DE19802576A1 - Verfahren zur gleichzeitigen Identifizierung von Proteinen und ihren Bindungspartnern - Google Patents
Verfahren zur gleichzeitigen Identifizierung von Proteinen und ihren BindungspartnernInfo
- Publication number
- DE19802576A1 DE19802576A1 DE1998102576 DE19802576A DE19802576A1 DE 19802576 A1 DE19802576 A1 DE 19802576A1 DE 1998102576 DE1998102576 DE 1998102576 DE 19802576 A DE19802576 A DE 19802576A DE 19802576 A1 DE19802576 A1 DE 19802576A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- proteins
- protein
- bank
- banks
- combinatorial
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Granted
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C40—COMBINATORIAL TECHNOLOGY
- C40B—COMBINATORIAL CHEMISTRY; LIBRARIES, e.g. CHEMICAL LIBRARIES
- C40B30/00—Methods of screening libraries
- C40B30/04—Methods of screening libraries by measuring the ability to specifically bind a target molecule, e.g. antibody-antigen binding, receptor-ligand binding
-
- G—PHYSICS
- G01—MEASURING; TESTING
- G01N—INVESTIGATING OR ANALYSING MATERIALS BY DETERMINING THEIR CHEMICAL OR PHYSICAL PROPERTIES
- G01N33/00—Investigating or analysing materials by specific methods not covered by groups G01N1/00 - G01N31/00
- G01N33/48—Biological material, e.g. blood, urine; Haemocytometers
- G01N33/50—Chemical analysis of biological material, e.g. blood, urine; Testing involving biospecific ligand binding methods; Immunological testing
- G01N33/68—Chemical analysis of biological material, e.g. blood, urine; Testing involving biospecific ligand binding methods; Immunological testing involving proteins, peptides or amino acids
- G01N33/6803—General methods of protein analysis not limited to specific proteins or families of proteins
- G01N33/6845—Methods of identifying protein-protein interactions in protein mixtures
Landscapes
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Molecular Biology (AREA)
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Immunology (AREA)
- Biochemistry (AREA)
- Urology & Nephrology (AREA)
- Hematology (AREA)
- Medicinal Chemistry (AREA)
- General Health & Medical Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Physics & Mathematics (AREA)
- Biomedical Technology (AREA)
- Bioinformatics & Computational Biology (AREA)
- Microbiology (AREA)
- Proteomics, Peptides & Aminoacids (AREA)
- Bioinformatics & Cheminformatics (AREA)
- Biotechnology (AREA)
- Cell Biology (AREA)
- General Chemical & Material Sciences (AREA)
- Biophysics (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Food Science & Technology (AREA)
- Analytical Chemistry (AREA)
- General Physics & Mathematics (AREA)
- Pathology (AREA)
- Investigating Or Analysing Biological Materials (AREA)
- Peptides Or Proteins (AREA)
- Medicines That Contain Protein Lipid Enzymes And Other Medicines (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur gleichzeitigen
Identifizierung von Proteinen und ihren spezifischen Bin
dungspartnern. Insbesondere betrifft die Erfindung ein
Verfahren zur gleichzeitigen Identifizierung aller Pro
teine einer biologischen Quelle und ihrer entsprechenden
Bindungspartner und somit die gleichzeitige Aufklärung von
Struktur und Funktion aller Proteine aus einer biologi
schen Quelle.
Fortschritte in dem Humangenomprojekt führten zu einer na
hezu unübersehbaren Menge von Daten aus den Genomen ver
schiedenster Organismen. Das vollständige Genom des Men
schen wird vermutlich im Jahr 2003 sequenziert sein. Ge
genwärtig ist das Genom von elf Mikroorganismen entschlüs
selt. Eine genomische Sequenz erlaubt jedoch keine Aussage
dahingehend, ob gegebene Proteine tatsächlich exprimiert
werden, und wie sie im biologischen Gewebe funktionieren.
Da die Proteine als die tatsächlichen funktionellen Gegen
stücke der Gene den jeweiligen biologischen Zustand ihres
Wirts bestimmen, spiegelt eine direkte Identifizierung der
Proteine viel genauer den Zustand der biologischen Quellen
des Wirts (i.e. des jeweiligen aktiven Genoms) wieder als
die entsprechenden Gensequenzen.
Die Sequenzierung der mRNAs über cDNAs oder über Codese
quenzen für die Expression (Expression Sequence Tags;
ESTs) ergibt eine potentielle Korrelation zwischen den in
einer biologischen Quelle produzierten mRNAs und ihren
Proteinäquivalenten. Dieses Vorgehen wird gegenwärtig an
häufigsten angewendet. Jedoch entspricht bekanntlich die
Genexpression nicht völlig der mRNA-Produktion. So enthal
ten ESTs RNA-Spleißintermediate, und der endgültige mRNA-
Gehalt hängt entscheidend von der Stabilität der mRNAs ab.
Aufgrund von Unterschieden in der Translationshöhe, der
Stabilität, des Spleißmusters, posttranskriptioneller und
posttranslationeller Modifikationen kann das Proteinend
produkt meist nicht aus den entsprechenden mRNAs oder ESTs
vorhergesagt werden. Beispielsweise wurde ein Korrelati
onsfaktor von 0,43 (i.e. keine Entsprechung im Verhältnis
eins zu eins) zwischen der gebildeten mRNA und der tat
sächlichen Menge an GST-π-Protein, das in den verschiede
nen Geweben exprimiert wird (Anderson, L., IBC's Interna
tional Conference on proteomics, Boston, MA, 1997). Auf
ähnliche Weise fand sich keine Korrelation zwischen der
mRNA-Produktion und dem Vorkommen der Proteine unter 23 in
der menschlichen Leber gebildeten Proteinen (Large Scale
Biology).
Um die Funktion unbekannter Proteine zu identifizieren
wurden verschiedene Methoden angewendet. Beispiele hierfür
sind der Vergleich unbekannter Proteine mit sequenzhomolo
gen Proteinen ähnlicher Funktion, Antisense-Technik,
Knock-out-Tiermodelle oder der Einsatz transgener Tiere.
Jedoch läßt sich mit diesen Methoden die Funktion interes
sierender Proteine nicht direkt identifizieren (z. B. beim
homologen Vergleich), oder das Verfahren ist aufwendig,
zeitraubend und damit wenig geeignet für ein Massenscree
ning (z. B. bei Knock-out oder transgenen Tieren).
Proteinproben lassen sich mittels 2D-Gelelektrophorese
auftrennen, und die Proteine können mittels Massenspektro
metrie in Kombination mit EST- und Protein-Datenbankre
cherchen identifiziert und bestätigt werden. Je mehr ESTs
ermittelt werden, desto leichter wird es möglich, das Pro
tein in voller Länge nur über Peptidfragmente zu identifi
zieren. Jedoch führt die Identifikation der Proteine und
ihrer Modifikationen nicht zur Ermittlung ihrer Funktion.
Die Funktion einiger Proteine kann über ihre Wechselwir
kung mit anderen Proteinen, deren Funktion bekannt ist,
bestimmt werden. Methoden wie die Hefe-zwei-Hybrid-Technik
(Phizicky, E.M. und Fields, S., Microbiological Rev.,
59: 94-123, 1995) und die Phagendisplay-Technik (Ilag, V.
und Ge, L., PCT/EP97/00931, 1996) für ein wechselseitiges
Absuchen von Genbanken können angewendet werden, um derar
tige Wechselwirkungen zu ermitteln. Beispielsweise bietet
das Hefe-zwei-Hybrid-Verfahren die Möglichkeit, Proteine
und ihre Wechselwirkungen in einem eukaryotischen Wirt zu
untersuchen; das Verfahren besitzt jedoch den Nachteil,
daß die Wechselwirkung nur im Hefezellkern stattfindet und
nur auf nicht-sezernierte Proteine angewendet werden kann.
Obwohl das Phagen-Display-Verfahren diese Probleme über
windet, ist nicht zu erwarten, daß die Proteine in ihrer
nativen Form vorliegen, da möglicherweise posttranslatio
nelle Modifikationen stattfinden.
