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Diese Erfindung betrifft ein exothermes
katalytisches chemisches Verfahren und insbesondere die Steuerung
derartiger Verfahren, insbesondere von Methanol- oder Ammoniak-Syntheseverfahren,
bei denen wenigstens ein Teil der während der Umsetzung entwickelten
Wärme dazu
verwendet wird, wenigstens einen Teil der Reaktanten auf die gewünschte Reaktions-Eintrittstemperatur
vorzuerwärmen.
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Exotherme katalytische chemische
Verfahren werden oft so durchgeführt,
daß man
einen vorerwärmten
Reaktantenstrom, üblicherweise
in Gasform, durch ein Festbett aus einem teilchenförmigen Katalytor
für die
gewünschte
Reaktion hindurchleitet. Eine Wärmeaustauscheinrichtung
wird oft dazu verwendet, während der
Reaktion entwickelte Wärme
auf wenigstens einen Teil des Eintritts-Reaktantenstroms zu übertragen.
So kann ein adiabatisches Katalysatorbett mit einem Wärmeaustauscher
stromab von dem Bett verwendet werden, um Wärme aus dem Abstrom aus dem
Katalysatorbett auf den Reaktantenstrom zu übertragen, der dem Katalysatorbett
zugeführt
wird. Alternativ dazu kann die Wärmeaustauscheinrichtung
innerhalb des Katalysatorbetts angeordnet sein, so daß Wärme von
den Reaktanten, die in Reaktion treten, auf die Reaktanten übertragen
wird, die dem Bett zugeführt
werden. Ein Beispiel für
einen geeigneten Reaktor für
ein derartiges Verfahren ist im US-Patent 4,778,662 beschrieben, worin
die Wärmeaustauscheinrichtung
eine Vielzahl von Rohren umfaßt,
die sich wenigstens durch den Eintrittsbereich des Katalysatorbetts
erstrecken. Bei diesem Typ von Reaktor, der hierin rohrgekühlter Reaktor
genannt wird, erstrecken sich die Rohre, die an ihren oberen Enden
offen sind, in eine Zone über
dem Katalysatorbett und kommunizieren mit ihr. Der Reaktantenstrom
wird den unteren Enden der Rohre zugeführt und tritt in Aufwärtsrichtung
durch die Rohre in die genannte Zone ein und danach außerhalb
der Rohre nach unten durch das Katalysatorbett. Während die
Reaktanten nach unten durch das Katalysatorbett hindurchtreten,
läuft die
Reaktion ab, und Wärme,
die durch die Reaktion entwickelt wird, wird durch die Wände der
Rohre übertragen,
um die nach oben durch die Rohre tretenden Reaktanten zu erhitzen.
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Ein ähnliches Verfahren ist im Patent
US 1 893 492 beschrieben,
wo ebenfalls angegeben wird, daß die
Temperatur des Katalysatorbetts dadurch gesteuert werden kann, daß daß man den
Durchfluß und/oder die
Temperatur der dem Reaktor zugeführten
Gase regelt.
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Exotherme Reaktionen, wie beispielsweise
die Ammoniak- oder Methanol-Synthesereaktionen, sind im allgemeinen
reversibel: Die Erzeugung des gewünschten Produkts ist unter
Gleichgewichtsgesichtspunkten bevorzugt, wenn man relativ niedrige
Temperaturen anwendet. Die Reaktionsgeschwindigkeit hängt jedoch von
der Katalysatoraktivität
und der Temperatur ab: Eine Erhöhung
der Reaktionstemperatur führt
im allgemeinen zu einer Erhöhung
der Reaktionsgeschwindigkeit. Die für die Reaktion verwendeten
Katalysatoren weisen im allgemeinen ein Optimum für die anwendbare
Temperatur auf. Wenn die Temperatur zu niedrig ist, läuft die Reaktion
nur relativ langsam ab, wenn überhaupt,
während
dann, wenn die Temperatur zu hoch ist, nicht nur der Reaktionsgrad
unter Gleichgewichtsgesichtspunkten limitiert sein kann, sondern
es kann auch die Lebensdauer des Katalysators vermindert sein, und
zwar aufgrund eines thermischen Sinterns des Katalysators. Folglich
ist es im allgemeinen erwünscht,
bei Temperaturen zu arbeiten, bei denen die Reaktion mit einer annehmbaren
Geschwindigkeit abläuft,
andererseits jedoch die Maximaltemperatur zu begrenzen, der der
Katalysator einen längeren
Zeitraum ausgesetzt wird, um eine maximale Lebensdauer für den Katalysator
zu erhalten sowie das gewünschte
Ausmaß der
Reaktion.
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Eine Untersuchung des Temperaturprofils
der Reaktanten, wenn sie in den Reaktoren des oben erwähnten rohrgekühlten Typs
nach unten durch das Bett hindurchtreten, zeigt, daß die Reaktantentemperatur nach
einem Teil des Wegs nach unten durch das Katalysatorbett ein Maximum
durchläuft.
