-
Die Erfindung betrifft ein Dübelsystem für eine Abstandsmontage mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1. Das Dübelsystem ist zur Befestigung einer Fassade mit oder auch ohne Abstand vor/an einer tragenden Wand eines zweischaligen Mauerwerks vorgesehen. Die Fassade kann eine Klinkerfassade sein oder Platten aus Stein, Steingut oder Beton aufweisen. Die Aufzählung ist beispielhaft und nicht abschließend. Das Dübelsystem ist insbesondere zur Sanierung vorgesehen, kann aber auch bei einer Neuerstellung eingesetzt werden.
-
Die Offenlegungsschrift
DE 198 00 581 A1 offenbart einen Spreizdübel, der einen langen Hohlschaft an seinem hinteren Ende aufweist, dessen hinterer, dem Spreizdübel ferner Abschnitt durch Längsschlitze aufspreizbar ausgebildet ist. Der Hohlschaft ist einstückiger Bestandteil des Spreizdübels. Zum Aufspreizen weist der bekannte Spreizdübel eine Spreizschraube mit einem Schraubengewinde an einem vorderen Ende auf, das in den Spreizdübel einschraubbar ist und den Spreizdübel beim Einschrauben aufspreizt. An einem hinteren Ende vor einem Schraubenkopf weist die Spreizschraube des bekannte Spreizdübels eine umlaufende Profilierung mit beispielsweise einem Tannenbaumprofil oder einem Kreuzrändel auf, die/der über einen gewindelosen Schaft mit dem Schraubengewinde am vorderen Ende der Spreizschraube verbunden ist. Die Länge des gewindefreien Schafts der Schraube entspricht einer Länge des Hohlschafts des Spreizdübels bis zu dessen die Längsschlitze aufweisenden, aufspreizbaren Abschnitt. Insgesamt ist die Spreizschraube ungefähr gleich lang wie der Spreizdübel. Durch Einziehen der umlaufenden Profilierung oder des Rändels am hinteren Ende der Spreizschraube in den Hohlschaft des Spreizdübels wird dessen hinterer, die Längsschlitze aufweisender Abschnitt aufgespreizt.
-
Zu einer Abstandsmontage einer Fassade an einer tragenden Wand wird ein Loch durch die Fassade hindurch bis in die tragende Wand gebohrt, so dass die Fassade ein Durchgangsloch und die tragende Wand ein Sackloch erhält. Der Spreizdübel wird durch das Durchgangsloch der Fassade bis in das Sackloch in der tragenden Wand eingebracht, so dass sich der hintere, aufspreizbare Abschnitt des Hohlschafts des Spreizdübels im Durchgangsloch in der Fassade befindet. Die Spreizschraube wird in den Spreizdübel eingebracht und eingeschraubt. Durch das Einschrauben spreizt die Spreizschraube den Spreizdübel im Sackloch in der tragenden Wand auf und verankert auf diese Weise den Spreizdübel in der tragenden Wand. Beim Einschrauben der Spreizschraube in den Spreizdübel zieht die Spreizschraube ihre umlaufende Profilierung oder ihren Rändel an ihrem hinteren Ende in den aufspreizbaren Abschnitt des Hohlschafts des Spreizdübels ein, der dadurch aufgespreizt und in der Fassade verankert wird. Die Fassade ist dadurch in einem gegebenen Abstand von der tragenden Wand gehalten, wobei die Fassade auch an der tragenden Wand anliegen kann.
-
Wegen seiner festen Länge ist der bekannte Spreizdübel nur in Grenzen für unterschiedlich dicke Fassaden und/oder unterschiedliche Abstände der Fassade von der tragenden Wand verwendbar. Für andere Fassadendicken und/oder andere Wandabstände ist ein Spreizdübel mit anderer Länge notwendig.
