DE19800581A1 - Spreizelement mit verschiedenen Spreizzonen - Google Patents
Spreizelement mit verschiedenen SpreizzonenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Dübelsystem, versehen mit einer
Hülse, die eine erste und eine zweite Spreizzone aufweist und mit einem
Spreizelement, das einen ersten, mit einem Gewinde versehenen Spreiz
abschnitt und einen zweiten Spreizabschnitt, der durch einen Bereich ver
größerten Durchmessers gebildet wird, besitzt.
Zum Stand der Technik gehört ein Dübelsystem, dessen bevorzugtes Anwen
dungsgebiet bei zweischaligen Mauerwerken besteht, bei denen beispielsweise
zwischen einer tragenden Wand und einer Klinkerfassade ein Hohlraum
besteht. Zu diesem Zweck weist gemäß Offenlegungsschrift DE 195 44 970
eine Hülse eine erste Spreizzone an deren vorderem Endbereich auf, mit der
der Dübel in der tragenden Wand verankert wird, wodurch die Fassade
gegen Windsog gesichert wird. Eine zweite Spreizzone, die gemäß dieser
Druckschrift mit Vorsprüngen ausgestattet ist, wird in der Fassade verankert,
so daß eine Abstützung der Fassade gegenüber der Wand erfolgt. Des
weiteren weist das Dübelsystem gemäß der Druckschrift DE 195 44 970
ein in die Hülse einbringbares Spreizelement auf, das zwei voneinander
beabstandete Gewindeabschnitte unterschiedlichen Durchmessers, aber dersel
ben Gewindesteigung, aufweist. Damit soll bei einem zweischaligen Mauer
werk beim Einschrauben des Spreizelementes der Dübel in der tragenden
Wand und in der Fassade verankert werden. Es soll so die Montagesicher
heit erhöht werden.
Beim Einsatz dieser bekannten Dübelsysteme wurde vom Erfinder folgendes
festgestellt:
Aufgrund der Eigenschaft, daß beide Bereiche Gewinde aufweisen, kann es zu einer Fehlsimulation einer festen Verankerung des Dübels im vorderen Spreizbereich kommen. Beim Eindrehen des Spreizelementes greift und spreizt z. B nur der hintere, dem Stiftkopf zugewandte Gewindeabschnitt und führt zu einer Spreizung der hinteren Spreizzone der Hülse, die sich in der Fassade befindet, auch ohne eine zuverlässige Verankerung der vorderen Spreizzone des Dübels in der tragenden Wand, die z. B. in einem Hohl raum wirkungslos gespreizt wird.
Aufgrund der Eigenschaft, daß beide Bereiche Gewinde aufweisen, kann es zu einer Fehlsimulation einer festen Verankerung des Dübels im vorderen Spreizbereich kommen. Beim Eindrehen des Spreizelementes greift und spreizt z. B nur der hintere, dem Stiftkopf zugewandte Gewindeabschnitt und führt zu einer Spreizung der hinteren Spreizzone der Hülse, die sich in der Fassade befindet, auch ohne eine zuverlässige Verankerung der vorderen Spreizzone des Dübels in der tragenden Wand, die z. B. in einem Hohl raum wirkungslos gespreizt wird.
Die vorliegende Erfindung beruht auf der Erkenntnis des vorstehend be
schriebenen Nachteils des bekannten Dübelsystems.
Eine Probe, ob der vordere Spreizbereich den Dübel zuverlässig in der
tragenden Wand bei einem zweischaligen Mauerwerk verankert, ist bei dieser
Ausführungsform nur schwer möglich.
Die Erfindung steht deshalb vor der Aufgabe, ein Dübelsystem der genann
ten Art zu schaffen, das ein Spreizelement aufweist, dergestalt, daß eine
Fehlsimulation des Einzugs vermieden wird und somit die Montagesicherheit
deutlich erhöht wird.
Erfindungsgemäß werden ein Dübelsystem und ein Spreizelement zur Ver
fügung gestellt, wie sie in den unabhängigen Ansprüchen definiert sind.
