eine Einkopplung von Wärmeenergie
aus dem Kollektorkreislauf im wesentlichen nicht mehr möglich ist. Nach
dem Schließen der Absperrventile wird der Kollektorkreislauf im Bypass
betrieb gefahren und der Wärmeträger im kurzgeschlossenen Kollektor
kreislauf so lange umgewälzt, bis die Temperatur am Rücklauf des Kol
lektorkreislaufs wieder so weit angestiegen ist, daß eine Temperaturdiffe
renz von größer ΔT gegenüber der Temperatur im Speicher des konven
tionellen Heizsystems vorliegt, woraufhin die Absperrventile wiederum
geöffnet werden.
Um ein ständiges Umschalten der Absperrventile bei langen Solarleitungen
und geringer Sonneneinstrahlung zu vermeiden, sollte die Umschaltung
vom Bypassbetrieb auf Überströmbetrieb und umgekehrt nicht jeweils bei
genau der Temperaturdifferenz ΔT erfolgen, sondern erst beim Vorliegen
einer Differenztemperatur von ΔT plus/minus der Schalthysterese hT.
Beispielsweise kann als Temperaturdifferenz ΔT eine Temperatur von 4°
Celsius und als Schalthysterese hT ein Wert von 3° Celsius eingestellt
werden. Im Ergebnis würde dann bei einer Temperaturdifferenz zwischen
dem Kollektorkreislauf und der Temperatur im Speicher des konventio
nellen Heizsystems von 7° Celsius von Bypassbetrieb auf Überströmbe
trieb durch Öffnen der Absperrventile umgeschaltet werden. Fällt die
Temperaturdifferenz auf einen Wert von 1° Celsius, wird durch Schließen
der Absperrventile von Überströmbetrieb auf Bypassbetrieb umgeschaltet,
der so lange beibehalten wird, bis erneut eine Temperaturdifferenz von
7° Celsius vorhanden ist.
Die Befüllung der Solaranlage beim Anfahren des Kollektorkreislaufs
sollte sich vorzugswürdig in folgenden Schritten vollziehen: Im belüfteten
Zustand des Kollektorkreislaufs ist das Entlüftungsventil geöffnet, die
Absperrventile zum konventionellen Heizmittelkreislauf sind geschlossen
und der Kollektorkreislauf ist durch einen Bypass zwischen den beiden
Absperrventilen kurzgeschlossen.
Nachdem der Temperaturfühler im Kollektor eine Temperatur größer als
die Referenztemperatur T1 ausgegeben hat, die anzeigt, daß ausreichend
Sonne ein strahlt, wird eine Luftpumpe im Kollektorkreislauf eingeschaltet,
die Luft durch den Kollektorkreislauf fördert. Durch diese Luft, die
entweder in dem Kollektorkreislauf umgewälzt werden kann oder aus der
Umgebungsatmosphäre nachgefördert wird, wird der gesamte Kollektor
kreislauf auf ein gleichmäßiges Temperaturniveau erwärmt.
Sobald ein zweiter Temperaturfühler im Kollektorkreislauf eine Tempera
tur größer als die Referenztemperatur T2 mißt, die als Maß dafür gilt, daß
der gesamte Kollektorkreislauf so weit erwärmt ist, daß ein Einfrieren des
Wärmeträgers sicher ausgeschlossen ist, wird die Luftpumpe abgeschaltet
und das Absperrventil am Vorlauf des Kollektors für die Zeit t1 geöffnet.
Durch den Überdruck im konventionellen Heizmittelkreislauf wird der
Kollektorkreislauf mit dem Wärmeträger befüllt und im Kollektorkreislauf
vorhandene Luft kann am geöffneten Entlüftungsventil ausströmen. Nach
einer Verzögerungszeit t2, die zumindest etwas kürzer ist als die Öff
nungszeit des Absperrventils t1, wird das Entlüftungsventil geschlossen.