-
Aufgabe der Erfindung ist, ein Dübelsystem vorzuschlagen, das sich an eine Dicke einer Fassade und/oder ihren Abstand von einer tragenden Wand anpasst.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Das erfindungsgemäße Dübelsystem weist zwei Spreizdübel und ein stiftförmiges Spreizelement mit zwei Spreizbereichen auf. Die beiden Spreizbereiche sind hintereinander und vorzugsweise mit Abstand voneinander, vorzugsweise an einem vorderen und/oder einem hinteren Ende des stiftförmigen Spreizelements angeordnet. Jeder der beiden Spreizbereiche ist einem der beiden Spreizdübel zugeordnet, womit insbesondere gemeint ist, dass der jeweilige Spreizdübel durch Einbringen des zugeordneten Spreizbereichs aufspreizbar ist. Das Einbringen in den Spreizdübel erfolgt insbesondere durch Eindrehen (Einschrauben) oder durch Einschlagen. „Spreizdübel” ist im Sinne eines Elements zu verstehen, das durch Einbringen des Spreizbereichs des stiftförmigen Spreizelements aufspreizbar und dadurch in einem Loch in beispielsweise einer tragenden Wand oder einer Fassade verankerbar ist. Die beiden Spreizdübel des Dübelsystems sind separate Teile.
-
Zu einer Abstandsmontage beispielsweise einer Fassade mit oder auch ohne Abstand vor/an einer tragenden Wand eines zweischaligen Mauerwerks wird ein Loch durch die Fassade in die Wand gebohrt und auf diese Weise ein Durchgangsloch in der Fassade und ein Sackloch in der Wand erstellt. Es wird der eine Spreizdübel, der auf das vordere Ende des stiftförmigen Spreizelements aufgesetzt ist, mit dem Spreizelement durch das Durchgangsloch in der Fassade hindurch in das Sackloch in der tragenden Wand eingebracht. Der zweite Spreizdübel befindet sich zwischen den beiden Spreizbereichen auf dem Spreizelement und wird in das Durchgangsloch in der Fassade eingebracht, wenn der eine Spreizdübel in das Sackloch in der tragenden Wand eingebracht wird. Anschließend werden die beiden Spreizbereiche durch beispielsweise Einschrauben oder Einschlagen des Spreizelements in die zugeordneten Spreizdübel eingebracht und spreizen den einen Spreizdübel in der tragenden Wand und den zweiten Spreizdübel in der Fassade auf, so dass das stiftförmige Spreizelement mittels des einen Spreizdübels in der tragenden Wand und mittels des zweiten Spreizdübels in der Fassade verankert ist. Auf diese Weise ist die Fassade in ihrem gegebenen Abstand von der tragenden Wand an dieser befestigt, wobei der Abstand auch Null sein kann, d. h. die Fassade kann an der tragenden Wand anliegen.
-
Vorteil der Erfindung ist, dass sich die beiden Spreizdübel von selbst an den Abstand der Fassade von der tragenden Wand und an die Dicke der Fassade anpassen, es muss lediglich ein in der Länge angepasstes Spreizelement verwendet werden. Außer zu einer Fassadensanierung kann das erfindungsgemäße Dübelsystem auch bei der Neuerstellung eines zweischaligen Mauerwerks Verwendung finden. Die Erfindung ist nicht auf die angegebene Verwendung beschränkt.
-
Das Spreizelement des erfindungsgemäßen Dübelsystems kann beispielsweise eine Schraube oder ein Nagel sein. Es können ein oder beide Spreizbereiche ein Gewinde und/oder eine Profilierung aufweisen. Die Profilierung kann beispielsweise umlaufende Rippen, einen Rändel oder eine Tannenbaumprofilierung aufweisen. Die Aufzählung ist nicht abschließend. Es kann ein Gewinde eines Spreizbereichs mit einer Profilierung des zweiten Spreizbereichs oder umgekehrt kombiniert werden.
-
Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht eine Setztiefenbegrenzung mindestens eines der beiden Spreizdübel vor. Die Setztiefenbegrenzung kann beispielsweise ein umlaufender Flansch an einem hinteren Ende des Spreizdübels sein. Die Setztiefenbegrenzung bewirkt eine vorgesehene Setztiefe und verhindert insbesondere ein zu tiefes Einbringen des einen Spreizdübels in die tragende Wand und/oder des zweiten Spreizdübels in die Fassade, wobei der zweite Spreizdübel durch eine zu große Setztiefe aus einer der tragenden Wand zugewandten Seite der Fassade vorstehen oder sogar in einen Zwischenraum zwischen der Fassade und der tragenden Wand aus der Fassade austreten könnte.
-
Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass der zweite Spreizdübel verschiebbar zwischen den beiden Spreizbereichen auf dem Spreizelement angeordnet ist. Insbesondere befindet sich der zweite Spreizdübel vor dem ihm zugeordneten zweiten Spreizbereich des Spreizelements.