Die am häufigsten verwendete funktionelle Analyse beruht
auf immunologischen Methoden, z. B. histochemische Analyse,
FACS oder Immunpräzipitation. Wegen ihrer hohen Spezifität
und Affinität werden am häufigsten Antikörper eingesetzt.
So können Liganden-Rezeptor-Wechselwirkungen durch bloc
kierende Antikörper blockiert werden. Jedoch können unter
Verwendung herkömmlicher Methoden Antikörper nur gegen
fremde Antigene erzeugt werden. Beispielsweise ist es
schwierig oder sogar unmöglich, menschliche Antikörper zu
erzeugen, die in auf Antikörpern beruhenden Therapien ge
gen Antigene menschlichen Ursprungs nützlich sind. Anti
körper sind jedoch in der Herstellung und Reinigung teuer
und aufwendig.
Um die entsprechenden Bindungspartner für ein Antigen zu
ermitteln, werden Proteinbanken, insbesondere Antikörper
banken (einkettiges Fv/scFV und Fab), und Peptidbanken
funktionell auf der Oberfläche von filamentösen Bakterio
phagenteilchen in einem Phagen-Display-System exprimiert
(vgl. Smith, G.P., Science, 228: 1315-1317, 1985). Die
scFvs, Fabs, Proteine oder Peptide werden an eine Kompon
ente eines Oberflächenproteins des Phagen fusioniert, wo
durch die Bindung des interessierenden scFvs, Fabs, Pro
teins oder Peptids stattfinden kann. Die Gene, die die
präsentierten Proteine codieren, werden in die Phagenteil
chen verpackt, und so binden die Proteinprodukte direkt an
ihre genetische Information. Menschliche scFv-Phagenbanken
wurden zur Isolierung therapeutisch wichtiger Antikörper
vielfach verwendet (vgl. Vaughan, T.J. et al., Nature Bio
technol. 14: 309-314, 1996).
Es konnte auch gezeigt werden, daß Antikörper mit hoher
Affinität und Spezifität gegen Selbstantigene aus den
menschlichen kombinatorischen Antikörperbank isoliert wer
den können (Griffiths A.D. et al., EMBL J., 12: 725-734,
1993). Jedoch sind bei all diesen Technologien gereinigte
Proteine in beträchtlicher Menge erforderlich, wodurch sie
nur auf die in größter Menge vorkommenden Proteine oder
Proteine, die rekombinant hergestellt werden können, ange
wendet werden können. Obwohl es möglich ist, Antikörper
oder Peptide gegen Proteine auf der Zelloberfläche zu
richten, muß die Identität dieser Proteine bekannt sein.
Die WO 94/26787 und die WO 97/22972 beschreiben die Iso
lierung von Antikörpern aus kombinatorischen Antikörper
banken gegen nicht gereinigte und zuvor nicht identifi
zierte Zelloberflächenantigene bzw. intrazelluläre krank
heitsspezifische Antigene. Nach dem Verfahren gemäß der WO
94/26787 können jedoch nur Zelloberflächenantigene ermit
telt werden; die unbekannten Antigene können nicht direkt
identifiziert werden. Bei dem Verfahren gemäß der WO
97/22972 müssen zuerst antigenspezifische Antikörper aus
einem Selektionsprozeß verfügbar gemacht werden. Daher
müssen in einer ersten Stufe antigenspezifische Antikörper
selektioniert werden, bevor die unbekannten Antigene iden
tifiziert werden können.
Es besteht somit ein Bedarf nach einem Verfahren, alle in
einer ausgewählten biologischen Quelle produzierten Pro
teine direkt abtrennen und funktionell identifizieren zu
können. Mit einem derartigen Verfahren ließen sich alle
Proteine, die den Phänotyp der biologischen Quelle, z. B.
Gewebe, Mikroorganismen, Zellkulturen etc. bestimmen, di
rekt identifizieren und funktionell charakterisieren.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrun
de, ein Verfahren bereitzustellen, mit dem gleichzeitig
Proteine und ihre spezifischen Bindungspartner aus einer
kombinatorischen Bank isoliert werden können, ohne daß
eine vorherige Trennung, Reinigung und Identifizierung der
Proteine erforderlich sind. Mit dem Verfahren sollen alle
Proteine aus einer biologischen Quelle funktionell erfaßt
werden können. Es soll also der Proteomstatus einer biolo
gischen Probe ermittelt werden können. Das Verfahren soll
auf alle möglichen Bindungspartner eines Proteins anwend
bar sein. Ferner soll das Verfahren zusätzlich die Identi
fizierung der funktionell charakterisierten Proteine er
lauben. Das Verfahren soll einfach, schnell und kostengün
stig durchzuführen sein und sich für ein Massenscreening
und zur Automatisierung eignen. Ferner soll das erfin
dungsgemäße Verfahren eine rasche, eindeutige und einfache
Diagnostik von Stoffwechselkrankheiten sowie die Identifi
zierung von Arzneimittelwirkungen erlauben. Mit dem erfin
dungsgemäßen Verfahren soll eine Datenbank aus Proteinen
und ihrem jeweiligen spezifischem Bindungspartner erstellt
werden können. Diese Datenbank soll die Ermittlung von
Arzneimittelprototypen unterstützen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren zur
gleichzeitigen Identifizierung eines Proteins und seines
Bindungspartners gelöst, das dadurch gekennzeichnet ist,
daß man
- a) Proteine oder Proteinaggregate aus einer biologischen Quelle isoliert und auftrennt,
- b) die aufgetrennten Proteine oder Proteinaggregate auf einer Oberfläche immobilisiert,
- c) eine kombinatorische Bank mit den auf einer Oberflä che immobilisierten Proteinen oder Proteinaggregaten inkubiert,
- d) diejenigen Mitglieder der kombinatorischen Bank, die an die immobilisierten Proteine binden, von nicht gebundenen Mitgliedern der Bank trennt,
- e) die an die Oberfläche gebundenen Komplexe aus Protein und Bindungspartner aus der kombinatorischen Bank iso liert,
- f) die Proteine in den so isolierten Komplexen mit einer Kombination aus einem physikalisch-chemischen Verfah ren identifiziert, und
- g) gegebenenfalls die isolierten Bindungspartner anrei chert.
Bevorzugt wird das Verfahren derart durchgeführt, daß man
bei Schritt a) die biologische Probe in einem geeigneten
Puffer solubilisiert und die Probe unter Verwendung eines
Proteintrennverfahrens ausgewählt aus 2D-Gelelektro
phorese, Perfusionschromatographie, Flüssigchromatographie
oder Kapillarelektrophorese auftrennt. Weiter bevorzugt
werden die aufgetrennten Proteine auf den Kavitäten einer
Mikrotiterplatte immobilisiert oder auf eine Membran
geblottet oder mit mit spezifischen Antikörpern be
schichteten Mikrokügelchen eingefangen.
Der Ausdruck Proteinaggregate bezeichnet einen Zusammen
schluß mehrerer Proteine. Dieser Zusammenschluß kann das
Ergebnis einer funktionellen Assoziation mehrerer Proteine
sein, z. B. Enzyme des Krebs-Zyklus, die zu einer funktio
nellen Einheit verbunden sind, an der die Umwandlung des
Substrats in das Endprodukt über mehrere Zwischenstufen
erfolgt. Der Zusammenschluß kann aber auch das Ergebnis
des Trennverfahrens sein, und umfaßt z. B. in einem chroma
tographischen Peak eluierende Proteine, die durch eine ge
meinsame Retentionszeit verbunden sind.
Bevorzugt verwendet man als kombinatorische Bank Random-
Peptid-Banken, (scFv) Banken der Immunglobulinsuperfamilie,
Protein-Display-Banken, kombinatorische chemische Banken,
RNA- oder DNA-Banken. Bevorzugt wird Schritt g) so durch
geführt, daß man einen bakteriellen Wirt mit den isolier
ten Proteinen infiziert, um ausgewählte Phagenteilchen zu
vermehren, und die ausgewählten Proteinbindungspartner se
quenziert, oder die ausgewählten Bindungspartner durch
einzigartige Sequenzanknüpfungen (tag) identifiziert.
