DE19803098A1 - Verfahren zur Herstellung eines partikelförmigen Polymerisates - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines partikelförmigen PolymerisatesInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
eines partikelförmigen Polymerisates P mit einem mittleren
Teilchendurchmesser d50 von 0,03 bis 100 µm, bei dem aus einem
oder mehreren ethylenisch ungesättigten Monomeren M, die durch
radikalische Polymerisation zu dem Polymerisat P polymerisierbar
sind, Wasser und mindestens einem Schutzkolloid SK oder minde
stens einem Emulgator EG oder Mischungen von SK und EG durch Ein
wirkung hoher Scherkräfte eine Emulsion E hergestellt wird und
die Emulsion E unter Verwendung eines radikalischen
Polymerisationsinitiators RI und im Beisein eines stabilen N-
Oxyl-Radikals einer Polymerisation unterworfen wird.
Außerdem betrifft die Erfindung nach dem Verfahren hergestellte
partikelförmige Polymerisate P, sowie thermoplastische Form
massen F, enthaltend die Polymerisate P, und ein Verfahren zur
Herstellung der thermoplastischen Formmassen F. Schließlich be
trifft die Erfindung die Verwendung der Polymerisate P als
schlagzähigkeitsverbessernder und/oder mattierender Zusatz zu
thermoplastischen Formmassen, die Verwendung der thermo
plastischen Formmassen F zur Herstellung von Formkörpern und
Folien, sowie Formkörper und Folien aus den thermoplastischen
Formmassen F.
In bestimmten Anwendungsbereichen thermoplastischer Polymer
materialien, insbesondere bei der Automobil-Innenausstattung, bei
Haushalts-, Elektro- und Sportgeräten, wird in zunehmendem Maße
eine blendfreie, matte Oberfläche gewünscht, wofür dekorative
Gründe oder auch Sicherheitsaspekte, z. B. verminderte Blendung
des Autofahrers und verbesserte Gebrauchseigenschaften - Finge
rabdrücke sind auf matten Flächen kaum sichtbar - zu nennen sind.
Matte Formteile lassen sich durch Behandlung der Oberfläche des
fertigen, normalen Glanz aufweisenden Formteils erzielen, bei
spielsweise durch mechanisches Aufrauhen wie Schleifen und Bür
sten, durch Ätzen, Anlösen und Quellen oder durch Aufbringen
einer matten Überzugsschicht.
Eine matte Oberfläche läßt sich z. B. durch den Zusatz geeigneter
organischer Mattierungsmittel erreichen. Sie bestehen aus Parti
keln vergleichsweise großen Durchmessers (D < etwa 0,5 µm) die im
Matrixpolymeren dispergiert sind. Die Partikel treten etwas aus
der glatten und damit glänzenden Oberfläche des Matrixpolymers
heraus und bewirken auf diese Weise eine diffuse Reflexion des
auftreffenden Lichtes (Streuung), wodurch die Oberfläche dem Be
trachter matt erscheint.
Verfahren zur Herstellung von partikelförmigen Polymerisaten sind
beispielsweise die Emulsionspolymerisation und die Suspensionspo
lymerisation. Bei der Emulsionspolymerisation werden in der Regel
die Monomeren in Wasser emulgiert und unter Verwendung eines in
der Wasserphase löslichen Polymerisationsinitiators und eines
Emulgators polymerisiert, wobei vergleichsweise kleine Polymer
partikel von üblicherweise 30 bis 1000 nm Durchmesser entstehen.
Bei der Suspensionspolymerisation suspendiert man üblicherweise
die Monomeren in Wasser unter Verwendung eines Schutzkolloids,
welches das Zusammenlaufen und Aneinanderkleben der Monomer
tröpfchen bzw. Polymerpartikel verhindert, und polymerisiert
mittels eines in den Monomeren löslichen Initiators, wobei ver
gleichsweise große Teilchen von üblicherweise 50 bis 500 µm Durch
messer erhalten werden.
Varianten der Suspensionspolymerisation bzw. der Emulsionspolyme
risation sind die sog. Mikrosuspensionspolymerisation bzw. die
Mikroemulsionspolymerisation. Dabei wird die Mischung aus Monome
ren, Wasser und einem Hilfsstoff, hohen Scherkräften, erzeugt
beispielsweise durch sehr schnelles und intensives Rühren, ausge
setzt. Der Hilfsstoff ist bei der Mikrosuspensionspolymerisation
üblicherweise ein Schutzkolloid und bei der Mikroemulsionspolyme
risation üblicherweise ein Emulgator. Durch das schnelle und in
tensive Rühren entstehen Monomertröpfchen - und daraus Polymeri
sat-Partikel -, deren Durchmesser mit üblicherweise 0,03 bis
100 µm deutlich kleiner ist als bei der gewöhnlichen Suspensions-
bzw. Emulsionspolymerisation.
Ein derartiges Verfahren zur Mikrosuspensionspolymerisation von
Styrol-Divinylbenzol-Mischungen beschreibt beispielsweise
L. Danicher et al. in Reactive Polymers 20 (1993), S. 111-121,
von Styrol-n-Butylacrylat-Mischungen M. Kamiyama in Journal of
Applied Polymer Science, 50 (1993), S. 107-113.
In der DE-PS 26 18 761 ist ein solches Verfahren zur Polymeri
sation von Vinylchlorid offenbart. Die EP-B 38 208 lehrt ein ent
sprechendes Verfahren zur Herstellung von (pigmenthaltigen) Ko
pier-Toner-Partikeln aus einem Vinylmonomer. In der EP-B 443 609
und in der US-PS 4 071 670 ist ein Mikrosuspensionsverfahren zur
Polymerisation von Vinylmonomeren unter Verwendung eines speziel
len Hochgeschwindigkeitsrührers offenbart. In der DE-OS 44 43 966
und der DE-OS 44 43 886 wird die Herstellung von Polymerteilchen
durch Mikrosuspensionspolymerisation und die Verwendung der Teil
chen als Mattierungsmittel offenbart.
Wie alle radikalisch initiierten Polymerisationen von wenigstens
eine ethylenisch ungesättigte Gruppe aufweisenden Monomeren weist
auch das Verfahren der radikalisch initiierten wäßrigen Emul
sionspolymerisation den Nachteil auf, daß das Molekulargewicht
der Polymerketten mit dem Polymerisationsumsatz normalerweise
nicht zunimmt und daß die Polymerketten des resultierenden Poly
merisats in der Regel kein einheitliches Molekulargewicht auf
weisen. D.h., das erhältliche Polymerisat ist bezüglich der Ei
genschaft Molekulargewicht in der Regel nicht monodispers, son
dern weist üblicherweise einen diesbezüglichen Polydispersi
tätsindex PDI von ≧ 2 auf (PDI = Mw/Mn, mit Mw = gewichts
mittleres Molekulargewicht und Mn = zahlenmittleres Molekularge
wicht). Dies ist vermutlich insbesondere auf Abbruchreaktionen
infolge irreversibler Kombination wachsender freier radikalischer
Polymerisatkettenenden sowie auch auf Kettenübertragungsreaktio
nen, Disproportionierung und Eliminierung, zurückzuführen.
Ein weiterer Nachteil der klassischen radikalisch initiierten
Polymerisation besteht darin, daß ein während der Polymerisation
durchgeführter Wechsel der zu polymerisierenden Monomeren in der
Regel nicht zu segmentierten Copolymerisaten (Blockpolymerisaten)
führt. Beispielsweise führt ein Wechsel der Monomeren bei der
Emulsionspolymerisation zu Kern-Schale-Polymerteilchen, deren
Kern aus der einen und deren Schale aus der anderen Monomeren
sorte aufgebaut ist, wobei Kern und Schale im wesentlichen nicht
chemisch sondern lediglich physikalisch aneinander gebunden sind.
Die Phasenanbindung der Schale an den Kern ist demnach bei der
klassischen, radikalischen Polymerisation in manchen Fällen unzu
reichend.
Aus TRIPS Vol. 4, No. 6, June 1996, S. 183 ff, US-A 5,322,912,
WO 96/24620, US-A-4,581,429, US-A 5,412,047, EP-A 135 280 sowie
aus der älteren Anmeldung DE-A 196 02 539 ist bekannt, daß die
Durchführung von radikalisch initiierten Polymerisationen bei
oberhalb 100°C liegenden Temperaturen im Beisein eines stabilen
(im wesentlichen nicht initiierend wirkenden) N-Oxyl-Radikals
eine gewisse Kontrolle der radikalisch initiierten Polymerisation
ermöglicht.
Der zugrunde liegende Wirkmechanismus liegt vermutlich darin be
gründet, daß die stabilen N-Oxyl-Radikale reaktive radikalische
Enden einer wachsenden Polymerisatkette bei erhöhten Temperaturen
nicht irreversibel terminieren, sondern lediglich vorübergehend
blockieren. Daraus resultiert eine Verringerung der stationären
Konzentration wachsender freier radikalischer Polyerisatket
tenenden, was die Möglichkeit für einen irreversiblen Abbruch des
Kettenwachstums durch Kombination zweier wachsender Polymerisat
kettenenden verringert. Dies führt im Mittel zu mit dem Polyme
risationsumsatz (im Idealfall linear) wachsenden Polymerisat
ketten. Letztes bedingt ein mit dem Polymerisationsumsatz (im
Idealfall linear) wachsendes mittleres Molekulargewicht des ge
bildeten Polymerisats mit einem bei 1 liegenden Polydispersitäts
index PDI.
Gemäß US-A 5,322,912, Spalte 10, Zeile 65 ff kommt als Reaktions
medium für eine solche kontrollierte radikalisch initiierte
Polymerisation auch eine Emulsion in Betracht. Weitergehende
Angaben zur Durchführung einer-solchen radikalisch initiierten
Emulsionspolymerisation macht die US-A 5,322,912 nicht. Das glei
che gilt für die DE-A 196 02 539. Die US-A 5,412,047 empfiehlt in
Spalte 18, Zeilen 54 ff für den Fall, daß die radikalisch in
itiierte Polymerisation in einem mehrphasigen System erfolgt, wie
es bei der radikalisch initiierten wäßrigen Emulsionspolymerisa
tion der Fall ist, lediglich, stabile N-Oxyl-Radikale zu verwen
den, die in Wasser eine besonders geringe Löslichkeit aufweisen.
Die Verfügbarkeit einer in einfacher Weise durchzuführenden kon
trollierten radikalisch initiierten wäßrigen Polymerisation zur
Herstellung von partikelförmigen Polymerisaten wäre insofern von
Vorteil, als sie eine kontrollierte Einstellung des Molekularge
wichts des Polymerisats ermöglichen würde. Ferner eröffnet sie
den unmittelbaren Zugang zu maßgeschneiderten Block
copolymerisaten, da die freien radikalischen Polymerisatkettenen
den nicht durch Kombination zerstört, sondern lediglich reversi
bel blockiert werden. D.h., nach Verbrauch einer ersten
Monomerensorte kann die Polymerisation bei Zusatz weiterer Mono
merensorten fortgesetzt werden.
In Macromolecules 1997, 30, S. 324-326 wird empfohlen, zur Her
stellung einer wäßrigen Polymerisatdispersion durch kontrollierte
initiierte wäßrige Emulsionspolymerisation letztere so zu reali
sieren, daß man eine vorgebildete wäßrige Polymerisatdispersion
(einen sogenannten Saat-Latex) in ein Polymerisationsgefäß vor
legt und der Vorlage die zu polymerisierenden Monomeren sowie
eine hydrophobe Verbindung, die unter der Einwirkung von Wärme in
ein stabiles N-Oxyl-Radikal und in einen die Polymerisation in
itiierenden radikalischen Partner zerfällt, zufügt. Dann überläßt
man das Reaktionsgemisch bei Raumtemperatur sich selbst, um so
wohl den zu polymerisierenden Monomeren als auch der hydrophoben
Verbindung die Diffusion in die Saat-Polymerisatteilchen zu er
möglichen (Quellung). Nach erfolgter Quellung wird durch Tempera
turerhöhung (< 100°C) die Polymerisation unter überatmosphäri
schem Druck durchgeführt. Nachteilig an dieser Verfahrensweise
ist, daß sie die Vorabherstellung der vergleichsweise komplizier
ten hydrophoben Verbindung sowie des äußerst langsamen Quellung
sprozesses bedarf. Ferner bedarf es unabdingbar der Vorabherstel
lung eines Saat-Latex. Schließlich sind die erhaltenen Partikel
mit einem Durchmesser von < 500 nm vergleichsweise klein.
Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, den geschilderten Nach
teilen abzuhelfen. Insbesondere sollte ein Verfahren bereitge
stellt werden, das die Herstellung partikelförmiger Polymerisate
aus ethylenisch ungesättigten Monomeren ermöglicht, wobei die
partikelförmigen Polymerisate als Schlagzähmodifier für spröde
Thermoplaste oder als Mattierungsmittel dienen sollen. Außerdem
sollte ein Verfahren bereitgestellt werden, daß partikelförmige
Polymerisate mit einer guten Phasenanbindung zwischen harter und
weicher Phase (z. B. harte Schale/weicher Kern) ergibt.
Demgemäß wurde das eingangs definierte Verfahren gefunden. Wei
terhin wurden die nach dem Verfahren erhaltenen partikelförmigen
Polymerisate P, sowie thermoplastische Formmassen F, enthaltend
die Polymerisate P gefunden, außerdem ein Verfahren zur Herstel
lung der thermoplastischen Formmassen F, die Verwendung der Poly
merisate P als Zusatz zu thermoplastischen Formmassen, die
Verwendung der Formmassen F zur Herstellung von Formkörpern und
Folien, und Formkörper und Folien aus diesen Formmassen.
Als Monomere M eignen sich alle ethylenisch ungesättigten
Monomere, die radikalisch polymerisierbar sind, also in Gegenwart
sog. "freier Radikale" polymerisieren.