Innerhalb der Verzögerungszeit t2 muß der vollständige Kollektorkreis
lauf entlüftet worden sein. Nach Ablauf der Öffnungszeit t1 wird das
Absperrventil am Vorlauf des Kollektorkreislaufs wieder geschlossen und
der Kollektorkreislauf durch Öffnen des Bypasses wiederum kurzgeschlos
sen. In diesem Zustand sind die beiden Kreisläufe vollständig voneinander
getrennt und der Wärmeträger kann in beiden Kreisläufen jeweils unab
hängig voneinander zirkulieren. Mit Ablauf der Verzögerungszeit t3, die
zumindest etwas größer als die Öffnungszeit t1 ist, wird die Umwälzpum
pe im Kollektorkreislauf eingeschaltet und der Wärmeträger in dem
kurzgeschlossenen Kollektorkreislauf umgewälzt. Dadurch kann in dem
Wärmeträger mittels des Sonnenkollektors aufgefangene Sonnenenergie
akkumuliert werden und zugleich im Wärmeträger enthaltene, gelöste Luft
in einem Mikroblasenluftabscheider abgeschieden werben. Nach Erreichen
einer Referenztemperatur T3 im Kollektorkreislauf, die zumindest etwas
größer als die Temperatur im Speicher des konventionellen Heizsystems
ist, werden die Absperrventile zum konventionellen Heizmittelkreislauf
geöffnet, wodurch die beiden Wärmeträgerkreisläufe vereinigt werden und
die in dem Kollektor aufgefangene Sonnenenergie in das Heizsystem
eingekoppelt wird.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand lediglich eine bevorzugte Ausfüh
rungsformen darstellender Zeichnung näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 den Aufbau einer Solaranlage in einem schematischen Funk
tionsschaubild;
Fig. 2 ein Ablaufschema beim Anfahren des Kollektorkreislaufs ei
ner Solaranlage;
Fig. 3 das Blockschaltbild eines Sicherheitsrelais.
Fig. 1 zeigt die Solaranlage 1 mit dem Sonnenkollektor 2, der vom Vor
lauf 3 des Kollektorkreislaufes zum Rücklauf 4 des Kollektorkreislaufes
hin von Wasser durchströmt werden kann. Der Vorlauf 3 kann über das als
elektrisch schaltbares 3-Wege-Ventil 5 ausgestaltete Absperrventil mit
dem Zulauf 6 des konventionellen Heizmittelkreislaufes verbunden wer
den. An dem als Rückflußverhinderer 7 ausgestaltete Absperrventil kann
das Wasser aus dem Rücklauf 4 des Kollektorkreislaufes über den Ablauf
8 des konventionellen Heizmittelkreislaufes überströmen. Zwischen den
beiden Absperrventilen 5 und 7 ist der Bypass 9 angeordnet. Das 3-Wege-
Ventil 5 kann zwischen zwei Stellungen verstellt werden. In der ersten
Stellung ist das Ventil vom Zulauf 6 des konventionellen Heizmittelkreis
laufs zum Vorlauf 3 des Kollektorkreislaufs geöffnet und der Bypass 9
verschlossen, was dem Überströmbetrieb entspricht. In der zweiten
Stellung ist das Ventil vom Bypass 9 zum Vorlauf 3 des Kollektorkreis
laufs hin geöffnet und der Zulauf 6 des konventionellen Heizmittelkreis
laufs verschlossen, was dem Bypassbetrieb entspricht. Im Überströmbe
trieb kann das Wasser aus dem konventionellen Heizmittelkreislauf in den
Kollektorkreislauf überströmen und fließt, sobald ein entsprechender
Druck im Kollektorkreislauf aufgebaut ist, durch den Rückflußverhinderer
7 aus dem Rücklauf 4 des Kollektorkreislaufs zurück in den Ablauf 8 des
konventionellen Heizmittelkreislaufs. Im Bypassbetrieb des 3-Wege-
Ventils 5 sind der konventionelle Heizmittelkreislauf und der Kollektor
kreislauf voneinander getrennt und der Kollektorkreislauf über den Bypass
9 kurzgeschlossen, so daß der Wärmeträger in dem Kollektorkreislauf mit
der Umwälzpumpe 10 umgewälzt werden kann.