-
Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass der zweite Spreizbereich des Spreizelements einen größeren Querschnitt aufweist als der erste Spreizbereich. Das ermöglicht beispielsweise ein Aufbringen des zweiten Spreizdübels auf das Spreizelement, indem der zweite Spreizdübel über den ersten Spreizbereich auf das Spreizelement geschoben wird, was gleichbedeutend mit einem Durchstecken des ersten Spreizbereichs des Spreizelements durch den zweiten Spreizdübel ist. Aufgrund seines größeren Querschnitts spreizt der zweite Spreizbereich den zweiten Spreizdübel auf, wenn er in ihn eingebracht wird. Auch wenn die beiden Spreizbereiche unterschiedliche Querschnitte aufweisen, können die beiden Spreizdübel dieselben Außenquerschnitte aufweisen, d. h. in Löchern mit gleichem Bohrdurchmesser aufspreizbar und verankerbar sein.
-
Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht ein hülsenförmiges Element vor, das auf dem Spreizelement angeordnet ist und das den zweiten Spreizbereich aufweist. Das hülsenförmige Element ist vorzugsweise axialfest auf dem Spreizelement. Denkbar ist auch ein Axialanschlag, der das hülsenförmige Element beim Einbringen in den zweiten Spreizdübel axial auf dem Spreizelement hält. Das hülsenförmige Element ermöglicht einen größeren Umfang des zweiten Spreizbereichs. Das Spreizelement weist also beispielsweise einen länglichen Körper aus Draht auf, der von dem hinteren hülsenförmigen Element im zweiten Spreizbereich umfasst wird. Der Draht bildet also einen Kern im zweiten Spreizbereich. Dies hat insbesondere Vorteile bei der Massenherstellung des Spreizelements aus Draht, da der Querschnitt über die Länge des Spreizelements im Wesentlichen konstant ist, woraus ein vorteilhafter, geringer Umformgrad resultiert.
-
Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass das hülsenförmige Element durch Urformen, beispielsweise durch Spritzgießen, auf dem stiftförmigen Spreizelement hergestellt ist. Diese Ausgestaltung der Erfindung ermöglicht eine rationelle Herstellung des hülsenförmigen Elements, das den zweiten Spreizbereich aufweist, eine Montage des hülsenförmigen Elements auf dem Spreizelement entfällt durch die Herstellung des hülsenförmigen Elements durch Urformen auf dem Spreizelement.
-
Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht eine Herstellung des zweiten Spreizdübels durch Urformen auf dem Spreizelement vor. Die Herstellung kann ebenfalls beispielsweise durch Spritzgießen auf beispielsweise einem glattwandigen Schaft des Spreizelements erfolgen, so dass der Spreizdübel nach seiner Herstellung auf dem Spreizelement verschiebbar ist. Auch hier entfällt der Montageschritt des Anbringens des zweiten Spreizdübels auf dem stiftförmigen Spreizelement.
-
Das hülsenförmige Element, das den zweiten Spreizbereich aufweist, und der zweite Spreizdübel können gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung über eine Solltrennstelle miteinander verbunden sein. Vorzugsweise sind das hülsenförmige Element und der zweite Spreizdübel einstückig, das heißt, die beiden Teile werden gemeinsam als ein Stück hergestellt und sind miteinander über die Solltrennstelle verbunden. Das ermöglicht eine Herstellung des hülsenförmigen Elements und des zweiten Spreizdübels durch Urformen, beispielsweise durch Spritzgießen, auf dem stiftförmigen Spreizelement.
-
Alternativ zur einstückigen Verbindung von dem hülsenförmigen Element und dem zweiten Spreizdübel ist die Solltrennstelle als Rastverbindung zwischen den beiden Teilen ausgebildet. Das hülsenförmige Element und der zweite Spreizdübel sind zwei einzelne Teile, die über die Solltrennstelle formschlüssig miteinander verbunden sind. Die Rastverbindung kann beispielsweise als Nut- und Federverbindung ausgebildet sein. Die Feder weist beispielsweise die Form eines nasenartigen Vorsprungs auf, der an einer elastischen Lasche am hülsenförmige Element angeordnet ist und in eine nutartige Vertiefung des zweiten Spreizdübels eingreift. Ebenso ist die Anordnung der Lasche am zweiten Spreizdübel und der Nut am hülsenförmigen Element möglich. Somit lässt sich der zweite Spreizdübel getrennt von dem hülsenförmigen Element herstellen und auf einfache Weise verliersicher und positionsgenau an einer vorbestimmten Stelle am Spreizelement anordnen.
