DE19756687C1 - Verfahren und Vorrichtung zum Abscheiden von nichtmetallischen Einschlüssen aus flüssigen Metallen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Abscheiden von nichtmetallischen Einschlüssen aus flüssigen MetallenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf die Abscheidung fester Teilchen
aus Fluiden, speziell auf die Abscheidung nichtmetallischer
Einschlüsse aus schmelzflüssigen Metallen.
Zur Entfernung nichtmetallischer Einschlüsse aus schmelz
flüssigen Metallen (Erhöhung des Reinheitsgrades der Metalle)
werden in der Industrie im Wesentlichen drei Verfahren
eingesetzt.
Das erste Verfahren basiert auf dem Einsatz keramischer Filter.
Bei diesem Verfahren wird die gesamte Menge des schmelz
flüssigen Metalls durch einen keramischen Filter geführt. Dabei
scheiden sich die nichtmetallischen Verunreinigungen an den
inneren Filterflächen ab.
Die keramischen Filter erlauben zwar sehr hohe Abscheidegrade,
haben aber eine Vielzahl von Nachteilen, die einem Einsatz beim
Vergießen großer Mengen, z. B. beim Stranggießen,
entgegenstehen.
Die Hauptnachteile dieses Verfahrens sind:
- - der hohe Strömungswiderstand der Filter; bei einer endlichen Triebkraft für die Strömung (ferrostatische Druckdifferenz) hat der hohe Strömungswiderstand eine starke Begrenzung der durchsetzbaren Mengen schmelzflüssigen Metalls zur Folge.
- - das Zusetzen der Filter; aufgrund ihrer geringen Aufnahmekapazität setzten sich die keramischen Filter sehr bald zu. Dies führt zu einem starken Anstieg des Strömungswiderstandes des Filters und damit zu einer starken Abnahme der realisierbaren Gießmengen.
- - die ungenügende thermische und mechanische Beständigkeit bei Langzeitbeanspruchung der Filter; beim Stranggießen führt die Langzeitbeanspruchung des Filters bei hohen Temperaturen zum Bruch oder zum Erweichen des keramischen Materials.
Damit ist ein Einsatz von keramischen Filtern z. B. beim
Stranggießen nur bedingt möglich.
Beschrieben wird ein Keramikfilter für Metallschmelzen in DE 43 18 309 A1. Es handelt
sich hierbei um einen Keramikfilter mit integriertem, stückigem Behandlungsmittel. Der
Siebkern aus feuerfestem keramischen Material besitzt wabenförmig angeordnete
Lochungen bzw. eine offenporig schaumige Struktur. Er weist einseitig mindestens eine
Vertiefung zur Aufnahme des stückigen Behandlungsmittels auf, das als Impf-,
Entschwefelungs-, Nodulierungs- oder Legierungsmittel fungiert und in die Vertiefung
eingepaßt oder eingeklebt ist.
Von L. Bechny, S. Vrabel, H. Hofmann: Einfluß auf die Qualität von Gußeisen durch
Schmelzfiltration, Gießerei-Erfahrungsaustausch 11/97 wird u. a. ein Abriß über die
verschiedenen bekannten Typen von keramischen Filtern und Siebkernen gegeben. Danach
werden die bekannten keramischen Filter, abhängig von der Produktionsweise in 3
Gruppen eingeteilt, nämlich gepreßte Filter mit zylindrischen runden Öffnungen,
extrudierte Filter mit zylindrischen, quadratischen Öffnungen und Filter mit retikularer,
schaumiger Struktur.
Das zweite Verfahren ist die Schwerkraftabscheidung.
