DE19757643C2 - Formkörper und Verfahren zu ihrer Herstellung - Google Patents
Formkörper und Verfahren zu ihrer HerstellungInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur
Herstellung von Formkörpern nach dem Oberbegriff des
Hauptanspruchs sowie nach dem Verfahren hergestellter
Formkörper unter Verwendung von Rindermist.
Es sind Verfahren bzw. Vorrichtungen bekannt, die
Rindermist verwenden bzw. enthalten. Die DE 32 44 541 A1
offenbart Pflanzentöpfe und ein Verfahren zu deren
Herstellung. Dabei wird, vorzugsweise unter Druckein
wirkung, eine Formmasse, die Torf, ein Düngemittel
(vorzugsweise Hühnermist, möglich ist jedoch auch
Rindermist) und eine aus Zellulosefasern und Lignin
binder bestehende Mischung (vorzugsweise hergestellt
aus Altpapier) enthält, zu Pflanzentöpfen verarbei
tet.
Die Offenlegungsschrift DE 34 01 220 A1 beschreibt
ein Verfahren zur Verwertung von Abfallstoffen. Diese
Schrift bezieht sich auf ein Verfahren zur Verwertung
und Nutzung von Abfallstoffen wie Müll, Klärschlamm
oder landwirtschaftlichen Abfällen. Hierbei werden
trockene Abfallstoffe bis zur Granulatgröße zerklei
nert, mit Brandkalk und/oder anderen Reagenzien sowie
feuchten Abfallstoffen wie z. B. Klärschlamm, vermischt
und anschließend zu Briketts gepreßt. Selbst wenn als
landwirtschaftlicher Abfall Mist aus Massentierhal
tungen zum Einsatz kommt, hat der Gegenstand nach
dieser Erfindung jedoch den Nachteil, daß eine unge
nügende Flüssigkeitsaufnahmekapazität der in der
Formmasse enthaltenen organischen Bestandteile fest
zustellen ist.
Die zu Zeiten des Deutschen Reiches ausgegebene Pa
tentschrift DE 194 049 C beschreibt ein Verfahren zur Her
stellung von Brennstoff in Form von Briketts aus Fut
terabfällen, Stallabgängen, Pferde-, Kuh-, Schaf- und
dergleichen Mist, Straßenabfällen, organischen Stof
fen des Hausmülles und anderen brennbaren Abfallstof
fen. Hierin werden die aufgezählten Abfälle gemischt
und vor oder nach einer Zerkleinerung mit Dampf be
handelt und anschließend gepreßt.
Schließlich behandelt die sowjetische veröffentlichte
Patentanmeldung SU 171 39 22 A1 ein Verfahren zur Herstel
lung eines brennbaren Formkörpers auf der Basis von
frischem oder wiederbefeuchtetem Rindermist und fe
sten Extraktionsrückständen, entstehend bei der Ge
winnung ätherischer Öle aus zerkleinerten Geranienstücken.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrun
de, Formkörper sowie ein Verfahren zu ihrer Herstel
lung zu schaffen, welche auf eine einfache und kos
tensparende Weise und unter Einsatz leicht erhältli
cher Rohstoffe, die Bindung flüssiger Abfälle ermög
lichen, um diese endzulagern oder verbrennen zu kön
nen.
Diese Aufgabe wird mit einem Verfahren zur Herstel
lung von Formkörpern nach dem Hauptanspruch sowie den
dabei hergestellten Formkörpern nach Anspruch 6 ge
löst. Die Vermischung des Nutzmaterials mit nassem
Rindermist ermöglicht das sehr einfache kostensparen
de Einbringen des Nutzmaterials in eine Formmasse.
Rindermist ist weltweit, insbesondere auch in den
meisten Entwicklungsländern erhältlich. Die Mischung
kann mit einfachsten Mitteln zum Beispiel durch ein
faches Umrühren mit geeigneten Werkzeugen erfolgen.