Zweckmäßige Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
Erfindungsgemäß weist das Dübelsystem eine Dübelhülse mit einer ersten
und einer zweiten Spreizzone auf und ein Spreizelement mit einem Kopf und
mit einem ersten, mit einem Gewinde versehenen Spreizabschnitt und einem
zweiten, dem Kopf zugewandten Spreizabschnitt, der durch einen Bereich
vergrößerten Durchmessers gebildet ist. Im montierten Zustand wirkt unter
Erzielung einer Spreizwirkung die erste Spreizzone der Hülse mit dem ersten
Spreizabschnitt des Spreizelements und die zweite Spreizzone der Hülse mit
dem zweiten Spreizabschnitt des Spreizelements zusammen.
Der zweite Spreizabschnitt des Spreizelements, der durch einen Bereich
vergrößerten Durchmessers gebildet ist, ist dergestalt ausgebildet, daß er
beim Einschrauben des ersten Spreizabschnittes in die erste Spreizzone nur
durch die Zugkraftwirkung des mit dem Gewinde versehenen ersten Spreiz
abschnittes des Spreizelementes in die zweite Spreizzone der Hülse eingezo
gen wird.
Der zweite Spreizabschnitt und die zweite Spreizzone stehen also vorzugs
weise nicht in einer zu dem Gewinde des ersten Spreizabschnittes gleichsin
nigen Schraubverbindung miteinander, bevorzugt hat der zweite Spreizab
schnitt kein Gewinde.
Wird beim Eindrehen des Spreizelementes in die Hülse der zweite Spreiz
abschnitt des Spreizelementes nicht in die zweite Spreizzone der Hülse
eingezogen, so ist davon auszugehen, daß die erste Spreizzone, die am
tiefsten in der Bohrung eingebracht ist, den Dübel nicht zuverlässig im
Mauerwerk verankert. Eine Fehlsimulation einer festen Verankerung wird
somit vermieden.
Allgemein eigenen sich erfindungsgemäße Dübelsysteme besonders für den
Einsatz in zweischaligen Mauerwerken und Natursteinfassaden, bei denen
beispielsweise zwischen einer tragenden Wand und einer Klinker- oder
Natursteinfassade ein Hohlraum oder eine Dämmschicht besteht. Speziell bei
einer nachträglichen Sicherung derartiger Fassaden ist es ungewiß, ob sich
in der tragenden Wand eine regelmäßige Bohrung mit gleichmäßigem Durch
messer einbringen läßt. Ist beispielsweise die tragende Wand dergestalt, daß
eine Bohrung zum Einbringen einer Dübelhülse unmöglich und die Dübelhül
se beim Versuch des Einbringens an der tragenden Wand abknickt, so wird
das Einschrauben des erfindungsmäßigen Spreizelementes unmöglich. Ist die
tragende Wand z. B. aus Hohlbaustoffen, so besteht die Gefahr, daß beim
Bohren eine Bohrung mit unregelmäßigem und zu großem Durchmesser
entsteht und somit eine zuverlässige Verankerung in der tragenden Wand
nicht gewährleistet wird. Der Dübel hat zuviel Spiel in der tragenden Wand.
Auch hier kann das Spreizelement eventuell nicht vollstandig in die Dübel
hülse eingebracht werden.
Bei einer vorteilhaften Ausführungsform weist der zweite Spreizabschnitt des
Spreizelements eine Profilierung in Form von Rillen auf. Dabei können die
Rillen umlaufen und äquidistant angeordnet sein. Dadurch wird eine gleich
mäßige Spreizwirkung in der zweiten Spreizzone erzielt.
