DE19801892A1 - Fußbodenklebstoffe - Google Patents
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine wäßrige Zusammensetzung,
enthaltend ein Gemisch aus
10 bis 50 Gew.-% eines Polymeren A) mit einem Gelgehalt kleiner 40 Gew.-% und einem zahlenmittleren Molgewicht Mn der löslichen Anteile kleiner 30.000 und
50 bis 90 Gew.-% eines Füllstoffs B) wobei die Gewichtsangaben auf die Gewichtssumme des Polymeren A) und des Füllstoffs B) bezogen sind.
10 bis 50 Gew.-% eines Polymeren A) mit einem Gelgehalt kleiner 40 Gew.-% und einem zahlenmittleren Molgewicht Mn der löslichen Anteile kleiner 30.000 und
50 bis 90 Gew.-% eines Füllstoffs B) wobei die Gewichtsangaben auf die Gewichtssumme des Polymeren A) und des Füllstoffs B) bezogen sind.
Desweiteren betrifft die Erfindung die Verwendung dieser wäßrigen
Zusammensetzung als Klebstoff für Fußbodenbeläge.
Generell sollen Klebstoffe eine gute Adhäsion, d. h. eine gute
Haftung zum Substrat und eine gute Kohäsion, d. h. einen guten
Zusammenhalt in der Klebstoffschicht, aufweisen. An Klebstoffe
für Fußbodenbeläge werden besondere Anforderungen gestellt. Hier
ist vor allem ein gutes Naßanzugsvermögen gewünscht. Ein gutes
Naßanzugsvermögen bedeutet, daß nach Verlegen z. B. eines Teppich
bodens auf den mit der wäßrigen Dispersion beschichteten Unter
grund der Teppichboden zunächst noch ausgerichtet und die Lage
korrigiert werden kann, dann aber bald eine rutschfeste Verkle
bung gegeben ist, deren Festigkeit mit fortlaufender Trocknung
zunimmt.
Ein gutes Trockenanzugsvermögen bedeutet, daß auch nach längerer
Ablüftzeit ein Teppichboden nach Verlegen auf den dann trockenen
Untergrund einen festen, rutschfesten Verbund ergibt.
Darüberhinaus ist ein Verzicht auf flüchtige organische Bestand
teile, z. B. Lösemittel oder Weichmacher erwünscht, um spätere
Belastungen durch entsprechende Emissionen zu vermeiden.
Gewünscht ist auch ein geringer Bindemittelgehalt. Bei Zusatz von
Tackifiern soll das Eigenschaftsniveau insbesondere die Kohäsion
möglichst gut bleiben.
Fußbodenkleber sind bereits aus EP-A-490191 und WO 95/21884
bekannt.
Aufgabe gegenüber diesem Stand der Technik war, Fußbodenkleber
mit verbesserten anwendungstechnischen Eigenschaften, ins
besondere einem guten Naßanzugsvermögen zur Verfügung zu stellen.
Aufgabe war auch, den Bindemittelanteil in den Fußbodenklebstof
fen aus Kostengründen möglichst gering zu halten. Soweit ein
Zusatz von Tackifiern (klebrigmachenden Harzen) gewünscht ist,
soll dies ohne Beeinträchtigung von z. B. Naß- und Trockenanzugs
vermögen möglich sein.
Demgemäß wurde die oben beschriebene wäßrige Zusammensetzung und
ihre Verwendung als Fußbodenklebstoff gefunden.
Die wäßrigen Zusammensetzung enthält vorzugsweise
10 bis 45 Gew.-%, besonders bevorzugt 15 bis 40 Gew.-% des ein gangs definierten Polymeren A) und
55 bis 90 Gew.-%, besonders bevorzugt 60 Gew.-% bis 85 Gew.-% eines Füllstoffs B)
10 bis 45 Gew.-%, besonders bevorzugt 15 bis 40 Gew.-% des ein gangs definierten Polymeren A) und
55 bis 90 Gew.-%, besonders bevorzugt 60 Gew.-% bis 85 Gew.-% eines Füllstoffs B)
Die Gewichtsprozente beziehen sich dabei auf die Gewichtssumme
aus A) und B).
Bei dem Polymeren A) handelt es sich vorzugsweise um ein radika
lisch polymerisiertes Polymer aus ethylenisch ungesättigten Mono
meren.