-
Nach dem Einbringen des zweiten Spreizdübels in die Fassade wird durch eine auf das Spreizelement ausgeübte axiale Kraft der Spreizdübel an der Solltrennstelle von dem hülsenförmigen Element getrennt und das hülsenförmige Element in den zweiten Spreizdübel eingebracht, der dadurch aufgespreizt wird und das Spreizelement in der Fassade verankert. Die Trennung erfolgt beispielsweise indem das Material der einstückigen Verbindung zwischen dem zweiten Spreizdübel und dem hülsenförmigen Element reißt, oder dadurch, dass die Elemente der Rastverbindung außer Eingriff gebracht werden, was beispielsweise bedeutet, dass der Vorsprung der elastischen Lasche aus der nutartigen Vertiefung hinaus bewegt wird und nicht länger in diese eingreift.
-
Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass ein Spreizbereich des stiftförmigen Spreizelements ein Einziehgewinde und in Einbringrichtung in den zugeordneten Spreizdübel hinter dem Einziehgewinde einen gewindefreien Spreizbereich aufweist. Das Einziehgewinde kann (ein vorderer) Teil des Spreizbereichs sein. Der gewindefreie Spreizbereich kann profillos sein oder eine Profilierung oder einen Rändel aufweisen. Bei einem Drehantrieb des Spreizelements schraubt sich das Einziehgewinde in den Spreizdübel ein und zieht den dahinter befindlichen gewindefreien Spreizbereich in den Spreizdübel ein, wobei auch das Einziehgewinde den Spreizdübel aufspreizen kann. Das Einziehgewinde und der sich in Einbringrichtung in den Spreizdübel anschließende gewindefreie Spreizbereich sind insbesondere für den zweiten Spreizbereich vorgesehen, es kann allerdings auch der eine Spreizbereich in dieser Weise ausgebildet sein. Durch diese Ausgestaltung der Erfindung ist ein beispielsweise profilierter Spreizbereich möglich, der sich trotzdem aufgrund seines Einziehgewindes in den zugeordneten Spreizdübel einzieht und nicht ausschließlich über ein etwaiges Gewinde des anderen Spreizbereichs eingezogen wird.
-
Die Erfindung wird nachfolgend anhand in der Zeichnung dargestellter Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen:
-
1 ein erfindungsgemäßes Dübelsystem in Seitenansicht;
-
2 die Verwendung des Dübelsystems aus 1 bei einer Abstandsmontage;
-
3 das Dübelsystem aus 1 und 2 nach Fertigstellung der Abstandsmontage;
-
4 ein zweites Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Dübelsystems in Seitenansicht;
-
5 ein drittes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Dübelsystems in Seitenansicht; und
-
6 ein viertes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Dübelsystems in einer teilweise geschnittenen Seitenansicht.
-
Das in 1 dargestellte, erfindungsgemäße Dübelsystem 1 weist ein stiftförmiges Spreizelement 2 auf, das auch als Spreizschraube aufgefasst werden kann. Das Spreizelement 2 weist einen Spreizbereich 3 an einem vorderen Ende und einen zweiten Spreizbereich 4 an einem hinteren Ende auf, an den sich ein Schraubenkopf 5 anschließt. Beide Spreizbereiche 3, 4 weisen Holzschraubengewinde auf. Der eine Spreizbereich 3 am vorderen Ende des Spreizelements 2 ist mit seinem Holzschraubengewinde ein kurzes Stück in einen Spreizdübel 6 eingeschraubt. Der eine Spreizbereich 3 am vorderen Ende des stiftförmigen Spreizelements 2 ist dem einen Spreizdübel 6 zugeordnet, in den er ein kurzes Stück eingeschraubt ist. Durch Einschrauben oder allgemein Einbringen des einen Spreizbereichs 3 in den ihm zugeordneten einen Spreizdübel 6 spreizt der Spreizbereich 3 den Spreizdübel 6 in an sich bekannter Weise auf.