Ein erfindungsgemäßes Spreizelement kann auch eine Profilierung in Form
von Kegelstümpfen aufweisen, deren Achse mit der Achse des Spreizele
ments zusammenfällt und die in axialer Richtung beabstandet angeordnet
sind, so daß die Basen der Kegelstümpfe in Richtung des Spreizelementkop
fes liegen. Damit wird eine "Widerhakenwirkung" erzielt, die in erster Linie
die Aufgabe erfüllt, Druckkräfte aufzunehmen. So wird die Abstützung der
Fassade gegenüber der tragenden Wand realisiert. Diese "Widerhakenwir
kung" erzielt weiterhin, daß die Kraft, die aufzuwenden wäre, um das
Spreizelement nach erfolgter, zuverlässiger Montage wieder aus der Dübel
hülse zu entfernen, erheblich größer ist, als die Kraft, die bei der Montage
aufgebracht werden mußte.
Erfindungsgemäß ist die Dübelhülse des Dübelsystems eine zylindrische
Hülse, die mit einer ersten geschlitzten Spreizzone und mit einer, in Rich
tung auf die Einführöffnung folgenden zweiten Spreizzone mit Ausnehmungen
und Vorsprüngen versehen ist, wobei die Vorsprünge der zweiten Spreizzone
derart in den Ausnehmungen versenkbar sind, daß sie in die Bohrung der
Hülse hineinragen.
Besonders günstig ist es, die Vorsprünge der zweiten Spreizzone der Dübel
hülse derart an dem Schlitz bzw. den Schlitzen der ersten Spreizzone der
Dübelhülse zu orientieren, daß die Spreizwirkung vom geschlitzten Bereich
und den Vorsprüngen versetzt zueinander erfolgt, beispielsweise um etwa
900 versetzt.
In einer vorteilhaften Ausführungsform sind die Vorsprünge der zweiten
Spreizzone der Dübelhülse als Flügel ausgeformt, wobei die Flügel entlang
einer, im wesentlichen parallel zur Dübelachse verlaufenden Schwenkachse,
derart verschwenkbar sind, daß sie vor dem Einführen eines stabartigen,
erfindungsgemaßen Spreizelementes in die Bohrung der Hülse derart in den
Ausnehmungen versenkbar sind, daß sie in die Bohrung der Hülse hinein
ragen, und daß sie nach dem Einführen des Spreizelementes von diesem in
ihrer Spreizposition gehalten werden.
Vorteilhaft ist es darüber hinaus, wenn die zweite Spreizzone der Dübelhülse
mindestens zwei flügelartig bzw. flügelförmig ausgebildete Vorsprünge
besitzt, die in einem, im wesentlichen in axialer Richtung verlaufenden,
Scharnierbereich mit der Hülse verbunden und im wesentlichen in derselben
Höhe angeordnet sind. Diese Flügel springen in ihrer Spreizposition in
Umfangrichtung, vorzugsweise in derselben Richtung, hervor und sind
einstückig mit der Hülse ausgebildet. Die Flügel können auch in der ersten
Spreizzone der Dübelhülse anstelle einer geschlitzen Spreizzone vorgesehen
sein.
In einem solchen Dübelsystem erfolgt beim Einbringen des Spreizelementes
eine Spreizung ohne axiale Stauchung. Es erfolgt deswegen beim Spreizen
auch keine Relativbewegung zwischen Dübelhülse und Verankerungszone.
Somit eignet sich dieses Dübelsystem besonders zur Verankerung in zwei
unterschiedlichen, voneinander beabstandeten Ebenen oder Werkstoffen,
beispielsweise bei zweischaligen Mauerwerken.
In einer bevorzugten Ausführungsform hat die einer Verankerungszone
zugewandte Oberfläche eines Flügels im gespreizten Zustand, in axialer
Richtung gesehen, einen im wesentlichen konstanten Abstand zur Achse der
Hülse.
Die beiden Flügel der Hülse können in axialer Richtung zueinander versetzt
sein, sodaß die Stirnseiten sich in unterschiedlichen Höhen befinden. Da
durch entsteht in den oberen und unteren Ansätzen des Scharnierbereichs der
Flügel ein verhältnismäßig breiter Steg, der der Festigkeit der Hülse förder
lich ist.