Als wenigstens eine ethylenisch ungesättigte Gruppe aufweisende
Monomere kommen z. B. in Betracht: Olefine wie Ethylen oder
Propylen, vinylaromatische Monomere wie Styrol, Divinylbenzol,
2-Vinylnaphthalin und 9-Vinylanthracen, substituierte vinyl
aromatische Monomere wie p-Methylstyrol, α-Methylstyrol, o-Chlor
styrol, p-Chlorstyrol, 2,4-Dimethylstyrol und 4-Vinylbiphenyl,
Ester aus Vinylalkohol und 1 bis 18 C-Atome aufweisenden Mono
carbonsäuren wie Vinylacetat, Vinylpropionat, Vinyl-n-butyrat,
Vinyllaurat und Vinylstearat, Ester aus 3 bis 6 C-Atome aufwei
senden α,β-monoethylenisch ungesättigten Mono- und Dicarbonsäuren,
wie insbesondere Acrylsäure, Methacrylsäure, Maleinsäure, Fumar
säure und Itaconsäure, mit im allgemeinen 1 bis 20, häufig 1 bis
12, meist 1 bis 8 und besonders häufig 1 bis 4 C-Atome aufweisen
den Alkanolen wie insbesondere Acrylsäure- und Methacrylsäure
methyl- -ethyl-, -n-butyl-, -iso-butyl-, -tert.-butyl- und
-2-ethylhexylester, Maleinsäuredimethylester oder Maleinsäure-n
butylester, die Nitrile der vorgenannten α,β-monoethylenisch
ungesättigten Carbonsäuren wie Acrylnitril und Methacrylnitril
sowie C4-8-konjugierte Diene wie 1,3-Butadien und Isopren.
Die vorgenannten Monomeren bilden in der Regel die Hauptmono
meren, die, bezogen auf die Gesamtmenge der zu polymerisierenden
Monomeren, normalerweise einen Anteil von mehr als 50 Gew.-% auf
sich vereinen.
Monomere, die für sich polymerisiert üblicherweise Homopoly
merisate ergeben, die eine erhöhte Wasserlöslichkeit aufweisen,
werden im Normalfall lediglich als modifizierende Monomere in
Mengen, bezogen auf die Gesamtmenge der zu polymerisierenden Mo
nomeren, von weniger als 50 Gew.-%, in der Regel 0 bis 20 und
meist 0 bis 10 Gew.-%, mit einpolymerisiert. Beispiele für derar
tige Monomere sind 3 bis 6 C-Atome aufweisende α,β-monoethylenisch
ungesättigte Mono- und Dicarbonsäuren sowie deren Anhydride und
Amide wie z. B. Acrylsäure, Methacrylsäure, Maleinsäure, Fumar
säure, Itaconsäure, Acrylamid und Methacrylamid, aber auch die
Monoester dieser Carbonsäuren mit mehrwertigen Alkoholen wie
Hydroxyethylacrylat, Hydroxypropylacrylat, ferner Vinylsulfon
säure sowie N-Vinylpyrrolidon.
Als Styrolverbindungen kommen solche der allgemeinen Formel (XI)
in Betracht:
in der R' und R'' unabhängig voneinander für H oder C1-C8-Alkyl und
n für 0,1,2 oder 3 stehen.
Vorzugsweise ist das erfindungsgemäße Verfahren auf die Monomeren
Styrol, α-Methylstyrol, Divinylbenzol, Vinyltoluol, C1- bis
C8-Alkyl (Meth)-acrylate, insbesondere n-Butylacrylat, 2-Ethyl
hexylacrylat oder Methylmethacrylat, und Butadien, außerdem
Acrylnitril sowie auf Monomerengemische anwendbar, die zu wenig
stens 85 Gew.-% aus vorgenannten Monomeren oder Gemischen der
vorgenannten Monomeren zusammengesetzt sind.
Welche Monomeren verwendet werden, richtet sich naturgemäß nach
dem Verwendungszweck der Polymerpartikel P, welche aus den Mono
meren M entstehen. Werden weiche, elastomere Partikel gewünscht,
so verwendet man bevorzugt die genannten Alkylacrylate oder Diene
als wesentlichen Bestandteil der Monomermischung. Werden harte
Partikel gewünscht, verwendet man bevorzugt Styrol, Acrylnitril
und/oder Methylmethacrylat als wesentliche Monomere.
Wenn die partikelförmigen Polymerisate P als Mattierungsmittel
für thermoplastische Formmassen verwendet werden sollen, können
beispielsweise durch Mitverwendung von Monomeren, die saure funk
tionelle Gruppen oder basische funktionelle Gruppen enthalten,
sauer oder basisch modifizierte Partikel hergestellt werden. Wenn
diese sauren bzw. basischen Partikel in einer Matrix aus einem
thermoplastischen Polymeren vorliegen, die mit den Partikeln un
verträglich oder teilverträglich ist, agglomerieren die Partikel
aufgrund der Un- oder Teilverträglichkeit zu größeren Agglomera
ten, die aus der Formteiloberfläche heraustreten. Die Formteil
oberfläche erscheint dem Betrachter aufgrund der diffusen Licht
reflexion an den mikroskopischen Unebenheiten matt.
Näheres zum Begriff der Verträglichkeit von Polymeren ist
beispielsweise der DE-OS 44 43 886 zu entnehmen.
Weiterhin kann man bei der Herstellung der partikelförmigen Poly
merisate P vernetzende Monomere mitverwenden. Vernetzende
Monomere sind bi- oder polyfunktionelle Comonomere mit mindestens
zwei olefinischen Doppelbindungen, beispielsweise Butadien und
Isopren, Divinylester von Dicarbonsäuren wie der Bernsteinsäure
und Adipinsäure, Diallyl- und Divinylether bifunktioneller Alko
hole wie des Ethylenglycols und des Butan-1,4-diols, Diester der
Acrylsäure und Methacrylsäure mit den genannten bifunktionellen
Alkoholen, 1,4-Divinylbenzol und Triallylcyanurat. Besonders be
vorzugt sind der Acrylsäureester des Tricyclodecenylalkohols
(siehe DE-OS 12 60 135), der unter dem Namen Dihydrodicyclopenta
dienylacrylat bekannt ist, sowie die Allylester der Acrylsäure
und der Methacrylsäure.
Üblicherweise beträgt die Menge des Wassers, in dem die Monome
ren M und die Schutzkolloide SK bzw. die Emulgatoren EG disper
giert werden, 25 bis 95 Gew.-%, bevorzugt 40 bis 85 Gew.-% und
besonders bevorzugt 45 bis 75 Gew.-%, bezogen auf die Summe aus
Monomeren, Wasser und Schutzkolloiden bzw. Emulgatoren.
Für die Mikrosuspensionspolymerisation gilt: Die für die Stabili
sierung der Emulsion geeigneten Schutzkolloide SK sind wasserlös
liche Polymere, welche die Monomerentröpfchen und die daraus ge
bildeten Polymerteilchen umhüllen und auf diese Weise vor der Ko
agulation schützen.
Als Schutzkolloide SK eignen sich Cellulosederivate wie Carboxy
methylcellulose und Hydroxymethylcellulose, Poly-N-Vinylpyrroli
don, Polyvinylalkohol und Polyethylenoxid, anionische Polymere
wie Polyacrylsäure und deren Copolymere und kationische wie Poly-
N-vinylimidazol. Die Menge dieser Schutzkolloide beträgt vorzugs
weise 0,1 bis 5 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmasse der Emulsion.
Schutzkolloide sowie Verfahren zur Herstellung von Schutz
kolloiden sind an sich bekannt und beispielsweise in Encyclopedia
of Polymer Science and Engineering, Vol. 16, S. 448, Verlag John
Wiley, 1989, beschrieben.
Bevorzugt werden ein oder mehrere Polyvinylalkohole als Schutz
kolloid verwendet, insbesondere solche mit einem Hydrolysegrad
unter 96 mol-%, besonders bevorzugt 60 bis 94 und ganz besonders
bevorzugt 65 bis 92 mol-%. Die bevorzugten Polyvinylalkohole
haben eine Viskosität von 2 bis 100 mPa/s, insbesondere von 4 bis
60 mPa/s, gemessen als 4 Gew.-%ige Lösung in Wasser bei 20°C nach
DIN 53015.
Man kann zusätzlich zu den Schutzkolloiden kolloidale Kieselsäure
in Konzentration von in der Regel 0,2 bis 5 Gew.-%, bezogen auf
die Menge der Dispersion, mitverwenden. Näheres zu dieser
Methode, die besonders gut mit einem wasserlöslichen Polymeren
aus Adipinsäure und Diethanolamin als Schutzkolloid gelingt, ist
der US-A 3 615 972 zu entnehmen.
Um bei der Mikrosuspensionspolymerisation den gleichzeitig ablau
fenden Emulsionspolymerisations-Prozeß, bei dem sich wesentlich
kleinere und daher unerwünschte Teilchen bilden, zurückzudrängen,
kann man einen wasserlöslichen Inhibitor mitverwenden, der die
Emulsionspolymerisation unterdrückt. Wirksame Verbindungen dieser
Art sind z. B. Chrom(+6)-Verbindungen wie Kaliumdichromat.
Für die Mikroemulsionspolymerisationspolymerisation gilt: Die für
die Stabilisierung der Emulsion geeigneten Emulgatoren EG sind
seifenartige Hilfsstoffe, welche die Monomerentröpfchen umhüllen
und auf diese Weise vor dem Zusammenlaufen schützen.
Als Emulgatoren EG eignen sich die dem Fachmann bekannten anioni
schen, kationischen und neutralen (nicht-ionogenen) Emulgatoren.
Anionische Emulgatoren sind z. B. Alkalimetallsalze von höheren
Fettsäuren mit 10 bis 30 C-Atomen wie Palmitin-, Stearin- und Öl
säure, Alkalimetallsalze von Sulfonsäuren mit z. B. 10 bis 16 C-
Atomen, insbesondere Natriumsalze von Alkyl- oder Alkylaryl
sulfonsäuren, Alkalimetallsalze von Halbestern der Phthalsäure,
und Alkalimetallsalze von Harzsäuren wie Abietinsäure. Kat
ionische Emulgatoren sind z. B. Salze langkettiger, insbesondere
ungesättigter Amine mit 12-18 C-Atomen, oder quaternäre Ammonium
verbindungen mit längerkettigen Olefin- oder Paraffinresten (also
Salze quaternisierter Fettamine). Neutrale Emulgatoren sind z. B.
ethoxylierte Fettalkohole, ethoxylierte Fettsäuren oder ethoxy
lierte Phenole und Fettsäureester von mehrwertigen Alkoholen wie
Pentaerythrit oder Sorbit.
Die Menge der Emulgatoren beträgt vorzugsweise 0,01 bis 5 Gew.-%,
bezogen auf die Monomeren M.
Es können auch Mischungen aus Schutzkolloiden SK und Emulgatoren
EG verwendet werden.
Aus den Monomeren M, Wasser und den Schutzkolloiden SK oder den
Emulgatoren EG oder Mischungen von SK und EG wird eine Emulsion
bereitet, indem man hohe Scherkräfte einwirken läßt. Dazu
verwendet man Homogenisatoren, die dem Fachmann bekannt sind.
Beispielhaft seien genannt:
- - Labordissolver Dispermat, Fa. VMA-Getzmann, Reichshof, DE
- - Ultra-Turax, Fa. Janke und Kunkel, Staufen, DE
- - Druckhomogenisator, Fa. Gaulin, Lübeck, DE
- - Geräte mit einem Rotor-Stator-System, etwa
- - Dispax, Fa. Janke und Kunkel, Staufen, DE
- - Cavitron-Homogenisatoren, Fa. v. Hagen & Funke, Sprochhövel, DE
- - Homogenisatoren der Fa. Kotthoff, Essen, DE
- - Homogenisatoren der Fa. Dorr Oliver, Grevenbroich, DE.
Üblicherweise betreibt man diese Geräte bei Drehzahlen von 1000
bis 25 000 min-1, bevorzugt 2000 bis 25 000 min-1.
Weiterhin können die hohen Scherkräfte ebenso durch
- - Einwirkung von Ultraschall,
- - Hindurchpressen der Mischung aus Monomeren, Wasser und Schutzkolloiden bzw. Emulgatoren unter hohem Druck durch einen engen Spalt oder durch Düsen kleinen Durchmessers
- - Kolloidmühlen
oder andere geeignete Homogenisatoren erzeugt werden.
Die Herstellung der Emulsion erfolgt üblicherweise bei Raumtempe
ratur, jedoch können je nach Art der Monomeren und Schutzkolloide
bzw. Emulgatoren auch höhere oder tiefere Temperaturen sinnvoll
sein.
Die Herstellung der Emulsion kann entweder diskontinuierlich
(Batch-Fahrweise) oder kontinuierlich erfolgen. Bei der diskonti
nuierlichen Herstellung werden Monomeren, Wasser und Schutz
kolloide bzw. Emulgatoren in einem Behälter vorgelegt und mittels
des Homogenisators zu einer Mikrosuspension bzw. Mikroemulsion
(Emulsion E) vermischt. Der Homogenisator kann auch parallel zum
Behälter angeordnet sein, und die Komponenten werden im Kreis
durch den Homogenisator geführt.
Die Homogenisationsdauer kann zwischen 0,1 sec und mehreren Stun
den betragen, in Abhängigkeit beispielsweise vom gewünschten
Durchmesser der Monomertröpfchen und der einzustellenden Größen
verteilung, vom Mischungsverhalten der Monomeren mit Wasser, von
den Mengenverhältnissen an Monomer, Wasser und Schutzkolloid bzw.
Emulgatoren und vom verwendeten Schutzkolloid bzw. Emulgator.