Die Temperaturfühler 11 und 12 messen die Temperatur im Kollektor
kreislauf am Kollektor 2 und die Temperaturfühler 13 und 14 messen die
Temperatur im Rücklauf 4 des Kollektorkreislaufs. Die Temperaturfühler
sind an beiden Stellen jeweils doppelt vorgesehen, um eine höhere Be
triebssicherheit zu gewährleisten. Die von den Temperaturfühlern 11 und
13 gelieferten Meßspannungen werden in der Anlagensteuerung ausge
wertet und die von den Temperaturfühlern 12 und 14 gelieferten Meß
spannungen dienen zur Ansteuerung eines nicht dargestellten Sicherheits
relais, das das 3-Wege-Ventil 5 sowie das elektrisch schaltbare Entlee
rungsventil 15 ansteuert. Ist der Kollektorkreislauf mit Wasser befüllt und
wird durch einen der Temperaturfühler 12 oder 14 eine Temperatur
angezeigt, bei der die Gefahr des Einfrierens des Wassers im Kollektor
kreislauf besteht, wird das 3-Wege-Ventil 5 und das Entleerungsventil 15
von dem Sicherheitsrelais in einen spannungslosen Zustand geschaltet. Im
spannungslosen Zustand wird das 3-Wege-Ventil in die Bypass-Stellung
verstellt und somit der Kollektorkreislauf vom konventionellen Heizmit
telkreislauf getrennt. Zugleich öffnet sich das Entleerungsventil 15 im
spannungslosen Zustand und das Wasser strömt aus dem Kollektorkreis
lauf in das Ausgleichsgefäß 16. Um eine möglichst rasche Entleerung des
Kollektorkreislaufes zu erreichen, ist im Rücklauf 4 ein Schwimmerent
lüfter 28 angeordnet, durch den Luft in den Kollektorkreislauf nachströ
men kann.
Soll der belüftete Kollektorkreislauf danach wieder mit Wasser befüllt
werden, so wird vor der Befüllung mittels der Luftpumpe 17 aufgewärmte
Luft, beispielsweise aus dem Heizungskeller, durch den Vorlauf 3, den
Kollektor 2 und den Rücklauf 4 zum geöffneten Entleerungsventil 15
hindurchgefördert. Durch diesen Luftstrom wird der Kollektorkreislauf
gleichmäßig vorgewärmt, um ein pfropfenartiges Erstarren des Wassers an
kälteren Stellen des Kollektorkreislaufs beim Befüllen zu verhindern. Um
im befüllten Zustand des Kollektorkreislaufs ein Austreten des Wassers
durch die Luftpumpe auszuschließen, ist zwischen der Luftpumpe 17 und
dem Vorlauf 3 des Kollektorkreislaufs der Rückflußverhinderer 18 ange
ordnet.
Der Mikroblasenluftabscheider 19 sorgt dafür, daß nach der Befüllung des
Kollektorkreislaufs im Wasser gelöste Luft abgeschieden werden kann.
Mit dem Druckfühler 20 kann der Überdruck in dem Heizmittelkreislauf
gemessen werden. Unterschreitet der vorhandene Druck einen vorgegebe
nen Sollwert, wird die Druckerhöhungspumpe 21 von der Anlagensteue
rung in Betrieb gesetzt und so lange Wasser aus dem Ausgleichsgefäß 16
in den Heizmittelkreislauf nachgefördert, bis der Drucksollwert wiederum
erreicht ist. Um zu verhindern, daß das unter Überdruck stehende Wasser
aus dem Heizmittelkreislauf durch die Druckerhöhungspumpe 21 in den
drucklosen Ausgleichsbehälter 16 gedrückt wird, ist zwischen dem Heiz
mittelkreislauf und der Druckerhöhungspumpe 21 der Rückflußverhinderer
22 angeordnet.
Übersteigt der Überdruck in dem Heizmittelkreislauf ein zulässiges Maß,
beispielsweise durch thermische Ausdehnung des Wassers, öffnet sich das
Sicherheitsventil 23 und es strömt so lange Wasser in den Ausgleichsbe
hälter aus, bis sich das Sicherheitsventil 23 beim Erreichen des Druck
sollwertes wieder schließt.