Überraschenderweise wurde gefunden, daß Proteine und ihre
Bindungspartner gleichzeitig identifiziert werden können,
wenn man ohne vorherige Reinigung und Identifizierung Pro
teine nach Auftrennung mit einer kombinatorischen Bank in
kubiert und die so erhaltenen Komplexe aus Protein und
Bindungspartner einem physikalisch-chemischen Identifizie
rungsverfahren unterwirft.
Da sich erfindungsgemäß die Proteinproben direkt von ihren
biologischen Quellen ableiten, wird keine teure, zeitauf
wendige oder risikobehaftete Proteinproduktion benötigt.
Da der Selektionsschritt in einer Stufe erfolgt, werden
keine Anreicherung der Bank oder eine anschließende Selek
tion benötigt. Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich
daher ideal zur Produktion von proteinspezifischen Anti
körpern oder Peptiden in großem Umfang. Ferner kann jede
kombinatorische Bank eingesetzt werden.
Da die aufgetrennten Proteine/Proteinkomplexe direkt aus
dem Gel oder in immobilisierter Form unter Verwendung von
Massenspektrometrie identifiziert werden können, kann das
Verfahren der Proteinidentifizierung und Erzeugung pro
teinspezifischer Subbanken als paralleles Verfahren durch
geführt werden. Dadurch eignete sich das erfindungsgemäße
Verfahren für Proteinidentifizierungen in großem Umfang.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann mit jeder beliebigen
kombinatorischen Bank durchgeführt werden, z. B. Protein
bank, Peptidbank, cDNA-Bank, mRNA-Bank, Bank mit organi
schen Molekülen, scFv-Bank mit Immunglobulinsuperfamilie,
Proteindisplay-Bank etc. In den Banken können präsentiert
sein: alle Arten von Proteinen, z. B. Strukturproteine, En
zyme, Rezeptoren, Liganden, alle Arten von Peptiden ein
schließlich Modifikationen, DNAs, RNAs, Kombinationen von
DNAs und RNAs, Hybride von Peptiden und RNA oder DNA, alle
Arten von organischen Molekülen, z. B. Steroide, Alkaloide,
Naturstoffe, synthetische Stoffe etc. Die Präsentation
kann auf verschiedene Arten erfolgen, z. B. als Phagen-
Display-System (z. B. filamentöse Phagen wie M13, fl,fd
etc., lambda-Phagen-Display, virales Display etc.), Prä
sentation auf Bakterienoberflächen, Ribosomen etc.
Die kombinatorische Bank kann hergestellt werden durch:
- a) Konstruktion von Random-Peptid-Banken, in denen Banken präsentiert werden können,
- b) Konstruktion von scFv-Banken oder Banken von beliebigen Mitgliedern der Immunglobulin-Superfamilie, in denen Mitglieder der Banken präsentiert werden können,
- c) Konstruktion von Proteinbanken, in denen Proteine prä sentiert werden können,
- d) Konstruktion von kombinatorischen chemischen Banken, in denen organische Moleküle der Banken präsentiert werden können,
- e) Konstruktion von RNA- oder DNA-Banken in denen die aus gewählten Mitglieder der Banken isoliert und über geeig nete Oligoprimer amplifiziert werden können.
Derartige Verfahren sind einem Fachmann auf dem Gebiet be
kannt.
Die erfindungsgemäß zu identifizierenden Proteine können
aus jeder biologischen Quelle stammen, z. B. aus gesunden
oder erkrankten Geweben, Zellkulturen, Organpräparaten,
Körperflüssigkeiten, Biopsieproben aller Art, Organkultu
ren, Mikroorganismen, Pflanzenpräparate, etc.
Die vorliegende Erfindung erlaubt somit die gleichzeitige
Identifizierung von Proteinen mit und ohne vorherige Rei
nigung, sowie die Auswahl von Mitgliedern kombinatorischer
Banken, die mit diesen Proteinen wechselwirken. Dadurch
läßt sich auf einfache Weise die Funktion der Proteine
über ihre spezifischen Bindungspartner ermitteln.
Die Identifizierung von Proteinen einer Expressionsfamilie
ergänzt oder ersetzt sogar das Verfahren zur Identifizie
rung von Genen: Die Identifizierung von Proteinen in ihrem
nativen Zustand bestätigt die entsprechenden Gensequenzen
oder identifiziert mögliche posttranskriptionelle und
posttranslationelle Modifikationen. Die Identifizierung
der meisten oder aller Proteine aus einer nicht sequen
zierten oder teilweise sequenzierten biologischen Probe
beschleunigt Bemühungen zur Ermittlung einer Genzielse
quenz oder vermeidet den aufwendigen Prozeß der Gensequen
zierung. Die Information auf der Proteinebene spiegelt die
biologische Identität eines Organismus besser wieder als
die Information auf genomischer Ebene. So spiegelt die
Identifizierung aller Proteine einer biologischen Probe
die relevante Information über den biologischen Zustand
der Probe und damit des untersuchten Organismus bzw. Teil
des Organismus wieder. Ferner ist zu erwarten, daß die Va
riation im Vorkommen eines Proteins dynamisch ist, i.e.
sie wird von endogenen und exogenen Faktoren beeinflußt.
Es ist nicht möglich, diese Zusatzinformation aus der Se
quenzierung des Genoms oder der mRNA abzuleiten (s. o.).
Ferner können erfindungsgemäß spezifisch miteinander wech
selwirkende Mitglieder einer kombinatorischen Bank gegen
die meisten oder gar alle Proteine einer gegebenen biolo
gischen Probe gleichzeitig ermittelt werden. Dies ersetzt
das aufwendige Verfahren der Genisolierung, Subklonierung,
Expression und Reinigung des rekombinanten Proteins. Fer
ner ist es mit den gegenwärtigen bekannten Methoden nicht
nur aufwendig und schwierig, spezielle Mitglieder einer
kombinatorischen Bank gegen ein Protein zu isolieren, son
dern es ist auch unsicher, ob alle Proteine exprimiert
werden können und ob die exprimierten Proteine tatsächlich
in ihrer nativen Form vorliegen. Beispielsweise ist gut
bekannt, daß das Glycosylierungsmuster von Proteinen eu
karyotischen Ursprungs entscheidend von den zur Expression
gewählten Wirten abhängt. Ferner ist es praktisch nicht
möglich, spezifisch wechselwirkende Mitglieder einer Bank
gegen die meisten oder alle Proteine aus komplizierten
biologischen Proben gleichzeitig unter Verwendung bisher
bekannter Methoden zu erhalten.
Diese Kombinationen aus Protein und spezifischem Mitglied
einer kombinatorischen Bank kann verwendet werden, um den
Proteomstatus der Probe und nicht nur von einigen wenigen
Proteinen gleichzeitig zu überwachen. Dieser Fortschritt
in der Proteomüberwachung soll die Ermittlung von An
griffsorten von Arzneimitteln und von pharmazeutischen
Leitsubstanzen zur Weiterentwicklung zu Arzneimitteln be
schleunigen, da die meisten Erkrankungen, die gegenwärtig
therapiert werden, multifaktorieller Genese sind, d. h.
mehr als ein Protein an ihrer Genese beteiligt ist.
Ferner ermöglicht die vorliegende Erfindung die Anwendung
jeder kombinatorischen Bank, z. B. Protein-, Peptid- oder
Antikörperbanken oder DNA- und RNA-Banken oder sogar mit
einer Codesequenz versehene synthetische organische Mole
külbanken (Brenner, S. und Lerner, R.A., Proc. Natl. Acad.