Es ist auch möglich, die Gesamtmenge der Monomeren und die
Gesamtmenge Wasser vorzulegen, und die Schutzkolloide bzw. Emul
gatoren zuzugeben, wenn der Homogenisator gestartet wird.
Bei der kontinuierlichen Herstellung der Emulsion können, in
einer bevorzugten Ausführungsform, die Monomeren, Wasser und
Schutzkolloide bzw. Emulgatoren dem Homogenisator zugeführt wer
den und die derart hergestellte Emulsion E direkt in den Reaktor,
in welchem die Polymerisation vorgenommen wird, zugeführt werden.
In einer anderen bevorzugten Ausführungsform der kontinuierlichen
Emulsions-Herstellung werden Monomeren, Wasser und Schutzkolloide
bzw. Emulgatoren im Kreis durch den Homogenisator geführt und nur
ein Teil der im Kreis geführten Mischung wird abgezweigt und dem
Polymerisationsreaktor zugeführt. Diese Kreisfahrweise empfiehlt
sich vor allem dann, wenn die Emulgierung der Monomeren nach nur
einmaligem Durchsatz durch den Homogenisator noch unzureichend
ist, wenn beispielsweise die Tröpfchengröße zu groß und/oder die
Größenverteilung zu breit ist.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform kann die fertige
Emulsion E vor der Polymerisation in einem Vorratsbehälter zwi
schengelagert werden und aus dem Vorratsbehälter in den Polyme
risationsreaktor dosiert werden. Dies ermöglicht es, Emulgierung
und Polymerisation räumlich voneinander getrennt, bei einer groß
technischen Anwendung des Verfahrens beispielsweise in verschie
denen Gebäuden, vorzunehmen.
Die Herstellung der Emulsion kann in einer weiteren Ausführungs
form auch in einem ersten Schritt diskontinuierlich und in einem
zweiten Schritt kontinuierlich erfolgen: Die Komponenten werden
wie beschrieben als Batch emulgiert, und die entstandene Emulsion
danach einer zweiten kontinuierlich durchgeführten Emulgierung
unterzogen. Dabei entsteht die fertige Emulsion, die kontinuier
lich dem Reaktor zugeführt wird.
Vor oder während der Herstellung der Emulsion E können Zusatz
stoffe zugefügt werden, die den partikelförmigen Polymerisaten P
bestimmte Eigenschaften verleihen. Beispielhaft seien als solche
Zusatzstoffe Polymere, Farbstoffe und Pigmente und ferromagneti
sche Pigmente genannt.
Als Polymere sind insbesondere solche geeignet, die in den Mono
meren M löslich sind oder in den Monomeren M quellen. Als Farb
stoffe und Pigmente eignen sich die üblicherweise zur Einfärbung
von Polymeren verwendeten Farbstoffe, etwa organische Farbmittel
sowie Ruß, TiO2, CaCO3, und andere. Bei Verwendung von Ruß entste
hen schwarze partikelförmige Polymerisate P, die insbesondere als
Kopier-Toner Verwendung finden. Ruß oder andere schwarze Farb
stoffe oder Pigmente sind bevorzugte Zusatzstoffe. Ferromagneti
sche Pigmente sind als Beschichtung auf Magnetbändern (Video-,
Audio- und andere Datenspeichercassetten) und Magnetfolien (Com
puterdisketten) enthalten. Sie sind dem Fachmann bekannt und
gleichfalls als Zusatzstoffe bevorzugt.
Die Zusatzstoffe können in gelöster Form (insbesondere bei lösli
chen Farbstoffen), gequollener Form (insbesondere bei Polymeren),
oder in suspendierter Form (bei Pigmenten und ferromagnetischen
Pigmenten) zugefügt werden. Die Zusatzstoffe werden durch den
Homogenisator zumeist überaus gleichmäßig in der entstehenden
Emulsion E verteilt, so daß nach der Polymerisation die Zusatz
stoffe in der Regel gleichmäßig in den Partikeln enthalten sind.
Der Anteil der Zusatzstoffe beträgt in der Regel mindestens
0,1 Gew.-%, bevorzugt mindestens 0,5 Gew.-%, bezogen auf die dem
Homogenisator zugeführte Mischung.
Die Polymerisation wird mit einem radikalischen Polymerisationsi
nitiator RI initiiert. Derartige Verbindungen sind dem Fachmann
bekannt.
Für die Mikrosuspensionspolymerisation (also Mitverwendung von
Schutzkolloiden SK) sind Verbindungen mit einer Halbwertzeit von
einer Stunde, wenn die Temperatur bei 40 bis 110°C liegt, und die
in den Monomeren merklich löslich, in Wasser dagegen schlecht
löslich sind, bevorzugt.
Für die Mikrosulspensionspolymerisation werden daher organische
Peroxide, organische Hydroperoxide, Azoverbindungen und/oder
Verbindungen mit C-C-Einfachbindungen als Initiatoren RI
verwendet. Ebenso werden als radikalische Polymerisationsinitia
toren Monomere verwendet, die bei erhöhter Temperatur spontan
polymerisieren. Es können auch Mischungen der genannten Initiato
ren RI verwendet werden. Bei den Peroxiden sind diejenigen mit
hydrophoben Eigenschaften bevorzugt, insbesondere solche Moleküle
mit einem Atomverhältnis Kohlenstoff zu Sauerstoff von größer
3 : 1. Ganz besonders bevorzugt sind Dilaurylperoxid und Dibenzoyl
peroxid, insbesondere Dilaurylperoxid.
Als Azoverbindungen werden 2,2'Azobis(2-methylbutyronitril) und
2,2'-Azobis(isobutyronitril) bevorzugt. Als Verbindungen mit
labilen C-C-Bindungen verwendet man bevorzugt 3,4-Dimethyl-
3,4-diphenylhexan und 2,3-Dimethyl-2,3-diphenylbutan.
Als Monomere, die bei erhöhter Temperatur spontan polymerisieren,
werden bevorzugt Styrol und dessen Derivate wie Vinyltoluol
verwendet, besonders bevorzugt Styrol.
Je nach Aggregatzustand des Initiators für die Mikrosuspensions
polymerisation und seinem Löslichkeitsverhalten kann er als sol
cher, bevorzugt jedoch als Lösung, Emulsion (flüssig in flüssig)
oder Suspension (fest in flüssig) zugefügt werden, wodurch sich
insbesondere kleine Stoffmengen Initiator präziser dosieren las
sen. Als Lösungsmittel bzw. flüssige Phase für den Initiator eig
nen sich organische Lösungsmittel wie beispielsweise Benzol,
Toluol, Ethylbenzol und Cyclohexan, insbesondere Cyclohexan, oder
auch die Monomeren selbst. Bei der Verwendung der Monomeren
selbst als Lösungsmittel bzw. flüssige Phase für den Initiator
wird der Initiator in der Gesamtmenge der Monomeren oder bevor
zugt in einem kleineren Anteil der Monomeren gelöst bzw. emul
giert/suspendiert, und dieser Anteil dann zu den restlichen Kom
ponenten gegeben.
Es ist auch möglich, den Initiator für die Mikrosuspensionspoly
merisation im Lösungsmittel oder im Monomeren zu lösen und die
entstandene Lösung in Wasser zu dispergieren.
Für die Mikroemulsionspolymerisation (also. Mitverwendung von
Emulgator EG) werden bevorzugt Initiatoren verwendet, die in dem
Monomeren schlecht löslich, in Wasser dagegen gut löslich sind.
Es werden daher bevorzugt Peroxosulfate wie Kalium-, Natrium-
oder Ammoniumperoxodisulfat verwendet, oder auch Redox-Systeme,
insbesondere solche auf Basis von Hydroperoxiden wie Cumolhydro
peroxid.
Die Menge an Initiator RI beträgt üblicherweise 0,05 bis 4,
bevorzugt 0,1 bis 2 und besonders bevorzugt 0,3 bis 1 Gew.-%,
bezogen auf die Menge der Monomeren M. Diese Mengenangaben gelten
naturgemäß nicht für den Fall, daß das Monomer zugleich Initiator
ist, wie etwa Styrol.
Der oder die Initiatoren RI können vor oder nach der Herstellung
der Emulsion E zugegeben werden, oder erst unmittelbar vor Beginn
der Polymerisation, oder auch kontinuierlich im Verlauf der
Polymerisation nachdosiert werden.
Insbesondere bei Monomeren, die zu unkontrollierter Polymeri
sation neigen, oder bereits bei der Temperatur der Emulsionsher
stellung polymerisieren, ist es ratsam, den Initiator RI erst
nach der Emulgierung, u. U. erst unmittelbar vor der Polymeri
sation, zuzugeben.
Insbesondere bei Polymerisationen mit einer langen Polymerisati
onsdauer kann es vorteilhaft sein, den Initiator, als kontinuier
lichen Zulauf oder portionsweise, während der Polymerisation zu
zugeben. Dabei kann die Dauer des Initiatorzulaufs von der Dauer
der Polymerisation verschieden oder gleich sein.
Als weitere Zusatzstoffe können bei der Polymerisation Puffer
substanzen wie Na2HPO4/NaH2PO4 oder Na-citrat/Citronensäure
verwendet werden, um einen im wesentlichen konstant bleibenden
pH-Wert einzustellen. Weiterhin können Molekulargewichtsregler,
etwa Mercaptane wie t-Dodecylmercaptan, oder Ethylhexylthioglyco
lat mitverwendet werden. Diese weiteren Zusatzstoffe können
kontinuierlich oder diskontinuierlich am Anfang und/oder während
der Herstellung der Emulsion und/oder während der Polymerisation,
zugefügt werden.
Man nimmt die Polymerisationsreaktion in der Regel unter langsa
mem oder mäßigem Rühren vor, bei dem (im Unterschied zur voraus
gehenden Emulgierung durch hohe Scherkräfte) die Tröpfchen nicht
mehr weiter zerteilt werden.
Entsprechend einer bevorzugten Ausführungsform wird die Polymeri
sation der Monomertröpfchen, enthaltend die Monomere M, zu Ende
geführt, ohne daß weitere, von den Monomeren M verschiedene
Monomere M*, zugefügt werden. Man erhält in diesem Fall partikel
förmige Polymerisate P, die im wesentlichen homogen aufgebaut
sind (einheitliche Verteilung der Monomerbausteine im Partikel).
In einer anderen bevorzugten Ausführungsform wird die Polymeri
sation der Monomeren M bis zu einem Umsatz von mindestens 25%,
bezogen auf die eingesetzten Monomeren M, geführt, wonach eines
oder mehrere weitere Monomere M* zugegeben und polymerisiert wer
den. Dadurch entstehen partikelförmige Polymerisate P mit einem
Kern-Schale-Aufbau, wobei der Kern die polymerisierten Monomeren
M und die Schale die polymerisierten Monomeren M* enthält.
In der Regel, jedoch nicht zwingend, stellt die Polymerisation
der weiteren Monomeren M* auf den Kern eine Pfropfungsreaktion
dar, wie sie dem Fachmann geläufig ist. Die entstehenden Kern-
Schale-Partikel sind dann Pfropfpartikel.
Bevorzugt führt man die Polymerisation der Monomeren M bis zu
einem Umsatz von mindestens 65%, besonders bevorzugt bis zu
einem Umsatz von mindestens 80%, jeweils bezogen auf die einge
setzten Monomeren M, bevor man die weiteren Monomeren M* zugibt
und polymerisiert.
Fügt man - entsprechend einer Ausführungsform - die weiteren
Monomeren M* hinzu, bevor die Monomeren M vollständig zum Polymer
kern umgesetzt sind (Umsatz von M unter 100%), polymerisieren
zugleich die noch verbliebenen Monomeren M und die zugegebenen
weiteren Monomeren M*. Dadurch erhält man Kern-Schale-Polymere mit
einem allmählichen Übergang vom Kern (aus Monomeren M) zur Schale
(aus Monomeren M*), ein sog. "verschmierter" Übergang.
Werden - in einer anderen Ausführungsform - die weiteren Monome
ren M* erst nach vollständigem Umsatz der Monomeren M zugefügt und
polymerisiert, werden Teilchen mit einem scharfen Übergang von
Kern zu Schale erhalten.
Die weiteren Monomeren M* werden in einer Ausführungsform diskon
tinuierlich als einmalige oder mehrmalige Zugabe, oder in einer
anderen Ausführungsform kontinuierlich als Zulauf zugegeben.
Die weiteren Monomeren M* können in einer weiteren Ausführungsform
in mehreren Stufen der Polymerisation nacheinander dem Reaktor
zugegeben werden, wobei sich die Monomeren M* jeder Stufe vonein
ander unterscheiden. Man erhält auf diese Weise Kern-Schale-Teil
chen mit mehreren Schalen.
Die Monomeren M* einer Polymerisationsstufe werden bis zu einem
Umsatz von mindestens 25%, bevorzugt mindestens 65% und
besonders bevorzugt mindestens 80%, bezogen auf die in der
jeweiligen Stufe eingesetzten Monomeren M* polymerisiert, bevor
in der nächsten Polymerisationsstufe wiederum Monomere M* zugege
ben werden.
Wie bereits beschrieben, ist der Übergang zwischen den einzelnen
Schalen des entstehenden Kern-Schale-Teilchens umso schärfer, je
vollständiger der Umsatz der Monomeren M* ist, bevor die Monome
ren M* der nächsten Stufe zugefügt werden.
Bezüglich der Polymerisationsbedingungen (Temperatur, Zusatz
stoffe) sei auf die Ausführungen zur Polymerisation der Monomeren
M verwiesen, die sinngemäß auch für die Umsetzung der Monomeren M* gelten.
Insbesondere kann es sinnvoll sein, vor und/oder während der
Polymerisation der Monomeren M* weitere Schutzkolloide SK bzw.
