DE19756935C2 - Verfahren zur Änderung des Öffnungswinkels eines optischen Teleskops und optische Freiraum-Kommunikationsterminals zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zur Änderung des Öffnungswinkels eines optischen Teleskops und optische Freiraum-Kommunikationsterminals zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1 und bezieht sich außerdem auf optische
Freiraum-Kommunikationsterminals zur Durchführung des Verfah
rens.
Zur Kommunikation zwischen Satelliten, zwischen Raumsonden
und einer Erdstation oder auch zwischen Flugzeugen und Satel
liten sollen in Zukunft optische Richtfunk-Verbindungen ein
gesetzt werden. In diesem Zusammenhang wird beispielsweise
auf D. Giggenbach: "Optische Kommunikation im Weltraum" in
"Funkschau", Heft 2, 1996, auf K. Pribil et al. "SOLACOS -
System Implementation" in SPIE Proceedings 2381 (1995) und
auf Pribil, Flemming: "SOLACOS PAT Subsystem Implementation"
in SPIE Vol. 2210, S. 164 bis 172 hingewiesen.
Da die Position eines Partnerterminals, also zumeist ein an
derer Satellit, vor der Verbindungsaufnahme weniger genau be
kannt ist als das Gebiet, welches vom engen Strahldurchmesser
des Sendestrahls ausgeleuchtet wird, entsteht ein Unsicher
heitsbereichs-Raumwinkel, der beim Aufbau einer solchen Ver
bindung nach dem Partner abgesucht werden muß. Die Partner
senden dazu einen sogenannten Akquisitions-"Beacon"-Strahl
aus, der den gesamten Unsicherheitsbereich ausleuchtet. Wenn
beide Terminals den jeweiligen "Beacon"-Strahl des Partners
aufgefunden haben, sind die exakten Positionen relativ zuein
ander bekannt.
Danach erst wird ein scharf gebündelter und optimal gezielter
"Datensende"-Strahl ausgesandt. Durch die scharfe Bündelung
wird dann beim Empfänger eine erheblich größere Lichtintensi
tät erzeugt, so daß sich dementsprechend beträchtliche Daten
raten übertragen lassen. Die aufgeweiteten "Beacon"-Strahlen
können nicht direkt zur Datenübertragung eingesetzt werden,
da sie eine zu geringe Empfangslichtintensität erzeugen.
Im Zusammenhang mit optischen Richtfunkstrecken ist es aus
den bereits angegebenen Literaturstellen von K. Pribil et al.
bekannt, in einem Terminal zur Erzeugung des "Datensende"-
Strahls und des "Beacon"-Strahls jeweils eigene Strahlquellen
einzusetzen. Dies bedeutet, daß eine "Beacon"-Strahlquelle
nicht auch noch zur Datenübertragung genutzt werden kann. Für
den "Beacon"-Strahl und den "Datensende"-Strahl sind separate
optische Systeme im Teleskop erforderlich, wobei der breitere
Divergenzwinkel des "Beacon"-Strahls in dessen Optiksystem
fest eingestellt ist.
Soll ein gemeinsames optisches System für den "Beacon"-Strahl
und den "Datensende"-Strahl im Teleskop verwendet werden bzw.
soll die Sendelichtquelle in der Akquisitionsphase auch zur
Erzeugung des "Beacon"-Strahls eingesetzt werden, so kann die
Beeinflussung der Sender-Divergenzwinkel in bekannter Weise
entweder durch ein mechanisches Verstellen der Linsenabstände
(ähnlich einer Zoom-Linse bei Kameraobjektiven), durch Hin
einklappen eines zusätzlichen optischen Elements, beispiels
weise einer planparallelen Platte oder Linse, in den Strah
lengang des Teleskops oder durch Verwenden von Mikro-Linsen
aus elektro-optisch beeinflußbaren Materialien, beispiels
weise Lithium-Niobat, erfolgen, deren Brechungsindex und da
mit Brennweite durch den elektro-optischen Effekt geändert
werden kann.
In diesem Zusammenhang ist aus DE-AS 19 13 454 ein Verfahren
zur Änderung des Öffnungswinkels eines mit Laserlicht betrie
benen optischen Teleskops in einer optischen Richtfunkstrecke
bekannt. Bei diesem bekannten Verfahren wird ein elektro
optischer Kristall innerhalb des Sendeteleskops angeordnet.