Sci. USA, 89, 5381-5383, 1992). Die Erfindung besitzt somit
beispielsweise die folgenden technischen Anwendungsmög
lichkeiten:
- a) Isolierung von Proteinen, die für Proteine aus einer biologischen Probe spezifisch sind, und Erstellung einer Protein-Protein-Wechselwirkungsbank (z. B. Netzwerk von signalübertragenden Stoffwechselwegen, wenn Proteine der kombinatorischen Bank von der gleichen biologischen Quelle stammen wie die Probe) oder einer Krankheitserre ger-Wirt-Datenbank (z. B. wenn Proteine der kombinatori schen Bank dem Krankheitserreger angehören und die Probe der Wirt ist),
- b) Isolierung und Identifizierung proteinspezifischer Pep tide, mit dem Ziel der Ermittlung potentieller Peptid agonisten oder -antagonisten oder peptidomimetischer Mo leküle zum Design von neuen Arzneimitteln,
- c) Isolierung und Identifizierung rekombinanter Antikörper mit den vorstehend genannten Anwendungsspektren,
- d) Isolierung und Identifizierung proteinspezifischer DNA- oder RNA-Moleküle, die für Anwendungen von Protein- Knock-out zur Funktionsermittlung bis zur Arzneimittel entwicklung geeignet sind, und
- e) Isolierung und Identifizierung kleiner organischer Mo leküle, die direkte Moleküle für die Entwicklung von Arzneimitteln sind.
Es ist klar, daß das erfindungsgemäße Verfahren nicht nur
das Verständnis biologische Prozesse beschleunigt, sondern
auch die Aufklärung von Krankheitsmechanismen und die ge
zielte Entwicklung neuer Arzneimittel beschleunigt.
Ferner erlaubt das erfindungsgemäße Verfahren eine einfa
che und rasche Diagnose von Stoffwechselerkrankungen. Ge
genwärtig wird Diagnostik nur an einem speziellen Protein
oder Stoffwechselprodukt durchgeführt. Bezüglich Erbkrank
heiten werden nur ganz spezielle Mutationen in einem Gen
getestet, jedoch mit unsicherer Aussagekraft. Obwohl es
möglich ist, eine Diagnostik mit mehreren Proteinen oder
Metaboliten durchzuführen, sind derartige Verfahren teuer
und zeitaufwendig und erlauben nur eine begrenzte Informa
tion über die Krankheit. Die Überwachung des Proteomstatus
einer biologischen Probe erlaubt - wie vorstehend ausge
führt - die Feststellung des aktuellen Zustands in einem
biologischen Gewebe. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
kann nun der Proteomstatus eines Gewebes einfach, schnell
und zuverlässig ermittelt werden. Dazu wird nach dem er
findungsgemäßen Verfahren eine proteinspezifische Bank
oder Subbank eines Gewebes, z. B. der Leber, der Lunge, des
Magens etc. erzeugt und gegebenenfalls vielfach amplifi
ziert. Eine derartige Bank wird dann auf einer geeigneten
Oberfläche, z. B. aus Glas, Kunststoff, einem Halbleiter
chip einer optischen Faser oder einer CD in an sich be
kannter Weise immobilisiert. Die Bindung der Proteine an
ihre verwandten Subbanken, die auf der geeigneten Oberflä
che immobilisiert sind, können unter Verwendung bereits
bekannter Nachweisverfahren, nachgewiesen werden z. B. BIA-
core-Chips. Umgekehrt kann auch die biologische Probe auf
der Oberfläche eines derartigen Chips immobilisiert wer
den. Die Oberfläche selbst wird bevorzugt in mehrere Mi
krokompartimente unterteilt, wobei jede Unterteilung einem
speziellen Protein zugeordnet wird, dessen kombinatorische
Subbank zuvor erzeugt worden ist. Nach Abwaschen über
schüssiger nicht gebundener Probenlösung werden die pro
teinspezifischen Antikörper- oder Proteinsubbanken jedem
Kompartiment zugesetzt. Die gebundenen Antikörper oder
Peptide können durch ihre fusionierten Peptid-Tags identi
fiziert werden. Aus den so erhaltenen Signalen
(qualitativ/quantitativ) kann dann durch Vergleich mit dem
Signalmuster einer normalen Probe auf eine entsprechende
Erkrankung des Gewebes bzw. Organs geschlossen werden.
Derartige Diagnosechips können zur Diagnose von Organ- und
Gewebszuständen, Infektionen und Krankheiten aller Art ge
zielt angefertigt werden. Ferner kann ein solcher Chip
auch zur Untersuchung von Stoffwechselzuständen in Pflan
zen, Mikroorganismen etc. verwendet werden. So lassen sich
mit einem solchen Chip gezielt und rasch Zustände wie ein
frischer Herzinfarkt, ein Magengeschwür, eine Gewebsnekro
se, Infektionen wie z. B. Hepatitis, Tropenkrankheiten,
AIDS, Autoimmunerkrankungen aller Art etc. diagnostizie
ren.
Ein derartiger Diagnosechip kann in Form eines gebrauchs
fertigen Kits angeboten werden. Ein derartiges Kit umfaßt
einen entsprechenden gewebs- bzw. organspezifischen Chip,
auf den eine entsprechende Proteinbank immobilisiert ist,
eine Ausrüstung zur Probenahme, z. B. Spritze, Skalpell
etc. sowie ein Gefäß zur Durchführung der Inkubation zwi
schen Chip und Probe und Anleitungen zur Durchführung und
Auswertung. Entsprechende gebrauchsfertige Kits können ge
zielt hergestellt werden.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird zuerst die Pro
teinprobe aus der jeweiligen biologischen Quelle solubili
siert und aufgetrennt. Hierzu kann jedes auf dem Gebiet
der Proteinabtrennung einem Fachmann bekannte Verfahren
verwendet werden. Bevorzugt ist die 2D-Gelelektrophorese.
Die so aufgetrennte Proteinprobe wird anschließend auf
eine Oberfläche, bevorzugt eine Membran, geblottet. Es ist
nicht notwendig, die Proteine in dieser Stufe zu identifi
zieren.
Als nächster Schritt wird eine kombinatorische Bank z. B.
aus einem Peptid oder antikörperartigen Molekülen oder
Proteinen, die auf der Oberfläche von filamentösen Phagen
teilchen exprimiert sind, mit der Membran, auf die die
aufgetrennte Proteinprobe geblottet ist, inkubiert. Die
Inkubation kann nach einem Fachmann bekannten Bedingungen
durchgeführt werden. Die kombinatorische Bank kann z. B.
durch kombinatorische chemische Methoden wie randomisierte
Oligokassetten, hergestellt werden und aus jeder biologi
schen Quelle (z. B. cDNA oder Antikörper aus immunisierten
Tieren) isoliert werden. Die Inkubationsbedingungen werden
dabei so gewählt, daß ein Teil der Proteine in der Bank an
die einzelnen Proteine in der aufgetrennten Probe bindet.
Die speziell auf den jeweiligen Fall anzuwendenden Bedin
gungen können von einem Fachmann durch einfache Rou
tineversuche ermittelt werden.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform werden Proteine, Pep
tide oder antikörperartige Moleküle, die in einem in vitro
in einem Polysom-Display-System (Mattheakis, L.C. et al.,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 91, 9022-9026, 1994) präsen
tiert sind, oder DNA- oder RNA-Molekülbanken, die mittels
SELEX oder ähnlichen Systemen (Tuerk, C., und Gold, L.
Science, 249: 505-510, 1990) erzeugt wurden, oder kombina
torische Banken organischer Moleküle mit den getrennten
immobilisierten Molekülen inkubiert. Die Inkubation wird
so ausgeführt, daß ein Teil der Mitglieder der Bank an die
einzelnen getrennten Proteine in der Probe bindet.
Anschließend wird die Membran gründlich gewaschen, um zu
gewährleisten, daß nur die Mitglieder der Bank, die für
die getrennten Proteine spezifisch sind, haften bleiben.
Die Waschbedingungen richten sich nach den jeweils gebun
denen Proteinen und der verwendeten Bank. Die Flecken,
die zu identifizierenden Proteinen entsprechen, werden
ausgeschnitten und die an die Proteine gebundenen filamen
tösen Phagenteilchen werden eluiert. Die ausgewählten Pha
genteilchen werden entweder aufbewahrt oder zur Infektion
relevanter Wirtszellen verwendet, um die ausgewählten Mit
glieder der Bank zu vermehren. Alternativ kann die geneti
sche Information, die den gebundenen Mitgliedern der Bank
entspricht, direkt mittels PCR gewonnen oder über ihre
einzigartige Codesequenz identifiziert werden.