Fig. 2 zeigt einen Ablaufplan beim Anfahren und Befüllen des Kollektor
kreislaufes, in dem die Schaltzustände der Luftpumpe 17, des Ventils 5,
des Ventils 15 und der Umwälzpumpe 10 in Abhängigkeit von den gemes
senen Temperaturen und vorgegebener Zeitintervalle über einer Zeitachse
angetragen sind. Eine in den Ablaufplan durchgezogene Linie hat dabei die
Bedeutung, daß das entsprechende Bauteil mit Spannung beaufschlagt ist.
Während des Zeitraums t0 vor dem Anfahren befindet sich der Kollektor
kreislauf wegen zu geringer Sonneneinstrahlung und zu geringen Außen
temperaturen im belüfteten Zustand, um dadurch ein Einfrieren des Kol
lektorkreislaufes zu verhindern. Die von dem Ablaufplan dargestellten
Bauteile, nämlich die Luftpumpe 17, das Ventil 5, das Ventil 15 und die
Umwälzpumpe 10, befinden sich während des Intervalls t0 alle im span
nungslosen Zustand. Das heißt, das Entleerungsventil 15 ist geöffnet und
das 3-Wege-Ventil 5 befindet sich in der Bypass-Stellung, so daß der
Kollektorkreislauf und der konventionelle Heizmittelkreislauf vollständig
voneinander getrennt sind.
Sobald der Temperaturfühler 11 an die Steuerung meldet, daß die Tempe
ratur am Kollektor 2 die Referenztemperatur T1, beispielsweise 45°
Celsius, überschritten hat, wird die Luftpumpe 17 mit Spannung beauf
schlagt und fördert vorgewärmte Luft durch den Kollektorkreislauf. Die
Luftpumpe bleibt so lang eingeschaltet, bis der Temperaturfühler 13 am
Rücklauf 4 des Kollektorkreislaufs an die Steuerung meldet, daß die
Referenztemperatur T2, beispielsweise 4° Celsius, an dieser Stelle erreicht
ist. Damit ist gewährleistet, daß der gesamte Kollektorkreislauf ausrei
chend vorgewärmt ist und ein pfropfenartiges Gefrieren von Wasser nicht
befürchtet werden muß. Die Dauer dieses Prozeßabschnittes hängt von
den Außentemperaturen und der zur Verfügung stehenden Lufttemperatur
ab. Nach dem Erreichen der Referenztemperatur T2 am Temperaturfühler
13 wird die Luftpumpe 17 abgeschaltet und das 3-Wege-Ventil 5 für die
Dauer t1 mit Spannung beaufschlagt. Solange das 3-Wege-Ventil 5 unter
Spannung steht, befindet es sich in der Überströmstellung, so daß Wasser
durch den Überdruck im konventionalen Heizmittelkreislauf aus dem
Zulauf 6 in den Vorlauf 3 des Kollektorkreislaufs gedrückt wird. Zu
Beginn der Öffnungszeit t1 befindet sich das Entleerungsventil 15 im
spannungslosen Zustand, ist also geöffnet, so daß das in den Kollektor
kreislauf einströmende Wasser die dort vorhandene Luft durch das Entlee
rungsventil 15 nach außen verdrängen kann. Dadurch wird eine weitge
hende Entlüftung des Kollektorkreislaufs erreicht.
Um eine möglichst vollständige Entlüftung des Kollektorkreislaufs zu
erreichen, sollte das Entleerungsventil 15 möglichst weit am Ende des
Rücklaufs 4 des Kollektorkreislaufs angeordnet sein. Nach Ablauf der
Verzögerungszeit t2, die zusammen mit t1 beginnt, wird das Entleerungs
ventil 15 von der Steuerung mit Spannung beaufschlagt, wodurch es sich
schließt. Danach wird das Wasser in dem Kollektorkreislauf bis zum
Ablauf der Öffnungszeit t1 statisch unter Überdruck gesetzt, ohne daß
weiteres Wasser oder Luft aus dem Kollektorkreislauf ausströmen kann.