Dieser Kristall ist mit Anschlüssen versehen, an die eine
Steuerspannung angelegt wird, die zu einer Strahlaufweitung
des konstant polarisierten Lichts Laserstrahls führt. Dieser
elektro-optische Kristall stellt ein optisches Element dar,
das unter dem Einfluß eines zwischen den beiden Anschlüssen
angelegten elektrischen Feldes die physikalische Eigenschaft
der Doppelbrechung aufweist (Kerr-Effekt; Pockels-Effekt).
Nachteilig bei den bekannten optischen Richtfunkstrecken ist,
daß in Teleskopen bzw. optischen Freiraum-Kommunikationster
minals optische Bauteile mechanisch in komplizierter Weise
längsverschoben werden oder zusätzlich erforderliche optische
Bauteile in den Strahlengang hineingeklappt werden müssen,
was wegen der einzuhaltenden Präzision technisch aufwendig
und fehleranfällig ist und daher bei extremen Belastungen und
Zuverlässigkeitsanforderungen, wie sie vor allem in der Raum
fahrt bestehen, vermieden werden sollte. Der Einsatz von Mi
kro-Linsen oder Kristallen mit elektrooptischer Beeinflus
sung des Brechungsindex erfordert in nachteiliger Weise eine
sehr aufwendige Ansteuerungselektronik. Mikro-Linsen können
auch nur in sehr kleinen Abmessungen gefertigt werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur
Änderung des Öffnungswinkels eines optischen Teleskops anzu
geben, das die Möglichkeit eröffnet, ohne komplizierte und
störanfällige mechanische Bewegungen von optischen Bauteilen, und
ohne zusätzliche, in den Strahlengang zu klappende optische
Elemente
auszukommen. Darüber hinaus sollen
optische Freiraum-Kommunikationsterminals angegeben werden,
bei denen dieses Verfahren in vorteilhafter Weise umgesetzt
wird.
Gemäß der Erfindung ist diese Aufgabe bei einem Verfahren zur
Änderung des Öffnungswinkels eines optischen Teleskops durch
die Merkmale im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der auf den An
spruch 1 unmittelbar oder mittelbar rückbezogenen Ansprüche.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren der eingangs genannten
Art wird die physikalische Abhängigkeit des Brechungsindex
eines doppelbrechenden optischen Elements von der Polarisa
tionsrichtung des einfallenden Lichts gezielt ausgenutzt. Ein
doppelbrechendes optisches Element wird so orientiert in den
divergierenden Strahlengangabschnitt des optischen Teleskops
eingesetzt, daß sich ein axialer Versatz der Strahlen der
beiden orthogonalen Polarisationsrichtungen ergibt. Hierdurch
werden die beiden Anteile unterschiedlich defokussiert und
treten unter verschiedenen Divergenzwinkeln aus dem Teleskop
aus.
Bei der Erfindung wird als Grundgedanke demnach die physika
lische Erscheinung ausgenutzt, daß in einem doppelbrechenden
Kristall der Brechungsindex von der Polarisationsrichtung des
einfallenden Lichts abhängt. Aufgrund des inneren Aufbaus ei
nes solchen Kristalls ist die Lichtgeschwindigkeit nicht in
allen Polarisationsrichtungen gleich. Der einfallende Strahl
teilt sich in den sogenannten ordentlichen Strahl, der dem
Brechungsgesetz folgt, und den außerordentlichen Strahl
(sogenannte "schnelle" Achse und "langsame" Achse). Beide
Strahlen sind polarisiert und zwar in zwei zueinander ortho
gonalen Ebenen.
Ist der einfallende Strahl bereits in einer Ebene linear po
larisiert, so fehlt derjenige der beiden gebrochenen Strah
len, dessen Polarisationsebene senkrecht dazu steht. Der be
schriebene Effekt wird in der Optik also beispielsweise zum
Linearpolarisieren von unpolarisiertem Licht oder zum Auf
spalten von unpolarisiertem Licht in seine beiden orthogonal
polarisierten Anteile genützt. Wird ein solcher doppelbre
chender Kristall mit geeigneter Orientierung in einem diver
gierenden Strahlengang eines optischen Sendeteleskops einge
setzt, so führt dies zu einem axialen Versatz der Strahlen
der beiden orthogonalen Polarisationsrichtungen. Dadurch wer
den die beiden Anteile unterschiedlich defokussiert und tre
ten somit unter verschiedenen Divergenzwinkeln aus dem Tele
skop bzw. Freiraum-Kommunikationsterminal aus.