Wir haben eine Methode zum Betreiben des Verfahrens entwickelt,
durch das die Spitzentemperatur vermindert wird. Obwohl das Verfahren
der vorliegenden Erfindung ganz besonders auf Prozesse angewendet
werden kann, bei denen ein Reaktor vom oben erwähnten rohrgekühlten Typ
verwendet wird, ist es auch auf Verfahren anwendbar, bei denen andere
Reaktorgestaltungen zur Anwendung kommen, bei denen die während der
Umsetzung entwickelte Wärme
dazu verwendet wird, wenigstens einen Teil der Reaktanten, die dem
Reaktor zugeführt
werden, zu erhitzen, so daß die
Temperatur der Reaktanten beim Eintritt in das Bett wenigstens teilweise
durch einen derartigen Wärmeaustausch
bestimmt wird. Beispiele für
derartige andere Gestaltungen schließen Reaktoren mit einem oder
mehreren adiabatischen Betten mit einem Zustrom/Abstrom-Wärmeaustauscher
sowie Reaktorgestaltungen mit einem Zustrom/Abstrom-Wärmeaustauscher
zusammen mit einem "Quench"-System, bei dem
zusätzliche
kalte Reaktanten, oder einer der Reaktanten, in ein Bett oder zwischen
die Betten eingeführt werden,
um ein Abkühlen
der Reaktanten zu bewirken, die miteinander reagieren.
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Bei einem Prozeß, bei dem die durch die Umsetzung
entwickelte wärme
dazu verwendet wird, wenigstens einen Teil der dem Katalysator zugeführten Reaktanten
zu erwärmen,
hängt die
Temperatur dieses Teils der Reaktanten, die dem Bett zugeführt werden,
vom Ausmaß der
Reaktion ab, die abläuft,
und von der Temperatur der Reaktanten, die dem Wärmeaustauscher zugeführt werden,
in dem die bei der Umsetzung entwickelte Wärme auf die Reaktanten übertragen
wird.
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Aus Gründen der Vereinfachung wird
die Erfindung im Hinblick auf Verfahren beschrieben, bei denen Reaktoren
des oben genannten rohrgekühlten
Typs verwendet werden, bei dem alle Reaktanten, die dem Bett zugeführt werden,
durch die Wärme
erhitzt werden, die durch die Reaktion entwickelt wird. Eine Erstreckung der
Erfindung auf Verfahren unter Verwendung eines adiabatischen Betts
sowie eines Zustrom/Abstrom-Wärmeaustauschers
und/oder auch auf Verfahren, bei denen zusätzlich zum Erhitzen der Reaktanten
durch die bei der Reaktion entwickelte Wärme ein Quench-Gas angewandt
wird, ist für
den Fachmann problemlos möglich.
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Wir haben gefunden, daß für irgendeine
gegebene Temperatur T0, mit der die Reaktanten
dem Wärmeaustauscher
zugeführt
werden, zwei mögliche
Betriebsarten existieren.
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In der ersten Betriebsart, die hierin
als stabile Betriebsart bezeichnet wird, hat eine Abweichung nach oben
von der Temperatur T1, auf die die Reaktanten
in dem Wärmeaustauscher
erhitzt werden und mit der die Reaktanten in das Katalysatorbett
eintreten, nur eine geringe Wirkung auf das Ausmaß der Reaktion,
die in dem Bett abläuft,
da der Betrieb "gleichgewichtslimitiert" ist, d.h. die Reaktionsgeschwindigkeit
wird durch Gleichgewichtsgesichtspunkte limitiert und nicht durch
die Katalysatoraktivität
und die Temperatur. Im Ergebnis ändert
sich die Temperatur des Katalysatorbetts nur sehr wenig: In der
Folge besteht ein kleinerer Unterschied zwischen der Bett-Temperatur
T2 und der Temperatur T1.
Als Folge davon vermindert sich die Menge der übertragenen Wärme, was
zu einer Verminderung der Temperatur T1 führt, die
der oben erwähnten
Abweichung nach oben entgegenwirkt. Das Umgekehrte gilt bei einer
Abweichung von T1 nach unten. Diese Betriebsart
ist somit in dem Sinne stabil, daß für eine gegebene Temperatur
T0, mit der die Reaktanten dem Wärmeaustauscher
zugeführt
werden, die Temperatur, auf die die Reaktanten in dem Wärmeaustauscher
erhitzt werden, und mit der sie danach in das Bett eintreten, die
Tendenz zeigt, sich selbst auf einem konstanten Wert zu halten.
Das ist die Betriebsart, die normalerweise für den Betrieb angewandt wird:
Eine Steuerung des Verfahrens, um die Temperatur T1 zu
verändern,
mit der die Reaktanten in das Katalysatorbett eintreten, kann daher
dadurch erreicht werden, daß man
die Temperatur T0 steuert, mit der die Reaktanten
dem Wärmeaustauscher zugeführt werden.
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In der anderen Betriebsart, die hierin
als metastabile Betriebsart bezeichnet wird, wird die Reaktionsgeschwindigkeit
nicht durch Gleichgewichtsgesichtspunkte limitiert, sondern wird
durch die Katalysatoraktivität und
die Temperatur bestimmt. Als Folge bewirkt eine Abweichung der Temperatur
T1, mit der die Reaktanten dem Bett zugeführt werden,
in Richtung höherer
Temperaturen eine signifikante Erhöhung des Ausmaßes an Reaktion,
die im Bett abläuft:
Im Ergebnis erhöht
sich die Betttemperatur erheblich, was auch die Wärmemenge
erhöht,
die auf die erwärmten
Reaktanten übertragen
wird. Das führt
zu einer weiteren Erhöhung
von T1. Das Ergebnis ist, daß das Verfahren
die Neigung zeigt, sich von dieser Betriebsart in Richtung des obigen
stabilen Betriebs wegzubewegen, es sei denn, es wird kontrolliert,
indem man T0 vermindert. In der umgekehrten Situation
führt bei
dem metastabilen Betrieb eine Abweichung der Temperatur T1, mit der die Reaktanten dem Bett zugeführt werden,
in Richtung niedriger Temperaturen zu weniger Reaktion in dem Bett,
und zwar im Ergebnis einer verminderten katalytischen Aktivität bei der
niedrigeren Temperatur. Es wird somit weniger Wärme auf die Reaktanten übertragen,
die miteinander reagieren, so daß die Temperatur T1 der
Reaktanten, die in das Bett eintreten, weiter absinkt, was zu einer
weiteren Verminderung der Reaktionsgeschwindigkeit und damit des
Ausmaßes
der ablaufenden Reaktion führt.