Bevorzugt sind die Flügel in axialer Richtung länger als der Außendurch
messer der Hülse. Besonders bevorzugt beträgt diese Länge das 1,5-fache
bis 10-fache des Außendurchmessers der Hülse.
Bei einer vorteilhaften Ausführungsform ist die Abmessung der seitlichen
Flügel in Umfangrichtung, gemessen an der stirnseitigen, der Hülsenöffnung
zugewandten Kante, zwischen 1/7 und 1/3 des Hülsenumfanges.
Die Flügel können mit einer Profilierung versehen sein. Dadurch ist in
einem harten Untergrund eine Materialverdrängung beim Pressen der Flügel
an die Verankerungszone möglich. Dabei kann die Profilierung als eine
Vielzahl von schmalen Vorsprüngen ausgestattet sein, die sich deutlich von
den Flügeloberflächen erheben. Dadurch werden die Flügel beim Einführen
des Dübels in eine Bohrung, besonders stark in die Hülsenbohrung, einge
drückt. Beim anschließenden Einführen des Spreizelementes in die Hülsen
bohrung werden die Flügel vollständig aus der Bohrung verdrängt, wodurch
die Vorsprünge besonders stark in die Verankerungszone, gegebenenfalls
unter Verformung angepreßt werden.
Die Flügel können sich auch in Einführrichtung der Hülse verjüngen, wobei
sie hierbei vorzugsweise gleichzeitig, entgegen der Drehrichtung des Spreiz
elementes angeschrägt sind und die Schräge abgerundet ist. Diese Schrägen
der Flügel erleichtern das Einführen der Hülse in einen Werkstoff.
In einer weiteren Ausführungsform ist die Dübelhülse an ihrer Einführöff
nung mit einer Druckplatte versehen. Diese Ausführungsform eignet sich
zum Anbringen von Dämmstoffplatten an Gebäudewänden.
Vorzugsweise besitzt die erfindungsgemäße Dübelhülse zwischen ihrer ersten
und ihrer zweiten Spreizzone einen Schaftbereich ohne Spreizzone, in wel
cher wenigstens ein Bereich zum Abtropfen von Wasser (z. B. eine Ab
tropflippe) angeordnet ist. In diesem Bereich kann sich Kondenswasser
sammeln und nach unten abtropfen, anstatt unerwünschterweise in die Werk
stoffschichten einzudringen. Erfindungsgemäß können die Vorsprünge der
zweiten Spreizzone der Dübelhülse nah an der Einführöffnung für das
Spreizelement angeordnet werden, ohne daß die Stabilität des Dübels zu
stark beeinträchtigt wird. Werden Flügel als Spreizzone der Dübelhülse
anstelle einer geschlitzten Spreizzone vorgesehen, können diese vorzugsweise
in Materialien eingesetzt werden, bei denen ungewiß ist, ob sich eine
regelmäßige Bohrung mit gleichmäßigem Durchmesser einbringen läßt, wie
z. B. Hohlbaustoffe. Dies gilt beispielsweise bei Hochlochziegeln, deren
massiver Kern zunehmend kleiner gestaltet wird, so daß beim Bohren die
verbleibenden, relativ dünnen Stege beschädigt werden können. In diesem
Fall gewährleistet die oberflächennahe Spreizzone der erfindungsmäßigen
Hülse, daß dennoch eine zuverlässige Verankerung in der Außenwand des
Steins erfolgt. Der Abstand zwischen Vorsprung und Einführöffnung der
Hülse kann weniger als 1/10 der Hülsenlänge betragen. Vorteilhafterweise
lassen sich erfindungsgemäße Dübelhülsen schaffen, die besonders lange
Spreizzonen für eine sichere Verankerung in Lochsteinen aufweisen.