Dadurch, daß als Binde- und Trägermaterial für das in
der Formmasse enthaltene Nutzmaterial ausschließlich
Rindermist verwendet wird, sind zur Bindung des Nutz
materials keine weiteren Stoffe notwendig, so daß au
ßerdem auf ein genaues Dosieren einzelner Stoffe
weitgehend verzichtet werden kann.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren können beliebige
Nutzmaterialien mit Rindermist als Bindemittel mecha
nisch zu Formkörpern zusammengeklebt werden. Die gu
ten Bindungseigenschaften des Rindermistes erklären
sich aus der Faserstruktur des Rindermistes. Die Fasern
sind in nassem Zustand weich und elastisch, ver
haken und verfilzen jedoch bei dem Vermischungs- und
Knetprozeß und erzielen damit ihre bindende Wirkung.
Die Vorteile von Rindermist liegen darin, daß dieser
in nassem Zustand elastisch und verformbar ist, im
trocknen Zustand jedoch unelastisch, hart, schwer
verformbar und porös ist. Im trocknen Zustand ist
Rindermist gut brennbar und kann Flüssigkeiten gut
aufsaugen.
Die Fähigkeit des Formkörpers, Flüssigkeit aufzusau
gen und zu speichern wird hierbei durch die erfin
dungsgemäße Beimengung von Reishülsen zu dem Nutzma
terial verbessert. Diese können während des Trock
nungsprozesses des Formkörpers kleine Hohlräume hin
terlassen, die relativ große Mengen an Flüssigkeit
speichern können. Hierdurch wird es zum Beispiel mög
lich, daß Formkörper, die Reisbestandteile enthalten,
verschmutzte Chemikalien oder Flüssigkeiten aufneh
men, das darin enthaltene Wasser verdunsten lassen
und toxische Schadstoffe dauerhaft speichern.
Auf getrocknete Formkörper kann flüssiges Zusatzmate
rial geleitet und von dem Formkörper aufgenommen
wird. Auf diese Weise können von dem Formkörper flüs
sige Materialien leicht aufgenommen werden. Dies emp
fiehlt sich besonders bei der Entsorgung flüssiger
Abfälle. Hiermit wird zunächst der einfache Abtrans
port der flüssigen Abfälle ermöglicht und außerdem
eine Möglichkeit zur Verbrennung dieser Abfälle zur
Verfügung gestellt.
Vorteilhafte Weiterbildungen der vorliegenden Erfin
dung werden in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
Es ist besonders vorteilhaft, daß die Formmasse nach
der intensiven Vermischung des Nutzmaterials mit dem
nassen Rindermist über Ausformelemente gestrichen und
die durch die Ausformelemente hindurchgelaufene Form
masse zu einem Strang geformt, in der Länge zu Form
körpern abgeschnitten und getrocknet wird. Hiermit
wird die Herstellung der Formkörper mit einfachsten
Mitteln erreicht. Die mechanische Herstellung der
Formkörper entspricht einem kontinuierlichen Verfah
ren, das stetig und ununterbrochen Massenfertigung zu
niedrigen Stückkosten ermöglicht.
Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform sieht
vor, daß das Nutzmaterial vor der Vermischung mit dem
nassen Rindermist verkokt wird bzw. daß der fertige
Formkörper verkokt wird. Hierdurch wird eine einfache
Möglichkeit zur rauch- und geruchfreien Verbrennung
der verkokten Nutzmaterialien bzw. Formkörper zur
Verfügung gestellt.
Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform sieht vor,
daß die mit dem Verfahren hergestellten Formkörper
eine im wesentlichen quaderförmige Gestalt, wie sie
aus herkömmlichen Kohlebriketts bekannt ist, aufwei
sen. Als Nutzmaterialien können die Formkörper ver
schiedenste Stoffe enthalten, zum Beispiel zu ver
brennenden Haus- und sonstigen Müll, land-, vieh-,
forstwirtschaftlichen Abfall sowie Altöle und/oder
Ölschlamm. Es ist jedoch auch möglich, mit dem Formkörper
ein Trägermedium für ein zu trocknendes Mate
rial zur Verfügung zu stellen.
Weitere vorteilhafte Weiterbildungen der vorliegenden
Erfindung werden in den übrigen abhängigen Ansprüchen
angegeben.
Die vorliegende Erfindung wird anhand von Figuren er
läutert. Es zeigen:
Fig. 1a und 1b Arbeitsschritte zur Ausformung von er
findungsgemäßen Formkörpern.
