DE19803278C2 - Werkstückträger und dessen Verwendung zur Behandlung und Beschichtung von Werkstücken - Google Patents
Werkstückträger und dessen Verwendung zur Behandlung und Beschichtung von WerkstückenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Werkstückträger entsprechend dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und dessen Verwendung zur
Behandlung und Beschichtung von Werkstücken entsprechend dem Oberbegriff des Anspruchs 7.
Dreidimensionale Werkstücke (Werkzeuge, Bauteile) müssen bei Beschichtungen
von mehr als einer Seitenfläche (z. B. einer Zylinderfläche) um ihre eigene Achse in
einem Werkstückträger gedreht werden. Für die Beschichtung eignen sich daher ins
besondere solche Teile, die rotationssymetrisch sind und die auf der Mantelfläche
beschichtet werden müssen, wie z. B. Bohrer, Fräser, Lager- und Rollenbolzen,
Wellen, Achsen und Zahnräder.
In plasmagestützten Beschichtungsprozessen im Vakuum, beispielsweise als PVD-
und PECVD-Prozeß (PVD = Physical Vapor Deposition, PEVD = Plasma Enhanced
Chemical Vapor Deposition) werden diejenigen Flächen mit einer ausreichend
hohen Schichtqualität beschichtet, die dem von den Plasmaquellen ausgehenden
Fluß an Ionen bzw. an aktivierten Teilchen ausgesetzt sind. Desweiteren hängt die
Beschichtungsrate stark von der Position ab, die das Werkstück relativ zu den
Beschichtungsquellen einnimmt, da der Materialfluß der schichtbildenden Teilchen
von der Beschichtungsquelle ausgeht.
Üblicherweise werden die zu beschichtenden Teile auf Werkstückträger montiert,
die ihrerseits auf einem Drehtisch mit Planetengetriebe montiert werden. Diese
Werkstückträger (typischerweise 4 bis 18 Stück pro Drehtisch und Anlage) rotieren
um die Hauptachse des Drehtisches, bezeichnet als erste Rotation. Zusätzlich
rotieren diese Werkstückträger um ihre eigene Achse, bezeichnet als zweite
Rotation. Dies bewirkt, daß die Mantelflächen der Werkstückträger an den
feststehenden Beschichtungsquellen vorbeigeführt werden und daß bei einem nicht
periodischen Übersetzungsverhältnis zwischen erster und zweiter Rotationsfrequenz
an jeder Stelle des Umfangs der Werkstückträger Schichten mit vergleichbaren
Qualitäten abgeschieden werden.
DE-PS 6 46 385 bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Bespritzen kleiner
Gegenstände, wobei zur Erzielung einer großen Leistung die Werkstücke auf an sich
bekannte auswechselbare und mit drehbaren Werkstückhaltespindeln versehene
Tische aufgesteckt werden, die, auf einen drehbaren Träger angeordnet, absatzweise
an der Spritzvorrichtung vorbeigeführt werden, wobei die Tische sowie die
Werkstücke ihre Drehung durch an sich bekannte endlose Bänder erhalten. Bei
dieser Lösung des Standes der Technik ist ungünstig, daß die Nachlaufdrehung der
kleinen Gegenstände nach dem Kontakt durch die endlosen Bänder nicht
reproduzierbar und damit nicht definierbar ist.
DE-AS 15 21 250 bezieht sich auf ein Verfahren einer Vorrichtung zum Bedampfen
von kleinen Gegenständen, insbesondere Linsen mit Quarz oder Metallen. Es ist ein
Hochvakuum vorgesehen, wobei die auf Traversen einer in einem Kessel rotierenden
Trommel befestigten Gegenstände infolge der Rotation der Trommel mehrmals
durch die Bedampfungszone geführt werden und die Traversen eine Eigendrehung
ausführen, wobei die Traversen bei jeder Umdrehung der Trommel außerhalb der
Bedampfungszone jeweils um 180° gedreht und innerhalb der Bedampfungszone in
Ruhestellung gehalten werden. Die Verdrehung der Traversen erfolgt durch einen
Schrittschaltgetriebe, welches außerhalb der Trommel angeordnet ist.