Erfindungsgemäß wird auch ein Verfahren zur Befestigung von Fassaden
abschnitten an tragenden Wänden zur Verfügung gestellt. Bei diesem Ver
fahren wird eine Dübelhülse mit zwei Spreizzonen durch eine Öffnung in
der Fassade hindurch in eine Öffnung in der tragenden Wand derart einge
führt, daß die erste Spreizzone der Dübelhülse innerhalb der Öffnung der
tragenden Wand und die zweite Spreizzone der Dübelhülse innerhalb der
Öffnung in der Fassade zu liegen kommt. Dies wird durch eine "Einschlag
sicherung" in der Dübelhülse verwirklicht, die es erlaubt, das Spreizelement
in axialer Einschlagbewegung aufzunehmen und zu sperren. Durch Hammer
schläge auf den Kopf des Spreizelementes kann folglich die Dübelhülse in
der Fassade positioniert werden. Diese "Einschlagsicherung" ist so ausgebil
det, daß sie zu keiner Erhöhung des Eindrehwiderstandes des Spreizelemen
tes bei anschließender schraubender Montage führt. Wird ein Spreizelement
mit einem ersten Spreizabschnitt, der mit Gewinde versehen ist, in die erste
Spreizzone der Dübelhülse geschraubt, wodurch ein zweiter, dem Kopf des
Spreizelementes zugewandter Spreizabschnitt des Spreizelementes in die
zweite Spreizzone der Dübelhülse gezogen und so die zweite Spreizzone der
Dübelhülse aufgeweitet und in festen Kontakt mit der Fassade gebracht wird,
wobei gleichzeitig auch die erste Spreizzone der Dübelhülse aufgeweitet und
in festen Kontakt mit der tragenden Wand gebracht wird.
Weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der Ausführungsbeispiele
in Verbindung mit den Zeichnungen. Es zeigen:
Fig. 1 zwei Spreizelemente, die beide unterhalb des Kopfes eine
Profilierung aufweisen,
Fig. 2 ein Spreizelement mit aufgebrachter Kunststoffumspritzung,
Fig. 3 zwei um 90° gegeneinander verdrehte Darstellungen einer
Dübelhülse,
Fig. 4 zwei in beabstandete Werkstoffe eingebrachte Dübel,
Fig. 5 ein in beabstandete Werkstoffe eingebrachter Dübel mit Kra
genkopf.
In Fig. 1 sind zwei Spreizelemente 1 dargestellt, die beide unterhalb des
Spreizelementkopfes eine Profilierung 2 aufweisen. Die Profilierung dient
dazu, eine vorteilhafterweise aufzubringende Kunststoffumspritzung form
schlüssig aufzunehmen. Die Profilierung auf dem Spreizelementschaft kann
in unterschiedlichsten Formen gestaltet werden. In Fig. 1 sind zwei Beispiele
dargestellt - links ist die Profilierung in Form von umlaufenden, entlang der
Spreizelementhauptachse beabstandeter und parallel zueinander angeordneter
Rillen ausgestaltet; rechts dagegen weist die Profilierung eine Art Rautenmu
ster auf.
Fig. 2 zeigt ein Spreizelement 1, nachdem die vorteilhafte Kunststoffumsprit
zung 3 aufgebracht wurde. Das Spreizelement mit aufgebrachter Kunststoff
umspritzung weist erfindungsgemaß nun einen ersten, mit einem Gewinde
versehenen Spreizabschnitt 4 und einen zweiten Spreizabschnitt 3, der mit
Hilfe der Kunststoffumspritzung durch einen Bereich vergrößerten Durch
messers gebildet wird, auf. Die Kunststoffumspritzung auf dem Spreizelement
1 im zweiten Spreizabschnitt 3 weist eine Profilierung in Form von Kegel
stümpfen auf, deren Achse mit der Achse des Spreizelementes zusammenfällt
und die in axialer Richtung äquidistant zueinander angeordnet sind, so daß
die Basen der Kegelstümpfe in Richtung des Spreizelementkopfes liegen.
Dadurch wird bewirkt, daß wirkende Druckkräfte aufgenommen werden.