Dieses Verfahren nutzt den Dichteunterschied zwischen flüssigem
Metall (z. B. Stahl) und nichtmetallischer Verunreinigung. Im
Schwerkraftfeld wirkt auf die Einschlüsse eine resultierende
Kraft, die sich aus der Differenz von Schwerkraft und Auftrieb
ergibt. Dadurch werden die spezifisch leichteren
nichtmetallischen Verunreinigungen an die Oberfläche des
flüssigen Metalls transportiert und dort in der Abdeckschlacke
abgeschieden. Da die Verunreinigungen auf ihrem Weg durch die
Schmelze einen Widerstand erfahren, findet der Transport an die
Oberfläche der Schmelze in Abhängigkeit von der Teilchengröße
nur sehr langsam statt. Das Verfahren wird im
Stranggußverteiler (Tundish) realisiert und kann durch
geeignete Strömungsführungen im Verteiler beeinflußt werden
(EP 0376523A1).
Die Hauptnachteile dieses Verfahrens sind einmal die schlechte
Abscheidung kleiner Teilchen und clusterförmiger Teilchenge
bilde.
Wegen ungünstiger Kräfteverhältnisse (Widerstand-Schwerkraft-
Auftrieb) können sehr kleine Teilchen und clusterförmige
Teilchengebilde nur bei sehr großen (technologisch
unakzeptablen) Verweilzeiten der Schmelze im Verteiler
abgeschieden werden.
Zum anderen sind große Abmessungen der Verteiler erforderlich.
Zur Realisierung hinreichend großer Verweilzeiten der Schmelze
wären große Abmessungen der Verteiler erforderlich.
Damit ist der Einsatz von Schwerkraftabscheidung im
Stranggußverteiler hinsichtlich des Reinheitsgrades kaum
beeinflußbar. Insbesondere besteht die Gefahr des Verbleibs von
größeren clusterförmigen Einschlüssen, welche die Qualität des
Stahles erheblich mindern.
Das dritte Verfahren, die Umlenkabscheidung, basiert auf einer
konstruktiven Gestaltung des Abscheiders, welcher die Strömung
des flüssigen Metalls mehrfach wechselseitig umlenkt. Im
Gegensatz zu Filterabscheidern treten hier wegen geringer
Druckverluste keine Probleme auf, die eine Begrenzung der
Durchflußmenge bewirken würden.
Die Anordnung eines derartigen Umlenksystems kann an beliebiger
Stelle des technologischen Prozesses schmelzflüssiger Metalle
erfolgen, z. B. im Verteiler, im Eingußbereich des Verteilers
als auch im Ausgußbereich des Verteilers.
Mittels dieses Verfahrens soll es möglich sein, die vorher
beschriebenen Nachteile zu vermeiden und beim Strangguß übliche
Gießmengen mit guten Wirkungsgraden abzuscheiden. Die
Entfernung der Teilchen aus der Schmelze erfolgt dabei nach
zwei Wirkprinzipien:
Das erste Wirkprinzip nutzt die Tatsache, daß die nicht
metallischen Teilchen in der turbulenten Strömung der Schmelze
zufälligen Querbewegungen unterliegen und so in Kontakt mit der
Filterwand kommen können. Die für diesen Effekt benötigte
Turbulenz der Schmelze wird in der Erfindung mit einer i. a.
mehrfachen Umlenkung der Schmelze <90 Grad durch die
Filterwände erzeugt. Die Filterflächen sind dabei abwechselnd
senkrecht oder abgewinkelt zur Strömungsrichtung angeordnet.
Das zweite Wirkprinzip beruht auf der schlechten Benetzbarkeit
zwischen schmelzflüssigen Metallen und Keramiken wie Al2O3 oder
ZrO2 u. a. Die sich im System Filterwand-Metallschmelze
nichtmetallischer Einschluß einstellenden Benetzungswinkel sind
<90 Grad. Die hohen Grenzflächenspannungen begünstigen die
Abscheidung der nichtmetallischen Einschlüsse aus der Schmelze
zur Filterwand, wo sie nach dem Kontakt mit dieser versintern.
Das Verfahren ist im Patent EP 0376 523 A1 beschrieben.
Die Hauptnachteile dieses Verfahrens sind:
- - Aufhebung von Trägheitswirkungen durch wechselnde Strömungsrichtung; die bei einer Umlenkung auftretende Trägheitswirkung der Schmelze und der suspendierten Teilchen (Einschlüsse) kann wegen der permanent wechselnden Strömungsrichtung nur gering wirken. Dies gilt insbesondere bei Berücksichtigung des die Bewegung der Teilchen hemmenden Widerstandes.