Sollen nun Werkstücke mit Abmessungen deutlich kleiner als der Durchmesser und
die Höhe der einzelnen Werkstückträger beschichtet werden, so werden die
Werkstückträger derart gestaltet, daß die Werkstücke in verschiedenen Ebenen auf
Tellern des Werkstückträgers positioniert werden.
Um diese Werkstücke nun homogen am gesamten Umfang, also an mehr als einer
Seitenfläche zu beschichten, müssen sie um Ihre eigene Achse rotiert werden. Dies
wird erreicht, indem die Werkstücke nicht direkt auf die Teller gesetzt werden,
sondern auf Gleitlagerelemente, die sich auf den Tellern befinden und die eine
Eigenrotation der Werkstücke ermöglichen. Die hierdurch ermöglichte weitere
Drehachse wird als dritte Rotation bezeichnet.
Diese dritte Rotation wird bekanntermaßen dadurch erzeugt, daß diese
Gleitlagerelemente an ihrem Umfang mit Mitnehmern, vorzugsweise Zähne oder
Zapfen, ausgestattet sind. Diese Mitnehmer bewirken die Rotation der
Gleitlagerelemente dadurch, daß Mitnahmefedern oder -bügel in die mit den
Gleitlagerelementen fest verbundenen Zähne oder Zapfen eingreifen und diese dabei
mitnehmen und weiterdrehen. Nur in dem Moment, in dem der Teller mit dem
Gleitlagerelement an der Mitnahmefeder oder -bügel, oder den Mitnahmefedern
oder -bügeln, vorbeidreht, erfolgt ein Antrieb des Gleitlagerelementes und somit des
Bauteils. Das Gleitlager und das zu beschichtende Teil wird hierdurch periodisch
angetreiben. Je Eingriff wird der zu beschichtende Teil um einen kleineren oder
größeren Winkel gedreht. Daher ergibt sich ein stochastischer Schichtaufbau und
eine stochastische Schichtdickenverteilung.
Die Mitnahmefedern oder -bügel ihrerseits sind relativ zu der Achse der
Werkstückhalterung ortsfest positioniert und drehen mit den Tellern nicht mit. Um
einerseits ein Klemmen und andererseits eine sichere Mitnahme der Zähne und
somit eine sichere Drehung der Bauteile zu gewährleisten, müssen diese
Mitnahmefedern oder -bügel exakt justiert sein. Deswegen müssen die
Mitnahmefedern oder -bügel bei jeder Charge, d. h. vor jeder Beschichtung, neu
einjustiert werden und sowohl vor als auch nach jedem Beschichtungsprozeß auf
ihre Funktion hin überprüft werden.
Diese Art des Antriebs der Eigenrotation der Werkstücke stellt einen kritischen
Punkt hinsichtlich der Prozeßsicherheit von Beschichtungen dar. Es können dabei
Ausschußteile verursacht werden, z. B. durch falsch eingestellte Mitnahmefedern
oder -bügel, oder durch solche, die sich während des Prozesses aufgrund der
Wärmebelastung verziehen und damit die Rotation des Zahnrades und des zu
beschichtenden Teils nicht mehr gewährleisten. Dadurch können die Schichten auf
diesen Bauteilen schlecht haften, nicht die geforderte Stöchiometrie oder
Einzelschichtfolge aufweisen, wegen des fehlenden oder verringerten
Ionenbeschusses zu weich sein oder eine inhomogene Schichtdickenverteilung
(unterschiedliche Dicken am Umfang) aufweisen.