-
Zwischen den beiden Spreizbereichen 3, 4 weist das stiftförmige Spreizelement 2 einen gewindefreien Schaft 7 auf. Auf dem gewindefreien Schaft 7 ist ein zweiter Spreizdübel 8 angeordnet, der auf dem Schaft 7 verschiebbar ist. Der zweite Spreizdübel 8 ist dem zweiten Spreizbereich 4 des Spreizelements 2 zugeordnet, durch Einschrauben oder allgemein Einbringen des zweiten Spreizbereichs 4 in den ihm zugeordneten zweiten Spreizdübel 8 wird der zweite Spreizdübel 8 in an sich bekannter Weise aufgespreizt. Der zweite Spreizdübel 8 ist durch Spritzgießen, also durch ein Urformverfahren, unmittelbar auf dem Schaft 7 des Spreizelements 2 hergestellt. Das Spreizelement 2 bzw. sein Schaft 7 bilden einen Kern zum bzw. beim Spritzgießen des zweiten Spreizdübels 8. Es ist allerdings nicht zwingend für die Erfindung, dass der zweite Spreizdübel 8 auf dem Schaft 7 des Spreizelements 2 hergestellt ist, er kann wie der eine Spreizdübel 6 separat hergestellt sein und anschließend auf dem Schaft 7 angeordnet werden.
-
Das Dübelsystem 1 ist für eine Abstandsmontage einer Fassade 9 an/vor einer tragenden Wand 10 eines zweischaligen Mauerwerks vorgesehen. Die Erfindung ist allerdings nicht auf diese Verwendung beschränkt. Die Fassade 9 weist beispielsweise Steinplatten auf. Es wird ein Durchgangsloch 11 durch die Fassade 9 und durch dieses hindurch ein Sackloch 12 in die tragende Wand 10 gebohrt (2). Die beiden Spreizdübel 6, 8 weisen gleiche Außendurchmesser auf bzw. sind jedenfalls so ausgestaltet, dass sie in Löchern mit gleichen Durchmessern aufspreizbar und verankerbar sind. Es kann deswegen das Sackloch 12 durch das Durchgangsloch 11 hindurch mit demselben Bohrer gebohrt werden.
-
Mit dem Spreizelement 2, das ein kurzes Stück in den einen Spreizdübel 6 eingeschraubt ist, wird der eine Spreizdübel 6 durch das Durchgangsloch 11 in der Fassade 9 hindurch in das Sackloch 12 in der tragenden Wand 10 eingebracht. Der zweite Spreizdübel 8 gelangt dabei in das Durchgangsloch 11 in der Fassade 9. Beim Einbringen in das Durchgangsloch 11 in der Fassade 9 stützt sich der zweite Spreizdübel 8 axial am Holzschraubengewinde des zweiten Spreizbereichs 4 ab, so dass eine Kraftübertragung in axialer Richtung vom Spreizelement 2 auf den zweiten Spreizdübel 8 möglich ist, um den Spreizdübel 8 in das Durchgangsloch 11 in der Fassade 9 einzubringen.
-
Anschließend wird das Spreizelement 2 drehend angetrieben und die beiden Spreizbereiche 3, 4 in die zugeordneten Spreizdübel 6, 8 eingeschraubt. Dabei spreizt der eine Spreizbereich 3 den ihm zugeordneten einen Spreizdübel 6 im Sackloch 12 in der tragenden Wand 10 auf, wodurch das Spreizelement 2 mittels des einen Spreizdübels 6 in der tragenden Wand 10 verankert wird. Der zweite Spreizbereich 4 spreizt beim Einschrauben den zweiten Spreizdübel 8 im Durchgangsloch 11 in der Fassade 9 auf, wodurch das Spreizelement 2 mittels des zweiten Spreizdübels 8 in der Fassade 9 verankert wird. Das mit den beiden Spreizdübeln 6, 8 in der tragenden Wand 10 und der Fassade 9 verankerte Spreizelement 2 des Dübelsystems 1 hält die Fassade 9 in ihrem gegebenen Abstand von der tragenden Wand 10 (3). Anstelle von Holzschraubengewinden können einer oder beide Spreizbereiche 3, 4 auch an sich bekannte Nagelschraubengewinde mit einer konusähnlichen, schrägen vorderen Gewindeflanke aufweisen, so dass das Spreizelement 2 in die Spreizdübel 6, 8 einschlagbar ist (nicht dargestellt). Auch können einer oder beide Spreizbereiche 3, 4 gewindefrei sein und beispielsweise eine umlaufende Profilierung in Form beispielsweise einer Rillung oder Rippen oder einen Rändel aufweisen. Die Aufzählung ist beispielhaft und nicht abschließend. Wesentlich ist, dass die beiden Spreizbereiche 3, 4 in die zugeordneten Spreizdübel 6, 8 einbringbar sind und die Spreizdübel 6, 8 dabei aufspreizen und das Spreizelement 2 in der tragenden Wand 10 und in der Fassade 9 verankern.