Bei dem erfindungsgemäßen Herstellungsverfahren wird
nasser Rindermist und Nutzmaterial, unter Umständen
unter Beimengung zusätzlicher Materialien, zu einer
Formmasse vermischt. Hierbei ist darauf zu achten,
daß der Rindermist einen ausreichenden Feuchtigkeits
gehalt aufweist, der unter Umständen durch die Zugabe
von Wasser erhöht werden kann. Die Faserstruktur des
Rindermistes begründet die klebenden und bindenden
Eigenschaften des Rindermistes. Die Fasern sind im
nassen Zustand weich und elastisch, verhaken und ver
filzen sich beim Vermischen und erzielen damit eine
gute Klebewirkung. Es ist darauf zu achten, daß die
Vermischung des Nutzmaterials mit dem nassen Rinder
mist möglichst lange und intensiv abläuft. Hiermit
läßt sich zum einen eine einheitliche Konzentration
des Nutzmaterials in dem als Binde- und Trägermateri
al dienenden Rindermist erreichen. Außerdem erhöht
sich die klebende und bindende Wirkung des Rindermi
stes mit dem Misch- und Knetvorgang. Je nach Menge
des zu verarbeitenden Nutzmaterials bzw. des Rinder
mistes können unterschiedliche Verfahren zum Kneten
zur Anwendung kommen, die sich von einem manuellen
Bearbeiten bis zu einer großindustriellen Verarbei
tung erstrecken können. Mit der erfindungsgemäßen
Verwendung von Rindermist ist somit auch eine dezen
tralisierte Erzeugung von Formkörpern möglich, wie
sie besonders in Entwicklungsländern (in denen im
allgemeinen Rindermist in ausreichender Menge zur
Verfügung steht) benötigt wird. Dadurch, daß als Bin
de- und Trägermaterial für das in der Formmasse ent
haltene Nutzmaterial ausschließlich Rindermist ver
wendet wird, kann auf die Zugabe weiterer Stoffe zur
Bindung bzw. Aufnahme der Nutzmaterialien verzichtet
werden. Dies bedeutet sehr geringe Kosten und außer
dem die Erzeugung der Formmasse auch von wenig geschultem
Personal, da eine genaue Dosierung einzelner
Zutaten nicht benötigt wird.
Fig. 1a und 1b zeigen den Ausstreichvorgang einer
Formmasse 2 mittels eines sich kreisförmig bewegenden
Schiebers 4. Der von einer nicht näher dargestellten
Vorrichtung, wie etwa einem Elektromotor oder einer
Handkurbel, bewegte Schieber 4 schiebt eine gut
durchmischte Formmasse 2 vor sich her und streift
beim Passieren von Ausformelementen 3 Formmasse 2 in
die Ausformelemente 3. Die Ausformelemente 3 sind
hierbei als an der Stirnseite offene Hohlkörper aus
gebildet, die in der Ebene parallel zu den Stirnseit
gen einen kreiszylindrischen oder auch rechteckigen
Querschnitt aufweisen. Der sich ausbildende Strang
aus geformter Masse tritt stetig aus den Ausformele
menten 3 aus und kann in der Länge abgeschnitten wer
den. Dies geschieht zum Beispiel mit Hilfe einer
Schneidvorrichtung 5. Diese kann mit einem eigenen
Antrieb ausgestattet sein oder in einem festgelegten
Takt mit dem Schieber 4 von einer gemeinsamen An
triebsvorrichtung betätigt werden. Die so entstande
nen Formkörper 1 werden dann getrocknet. Besonders in
Entwicklungsländern bietet sich hierbei die Trocknung
der nassen Formkörper 1 mit Hilfe der von der Sonne
zur Verfügung gestellten Wärmeenergie an. Das oben
beschriebene Herstellungsverfahren erlaubt je nach
Ausführungsgröße einen beliebig hohen Durchsatz von
Formmasse pro Zeiteinheit. Entsprechende Vorrichtun
gen sind entweder handbetrieben oder (für industriel
le Anwendungen) motorbetrieben und vollautomatisch
auszuführen.
Nach der Trocknung kann auf den Formkörper 1 ein
flüssiges Zusatzmaterial geleitet werden, das von dem
Formkörper aufgenommen wird. Dies ist insbesondere
bei der Entsorgung von Chemikalien bzw. mit Fäkalien
versetzten Flüssigkeiten vorteilhaft. Auf diese Weise
können viele Arten von Flüssigkeiten von dem getrock
neten Formkörper aufgesogen werden und später zur
Deponie transportiert bzw. verbrannt werden, ohne daß
unter Umständen toxische Flüssigkeit austritt.