Wenn diese Temperaturverminderung nicht kontrolliert wird, indem
man T0 erhöht, kommt die Reaktion zum
Erliegen. Für
einen gegebenen Wert von T0 ist die Temperatur T1 für
den stabilen Betrieb höher
als die Temperatur T1 für den metastabilen Betrieb.
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In der vorliegenden Erfindung haben
wir gefunden, daß erhebliche
Vorteile damit verbunden sind, wenn man in der metastabilen Betriebsart
arbeitet.
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Demgemäß schafft die Erfindung ein
exothermes katalytisches Verfahren zum Umsetzen von Reaktanten in
einem Katalysator-Festbett,
insbesondere zur Herstellung von Methanol aus Wasserstoff und Kohlenoxiden
unter Verwendung eines kupferhaltigen Katalysators, bei dem die
bei der Umsetzung entwickelte Wärme
auf wenigstens einen Teil der Reaktanten, die dem Katalysatorbett
zugeführt
werden, mit Hilfe einer Wärmeaustauscheinrichtung
(2) übertragen
wird, wobei das Verfahren durch Regelung der Temperatur der zugeführten Reaktanten
gesteuert wird, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man bei
dem Verfahren in der metastabilen Betriebsart arbeitet, und daß das Steuern
dieser Betriebsart dadurch vorgenommen wird, daß man die Temperatur T1 der Reaktanten, die die Wärmeaustauscheinrichtung
(2) verlassen oder in das Bett (1) eintreten, überwacht
und daß man
die Temperatur T0, mit der die Reaktanten
der Wärmeaustauscheinrichtung
(2) zugeführt
werden, vermindert, wenn eine Abweichung der überwachten Temperatur T1 von der gewünschten Temperatur Ta nach oben erfolgt, und man die Temperatur
T0, mit der die Reaktanten der Wärmeaustauscheinrichtung
(2) zugeführt
werden, erhöht,
wenn eine Abweichung der genannten überwachten Temperatur T1 von der gewünschten Temperatur Ta nach unten erfolgt Der Hauptvorteil der
vorliegenden Erfindung ist der, der sich aus der niedrigeren Katalysatorbett-Eintrittstemperatur
T1 bei metastabilem Betrieb im Vergleich
mit der bei stabilem Betrieb für
eine gegebene Temperatur T0 des der Wärmeaustauscheinrichtung
zugeführten Einsatzprodukts
ergibt. Es wurde gefunden, daß die
niedrigere Katalysatorbett-Eintrittstemperatur eine niedrigere Spitzentemperatur
im Katalysatorbett ergibt, was zu einer geringeren Verschlechterung
des Katalysators mit der Zeit und damit zu einer längeren Katalysator-Lebensdauer
führt.
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Eine Steuerung des Verfahrens ist
möglich,
und zwar trotz des Betriebs im metastabilen Zustand, da das Katalysatorbett
eine erhebliche thermischenasse darstellt . Somit kann eine Erhöhung von
T0 zur Kompensation einer Abweichung von
T1 von einem gewünschten Niveau nach unten durchgeführt werden,
bevor es zu einer signifikanten Verminderung der Betttemperatur
gekommen ist, die dazu führen
würde,
daß die
Reaktion einschläft.
In ähnlicher
Weise kann eine Verminderung von T0 zur
Kompensation einer Abweichung von T1 von einem
gewünschten
Niveau nach oben vorgenommen werden, bevor es zu einer signifikanten
Erhöhung
der Betttemperatur gekommen ist, die dazu führen würde, daß die Betriebsart der Reaktion
sich in Richtung stabiler Betrieb verändert.
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Veränderungen von T0 zur
Kompensation einer Veränderung
von T1 können
auf irgendeine geeignete Weise bewirkt werden: Beispielsweise kann
ein Wärmeaustauscher
vorgesehen sein, um die Reaktanten aus einer geeigneten Wärmequelle
auf T0 zu erhitzen. Indem man diesen Wärmeaustauscher
mit einem Bypass versieht, der ein Ventil zur Steuerung des Flusses
durch den Bypass aufweist, kann eine Steuerung von T0 einfach
mit Hilfe dieses Ventils erreicht werden.
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Aus dem obigen kann man ableiten,
daß dann,
wenn es gewünscht
ist, die Betriebsbedingungen zu verändern, wenn man im metastabilen
Betrieb arbeitet, beispielsweise um von einem Betrieb bei einem
ersten Kontroll-Sollwert für
T1 zum Betrieb bei einem zweiten Kontroll-Sollwert
für T1 überzugehen,
der niedriger ist als der erste Kontroll-Sollwert für T1, die erste Aktion des Steuersystems nach
dem Einstellen eines neuen, niedrigeren, zweiten Kontroll-Sollwerts
für T1 darin besteht, T0 zu
verringern. Wenn der Betrieb auf den neueren, niedrigeren zweiten
Kontroll-Sollwert für
T1 zustrebt, besteht die Wirkung des Steuersystems
darin, T0 auf einen Wert zu erhöhen, der
höher ist
als der "Steady-State"-Wert von T0, der dem "Steady-State"-Betrieb
bei dem ersten Kontroll-Sollwert für T1 entspricht.