Mit Ablauf der Öffnungszeit t1 wird das 3-Wege-Ventil 5 wieder in einen
spannungslosen Zustand versetzt, wodurch es von der Überströmstellung
in die Bypass-Stellung verstellt wird. Nach dem Umstellen des 3-Wege-
Ventils 5 in die Bypass-Stellung ist der Kollektorkreislauf im wesentlichen
mit Wasser befüllt, vom konventionellen Heizmittelkreislauf getrennt und
über den Bypass 9 kurzgeschlossen. Nach Ablauf der Verzögerungszeit t3,
die zusammen mit t1 und t2 beginnt, wird die Umwälzpumpe 10 einge
schaltet und wälzt das Wasser in dem kurzgeschlossenen Kollektorkreis
lauf um. Durch die am Kollektor 2 einfallende Sonneneinstrahlung wird
Wärmeenergie in dem im Kollektorkreislauf zirkulierenden Wasser akku
muliert, wodurch eine kontinuierliche Erwärmung des Wassers erreicht
wird. Sobald der Temperaturfühler 11 oder 13 der Steuerung anzeigt, daß
das Wasser in dem Kollektorkreislauf die Referenztemperatur t3, die
zumindest etwas überhalb der Temperatur im Speicher des konventionellen
Heizmittelkreislaufs liegt, überschritten ist, wird das 3-Wege-Ventil 5
wieder mit Spannung beaufschlagt und schaltet von der Bypass-Stellung in
die Überströmstellung um. Damit sind die beiden Kreisläufe miteinander in
einem Gesamtkreislauf verbunden und die in dem Sonnenkollektor 2
erzeugte Wärmeenergie kann in das Heizsystem eingekoppelt werden.
In Fig. 3 ist ein Sicherheitsrelais 24 zur Ansteuerung des 3-Wege-Ventils
5 und des Entleerungsventils 15 dargestellt. Erst wenn die Relais 25 und
26 bei Überschreitung der entsprechenden Referenztemperaturen an den
Temperaturfühlern 12 und 14 geschlossen werden, wird das Sicherheits
relais 24 mit Spannung versorgt und dadurch angezogen. Erst dann
können die Ventile 5 und 15 von der schematisch dargestellten Steuerung 27
über das Sicherheitsrelais 24 angesteuert werden. Fällt der Strom aus
oder fällt eines der Relais 25 oder 26 wegen Unterschreitung der entspre
chenden Referenztemperatur an den Temperaturfühlern 12 oder 14 ab, so
liegt am Relais 24 keine Versorgungsspannung mehr an, wodurch es
abfällt und die Ventile 5 und 15 unabhängig vom Zustand der Steuerung
27 in einen spannungslosen Zustand geschaltet werden. In diesem span
nungslosen Zustand öffnet das Entleerungsventil 15 und belüftet dadurch
den Kollektorkreislauf. Zugleich schließt das 3-Wege-Ventil 5 den Kol
lektorkreislauf von dem konventionellen Heizmittelkreislauf ab. Durch
eine derartige Ansteuerung der Ventile 5 und 15 wird eine größtmögliche
Sicherheit gegenüber der Beschädigung des Kollektorkreislaufs bei Be
triebsstörungen der Anlage gewährleistet. Beim Auftreten einer Betriebs
störung oder bei Unterschreitung der zulässigen Temperaturen wird der
Kollektorkreislauf automatisch in den belüfteten Betriebszustand überge
führt, der frostsicher ist.
Claims (18)
1. Solaranlage, die an eine konventionelles Heizsystem zur
Unterstützung der Brauchwassererwärmung und/oder
Wärmeträgererhitzung koppelbar ist, mit einem
fluiddurchströmbaren Kollektor zur Erwärmung eines Wärmeträgers
mittels Sonneneinstrahlung, einer Vorrichtung zur Umwälzung des
Wärmeträgers im Kollektorkreislauf, einer Steuerung zur Regelung
der Solaranlage und Rohrleitungen zur Verbindung der einzelnen
Anlagekomponenten,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Wärmeträger aus dem Kollektorkreislauf (3, 2, 4) über
zumindest ein Absperrventil (5, 7) unmittelbar in den
konventionellen Heizmittelkreislauf (6, 8) überströmen kann, im
Kollektorkreislauf (3, 2, 4) ein schaltbares Entleerungsventil (15)
angeordnet ist und zumindest ein Temperatursensor (11, 12, 13, 14)
die Temperatur im Kollektorkreislauf (3, 2, 4) überwacht.