- - begrenzte Turbulenzerzeugung; die die Abscheidung begünstigende Turbulenz der Schmelze läßt sich nicht unbegrenzt steigern.
- - geringe Abscheidegrade; die erzielten Abscheidegrade solcher "Umlenkabscheider" sind gering. Nach bisherigen Untersuchungen liegen sie in der Größenordnung von 50%.
- - Erosion der keramischen Leitflächen; hohe Strömungs geschwindigkeiten und senkrechte Anströmung von Leitflächen können zu einer beschleunigten Erosion dieser führen und so neue nichtmetallische Teilchen erzeugen.
Damit kann mit derartigen Umlenkabscheidern keine hocheffektive
Abscheidung erfolgen.
Insgesamt existiert derzeit kein System oder Verfahren, mit dem
eine Abscheidung von Einschlüssen aus Metallschmelzen mit hoher
Effizienz und hohem Reinheitsgrad des Metalls realisiert werden
kann.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
nichtmetallische Einschlüsse aus Metall- und Stahlschmelzen
zuverlässig und kontinuierlich abzuscheiden.
Zur Lösung der Aufgabe wird erfindungsgemäß nach Anspruch 1 vorgeschlagen, daß
die gesamte Metallschmelze oder ein Teil dieser in einem
spiralförmigen Kanal aus geeignetem feuerfesten Material und
von beliebigem Querschnitt geführt wird und sich die
nichtmetallischen Teilchen an den Innenwänden des Kanals
abscheiden. Für die Abscheidung ist folgender Vorgang
maßgebend:
Durch die Bewegung der Schmelze auf einer Kreisbahn baut sich
im spiral- oder kreisförmigen Kanal durch die auf die Schmelze
einwirkenden Trägheitskräfte ein Druckfeld auf, bei dem der
Druck in der Schmelze radial nach außen zunimmt. Der Transport
der in der Schmelze suspendierten Teilchen erfolgt nun unter
dem Einfluß der Trägheit der Teilchen und unter dem Einfluß
dieses Druckfeldes. Für Teilchen, welche gegenüber dem Fluid
(der Schmelze) eine geringere Dichte (z. B. Al2O3) besitzen,
entsteht so eine resultierende Kraft auf die Teilchen, die
radial nach innen wirkt. Unter dem Einfluß dieser Kraft werden
die Teilchen im Spiralkanal an die innere Wand transportiert.
Dort werden sie wegen des Benetzungsverhaltens zwischen
Keramikwand, nichtmetallischen Teilchen und Schmelze
(Grenzflächenspannung) abgeschieden und versintern mit der
Wand.
Der Spiralabscheider kann in die verschiedensten metallurgische
Gefäße integriert werden. Dabei kann er an all jenen Stellen
des technologischen Prozesses eingesetzt werden, an denen das
Metall in schmelzflüssigem Zustand vorliegt. So ist sein
Einsatz z. B. im Eingußbereich des Verteilers, im Verteiler
selbst und auch im Ausgußbereich des Verteilers möglich.
Insbesondere kann eine beliebige Kombination derartiger
Anordnungen zur Erhöhung des Abscheideeffektes angewendet
werden.
Eine spezielle konservative Lösung der Ausflußsteuerung ist die
Beibehaltung des herkömmlichen Tauchrohres im Zentrum des
Ausgußsystems. An der Außenseite des Tauchrohres befinden sich
die Windungen des Spiralabscheiders. Durch einen speziell
gestalteten Stopfen mit Mittelzapfen kann der Ausguß sowohl
über den außen befindlichen Spiralabscheider als auch über das
innen befindliche Tauchrohr erfolgen. Diese Konstruktion bietet
ein hohes Maß an Sicherheit bei einer möglichen Zusetzung des
Spiralabscheiders.
Sie ermöglicht zugleich eine Beibehaltung der Gießmenge bei
abnehmendem Flüssigkeitsspiegel im Verteiler.