Emulgatoren EG diskontinuierlich oder kontinuierlich zuzugeben,
wobei die Schutzkolloide bzw. Emulgatoren von denjenigen, die zur
Herstellung des Kerns verwendet werden, verschieden sein können.
Weiterhin kann es sinnvoll sein, vor und/oder während der
Polymerisation der Monomeren M* weitere radikalische Polymerisa
tionsinitiatoren RI diskontinuierlich oder kontinuierlich zuzuge
ben, wobei die Initiatoren von denjenigen, die zur Herstellung
des Kerns verwendet werden, gleich oder verschieden sein können.
Die Zugabe der weiteren Monomeren M* jeder Stufe kann diskontinu
ierlich (auf einmal) oder kontinuierlich (als Zulauf) erfolgen.
Für die Monomeren M* kommen alle Monomeren in Betracht, die für
die Monomeren M genannt wurden. Die Monomeren M* unterscheiden
sich in der Regel von den Monomeren M. Werden beispielsweise
Monomere M verwendet, die ein elastomeres, "weiches" Polymeres
ergeben, so werden als Monomere M* solche verwendet, die ein "har
tes" Polymeres ergeben. Man erhält so ein partikelförmiges Poly
merisat P mit weichem Kern und harter Schale. Solche Polymerisate
sind bevorzugt.
Bevorzugte weitere Monomere M* sind Styrol, α-Methylstyrol, Acryl
nitril, Methacrylnitril, Methylmethacrylat sowie deren
Mischungen. Beispielhaft seien Polymerisate P aus einem Kern aus
vernetztem Polybutylacylat und einer Schale aus Polystyrol oder
Polystyrolacylnitril oder Polymethylmethacrylat genannt.
Als bevorzugte Monomere M* sind weiterhin solche mit sauren und/
oder basischen Gruppen zu nennen, wie sie bereits genannt wurden.
Werden solcherart funktionalisierte Monomere in die Schale(n)
einpolymerisiert, so entstehen partikelförmige Polymerisate, die
in einer un- oder teilverträglichen Matrix agglomerieren, was zu
dem beschriebenen Mattierungseffekt führt.
Nachfolgend seien für die weiteren Monomeren M* einige bevorzugte
Monomerzusammensetzungen Z* aufgeführt, wobei sich die Prozent
angaben auf die Gesamtmasse an weiteren Monomeren M* beziehen.
Z*-1: 50 bis 99, bevorzugt 60 bis 95 und besonders bevorzugt 65 bis 95 Gew.-% Styrol und 1 bis 50, bevorzugt 5 bis 40 und besonders bevorzugt 5 bis 35 Gew.-% Acylnitril
Z*-2: 100 Gew.-% Styrol
Z*-3: 100 Gew.-% PMMA.
Z*-1: 50 bis 99, bevorzugt 60 bis 95 und besonders bevorzugt 65 bis 95 Gew.-% Styrol und 1 bis 50, bevorzugt 5 bis 40 und besonders bevorzugt 5 bis 35 Gew.-% Acylnitril
Z*-2: 100 Gew.-% Styrol
Z*-3: 100 Gew.-% PMMA.
Ebenso können partikelförmige Polymerisate mit einem harten Kern
und einer weichen Schale hergestellt werden, in dem als Mono
mere M bzw. als Monomere M* die entsprechenden Monomere gewählt
werden.
In gleicher Weise können mehrschalige Polymerisate erhalten wer
den, etwa des Aufbaus harter Kern - weiche Schale - harte Schale,
wenn verschiedene Monomere M* wie beschrieben in mehreren Stufen
nacheinander zugefügt und polymerisiert werden.
Beispielsweise erhält man durch Polymerisation von Styrol als
Monomer M, n-Butylacylat (plus Vernetzer) als erstem weiteren
Monomer M* und einer Styrol-Acylnitril-Mischung als zweiten wei
teren Monomeren M*, Partikel aus einem harten Polystyrol-Kern,
einer ersten Schale aus weichem Polybutylacylat und einer zweiten
(äußeren) Schale aus hartem Polystyrolacylnitril.
Für den Fall, daß sich die Monomeren M (für den Kern) von den
Monomeren M* (für die Schale(n)) nicht der Art nach unterscheiden,
sind die Mengenverhältnisse der Monomeren M in der Monomeren
mischung, aus welcher das Kernpolymere entsteht, verschieden von
den Mengenverhältnissen der Monomeren M* in der Monomerenmischung,
aus der das Schalenpolymere entsteht.
Beispielsweise können als Monomere M 80 Gew.-% n-Butylacrylat und
20 Gew.-% Styrol, und als Monomere M* 80 Gew.-% Styrol und
20 Gew.-% n-Butylacylat eingesetzt werden, was ein Teilchen mit
verhältnismäßig weichem Kern und verhältnismäßig harter Schale
ergibt.
Der Durchmesser der partikelförmigen Polymerisate P wird im
wesentlichen durch den Durchmesser der Monomertröpfchen bestimmt,
welche bei der Herstellung der Emulsion E durch hohe Scherkraft
entstehen (und naturgemäß durch aufpolymerisierte Schalen, falls
vorhanden).
Der mittlere Teilchendurchmesser d50 der partikelförmigen Polyme
risate P beträgt 0,03 bis 100 µm, bevorzugt 0,5 bis 50 µm, und
besonders bevorzugt 0,5 bis 40 µm.
Die Teilchengröße läßt sich demnach im wesentlichen dadurch steu
ern, daß die Bedingungen bei der Herstellung der Emulsion E ent
sprechend gewählt und kontrolliert werden (z. B. Wahl des Homoge
nisators, Dauer des Homogenierens, Mengenverhältnisse
Monomere:Wasser:Schutzkolloide bzw. Emulgatoren, Fahrweise der
Emulgierung (einfach, mehrfach, als Batch oder kontinuierlich,
Kreisfahrweise), Drehzahl des Homogenisators etc.).
Bei der mittleren Teilchengröße d50 handelt es sich um das
Gewichtsmittel. Es wird beispielsweise bestimmt, indem licht- und
elektronenmikroskopische Bilder angefertigt werden und die am
Äquator geschnittenen Teilchen ausgemessen und ausgezählt werden.
Als erfindungsgemäß geeignete stabile N-Oxyl-Radikale kommen alle
diejenigen in Betracht, die in der EP-A 135 280, der älteren
Anmeldung DE-A 196 51 307, der US-A 5,322,912, der US-A 4,581,429,
der WO 96/24620, der US-A 5,412,047 sowie der älteren Anmeldung
DE-A 196 02 539 genannt sind.
Solche geeigneten, sich von einem sekundären Amin ableitenden,
stabile N-Oxyl-Radikale sind z. B. jene der allgemeinen Formel I
mit
R1, R2, R5 und R6 = dieselben oder verschiedene gerad- oder verzweigtkettige, gegebenenfalls substituierte Alkylgruppen und
R3 und R4 = dieselben oder verschiedene gerad- oder verzweigtkettige, gegebenenfalls substituierte Alkylgruppen oder
R3CNCR4 = einen Teil einer zyklischen Struktur mit einem gegebenenfalls ankondensierten anderen gesättig ten oder aromatischen Ring, wobei die zyklische Struktur oder der aromatische Ring gegebenen falls substituiert sind.
R1, R2, R5 und R6 = dieselben oder verschiedene gerad- oder verzweigtkettige, gegebenenfalls substituierte Alkylgruppen und
R3 und R4 = dieselben oder verschiedene gerad- oder verzweigtkettige, gegebenenfalls substituierte Alkylgruppen oder
R3CNCR4 = einen Teil einer zyklischen Struktur mit einem gegebenenfalls ankondensierten anderen gesättig ten oder aromatischen Ring, wobei die zyklische Struktur oder der aromatische Ring gegebenen falls substituiert sind.
Als Verbindungen I kommen insbesondere jene in Betracht, die in
der EP-A 135 280, der älteren Anmeldung DE-A 196 51 307, der
US-A 5,322,912, der US-A 5,412,047, der US-A 4,581,429, der
DE-A 16 18 141, CN-A 1052847, US-A 4,670,131, US-A 5,322,960 so
wie der älteren Anmeldung DE-A 196 02 539 genannt sind.
Beispiele dafür sind jene stabilen N-Oxyl-Radikale der allge
meinen Formel I, bei welchen R1, R2, R5 und R6 für (gleiche oder
verschiedene) Methyl-, Ethyl-, n-Propyl-, iso-Propyl-, n-Butyl-,
iso-Butyl-, tert.-Butyl-, lineares oder verzweigtes Pentyl-,
Phenyl- oder substituierte Gruppen hiervon und R3 und R4 für
(gleiche oder verschiedene) Methyl-, Ethyl-, n-Propyl-, iso-Pro
pyl-, n-Butyl-, iso-Butyl-, tert.-Butyl-, lineares oder verzweig
tes Pentyl-, substituierte Gruppen hiervon oder - sofern R3CNCR4
einen Teil einer zyklischen Struktur bildet - die zyklische
Struktur
mit n gleich einer ganzen Zahl von 1 bis 10 (häufig 1 bis 6),
einschließlich substituierter derartiger zyklischer Gruppen,
stehen. Als beispielhafte Vertreter seien 2,2,6,6-Tetra
methyl-1-oxyl-piperidin, 2,2,5,5-Tetramethyl-1-oxyl-pyrrolidin
und 4-Oxo-2,2,6,6-tetramethyl-1-oxyl-piperidin genannt.
Die stabilen N-Oxyl-Radikale lassen sich aus den entsprechenden
sekundären Aminen durch Oxidation, z. B. mit Wasserstoffperoxid,
herstellen. In der Regel sind sie als Reinsubstanz darstellbar.
Zu den stabilen N-Oxyl-Radikalen zählen insbesondere Piperidin-
oder Pyrrolidin-N-Oxyle und Di-N-Oxyle der nachstehenden allge
meinen Formeln II bis IX:
mit
m = 2 bis 10,
R7, R8, R9 = unabhängig voneinander
m = 2 bis 10,
R7, R8, R9 = unabhängig voneinander
M⊕ = Wasserstoff- oder ein Alkalimetallion (ins
besondere K⊕ oder Na⊕),
q = eine ganze Zahl von 1 bis 10,
R1', R2', R5', R6' = unabhängig voneinander und unabhängig von R1, R2, R5, R6 dieselben Gruppen wie R1,
R10 = C1- bis C4-Alkyl, -CH=CH2, -C∼CH, -CN,
q = eine ganze Zahl von 1 bis 10,
R1', R2', R5', R6' = unabhängig voneinander und unabhängig von R1, R2, R5, R6 dieselben Gruppen wie R1,
R10 = C1- bis C4-Alkyl, -CH=CH2, -C∼CH, -CN,
-COO⊖- M⊕, -COOCH3 oder -COOC2H5,
R11 = ein organischer Rest, der wenigstens eine pri märe, sekundäre (z. B. -NR1) oder tertiäre Amino gruppe (z. B. -NR1R2) oder wenigstens eine Ammo niumgruppe -N⊕R13R14R15X⊖ aufweist, mit X⊖ = F⊖, Cl⊖, Br⊖, HSO4 ⊖, SO4 2⊖, H2PO4 ⊖, HPO4 2⊖ oder PO4 3⊖ und R13, R14, R15 voneinander unabhängige organische Reste (z. B. unabhängig voneinander dieselben Gruppen wie R1),
R12 = unabhängig von R11 dieselben Gruppen wie R11 oder -H, -OH, C1- bis C4-Alkyl, -COO⊖M⊕, -C∼CH,
R11 = ein organischer Rest, der wenigstens eine pri märe, sekundäre (z. B. -NR1) oder tertiäre Amino gruppe (z. B. -NR1R2) oder wenigstens eine Ammo niumgruppe -N⊕R13R14R15X⊖ aufweist, mit X⊖ = F⊖, Cl⊖, Br⊖, HSO4 ⊖, SO4 2⊖, H2PO4 ⊖, HPO4 2⊖ oder PO4 3⊖ und R13, R14, R15 voneinander unabhängige organische Reste (z. B. unabhängig voneinander dieselben Gruppen wie R1),
R12 = unabhängig von R11 dieselben Gruppen wie R11 oder -H, -OH, C1- bis C4-Alkyl, -COO⊖M⊕, -C∼CH,
oder hydroxysubstituiertes C1- bis C4-Alkyl (z. B.
hydroxyethyl oder hydroxypropyl) und
R13 = -H, -CH3 oder
R13 = -H, -CH3 oder
Vorzugsweise ist R1 = R2 = R5 = R6 = R1' = R2' = R5' = R6' = -CH3.
Häufig entspricht bereits die molale Löslichkeit der stabilen N-
Oxyl-Radikale in Wasser den erfindungsgemäß für das wäßrige Poly
merisationsmedium gewünschten Löslichkeitswerten. Trifft vorge
nanntes nicht zu, läßt sich insbesondere dann, wenn das stabile
N-Oxyl-Radikal als funktionelle Gruppe eine saure oder basische
Gruppe aufweist, der erfindungsgemäß für das wäßrige Polymerisa
tionsmedium als bevorzugt geforderte Löslichkeitswert in an sich
bekannter Weise durch Variation des pH-Wertes des wäßrigen Poly
merisationsmediums (z. B. Zusatz einer Base, z. B. NH3, KOH oder
NaOH, oder Zusatz einer Säure, z. B. HCl, H2SO4 oder H3PO4) ein
stellen.
Als beispielhafte Vertreter erfindungsgemäß geeigneter stabiler
N-Oxyl-Radikale seien
2,2,6,6-Tetramethyl-1-oxyl-piperidin,
2,6-Diphenyl-2,6-dimethyl-1-oxyl-piperidin,
4-Hydroxy-2,2,6,6-tetramethyl-1-oxyl-piperidin,
2,5-Diphenyl-2,5-dimethyl-1-oxyl-pyrrolidin genannt.