Eine erste vorteilhafte Ausführungsvariante des Verfahrens
nach der Erfindung besteht darin, daß die zur Änderung des
Öffnungswinkels vorgesehene Einrichtung die Polarisationsebe
ne des Laserlichts so steuert, daß das von ihr beeinflußte
Laserlicht wahlweise in veränderbarer Weise in einer von zwei
zueinander orthogonalen Polarisationsebenen vorliegt.
Die Polarisation des Sendelichts kann durch bekannte Maßnah
men, wie beispielsweise eine piezoelektrische Polarisations
kontrolle, integriert-optische Modulatoren, Polarisationsstellglieder
bei Monomode-Glasfasern oder Lambda/2-Platten
bei einem Freistrahl, beeinflußt werden. Bei manchen Baufor
men von optischen Kommunikationsterminals wird eine solche
Polarisationskontrolle aus anderen technischen Erfordernissen
heraus ohnehin durchgeführt, so daß bei der Ausführung des
Verfahrens nach der Erfindung kein zusätzlicher Hardware-
Aufwand entsteht.
Das Verfahren nach der Erfindung mit Polarisationskontrolle
läßt sich in vorteilhafter Weise so einsetzen, daß in der
Akquisitionsphase einer optischen Freistrahl-Richtfunkstrecke
die gesamte Sendeleistung in einer Richtung linear polari
siert ist und als weit geöffneter "Beacon"-Strahl, (d. h. ein
von einem Sendeterminal während der Akquisitionsphase zur
Kontaktaufnahme mit dem Partnerterminal in den gesamten Unsi
cherheitsbereich ausgestrahlter Signalisierungs-Lichtstrahl)
den gesamten Unsicherheitsbereich bestrahlt (d. h. ei
nen Bereich, der von den optischen Terminals in der Akquisi
tionsphase nach dem "Beaconstrahl" des Partners abgesucht
werden muß, da bei Intersatelliten-Verbindungen die Position
eines potentiellen Kommunikations-Partnersatelliten nicht
besser als etwa 2 mrad im voraus angegeben werden kann).
Ein typischer Divergenzwinkel (d. h. Öffnungswinkel eines sich
ausbreitenden Lichtstrahls) des in der Akquisitionsphase
(d. h. Kontaktaufnahme-Phase, während der die Sendeterminals
den jeweiligen Partner durch Abtasten des Unsicher
heitsbereichs suchen, sich dann gegenseitig das Auffinden si
gnalisieren, um dann in die Datenübertragungsphase mit beu
gungsbegrenzten Abstrahl- und Sichtwinkeln zu wechseln) ver
wendeten "Beacon"-Strahls bei optischen Intersatelliten-Ver
bindungen (d. h. Datenverbindungen zwischen zwei Satelliten
durch modulierte Laserstrahlung, wobei die Satellitenabstände
üblicherweise zwischen 2.000 km und 72.000 km liegen) beträgt
ca. 2 mrad.
Beim Übergang zur Datenübertragungsphase wird dann diese li
neare Polarisationsrichtung - je nach Konzept kontinuierlich
oder auf einmal umgeschaltet - um 90° axial gedreht, bis das
gesamte Sendelicht in der anderen Ebene, also in der orhogona
len Ebene, polarisiert ist und somit von der anderen Kristal
lachse gebrochen wird und beugungsbegrenzt abgestrahlt wird.
Ein typischer strahlenoptischer Öffnungswinkel nach der Tele
skopapertur (d. h. effektiver Öffnungsdurchmesser einer Sende-
oder Empfangsantenne, der bei optischen Terminals meist mit
dem Durchmesser der vordersten Linse gleichzusetzen ist) be
trägt 0° und der sich dann ergebende beugungsbegrenzte Fern
feld-Divergenzwinkel beträgt bei einer Sende-Apertur von 5 cm
und einer Wellenlänge von 1 µm 25 µrad.
Die kleinste Strahlaufweitung nach einem Sendeteleskop wird
durch parallele Bündelung des Lichts erhalten. Bei rein
strahlenoptischer Betrachtung würde der Strahl dann den
Durchmesser der Sendeteleskopapertur behalten. Durch den wel
lenoptischen Beugungseffekt weitet er sich bei gleichmäßiger
Ausleuchtung der Sendeteleskopapertur allerdings auf und zwar
mit einem vollen Winkel von
Φ/[Rad] = 4 λ/πD,
wobei Φ ein zur Rechteckverteilung äquivalenter Winkel,
λ die Lichtwellenlänge und D der Durchmesser der Sendete
leskopapertur ist.