Gemäß einer alternativen Ausführungsform wird die geblot
tete Membran reversibel mit kolorimetrischen oder lumines
zierenden Farbstoffen angefärbt und die gefärbten Protein
flecken werden automatisch analysiert. Die Farbe wird ent
fernt und die Membran wird verwendet, um die präsentierte
Bank durchzumustern. Die nun nicht mehr sichtbaren Pro
teinflecken werden automatisch registriert und ausge
schnitten.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung werden
die auf die Membran geblotteten Proteine nach einem belie
bigen, einem Fachmann bekannten physikalisch-chemischen
Verfahren zur Proteinidentifizierung identifiziert.
Bevorzugt wird erfindungsgemäß die Identität der interes
sierenden Proteine massenspektrometrisch (wie z. B. in Si
uzdak, G., Mass Spectrometry for Biotechnology, Academic
Press, Inc., 1996 beschrieben) mit anschließender Protein-
oder EST-Datenbankrecherche (z. B. nach Mann, M., in Micro
characterization of Proteins, Hrsg. R. Kellner, F.
Lottspeich, H.E. Meyer, VCH Weinheim, 1994) identifi
ziert. Die Proteine werden anschließend im Gel enzymatisch
oder chemisch gespalten. Der Spaltansatz kann dann als
solcher vollständig massenspektrometrisch analysiert wer
den oder vorher mittels Mikrosäulen-Flüssigchromatographie
(LC) analysiert werden. Die massenspektrometrische Analyse
kann auf verschiedene, an sich bekannte Arten durchgeführt
werden, z. B. mit einer Ionisierungsquelle wie einem Elek
trospray (Chapman, J.R., et al., Methods in Molecular Bio
logy, 61, JR Chapman Hrsg., Humana Press Inv. Totowa NJ,
USA, 1996) einschließlich Nanoelektrospray (Wilm. M. und
Mann, M., Anal. Chem. 68, 1-8, 1996) und matrixunter
stützter Laserdesorption und Ionisierung (MALDI) (Siuzdak,
G. Mass Spectrometry for Biotechnology, Academic Press
Inc. 1996) oder eine Kombination aus Massenanalysatoren
wie Triple, Quadrupol, Flugzeit, Magnetsektor, Fourier-
Transformations-Ionenzyklotron-Resonanz und Quadropol-
Ioneneinfang.
Wenn die Peptide aus dem Spaltansatz nicht ausreichen, die
Identität des Proteins eindeutig aus der Datenbank zu
identifizieren, kann durch eine weitere Fragmentierung im
Massenspektrometer wie z. B. durch Zerfall nach der Quelle
in MALDI-TOF, MS/MS (Tandem-Massenspektrometrie), MSn
eine weitere Sequenzinformation für die Datenbankrecherche
erhalten werden. Die Ergebnisse der Recherche werden dann
durch Identifizieren der für die Recherche nicht verwende
ten Peptidfragmente im Massenspektrum bestätigt.
Alternativ können die Proteine oder Proteinfamilien durch
de novo-Sequenzierung (z. B. nach Shevchenko, A., et al.,
Rapid Communications in Mass Spectrometry, 11, 1015-1024,
1997) identifiziert werden. Dazu stehen beispiels
weise die folgenden Methoden zur Verfügung:
- 1) Verwendung der Mikrosäulen-LC zur Auftrennung der Pep tide im Spaltansatz (Dongre, A., et al., TIBTECH, 15, 418-425, 1997), gefolgt von einer automatischen Datenge winnung basierend auf vorgewählten Bedingungen und ei nem Computer-Algorithmus, um die Datenbank abzusuchen, wobei eine Korrelationsanalyse verwendet wird, um die Sequenzen der Datenbank dem Ergebnis der Tandem-Massen spektroskopieanalyse anzupassen. Das verwendete Massen spektrometer besitzt eine Elektrospray-Ionisati onsquelle.
- 2) Analyse des kompletten Spaltansatzes (Shevchenko, A., et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 93, 14440-14445, 1996) mittels MALDI mit verzögerter Extraktion und Auto matisierung unter Verwendung eines Realzeit-Fuzzy-logic- Algorithmus, um die Massenspektren zu erhalten, und ei nes Software-Bindeglieds zu einer automatischen Daten bankrecherche. Proteine, die hier nicht identifiziert werden, werden dann einer Nanoelektrospray-Tandem-Mas senspektrometrie mit Stammionenscanning (Wilm M. et al., Anal. Chem., 68, 527-533, 1996) unterworfen. Sequenz marker (Mann, M., TIBS, 21, 494-495, 1996) werden dann zum Absuchen der Datenbank verwendet.
Eine Datenbank über die Protein-Protein-Wechselwirkung
oder die Liganden-Zielmolekül-Wechselwirkung kann aufgrund
der identifizierten Proteine oder Proteinkomplexe und ih
rer verwandten Bindungspartner erstellt werden und ist
ebenfalls Gegenstand der Erfindung.
Die Fig. 1 zeigt in einem Fließschema des erfindungsgemä
ßen Verfahrens im Überblick. Die Identifizierung der ge
trennten Proteine kann entweder in der Immobilisierungs-
oder der Trennstufe erfolgen.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung näher ohne
sie zu beschränken.
Mehr als 100 mitochondriale Erkrankungen sind bekannt. Ei
nige dieser Erkrankungen treten im Zusammenhang mit Alte
rungsprozessen oder neurologischen Prozessen auf. Bei
spiele hierfür sind Herzversagen, Demenz oder Schizophre
nie. Einige dieser Erkrankungen werden durch Mutationen
der mitochondrialen oder nukleären DNA, die die meisten
der Struktur- und Regulatorproteine der Mitochondrien co
diert, verursacht. Es ist somit wichtig, alle mitochon
drialen Proteine zu identifizieren und ihre Expression so
wohl in gesunden als auch erkrankten Geweben zu überwa
chen.
Im vorliegenden Beispiel wurden Mitochondrien aus gesunden
Rinderherzen untersucht.
Die Mitochondrien aus Rinderherz wurden gemäß Smith,
A.L., Methods Enzymol. 10, 81-86, 1967, präpariert. Submi
tochondriale Teilchen wurden daraus gemäß Cattell et al.,
Biochem J., 125, 169-177, 1971 hergestellt. Die Proteine
wurden aus den Mitochondrien und submitochondrialen Teil
chen nach dem Chloroform/Methanol-Extraktionsverfahren
gemäß Fearnley I., und Walker, J.E., Biochem 26, 8247-8251,
1987 extrahiert.
Der Chloroform/Methanolextrakt enthielt etwa 15 Proteine.
Die verschiedenen Proteine wurden durch Gelfiltration über
Toyopearl HW-55 in einem Chloroform/Methanol/Wassergemisch
(46 : 46 : 8, bezogen auf das Volumen) mit 60 mM Ammoniumace
tat, pH 7 extrahiert.
Die aufgetrennte Proteinprobe wurde in einem Lösungsmittel
aus Chloroform/Methanol/wäßrige Ameisensäure (4 : 4 : 1, bezo
gen auf das Volumen) aufgelöst. Die Proben wurden direkt
in ein Massenspektrometer über einen kontinuierlichen
Fließträger aus dem gleichen Lösungsmittel oder unter Ver
wendung der Nanoelektrospray-Technik (Wilm, M.S., und
Mann, M., Int. J. Mass Spektrom. Ion Processes, 136, 167-180,
1994) injiziert. Bei der zuletzt genannten Technik
wurden etwa 2 µl der Proteinlösung in eine goldplattierte,
zu einer etwa 1 µm Düse ausgezogene Kapillare überführt.