Weitere Lösungsvarianten sind aus beliebigen radialen
Kombinationen von Spiralkanälen und geraden Kanälen
(konventionelle Tauchrohre) ableitbar. So kann z. B. um ein
zentrales Tauchrohr ein Spiralabscheider angeordnet werden, dem
auf der radialen Außenseite nochmals ein gerader Ringkanal
folgt. Zur Umschaltung zwischen den einzelnen Kanälen und zur
Durchflußmengenregelung können spezielle Stopfenkonstruktionen
eingesetzt werden, die entweder nach dem Hubprinzip oder nach
dem Drehprinzip oder nach einer Kombination beider Prinzipien
arbeiten.
Die Vorteile des neuen Spiralabscheiders sind:
- - permanente radiale Kraftwirkung auf die Teilchen; durch die im überwiegenden Teil des Spiralabscheiders beibehaltene Krümmungsrichtung des Kanals existiert eine stets gleichgerichtete Kraftwirkung auf die Teilchen, die wiederum einen permanenten Transport der Teilchen zur Wand zur Folge haben.
- - geringer Turbulenzeinfluß; die im Spiralkanal auftretende Turbulenz der Schmelze ist für den Transport der Teilchen zur Wand nicht existentiell erforderlich. Ihr Einfluß auf den Teilchentransport ist gering gegen die o. g. aus der Trägheit von Fluid und Teilchen resultierende Kraftwirkung.
- - hohe Abscheidegrade; die erzielten Abscheidegrade der neuen Spiralabscheider sind sehr hoch. Sie hängen wesentlich von der Länge des Spiralkanals und seiner gesamten geometrischen Auslegung sowie von der Ausflußgeschwindigkeit ab. Nach bisherigen Untersuchungen liegen sie weit oberhalb von 50% und damit deutlich über den Abscheidegraden anderer Techniken (Schwerkraftabscheidung, Umlenkabscheidung).
- - geringe oder keine Erosion der keramischen Leitflächen; da im Spiralabscheider keine Staupunktströmungen (senkrechte Anströmung von Leitflächen) auftreten, ist nur mit einer geringen Erosion des Kanals zu rechnen.
- - kein lokales Zusetzen des Spiralabscheiders; die Bewegung von Fluid und Teilchen auf einer gleichförmigen Spiralbahn und die leicht streuende Wirkung der Turbulenz der Strömung führen zu einer gleichmäßigen Ablagerung von Teilchen entlang der gesamten Spiralbahn des Spiralabscheiders. Insbesondere tritt keine lokal vermehrte Abscheidung auf, die ein Zusetzen des Abscheiders bewirkt.
- - einfache Integration in bestehende Anlagen; setzt man den Spiralabscheider entsprechend dem Ausführungsbeispiel im Ausguß eines Verteilers ein, so ist einzig ein modifiziertes Ausgußsystem erforderlich, welches den Spiralabscheider und einen geeigneten Stopfen zur Mengensteuerung enthält. Die Hauptabmessungen des Verteilers und des Ausgußsystems sowie aller vor- und nachgeschalteten technologischen Anlagen können beibehalten werden.
- - kein Priming zu Gießbeginn; wegen der hinreichend großen Querschnitte des Spiralabscheiders ist der auftretende Druckabfall gering (insbesondere im Vergleich zu Schaumfiltern). Ein Zusetzen des Spiralabscheiders zu Gießbeginn mit teilweiser Erstarrung des Metalls (sogenanntes Priming) erfolgt nicht.
- - hohe mechanische Festigkeit; die konstruktive Gestaltung des Spiralabscheiders mit innerem Tauchrohr und äußerem Spiralkanal führt zu einer sehr hohen mechanischen Stabilität. Ein bei Schaumfiltern oft beobachteter Filterbruch ist sehr unwahrscheinlich.