Das Polymer enthält vorzugsweise sog. Hauptmonomere, ausgewählt
aus C1-C20-Alkyl(meth)acrylaten, Vinylestern von bis zu 20 C-Atome
enthaltenden Carbonsäuren, Vinylaromaten mit bis zu 20 C-Atomen,
ethylenisch ungesättigten Nitrilen, Vinylhalogeniden, nicht aro
matischen Kohlenwasserstoffen mit mindestens 2 konjugierten Dop
pelbindungen oder Mischungen dieser Monomeren.
Die vorstehend genannten Monomeren bzw. Mischungen dieses Monome
ren sind vorzugsweise zu 60 bis 100 Gew.-%, vorzugsweise 80 bis
100 Gew.-%, besonders bevorzugt 90 bis 99,8 Gew.-%, bezogen auf
das Polymer, im Polymer enthalten.
Im einzelnen zu nennen sind z. B. (Meth)acrylsäurealkylester mit
einem C1-C10-Alkylrest, wie Methylmethacrylat, Methylacrylat,
n-Butylacrylat, Ethylacrylat und 2-Ethylhexylacrylat.
Insbesondere sind auch Mischungen der (Meth)acrylsäurealkylester
geeignet.
Vinylester von Carbonsäuren mit 1 bis 20 C-Atomen sind z. B.
Vinyllaurat, -stearat, Vinylpropionat, Versaticsäurevinylester
und Vinylacetat.
Als vinylaromatische Verbindungen kommen Vinyltoluol, α- und
p-Methylstyrol, α-Butylstyrol, 4-n-Butylstyrol, 4-n-Decylstyrol
und vorzugsweise Styrol in Betracht. Beispiele für Nitrile sind
Acrylnitril und Methacrylnitril.
Die Vinylhalogenide sind mit Chlor, Fluor oder Brom substituierte
ethylenisch ungesättigte Verbindungen, bevorzugt Vinylchlorid und
Vinylidenchlorid.
Als nicht aromatische Kohlenwasserstoffe mit 2 bis 8 C-Atomen
und mindestens zwei olefinischen Doppelbindungen seien Butadien,
Isopren, und Chloropren genannt.
Besonders bevorzugt sind (Meth)acrylsäureester und deren Mischun
gen.
Weitere Monomere, die z. B. von 0 bis 40 Gew.-%, vorzugsweise von
0 bis 20 Gew.-% und besonders bevorzugt von 0,2 bis 10 Gew.-% im
Polymer enthalten sein können, sind insbesondere C1-C10-Hydroxy
alkyl(meth)acrylate, (Meth)acrylamid sowie dessen am Stickstoff
mit C1-C4-Alkyl substituierten Derivate, ethylenisch ungesättigte
Carbonsäuren, Dicarbonsäuren, deren Halbester und Anhydride, z. B.
(Meth)acrylsäure, Maleinsäure, Fumarsäure, Maleinsäureanhydrid,
Maleinsäure- und Fumarsäurehalbester und Itaconsäure. Ganz
besonders bevorzugt ist ein Gehalt von 0,2 bis 5 Gew.-% einer
ethylenisch ungesättigten Carbonsäure.
Die Glasübergangstemperatur des Polymeren liegt vorzugsweise zwi
schen -50 und +20°C, insbesondere zwischen -35°C und +20°C, beson
ders bevorzugt zwischen -30°C und -0°C und ganz besonders bevor
zugt zwischen -28°C und -5°C.
Die Glasübergangstemperatur des Polymeren läßt sich nach üblichen
Methoden wie Differentialthermoanalyse oder Differential Scanning
Calorimetrie (s. z. B. ASTM 3418/82, sog. "midpoint temperature")
bestimmen.
Der Gelgehalt des Polymeren A) liegt unter 40 Gew.-%, vorzugs
weise unter 30 Gew.-%, besonders bevorzugt unter 20 Gew.-%
bezogen auf das Polymer A). Der Gelgehalt sollte vorzugsweise
über 5 Gew.-% liegen.
Der Gelgehalt ist der Gehalt an unlöslichen Bestandteilen.