Es ist auch möglich, den trockenen Formkörper zu ver
koken, etwa um gewünschten rauch- und geruchlosen
Brennstoff bereitzustellen. Es ist jedoch auch eine
Teilverkokung möglich, die dadurch ausgeführt wird,
daß lediglich das Nutzmaterial vor der Vermischung
mit dem nassen Rindermist verkokt wird.
Die Formkörper 1 erhalten ihre Gestalt nach Maßgabe
der Ausformelemente 3. Es ist aus Gründen der einfa
chen Formgebung sowie der leichten Lagerung der Form
körper günstig, diese im wesentlichen quader- oder
zylinderförmig zu gestalten. Es ist jedoch auch mög
lich, beliebige andere Formgebungen vorzusehen.
Als Nutzmaterialien kommen verschiedenste Stoffe in
Betracht. Je nach Größe der Ausgangsstoffe kann es
hierbei erforderlich sein, diese vor der Vermischung
mit dem Rindermist zu verkleinern, etwa mit Hilfe
eines Häckslers, um sicherzustellen, daß die Nutzma
terialien eine möglichst große Oberfläche zur Bindung
an den Rindermist bereitstellen.
Als Nutzmaterialien kommen etwa zu verbrennender
Hausmüll und sonstiger Müll, land-, vieh-, forstwirt
schaftlicher Abfall, Altöl, Ölschlamm und/oder eine
Öl-Wasser-Suspension in Betracht. Diese etwa in Bri
kettform ausgeführten Formkörper können als gut portionierbarer
Brennstoff genutzt werden. Im Gegensatz
zu den bekannten Briketts aus Stein- und Braunkohle
werden bei der vorliegenden Erfindung jedoch keine
hohen Drücke und Temperaturen zur Brikettierung benö
tigt. Im Gegensatz zu Holzkohlenbriketts, die meist
aus Forstabfällen, die mit einem Bindemittel, wie zum
Beispiel Stärke gebunden werden, weisen die erfin
dungsgemäßen Formkörper bessere Bindeeigenschaften
auf. Im Gegensatz zu den Holzkohlenbriketts, die im
Feuer schon bei geringer Belastung auseinanderfallen,
meist bevor das verfeuerungsfähige Nutzmaterial ver
brannt ist, behält der Rindermist seine Binde- und
Klebfähigkeit bis zum vollständigen Verbrennen des
verfeuerungsfähigen Nutzmaterials und verbrennt dann
ebenfalls zu Asche.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstellung
von Formkörpern können also beliebige Nutzmaterialien
mit Rindermist als Bindemittel mechanisch zu Briketts
(Formkörpern) zusammengeklebt, getrocknet und später
verbrannt werden. Zur besonders sicheren und kosten
wirksamen Entsorgung flüssiger toxischer Abfälle, wie
zum Beispiel Altölen, Abwässer aus chemischen Fabri
ken, Ölschlämmen etc. können diese auch als Nutzmate
rial der Formmasse beigefügt werden. Durch dem Nutz
material beigemengte Reishülsen bzw. Reisspreu oder
auch Strohhalme bzw. Reishalme kann das spezifische
Flüssigkeitsspeichervolumen der Formmasse bzw. des
späteren Formkörpers erhöht werden. Damit können be
reits große Flüssigkeitsmengen in der Formmasse ge
bunden werden. Diese Reishülsen etc. können vor der
Beimengung auch verkokt werden.
Es ist jedoch auch möglich, zum Beispiel für den
Fall, daß als Nutzmaterial Rindermist selbst verwendet
wird, Reishülsen, Reisspreu oder Stroh beizumen
gen. Hiermit kann bei einem getrockneten Formkörper
die Fähigkeit zur Aufnahme von Flüssigkeit deutlich
verbessert werden, da zum Beispiel die Reishülsen
nach dem Trocknungsprozeß in dem Formkörper kleine
Hohlräume hinterlassen, die große Mengen an Flüssig
keiten speichern können. Es ist damit möglich, toxi
sche Stoffe schwammartig aufzusaugen und die einge
bundenen Schadstoffe zusammen mit dem Formkörper zu
entsorgen (etwa durch Verbrennung oder Deponierung).