2,2,6,6-Tetramethyl-1-oxyl-piperidin,
2,6-Diphenyl-2,6-dimethyl-1-oxyl-piperidin,
4-Hydroxy-2,2,6,6-tetramethyl-1-oxyl-piperidin,
2,5-Diphenyl-2,5-dimethyl-1-oxyl-pyrrolidin genannt.
Die Verbindungen (VI) und (VII) können gemäß US-A 4665185 (z. B.
Bsp. 7) sowie DE-A 195 10 184 erhalten werden.
Weitere geeignete beispielhafte Vertreter sind:
Sunamoto, Junzo; Akiyoshi, Kuzunari,
Kihara, Tetsuji; Endo, Masayuki, BCS
JA 8, Bull, Chem. Soc. Jpn., EN, 65,
4, 1992, S. 1041-1046;
Beilstein Registry Number 6926369
(C11H22N3O2)
Beilstein Registry Number 6498805
(4-Amino-2,2,6,6-tetramethyl-1-oxyl
piperidin);
Beilstein Registry Number 6800244
(C11H23N2O2);
Beilstein Registry Number 5730772
(N-Methyl-4-amino-2,2,6,6-tetra
methyl-1-oxyl-piperidin;
Beilstein Registry Number 5507538
(2,2,6,6-Tetramethyl-4-(2-amino
ethylamino)-1-oxyl-piperidin);
Beilstein Registry Number 4417950
(4(Bis(2-hydroxyethyl))-amino-
2,2,6,6-tetramethyl-1-oxyl-piperi
din)
Beilstein Registry Number 4396625
(C12H25N2O2)
Beilstein Registry Number 4139900
(4-Amino-2,2,6,6-tetra
methyl-4-carboxy-1-oxyl-piperidin);
Beilstein Registry Number 4137088
(4-Amino-4-cyano-2,2,6,6-tetra
methyl-1-oxyl-piperidin);
Beilstein Registry Number 3942714
(C12H25N2O2)
Beilstein Registry Number 1468515
(2,2,6,6-Tetramethyl-4-hydroxy-4-
acetyl-1-oxyl-piperidin);
Beilstein Registry Number 1423410
(2,2,4,6,6-Pentamethyl-4-hydroxy-1-
oxyl-piperidin);
Beilstein Registry Number 6205316
(4-Carboxymethylen-2,2,6,6-tetra
methyl-1-oxyl-piperidin);
Beilstein Registry Number 1395538
(4-(2-Carboxy-benzoyloxy)-2,2,6,6-
tetramethyl-1-oxyl-piperidin);
Beilstein Registry Number 3546230
(4-Carboxymethyl-2,2,6,6-tetra
methyl-1-oxyl-piperidin);
Beilstein Registry Number 3949026
(4-Carboxyl-2,2,6,6-tetra
methyl-1-oxyl-piperidin);
Beilstein Registry Number
4611003
(Ethylendiamintetraessig
säuremono(1-oxy-2,2,6,6-
tetramethylpiperidinyl-4-
amid);
Beilstein Registry Number 5961636
(C13H21N2O4)
Beilstein Registry Number 5592232
(C15H21N2O4)
Beilstein Registry Number 5080576
(Bernsteinsäure-N-(2,2,6,6-tetra
methyl-1-oxyl-4-piperidinyl)-mono
amid);
Beilstein Registry Number 5051814
(4-(4-Hydroxybutanoylamino)-2,2,6,6-
tetramethyl-1-oxyl-piperidin);
Beilstein Registry Number 4677496
(2,2,6,6-Tetramethyl-4-oximino-1-
oxyl-piperidin);
Beilstein Registry Number 1451068
(C11H18NO2);
Beilstein Registry Number 1451075
(C11H20NO2)
Beilstein Registry Number 1423698
(4-Ethyl-4-hydroxy-2,2,6,6-tetra
methyl-1-oxyl-piperidin);
Beilstein Registry Number 5509793
(4-Ethoxymethyl-4-hydroxy-2,2,6,6-
tetramethyl-1-oxyl-piperidin);
Beilstein Registry Number 3960373
(C10H19N2O3)
Beilstein Registry Number
(C10H17N2O2)
Beilstein Registry Number 3985130
(2,2,6, 6-Tetramethyl-1-oxyl-4-pipe
ridyliden)-bernsteinsäure).
Selbstverständlich können erfindungsgemäß auch Gemische von sta
bilen N-Oxyl-Radikalen angewendet werden. Es überrascht, daß
erfindungsgemäß solche stabilen N-Oxyl-Radikale anwendbar sind,
deren molale Löslichkeit bei 25°C und 1 bar im wäßrigen Polyme
risationsmedium größer ist als die entsprechende molale Löslich
keit in den zu polymerisierenden Monomeren bzw. in dem zu polyme
risierenden Monomerengemisch.
Das molare Verhältnis zwischen stabilen N-Oxyl-Radikalen und
radikalischem Polymerisationsinitiator beträgt im Rahmen des
erfindungsgemäßen Verfahrens normalerweise 0,5 bis 5, bevorzugt
0,8 bis 4.
Durch Zugabe von organischen Säuren wie Camphersulfonsäure oder
p-Toluolsulfonsäure (US-A 5,322,912) oder durch Zugabe von
Dimethylsulfoxid (US-A 5,412,047) bzw. Indonylessigsäure zum
Polymerisationsgemisch kann die Polymerisationsgeschwindigkeit
des erfindungsgemäßen Verfahrens in der Regel erhöht werden.
Erfindungsgemäß lassen sich in vergleichsweise kontrollierter
Weise sowohl statistische, alternierende als auch segmentierte
Copolymerisate, insbesondere Zwei- und Dreiblockcopolymerisate,
aus vorgenannten Monomeren im wäßrigen Medium in disperser Ver
teilung befindlich erzeugen. Von besonderer Bedeutung ist die
erfindungsgemäße Herstellung von Poly(n-butylacrylat) sowie von
Blockcopolymerisaten die Poly(n-butylacrylat) als wenigstens ein
Segment enthalten. Durch entsprechende Steuerung der Zufuhr an zu
polymerisierenden Monomeren können auch Gradientenpolymerisate,
d. h., Polymerisate mit zu- oder abnehmendem Comonomergehalt ent
lang der Polymerisatkette hergestellt werden. Bei Dreiblockcopo
lymerisaten A-Block-B-Block-C-Block können die Blöcke A und C aus
gleichen oder verschiedenen Monomeren aufgebaut sein. Die Glas
übergangstemperatur der Blöcke kann nach Belieben gewählt werden.
Beispielsweise kann die chemische Zusammensetzung der Blöcke A, C
so gewählt werden, daß ihre Glasübergangstemperatur ≧ 0°C beträgt
("harter" Block) - Gleichzeitig kann die chemische Zusammensetzung
des Blocks B so gewählt werden, daß dessen Glasübergangstempe
ratur < 0°C beträgt ("weicher" Block). Dabei kann der Block B z. B.
zu mehr als 70 Gew.-% aus C1- bis C8-(Meth)acrylaten in polymeri
sierter Form aufgebaut sein. Häufig ist der Block B dabei aus n-
Butylacrylat, 2-Ethylhexylacrylat oder deren Gemischen in poly
merisierter Form aufgebaut.
In einer bevorzugten Ausführungsform wird demnach die chemische
Zusammensetzung des Polymerisats P so gewählt, daß Phasen mit
einer Glastemperatur größer 0°C ("hart") und kleiner 0°C ("weich")
vorhanden sind, die in beliebiger Reihenfolge auftreten können
(z. B. hart-weich-hart, weich-weich-hart, hart-weich-hart-hart,
weich-weich-hart-hart, hart-hart-weich-hart, hart-hart-weich
hart).
Selbstverständlich können als Comonomere auch solche einpolymeri
siert werden, die mehr als eine Vinylgruppe aufweisen. Als Ergeb
nis werden vernetzte Polymerisate erhalten. Übliche Vertreter
sind beispielsweise Divinylbenzol und Butandioldiacrylat. Weitere
geeignete Vernetzer sind aromatische Vernetzer wie Trivinyl
benzol, Divinylnaphthalen, Divinyltoluol, Divinylchlorbenzol,
Diallylphthalat, Divinylxylol, Divinylethylbenzol, Trivinylnaph
thalen und Polyvinylanthracene; aliphatische Vernetzer wie Die
thylenglycoldivinylether, Trimethylolpropantrimethacrylat, Die
thylenglycoldivinylether, Diethylenglycoldimethacrylat, Ethylen
glycoldiacrylat, Neopentylglycoldimethacrylat, Pentaerythritolte
tra- und trimethacrylate, Allylacrylat, Divinylketon, N,N'-Methy
lendiacrylimid, N,N'-Methylendimethacylimid, N-N'-Ethylendiacry
limid, Diallylmaleat, Diallylfumarat, Diallylsuccinat, Diallyl
carbonat, Diallylmalonat, Diallyloxalat, Diallyladipat, Diallyl
sebacat, Diallyltartrat, Diallyltricarballylat, Triallylaconitat,
Triallylcitrat, die Polyallyl- und Polyvinylether von Glycol,
Glycerol und Pentaerythritol; Aralkyl-Vernetzer wie Bispehnol-
A-dimethacrylat und die Polyallyl- und Polyvinylether von Resor
cinol, und Mischungen der genannten Vernetzer.
Erfindungsgemäß besonders vorteilhaft ist die Herstellung von
Polymerisatpartikeln, die eine Kern/Schale-Morphologie aufweisen.
Die Vorteilhaftigkeit resultiert insbesondere aus einer verbes
serten Anknüpfung der Schale an den Kern, und der Schalen anein
ander (im Falle mehrerer Schalen). Erhältlich ist eine Kern/Scha
le-Morphologie in der Regel dann, wenn mit der Polymerisations
dauer ein Monomerenwechsel vollzogen und gleichzeitig eine Neu
bildung von dispergierten Polymerisatpartikeln im wesentlichen
unterdrückt wird. Vorzugsweise werden in den Kern vernetzend wir
kende Monomere copolymerisiert. Beispielsweise kann der Kern aus
Polystyrol oder Polymethylmethacrylat oder aus einem Copoly
merisat von Styrol und Acrylnitril aufgebaut sein und eine Glas
übergangstemperatur ≧ 25°C aufweisen. Die erste Schale kann
beispielsweise aus Polybutadien, Poly-n-alkylacrylat wie Poly-n
butylacrylat oder aus Copolymerisaten mit einer Glasübergangs
temperatur Tg < 0°C bestehen. Daran kann sich eine oder mehrere
weitere harte Schalen (z. B. aus Polystyrol, Polymethylmethacrylat
oder Poly-styrol-acrylnitril-copolymerisat) mit einer Tg ≧ 25°C
anschließen.
Die Phasenanbindung zwischen den harten und den weichen Phasen
ist gegenüber herkömmlichen Verfahren deutlich verbessert. Diese
Kern/Schale-Teilchen können als Komponenten für Polymer-Blends
verwendet werden (z. B. zur Zähmodifizierung von PSAN). Bezüglich
des Aufbaus von solchen Kern/Schale-Teilchen, z. B. bezüglich der
Teilchengrößen, Teilchengrößenverteilung, Vernetzungsgrad,
Pfropfgrad, um nur die wichtigsten zu nennen, sei auf die dem
Fachmann geläufige Literatur zur konventionellen radikalischen
Emulsionspolymerisation verwiesen.
In manchen Fällen kann die Phasenanbindung (Pfropfanbindung)
durch Mitverwenden von bifunktionellen Comonomeren weiter verbes
sert werden, deren funktionelle Gruppen unterschiedliche
Reaktivitäten aufweisen (sog. pfropfaktive Comonomere),
beispielsweise Alkylmethacrylat und Dihydrodicyclopentadienyl
acrylat. Diese Ausführungsform kann z. B. dann vorteilhaft sein,
wenn man die Polymerisation unter kontrollierten Bedingungen -
also erfindungsgemäß - beginnt und ab einem bestimmten Monomer
umsatz klassisch weiterpolymerisiert.
Das Molekulargewicht der erfindungsgemäß erhältlichen, in wäßri
gem Medium dispergiert befindlichen, Polymerisate P ist in ein
facher Weise dadurch einstellbar, daß man zum gewünschten Zeit
punkt die Polymerisationstemperatur absenkt und so die Blockade
der wachsenden Polymerisatkettenenden durch die stabilen N-Oxyl-
Radikale einfriert. In der Regel tritt dies bei unterhalb 90°C
liegenden Temperaturen ein. Durch Temperaturerhöhung kann eine
solche Blockade rückgängig gemacht werden. Eine andere Möglich
keit zur Einstellung des Molekulargewichts besteht in der Begren
zung der Menge der zu polymerisierenden Monomeren. Eine irrever
sible Molekulargewichtseinstellung gestattet der Zusatz von klas
sischen Molekulargewichtsreglern wie Estern aus Thioglykolsäure
und 2-Ethylhexanol oder tert.-Dodecylmercaptan. Ihr Zusatz termi
niert die wachsenden Polymerisatkettenenden irreversibel und
befreit die Polymerisatketten von den stabilen N-Oxyl-Radikalen,
die nachfolgend z. B. durch in geeigneter Weise durchzuführende
Extraktion eliminiert werden können.
Erfindungsgemäß sind so in einfacher Weise partikelförmige Poly
merisate P erhältlich, deren gewichtsmittleres Molekulargewicht Mw
gezielt Werte von ≧ 1000 bis 250 000, bzw. ≧ 10 000 bis 250 000
beträgt. Die Polydispersitätsindices des Molekulargewichts betra
gen regelmäßig < 2, üblicherweise < 1,5. Im Fall von Block
copolymerisaten gilt dies auch für die einzelnen Segmente.