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Wenn man einen Reaktor vom rohrgekühlten Typ
verwendet, wie er oben erläutert
wird, ist es wichtig, daß die überwachte
Temperatur T
1 repräsentativ für die Temperatur der Reaktanten
ist, die durch jedes der Wärmeaustauscherrohre
hindurchtreten. D.h., wenn es örtliche
Temperaturdifferenzen innerhalb des Katalysatorbetts gibt, können die
Reaktanten, die aus einigen Rohren austreten, sich auf einer anderen
Temperatur befinden, als Reaktanten, die andere Rohre verlassen.
Das könnte
dazu führen,
daß die
Reaktion in gewissen Bereichen des Betts zum Erliegen kommt, während sie
sich in anderen in Richtung des stabilen Betriebs bewegt. Um das
auszuschließen,
ist es wünschenswert,
eine Einrichtung vorzusehen, die eine gute Vermischung der Reaktanten
sicherstellt, die die Rohre verlassen, bevor letztere in das Katalysatorbett
eintreten. Das trägt dazu
bei, sicherzustellen, daß die
Tempera tur der Reaktanten, die in das Bett eintreten, gleichförmig ist:
Beim Fehlen einer guten Vermischung besteht ein Risiko, daß in einzelnen
Fällen
Reaktanten, die ein spezielles Rohr verlassen, durch das Bett in
Nachbarschaft dieses Rohrs hindurchtreten und auf diese Weise mögliche Temperaturdifferenzen
verstärken.
Beim Fehlen eines guten Vermischens ist es möglicherweise unmöglich, den
Betrieb in der metastabilen Betriebsart zu steuern. Mischeinrichtungen,
die zur Anwendung kommen können,
schließen
ein Stromleitungseinrichtungen wie beispielsweise Düsen am oberen
Ende eines jeden Rohrs, um den Strom der Reaktanten weg vom Katalysatorbettbereich
angrenzend an dieses Rohr zu leiten (beispielsweise wie beschrieben
ist im
US 3,041,150 )
und/oder Strombrecher und/oder Verwirbler, um ein gutes Vermischen
der Reaktanten zu fördern,
die die Rohre verlassen, bevor sie in das Katalysatorbett eintreten.
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Wenn man einen rohrgekühlten Reaktor
verwendet, ist es nicht wesentlich, daß sich die Wärmeaustauschrohre über die
ganze Dicke des Katalysatorbetts erstrecken. Es kann somit, wie
beschrieben ist in
US 4,778,662 ,
ein ungekühltes
adiabatisches Bett stromab des rohrgekühlten Abschnitts existieren.
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Die Erfindung ist besonders nützlich für die Synthese
von Methanol unter Verwendung kupferhaltiger Katalysatoren. Bei
einem derartigen Verfahren wird ein Strom gasförmiger Reaktanten, die Wasserstoff
und Kohlenoxide umfassen, über
ein Festbett eines Katalysators geleitet, beispielsweise einen Kupferoxid/Zinkoxid-Aluminiumoxid-Katalysator,
und zwar bei einem Druck im Bereich von 40 bis 115 bar (absolut),
und einer Katalysator-Austrittstemperatur im Bereich von 200 bis
300°C. Die
Katalysator-Eintrittstemperatur
T1 liegt üblicherweise im Bereich von
200 bis 250°C.
Die Temperatur T0, die erforderlich ist,
um bei einer derartigen Katalysatoreintrittstemperatur einen Betrieb
in der metastabilen Betriebsart zu erreichen, hängt ab von der Natur der Wärmeaustauscheinrichtung,
die die Wärme,
die bei der Reaktion der Reaktanten entwickelt wird, überträgt, liegt
jedoch üblicherweise
etwa 60 bis 10°C
unter der gewünschten
Temperatur T1.
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Ein Anfahren des Verfahrens direkt
in die metastabile Betriebsart kann sich als schwierig erweisen, weshalb
es bevorzugt ist, den Betrieb in der stabilen Betriebsart zu beginnen
und dann die Bedingungen in Richtung der metastabilen Betriebsart
zu verändern.
Das kann dadurch erreicht werden, daß man die Temperatur T0, mit der die Reaktanten dem Wärmeaustauscher
zugeführt
werden, der die Wärmeübertragung
von der Reaktion bewirkt, vermindert. Im Ergebnis einer Verminderung
von T0 sinkt die Temperatur T1,
auf die die Reaktanten vorerhitzt werden und mit der sie in das
Katalysatorbett eintreten. Wenn T1 ausreichend
abgefallen ist, kann der Betrieb in der metastabilen Betriebsart
dadurch erreicht werden, daß man
T0 auf den gewünschten Wert erhöht.
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Die Erfindung wird unter Bezugnahme
auf die folgenden Zeichnungen erläutert, in denen:
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1 ein
Diagramm-Fließbild
ist, das einen Reaktor sowie einen Zustrom/Abstrom-Wärmeaustauscher
zeigt.
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2 eine
Kurve ist, die die Wärme
zeigt, die von der Reaktion entwickelt wird, die im Reaktor von 1 abläuft, und zwar aufgetragen gegen
die Temperatur T1, mit der die Reaktanten
in das Katalysatorbett eintreten. Ferner ist in 2 die Wärme gezeigt, die im Wärmeaustauscher 1 von 1 übertragen wird.
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3 eine
Kurve der Reaktanten-Zuführtemperatur
T0 ist, aufgetragen gegen die Temperatur
T1, mit der die Reaktanten in das Katalysatorbett
eintreten.