Da die Teile nach einem Ausfall der dritten Rotation trotzdem rundum beschichtet
sein können, kann die vorhandene Beschichtung bei einer visuellen (optischen)
Prüfung nicht als Fehler erkannt werden, da beispielsweise trotz inhomogener
Schichtdickenverteilung keine Farbunterschiede am Umfang feststellbar sein
müssen. Andere 100%-Prüfungen als die visuelle Sichtprüfung sind wesentlich
aufwendiger und werden daher meistens nicht eingesetzt. Qualitätskriterien, wie
Schichthaftung, -dicke und -aufbau, die aufwendigere Prüfverfahren darstellen,
werden in der Regel nur stichpunkthaft an ausgewählten Teilen geprüft. Desweiteren
sind die meisten der hier aufgeführten zusätzlichen Prüfungen zudem zerstörend, so
daß hierdurch eine 100%-ige Kontrolle erst gar nicht möglich ist. Dies alles hat zur
Folge, daß Ausschußteile aufgrund nicht erfolgter oder während des Prozesses
unterbrochener Eigenrotation mit einer endlichen Wahrscheinlichkeit nicht erkannt
werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Werkstücke, die mit hochwertigen
Schichten in homogener Schichtdickenverteilung zu versehen sind, der die
Beschichtung erzeugenden Quelle möglichst gleichmäßig auszusetzen.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die Merkmale des Anspruchs 1
bzw. in verwendungstechnischer Hinsicht durch die Merkmale des
Anspruchs 7.
Um auf dreidimensional geformten Werkstücken hochwertige Schichten mit
möglichst homogenen Schichteigenschaften und homogener Schichtdickenver
teilung abzuscheiden, weist eine Trägerstruktur mit Mittel auf, die eine definierte
Drehung der Werkstückaufnahmen und der Werkstücke bewirkt, wobei die
Drehung der Werkstückaufnahmen mit der Drehung des Werkstückträgers
mechanisch fest gekoppelt ist. Dies führt zu einer zwangsgeführten Eigenrotation
der zu beschichtenden Werkstücke.
Die Eigenrotation kann hierbei kontinuierlich (konstante Drehung) oder
diskontinuierlich (schrittweise Weiterdrehung, ähnlich einem Maltesergetriebe) sein.
Die Kopplung des Aufnahmebereichs mit dem
Werkstückträger erfolgt mittels eines Getriebes oder einer Mitnehmereinheit.
Eine weitere bevorzugte Ausführungsform entsprechend Anspruch 2 besteht darin, daß ein Teil des Getriebes
aus einem relativ zur Längsachse des Werkstückträgers ortsfest positionierten
Mitnahmeelement besteht. Dadurch wird bei Rotation des Werkstückträgers die
zwangsgeführte Eigenrotation der zu beschichtenden Werkstücke erreicht.
Werden die Werkstückaufnahmen durch geeignete Antriebselemente angetrieben,
die zwischen Werkstückträgerachse und den zu beschichtenden Teilen liegen,
werden die zu beschichtenden Teile deutlich weniger verschmutzt als z. B. bei
außenliegenden Antriebselementen.
Der Abrieb entsteht bei außenliegenden Antriebselementen durch den offenlie
genden Kontakt zwischen Mitnehmer und Gleitlagerungselementen. Bei den
bekannten Systemen bewirken die undefinierten Kontaktbedingungen während des
Eingreifens der Mitnehmerfedern oder -haken mit den Gleitlagerelementen eine
nochmals deutlich höhere Verschmutzung.
Durch den erfindungsgemäßen Antrieb sind verschmutzungsärmere Prozesse und
damit höherwertigere Schichten abscheidbar.
Neben dem bereits erwähnten Vorteil, daß nicht nach jeder Chargierung neu
einjustiert werden und vor und nach jedem Beschichtungsprozeß der Rota
tionsmechanismus auf Funktion überprüft werden muß, gewährleistet das Getriebe
eine kontinuierliche definierte oder diskontinuierliche Rotation der Werkstücke, im
diskontinuierlichen Fall periodische Rotationen mit definierten Einzeldrehwinkeln.