Es ist ebenfalls möglich, als Nutzmaterial zu trock
nendes Material zu verwenden. Dies ist besonders bei
Brennmaterialien, die kaum luftdurchlässig sind, vor
teilhaft. Mit der vorliegenden Erfindung werden die
zu trocknenden Materialien auf eine geeignete Größe
zerkleinert und mit dem Rindermist zu einer Formmasse
vermischt. Die Formmasse wird daraufhin in geeigneten
Ausformelementen zu Formkörpern geformt. Mit den im
wesentlichen gasdurchlässigen Formkörpern ist die
Zuführung von trockener Heißluft bzw. anderer heißer
Gase an das zu trocknende Material möglich. Durch die
Zerkleinerung wird die Oberfläche der zu trocknenden
Materialien stark erhöht, durch die Einbindung in den
Rindermist als Binde- und Trägermaterial werden die
Formkörper gehalten. Die vorteilhafterweise in Zylin
derform gestalteten Formkörper werden einem Heißluft
strom ausgesetzt, um ihre Oberfläche möglichst
schnell zu trocknen. Danach können sie gestapelt wer
den, ohne zu verkleben.
Die das nasse Brennmaterial enthaltenden Formkörper
sollten so angeordnet werden, daß möglichst gleiche
Zwischenräume zwischen den einzelnen Formkörpern
klaffen, um Heißluft bzw. entstehenden Wasserdampf
gleichmäßig zu- und ableiten zu können und somit die
Formkörper gleichmäßig zu trocknen. Nach dem erfolg
ten Trocknungsprozeß können die Formkörper transpor
tiert und bei Bedarf als Brennstoff genutzt werden,
wobei neben dem gebundenen, ursprünglich zu trocknen
den Brennmaterial auch der getrocknete Rindermist
vollständig verbrennt.
Claims (11)
1. Verfahren zur Herstellung von Formkörpern (1),
bei dem flüssigkeitsbehafteter Rindermist als
Binde- und Trägermaterial sowie ein Nutzmaterial
zu einer Formmasse (2) gemischt werden und die
Formmasse (2) zu Formkörpern (1) geformt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Nutzmaterial zur Erhöhung des Speicher
volumens des Formkörpers für auf den Formkörper
aufzubringende flüssige Abfälle Beimengungen von
Reishülsen enthält.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß es in den folgenden Schritten abläuft:
- - das Nutzmaterial wird mit nassem Rindermist zu der Formmasse (2) vermischt,
- - die Formmasse (2) über Ausformelemente (3) gestrichen und
- - die durch die Ausformelemente (3) stetig hin durchlaufende Formmasse (2) zu einem Strang geformt,
- - der dann in der Länge zu Formkörpern (1) ab geschnitten und getrocknet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich
net, daß das Nutzmaterial vor der Vermischung
mit dem nassen Rindermist zerkleinert wird.
4. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehen
den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das
Nutzmaterial vor der Vermischung mit dem nassen
Rindermist verkokt wird.
5. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehen
den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Formkörper (1) verkokt werden.
6. Formkörper (1), hergestellt mit dem Verfahren
nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5.
7. Formkörper nach Anspruch 6, gekennzeichnet durch
eine im Wesentlichen quaderförmige oder zylin
derförmige Gestalt.
8. Formkörper nach einem der Ansprüche 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet, daß das Nutzmaterial zu
verbrennender Haus- oder sonstiger Müll, land-,
vieh- forstwirtschaftlicher Abfall, Altöl,
Ölschlamm und/oder eine Öl-Wasser-Suspension
ist.
9. Formkörper nach mindestens einem der Ansprüche 6
oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Nutzma
terial zu trocknendes Material ist.
10. Formkörper nach mindestens einem der Ansprüche 6
oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Nutzma
terial Rindermist ist.
11. Formkörper nach mindestens einem der Ansprüche 6
bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Nutzma
terial Beimengungen von Reisspreu und/oder
Reisstroh zur Erhöhung des spezifischen Flüssig
keitsspeichervolumens enthält
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Family
ID=7853242
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