Eine beugungsbegrenzte Abstrahlung ist in der Datenübertra
gungsphase erwünscht, um beim Empfänger die größtmögliche
Lichtintensität zu erzeugen.
Bei der vorstehend beschriebenen Ausführung des Verfahrens
nach der Erfindung sind in vorteilhafter Weise keinerlei me
chanische Bewegungen von Linsen oder von anderen optischen
Bauteilen erforderlich. Vielmehr hat das erfindungsgemäß aus
geführte Teleskop bzw. optische Freiraum-Kommunikations
terminal einen robusten Aufbau. Außerdem ist in vorteilhafter
Weise ein kontinuierlicher Übergang der Leistungsaufteilung
zwischen dem "Beacon"-Strahl und dem "Datensende"-Strahl mög
lich.
Eine zweite vorteilhafte Ausführungsvariante des Verfahrens
nach der Erfindung besteht darin, daß unter Beibehaltung der
Polarisationsebene des Lichts zur Veränderung des Divergenz
winkels der aus dem Teleskop austretenden Strahlung das mit
passender Orientierung angeordnete, doppelbrechende optische
Element axial um 90° gedreht wird. Durch die Drehung des dop
pelbrechenden optischen Elements kann ohne Polarisations
steuerung der gleiche Effekt erzielt werden wie bei der be
reits beschriebenen ersten Ausführungsvariante. Hierbei wird
zwar eine mechanische Bewegung durchgeführt, die aber ver
hältnismäßig einfach ausführbar ist, da es sich nur um eine
Drehbewegung um die Teleskoplängsachse handelt und keine
Längsverschiebebewegungen erforderlich sind.
Für gewisse Anwendungen kann die zweite Variante vorteilhaft
sein. Bei einer Ausführung der Divergenzwinkel-Steuerung ge
mäß dieser zweiten Variante in einem Empfangsteleskop kann
umgekehrt in gleicher Weise nach der Akquisitionsphase der
Sichtwinkel beugungsbegrenzt eingestellt werden, was bei ko
härenten Empfangsterminals unbedingt nötig ist.
In den Ansprüchen 6 bis 16 sind optische Freiraum-
Kommunikationsterminals und Weiterbildungen davon angegeben,
bei denen dieses Verfahren aufgabengemäß in vorteilhafter
Weise umgesetzt wird.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand der Zeichnungen im ein
zelnen erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine nicht maßstabsgetreue schematische Darstellung
der während der Akquisitionsphase herrschenden Situa
tion bei einer optischen Richtfunkstrecke mit minde
stens einem mobilen Teilnehmer
Fig. 2 eine ebenfalls nicht maßstabsgetreue, schematische
Darstellung der während der Datenübertragungsphase
herrschenden Situation bei dieser optischen Richt
funkstrecke,
Fig. 3 eine wiederum nicht maßstabsgetreue, schematische An
sicht eines Ausführungsbeispiels eines Sendeteleskops
bzw. Freiraum-Kommunikationsterminals nach der Erfin
dung im Zustand während der Akquisitionsphase, und
Fig. 4 eine nicht maßstabsgetreue, schematische Ansicht die
ses Sendeteleskop bzw. Freiraum-Kommunikationster
minals im Zustand während der Datenübertragungsphase.
Fig. 1 zeigt die Strahlungsverhältnisse während einer nachfol
gend beschriebenen Akquisitionsphase. Es sind zwei Partner
terminals 1 und 2 dargestellt, von denen das Partnerterminal
1 mit einem Sendeteleskop ausgestattet ist, das einen soge
nannten "Beacon"-Strahl 3 abgibt. Das Partnerterminal 2 ent
hält ein Empfangsteleskop, das zunächst ebenfalls im soge
nannten Akquisitionsmodus betrieben wird.
In optischen Richtfunkstrecken ist vor der Verbindungsaufnah
me zwischen den beiden Partnerterminals 1 und 2 die Position
des jeweils anderen Partnerterminals weniger genau bekannt
als das Gebiet, welches vom engen Strahldurchmesser des daten
übertragenden Sendestrahls ausgeleuchtet wird, so daß ein Unsicherheits-Raumwinkelbereich
entsteht, der beim Aufbau einer
solchen Verbindung nach dem Partner abzusuchen ist.