Hierdurch werden gleichmäßige Schichteigenschaften erzielt und die Schicht
dickenhomogenität und -qualität auf den Werkstücken wird verbessert, wodurch
auch geometrisch kritischere Werkstücke zu beschichten sind. Die Verbesserung ist
sowohl bei homogenen, wie auch bei gradierten Schichten erzielt worden. Zudem ist
die Abscheidung von definierten Mehrfachlagen- und Multilagenschichten mit
Einzelschichtdicken im Bereich von µm bis nm aufgrund der kontinuierlichen
Eigenrotation auch auf dreidimensionalen Werkstücken möglich. Diese
Schichtsysteme zeichnen sich dadurch aus, daß die Schichteigenschaften wesentlich
durch die Einzelschichtdicken des Multi- oder Mehrlagenverbundes bestimmt
werden. Um hier definierte Schichtqualitäten und -eigenschaften zu erhalten, ist eine
definierte dritte Rotation von großem Vorteil.
Weiterer Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung von Werkstückträger zur
Behandlung und Beschichtung von Teilen entsprechend Anspruch 7, wobei derartige Werkstückträger
verwendet werden. Weitere besondere Ausgestaltungen des Gegenstandes nach Anspruch 1 bzw. Anspruch 7 sind in den Unteransprüchen
angegeben.
In der Zeichnung sind drei unterschiedliche Ausführungsbeispiele der Erfindung
dargestellt. Es zeigt die
Fig. 1 eine Anordnung von Werkstückträgern auf einem Drehtisch (Fig. 1a), die
Fig. 2 einen Werkstückträger mit einem außenliegendem Mitnehmer und mehre
ren Aufnahmeebenen, die
Fig. 3 einen Werkstückträger mit mehreren Aufnahmeebenen und innenlie
gendem Mitnehmer, die
Fig. 4 einen Werkstückträger mit Werkstückaufnahmen, die 4 Rotationsachsen
beinhalten, und die
Fig. 5 einen Werkstückträger in Aufsicht mit einem zwangsgeführten, periodi
schen, aber diskontinuierlichen Antrieb der Werkstücke einschließlich
einer Detailansicht A.
In Fig. 1 ist ein Drehtisch 3a mit montierten Werkstückträgern 1 in Aufsicht darge
stellt. Der Drehtisch 3a rotiert um seine Mittelachse 4, der sogennanten ersten
Rotationsachse. Die Werkstückträger 1 befinden sich auf Aufnahmen, die über ein
Satellitengetriebe angetrieben werden und rotieren jeweils um ihre Achsen 2 in der
zweiten Rotation. Auf den Werkstückträgern 1 sind wiederum drehbare Aufnahmen
7 für die Halterung von Werkstücken 5 mit bedarfsweise Zwischenteilen 6 montiert.
Diese Aufnahmen 7 drehen um die dritte Rotationsachse 14.
Selbstverständlich ist es möglich, mehrere Werkstückträger-Einheiten übereinander
zu setzen, wenn die Aufnahmevorrichtung 3, 3a, mehrere Ebenen aufweist und
die Beschichtungsanlage einen entsprechend hohen Aufbau zuläßt.
In Fig. 2 ist ein Werkstückträger 1 mit einer mehrere Aufnahmeebenen 15, 16, 17
aufweisenden Trägerstruktur dargestellt. Die Werkstücke 5 sitzen auf Gleitlagern 7,
die wiederum auf den Aufnahmebenen 15, 16, 17 sitzen und die über kleine
Zahnräder 10 antreibbar sind. Diese Zahnräder 10 greifen in einen Zahnkranz 18 ein,
der alle Gleitlager 7 einer Aufnahmebene 15; 16; 17 umschließt. Dieser Zahnkranz
18 rotiert nicht mit dem Werkstückträger 1 mit, sondern ist an einer Haltestange 13
befestigt, bzw. über entsprechende, mit den Zahnkränzen 18 fest verbundene Stutzen
12a an den Haltestangen 13 angeschlagen.