2. Solaranlage nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß sobald durch einen Temperatursensor (11, 12, 13, 14) das
Unterschreiten einer vorgegebene Referenztemperatur im
Kollektorkreislauf (3, 2, 4) ausgegeben wird, die Steuerung das
Entleerungsventil (15) öffnet, wodurch der Kollektorkreislauf (3, 2,
4) belüftet wird, und im wesentlichen zeitgleich die Absperrventile
(5, 7) zum konventionellen Heizmittelkreislauf (6, 8) schließt,
wodurch der konventionelle Heizmittelkreislauf (6, 8) vom
Kollektorkreislauf (3, 2, 4) getrennt wird.
3. Solaranlage nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Absperrventile (5, 7) zwischen dem Kollektorkreislauf (3,
2, 4) und dem konventionellen Heizmittelkreislauf (6, 8) stromlos
geschlossen und das Entleerungsventil (15) im Kollektorkreislauf
(3, 2, 4) stromlos geöffnet ist.
4. Solaranlage nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kollektorkreislauf (3, 2, 4) durch einen Bypass (9), der
insbesondere zwischen den beiden Absperrventilen (5, 7)
angeordnet ist, kurzgeschlossen werden kann.
5. Solaranlage nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Absperrventil zwischen dem Vorlauf (3) des
Kollektorkreislaufs und dem konventionellen Heizmittelkreislauf (6)
als elektrisch schaltbares 3-Wege-Regelventil (5) ausgestaltet ist.
6. Solaranlage nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Absperrventil zwischen dem Rücklauf (4) des
Kollektorkreislaufs und dem konventionellen Heizmittelkreislauf (8)
als mechanisch wirkender Rückflußverhinderer (7) ausgestaltet ist.
7. Solaranlage nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Absperrventile zwischen dem Vorlauf (3) des
Kollektorkreislaufs und dem konventionellen Heizmittelkreislauf
(6), sowie dem Rücklauf (3) des Kollektorkreislaufs und dem
konventionellen Heizmittelkreislauf (8) als kombiniertes Ventil
ausgestaltet ist, das ein elektrisch schaltbares 3-Wege-Regelventil
und einen mechanisch wirkenden Rückflußverhinderer aufweist.
8. Solaranlage nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Kollektorkreislauf eine Luftpumpe (17) zuschaltbar ist, mit
der Luft durch den Kollektor (2) und/oder den Vorlauf (3) und/oder
den Rücklauf (4) des Kollektorkreislaufs gefördert werden kann.
9. Solaranlage nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Kollektorkreislauf (3, 2, 4) ein Mikroblasenluftabscheider
(19) angeordnet ist.
10. Solaranlage nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Kollektorkreislauf (3, 2, 4) ein Schwimmerentlüfter (28)
angeordnet ist.
11. Solaranlage nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß zum Fluidmengenausgleich in der Heizungsanlage ein
druckloses Ausgleichsgefäß (16) vorgesehen ist, das insbesondere
unterhalb des Entleerungsventils (15) des Kollektorkreislaufs
angeordnet werden kann, die Druckanpassung in der
Heizungsanlage durch eine Druckerhöhungspumpe (21) erfolgt, die
insbesondere zwischen das Ausgleichsgefäß (16) und den
konventionellen Heizmittelkreislauf (6, 8) geschaltet werden kann,
und zur Druckbegrenzung zumindest ein Sicherheitsventil (23) in
dem konventionellen Heizmittelkreislauf (6, 8) und/oder dem
Kollektorkreislauf (3, 2, 4) vorgesehen ist, dessen Auslauf
insbesondere in das Ausgleichsgefäß (16) eingeleitet werden kann.