Ein Hauptvorteil dieses Verfahrens ist der geringere Ma
terialbedarf, verglichen mit herkömmlicheren Ionisierungs
methoden. Die Massenspektren wurden aufgezeichnet, und
entsprechende Molekulargewichte wurden berechnet.
Die Identität der Proteine kann mittels Tandem-Massenspek
trometrie bestimmt werden. Aminosäureteilsequenzen wurden
mit Tandem-MS mehrerer intakter Proteolipidionen durch
Fragmentierung der Molekülionen im Massenspektrometer
durch Kollision mit Argongas bestimmt. Aus den Massenun
terschieden zwischen benachbarten Ionen in der Reihe der
Peaks in dem Massenspektrum wurde eine Spanne der Ami
nosäuresequenz erhalten. Die so erhaltene Sequenz wurde
dann verwendet, um die Sequenzen der SWISSPROT-Proteinbank
durchzumustern, wobei das Programm PEPTIDE SEARCH (Mann,
M. et al., Biol. Mass Spec., 22, 338-345, 1993) verwendet
wurde, und die Identität mit dem Programm MACPROMASS (Lee,
T.D., und Vemuri, S., Biomed. Environ. Mass Spectrom., 19,
639-645, 1990) bestätigt wurde.
Alternativ wurden die Proteine einzeln mit Trypsin gemäß
Shevchenko et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 93: 14440-14444,
1996 gespalten. Ein Aliquot des Überstands wurde
entnommen und mittels MALDI-Peptidmapping analysiert
(Shevchenko, a.a.O.). Das Programm PEPTIDE SEARCH wurde
verwendet, um die Peptidmassenkartierung des isolierten
Proteins zu vergleichen. In Fällen, in denen die Peptid
massenkartierung zu keiner eindeutigen Identifizierung
führte, wurden die Proben mittels Nanoelektrospray-Massen
spektrometrie untersucht. Das Peptidgemisch wurde auf ei
ner Kapillare aus 50 nl Poros R2-Harz (PerSeptive Biosy
stem, Framingham, MA) mikrogereinigt. Die Peptide wurden
gewaschen und dann in einem Stufengradienten mit 0,5 µl
50% Methanol in 5% Ameisensäure in eine Nanoelektrospray
kapillare eluiert. Diese Kapillare wurde in ein Massen
spektrometer überführt und die Probe wurde etwa 20 min
versprüht. In dieser Zeitspanne wurden aus dem Massenspek
trum hervorgehende Peptidionen ausgewählt, isoliert und in
der Kollisionskammer des Massenspektrometers fragmentiert.
Aus den Tandem-Massenspektren wurden kurze Sequenzstücke
zu Peptidsequenztags aneinandergefügt und mit einer Pro
teinsequenzdatenbank oder einer EST-Datenbank unter Ver
wendung von PEPTIDE SEARCH verglichen.
Aus dem Enzympool in Rindermitochondrien kann Cytochro
moxidase mit acht Untereinheiten (36, 21, 19, 14, 12,5,
11, 10 und 6 kDa) identifiziert werden. Die Teilsequenz
der Untereinheit 2 entspricht der aus der Literatur
(Tzagoloff, A., 1982, Mitochondria, 111-130, Plenum Press
New York) bekannten Sequenz.
Die Sequenzen der variablen Region der leichten und schwe
ren Ketten der Antikörper wurden genetisch über eine Lin
kersequenz, die (Gly4Ser)3-5 codiert, fusioniert (nach
Clackson T. et al, Nature 352, 624-628, 1991; Ge, L. et
al., in C.A.K. Borrebaeck (Hrsg.) Antibody Engineering 2.
Aufl., Oxford University Press, New York, 1994). Alterna
tiv kann auch eine menschliche Antikörperbank aus nicht
immunisierten Spendern (vgl. Barbas III, a.a.O.) oder Con
sensussequenzen (EP-A-951 130 21) konstruiert werden. Fer
ner kann auch eine scFv-Bank, die sich von einer einzelnen
Sequenz mit randomisiertem CDRH3 gemäß Barbas III et al.,
Gene, 137: 57-62, 1993 ableitet, konstruiert werden. CDRH3
kann unter Verwendung von NNK (N= A,C,G,T in gleichen mo
laren Verhältnissen, K=G und C) oder mit Codon-bezogener
Mutagenese (vgl. US-A-5 264 563; Virnekäs, B., et al.,
Nuc. Acids Res., 22, 5600-5607, 1994) randomisiert werden.
Die Fab-Banken wurden gemäß Huse et al., Science 246:
1275-1281, 1989 konstruiert.
Ein Aliquot jedes der fraktionierten Proteine von Beispiel
1 wurde auf eine PVDF-Membran geblottet und zur Identifi
zierung markiert. Die Membran wurde mit 3% fettfreiem
Milchpulver und UV-inaktivierten M13-Phagen blockiert. Ei
ne auf einem filamentösen Phagen präsentierte scFv- oder
Fab-Bank wurde mit der blockierten, die verschiedenen
fraktionierten Proteine enthaltenden Membran eine Stunde
vermischt. Dann wurde die Membran ausgiebig gewaschen. Je
des der markierten Proteine wurde aus der Membran ausge
schnitten, und die gebundenen Phagen wurden mit 0,1 M TEA
oder HCl 10 min eluiert und neutralisiert.
Alternativ wurden die ausgeschnittenen Membranstücke mit
PCR-Puffer getränkt, und das Eluat wurde als Matrize für
die PCR-Reaktion unter Verwendung eines flankierenden Pri
merpaares, das die Amplifikation der scFv- oder Fab-Gene
erlaubte, verwendet. Die Spezifität der auf der Oberfläche
des gebundenen Phagen präsentierten scFvs oder Fabs wurde
mittels ELISA oder Western Blotting bestimmt. Alternativ
wurden die amplifizierten PCR-Fragmente in einen Expressi
onsvektor subcloniert und der Rohextrakt auf Bindung mit
tels ELISA oder Western Blotting getestet.
Die Proben aus fraktionierten mitochondrialen Proteinen
wurden durch 2D-Gelelektrophorese getrennt. Das Gel wurde
mit Coomassie angefärbt, und die Proteinflecken wurden
mittels MALDI und Nanospray wie in Beispiel 1 beschrieben
identifiziert.
Einer der Proteinflecken wurde als Rindermitochondriengen
produkt ND2, eine Komponente der NADH-Dehydrogenase, iden
tifiziert. Die N-terminale Sequenz stimmt mit der ent
sprechenden Sequenz aus der Literatur überein (Fearnley,
und Walker, a.a.O.).
Wie in Fearnley und Walker gezeigt, codiert das Codon ATG,
ein universelles Isoleucincodon, in Rinderherzmitochondri
en sowohl bei der Inititations- als auch bei der Elongati
onsstufe Methionin. Diese Information kann nur über die
direkte Sequenzierung des Gens und Proteins erhalten wer
den.
Die 2D-Elektrophoresegele wurden auf eine PVDF-Membran
geblottet und mit einer Phagen-Antikörperbank wie in Bei
spiel 2 beschrieben abgesucht. Die durch irreversible An
färbung des entsprechenden 2D-Gels markierten Proteinflec
ken wurden ausgeschnitten und die gebundenen Phagenteil
chen wurden wie vorstehend beschrieben eluiert.
Peptidbanken wurden nach an sich bekannten Verfahren kon
struiert (vgl. z. B. Devlin, J.J. et al., Science, 249.
404-406, 1990). Im Gegensatz zur scFv- oder Fab-Phagenbank
können die präsentierten Peptide genetisch entweder mit
dem Gen III (gIII), dem Minorhüllprotein von filamentösen
Phagen, das für das Andocken des Phagen an den f-Pilus von
E. coli und das Durchdringen der Wirtsmembran verantwort
lich ist, oder dem Gen VIII (gVIII), dem Haupthüllprotein,
fusioniert werden. Da pro Phagenteilchen nur 3-5 Kopien
von gIIIp im Gegensatz zu 2-3000 Kopien von gVIIIp vorhan
den sind, können mehr Kopien des gleichen Peptids über ei
ne gVIII-Fusion als über eine gIII-Fusion präsentiert wer
den, sind die ausgewählten Peptide als Folge des Einfan
geffekts bei Präsentation auf gIII eher hochaffine Vari
anten als bei Präsentation auf gVIII.