In Fig. 3 ist eine Trägerstruktur 1 mit einem innenliegenden Mitnehmer 12
dargestellt, dessen Trägerstruktur mehrere Aufnahmeebenen 15, 16, 17 aufweist. Die
Lagerung der Werkstücke 5 entspricht der in Fig. 2 dargestellten Lagerung, der
Antrieb des Gleitlagers 7 mittels der kleinen Zahnräder 10 erfolgt jedoch nicht durch
einen außenliegenden Zahnkranz, sondern durch ein jeweils einer Aufnahmeebene
15, 16, 17 zugeordnetes zentrales Zahnrad 19, welches mit der im Werkstückträger 1
gelagerten Mitnehmereinheit 12 verbunden ist. Die Mitnehmereinheit 12 ist
wiederum mit einer Stützstruktur 20 verbunden, die wiederum mit der
Aufnahmevorrichtung 3 verbunden ist und mit dieser rotiert.
In Fig. 4 ist ein Werkstückträger 1 bezeichnet, in dem sich - stellvertretend für
weitere Positionen - an einer Position 22 auf einer Ebene 15 statt einer Aufnahme
für ein Werkstück wie in Fig. 3 eine weitere Vorrichtung 22-25 zur Aufnahme
weiterer Werkstücke 26 befindet. Diese weitere Vorrichtung 22-25 rotiert um die
dritte Rotationsachse 22, während die Werkstücke 26 sich um ihre eigene Achse 26a
drehen. Die Rotationsachse 26a der Werkstücke 26 stellt in dieser Konstruktion die
vierte Rotationsachse dar. Diese weitere Vorrichtung 22-25 besteht aus einer ersten
Gleitlagerung 22, aus einem Mitnehmerbolzen 23, einem außenliegenden Zahnring
24 zum Antrieb von kleinen Gleitlagerungen 25 für die Aufnahme der Werkstücke
26.
Durch entsprechende Variation der Konstruktion unter Zuhilfenahme der
Konstruktionsprinzipien aus den Fig. 1 bis 3 sind weitere modulare Aufbauten zur
Realisierung von Werkstückhalterungen mit mehreren Rotationsachsen erzielbar.
Hierdurch sind auch Halterungen mit innenliegenden Mitnehmer- und
Antriebselementen konstruierbar.
In Fig. 5 ist ein Werkstückträger 1 in Aufsicht dargestellt, der eine periodische, aber
diskontinuierlichen Rotation der Werkstücke 7 ergibt. Der Werkstückträger 1 rotiert
um seine Achse 4. Die Aufnahmen für die Werkstücke 7 sind gleitgelagert und sind
mit einem Mitnehmerstern 27 und einem Fixierplättchen 28 verbunden. Das
schrittweise Weiterdrehen der Werkstücke 7 wird über den Mitnehmerstern 27
erreicht, in den bei Drehung des Werkstückträgers 1 um die Achse 4 ein- oder
mehrmals je Umdrehung ein oder mehrere Mitnehmer 29 eingreift bzw eingreifen.
Hierdurch wird eine Rotation des Werkstückes um die Rotationsachse 14
hervorgerufen. Im Gegensatz zu einem Getriebe mit permanentem Eingriff findet
hier nur ein zeitweiser Eingriff des Mitnehmers 29 in den Mitnehmerstern 27 statt.
Der Mitnehmer 29 ist mit der Fixierscheibe 30 fest verbunden, die über die Mit
nehmereinheit 12 gehalten wird und nicht mit dem Werkstückträger 1 mitdreht. Die
Einzeldrehung der Werkstückaufnahmen 7 wird durch das Zusammenspiel von
Fixierplättchen 28 und Fixierscheibe 30 begrenzt. Dies gewährleistet, daß der
Mitnehmer 29 sicher in den Mitnehmerstern 27 für die Erzeugung der dritten
Rotation eingreifen kann und daß die Weiterdrehung immer um einen genau
definierten Drehwinkel erfolgt.