Der Gelgehalt wird durch die nachfolgende Methode bestimmt und
definiert: Die Dispersion wird bei 21°C zu einem Film der Dicke
von ca. 1 mm getrocknet. Ein Gramm des Polymerfilms wird in
100 ml Tetrahydrofuran gegeben und eine Woche bei 21°C stehen ge
lassen. Danach wird die erhaltene Lösung bzw. Mischung mit Hilfe
eines Gewebefilters (Maschenweite 125 µm) filtriert. Der Rückstand
(gequollener Film) wird bei 21°C 2 Tage im Vakuumtrockenschrank
getrocknet und anschließend gewogen. Der Gelgehalt ist die Masse
des gewogenen Rückstands dividiert durch die Masse des eingesetz
ten Polymerfilms.
Die in Tetrahydrofuran löslichen Anteile des Polymeren betragen
entsprechend 60 bis 100 Gew.-%, vorzugsweise 70 bis 100 Gew.-%,
besonders bevorzugt 80 bis 100 Gew.-% insbesondere bis 95 Gew.-%,
bezogen auf das Polymer.
Das zahlenmittlere Molekulargewicht Mn dieser löslichen Anteile
ist vorzugsweise kleiner als 20.000, bevorzugt kleiner als 15.000
und das gewichtsmittlere Molekulargewicht Mw ist vorzugsweise
größer 250.000 (bestimmt durch Gelpermeationschromatographie mit
Polystyrol als Standard an einer Polymerlösung in Tetrahydrofuran
nach Sedimetation der unlöslichen Bestandteile).
Mn liegt im allgemeinen jedoch nicht unter 5000 g/mol und Mw liegt
im allgemeinen nicht über 800.000 g/mol.
Die Herstellung des Polymeren erfolgt durch radikalische Poly
merisation. Geeignete Polymerisationsmethoden, wie Substanz-,
Lösungs-, Suspensions- oder Emulsionspolymerisation sind dem
Fachmann bekannt.
Vorzugsweise wird das Copolymerisat durch Lösungspolymerisation
mit anschließender Dispergierung in Wasser oder besonders bevor
zugt durch Emulsionspolymerisation hergestellt, so daß wäßrige
Copolymerdispersionen entstehen.
Die Emulsionspolymerisation kann diskontinuierlich, mit oder ohne
Verwendung von Saatlatices, unter Vorlage aller oder einzelner
Bestandteile des Reaktionsgemisches, oder bevorzugt unter teil
weiser Vorlage und Nachdosierung der oder einzelner Bestandteile
des Reaktionsgemisches, oder nach dem Dosierverfahren ohne Vor
lage durchgeführt werden.
Die Monomeren können bei der Emulsionspolymerisation wie üblich
in Gegenwart eines wasserlöslichen Initiators und eines Emulga
tors bei vorzugsweise 30 bis 95°C polymerisiert werden.
Geeignete Initiatoren sind z. B. Natrium-, Kalium- und Ammonium
persulfat, tert.-Butylhydroperoxide, wasserlösliche Azoverbin
dungen oder auch Redoxinitiatoren wie H2O2/Ascorbinsäure.
Als Emulgatoren dienen z. B. Alkalisalze von längerkettigen Fett
säuren, Alkylsulfate, Alkylsulfonate, alkylierte Arylsulfonate
oder alkylierte Biphenylethersulfonate. Des weiteren kommen als
Emulgatoren Umsetzungsprodukte von Alkylenoxiden, insbesondere
Ethylen- oder Propylenoxid mit Fettalkoholen, -säuren oder
Phenol, bzw. Alkylphenolen in Betracht.
Im Falle von wäßrigen Sekundärdispersionen wird das Copolymerisat
zunächst durch Lösungspolymerisation in einem organischen
Lösungsmittel hergestellt und anschließend unter Zugabe von Salz
bildnern, z. B. von Ammoniak zu Carbonsäuregruppen enthaltenden
Copolymerisaten, in Wasser ohne Verwendung eines Emulgators oder
Dispergierhilfsmittels dispergiert. Das organische Lösungsmittel
kann abdestilliert werden. Die Herstellung von wäßrigen Sekundär
dispersionen ist dem Fachmann bekannt und z. B. in der
DE-A-37 20 860 beschrieben.
Zur Einstellung des Molekulargewichts können bei der Polymerisa
tion Regler eingesetzt werden. Geeignet sind z. B. -SH enthaltende
Verbindungen wie Mercaptoethanol, Mercaptopropanol, Thiophenol,
Thioglycerin, Thioglykolsäureethylester, Thioglykolsäuremethyl
ester und tert.-Dodecylmercaptan.
Der Feststoffgehalt der erhaltenen Polymerdispersionen beträgt
vorzugsweise 40 bis 80, besonders bevorzugt 45 bis 75 Gew.-%.
Hohe Polymerfeststoffgehalte können z. B. nach Verfahren, welche
in der deutschen Patentanmeldung P 43 07 683.1 oder der EP 37 923
beschrieben sind, eingestellt werden.
Die wäßrige Zusammensetzung enthält neben dem Polymeren noch
mindestens den Füllstoff B). Als solche in Betracht kommen z. B.
feingemahlene oder gefällte Kreiden mit einem mittleren Teilchen
durchmesser von im allgemeinen zwischen 2 und 50 µm und/oder
Quarzmehl mit einem üblichen mittleren Teilchendurchmesser von
3 bis 50 µm.
Die Zusammensetzung kann weiterhin Netz- oder Dispergiermittel
z. B. für die Füllstoffe, Verdicker und auch z. B. noch weitere
übliche Zuschlagstoffe, wie Entschäumer und Konservierungsstoffe
enthalten.
Netz- oder Dispergiermittel können z. B. in Mengen von 0 bis
5 Gew.-%, Verdicker in Mengen von 0 bis 10 Gew.-%, Konser
vierungsmittel in Mengen von 0 bis 1 Gew.-% und Entschäumer
in Mengen von 0 bis 5 Gew.-% in der wäßrigen Zusammensetzung
enthalten sein. Die Gewichtsangaben beziehen sich dabei auf die
Summe aller Bestandteile der wäßrigen Zusammensetzung, mit Aus
nahme von Wasser.
Die Zusammensetzung ist vorzugsweise im wesentlichen frei, vor
zugsweise frei von organischen Lösungsmitteln und Weichmachern
wie z. B. Butylacetat, Toluol oder Phthalsäureester. Sie enthält
daher organische Verbindungen mit einem Siedepunkt unterhalb 300°C
bei Normaldruck (1 bar) in Mengen unter vorzugsweise 0,5 Gew.-%
besonders bevorzugt unter 0,1 Gew.-%, ganz besonders bevorzugt
unter 0,05 Gew.-% und insbesondere unter 0,01 Gew.-%. Besonders
bevorzugt erfüllt die erfindungsgemäße Zusammensetzung bzw. der
erfindungsgemäße Fußbodenklebstoff Anforderungen der Emissions
freiheit, wie sie von der Gemeinschaft Emissionskontrollierter
Verlegewerkstoffe definiert werden.
Die Emissionen werden mit einer Kammerprüfmethode bestimmt. Der
Fußbodenklebstoff bzw. die erfindungsgemäße Zusammensetzung wird
mit 300 g/m2 auf eine Glasplatte aufgetragen, deren Größe sich
nach dem Kammervolumen richtet. Die Beladung der Kammer beträgt
0,4 m2 der beschichteten Glasplatte pro m3 Kammervolumen. Die
Emissionsbedingungen in der Edelstahlprüfkammer (Volumen mindes
tens 125 Liter) sind 23°C, 50% rel. Luftfeuchte und ein stündli
cher Luftwechsel der einen Austausch der gesamten Luft alle 2
Stunden bewirkt. Nach 10 Tagen werden die Langzeitemissionen
bestimmt. Dazu wird ein definiertes Volumen des Luftstroms über
Adsorbentien geleitet. Nach Desorption werden die emittierten
Stoffe gaschromatographisch (GC-MS-Kopplung) oder flüssigkeits
chromatographisch bestimmt. Die Langzeitemissionen werden in µg/m3
bestimmt, wobei Toluol als Standardsubstanz eingesetzt wird.
Emittierte Substanzen, deren Kammerkonzentration größer als
20 µg/m3 ist, werden identifiziert und mit der identifizierten
Reinsubstanz und kalibriert. Emittierte Substanzen, deren Kammer
konzentration kleiner als 20 µg/m3 ist, werden nicht einzeln iden
tifiziert. Die Kalibrierung erfolgt in diesen Fällen mit Toluol.
Die Werte aller Substanzen werden addiert.
Im Falle der erfindungsgemäßen Zusammensetzung beträgt der Emis
sionswert für die Summe aller organischen Verbindungen maximal
vorzugsweise 1500 µg/m3, und insbesondere maximal 500 µg/m3.
Die Zusammensetzung kann klebrigmachende Harze (Tackifier), wie
Kolophoniumharze oder modifizierte Kolophoniumharze z. B. auf
Basis von hydrierter Abietinsäure oder Abietinsäureestern enthal
ten.
Der Gehalt an Tackifiern kann vorzugsweise 1 bis 40 Gew.-Teile,
bezogen auf 100 Gew.-Teile der Summe aus Polymer A) und Füllstoff
B) betragen.
Die Herstellung der wäßrigen Zusammensetzung kann in einfacher
Weise dadurch erfolgen, daß der bei der Emulsionspolymerisation
erhaltenen wäßrigen Polymerdispersion die Füllstoffe und gegebe
nenfalls weitere Additive unter Rühren zugesetzt werden.
Der Wassergehalt der fertigen Zubereitung liegt im allgemeinen
bei 7 bis 50, insbesondere 10 bis 30 Gew.-%, bezogen auf die
gesamte wäßrige Zubereitung.
Die wäßrige Zusammensetzung eignet sich insbesondere als Kleb
stoff zum Verkleben von Substraten aus Kunststoff, Holz, Metall,
Textilien aus gewebten und oder ungewebten Fasern.
Ganz besonders eignet sich die wäßrige Zubereitung als Fußboden
kleber für Teppichböden oder sonstige Bodenbeläge z. B. aus PVC
(in Ausführungen als Mehrschichtbeläge oder Homogenbeläge),
Schaumstoffbeläge mit Textilunterseite (z. B. Jute), Polyester
vlies, Gummibeläge, Textilbeläge, z. B. auch mit unterschiedlicher
Rückenausstattung (wie Polyurethanschaum, Styrol -Butadien- Schaum,
textiler Zweitrücken), Nadelfilzbodenbeläge, Polyolefinbeläge
oder Linoleumbeläge, auf Untergründen wie Holz, Estrich, Beton,
keramische Fliesen, Metalluntergründe oder ähnliches.
Der Kleber kann z. B. mit einer Zahnleiste auf den Untergrund auf
getragen werden. Nach dem üblichen Ablüften wird der Bodenbelag
eingelegt. Arbeitstechnisch ist der erfindungsgemäße Kleber
den lösungsmittelhaltigen Kunstharzklebern und den klassischen
Dispersionseinseitklebern gleichzusetzen. In der Verarbeitbarkeit
ähnelt der neue Kleber lösungsmittelhaltigen Klebern. Die erfin
dungsgemäße Klebstoffzusammensetzung weist ein gutes Niveau von
anwendungstechnischen Eigenschaften wie Schälfestigkeit, Scherfe
stigkeit, Naßanzugsvermögen und Trockenanfaßvermögen auf. Die er
findungsmäßige Zusammensetzung erreicht dieses gute Eigenschafts
niveau mit deutlich geringerem Gehalt an Bindemittel, d. h. an Po
lymer A). Auch nach Zusatz von Tackifiern, z. B. zur Erhöhung der
Klebrigkeit bleibt die Naßanzugsfestigkeit auf hohem Niveau.
Die in den folgenden Beispielen angegebenen Teile und Prozente
beziehen sich, wenn nichts anderes angegeben, auf das Gewicht.
Nachstehend sind zum Vergleich einige Verkaufsprodukte aufge
führt, die für Fußbodenklebstoffe empfohlen werden. Die Disper
sion Acronal DS entspricht im Monomeraufbau Acronal 378 und hat
daher die gleiche Glasübergangstemperatur Tg. Der Gehalt an Reg
ler wurde variiert, um das gewünschte Molgewicht zu erhalten.
Die Dispersionen wurden mit Füllstoff und mit weiteren Additiven
gemischt.
In Tabelle 2 sind die Mischungskomponenten und ihre Gewichtsteile
aufgeführt.
Die Menge der Polymerdispersion wurde so bestimmt, daß sich
jeweils 17 Gew.-Teile Polymer (fest) ergaben.
Die Menge an Verdicker (Latekoll) wurde so bestimmt, daß die
Viskosität gleich war.