Die Polymerisationstemperatur beträgt bevorzugt < 90°C, vorteil
haft < 90°C bis 180°C. Besonders vorteilhaft sind Temperaturen von
110 bis 150°C.
Häufig wird die Temperatur auch zunächst auf einen Wert von 50°C
bis < 100°C eingestellt, um den Zerfall des radikalischen
Polymerisationsinitiators auszulösen. Auf die eigentliche Polyme
risationstemperatur wird anschließend erwärmt. Selbstverständlich
können die zu polymerisierenden Monomeren dem Polymerisationsge
fäß auch stufen- und/oder gradientenförmig zugeführt werden.
Ebenso können die stabilen N-Oxyl-Radikale und der verwendete
radikalische Polymerisationsinitiator vor, während oder nach
Beendigung eines Polymerisationsschritts dem Polymerisationsge
misch zugegeben werden.
Der Feststoffgehalt der resultierenden wäßrigen Polymerisatdis
persion beträgt in der Regel 20 bis 50 Vol.-%. Er kann jedoch bei
Bedarf bis zu 75 Vol.-% betragen.
Die erhaltene wäßrige Polymerisatdispersion wird in der Regel
auf die partikelförmigen Polymerisate P aufgearbeitet, indem das
wäßrige Medium ganz oder teilweise abgetrennt wird. Dazu wird
das in dem wäßrigen Medium dispergierte, partikelförmige Polyme
risat P zunächst ausgefällt, beispielsweise durch Zugabe eines
koagulierenden Fällmittels wie CaCl2, MgSO4, Essigsäure, Schwefel
säure usw. Die Wasserphase wird beispielsweise durch Sieben, Aus
pressen, Filtrieren, Dekantieren, Zentrifugieren oder andere
Fest-flüssig-Trennverfahren abgetrennt. Das erhaltene, feuchte
Polymerisat P kann entweder direkt weiterverarbeitet werden, oder
die Restfeuchte kann durch thermische Trocknung, z. B. mittels
Warmluft in einem Stromtrockner entfernt werden. Die wäßrige
Dispersion kann auch nach dem Verfahren der Sprühtrocknung aufge
arbeitet werden.
Es ist auch möglich, die erhaltene wäßrige Polymerisatdispersion
als solche weiter zu verarbeiten. Beispielsweise kann die Disper
sion mit anderen Polymerisaten in einer Mischvorrichtung unter
gleichzeitiger Entfernung der wäßrigen Phase vermischt werden.
Erfindungsgemäß sind so Polymerisatpartikel P erhältlich, die aus
Polymerisat der nachfolgenden Struktur bestehen:
mit
I = Rest des radikalischen Polymerisationsinitiators und
= verzweigtes oder lineares Copolymerisat.
= verzweigtes oder lineares Copolymerisat.
Verwendet man einen radikalischen Polymerisationsinitiator, der
beim thermischen Zerfall Bruchstücke mit mehr als einer radika
lischen Funktionalität entwickelt, sind auch nachfolgende Struk
turen möglich:
mit m = 1 bis 4.
Ähnliche Strukturen sind möglich, wenn mehrwertige stabile
N-Oxyl-Radikale verwendet werden, d. h. Verbindungen, die mehr als
eine N-Oxyl-Radikalgruppe aufweisen.
Handelt es sich bei
um ein Blockcopolymerisat aus
einem hydrophoben und einem hydrophilen Block, sind vorgenannte
Strukturen als Dispergiermittel geeignet (vgl. die ältere
Anmeldung DE-A 196 48 029).
Es kann zweckmäßig sein, die erfindungsgemäße Verfahrensweise mit
einer klassischen radikalisch initiierten wäßrigen Mikro
suspensionspolymerisation oder Mikroemulsionspolymerisation zu
kombinieren. Dies kann beispielsweise dadurch erfolgen, daß man
klassisch beginnt und anschließend erfindungsgemäß fortfährt,
oder umgekehrt verfährt. In beiden Fällen ist die Polydispersität
des resultierenden Polymerisats erhöht.
Im letzteren Fall (Polymerisation erst erfindungsgemäß, dann
klassisch) wird beispielsweise zum als angemessen erachteten
Zeitpunkt radikalischer Polymerisationsinitiator im Überschuß
(relativ zur enthaltenen Menge an N-Oxyl-Radikal) zugesetzt. Bei
dieser Vorgehensweise wird also zunächst die Polymerisation unter
den erfindungsgemäßen Bedingungen bis zu einem bestimmten Umsatz
geführt. Will man dann die Reaktion unter den klassischen Bedin
gungen der radikalischen wäßrigen Mikrosuspensionspoly
merisation oder Mikroemulsionspolymerisation zu Ende führen, so
gibt man radikalischen Polymerisationsinitiator im Überschuß (re
lativ zur N-Oxyl-Radikalmenge) hinzu. Üblicherweise senkt man zu
gleich die Polymerisationstemperatur auf < 90°C ab.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhältlichen partikel
förmigen Polymerisate P können als Bestandteil thermoplastischer
Formmassen F verwendet werden. In einer bevorzugten Ausführungs
form enthalten die thermoplastischen Formmassen F, bezogen auf F,
- P) 1 bis 99 Gew.-%, bevorzugt 5 bis 60 und besonders bevor zugt 5 bis 40 Gew.-%, der partikelförmigen Polymerisate P,
- MP) 1 bis 99 Gew.-%, bevorzugt 40 bis 95 und besonders bevor zugt 60 bis 95 Gew.-% eines thermoplastischen Matrixpoly merisates MP mit einer Glasübergangstemperatur Tg ober halb 25°C,
- E) 0 bis 70 Gew.-%, bevorzugt 0 bis 50 und besonders bevor zugt 0 bis 35 Gew.-% einer Elastomerkomponente E aus einem kautschukelastischen Polymeren mit einer Glas übergangstemperatur Tg unterhalb 0°C, und
- Z) 0 bis 50 Gew.-%, bevorzugt 0 bis 20 und besonders bevor zugt 0 bis 10 Gew.-% übliche Zusatzstoffe Z.
Als thermoplastisches Matrixpolymerisat MP sind alle thermo
plastischen Polymerisate mit einer Tg < 25°C geeignet. Beispiel
haft seien nachfolgend einige solche Polymerisate MP genannt.
In einer bevorzugten Ausführungsform enthält das Matrixpolymeri
sat MP, bezogen auf MP,
- mp1) 40 bis 100, bevorzugt 60 bis 95 und besonders bevorzugt
60 bis 90 Gew.-% einer Styrolverbindung der allgemeinen
Formel (XI) wie weiter oben bereits beschrieben,
oder
eines (C1-C8-Alkyl)esters der Acrylsäure oder Methacrylsäure
oder Mischungen der Styrolverbindung und des (C1-C8-Alkyl)esters der Acrylsäure oder Methacrylsäure, - mp2) 0 bis 60, vorzugsweise 0 bis 38 Gew.-% Acrylnitril oder Methacrylnitril oder deren Mischungen, und
- mp3) 0 bis 40, vorzugsweise 0 bis 30 Gew.-% von einem oder mehreren weiteren monoethylenisch ungesättigten, von m2) verschiedenen Monomeren.
Bevorzugt hat die Komponente MP eine Glasübergangstemperatur Tg
von 50°C oder darüber. MP ist demnach ein hartes Polymeres.
Als Styrolverbindung der allgemeinen Formel (XI) (Komponente
mp1)) setzt man vorzugsweise Styrol, α-Methylstyrol sowie außer
dem mit C1-C8-Alkyl kernalkylierte Styrole wie p-Methylstyrol oder
tert.-Butylstyrol, ein. Styrol und u-Methylstyrol sind besonders
bevorzugt.
Anstelle der Styrolverbindungen oder in Mischung mit ihnen kommen
C1- bis C8-Alkylester der Acrylsäure und/oder Methacrylsäure in
Betracht, besonders solche, die sich vom Methanol, Ethanol,
n- und iso-Propanol, sek.-, tert.- und iso-Butanol, Pentanol,
Hexanol, Heptanol, Octanol, 2-Ethylhexanol und n-Butanol ablei
ten. Besonders bevorzugt ist Methylmethacrylat.
Weiterhin kann die Komponente MP) auf Kosten der Monomeren mp1)
und mp2) ein oder mehrere weitere, monoethylenisch ungesättigte
Monomere mp3) enthalten, welche die mechanischen und thermischen
Eigenschaften von MP) in einem gewissen Bereich variieren. Als
Beispiele für solche Comonomere seien genannt:
N-substituierte Maleinimide wie N-Methyl-, N-Phenyl- und N-Cyclo hexylmaleinimid;
Acrylsäure, Methacrylsäure, weiterhin Dicarbonsäuren wie Malein säure, Fumarsäure und Itaconsäure sowie deren Anhydride wie Maleinsäureanhydrid;
Stickstoff-funktionelle Monomere wie Dimethylaminoethylacrylat, Diethylaminoethylacrylat, Vinylimidazol, Vinylpyrrolidon, Vinyl - caprolactam, Vinylcarbazol, Vinylanilin, Acrylamid und Methacryl amid;
aromatische und aliphatische Ester der Acrylsäure und Methacryl säure wie Phenylacrylat, Phenylmethacrylat, Benzylacrylat, Benzylmethacrylat, 2-Phenylethylacrylat, 2-Phenylethylmeth acrylat, 2-Phenoxyethylacrylat und 2-Phenoxyethylmethacrylat;
ungesättigte Ether wie Vinylmethylether,
sowie Mischungen dieser Monomeren.
N-substituierte Maleinimide wie N-Methyl-, N-Phenyl- und N-Cyclo hexylmaleinimid;
Acrylsäure, Methacrylsäure, weiterhin Dicarbonsäuren wie Malein säure, Fumarsäure und Itaconsäure sowie deren Anhydride wie Maleinsäureanhydrid;
Stickstoff-funktionelle Monomere wie Dimethylaminoethylacrylat, Diethylaminoethylacrylat, Vinylimidazol, Vinylpyrrolidon, Vinyl - caprolactam, Vinylcarbazol, Vinylanilin, Acrylamid und Methacryl amid;
aromatische und aliphatische Ester der Acrylsäure und Methacryl säure wie Phenylacrylat, Phenylmethacrylat, Benzylacrylat, Benzylmethacrylat, 2-Phenylethylacrylat, 2-Phenylethylmeth acrylat, 2-Phenoxyethylacrylat und 2-Phenoxyethylmethacrylat;
ungesättigte Ether wie Vinylmethylether,
sowie Mischungen dieser Monomeren.
Bevorzugte Komponenten MP sind beispielsweise:
MP/1: Polymethylmethacrylat (PMMA) - in diesem Falle ist A) durch Polymerisation von 100 Gew.-% Methylmethacrylat (Kompo nente mp1)) erhältlich, oder ein Copolymeres aus mindestens 85 Gew.-% Methylmethacrylat und maximal 15 Gew.-% Comono meren,
MP/2: Polymerisate, erhältlich durch Copolymerisation von 40 bis 90, bevorzugt 50 bis 80 Gew.-% Styrol und/oder α-Methyl styrol mp1), mit 10 bis 60, bevorzugt 20 bis 40 Gew.-% Acrylnitril mp2), sowie gegebenenfalls 0 bis 30, bevorzugt 0 bis 20 Gew.-% von weiteren monoethylenisch ungesättigten, von m2) verschiedenen Monomeren mp3).
MP/1: Polymethylmethacrylat (PMMA) - in diesem Falle ist A) durch Polymerisation von 100 Gew.-% Methylmethacrylat (Kompo nente mp1)) erhältlich, oder ein Copolymeres aus mindestens 85 Gew.-% Methylmethacrylat und maximal 15 Gew.-% Comono meren,
MP/2: Polymerisate, erhältlich durch Copolymerisation von 40 bis 90, bevorzugt 50 bis 80 Gew.-% Styrol und/oder α-Methyl styrol mp1), mit 10 bis 60, bevorzugt 20 bis 40 Gew.-% Acrylnitril mp2), sowie gegebenenfalls 0 bis 30, bevorzugt 0 bis 20 Gew.-% von weiteren monoethylenisch ungesättigten, von m2) verschiedenen Monomeren mp3).
Enthält die Komponente MP bevorzugt Styrol und Acrylnitril, so
entstehen die bekannten handelsüblichen SAN-Copolymeren. Sie
haben in der Regel eine Viskositätszahl VZ (ermittelt nach
DIN 53 726 bei 25°C, 0,5 Gew.-% in Dimethylformamid) von 40 bis
160 ml/g, entsprechend einer mittleren Molmasse von etwa 40000
bis 250000 (Gewichtsmittel).
Die Komponente MP kann man in an sich bekannter Weise, z. B. durch
Substanz-, Lösungs- Suspensions-, Fällungs- oder Emulsionspoly
merisation erhalten. Einzelheiten dieser Verfahren sind z. B. im
Kunststoffhandbuch, Hrg. Vieweg und Daumiller, Carl-Hanser-Verlag
München, Bd. 1 (1973), S. 37 bis 42 und Bd. 5 (1969), S. 118 bis
130, sowie in Ullmanns Encyklopädie der technischen Chemie,
4. Aufl., Verlag Chemie Weinheim, Bd. 19, S. 107 bis 158 "Poly
merisationstechnik", beschrieben.
In einer anderen bevorzugten Ausführungsform ist das Polymeri
sat MP Polyvinylchlorid PVC. Geeignete Polyvinylchloride sind an
sich bekannt.