Desweiteren wird nach dem Weiterdrehen des Werkstückträgers 1 um die
Werkstückträgerachse 2 die Werkstückaufnahme 7 mittels der Fixierplättchen 28 in
ihrer Stellung fixiert, so daß sie sich nicht durch Erschütterungen verstellt. Dies
geschieht dadurch, daß die Fixierscheibe 30 erst mit dem Eingriff des Mitnehmers
29 in den Mitnehmerstern 27 und damit mit dem Weiterdrehen der Werkstückauf
nahme 7 die Lagefixierung der Werkstückaufnahme 7 freigibt. Hierfür ist die Fixier
scheibe 30 am Mitnehmer 29 mit einer Aussparung 31 versehen, durch welche eine
Kante des Fixierplättchens 28 während der Drehung hindurch läuft. Die Ver
drehsicherung des Werkstückträgers 7 wird durch eine gekrümmte Außenkante 32
des Fixierplättchen 28 bewirkt, wobei der Krümmungsradius im wesentlichen dem
Radius der Fixierschiebe 30 entspricht.
An der Fixierscheibe 30 streicht die gekrümmte Außenkante 32 das Fixierplättchen
28 vorbei, das an dieser Kante geführt und gegen Verdrehung gesichert wird. Allein
die im Bereich des Mitnehmers 29 angeordnete Aussparung 31 mit einer
tiefliegenden Innenfläche 33 führt zu einer Aufhebung der Zwangsführung der
Außenkante 32 des Fixierplättchens 28 und damit der Werkstückaufnahme 7 am
Umfang der Fixierscheibe 30, so daß der in den Mitnehmerstern 28 eintauchende
Mitnehmer 29 das Fixierplättchen 28 verdrehen kann. Ist die Endlage erreicht, wie
im Detail A dargestellt, so ist das Fixierplättchen 28 wieder vollständig aus der
Aussparung 31 und dem Umfang der Fixierscheibe 30 herausgetreten. Die
Außenkante 32 ist dann wieder zu dem Umfang der Fixierscheibe ausgerichtet und
wird dort geführt.
Ein ähnliches Getriebe ist das Maltesergetriebe, bei dem die Abtriebsachse auch
diskontinuierlich weitergedreht wird bei konstanter Drehung der Antriebsachse.
Der in Fig. 5 gezeigte Aufbau läßt sich zu einem Werkstückträger analog Fig. 3
mit mehreren Ebenen gestalten. Die Fixierung der Fixierscheiben 30 erfolgt über die
Mitnehmereinheit 12.
Durch Abwandlung der Konstruktionen sind bei Austausch des außenliegenden
Zahnkranzes 18 in Fig. 2 in ein außenliegendes Fixierrad mit entsprechenden
Mitnehmern 29 und 12a und Austausch der Zahnräder 10 in Mitnehmerstern 27 und
Fixierplättchen 28 weitere Aufbauten möglich.
Allen Ausführungsbeispielen sind folgende Punkte gemein:
Die Rotation der Werkstückträger 1, wird durch einen Planetentrieb der
Aufnahmevorrichtung, z. B. eines Drehtisches 3a oder durch Einzelantrieb erzeugt
und von unten auf den Werkstückträger übertragen.
In weiteren, hier nicht gezeigten Ausführungsformen kann der Antrieb der
Werkstückträger 1 auch über einen entsprechenden Antrieb von oben erfolgen. In
diesem Fall muß die Gegenlagerung der Werkstückträger 1 von unten erfolgen und
im Falle des Ausführungsbeispiels gemäß Fig. 3 muß die Fixierung der
Mitnehmereinheit 12 von unten erfolgen.
Ebenso ist es möglich, daß die Werkstückträger horizontal oder in jeder anderen
beliebigen Lage bei entsprechender Anpassung oder Werkstückhalterungen
betrieben werden.
Durch die erfindungsgemäße Kopplung der Rotationsbewegung des Werkstück
trägers mit dem drehbaren Aufnahmebereich eines Werkstücks rotieren die
Werkstücke um ihre eigene Achse, wenn der Werkstückträger um seine Achse
rotiert. Anstelle der Zahnräder können entsprechende andere Elemente, wie z. B.