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4 ein
schematischer Querschnitt durch einen rohrgekühlten Reaktor ist.
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5 ein
vergrößerter Querschnitt
durch den oberen Teil des in 4 gezeigten
Reaktors ist.
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6 ein
Diagramm ist, das die prinzipiellen Temperaturprofile in dem Reaktor
von 4 für den stabilen
und den metastabilen Zustand zeigt.
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In 1 ist
schematisch ein adiabatischer Reaktor 1 gezeigt, der ein
Festbett eines Katalysators sowie einen Zustrom/Abstrom-Wärmeaustauscher 2 aufweist.
Die Reaktanten werden auf eine Temperatur T0 in
einem Wärmeaustauscher 3 erhitzt
und bei Temperatur T0 dem Wärmeaustauscher 2 zugeführt, in
dem sie auf die Temperatur T1 erhitzt werden,
und zwar durch Wärmeaustausch
mit dem Produkt aus Reaktor 1. Die Reaktanten werden somit
dem Reaktor 1 mit der Temperatur T1 zugeführt. Im
Ergebnis der adiabatischen Reaktion, die im Reaktor 1 abläuft, verläßt das Produkt
den Reaktor 1 bei einer Temperatur T2.
Um das Verfahren zu steuern, wird ein Teil der Reaktanten über einen
Bypass 4, der mit einem Ventil 5 zur Steuerung
der vorbeigeführten
Menge versehen ist, am Wärmeaustauscher 3 vorbeigeleitet.
Eine Steuereinrichtung 6, die die Temperatur T1 überwacht,
betätigt
das Ventil 5, um die Menge im Bypass zu erhöhen, und damit die Temperatur
T0 zu vermindern, und zwar in Antwort auf
eine Erhöhung
bei der überwachten
Temperatur T1, und umgekehrt.
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2 zeigt
eine graphische Darstellung, die die Wärme zeigt, die von der Reaktion
entwickelt wird, die im Reaktor 1 von 1 abläuft,
und zwar aufgetragen gegen die Temperatur T1,
mit der die Reaktanten in das Katalysatorbett eintreten. Diese Kurve
weist eine "S"-Form auf. D.h.,
daß bei
niedrigen Reaktanten-Einlaßtemperaturen
nur eine relativ geringe Reaktion abläuft und auf diese Weise nur
wenig Wärme
entwickelt wird. Wenn die Einlaßtemperatur
T1 erhöht
wird, erhöht
sich die Katalysatoraktivität,
und die Reaktion läuft schneller
ab und entwickelt mehr Wärme.
Bei hohen Werten von T1 wird die Reaktion
gleichgewichtslimitiert, so daß eine
Erhöhung
der Eintrittstemperatur die Triebkraft der Reaktion vermindert,
so daß sich
die Reaktionsgeschwindigkeit verlangsamt, wodurch die Geschwindigkeit
vermindert wird, mit der Wärme
entwickelt wird, wenn die Temperatur T1 erhöht wird.
Ebenfalls gezeigt in 2 ist
die Kurve für
die wärme,
die in dem Wärmeaustauscher
für irgendeine
gegebene Temperatur T0 übertragen wird, mit der die
Reaktanten dem Wärmeaustauscher
zugeführt
werden. Diese Kurve ist im wesentlichen linear. Es ist zu erkennen,
daß die
beiden Kurven im gleichen Punkt beginnen: d.h. bei einem niedrigen
Wert für
T1 gibt es keine Reaktion, so daß die Austrittstemperatur
T2 die gleiche ist wie T1 und
im Wärmeaustauscher 2 keine
Wärme übertragen
wird. An einem bestimmten Punkt, der einer Bett-Eintrittstemperatur von Ta für die Reaktanten
entspricht, kreuzt die Kurve für
die Wärme,
die entwickelt wird, die Wärmeaustauschlinie.
Dieser Punkt ist der metastabile Zustand: bei diesem Punkt ist somit
die Wärme,
die in der Reaktion entwickelt wird, gleich der Wärme, die
im Wärmeaustauscher übertragen
wird. Bei höheren
Werten für
die Bett-Eintrittstemperatur T1 der Reaktanten übersteigt die
von der Reaktion entwickelte Wärme
die Wärme,
die im Wärmeaustauscher übertragen
wird, bis die beiden Linien sich bei einer Bett-Eintrittstemperatur
von Tb kreuzen. Die stabile Betriebsart
entspricht der Bett-Eintrittstemperatur Tb.
Bei Bett-Eintrittstemperaturen
oberhalb von Tb übersteigt die Wärme, die
von dem Wärmeaustauscher übertragen
wird, die Wärme,
die durch die Reaktion erzeugt wird.
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In der metastabilen Betriebsart wird
die Reaktion in erster Linie von der Katalysatoraktivität bestimmt. Wie
in 2 gezeigt ist, bewirkt
eine Abweichung von der Temperatur T1, mit
der die Reaktanten in das Katalysatorbett eintreten, vom Wert Ta nach oben eine signifikante Erhöhung der
Aktivität
des Katalysators und somit eine signifikante Erhöhung der Menge der ablaufenden
Reaktion. Im Ergebnis wird mehr Wärme im Wärmeaustauscher übertragen,
was zu einer weiteren Erhöhung
der Temperatur führt,
auf die die Reaktanten vorgewärmt
werden, und damit auch der Temperatur, mit der die Reaktanten in
das Katalysatorbett eintreten. Das System tendiert somit in Richtung
der stabilen Betriebsart. Umgekehrt bewirkt eine Abweichung der
Temperatur T1, mit der die Reaktanten in
das Katalysatorbett eintreten, von der Temperatur Ta nach
unten eine signifkante Verminderung der Aktivität des Katalysators und damit
eine signifikante Verminderung der Menge an ablaufender Reaktion.