Als Monomeres für PVC kann entweder nur Vinylchlorid eingesetzt
werden oder Mischungen von Vinylchlorid und anderen Monomeren
(Comonomere) mit mindestens 40 Gew.-% Vinylchlorid, bezogen auf
die Gesamtmasse der Monomeren. Als Comonomere des Vinylchlorids
kommen insbesondere Vinylester, z. B. Vinylacetat, Vinylpropionat
u. a., Vinylether wie Vinylmethylether, Vinylethylether, Vinyliso
butylether u. a., Vinylidenchlorid, C1-C18-Alkylester der Acryl
säure wie Butylacrylat und 2-Ethylhexylacrylat, Dialkylmaleate
wie Dibutylmaleat, Olefine wie Ethen, Propen, Isobuten und
längerkettige C6-C15-Olefine, Diene wie Butadien sowie vinyl
aromatische Verbindungen wie Styrol in Betracht.
Man führt die Polymerisation des Vinylchlorids in an sich bekann
ter Art und Weise, z. B. als Emulsions-, Suspensions- oder Masse
polymerisation, bevorzugt als Suspensionspolymerisation, durch,
wobei die Polymerisation des Vinylchlorids auch in Gegenwart von
Emulsionspolymerisaten wie ein- oder mehrstufig hergestellten Po
lymeren auf Acrylatbasis (siehe beispielsweise DE-A 21 62 615,
DE-B 20 13 020, DE-A 22 22 867, EP-A 222 127, EP-B 496 121)
durchgeführt werden kann.
Im Falle der Suspensionspolymerisation können die bei der
Herstellung von Polyvinylchlorid üblichen Schutzkolloide
eingesetzt werden. Als monomerlösliche Initiatoren kommen bei der
Suspensionspolymerisation übliche Peroxide, Perester, Per
carbonate und Azoverbindungen in Betracht. Vor, während oder nach
der Suspensionspolymerisation kann der pH-Wert durch Zugabe von
Puffersalzen eingestellt werden.
Die Polymerisationstemperatur richtet sich nach dem gewünschten
Molekulargewicht bzw. K-Wert des PVC-Produktes und liegt zwischen
20 und 100°C, vorzugsweise zwischen 35 und 80°C, für die meisten
Produkte zwischen 45 und 70°C. Die Polymerisation wird im allge
meinen bei einem Umsatz von 60 bis 95%, bevorzugt 70 bis 90%,
abgebrochen.
Die Polymerisation wird bei Drücken von 5 bis 30 bar durch
geführt, vorzugsweise bei 8 bis 20 bar, wobei der Druck im allge
meinen durch den Dampfdruck des Vinylchlorids bei der gewünschten
Polymerisationstemperatur vorgegeben wird.
In einer anderen bevorzugten Ausführungsform ist das Polymerisat
MP ein Polycarbonat oder ein Polyester oder ein Polyamid.
Geeignete Polycarbonate sind an sich bekannt. Sie sind z. B. ent
sprechend den Verfahren der DE-B-13 00 266 durch Grenzflächenpo
lykondensation oder gemäß dem Verfahren der DE-A-14 95 730 durch
Umsetzung von Biphenylcarbonat mit Bisphenolen erhältlich. Bevor
zugtes Bisphenol ist 2,2-Di(4-hydroxyphenyl)propan, im allge
meinen - wie auch im folgenden - als Bisphenol A bezeichnet.
Anstelle von Bisphenol A können auch andere aromatische
Dihydroxyverbindungen verwendet werden, insbesondere
2,2-Di(4-hydroxyphenyl)pentan, 2,6-Dihydroxynapthalin, 4,4'-Dihy
droxydiphenylsulfon, 4,4'-Dihydroxydiphenylether, 4,4'-Dihydroxy
diphenylsulfit, 4,4,-Dihydroxydiphenylmethan, 1,1-Di-(4-hydroxy
phenyl)ethan oder 4,4-Dihydroxydiphenyl sowie Mischungen der vor
genannten Dihydroxyverbindungen.
Besonders bevorzugte Polycarbonate sind solche auf der Basis von
Bisphenol A oder Bisphenol A zusammen mit bis zu 30 mol.-% der
vorstehend genannten aromatischen Dihydroxyverbindungen.
Die relative Viskosität dieser Polycarbonate liegt im allgemeinen
im Bereich von 1,1 bis 1,5, insbesondere 1,28 bis 1,4 (gemessen
bei 25°C in einer 0,5 gew.-%igen Lösung in Dichlormethan).
Geeignete Polyester sind ebenfalls an sich bekannt und in der
Literatur beschrieben. Sie enthalten einen aromatischen Ring in
der Hauptkette, der von einer aromatischen Dicarbonsäure her
rührt. Der aromatische Ring kann auch substituiert sein, z. B.
durch Halogen wie Chlor und Brom oder durch C1-C4-Alkylgruppen wie
Methyl-, Ethyl-, i- bzw. n-Propyl- und n-, i- bzw. tert.-Butyl
gruppen. Die Polyester können durch Umsetzung von aromatischen
Dicarbonsäuren, deren Estern oder anderer esterbildender Derivate
derselben mit aliphatischen Dihydroxyverbindungen in an sich be
kannter Weise hergestellt werden.
Als bevorzugte Dicarbonsäuren sind Naphthalindicarbonsäure,
Terephthalsäure und Isophthalsäure oder deren Mischungen zu nen
nen. Bis zu 10 mol.-% der aromatischen Dicarbonsäuren können
durch aliphatische oder cycloaliphatische Dicarbonsäuren wie
Adipinsäure, Azelainsäure, Sebacinsäure, Dodecandisäuren und
Cyclohexandicarbonsäuren ersetzt werden.
Von den aliphatischen Dihydroxyverbindungen werden Diole mit 2
bis 6 Kohlenstoffatomen, insbesondere 1,2-Ethandiol, 1,4-Butan
diol, 1,6-Hexandiol, 1,4-Hexandiol, 1,4-Cyclohexandiol und Neo
pentylglykol oder deren Mischungen bevorzugt.
Als besonders bevorzugte Polyester sind Polyalkylenterephthalate,
die sich von Alkandiolen mit 2 bis 6 C-Atomen ableiten, zu nen
nen. Von diesen werden insbesondere Polyethylenterephthalat,
Polyethylennaphthalat und Polybutylenterephthalat bevorzugt. Die
Viskositätszahl der Polyester liegt im allgemeinen im Bereich von
60 bis 200 ml/g (gemessen in einer 0,5 gew.-%igen Lösung in einem
Phenol/o-Dichlorbenzolgemisch (Gew.-Verh. 1 : 1 bei 25°C)).
Geeignete Polyamide sind dem Fachmann bekannt, beispielsweise als
PA 6 oder PA 66.
In einer anderen bevorzugten Ausführungsform enthalten die
thermoplastischen Formmassen F neben dem partikelförmigen Polyme
risat P und dem thermoplastischen Matrixpolymerisat MP mit einer
Tg oberhalb 25°C, eine Elastomerkomponente E. Bei dieser
Elastomerkomponente E handelt es sich um kautschukelastische
Polymere mit einer Glasübergangstemperatur Tg unter 0°C, bevorzugt
unter -20°C.
Die Elastomerkomponente E kann beispielsweise aus folgenden Mono
meren aufgebaut sein:
- e1) konjugierte Diene wie Butadien, Isopren, Chloropen, bevorzugt Butadien,
- e2) C1-C20-Alkylester der Acrylsäure oder der Methacrylsäure wie Butylacrylat und 2-Ethylhexylacrylat, bevorzugt Butylacrylat, sowie ggf. vernetzende Monomere wie die Allylester der Acryl säure und der Methacrylsäure, und der Acrylsäureester des Tricyclodecenylalkohols (Dihydrodicyclopentadienylacrylat),
- e3) Mischungen der Monomere e1) und e2) miteinander und/oder mit ethylenisch ungesättigten Comonomeren wie z. B. Styrolver bindungen (z. B. Styrol, α-Methylstyrol), Acrylnitril oder Methacrylnitril.
Die Elastomerkomponente kann auch ein partikelförmiger Pfropf
kautschuk sein, der beispielsweise einen Kern oder innere Schalen
aus den polymerisierten Monomeren e1) bis e3) enthält, und eine
äußere Schale aus "harten" Polymeren. Der Kern bzw. die inneren
Schalen aus e1) bis e3) sind dabei kautschukelastisch, die äußere
"harte" Schale verbessert die Verträglichkeit der Kautschukphase
mit dem Matrixpolymerisat MP. Da die Partikel als ganzes
kautschukelastisch sind, werden auch die harten Schalen der Kom
ponente E zugerechnet.
Ist das Matrixpolymerisat MP ein SAN-Polymeres und die Elastomer
komponente E ein partikelförmiger Polybutadienkautschuk mit SAN-
Pfropfhülle, so handelt es sich bei diesem Polymeren um die dem
Fachmann bekannten ABS-Formmassen. Derartige Formmassen sind
beispielsweise in der DE-A 24 27 960, der EP-A 62901 und der
EP-A 258741 beschrieben. Ist das Matrixpolymerisat MP ein SAN-
Polymeres und die Elastomerkomponente E ein partikelförmiger
Polyalkylacrylatkautschuk (z. B. vernetztes Polybutylacrylat) mit
SAN-Pfropfhülle, so handelt es sich bei diesem Polymeren um die
dem Fachmann bekannten ASA-Formmassen. Derartige Formmassen sind
beispielsweise in der DE-A 12 60 135 und der DE-A 28 26 925 beschrie
ben. Ist das Matrixpolymerisat MP ein SAN-Polymeres und die
Elastomerkomponente E ein EPDM-Kautschuk, so handelt es sich bei
diesen Polymeren und die dem Fachmann bekannten AES-Formmassen.
Die Elastomerkomponente E wird nicht nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren, sondern in bekannter Weise durch klassische Masse-,
Lösungs-, Suspensions-, Fällungs- oder Emulsionspolymerisation
erhalten. Einzelheiten dieser klassischen Verfahren sind z. B. im
Kunststoffhandbuch, Hrg. R. Vieweg und G. Daumiller, Bd. V "Poly
styrol", Carl-Hanser-Verlag München 1969, S. 118 ff beschrieben,
oder in den zuvor für die Komponente M) genannten Literatur
stellen. Die erwähnten Pfropfkautschuke können z. B. bevorzugt in
Emulsion, aber auch in Suspension, Masse oder Lösung hergestellt
werden.
Aus dem Gesagten ergibt sich, daß die thermoplastischen Form
massen F beispielsweise ein übliches ABS- oder ASA-Polymer sein
können, welches jedoch neben dem normalen partikelförmigen
Pfropfkautschuk die erfindungsgemäßen partikelförmigen Polymeri
sate P als zweite diskrete Phase enthält.
Weiterhin können die thermoplastischen Formmassen F übliche Zu
satzstoffe Z, wie z. B. Gleit- oder Entformungsmittel, Pigmente,
Farbstoffe, Flammschutzmittel, Antioxidantien, Stabilisatoren
gegen Lichteinwirkung, faser- und pulverförmige Füll- oder Ver
stärkungsmittel oder Antistatika, sowie andere Zusatzstoffe, oder
deren Mischungen, enthalten.
Geeignete Gleit- und Entformungsmittel sind z. B. Stearinsäuren,
Stearylalkohol, Stearinsäureester oder -amide sowie Siliconöle,
Montanwachse und solche auf Basis von Polyethylen und Poly
propylen.
Pigmente sind beispielsweise Titandioxid, Phthalocyanine, Ultra
marinblau, Eisenoxide oder Ruß, sowie die Klasse der organischen
Pigmente.
Unter Farbstoffen sind alle Farbstoffe zu verstehen, die zur
transparenten, halbtransparenten oder nichttransparenten Ein
färbung von Polymeren verwendet werden können, insbesondere sol
che, die zur Einfärbung von Styrolcopolymeren geeignet sind. Der
artige Farbstoffe sind dem Fachmann bekannt.
Als Flammschutzmittel können z. B. die dem Fachmann bekannten
halogenhaltigen oder phosphorhaltigen Verbindungen, Magnesium
hydroxid, sowie andere gebräuchliche Verbindungen, oder deren
Mischungen verwendet werden.
Geeignete Antioxidantien (Wärmestabilisatoren) sind etwa sterisch
gehinderte Phenole, Hydrochinone, verschiedene substituierte Ver
treter dieser Gruppe, sowie deren Mischungen. Sie sind etwa als
Topanol® oder Irganox® im Handel erhältlich.
Geeignete Stabilisatoren gegen Lichteinwirkung sind z. B. ver
schiedene substituierte Resorcine, Salicylate, Benzotriazole,
Benzophenone, HALS (Hindered Amine Light Stabilizers), wie sie
z. B. als Tinuvin® kommerziell erhältlich sind.
Als Beispiele für faserförmige bzw. pulverförmige Füllstoffe
seien Kohlenstoff- oder Glasfasern in Form von Glasgeweben,
Glasmatten oder Glasseidenrovings, Schnittglas, Glaskugeln sowie
Wollastonit genannt, besonders bevorzugt Glasfasern. Bei der Ver
wendung von Glasfasern können diese zur besseren Verträglichkeit
mit den Blendkomponenten mit einer Schlichte und einem Haftver
mittler ausgerüstet sein. Die Einarbeitung der Glasfasern kann
sowohl in Form von Kurzglasfasern als auch in Form von Endlos
strängen (Rovings) erfolgen.
Als teilchenförmige Füllstoffe eignen sich Ruß, amorphe Kiesel
säure, Magnesiumcarbonat (Kreide), gepulverter Quarz, Glimmer,
Mica, Bentonite, Talkum, Feldspat oder insbesondere Calcium
silikate wie Wollastonit und Kaolin.
Geeignete Antistatika sind beispielsweise Aminderivate wie
N,N-Bis(hydroxyalkyl)alkylamine oder -alkylenamine, Polyethylen
glycolester und Glycerinmono- und -distearate, sowie deren
Mischungen.
Die einzelnen Zusatzstoffe Z werden in den jeweils üblichen Men
gen verwendet, so daß sich nähere Angaben hierzu erübrigen.