Teile mit Nuten und Zapfen treten, die als Antriebs- und/oder Getriebelemente wir
ken.
Wie gezeigt kann diese Art des Antriebes für Werkstückträger mit einer
Trägerstruktur mit einer oder mehreren Aufnahmebereichen eingesetzt werden.
Die Werkstückträger können über entsprechende Kopplungsstücke 21, (Fig. 3) auch
in der Anlage übereinandergestapelt werden. Weiterhin kann die Gestaltung der
Werkstückträger an die Größe der zu beschichtenden Werkstücke angepaßt werden,
so daß eine größtmögliche Chargenauslastung erreichbar ist und günstige
Beschichtungskosten je Werkstück erzielbar sind.
Die Werkstückträger können durch die Getriebe derart gestaltet werden, daß
prinzipiell beliebig viele, zwangsgeführte Aufnahmebereiche entstehen. Durch den
modularen Aufbau ist es ebenfalls möglich, mehr als drei Rotationsachsen zu
realisieren und hierdurch Werkstückträger mit mehreren Rotationsachsen
auszustatten.
Die Werkstückträger sind vorteilhaft anwendbar in Batchanlagen, Durchlaufanlagen,
In-Line-Systemen, Rundtaktanlagen usw. Die Werkstückträger können in
Kombination mit unterschiedlichen Aufnahmevorrichtungen genutzt werden. Die
Aufnahmevorrichtungen 3, 3a, können linear bewegt, rotiert oder zyklisch
gependelt werden.
Durch den modularen Aufbau ist es ebenfalls möglich, in ein und demselben
Beschichtungsprozeß unterschiedlich gestaltete Werkstückträger zu verwenden.
Diese können sich in der Größe oder auch in der Art des Antriebs der dritten
Rotationsachse unterscheiden.
Die Werkstückträger können für alle Arten von Behandlungen und Beschichtungen
eingesetzt werden, insbesondere für Aufdampfverfahren und für plasmagestütze
Verfahren unter Verwendung von elektrischen und/oder elektromagnetischen
Feldern und Wellen im Frequenzbereich von 0 Hz bis 25 GHz. Hierzu zählen
Beschichtungstechniken wie PVD und/oder PECVD
(Sputter-, Arc-, Hohlkathoden- oder Verdampfungsprozesse) oder Plasmareinigen
und Plasmaätzen für die Oberflächenmodifikation. Die Werkstückträger können
allgemein auch für alle Spritz- und Strahltechniken, insbesondere für Plasmaspritzen
vorteilhaft Verwendung finden.
Claims (16)
1. Werkstückträger, um eine Längsachse (2) drehbar angeordnet, aufweisend eine
sich radial von der Längsachse (2) wegerstreckenden Trägerstruktur (15-17) zur
Aufnahme von mindestens einem Werkstück (5), wobei die Trägerstruktur
Mittel (10, 12a, 13, 18; 10, 12, 19, 20; 10, 12a, 13, 18, 22, 23, 24; 12, 27, 28,
29, 30, 31, 32, 33) aufweist, die eine Drehung der Werkstückaufnahmen (7)
und der Werkstücke (5) bewirkt, wobei die Drehung der Werkstückaufnahmen
(7) mit der Drehung des Werkstückträgers (1) gekoppelt ist, so daß die
Kopplung zu einer periodischen Rotation der Werkstückaufnahmen (7) und der
Werkstücke (5) führt, dadurch gekennzeichnet, daß die Kopplung der
Werkstückaufnahmen (7) mit dem Werkstückträger (1) mittels eines Getriebes
(10, 18; 10, 19) oder mehrerer Getriebe (10, 18; 24, 25) oder einer
Mitnehmereinheit (27, 28, 29, 30, 31, 32, 33) mit permanentem oder
zeitweisem Eingriff zur Erzeugung zwangsgetriebener, definierter,
kontinuierlicher oder diskontinuierlicher Rotation der Werkstücke (5) je
Einzelumdrehung des Werkstückträgers (1) erfolgt und die
Werkstückaufnahmen (7) in mehreren übereinanderliegenden Aufnahmeebenen
(15, 16, 17) angeordnet sind.