- - hohe Sicherheit im Havariefall; eine sehr hohe Sicherheit gegen Betriebsstörungen (z. B. Erstarren der Schmelze im Spiralkanal) kann durch Kombination von klassischem Rohrausguß und Spiralabscheider erreicht werden. Dabei befindet sich im Kern des Spiralabscheiders ein Ausgußrohr klassischer Bauart. Auf dem äußeren Radius des Ausgußrohres können nun ein oder mehrere Spiralkanäle aufgebracht werden (radial geschachtelt oder mehrere Windungen oder beides). Mit einem geeignet geformten Verschlußmechanismus (Stopfen) kann entweder das konventionelle Ausgußrohr oder der Spiralabscheider oder beide durchströmt werden.
- - beliebige Gießmengen einstellbar; durch eine Parallel schaltung von zwei oder mehreren Spiralabscheidern kann der Nachteil des gegenüber dem einfachen Tauchrohr höheren Druckverlustes (geringere Gießmengen) leicht kompensiert werden.
- - Erhöhung der Abscheidewirkung durch radiale Schachtelung mehrerer Spiralkanäle; durch Verlängerung des Spiralkanals kann auf einfache Weise eine Erhöhung der Abscheidewirkung erreicht werden. Bei mangelnder Baufreiheit kann die einfache Verlängerung des Spiralkanals auch durch eine radiale Schachtelung mehrerer Spiralkanäle erreicht werden, die z. B. abwechselnd von oben nach unten und von unten nach oben durchflossen werden.
- - Einsatz an mehreren Stellen des technologischen Prozesses möglich; das System Spiralabscheider kann an allen Stellen des metallurgischen Prozesses eingesetzt werden, an denen das Metall in flüssiger Form vorliegt. Spezielle Einsatzorte sind z. B. der Pfannen-Ausguß, der Verteiler-Einguß, innerhalb des Verteilers, der Verteiler-Ausguß. Es ist eine beliebige Kombination dieser Einsatzorte möglich.
Zur weiteren Erläuterung der Erfindung wird auf die
Patentansprüche verwiesen.
Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich
auch aus der nachfolgenden Beschreibung eines
Ausführungsbeispiels. In der zugehörigen Zeichnung zeigen in L
schematischen Darstellungen:
Fig. 1: typische Benetzungswinkel im System flüssiges Metall
nichtmetallischer Einschluß,
Fig. 2: Bewegung von gegenüber dem Fluid spezifisch leichteren
Einschlüssen im Spiralabscheider,
Fig. 3: Spiralabscheider mit rundem Spiralkanal,
Fig. 4: Spiralabscheider mit rechteckigem Spiralkanal,
Fig. 5: Spiralabscheider mit rechteckigem Spiralkanal und
Tauchrohr,
Fig. 6: Spiralabscheider mit rundem Spiralkanal und Tauchrohr,
Fig. 7: Spiralabscheider mit rechteckigem Spiralkanal und
Tauchrohr,
Fig. 8. Ausflußsteuerung,
Fig. 1 veranschaulicht das Benetzungsverhalten zwischen
Keramikwand 4 (als Wandung des Spiralkanals 5),
nichtmetallischen Teilchen 2 und Metallschmelze 1. Die
typischen Benetzungswinkel W sind größer als 90°. Die
nichtmetallischen Einschlüsse 2 versintern mit der Wand 4 des
Spiralkanals.
In Fig. 2 ist das prinzipielle Wirkprinzip des
Spiralabscheiders dargestellt.
Die gegenüber der Metallschmelze 1 spezifisch leichteren
Einschlüsse 2 (z. B. Al2O3) bewegen sich auf einer Kreis- bzw.
Spiralbahn 3 zwischen den Wänden 4 des Spiralabscheiders.
Als spezielles Ausführungsbeispiel wird der Spiralabscheider im
Verteiler-Ausguß beschrieben. Hier kann er den traditionellen
Ausguß durch ein einfaches Rohr ersetzen oder mit diesem
kombiniert werden. In diesem Fall verschmelzen Ausgußsystem und
Abscheidesystem zu einem einzigen System - dem Ausguß-
Spiralabscheider.
Bei der technischen Ausführung ist eine Version des
Spiralabscheiders vorteilhaft, die im Zentrum ein einfaches
Tauchrohr 6 enthält. Auf dem Außenradius des Tauchrohres 6
befindet sich dann der sogenannte Spiralkanal 5; s. Fig. 6 und
Fig. 7.