In Fig. 3 sind zwei Dübelhülsen 5 dargestellt, die zueinander in einem
Winkel von 90° verdreht sind. Beide Dübelhülsen weisen eine erste Spreiz
zone mit einem Schlitz 6 auf und eine zweite Spreizzone mit zwei Flügeln
7. Die Flügel 7 stehen aus der Dübelhülse heraus und können in den
Ausnehmungen 8 aufgenommen werden. In der geschnittenen Darstellung ist
die "Einschlagsicherung" 12 dargestellt.
In Fig. 4 sind die Dübelhülsen 5 von Fig. 3 mit vollständig eingeschraubten
Spreizelementen I aus Fig. 2 dargestellt. Die beiden dargestellten Dübel sind
in einem zweischaligen Mauerwerk verankert und zueinander in einem
Winkel von 90° verdreht. Zwischen zwei Werkstoffschichten, nämlich der
tragenden Wand und der Fassade, befindet sich ein Hohlraum. Die zweite
Spreizzone 7 der Dübelhülse 5 ist von der ersten Spreizzone 6 beabstandet.
Dazwischen befindet sich ein Schaftbereich ohne Spreizzone. In dieser Zone
der Dübelhülse ist ein Bereich zum Abtropfen von Wasser, z. B. ein Paar
von Abtropflippen 9 so angeordnet, daß sich dieselben im Hohlraum befin
den. An den Abtropflippen kann sich Kondenswasser sammeln und nach
unten abtropfen, anstatt unerwünschterweise in die Werkstoffschichten ein
zudringen. Weiter ist aus Fig. 4 der formschlüssige Verbund zwischen der
zweiten Spreizzone 7 der Dübelhülse - der "Flügelspreizzone" - und dem
zweiten kunststoffumspritzten Spreizabschnitt 3 des Spreizelementes erkenn
bar. Die Kunststoffumspritzung/Profilierung in dem zweiten Spreizabschnitt
3 des Spreizelementes 1 wird so gestaltet, daß Lasten, hier Druckkräfte
aufgenommen werden. Weiterhin ist nochmals deutlich dargestellt, daß der
zweite Spreizabschnitt 3 des Spreizelementes 1, der für die zweite Spreizzo
ne 7 der Dübelhülse 5 vorgesehen ist, einen größeren Durchmesser ohne
Gewinde zum axialen Vorschub aufweist. Dadurch wird beim Eindrehen des
Spreizelementes 1 verhindert, daß das Spreizelement in die zweite Spreizzone
7 der Dübelhülse 5 eingeschraubt werden kann. Hierdurch wird eine Probe,
ob der erste Spreizabschnitt 4 des Spreizelementes 1, den Dübel in der
tragenden Wand zuverlässig verankert, ermöglicht.
Weiter ist aus Fig. 4 erkennbar, daß die Spreizwirkung vom zweiten Spreiz
abschnitt 3 und vom ersten Spreizabschnitt 4 etwa eine Vierteldrehung
versetzt zueinander wirksam werden.
Weiterhin ist dargestellt, daß der Kopf 10 des Spreizelementes 1 in den
Baustoff eingezogen montiert worden ist; dies wird durch die am Kopf 10
angebrachte Profilierung erreicht, die bei drehender Einschraubbewegung
Material des Baustoffes abtragen kann.
In Fig. 5 ist ein erfindungsgemäßes Dübelsystem, versehen mit einem
Kragenkopf 11 dargestellt. Mit Hilfe des Kragenkopfes lassen sich Anbau
teile, wie z. B. Halteschienen von Wärmedamm-Verbundsystemen befestigen.