Im Ergebnis wird weniger Wärme
auf die vorerhitzten Reaktanten übertragen,
was zu einem weiteren Abfall der Temperatur führt, auf die die Reaktanten
vorerhitzt werden, und somit auch der Temperatur, mit der die Reaktanten
in das Katalysatorbett eintreten. Die Reaktion zeigt somit die Neigung,
zum Erliegen zu kommen.
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Im Gegensatz dazu wird in der stabilen
Betriebsart die Reaktion primär
durch Gleichgewichtsgesichtspunkte beherrscht. Wenn sie gleichgewichtslimitiert
ist, vermindert eine Erhöhung
der Temperatur die Gleichgewichtskonzentration für das gewünschte Produkt. Das System
befindet sich damit näher
am Gleichgewicht, und die Triebkraft für die Reaktion ist geringer.
Die Reaktion vermindert sich somit, was zu einer Verminderung der
Menge an entwickelter Wärme
führt und
damit auch der Temperatur, die auf die vorgeheizten Reaktanten überragen
wird. Somit bewirkt eine Abweichung der Temperatur T1,
mit der die Reaktanten in das Bett eintreten, von Tb nach
oben, daß die
Reaktion sich verlangsamt, so daß die Menge an Wärme, die
durch die Reaktion freigesetzt wird, geringer ist als die Menge
an Wärme,
die von dem Wärmeaustauscher übertragen
wird. Im Ergebnis zeigt die Temperatur T1 die
Neigung, zu dem Tb-Wert zurückzukehren.
Umgekehrt führt
eine Abweichung von der Temperatur T1, mit
der die Reaktanten in das Katalysatorbett eintreten, vom Wert für Tb nach unten das System weiter vom Gleichgewicht
weg und führt
so zu einer Erhöhung
der Menge an Reaktion und damit auch zu einer Erhöhung der
Menge an Wärme,
die auf die vorgeheizten Reaktanten übertragen wird. Das führt zu der
Tendenz, daß die
Temperatur T1 auf den Wert Tb zurückkehrt.
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Es ist zu erkennen, daß für eine gegebene
Temperatur T0, mit der die Reaktanten dem
Wärmeaustauscher
zugeführt
werden, im allgemeinen zwei T1-Temperaturen,
Ta und Tb, existieren,
bei denen das System arbeitet, wobei die Temperatur Ta die
für die
metastabile Betriebsart ist und die Temperatur Tb die
für die
stabile Betriebsart. Eine Diagrammdarstellung der Variation von
T1 mit T0 ist in 3 gezeigt.
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Es ist im allgemeinen schwierig,
das Verfahren mit einem Betrieb in der metastabilen Betriebsart
anzufahren. Es ist daher bevorzugt, das Verfahren normal anzufahren,
mit einem Betrieb in der stabilen Betriebsart, d.h. einem Betrieb
bei einer Bett-Eintrittstemperatur von Tb,
und dann in die metastabile Betriebsart überzugehen, indem die Temperatur
T0 vermindert wird, mit der die Reaktanten
dem Wärmeaustauscher
zugeführt werden,
der die Wärmeübertragung
von der Reaktion bewirkt. Im Ergebnis einer Verminderung von T0 fällt
die Temperatur T1, auf die die Reaktanten
vorerhitzt werden und mit der sie in das Katalysatorbett eintreten.
Wenn T1 unter die Mindesttemperatur Tm der Kurve abfällt, bei der T0 gegen
T1 aufgetragen ist (vgl. 3), wird T0 auf
den gewünschten
Wert erhöht.
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4 zeigt
einen vorgekühlten
Reaktor in einem schematischen Querschnitt. 5 zeigt einen vergrößerten Schnitt durch den oberen
Teil von 4. Das Betriebsprinzip
ist ähnlich
dem oben mit Bezug auf 1 bis 3 beschriebenen, wobei jedoch
in dem vorgekühlten
Reaktor der Wärmeaustauscher 2 von 1 innerhalb des Katalysatorbetts
angeordnet ist.
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Der Reaktor weist eine Außenhülle 7 auf,
die mit einem Einlaßrohr 8 und
einer Auslaßöffnung 9 an ihrem
unteren Ende versehen ist. Oberhalb der Auslaßöffnung 9 ist eine
konische Katalysator-Zurückhaltung 10 angeordnet,
die mit einer konischen Abdeckung 11 versehen ist, die
(mit Hilfe nicht gezeigter Einrichtungen) von der Zurückhaltung 10 in
einem Abstand angeordnet ist. Die Hülle ist fast bis zu ihrer Oberseite
mit einem teilchenförmigen
Katalysator gefüllt,
der ein einziges Katalysatorbett 12 bildet, wobei ein katalysatorfreier Raum
oberhalb des Katalysatorbetts vorhanden ist. Die Zurückhaltung 10 und
die Abdeckung 11 dienen dazu, einen katalysatorfreien Raum
angrenzend an die Austrittsöffnung 9 zu
schaffen.
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Die Eintrittsöffnung 8 ist über einen
Verteiler 14 mit einer Vielzahl von Rohren 15 verbunden,
die sich von dem Verteiler nach oben durch das Katalysatorbett 12 in
den Raum 13 oberhalb des Katalysatorbetts 12 erstrecken.