12. Solaranlage nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß in dem Ausgleichsgefäß (16) zum Luftabschluß des
Wärmeträgers eine Schicht Öl auf dem Wärmeträger schwimmt.
13. Solaranlage nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Regelung der Solaranlage Temperatursensoren (11, 13) am
oder im Kollektor (2) und/oder am oder im Rücklauf (4) des
Kollektorkreislaufs angeordnet sind.
14. Solaranlage nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei der elektrischen Verkabelung zwischen die Anlagenregelung
(27) einerseits und das elektrisch schaltbare Entleerungsventil (15)
und/oder das elektrisch schaltbare Absperrventils (5) am Vorlauf
(3) des Kollektorkreislaufs anderseits ein Sicherheitsrelais (24)
geschaltet ist.
15. Solaranlage nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
zur Ansteuerung des Sicherheitsrelais (24) Temperatursensoren (12,
14) am oder im Kollektor (2) und/oder am oder im Rücklauf (4) des
Kollektorkreislaufs angeordnet sind.
16. Verfahren zum Betrieb einer Solaranlage,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei einer Temperaturdifferenz von größer ΔT zwischen der
Temperatur des Wärmeträgers im Kollektorkreislauf (3, 2, 4) und
der Temperatur im Speicher des konventionellen Heizsystems die
Absperrventile (5, 7) zwischen den Kreisläufen geöffnet sind, wobei
der Wärmeträger aus beiden Kreisläufen ineinander überströmen
können und bei einer Temperaturdifferenz von kleiner ΔT zwischen
der Temperatur des Wärmeträgers im Kollektorkreislauf (3, 2, 4)
und der Temperatur im Speicher des konventionellen Heizsystems
der Kollektorkreislauf (3, 2, 4) bei geschlossenen Absperrventilen
(5, 7) und geöffnetem Bypass (9) im Bypassbetrieb betrieben wird.
17. Verfahren nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Umschaltung von Bypassbetrieb auf Überströmbetrieb und
umgekehrt jeweils bei Differenztemperatur ΔT plus/minus
Schalthysterese hT erfolgt.
18. Verfahren zum Befüllen einer Solaranlage,
dadurch gekennzeichnet,
daß
- a) nachdem ein erster Temperaturfühler (11) im Kollektor (2) eine Temperatur größer als die Referenztemperatur T1 ausgegeben hat, die Luftpumpe (17) im Kollektorkreislauf eingeschaltet wird, die Luft durch den Kollektorkreislauf (3, 2, 4) fördert;
- b) sobald ein zweiter Temperaturfühler (13) im Kollektorkreislauf eine Temperatur größer als Referenztemperatur T2 mißt die Luftpumpe (17) abgeschaltet und das Absperrventil (5) am Vorlauf (3) des Kollektorkreislaufs für die Zeit t1 geöffnet wird, wobei durch den Überdruck im konventionellen Heizmittelkreislauf der Wärmeträger in den Kollektorkreislauf überströmt, dabei die im Kollektorkreislauf (3, 2, 4) enthaltene Luft am geöffneten Entlüftungsventil (15) ausströmt und zugleich der Bypass (9) geschlossen wird;
- c) nach der Verzögerungszeit t2 < t1 das Entlüftungsventil (15) geschlossen wird;
- d) nach Ablauf der Zeitspanne t1 das Absperrventil (5) am Vorlauf (3) des Kollektorkreislaufs geschlossen und der Kollektorkreislauf (3, 2, 4) durch öffnen des Bypass (9) kurzgeschlossen wird;
- e) nach der Verzögerungszeit t3 < t1 die Umwälzpumpe (10) im Kollektorkreislauf eingeschaltet und der Wärmeträger durch den kurzgeschlossenen Kollektorkreislauf gepumpt wird;
- f) nach Erreichen einer Referenztemperatur T3 im Kollektorkreislauf die Absperrventile (5, 7) geöffnet werden, wodurch der Wärmeträger von einem Kreislauf in den anderen überströmt und zugleich der Bypass (9) geschlossen wird.
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