Die thermoplastischen Formmassen F werden üblicherweise herge
stellt, indem man die Komponenten P und MP, sowie gegebenenfalls
E und Z, in einer geeigneten Mischvorrichtung vermischt und bei
geeigneten Temperaturen zu einer Formmasse verarbeitet. Die Her
stellung der Formmassen F kann nach an sich bekannten Mischver
fahren erfolgen, beispielsweise unter Aufschmelzen in einem Ex
truder, Banbury-Mischer, Kneter, Walzenstuhl oder Kalander. Die
Komponenten können jedoch auch "kalt" verwendet werden und das
pulvrige oder aus Granulaten bestehende Gemisch wird erst bei der
Verarbeitung aufgeschmolzen und homogenisiert.
Üblicherweise erfolgt Vermischen bei Temperaturen von 130 bis
350°C.
Falls die partikelförmigen Polymerisate P noch Restfeuchte ent
halten, so kann die Herstellung der Formmassen F vorteilhaft auf
einem Extruder erfolgen, in dem die Restfeuchte durch Ent
wässerungsöffnungen als flüssiges Wasser und/oder durch Entga
sungsöffnungen als Dampf entfernt wird.
Aus den partikelförmigen Polymerisaten P und insbesondere aus den
Formmassen F lassen sich Formkörper aller Art, auch Folien, her
stellen.
Es wurde entionisiertes Wasser verwendet. Die Druckangaben sind
Absolutdrucke. Als Polyvinylalkohol wurde ein Produkt der
Fa. Hoechst, Frankfurt/M., DE, mit der Bezeichnung Mowiol®
verwendet. Die erste Zahl hinter dem Markennamen (s. unten) gibt
die Viskosität einer 4 gew.-%igen Lösung des Polyvinylalkohols in
Wasser bei 20°C in [mPa/s], gemessen nach DIN 53015, an; die
zweite Zahl gibt den Hydrolysegrad (Verseifungsgrad) des Polyvi
nylalkohols in tmol-%] an. Kommerziell erhältliches
2,2,6,6-Tetramethyl-1-oxyl-piperidin (TEMPO) wurde ohne
zusätzliche Reinigung verwendet.
In einem Behälter wurde eine Mischung aus
490 g Styrol
490 g n-Butylacrylat
20 g Dihydrodicyclopentadienylacrylat
4,5 g Dilaurylperoxid
1,53 g TEMPO
1,52 g Camphersulfonsäure
1903 g Wasser
200 g einer 10 gew.-%igen Lösung des Polyvinylalkohols Mo wiol® 8/88 in Wasser
vorgelegt und mit einem eingetauchten Homogenisator des Typs Dispermat CV (Fa. VMA-Getzmann), der bei einer Drehzahl von 7000 min-1 20 min lang betrieben wurde, eine Emulsion hergestellt. Die Emulsion wurde in einen Stahl-Druckkessel überführt und der geschlossene Kessel mit Stickstoffgas gespült. Mit Stickstoffgas wurde ein Vordruck von 1,2 bar eingestellt.
490 g Styrol
490 g n-Butylacrylat
20 g Dihydrodicyclopentadienylacrylat
4,5 g Dilaurylperoxid
1,53 g TEMPO
1,52 g Camphersulfonsäure
1903 g Wasser
200 g einer 10 gew.-%igen Lösung des Polyvinylalkohols Mo wiol® 8/88 in Wasser
vorgelegt und mit einem eingetauchten Homogenisator des Typs Dispermat CV (Fa. VMA-Getzmann), der bei einer Drehzahl von 7000 min-1 20 min lang betrieben wurde, eine Emulsion hergestellt. Die Emulsion wurde in einen Stahl-Druckkessel überführt und der geschlossene Kessel mit Stickstoffgas gespült. Mit Stickstoffgas wurde ein Vordruck von 1,2 bar eingestellt.
Anschließend wurde unter Rühren (Blattrührer, 300 min-1) auf 95°C
aufgeheizt. Die Polymerisationsdauer betrug 1 Stunde. Danach
wurde auf 135°C erhitzt und weitere 6 Stunden polymerisiert.
Anschließend wurden eine Mischung aus
324 g Styrol
108 g Acrylnitril
172,8 g einer 10 gew.-%igen Lösung des Polyvinylalkohols Mowiol® 8/88 in Wasser
446 g Wasser
zugefügt und weitere 14 Stunden bei 135°C und 300 min-1 polymerisiert.
324 g Styrol
108 g Acrylnitril
172,8 g einer 10 gew.-%igen Lösung des Polyvinylalkohols Mowiol® 8/88 in Wasser
446 g Wasser
zugefügt und weitere 14 Stunden bei 135°C und 300 min-1 polymerisiert.
Nach dem Abkühlen wurden vom Reaktorinhalt lichtmikroskopische
Bilder angefertigt. Die mittlere Teilchengröße d50, ermittelt
durch Ausmessen und Zählen der am Äquator geschnittenen Teilchen,
betrug 3 µm.
Ein Matrixpolymeres aus 75 Gew.-% Styrol und 25 Gew.-% Acryl
nitril mit einer Viskositätszahl VZ = 80 ml/g (gemessen nach
DIN 53 726 in Dimethylformamid, 0,5 gew.-%ige Lösung bei 25°C)
wurde in einem Zweischneckenextruder ZSK (Fa. Werner +
Pfleiderer) aufgeschmolzen und extrudiert. Die unter 1) erhaltene
Dispersion der partikelförmigen Polymerisate P wurde kontinuier
lich in den Extruder eingepumpt und darin mit der Polymerschmelze
vermischt. Das Dispersionswasser wurde entlang des Extruders
durch Öffnungen entfernt. Die so erhaltene Formmasse enthielt
60 Gew.-% des SAN-Matrixpolymeren und 40 Gew.-% der partikel
förmigen Polymerisate P.
Das nach dem Abkühlen und Granulieren erhaltene, schlagzähe
Produkt wurde auf einer Spritzgußmaschine bei 220°C Schmelz
temperatur und 60°C Formtemperatur zu Rundscheiben von 60 mm
Durchmesser und 2 mm Dicke gespritzt.
Der Oberflächenglanz der Rundscheibe wurde analog DIN 67 530 mit
einem Photometer Gonio GPZ (Fa. Carl Zeiss) im Winkel von 45°C
(Reflexion) gemessen. Er betrug 5%.
Claims (13)
1. Verfahren zur Herstellung eines partikelförmigen Polymeri
sates P mit einem mittleren Teilchendurchmesser d50 von 0,03
bis 100 µm, bei dem aus einem oder mehreren ethylenisch
ungesättigten Monomeren M, die durch radikalische Polymeri
sation zu dem Polymerisat P polymerisierbar sind, Wasser und
mindestens einem Schutzkolloid SK oder mindestens einem
Emulgator EG oder Mischungen von SK und EG durch Einwirkung
hoher Scherkräfte eine Emulsion E hergestellt wird und die
Emulsion E unter Verwendung eines radikalischen
Polymerisationsinitiators RI und im Beisein eines stabilen N-
Oxyl-Radikals einer Polymerisation unterworfen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als
stabiles N-Oxyl-Radikal eine Verbindung der allgemeinen
Formel I
mit
R1, R2, R5, R6 = dieselbe oder verschiedene gerad- oder verzweigtkettige, gegebenenfalls substituierte Alkylgruppen und
R3, R4 = dieselben oder verschiedene gerad- oder verzweigtkettige, gegebenenfalls substituierte Alkylgruppen oder
R3CNCR4 = einen Teil einer zyklischen Struktur mit einem gegebenenfalls ankondensierten anderen gesättig ten oder aromatischen Ring, wobei die zyklische Struktur oder der aromatische Ring gegebenen falls substituiert sind, verwendet wird.
mit
R1, R2, R5, R6 = dieselbe oder verschiedene gerad- oder verzweigtkettige, gegebenenfalls substituierte Alkylgruppen und
R3, R4 = dieselben oder verschiedene gerad- oder verzweigtkettige, gegebenenfalls substituierte Alkylgruppen oder
R3CNCR4 = einen Teil einer zyklischen Struktur mit einem gegebenenfalls ankondensierten anderen gesättig ten oder aromatischen Ring, wobei die zyklische Struktur oder der aromatische Ring gegebenen falls substituiert sind, verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß
als stabiles N-Oxyl-Radikal eine Verbindung der nachstehenden
allgemeinen Formeln II bis IX verwendet wird:
mit
m = 2 bis 10,
R7, R8, R9 = unabhängig voneinander
M⊕ = Wasserstoff- oder ein Alkalimetallion,
q = eine ganze Zahl von 1 bis 10,
R1, R2, R5, R6 = unabhängig voneinander dieselbe oder ver schiedene gerad- oder verzweigtkettige, gegebenenfalls substituierte Alkylgruppen,
R1', R2', R5', R6' = unabhängig voneinander und unabhängig von R1, R2, R5, R6 dieselben Gruppen wie R1,
R10 = C1- bis C4-Alkyl, -CH=CH2, -C∼CH, -CN,
-COO⊖ M⊕, -COOCH3 oder -COOC2H5,
R11 = ein organischer Rest, der wenigstens eine primäre, sekundäre oder tertiäre Aminogruppe oder wenigstens eine Ammoniumgruppe auf weist,
R12 = unabhängig von R11 dieselben Gruppen wie R11 oder -H, -OH, C1- bis C4-Alkyl, -COO⊖M⊕, -C∼CH,
hydroxysubstituiertes C1- bis C4-Alkyl und
R13 = -H, CH3 oder
mit
m = 2 bis 10,
R7, R8, R9 = unabhängig voneinander
M⊕ = Wasserstoff- oder ein Alkalimetallion,
q = eine ganze Zahl von 1 bis 10,
R1, R2, R5, R6 = unabhängig voneinander dieselbe oder ver schiedene gerad- oder verzweigtkettige, gegebenenfalls substituierte Alkylgruppen,
R1', R2', R5', R6' = unabhängig voneinander und unabhängig von R1, R2, R5, R6 dieselben Gruppen wie R1,
R10 = C1- bis C4-Alkyl, -CH=CH2, -C∼CH, -CN,
-COO⊖ M⊕, -COOCH3 oder -COOC2H5,
R11 = ein organischer Rest, der wenigstens eine primäre, sekundäre oder tertiäre Aminogruppe oder wenigstens eine Ammoniumgruppe auf weist,
R12 = unabhängig von R11 dieselben Gruppen wie R11 oder -H, -OH, C1- bis C4-Alkyl, -COO⊖M⊕, -C∼CH,
hydroxysubstituiertes C1- bis C4-Alkyl und
R13 = -H, CH3 oder
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
das ethylenisch ungesättigte Monomere ausgewählt ist aus
- - Styrolverbindungen der allgemeinen Formel XI
in der R' und R'' unabhängig voneinander für H oder C1-C8-Alkyl und n für 0, 1,2 oder 3 stehen, - - C1-C20-Alkylestern der Acrylsäure oder Methacrylsäure,
- - Dienen mit konjugierten Doppelbindungen,
- - ethylenisch ungesättigten Dicarbonsäuren und deren Deri vaten, und
- - ethylenisch ungesättigten Nitrilverbindungen.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
als radikalischer Polymerisationsinitiator Dibenzoylperoxid
oder Dilaurylperoxid oder deren Mischung mitverwendet wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Polymerisationstemperatur über 90 bis 180°C beträgt.
7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
das Schutzkolloid SK einen oder mehrere Polyvinylalkohole
enthält.
8. Partikelförmige Polymerisate P, erhältlich nach dem Verfahren
gemäß Anspruch 1 bis 7.
9. Thermoplastische Formmassen F, enthaltend als Komponenten,
bezogen auf F,
- P) 1 bis 99 Gew.-% der partikelförmigen Polymerisate P gemäß Anspruch 8,
- MP) 1 bis 99 Gew.-% eines thermoplastischen Matrixpolymerisa tes MP mit einer Glasübergangstemperatur Tg oberhalb 25°C,
- E) 0 bis 70 Gew.-% einer Elastomerkomponente E aus einem kautschukelastischen Polymeren mit einer Glasübergangs temperatur Tg unterhalb 0°C, und
- Z) 0 bis 50 Gew.-% übliche Zusatzstoffe Z.
10. Verfahren zur Herstellung der thermoplastischen Formmassen F
gemäß Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß man die Kompo
nenten P und MP, sowie - sofern vorhanden - E und Z, in einer
Mischvorrichtung vermischt und bei Temperaturen von 130 bis
350°C zu einer Formmasse verarbeitet.
11. Verwendung der partikelförmigen Polymerisate P nach Anspruch
8 als schlagzähigkeitsverbessernder und/oder mattierender Zu
satz zu thermoplastischen Formmassen.
12. Verwendung der thermoplastischen Formmassen F nach Anspruch 9
zur Herstellung von Formkörpern und Folien.
13. Formkörper und Folien aus thermoplastischen Formmassen F ge
mäß Anspruch 9.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998103098 DE19803098A1 (de) | 1998-01-28 | 1998-01-28 | Verfahren zur Herstellung eines partikelförmigen Polymerisates |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998103098 DE19803098A1 (de) | 1998-01-28 | 1998-01-28 | Verfahren zur Herstellung eines partikelförmigen Polymerisates |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19803098A1 true DE19803098A1 (de) | 1999-07-29 |
Family
ID=7855827
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1998103098 Withdrawn DE19803098A1 (de) | 1998-01-28 | 1998-01-28 | Verfahren zur Herstellung eines partikelförmigen Polymerisates |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19803098A1 (de) |
Cited By (8)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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US7060804B2 (en) | 2000-01-21 | 2006-06-13 | Biomerieux | Method for isolating proteins or protein and nucleic acid associations, or particle and protein complexes, reagent and uses |
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-
1998
- 1998-01-28 DE DE1998103098 patent/DE19803098A1/de not_active Withdrawn
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Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8130 | Withdrawal |