Die Rohre 15 sind an ihren oberen Enden offen. In der Nähe der oberen
Enden der äußersten
Rohre 15a ist jeweils ein Bund vorgesehen, und dieser Bund 16 trägt einen Ring-Strombrecher 17,
der sich um den Umfang des Innenraums der Hülle 7 herum erstreckt. Oberhalb
des Strombrechers 17 sind die am weitesten außen liegenden
Rohre 15a mit Hülsen 18 versehen,
die einen Platten-Strombrecher 19 tragen. Der Rest der Rohre 15 ist
ebenfalls mit einem Bund 20 versehen, der ebenfalls die
Strombrecher 19 trägt
(aus Gründen
der Klarheit sind jeweils der Stützbund
20 sowie 16 sowie die Hülsen
19 in 4 nicht gezeigt,
sie sind jedoch in 5 gezeigt).
Der Strombrecher 19 weist eine nach oben geführte Außenwand 21 auf,
die ihrerseits einen sich nach innen erstreckenden Ring-Strombrecher 22 trägt, der
eine Öffnung 23 in
der Nähe
seines Zentrums aufweist, um es zu ermöglichen, daß Gas, das aus den oberen Enden
der Rohre 15 austritt, in den Raum 24 zwischen
dem Strombrecher-Ring 22 und der oberen Fläche der
Hülle 7 treten
kann. Ein Verwirbler (nicht gezeigt) kann in der Öffnung 23 vorgesehen
sein, um ein zusätzliches
Vermischen zu bewirken.
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Beim Betrieb werden die Reaktanten
mit der Temperatur T0 dem Zufuhrrohr 8 zugeführt. Sie
treten durch das Zufuhrrohr 8 in den Verteiler 14 und
dann nach oben durch die Rohre 15. Während des Durchtritts durch
die Rohre 15 wird Wärme
aus dem Katalysatorbett 12 auf die Reaktanten übertragen,
die nach oben durch die Rohre 15 treten, was eine Vorerhitzung
der Reaktanten bewirkt. Die Reaktanten treten aus den oberen Enden
der Rohre 15 vorerhitzt auf die gewünschte Temperatur T1 aus. Die vorerhitzten Reaktanten strömen dann
von den oberen Enden der Rohre 15 in Richtung der entralachse
des Reaktors, durch die Öffnung 23 im
Strombrecher 22 in den Raum 24, nach unten durch
die Ringöffnung
zwischen der Wand 21, die an den Strombrecher 19 angefügt ist,
sowie der Innenwand der Hülle 7,
sowie dann nach innen durch den Spalt zwischen der Unterseite des
Strombrechers 19 und der oberen Oberfläche des Strombrechers 17,
bevor sie in das Katalysatorbett 12 eintreten. Die Strombrecher 19, 22 und 17 dienen
somit dazu, eine gute Vermischung der vorerhitzten Reaktanten, die
aus den oberen Enden der Rohre 15 austreten, zu bewirken,
bevor die Reaktanten in das Katalysatorbett 12 eintreten.
Das gewährleistet
insbesondere, daß die
vorerhitzten Reaktanten, die aus dem oberen Ende der am weitesten
außen
liegenden Rohre 15a austreten, die Möglichkeit erhalten, sich mit
den restlichen vorerhitzten Reaktanten zu vermischen, bevor sie
in das Katalysatorbett eintreten. Beim Fehlen einer derartigen Mischeinrichtung
besteht ein Risiko, daß die
vorerhitzten Reaktanten in das Katalysatorbett in der Nähe des Rohrs
eintreten, aus dem die Reaktanten ausgetreten sind, so daß ein Risko
einer ungleichmäßigen Temperaturverteilung
bestünde.
Die Reaktanten treten somit in das Katalysatorbett 12 ein
und strömen
durch dieses nach unten. Es läuft
die gewünschte
Reaktion ab, wobei Wärme
freigesetzt wird, die durch die Wände der Rohre 15 auf
die Reaktanten übertragen
wird, die nach oben durch diese Rohre hindurchtreten. Von der Unterseite
des Betts strömen
das Reaktionsprodukt sowie restliche nicht umgesetzte Reaktanten
zwischen der Abdeckung 11 und der Katalysator-Zurückhaltung 10 hindurch
und durch die Auslaßöffnung 9 aus
der Hülle
heraus. Wie in 4 gezeigt
ist, kann dabei ein Teil des Katalysatorbetts 12 sich bis
unterhalb des Verteilers 14 erstrecken. Das schafft einen
abschließenden
ungekühlten
Abschnitt des Betts, in dem es zu einer gewissen weiteren Reaktion
unter adiabatischen Verhältnissen
kommen kann.
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In 6 sind
typische Temperaturprofile für
die stabile und die metastabile Betriebsart skizziert, und zwar
für die
Rohre 15 sowie den Teil des Katalysatorbetts oberhalb des
Verteilers 14 von einem Reaktor des in 4 gezeigten Typs. Somit treten am unteren
Ende, dargestellt durch die gestrichelte Linie, die Reaktanten in
die Rohre 15 mit T0 ein, und werden
in der metastabilen Betriebsart auf Ta erhitzt,
während
sie nach oben durch die Rohre 15 hindurchtreten. Für die entsprechende
stabile Betriebsart werden die Reaktanten auf Tb erhitzt.
Die Reaktanten treten dann nach unten durch das Katalysatorbett.
Bei der stabilen Betriebsart liegt die erreichte Spitzentemperatur
deutlich höher
als die Spitzentemperatur, die bei der metastabilen Betriebsart
erreicht wird. Die Temperatur des umgesetzten Produkts und jeglicher
nicht umgesetzer Reaktanten, wenn sie das Niveau des Verteilers
ereichen, ist im allgemeinen etwas höher für den Betrieb in der stabilen
Betriebsart als dann, wenn man in der metastabilen Betriebsart arbeitet.