Die Partner senden dazu den sogenannten "Beacon"-Strahl 3
(der entsprechende Strahl des Partnerterminals 2 ist in
Fig. 1 nicht dargestellt) während der Akquisitionsphase aus,
der den gesamten Unsicherheitsbereich ausleuchtet. Haben bei
de Terminals 1 und 2 den jeweiligen "Beacon"-Strahl des Part
ners aufgefunden, so sind die exakten relativen Positionen
zueinander bekannt. Es wird noch darauf hingewiesen, daß die
verhältnismäßig weiten "Beacon"-Strahlen, wie beispielsweise
der Strahl 3, nicht direkt zur Datenübertragung benutzt wer
den können, da über sie eine zu geringe Empfangslichtintensi
tät erzeugt wird. (Die optischen Wellenlängen werden für
Übertragungen gerade wegen ihrer guten Bündelbarkeit verwen
det, die durch ein absichtliches Aufweiten wieder zunichte
gemacht würde).
Fig. 2 zeigt die Strahlungsverhältnisse während der anschlie
ßend beschriebenen Datenübertragungsphase, die auf die er
folgreich abgeschlossene Akquisitionsphase folgt. Während der
Datenübertragungsphase wird der eng gebündelte und optimal
gezielte "Datensende"-Strahl 4 vom Sendeteleskop im Partner
terminal 1 zum Empfangsteleskop im Partnerterminal 2 hin aus
gesandt. Durch die sehr scharfe Bündelung des Strahls 4 mit
beugungsbegrenztem Abstrahlwinkel wird dann im Empfänger des
Terminals 2 eine viel größere Lichtintensität erzeugt, so daß
beträchtliche Datenraten dorthin übertragen werden können.
Im folgenden wird anhand der Fig. 3 und 4 ein Ausführungsbei
spiel eines optischen Sendeteleskops nach der Erfindung mit
Strahlverlauf erläutert. Es handelt sich dabei um ein Sende
teleskop eines optischen Freiraum-Kommunikationsterminals mit
einer keine beweglichen Teile im optischen Strahlengang er
fordernden, polarisationsgesteuerten Ausbreitungswinkel-
Steuerung entsprechend der ersten der beiden Ver
fahrensvarianten gemäß der Erfindung.
In Fig. 3 ist durch den links eingetragenen Pfeil 5 ein diver
gierender, linearpolarisierter, monochromatischer Laserstrahl
angedeutet, der in Fig. 3 in Richtung der langsamen Achse po
larisiert ist und der beispielsweise aus einem Glasfaserende
mit Polarisationssteuerung austritt oder von einem Halblei
ter- oder Festkörper-Laser mit nachfolgender Polarisations
steuerung und einer Zerstreuungslinse (6) stammt. (Da die
Zerstreuungslinse optional vorgesehen ist, ist sie in Fig. 3
und 4 gestrichelt wiedergegeben und vorstehend in Klammern
gesetzt.)
Ferner sind neben der optionalen Zerstreuungslinse (6) eine
Sendeapertur 7, die gleichzeitig auch als Sendelinse fungiert
(bzw. bei Empfang als Empfangsapertur bzw. als Empfangslinse
dient) und ein dazwischen angeordnetes doppelbrechendes opti
sches Element 8 in Form eines Kalkspatblocks im divergieren
den Strahlengangabschnitt 10 vorgesehen. Das doppelbrechende
optische Element 8 erzeugt einen polarisationsabhängigen
Strahlenversatz. Ferner ist in Fig. 3 ein auf das Element 8
bezogener, gestrichelt wiedergegebener Strahlengang angedeu
tet, der in einem scheinbaren Fokus endet, welcher bei der in
Fig. 3 angenommenen Polarisation (in Richtung der langsamen
Achse) zu einem verhältnismäßig starken Versatz nach rechts
führt.
Das umgebende Medium ist Vakuum oder Luft mit einem Bre
chungsindex von nahezu 1. Der optische Brechungsindex eines
Kalkspatkristalls beträgt bei 1 µm Wellenlänge für die eine
Polarisationsrichtung etwa 1,49 und für die dazu orthogonale
Polarisationsrichtung etwa 1,66. Dieser beträchtliche Unter
schied läßt sich nun dazu ausnützen, um zwei unterschiedlich
divergente Strahlen aus dem Sendeteleskop auszusenden.
Fig. 3 zeigt in diesem Zusammenhang ein Sendeteleskop im
Akquisitionsmodus, bei dem ein leicht divergierend austreten
der Sende- bzw. "Beacon"-Strahl 11 von der die Apertur bil
denden Sendelinse 7 in den Freiraum abgestrahlt wird. Der
"Beacon"-Strahl 11 hat einen Öffnungswinkel von etwa 2 mrad.