Die fraktionierten Proben der mitochondrialen Proteine aus
Beispiel 1 wurden mittels 2D-Gelelektrophorese oder Säu
lenchromatographie getrennt. Die fraktionierten Proteine
wurden wie beschrieben auf eine Membran geblottet. Die
Membran wurde blockiert und die Phagen-Peptid-Bank wurde
direkt zu der Membran gegeben. Die für individuelle Pro
teine spezifischen Peptide wurden wie in Beispiel 1 be
schrieben isoliert.
Eine Rinderherz-cDNA-Bank wurde von Stratagene (Kat. #
937722) bezogen und unter Verwendung des SurfZAP-Vektors
(Stratagene) präsentiert.
Die fraktionierten Proben der mitochondrialen Proteine aus
Beispiel 1 wurden mittels 2D-Gelelektrophorese oder Säu
lenchromatographie getrennt. Die fraktionierten Proteine
wurden wie beschrieben auf eine Membran geblottet. Die
Membran wurde blockiert und die Phagen-cDNA-Bank wurde di
rekt zu der Membran gegeben. Die für individuelle Proteine
spezifische cDNA wurden wie in Beispiel 1 beschrieben iso
liert.
Rinderherzgewebe wird nach einem Fachmann bekannten Stan
dardmethoden homogenisiert. Das Homogenat wird unter Ver
wendung einer 2D-Gelelektrophorese getrennt und eine kom
binatorische Antikörper-Phagenbank wird mit dem getrennten
Homogenat in Kontakt gebracht und proteinspezifische Sub
banken werden wie in Beispiel 2 isoliert.
Die auf dem Gel getrennten Proteinproben werden geblottet
und jeder Proteinfleck wird unter Verwendung von Massen
spektrometrie wie in Beispiel 1 identifiziert.
Das Rinderherzhomogenat wird auf Mikrotiterplatten immobi
lisiert. Die Anzahl der Kavitäten entspricht dabei der in
Stufe A erzeugten Subbanken. Nach Blockierung der Kavitä
ten mit geeigneten Puffern werden die Antikörpersubbanken
zugesetzt und so inkubiert, daß ein Teil jeder Bank an das
Homogenat in jeder Kavität bindet. Die Kavitäten werden
gewaschen und die gebundenen Antikörper werden durch die
an die Antikörper fusionierten Peptidtags identifiziert.
Es ist offensichtlich, daß mit geeigneten Modifikationen
Proteinproben jeder biologischen Quelle auf jeder festen
Oberfläche immobilisiert werden können und mit Antikörper-
oder Peptidbanken nachgewiesen werden können. Umgekehrt
können auch Antikörper- und Peptidbanken auf festen Ober
flächen immobilisiert werden, und die Proteinproben werden
mit der Oberfläche in Kontakt gebracht und durch physika
lisch-chemische Verfahren wie z. B. Chemilumineszenz nach
gewiesen.
Claims (13)
1. Verfahren zur gleichzeitigen Identifizierung eines Pro
teins und seines Bindungspartners, dadurch gekennzeich
net, daß man
- a) Proteine oder Proteinaggregate aus einer biologischen Quelle isoliert und auftrennt,
- b) die aufgetrennten Proteine oder Proteinaggregate auf einer Oberfläche immobilisiert,
- c) eine kombinatorische Bank mit den auf einer Oberflä che immobilisierten Proteinen oder Proteinaggregaten inkubiert,
- d) diejenigen Mitglieder der kombinatorischen Bank, die an die immobilisierten Proteine binden, von nicht gebundenen Mitgliedern der Bank trennt,
- e) die an die Oberfläche gebundenen Komplexe aus Protein und Bindungspartner aus der kombinatorischen Bank iso liert,
- f) die Proteine in den so isolierten Komplexen mit einer Kombination aus einem physikalisch-chemischen Verfah ren identifiziert, und
- g) gegebenenfalls die isolierten Bindungspartner anrei chert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die biologische Quelle ein Organpräparat, eine Biopsie
probe, eine Körperflüssigkeit eines Lebewesens, eine
Zellkultur, ein Mikroorganismus oder ein Pflanzenpräpa
rat ist.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß man bei Schritt a) die biologische
Probe in einem geeigneten Puffer solubilisiert und die
Probe unter Verwendung eines Proteintrennverfahrens aus
gewählt aus 2D-Gelelektrophorese, Perfusionschromato
graphie, Flüssigchromatographie oder Kapillarelektro
phorese auftrennt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß man in Schritt b) die aufgetrennten
Proteine auf den Kavitäten einer Mikrotiterplatte immo
bilisiert oder auf eine Membran blottet oder mit mit
spezifischen Antikörpern beschichteten Mikrokügelchen
einfängt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß man als kombinatorische Bank Random-
Peptid-Banken, Banken der Immunglobulin-superfamilie,
Protein-Display-Banken, kombinatorische chemische Ban
ken, RNA- oder DNA-Banken verwendet.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß man bei Schritt d) die gebundenen Mit
glieder der Bank direkt eluiert oder die in die Phagen
partikel, die die gebundenen Proteine präsentieren, ge
packte DNA mit der PCR amplifiziert.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß man in Schritt g) einen bakteriellen
Wirt mit den isolierten Phagen infiziert, um ausgewählte
Phagenteilchen zu vermehren, und die ausgewählten Pro
teinbindungspartner sequenziert, oder die ausgewählten
Bindungspartner durch einzigartige Sequenzanknüpfungen
(Tag) identifiziert.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß man die aufgetrennten Proteine oder
Proteinaggregate mittels Massenspektrometrie oder durch
direktes Sequenzieren identifiziert.
9. Datenbank, umfassend Proteine und ihre spezifischen
Bindungspartner und erhalten nach einem Verfahren nach
einem der Ansprüche 1 bis 8.
10. Datenbank nach Anspruch 9 zur Verwendung zur gezielten
Diagnose von Stoffwechselerkrankungen.
11. Verwendung einer Datenbank nach Anspruch 9 zur Ent
wicklung von Arzneimitteln, dadurch gekennzeichnet, daß
man mit einem Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8
die Bindung einer Arzneimittelmodellverbindung an die
Proteine eines Krankheitserregers ermittelt und die so
erhaltenen Bindungsdaten qualitativ auswertet.
12. Diagnosechip, dadurch gekennzeichnet, daß er eine nach
einem Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8 erhal
tene proteinspezifische Bank oder Subbank eines mensch
lichen, tierischen oder pflanzlichen Gewebes immobili
siert an eine Oberfläche enthält.