Wie oben angegeben ist, wird das erfindungsgemäße Verfahren dadurch gesteuert,
daß man
die Temperatur T1 der genannten Reaktanten überwacht,
die die Wärmeaustauscheinrichtung
verlassen und/oder in das Bett eintreten, wobei die Temperatur T0, mit der die Reaktanten der genannten Wärmeaustauscheinrichtung
zugeführt
werden, in Reaktion auf irgendeinen Anstieg der genannten überwachten
Temperatur vermindert wird, und die Temperatur T0 in
Reaktion auf eine Verminderung der genannten überwachten Temperatur erhöht wird.
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Die Temperatur T1 kann
kontinuierlich oder mit Unterbrechungen überwacht werden. Im letzteren
Falle sollte die Zeit zwischen aufeinanderfolgenden Überwachungen
verglichen mit der Zeit, die das System benötigt, um auf Temperaturveränderungen
zu reagieren, kurz sein. Die überwachte
Temperatur T1 kann mit einer vorgegebenen
Temperatur verglichen werden, und das Differenzsignal dazu verwendet
werden, die Variation bei der Reaktanten-Zufuhrtemperatur T0 zu bewirken. Somit führt eine Abweichung der überwachten
Temperatur T1 von der gewünschten
metastabilen Temperatur Ta nach oben dazu,
daß in
der Steuereinrichtung der Wert von T0 gegenüber dem
Wert von T0, der der metastabilen Temperatur
Ta entspricht, vermindert wird. Die Größe dieser
Verminderung von T0 und die Dauer der Absenkung
sollte eine solche sein, daß die überwachte Temperatur
T1 auf die angegebene metastabile Temperatur
Ta zurückkehrt,
bevor es bei der Temperatur des Katalysatorbetts zu einer signifikanten
Veränderung
kommt. Es können
bekannte Steuerverfahren, beispielsweise eine Proportionalsteuerung,
zur Anwendung kommen.
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Die Erfindung wird durch die folgenden
Rechenbeispiele illustriert, die eine Syntheseschleife simulieren,
bei der ein Frischgas für
die Methanolsynthese einer Schleife zugeführt wird, in der es mit zurückgeführtem nicht
reagiertem Gas vermischt wird. Die Mischung aus Frischgas und zurückgeführtem nicht
reagiertem Gas wird einem Synthesereaktor des in 4 gezeigten Typs zugeführt, bei
dem es jedoch keinen ungekühlten
adiabatischen Bereich am unteren Ende des Reaktors gibt. Der Reaktor
weist eine gesamte Wärmeaustauschrohr-Oberfläche von
etwa 206 m2 auf und enthält 13,5 m3 einer
Kuper/Zinkoxid/Aluminiumoxid/Magnesiumoxid-Zusammensetzung in Form
von zylindrischen Pellets mit einer Länge von 5,2 mm und einem Durchmesser
von 5,4 mm. Der Abstrom aus dem Reaktor wird dann gekühlt, um
Wasser und Methanol zu kondensieren, das in einem Abscheider abgetrennt
wird. Ein Teil des Kopfgases aus dem Abscheider wird als Spülgas abgeführt, während der
Rest als nicht umgesetztes Gas zurückgeführt wird.
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Das Frischgas mit der in der folgenden
Tabelle A gezeigten Zusammensetzung wird mit einer Geschwindigkeit
von 100 kmol/h der Schleife zugeführt. Die Mischung aus Frischgas
und zurückgeführtem Gas wird
bei einem Druck von etwa 78 bar (absolut) und einer Temperatur T0 von 137,4°C dem unteren Ende der Wärmeaustauscherrohre
im Synthesereaktor zugeführt.
Die errechneten Durchflußgeschwindigkeiten
(gerundet auf den nächsten
0,1 kmol/h) der Gaskomponenten an verschiedenen Punkten der Schleife
sind in der folgenden Tabelle A für einen Betrieb sowohl in der
stabilen als auch der metastabilen Betriebsart gezeigt. In Tabelle
B wird die errechnete Temperatur des Gases sowohl in den Rohren
als auch auf dem entsprechenden Niveau im Katalysatorbett in gleichen
Abständen
längs der
Rohre nach unten gezeigt.
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Es ist aus den obigen Tabellen zu
erkennen, daß die
Menge an Methanol, die in dem Rohprodukt abgeschieden wird, in beiden
Fällen
im wesentlichen die gleiche ist. Während jedoch die Maximaltemperatur,
die in dem Katalysatorbett in der stabilen Betriebsart erreicht
wird, etwa 276°C
beträgt,
beträgt
sie nur etwa 261°C für die metastabile
Betriebsart. Eine derartige Verminderung der Maximaltemperatur kann
die aktive Lebensdauer des Katalysators signifikant verlängern.
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Die Wärmekapazität der Katalysatormasse reicht
aus, daß,
unter der Voraussetzung, daß T0 innerhalb weniger Minuten geregelt wird,
um jegliche Veränderung
von T1 zu kompensieren, ein Übergang
von einem Betrieb in der metastabilen Betriebsart in einen Betrieb
in der stabilen Betriebsart oder ein Einschlafen der Reaktion nicht
eintritt. Somit sind normale Temperatursteuereinrichtungen mit Ansprechzeiten
von weniger als 1 Minute völlig
adäquat,
um eine Steuerung in der metastabilen Betriebsart aufrechtzuerhalten.
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