2. Werkstückträger nach einem der Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Teil (18; 19) des Getriebes oder der Mitnehmereinheit (29, 30) relativ zur
Längsachse (2) des Werkstückträgers (1) ortsfest positioniert ist.
3. Werkstückträger nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die ortsfeste Positionierung durch einen Mitnehmer bzw. eine
Mitnehmereinheit (12a, 12) und ein Halteelement (13; 20) bewirkt wird.
4. Werkstückträger nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Mittel (12a) zur Übertragung der Drehbewegung außen an dem
Werkstückträger (1) angeordnet sind.
5. Werkstückträger nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel zur
Übertragung der Drehbewegung im Inneren des Werkstückträgers (1)
angeordnet sind.
6. Werkstückträger nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß über zusätzliche Antriebe (22-25) weitere Rotationsachsen (4; 26a)
entstehen und daß die Rotationsachse (14; 26a) der Werkstücke (5) die dritte
(14) oder weitere (26a) Rotationsachse darstellt.
7. Verwendung des Werkstückträgers (1) nach einem oder meheren der
Ansprüche 1 bis 6 zur Behandlung und Beschichtung von Teilen, dadurch
gekennzeichnet, daß die Werkstückträger (1) in Batchanlagen,
Durchlaufanlagen, Inlinesystemen oder Rundtaktanlagen eingesetzt werden.
8. Verwendung eines Werkstückträgers (1) nach Anspruch 7, dadurch
gekennzeichnet, daß in dieser Anlage Einrichtungen und Verfahren verwendet
werden, die Teile an deren Oberflächen behandeln und/oder beschichten
9. Verwendung eines Werkstückträgers (1) nach Anspruch 7, dadurch
gekennzeichnet, daß in dieser Anlage Einrichtungen und Verfahren für die
plasmagestützte Oberflächenbehandlungs und/oder Beschichtungstechniken
verwendet werden.
10. Verwendung eines Werkstückträgers (1) nach Anspruch 7, dadurch
gekennzeichnet, daß in dieser Anlage Einrichtungen und Verfahren für PVD-
Beschichtungen verwendet werden.
11. Verwendung eines Werkstückträgers (1) nach Anspruch 7, dadurch
gekennzeichnet, daß in dieser Anlage Einrichtungen und Verfahren für Sputter-,
Arc-, Verdampfungs- oder Hohlkathoden-Prozesse verwendet werden.
12. Verwendung eines Werkstückträgers (1) nach einem der Ansprüche 7 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß in dieser Anlage Einrichtungen und Verfahren für
PECVD-Beschichtungen verwendet werden.
13. Verwendung eines Werkstückträgers (1) nach einem der Ansprüche 7 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß in dieser Anlage Einrichtungen und Verfahren
verwendet werden, die durch gepulste und/oder ungepulste Einkopplung von
elektrischer Energie oder Einstrahlung von elektromagnetischer Energie mit
Frequenzen von 0 Hz bis 25 GHz angeregt werden.
14. Verwendung eines Werkstückträgers (1) nach einem der Ansprüche 7 bis 9 und
14, dadurch gekennzeichnet, daß in dieser Anlage Verfahren und Einrichtungen
verwendet werden, die Werkstücke an der Oberfläche reinigen und/oder ätzen,
insbesondere mit Plasmen.
15. Verwendung eines Werkstückträgers (1) nach einem der Ansprüche 7 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß in dieser Anlage Verfahren und Einrichtungen
verwendet werden, die Werkstücke an der Oberfläche beschichten durch Spritz-
und Strahltechniken, insbesondere Plasmaspritzen.
16. Verwendung eines Werkstückträgers (1) nach Anspruch 7, dadurch
gekennzeichnet, daß in dieser Anlage Verfahren und Einrichtungen verwendet
werden, die Techniken nach Anspruch 8 bis 15 einzeln oder in Kombination
verwenden.
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