Claims (25)
1. Dübelsystem, aufweisend eine Dübelhülse (5) mit einer ersten (6) und
einer zweiten Spreizzone (7), insbesondere zur Anwendung bei zwei
schaligen Mauerwerken, und ein Spreizelement (1) mit einem Kopf und
mit einem ersten Spreizabschnitt (4), der mit einem Gewinde versehen
ist und mit einem zweiten, dem Kopf zugewandten Spreizabschnitt (3),
wobei im montierten Zustand die erste Spreizzone (6) mit dem ersten
Spreizabschnitt (4) und die zweite Spreizzone (7) mit dem zweiten
Spreizabschnitt (3) unter Erzielung einer Spreizwirkung zusammenwirken
und der zweite Spreizabschnitt (3) durch einen Bereich vergrößerten
Durchmessers gebildet ist,
dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Spreiz
abschnitt (3) so ausgebildet ist, daß dieser beim Einschrauben des ersten
Spreizabschnittes (4) in die erste Spreizzone (6) nur durch die Zug
kraftwirkung des mit dem Gewinde versehenen ersten Spreizabschnittes
(4) des Spreizelementes (1) in die zweite Spreizzone (7) eingezogen
wird.
2. Dübelsystem nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der zweite Spreizabschnitt (3) des Spreizelemen
tes (1) eine Profilierung in Form von Rillen, insbesondere umlaufenden,
vorzugsweise äquidistanten Rillen, aufweist.
3. Dübelsystem nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Rillen gebildet werden durch Kegelstümpfe,
deren Achse mit der Achse des Spreizelementes (1) zusammenfällt und
deren Basen in axialer Richtung einen Abstand voneinander haben.
4. Dübelsystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß der zweite Spreizabschnitt (3) des Spreizelementes
(1) eine Profilierung in Form radialer, in Umfangrichtung unterbroche
ner Rillen aufweist.
5. Dübelsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß zumindest der Bereich
vergrößerten Durchmessers des Spreizelementes (3) wenigstens im
Außenbereich aus Kunststoff besteht.
6. Dübelsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Dübelhülse (5) eine
zylindrische Hülse ist, die aufweist: eine erste, geschlitzte Spreizzone
(6); eine zweite Spreizzone (7) mit Ausnehmungen und Vorsprüngen,
die vor dem Einführen des Spreizelementes (1) derart in den Ausneh
mungen versenkbar sind, daß sie in die Bohrung der Hülse hineinragen.
7. Dübelsystem nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch ge
kennzeichnet, daß Vorsprünge der zweiten Spreizzone (7)
derart an einem Schlitz der ersten Spreizzone (6) ausgerichtet sind, daß
die Spreizwirkung von erster und zweiter Spreizzone (6, 7) in zuein
ander radial versetzter Richtung erfolgt.
8. Dübelsystem nach einem der Ansprüche 6 oder 7, gekenn
zeichnet durch eine zweite Spreizzone (7) mit Vorsprüngen,
die als Flügel ausgeformt sind, wobei die Flügel entlang einer im
wesentlichen, parallel zur Dübelachse verlaufenden Schwenkachse derart
verschwenkbar sind, daß sie vor dem Einführen eines stabartigen Sprei
zelementes (1) in die Bohrung der Hülse (5) derart in den Ausnehmun
gen versenkbar sind, daß sie in die Bohrung der Hülse hineinragen,
und daß sie nach dem Einführen des Spreizelementes von diesem in
ihrer Spreizposition gehalten werden.
9. Dübelsystem nach dem vorhergehendem Anspruch, gekenn
zeichnet durch Flügel, die im wesentlichen in axialer Richtung
an der Hülse angeformt sind und in ihrer Spreizposition in Umfangrich
tung hervorspringen.
10. Dübelsystem nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Flügel in Umfangrichtung in dersel
ben Richtung vorspringen.
11. Dübelsystem nach einem der Ansprüche 8, 9 oder 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die einer Verankerungszone zu
gewandte Oberfläche eines Flügels im gespreizten Zustand, in axialer
Richtung gesehen, einem im wesentlichen konstanten Abstand zur Achse
der Hülse hat.
12. Dübelsystem nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß wenigstens zwei Flügel in axialer
Richtung im wesentlichen auf derselben Höhe angeordnet sind.
13. Dübelsystem nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch ge
kennzeichnet, daß zwei Flügel, bei denen wenigstens eine
Stirnseite zur entsprechenden Stirnseite des anderen Flügels in axialer
Richtung versetzt ist.