-
In 4 weist der zweite Spreizbereich 4 am hinteren Ende des Spreizelements 2 eine umlaufende, rillenförmige Profilierung 13 auf. An einem vorderen, dem einen Spreizbereich 3 zugewandten Ende weist der zweite Spreizbereich 4 ein kurzes Einziehgewinde 14 mit etwa zwei Windungen auf. Beim Einschrauben schraubt sich das Einziehgewinde 14 in den zugeordneten zweiten Spreizdübel 8 ein und zieht die Profilierung 13 in den Spreizdübel 8 ein, so dass dieser aufgespreizt wird. Eine solche Ausgestaltung des Spreizbereichs 4 ist auch am einen Spreizbereich 3 am vorderen Ende des Spreizelements 2 möglich (nicht dargestellt). Das Einziehgewinde 14 und die Profilierung 13 sind Teile des zweiten Spreizbereichs 4.
-
Der zweite Spreizdübel 8 weist in 4 eine Setztiefenbegrenzung 15 in Form eines nach außen abstehenden Radialflanschs an seinem hinteren Ende auf. Beim Einbringen in die in 4 nicht dargestellte Fassade sitzt die Setztiefenbegrenzung 15 auf einer der tragenden Wand abgewandten Seite der Fassade auf und beendet damit das Einbringen des zweiten Spreizdübels 8 in die Fassade. Der Spreizdübel 8 des Dübelsystems 1 aus 4 ist als eigenes Teil beispielsweise durch Spritzgießen hergestellt und von vorn über den einen Spreizbereich 3 auf den Schaft 7 des Spreizelements 2 aufgebracht, bzw. es ist umgekehrt das Spreizelement 2 durch den zweiten Spreizdübel 8 durchgesteckt.
-
Im Übrigen ist das in 4 dargestellte Dübelsystem 1 gleich aufgebaut und funktioniert in gleicher Weise wie das Dübelsystem 1 aus 1, zur Vermeidung von Wiederholungen wird auf die Erläuterung der 1–3 verwiesen. Übereinstimmende Elemente sind mit gleichen Bezugszahlen versehen.
-
Das erfindungsgemäße Dübelsystem 1 aus 5 weist ein hülsenförmiges Element 16 auf, das dreh- und axialfest hinten auf dem stiftförmigen Spreizelement 2 angeordnet ist. Das hülsenförmige Element 16 weist ein Schraubengewinde zum Einschrauben in den zweiten Spreizdübel 8 auf, es bildet den zweiten Spreizbereich 4. Das hülsenförmige Element 16 ist durch Spritzgießen, also durch Urformen, unmittelbar auf dem Schaft 7 des stiftförmigen Spreizelements 2 hergestellt. Das ist allerdings nicht zwingend, das hülsenförmige Element 16 kann auch separat hergestellt und auf das Spreizelement 2 aufgebracht sein.
-
Über Stege 17 ist das hülsenförmige Element 16, das den zweiten Spreizbereich 4 aufweist, mit dem zweiten Spreizdübel 8 verbunden, der sich vor dem zweiten Spreizbereich 4 befindet. Der zweite Spreizdübel 8 ist mit dem zweiten Spreizbereich 4 durch Spritzgießen, also durch Urformen, auf dem Schaft 7 des Spreizelements 2 hergestellt, über die Stege 17 sind der Spreizdübel 8 und das hülsenförmige Element 16 einstückig miteinander verbunden. Die Stege 17 halten den zweiten Spreizdübel 8 beim Einbringen in das Durchgangsloch 11 der Fassade, die in 5 nicht dargestellt ist. Bei einem Drehantrieb des stiftförmigen Spreizelements 2 brechen die Stege 17, so dass das hülsenförmige Element 16, das den zweiten Spreizbereich 4 aufweist, in den Spreizdübel 8 einbringbar und einschraubbar ist, um den Spreizdübel 8 aufzuspreizen und das Spreizelement 2 in der Fassade zu verankern. Die Stege 17 bilden eine Solltrennstelle 18.