In Fig. 4 ist durch den links eingetragenen Pfeil 5' mono
chromatisches Licht angedeutet, das in Richtung der schnellen
Achse des doppelbrechenden Elements polarisiert ist. Durch
den scheinbaren Fokus eines auch in Fig. 4 gestrichelt einge
tragenen Strahlverlaufs ist bei dem in Richtung der schnellen
Achse des doppelbrechenden Elements 8 polarisierten Licht nur
ein schwacher Versatz nach rechts bewirkt. Fig. 4 zeigt das
Sendeteleskop im "Datensende"-Modus, bei dem ein beugungsbe
grenzt austretender Sendestrahl 12 von der Sendeapertur 7 in
den Freiraum abgestrahlt wird. In Fig. 4 ist die gestrichelt
wiedergegebene optionale Zerstreuungslinse 6 zum Aufweiten
eines parallelen Strahls nötig. Bei aus einem Ende einer
Single-Mode-Glasfaser austretendem Licht ist die Linse (6)
nicht notwendig, da das Licht ohnehin unter einem bestimmten
Winkel divergiert.
Daten für ein Beispiel des in Fig. 3 und 4 dargestellten op
tischen Systems eines Sendeteleskops sind nachfolgend in ei
ner Tabelle angegeben.
Ein wesentlicher Gedanke der Erfindung besteht also im Ein
satz eines doppelbrechenden optischen Elements, üblicherweise
einem Kalkspat-Kristall, im divergierenden Strahlengangsab
schnitt eines Sendeteleskops bzw. Freiraum-Kommunika
tionsterminals, kombiniert mit einer vorangehenden polarisa
tionssteuernden Einrichtung, mit der Absicht, den Abstrahl
winkel aus dem Teleskop zwischen zwei Werten zu variieren.
Dabei macht man es sich zunutze, daß das doppelbrechende Ele
ment in Abhängigkeit von der linearen Polarisationsebene des
passierenden Laserlichts zwei verschieden große Strahlversät
ze erzeugt. Für die sich in der Apertur des Teleskops befin
dende Sendelinse hat dies die Wirkung, als würde der Abstand
der Strahlungsquelle um einen bestimmten Wert verschoben wer
den.
Dies führt dann zu unterschiedlichen Sichtbereichsgrößen bzw.
unterschiedlichen Strahlöffnungswinkeln vor dem Teleskop. Die
beiden unterschiedlich divergenten Lichtstrahlen haben dann
zwangsläufig ebenfalls zueinander orthogonale Polarisations
richtungen. Die Beeinflussung der Polarisationsebene des Sen
delichts kann in technisch bekannter Weise beispielsweise
durch mechanische, elektro-optische oder piezoelektrische
Einrichtungen erfolgen.
Im vorher beschriebenen Anwendungsfall für optisch freistrah
lende Richtfunkstrecken zwischen mobilen Partnern oder mobi
len und stationären Partnern (Satelliten, Flugzeuge, Raumson
den, Erdempfangsstationen, Einsatzfahrzeuge) werden die Para
meter des Teleskops so eingestellt, daß der Divergenzwinkel
zwischen "Beacon"-Modus (voller Abstrahlwinkel von etwa
2 mrad) und "beugungsbegrenzter Datensende-Modus" (Abstrahl
winkel = 0) gewählt werden kann.
Diese beiden Größen lassen sich durch Änderungen des opti
schen Systems (Abstände zwischen den Linsen, Dicke des dop
pelbrechenden Kristalls, Brennweiten und Durchmesser der Lin
sen, etc.) in einem großen Bereich variieren. So kann es bei
spielsweise technisch eventuell sinnvoll sein, im
"Datensende"-Modus nicht völlig beugungsbegrenzt abzustrah
len, sondern noch eine etwas größere Divergenz zuzulassen, um
die Anforderungen an die Strahlrichtungsregelung während der
Datenübertragungsphase zu verringern.
Claims (16)
1. Verfahren zur Änderung des Öffnungswinkels eines mit La
serlichtstrahlung betriebenen optischen Teleskops unter Aus
nutzung der physikalischen Abhängigkeit des Brechungsindex
von der Polarisationsrichtung des einfallenden Lichts eines
die physikalische Eigenschaft der Doppelbrechung aufweisenden
optischen Elements, das so orientiert in den divergierenden
Strahlengangabschnitt des optischen Teleskops eingesetzt
wird, daß sich ein axialer Versatz der Strahlen der beiden
orthogonalen Polarisationsrichtungen ergibt, wodurch die bei
den Anteile unterschiedlich defokussiert werden und unter
verschiedenen Divergenzwinkeln aus dem Teleskop austreten,
dadurch gekennzeichnet, daß der durch einen Kristallstruktur
aufbau des verwendeten optischen Elements permanent vorhan
dene Doppelbrechungseffekt dieses Elements ausgenutzt wird
und daß zur Änderung des Öffnungswinkels eine Einrichtung
wirksam wird, mittels derer die Relation zwischen der Polari
sationsebene des Laserlichts und der Orientierung des doppel
brechenden optischen Elements geändert werden kann.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
zur Änderung des Öffnungswinkels vorgesehene Einrichtung die
Polarisationsebene des Laserlichts so steuert, daß das von
ihr beeinflußte Laserlicht wahlweise in veränderbarer Weise
in einer von zwei zueinander orthogonalen Polarisationsebenen
vorliegt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mit
der zur Änderung des Öffnungswinkels vorgesehenen Einrichtung
unter Beibehaltung der Polarisationsebene des Laserlichts das
mit passender Orientierung angeordnete doppelbrechende opti
sche Element axial um 90° gedreht wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekenn
zeichnet durch eine Anwendung in einem Sendeterminal eines
Freiraum-Kommunikationsterminals einer optischen Richtfunk
strecke.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet
durch eine Anwendung in einem Empfangsteleskop eines da
tenempfangenden Freiraum-Kommunikationsterminals einer opti
schen Richtfunkstrecke.
6. Optisches Freiraum-Kommunikationsterminal zur Durchführung
des Verfahrens nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
nur eine einzige Lichtstrahlungsquelle (5) vorgesehen ist,
die sowohl im sogenannten "Beacon-Modus", bei dem in einer
Akquisitionsphase einer optischen Richtfunkverbindung ein
aufgeweiteter Strahl (11) ausgesendet wird, als auch im soge
nannten "Datensende-Modus" eingesetzt wird, bei dem in einer
Datenübertragungsphase der optischen Richtfunkverbindung ein
erheblich schärfer gebündelter Strahl (12) ausgesendet wird,
daß zur Bildung des Teleskop-Strahlengangs für beide Modi nur
ein einziges gemeinsames optisches System vorgesehen ist,
welches ein optisches Element (8) enthält, bei dem durch sei
nen Kristallstrukturaufbau ein Doppelbrechungseffekt perma
nent vorhanden ist, und daß eine Einrichtung vorgesehen ist,
mittels derer die Relation zwischen der Polarisationsebene
des Laserlichts und der Orientierung des doppelbrechenden op
tischen Elements geändert werden kann.
7. Optisches Freiraum-Kommunikationsterminal zur Durchführung
des Verfahrens nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
zwei Lichtstrahlungsquellen vorgesehen sind, von denen die
eine im sogenannten "Beacon-Modus", bei dem in einer Akquisi
tionsphase einer optischen Richtfunkverbindung ein aufgewei
teter Strahl ausgesendet wird, und die andere im sogenannten
"Datensende-Modus" eingesetzt wird, bei dem in einer Daten
übertragungsphase der optischen Richtfunkverbindung ein er
heblich schärfer gebündelter Strahl ausgesendet wird, daß zur
Bildung des Teleskop-Strahlengangs für beide Modi nur ein
einziges gemeinsames optisches System vorgesehen ist, welches
ein optisches Element enthält, bei dem durch seinen Kristall
strukturaufbau ein Doppelbrechungseffekt permanent vorhanden
ist, und daß im "Beacon-Modus" der Strahl der den "Beacon"-
Strahl aussendenden Lichtstrahlungsquelle mittels eines
strahlungsvereinigenden Elements in den optischen Teleskop-
Strahlengang eingebracht wird.
8. Optisches Freiraum-Kommunikationsterminal nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß das strahlungsvereinigende Ele
ment ein dichroischer Strahlteilerwürfel ist.
9. Optisches Freiraum-Kommunikationsterminal nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß das strahlungsvereinigende Ele
ment ein polarisierender Strahlteilerwürfel ist.
10. Optisches Freiraum-Kommunikationsterminal zur Durchfüh
rung des Verfahrens nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß sich am empfangsseitigen Ende des Teleskopstrahlengangs
ein Datenempfänger beispielsweise in Form einer Photodiode
befindet, daß durch Steuerung der Einrichtung zur Beeinflus
sung der Polarisationsebene der Blickfeldwinkel veränderbar
ist, wobei ein gleichartiges zweites optisches Freiraum-Kom
munikationsterminal zur Bildung einer Kommunikationspartner
schaft Lichtsignale im "Beacon-Modus" und Lichtsignale im
"Datensende-Modus" in zueinander orthogonalen Polarisationen
sendet, so daß das optische Empfangsteleskop des ersten opti
schen Freiraum-Kommunikationsterminals außer zum Datenempfang
auch im "Beacon-Modus", d. h. in der Akquisitionsphase, als
"Beacon"-Detektor verwendet werden kann.
11. Optisches Freiraum-Kommunikationsterminal nach einem der
Ansprüche 6 bis 9 und zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das den Teleskop-
Strahlengang bildende optische System eine vor der Licht
quelle (5) angeordnete Zerstreuungslinse (6), das doppelbre
chende optische Element (8) und eine Sammellinse (7) an der
Apertur des Teleskops enthält.
12. Optisches Freiraum-Kommunikationsterminal nach Anspruch
10 und zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 2, da
durch gekennzeichnet, daß das den Teleskop-Strahlengang bil
dende optische System eine vor dem Datenempfänger angeordnete
Zerstreuungslinse, das doppelbrechende optische Element und
eine Sammellinse an der Apertur des Teleskops enthält.
13. Optisches Freiraum-Kommunikationsterminal nach Anspruch
11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß sich durch Verände
rung des optischen Systems, d. h. durch Wahl insbesondere der
Abstände zwischen den Linsen, der Dicke des doppelbrechenden
Elements sowie der Brennweiten und Durchmesser der Linsen,
die Divergenzwinkel im "Beacon-Modus" und/oder im
"Datensende-Modus" einstellen lassen.
14. Optisches Freiraum-Kommunikationsterminal nach Anspruch
13, dadurch gekennzeichnet, daß das optische System so einge
stellt ist, daß der im "Datensende-Modus" vorliegende erheb
lich schärfer gebündelte Strahl (12) so bemessen ist, daß er
im wesentlichen parallel gebündelt ist und nur durch Beu
gungseffekte in seinem freien Verlauf aufgeweitet wird.
15. Optisches Freiraum-Kommunikationsterminal nach einem der
Ansprüche 6 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß das doppel
brechende optische Element (8) ein Kalkspat-Kristall ist.
16. Verwendung eines optischen Freiraum-Kommunikationstermi
nals nach einem der Ansprüche 6 bis 15 als Terminal in op
tisch freistrahlenden Richtfunkstrecken zwischen mobilen
Partnern oder mobilen und stationären Partnern, wie bei
spielsweise Satelliten, Flugzeuge, Raumsonden, Erdempfangs
stationen oder Einsatzfahrzeugen.
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
DE1997156935 DE19756935C2 (de) | 1997-12-20 | 1997-12-20 | Verfahren zur Änderung des Öffnungswinkels eines optischen Teleskops und optische Freiraum-Kommunikationsterminals zur Durchführung des Verfahrens |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997156935 DE19756935C2 (de) | 1997-12-20 | 1997-12-20 | Verfahren zur Änderung des Öffnungswinkels eines optischen Teleskops und optische Freiraum-Kommunikationsterminals zur Durchführung des Verfahrens |
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DE19756935A1 DE19756935A1 (de) | 1999-07-08 |
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ID=7852775
Family Applications (1)
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DE1997156935 Expired - Fee Related DE19756935C2 (de) | 1997-12-20 | 1997-12-20 | Verfahren zur Änderung des Öffnungswinkels eines optischen Teleskops und optische Freiraum-Kommunikationsterminals zur Durchführung des Verfahrens |
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Citations (2)
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DE1913454B2 (de) * | 1968-03-18 | 1972-06-08 | Siemens AG, 1000 Berlin u. 8000 München | Verfahren zur ausrichtung und nachfuehrung von sende- und empfangsstrahl bei einer richtfunkstrecke |
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-
1997
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Patent Citations (2)
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---|---|---|---|---|
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Title |
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Giggenbach, Dirk: "Optische Kommunikation im Weltraum", In: Funkschau, H. 2, 1996, S. 68-70 * |
Pribil, K. et.al.: "SOLACOS-System Implementation"In: SPIE Proceedings 2381, 1995, S. 143-150 * |
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