14. Dübelsystem nach einem der Ansprüche 8 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß die Breite der Flügel in Umfang
richtung zwischen 1/7 und 1/3 des Umfanges der Hülse beträgt.
15. Dübelsystem nach einem der Ansprüche 8 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß die Länge der von der Hülse in
Umfangrichtung vorspringenden Kante eines Flügels größer als der
Außendurchmesser der Hülse ist.
16. Dübelsystem nach einem der Ansprüche 8 bis 15, gekenn
zeichnet durch Flügel, die derart angeschrägt sind, daß sie
einen Abschnitt aufweisen, entlang dem sie sich in Einführrichtung der
Hülse verjüngen.
17. Dübelsystem nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch ge
kennzeichnet, daß sich die angeschrägten Flügel gleichsin
nig verjüngen.
18. Dübelsystem nach einem der Ansprüche 8 bis 17, gekenn
zeichnet durch Flügel, die mindestens an einem Teil ihrer
Oberflächen eine Profilierung aufweisen.
19. Dübelsystem nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Profilierung aus einer Vielzahl von
Vorsprüngen besteht.
20. Dübelsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekenn
zeichnet durch wenigstens einen, an der Hülse angeordneten
Bereich zum Abtropfen von Wasser (9).
21. Dübelsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekenn
zeichnet durch eine an dem der ersten Spreizzone (6) abgewand
ten Ende der Dübelhülse (5) angeordneten, vorzugsweise einstückig mit
dieser aus Kunststoff gespritzten Druckplatte.
22. Dübelsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Entfernung zwi
schen einer, von Vorsprüngen gebildeten Spreizzone (7) und dem mit
der Einführöffnung für das Spreizelement versehenen hinteren Hülsen
ende weniger als 1/3 der Gesamtlänge der Hülse beträgt.
23. Spreizelement (1) für eine Dübelhülse (5) mit einer ersten und einer
zweiten Spreizzone (6,7), das einen Kopf, einen ersten Spreizabschnitt
(4), der mit einem Gewinde versehen ist und einen zweiten, dem Kopf
zugewandten Spreizabschnitt (3) aufweist, dadurch ge
kennzeichnet, daß der zweite Spreizabschnitt (3) ein zu
mindest teilweise gewindefreier Spreizabschnitt mit größerem Außen
durchmesser als der Durchmesser des freien Innenraums der zweiten
Spreizzone (7) ist.
24. Spreizelement (1) nach Anspruch 23, dadurch gekenn
zeichnet, daß die zweite Spreizzone (3) wie in einem der auf
ein Dübelsystem gerichteten Ansprüche definiert aufgebaut ist.
25. Verfahren zur Befestigung von Fassadenabschnitten an tragenden Wän
den, dadurch gekennzeichnet, daß
- a) eine Dübelhülse (5) mit zwei Spreizzonen (6, 7) durch einen Öffnung in der Fassade hindurch in eine Öffnung in der tragenden Wand derart eingeführt wird, daß die erste Spreizzone (6) der Dübelhülse (5) innerhalb der Öffnung der tragenden Wand und die zweite Spreizzone (7) der Dübelhülse (5) innerhalb der Öffnung in der Fassade angeordnet ist,
- b) ein Spreizelement (1) mit einem ersten Spreizabschnitt (4), der mit Gewinde versehen ist, in die erste Spreizzone (6) der Dübelhülse (5) geschraubt wird, wodurch ein zweiter, dem Kopf des Spreizel ementes zugewandter Spreizabschnitt (3) des Spreizelementes in die zweite Spreizzone (7) der Dübelhülse gezogen, und so
- c) die zweite Speizzone (7) der Dübelhülse aufgeweitet und in festen Kontakt mit der Fassade gebracht wird, wobei gleichzeitig
- d) die erste Spreizzone (6) der Dübelhülse aufgeweitet und in festen Kontakt mit der tragenden Wand gebracht wird.
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