-
Im Übrigen ist das Dübelsystem 1 aus 5 gleich aufgebaut und funktioniert in gleicher Weise wie das Dübelsystem 1 aus 1. Zur Vermeidung von Wiederholungen werden zur Erläuterung der 5 die Erläuterungen zu 1–3 in Bezug genommen. Übereinstimmende Elemente sind mit gleichen Bezugszahlen versehen.
-
Das erfindungsgemäße Dübelsystem 1 aus 6 weist ein stiftförmiges Spreizelement 102 auf, mit einem Spreizbereich 3 und einem hülsenförmigen Element 116, das in einem hinteren Bereich 119 am Spreizelement 102 angeordnet ist. Der gewindefreie Schaft 107 weist im Bereich des Spreizelements 102, der zwischen dem Spreizbereich 3 und dem hinteren Bereich 119 angeordnet ist, einen Durchmesser auf, der kleiner ist als der Durchmesser des Außengewindes des Spreizbereichs 3 beziehungsweise des hinteren Bereichs 119, wodurch eine Durchmesserstufe 120 entsteht.
-
Am hinteren Bereich 119 des stiftförmigen Spreizelements 102 ist das hülsenförmige Element 116 durch Urformen unmittelbar auf dem Schaft 107 des stiftförmigen Spreizelements 102 angeordnet. Das hülsenförmige Element 116 ist wie das hülsenförmige Element 16 in 5 dreh- und axialfest mit dem Schaft 107 verbunden. Das hülsenförmige Element 116 unterscheidet sich vom hülsenförmigen Element 16 der 5 dadurch, dass an seinem vorderen Ende elastische Laschen 121 mit nasenartigen Vorsprüngen 122 angeordnet sind, wobei die Laschen 121 mit den Vorsprüngen 122 nach vorn, über die Durchmesserstufe 120 ragen, so dass die über die Durchmesserstufe 120 überstehenden Vorsprünge 122 der Laschen 121 elastisch nach innen gegen den Schaft 107 gebogen werden können.
-
Der zweite Spreizdübel 108 des Dübelsystems 1 ist als separates Bauteil getrennt hergestellt und von vorne über den Spreizbereich 3 auf das stiftförmige Spreizelement 102 aufgeschoben worden. Der zweite Spreizdübel 108 weist an seinem hinteren Ende eine innen liegende, umlaufende nutartige Vertiefung 123 auf, in die die nasenartigen Vorsprünge 122 als Rastnasen eingreifen, so dass die Vertiefung 123 mit den Vorsprüngen 122 eine Rastverbindung bilden, über die das hülsenförmige Element 116 und der zweite Spreizdübel 108 miteinander verbunden sind. Die Rastverbindung bildet eine Solltrennstelle 118, an der der zweite Spreizdübel 108 beim Einschieben in das Durchgangsloch 11 vom hülsenförmigen Element 116 getrennt werden kann.
-
Im Übrigen ist das Dübelsystem 1 aus 6 gleich aufgebaut und funktioniert in gleicher Weise wie das Dübelsystem 1 aus 1. Zur Vermeidung von Wiederholungen werden zur Erläuterung der 6 die Erläuterungen zu 1–3 in Bezug genommen. Übereinstimmende Elemente sind mit gleichen Bezugszahlen versehen.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Dübelsystem
- 2, 102
- stiftförmiges Spreizelement
- 3
- Spreizbereich
- 4
- zweiter Spreizbereich
- 5
- Schraubenkopf
- 6
- Spreizdübel
- 7, 107
- gewindefreier Schaft
- 8, 108
- zweiter Spreizdübel
- 9
- Fassade
- 10
- tragende Wand
- 11
- Durchgangsloch
- 12
- Sackloch
- 13
- umlaufende, rillenförmige Profilierung
- 14
- Einziehgewinde
- 15
- Setztiefenbegrenzung
- 16, 116
- hülsenförmiges Element
- 17
- Steg
- 18, 118
- Solltrennstelle
- 119
- hinterer Bereich des stiftförmigen Spreizelements 102
- 120
- Durchmesserstufe
- 121
- elastische Lasche
- 122
- Vorsprung
- 123
- nutartige Vertiefung
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-