13. Kit, dadurch gekennzeichnet, daß es einen Diagnosechip
nach Anspruch 12 zusammen mit einer Probenahmevorrich
tung, einem Reaktionsgefäß, Kalibrationskurven und Ge
brauchsanweisung enthält.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998102576 DE19802576B4 (de) | 1998-01-23 | 1998-01-23 | Verfahren zur gleichzeitigen Identifizierung von Proteinen und ihren Bindungspartnern |
PCT/DE1999/000220 WO1999038013A2 (de) | 1998-01-23 | 1999-01-22 | Verfahren zur gleichzeitigen identifizierung von proteinen und ihren bindungspartnern |
AU29199/99A AU2919999A (en) | 1998-01-23 | 1999-01-22 | Method for simultaneous identification of proteins and bonding partners |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998102576 DE19802576B4 (de) | 1998-01-23 | 1998-01-23 | Verfahren zur gleichzeitigen Identifizierung von Proteinen und ihren Bindungspartnern |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19802576A1 true DE19802576A1 (de) | 1999-09-09 |
DE19802576B4 DE19802576B4 (de) | 2004-10-28 |
Family
ID=7855501
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1998102576 Expired - Fee Related DE19802576B4 (de) | 1998-01-23 | 1998-01-23 | Verfahren zur gleichzeitigen Identifizierung von Proteinen und ihren Bindungspartnern |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
AU (1) | AU2919999A (de) |
DE (1) | DE19802576B4 (de) |
WO (1) | WO1999038013A2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10157336B4 (de) * | 2000-11-24 | 2007-07-19 | Bioserv Analytik Und Medizinprodukte Gmbh | Verfahren zur Herstellung eines Testsystems und Diagnoseverfahren zur Erkennung von Pankreasfunktionsstörungen |
Families Citing this family (17)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US6377732B1 (en) | 1999-01-22 | 2002-04-23 | The Whitaker Corporation | Planar waveguide devices and fiber attachment |
CA2405722A1 (en) * | 2000-04-13 | 2001-11-08 | Thermo Finnigan Llc | Proteomic analysis by parallel mass spectrometry |
JP2003530130A (ja) | 2000-04-14 | 2003-10-14 | メタボロン インコーポレイテッド | メタボロミクスを使用した薬物発見、疾患の処置、及び診断のための方法 |
US7329489B2 (en) | 2000-04-14 | 2008-02-12 | Matabolon, Inc. | Methods for drug discovery, disease treatment, and diagnosis using metabolomics |
SE0001670D0 (sv) * | 2000-05-04 | 2000-05-04 | Forskarpatent I Syd Ab | Mass-spectrometry-based biosensor |
IL137905A0 (en) * | 2000-08-16 | 2001-10-31 | Nathan Citri | Direct selection of protein complexes relevant to the physiological or diagnostic context of a biological specimen |
CA2423630C (en) | 2000-10-03 | 2011-12-06 | Minerva Biotechnologies Corporation | Magnetic in situ dilution |
DE10054055A1 (de) | 2000-10-31 | 2002-05-23 | Nmi Univ Tuebingen | Verfahren zur Analyse von Proteinen |
DE60138130D1 (de) * | 2000-11-01 | 2009-05-07 | Minerva Biotechnologies Corp | Proteomanalyse verfahren zum drogen vergleich |
DE60111906D1 (de) * | 2000-11-07 | 2005-08-18 | Advanced Gene Technology Corp | Verfahren zum Screenen von Pflanzenextrakten nach Wirkstoffen |
ATE320003T1 (de) * | 2001-06-05 | 2006-03-15 | Advanced Gene Technology Corp | Chip mit pflanzenextrakten auf der oberfläche |
US7618788B2 (en) | 2002-05-10 | 2009-11-17 | Millipore Corporation | Proteome epitope tags and methods of use thereof in protein modification analysis |
US7460960B2 (en) | 2002-05-10 | 2008-12-02 | Epitome Biosystems, Inc. | Proteome epitope tags and methods of use thereof in protein modification analysis |
WO2005050224A2 (en) * | 2003-11-13 | 2005-06-02 | Epitome Biosystems Inc. | Small molecule and peptide arrays and uses thereof |
US7855057B2 (en) | 2006-03-23 | 2010-12-21 | Millipore Corporation | Protein splice variant/isoform discrimination and quantitative measurements thereof |
WO2008033575A2 (en) | 2006-09-15 | 2008-03-20 | Metabolon, Inc. | Methods of identifying biochemical pathways |
EP3701066B1 (de) * | 2017-10-23 | 2024-10-16 | Nautilus Subsidiary, Inc. | Verfahren und systeme zur proteinidentifikation |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5474796A (en) * | 1991-09-04 | 1995-12-12 | Protogene Laboratories, Inc. | Method and apparatus for conducting an array of chemical reactions on a support surface |
US5510270A (en) * | 1989-06-07 | 1996-04-23 | Affymax Technologies N.V. | Synthesis and screening of immobilized oligonucleotide arrays |
Family Cites Families (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
SE9401650D0 (sv) * | 1994-05-11 | 1994-05-11 | Lars Frykberg | Nytt sätt att identifiera peptider samt hjälpmedel som kan användas vid sättet |
JP2001512560A (ja) * | 1996-10-08 | 2001-08-21 | ユー―ビスイス ベスローテン フェンノートシャップ | 標的に対し特異的な親和性を有するペプチドおよびタンパク質の選択のための方法および手段 |
-
1998
- 1998-01-23 DE DE1998102576 patent/DE19802576B4/de not_active Expired - Fee Related
-
1999
- 1999-01-22 AU AU29199/99A patent/AU2919999A/en not_active Abandoned
- 1999-01-22 WO PCT/DE1999/000220 patent/WO1999038013A2/de active Application Filing
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5510270A (en) * | 1989-06-07 | 1996-04-23 | Affymax Technologies N.V. | Synthesis and screening of immobilized oligonucleotide arrays |
US5474796A (en) * | 1991-09-04 | 1995-12-12 | Protogene Laboratories, Inc. | Method and apparatus for conducting an array of chemical reactions on a support surface |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10157336B4 (de) * | 2000-11-24 | 2007-07-19 | Bioserv Analytik Und Medizinprodukte Gmbh | Verfahren zur Herstellung eines Testsystems und Diagnoseverfahren zur Erkennung von Pankreasfunktionsstörungen |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
WO1999038013A2 (de) | 1999-07-29 |
DE19802576B4 (de) | 2004-10-28 |
AU2919999A (en) | 1999-08-09 |
WO1999038013A3 (de) | 1999-10-14 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE19802576B4 (de) | Verfahren zur gleichzeitigen Identifizierung von Proteinen und ihren Bindungspartnern | |
Mouton-Barbosa et al. | In-depth exploration of cerebrospinal fluid by combining peptide ligand library treatment and label-free protein quantification | |
CN102395886B (zh) | 用于对修饰的肽进行定量的方法 | |
EP2517010B1 (de) | Srm/mrm-test auf das rezeptorprotein des epidermalen wachstumsfaktors (egfr) | |
US10159952B2 (en) | Method for lysing a single cell in a solid tissue | |
JPS63502484A (ja) | 細胞の由来組識および/または細胞の異常度を特徴付ける方法 | |
US8728753B2 (en) | Methods for measuring the level of insulin-like growth factor 1 receptor (IGF1R) protein using SRM/MRM assay | |
KR20090115930A (ko) | 혈청 단백질체학 시스템 및 관련 방법 | |
AU2016259294A1 (en) | Truncated Her2 SRM/MRM assay | |
US20060246480A1 (en) | In situ analysis of tissues | |
WO2002012899A2 (en) | Peptides presented by cells | |
US20050079500A1 (en) | Methods for protein analysis | |
EP2517002B1 (de) | Srm/mrm-test auf das insulinrezeptorsubstrat-1-protein (irs1) | |
DE102009024720B4 (de) | Massenspektrometrischer Endopeptidasen-Assay | |
WO2005000226A2 (en) | Mixed bed multi-dimensional chromatography systems and methods of making and using them | |
US20180136218A1 (en) | Secreted Protein Acidic and Rich in Cysteine (SPARC) Protein SRM/MRM Assay | |
DE19854196C2 (de) | Verfahren zur Modifikation und Identifikation funktioneller Stellen in Proteinen | |
JP2003511652A (ja) | 位置特異性配列を有する結合パートナーの特定方法 | |
CN101535812A (zh) | 蛋白水解加工的质谱法分析 | |
CN115197298B (zh) | 用于相对定量分析猪细胞色素p450酶cyp2e1的肽段组合物及应用 | |
EP1361438A1 (de) | Festphasenassistierte spektroskopische und spektrometrische Analyse komplexer Peptidgemische | |
AU2017225118A1 (en) | Secreted protein acidic and rich in cysteine (SPARC) protein SRM/MRM assay | |
WO2003096021A1 (de) | Festphasenassisitierte spektroskopische und spektrometrische analyse komplexer biopolymergemische | |
WO2004021013A1 (en) | A method of analysing relative epitope appearance in a plurality of samples |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: XERION PHARMACEUTICALS AG, 82152 PLANEGG, DE |
|
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: XERION PHARMACEUTICALS AG, 81377 MUENCHEN, DE |
|
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |