DE19801610C2 - Verfahren zur Oberflächenbehandlung von Stahlfasern und deren Verwendung - Google Patents
Verfahren zur Oberflächenbehandlung von Stahlfasern und deren VerwendungInfo
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- C04B—LIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Oberflächenbehandlung von Stahlfa
sern. Zum anderen betrifft die Erfindung eine Verwendung der Stahlfasern.
Hochfestem Beton werden Stahlfasern beigemischt um eine Festigkeitserhö
hung zu erreichen. Die Festigkeit des Betons ist damit, wie bei jedem Ver
bundwerkstoff, abhängig von der Tragfähigkeit der Stahlfaser-Betonmatrix-
Grenzfläche. Bisher ist die Tragfähigkeit dieser Grenzfläche generell gering.
Bei Belastung tritt daher bei kurzlaserverstärktem Beton ein Herausziehen der
Faser aus der Betonmatrix auf. Dies bedeutet, dass die Faser unterhalb ihrer
Festigkeitsgrenze belastet und damit das festigkeitssteigernde Potential der
kurzen Stahlfaser nicht vollständig genutzt wird. Die festigkeitssteigernde Wir
kung der Faserverstärkung hängt aber nicht nur von der Tragfähigkeit der
Stahlfaser-Betonmatrix-Grenzfläche ab. Entscheidend ist vielmehr das Zu
sammenspiel zwischen Faserlänge bzw. Faseroberfläche und Grenzflächenhaf
tung. Bei hoher Grenzflächenhaftung ist eine optimale Kraftübertragung be
reits mit kurzen Fasern möglich. Je kürzer die Fasern sind, desto besser sind
darüber hinaus auch die Verarbeitungseigenschaften des Betons beziehungs
weise es kann ein höherer Faseranteil eingemischt werden.
Aus der EP 0 087 496 B1 und der DE 43 15 270 A1 ist es bekannt dass die fes
tigkeitssteigernde Wirkung einer Stahlfaser in einem Bauteil aus Stahlfaserbe
ton von folgenden Parametern bestimmt wird:
- - Verhältnis Faserlänge zu Faserdurchmesser
- - Fasergeometrie
- - Faseroberfläche.
Die DE 33 47 675 A1 betrifft ein Verfahren zur Oberflächenbehandlung von E
delstahlfasern für die Herstellung von Stahlfaserbeton. Mit einer oxidierenden
Flammbehandlung erreicht man eine Aufrauhung der Oberfläche der Stahlfa
sern.
Ein Ausführungsbeispiel der DE-AS 16 46 411 behandelt ein Verfahren zur O
berflächenbehandlung von Stahlfasern. Die Stahlfasern werden zunächst mit
einer Schicht aus Aluminiumpulver versehen. Anschließend erfolgt eine Sinte
rung. Dadurch erhält man einen mit Stahlfasern verstärkten Aluminiumkörper.
Ein weiteres Ausführungsbeispiel der DE-AS 16 46 411 beschreibt die Möglich
keit, Fasern durch Abscheidung aus der Dampf- oder Gasphase mit einem Mat
rixmaterial zu überziehen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Stahlfaser für die Herstellung
von Stahlfaserbeton so auszubilden, dass eine hohe Tragfähigkeit der Grenz
fläche zwischen der Oberfläche der Stahlfaser und der sie umgebenden Matrix
aus Beton erzielt wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale der unabhängigen
Ansprüche 1 und 5 gelöst. Die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche
betreffen zum einen ein Verfahren zur Oberflächenbehandlung von Stahlfasern
und zum anderen eine Verwendung der Stahlfasern.
Die Vorteile der Erfindung bestehen darin, dass die oberflächenbehandelten
Stahlfasern die Festigkeit von Stahlfaserbeton erhöhen. Aufgrund der über die
Flammbehandlung aufgebrachten Haftschicht, die dem Zement gute Kristalli
sationskeime bietet, wachsen die Kristalle direkt auf der Faser. Die gute Haf
tung des Betons an den Fasern bewirkt, dass ein Herausziehen der Faser aus
dem Beton behindert ist. Auch wenn durch eine hohe Zugbelastung der Stahl
faser-Betonmatrix-Verbund zerstört ist, besitzt die in dem hier beschriebenen
Prozess behandelte Faser durch die ihr anhaftenden Betonpartikel einen hohen
Reibungswiderstand gegen das Herausziehen aus der Matrix. Auf unbehandel
ten Fasern haftet hingegen kaum Beton. Sie setzen dem Herausziehen aus der
Matrix nur einen geringen Reibungswiderstand entgegen. Gerade ein hoher
Reibungswiderstand der Faser gegenüber der Matrix ist aber bei faserverstärk
tem Beton besonders wünschenswert, da die Faseroberfläche auf diese Weise
noch eine hohe Energiemenge aufnimmt und ein Risswachstum erschwert.
Herstellungsbedingt können die Stahlfasern mit haftungsmindernden Ziehfet
ten und Ölen bedeckt sein. Da die Oberflächenbehandlung der Stahlfasern mit
Hilfe einer Flammbehandlung erfolgt, verbrennen derartige Verunreinigungen.
Dieser Reinigungsprozess alleine bewirkt bereits eine Verbesserung der Haf
tung der Faser in Beton. Als Ausgangsverbindung werden aluminiumorgani
sche und/oder siliciumorganische Verbindungen eingesetzt. Die abgeschiede
ne Haftschicht besteht überwiegend aus einer Aluminium- und/oder Silicium
verbindung. Da Zement sowohl eine aluminatische wie auch silikatische Kom
ponente besitzt, führen die auf die Faseroberflächen aufgebrachten, gut haf
tenden Aluminium- und/oder Silikatschichten aufgrund der ähnlichen Struktur
zu einem verbesserten Verbund mit der Betonmatrix. Sie bilden gute Kristalli
sationskeime für den Hydratationsprozess des Zements, das heißt die Kristalli
te beginnen direkt auf der Faseroberfläche zu wachsen. Dadurch wird die Fa
ser gut in der sie umgebenden Matrix verankert.
Zur Flammbehandlung wird ein Gemisch aus flüssigem oder gasförmigem
Brennstoff und der zuvor genannten Ausgangsverbindung in Form der alumi
niumorganischen und/oder siliciumorganischen Verbindung verwendet. Die
Ausgangsverbindung ist gut in dem Brennstoff löslich. Daher kann die Aus
gangsverbindung exakt und einfach dosiert werden. Die Ausgangsverbindung
verbrennt in der Flamme zu einem Aerosol, dessen Teilchen die Haftschicht
bilden.
Nach dem Abscheiden der Haftschicht auf die Oberfläche der Stahlfasern
wird diese durch Sintern verfestigt.
In einfacher Weise erfolgt die Sinterung der Haftschicht ebenfalls in einer
Flammbehandlung.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeich
nungen näher beschrieben. Dabei zeigen jeweils als Prinzipskizze
Fig. 1 eine Vorrichtung mit einem Brenner zur Oberflächenbehandlung von
Stahlfasern;
Fig. 2 eine Vorrichtung mit zwei Brennern zur Oberflächenbehandlung von
Stahlfasern.
Die Fig. 1 zeigt eine Vorrichtung zur Oberflächenbehandlung von Stahlfasern
10. Die Vorrichtung dient dazu, mit einer Flammbehandlung eine Haftschicht
auf die Oberfläche der Stahlfasern 10 aufzutragen. Die Haftschicht ergibt nach
der Verarbeitung der Stahlfasern zu Stahlfaserbeton eine gute Verbindung zwi
schen Stahlfaser und Betonmatrix.
Bei der Flammbehandlung wird ein Gemisch aus flüssigem oder gasförmigen
Brennstoff und einer Ausgangsverbindung verwendet. Als Ausgangsverbin
dungen kommen aluminium- oder siliciumorganische Verbindungen in Frage,
die im verwendeten Brennstoff gut löslich sind. Beispielsweise können folgen
de Verbindungen verwendet werden: Tetraethoxysilan, Tetramethoxysilan,
Tetramethylsilan, Triethylaluminium, Trimethylaluminium, Aluminium
di(isopropoxid)-acetessigester-chelat, Aluminiumisopropoxid. Bezüglich des
vorgenannten Gemisches aus Brennstoff und Ausgangsverbindung liegt die
Konzentration der vorgenannten metallorganischen Verbindungen im Brenn
stoff typischerweise in einem Bereich von 1 bis 10 Prozent. Die Ausgangsver
bindung verbrennt in der Flamme zu einem Aerosol, dessen Teilchen aus Alu
minaten und/oder Silikaten die Haftschicht bilden.
Die Vorrichtung umfasst
- - eine Zuführeinrichtung 20 für die Stahlfasern 10 im oberen Bereich der Vor richtung;
- - einen Brenner 30 im unteren Bereich der Vorrichtung;
- - einen Reaktionsraum 40 zwischen der Zuführeinrichtung 20 und dem Bren ner 30;
- - ein unten angeordnetes Förderband 50 zum Abtransportieren der beschich teten Stahlfasern 10.
Die vorgenannte Zuführeinrichtung 20 weist ein Rüttelwerk 21 auf, um die
Stahlfasern 10 gleichmäßig in den Reaktionsraum 40 zu leiten. Das Rüttelwerk
21 treibt einen Aufnahmetrichter 22 für die Stahlfasern an, der eine Bodenöff
nung aufweist. Aufgrund der Schwerkraft fallen die Stahlfasern 10 im Betrieb
nach unten in den Reaktionsraum 40. Im Reaktionsraum 40 sind die Stahlfa
sern 10 dem Abgasstrom des Brenners 30 und dem aus der Ausgangsverbin
dung resultierenden Aerosol ausgesetzt. Während die Stahlfasern 10 durch die
Flamme fallen, scheiden sich die Teilchen des Aerosols als Haftschicht ab. Die
behandelten Stahlfasern werden mit einem Förderband 50 abtransportiert.
Nachfolgend werden die Einwirkungen auf die Stahlfasern im Reaktionsraum
40 betrachtet. Die Einwirkungen auf die Stahlfasern lassen sich in die Bereiche
Reinigung der Stahlfasern, Beschichtung mit einer Haftschicht und Sintern der
Haftschicht einteilen.
Reinigung der Stahlfasern: Je nach Art der Herstellung der Stahlfasern können
diese mit Öl oder Fett verunreinigt sein. Mit zunehmender Verweildauer der
Stahlfasern im Reaktionsraum 40 erreichen diese höhere Temperaturen. Das
Erhitzen der Stahlfasern führt zur Desorption und dem Verbrennen von Verun
reinigungen.
Beschichtung mit der Haftschicht: Die Stahlfasern werden in der Flamme mit
den Aluminat- und/oder Silicatteilchen des Aerosols beschichtet.
Sintern der Haftschicht: Mit zunehmender Verweildauer der Stahlfasern im Re
aktionsraum 40 nehmen die Stahlfasern eine hohe Temperatur an. Die höhere
Temperatur und eine bestimmte Verweildauer bewirken, dass die Haftschicht
gesintert wird. Mit dem Sintern verfestigt sich die Haftschicht. Darüber hinaus
erhält man eine poröse Haftschicht. Die Porösität ergibt eine gute Verbindung
zur Betonmatrix.
Im vorgenannten Punkt der Sinterung wurde die Verweildauer der Fasern im
Reaktionsraum angesprochen. Zur Einstellung der Verweildauer der Stahlfa
sern kann der in Fig. 1 dargestellte Sachverhalt ausgenutzt werden, wonach
die Zuführung der Stahlfasern im Gegenstrom zum Abgasstrom erfolgt. Über
die Zuführleitung 31 wird dem Brenner 30 ein Brennstoff-Ausgangsverbindung-
Gemisch zugeführt. Durch eine Variation des Brennstoff-Ausgangsverbindung-
Massenstromes lässt sich die Größe der Flamme und damit die Abgasge
schwindigkeit regeln. Da das im Reaktionsraum nach oben strömende heiße
Abgas an der nach unten fallenden Faser einen Auftrieb bewirkt, kann über die
Flammengröße die Verweildauer der Faser im heißen Abgasstrom und in der
Flamme selbst beeinflusst werden. Die Behandlungsdauer liegt dabei unter 5
Sekunden, vorzugsweise bei 2 Sekunden. Natürlich hängt die Behandlungs
dauer von den Abmessungen der Fasern ab, die bei einem Durchmesser von
0,1 bis 2 mm bis 100 mm lang sein können. Die Haftschicht weist eine Dicke
von typisch 100 nm auf.
Fig. 2 zeigt im Gegensatz zur Fig. 1 eine Vorrichtung mit zwei Brennern 30, 30'
zur Oberflächenbehandlung von Stahlfasern 10. Jeder Brenner 30, 30' wird
über eine eigene Zuführleitung 31, 31' mit einem Gemisch bestehend aus
Brennstoff und Ausgangsverbindung versorgt. Ferner liegen zwei ineinander
übergehende Reaktionsräume 40, 40' vor. Der Aufbau der Vorrichtung gemäß
Fig. 2 ist aufwendiger als derjenige in Fig. 1. Trotzdem resultieren Vorteile aus
der aus zwei Brennern 30, 30' bestehenden Vorrichtung, da sich feinere Ab
stimmungsmöglichkeiten ergeben. Im Reaktionsraum 40 findet überwiegend
die Beschichtung der Stahlfasern mit der Haftschicht statt, da die Stahlfasern
in diesem Bereich noch nicht so stark aufgeheizt sind. In der Reaktionskammer
40' dominiert der Vorgang des Sinterns, bei dem die aufgetragene Haftschicht
sich zusammenzieht und sich aufgrund von Diffusionsvorgängen stärker mit
der Oberfläche der Stahlfaser verbindet. Über den Brenner 30' lässt sich über
die Flammengröße und den damit erzielten Auftrieb überwiegend der Sinter
vorgang zeitlich steuern, wie bereits zuvor dargelegt wurde. Über die Zuführlei
tungen 31, 31' könnten jeweils unterschiedliche Ausgangsverbindungen zum
Einsatz kommen, um eine bestimmte chemische Zusammensetzung der Haft
schicht zu erzielen.
10
Stahlfaser
20
20
Zuführeinrichtung der Stahlfasern
21
21
Rüttelwerk
22
22
Aufnahmetrichter mit Bodenöffnung
30, 30
30, 30
' Brenner
31, 31
31, 31
' Zuführleitung für Brennstoff-Ausgangsverbindung-Gemisch
40, 40
40, 40
' Reaktionsraum
50
50
Förderband
Claims (5)
1. Verfahren zur Oberflächenbehandlung von Stahlfasern für die Herstellung
von Stahlfaserbeton, bei dem in einer Flammbehandlung eine Haftschicht
auf die Oberfläche der Stahlfasern abgeschieden wird, wobei als Aus
gangsverbindung zur Herstellung der Haftschicht eine aluminiumorgani
sche und/oder siliciumorganische Verbindung eingesetzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
bei dem zur Flammbehandlung ein Gemisch aus flüssigem oder gasför
migem Brennstoff und der Ausgangsverbindung verwendet wird, derart,
dass die Ausgangsverbindung in der Flamme zu einem Aerosol verbrennt,
dessen Teilchen die Haftschicht bilden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
bei dem nach dem Abscheiden der Haftschicht auf die Oberfläche der
Stahlfasern diese durch Sintern verfestigt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
bei dem die Sinterung der Haftschicht ebenfalls in einer Flammbehand
lung erfolgt.
5. Verwendung der nach dem Verfahren gemäß Anspruch 1 erhaltenen Stahlfasern für die Herstellung von
Stahlfaserbeton.
Priority Applications (1)
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DE1998101610 DE19801610C2 (de) | 1998-01-17 | 1998-01-17 | Verfahren zur Oberflächenbehandlung von Stahlfasern und deren Verwendung |
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DE (1) | DE19801610C2 (de) |
Cited By (1)
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CN110482948A (zh) * | 2019-08-14 | 2019-11-22 | 南京理工大学 | 纤维定向排列的功能梯度水泥基复合材料及其制备方法 |
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- 1998-01-17 DE DE1998101610 patent/DE19801610C2/de not_active Expired - Fee Related
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