1): Verdicker
2): Entschäumer
3): Emulgierhilfsmittel
4): Emulgierhilfsmittel
5): Dispergierhilfsmittel für Pigment
6): Dispergierhilfsmittel für Pigment
7) -
8): Tackifier (Harz auf Basis des Triethylenglycolesters der Abietinsäure)
9): Füllstoff
2): Entschäumer
3): Emulgierhilfsmittel
4): Emulgierhilfsmittel
5): Dispergierhilfsmittel für Pigment
6): Dispergierhilfsmittel für Pigment
7) -
8): Tackifier (Harz auf Basis des Triethylenglycolesters der Abietinsäure)
9): Füllstoff
Der Klebstoff wird mit einem DIN-Rakel auf eine Zementfaser
platte (z. B. Eternit® 2000) (20 × 50 cm) in Abzugsrichtung
aufgetragen. Auftragsmenge ca. 350-400 g/m2. Nadelfilzbe
läge (NBB Streifen) werden nach 10 Minuten Ablüften in
das Kleberbett eingelegt und mit einer 2,5 kg Walze durch
3 mal Hin- und Herrollen angepreßt. In den angegebenen Zeit
abständen werden die Beläge mit einem Abzugsgerät abgezogen
und dabei die Zunahme des Abschälwiderstandes in N 5 cm
bestimmt.
Ergebnisse sind in Tabelle 3 aufgeführt.
Schälfestigkeit: Bestimmt nach DIN 53269.
Claims (9)
1. Wäßrige Zusammensetzung, enthaltend ein Gemisch aus
10 bis 50 Gew.-% eines Polymeren A) mit einem Gelgehalt klei ner 40 Gew.-% und einem zahlenmittleren Mol gewicht Mn der löslichen Anteile kleiner 30.000 und
50 bis 90 Gew.-% eines Füllstoffs B), wobei die Gewichts angaben auf die Gewichtssumme des Polymeren A) und des Füllstoffs B) bezogen sind.
10 bis 50 Gew.-% eines Polymeren A) mit einem Gelgehalt klei ner 40 Gew.-% und einem zahlenmittleren Mol gewicht Mn der löslichen Anteile kleiner 30.000 und
50 bis 90 Gew.-% eines Füllstoffs B), wobei die Gewichts angaben auf die Gewichtssumme des Polymeren A) und des Füllstoffs B) bezogen sind.
2. Wäßrige Zusammensetzung gemäß Anspruch 1, wobei der Gewichts
anteil des Polymeren 10 bis 45 Gew.-% und des Füllstoffs 55
bis 90 Gew.-% beträgt.
3. Wäßrige Zusammensetzung gemäß Anspruch l oder 2, wobei das
Polymere in Form einer 40 bis 75%igen wäßrigen Dispersion
vorliegt.
4. Wäßrige Zusammensetzung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3,
wobei der Gehalt an flüchtigen organischen Bestandteilen,
d. h. organischen Verbindungen mit einem Siedepunkt bei 1 bar
unter 300°C kleiner als 0,5 Gew.-%, bezogen auf die wäßrige
Zusammensetzung, ist.
5. Wäßrige Zusammensetzung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4,
wobei das Polymere A) zu 60 bis 100 Gew.-% aus sogenannten
Hauptmonomeren, ausgewählt aus C1-C20-Alkyl(meth)acrylaten,
Vinylestern von bis zu 20 C-Atome enthaltenden Carbonsäuren,
Vinylaromaten mit bis zu 20 C-Atomen, ethylenisch ungesättig
ten Nitrilen, Vinylhalogeniden, nicht aromatischen Kohlenwas
serstoffen mit mindestens 2 konjugierten Doppelbindungen oder
Mischungen dieser Monomeren besteht.
6. Wäßrige Zusammensetzung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5,
wobei die Glasübergangstemperatur des Polymeren A) -50°C bis
+20°C beträgt.
7. Verwendung von wäßrigen Zusammensetzungen gemäß einem der
Ansprüche 1 bis 6 als Klebstoff.
8. Verwendung von wäßrigen Zusammensetzungen gemäß einem der
Ansprüche 1 bis 6 als Fußbodenkleber.
9. Mit einer wäßrigen Zusammensetzung gemäß einem der Ansprüche
1 bis 6 beschichtete Substrate.
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