Durch diese Konstruktion können in Verbindung mit einem
geeignet geformten Verschlußmechanismus (Stopfen 7 mit
Mittelzapfen 7.1) entweder das konventionelle Tauchrohr 6 oder
der Spiralabscheider oder beide durchströmt werden, s. Fig. 8.
Die Darstellung in Fig. 8a, b, c bedeuten 8a: kein Ausfluß;
8b: Ausfluß durch Spiralabscheider; 8c: Ausfluß durch
Spiralabscheider und Tauchrohr. Damit ist eine sehr hohe
Sicherheit gegenüber Störfällen gegeben. Ferner kann der
zeitweilige Ausguß durch das Tauchrohr 6 zum Aufheizen des
Spiralkanals 5 genutzt werden. Schließlich kann bei abnehmendem
Badspiegel im Verteiler durch beide Querschnitte (Tauchrohr 6
und Spiralkanal 5) ausgeströmt werden, wodurch eine Erhöhung
der Gießmenge (Stahlmassestrom) erreicht wird. Am Ende des
Spiralkanals 5 kann mit geringem konstruktiven Aufwand ein
Ausströmen in beliebiger Richtung (axial, radial, tangential,
...) erreicht werden.
In Fig. 3 sowie Fig. 4 und 5 sind weitere Ausführungsbeispiele
des Spiralabscheiders im Verteilerausguß dargestellt.
Für den Spiralabscheider können die folgenden Abmessungen
vorgesehen werden: der Windungsdurchmesser des Spiralkanals 5
kann 20... 70 mm und die Länge des Tauchrohres 6 mit
aufgebrachtem Spiralkanal 500... 1000 mm betragen; die Werte
für den Durchmesser des Tauchrohres 6 liegen bei 30... 100 mm.
1
Metallschmelze, Fluid
2
nichtmetallische Einschlüsse
3
Kreis- bzw. Spiralbahn
4
Wände des Spiralkanals
5
Spiralkanal
6
Tauchrohr
7
Stopfen
7.1
Mittelzapfen
Claims (12)
1. Verfahren zum Führen der Metallschmelze durch oder an einem
Abscheider,
dadurch gekennzeichnet, daß zum Abscheiden von
nichtmetallischen Einschlüssen aus flüssigen Metallen die
Metallschmelze (1) mit den suspendierten nichtmetallischen
Einschlüssen (2) auf einer permanenten Kreis- bzw. Spiralbahn
(3) geführt wird und sich die Einschlüsse (2) an den Wänden (4)
des Spiralkanals (5) abscheiden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das gesamte flüssige Metall (1)
oder Teile des flüssigen Metalls zwangsweise durch einen aus
einer oder mehreren Windungen bestehenden ein- oder
mehrgängigen Spiralkanal (5) strömt.
3. Vorrichtung zum Abscheiden von nichtmetallischen Einschlüssen
aus flüssigen Metallen, arbeitend nach dem Verfahren gemäß
Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der Kanal des Abscheiders die Form
einer ein- oder mehrgängigen Spirale (5) besitzt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß für den Abscheider keramisches
Material mit einem Benetzungswinkel W < 90 Grad gegenüber dem
Metall vorgesehen ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der Spiralabscheider eine oder
mehrere Einlaß- und Auslaßöffnungen aufweist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß sie als keramischer
Spiralabscheider an mindestens einer Stelle des technologischen Prozesses
angeordnet ist, an der das Metall in schmelzflüssiger
Form vorliegt.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß der Spiralabscheider im Pfannen-
Ausguß angeordnet ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß der Spiralabscheider im Verteiler-
Einguß angeordnet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß der Spiralabscheider im Verteiler
angeordnet ist.
10 Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß der Spiralabscheider im Verteiler-
Ausguß angeordnet ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 6 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Erhöhung des Abscheideeffekts
Spiralabscheider in beliebiger Kombination an mehreren Stellen
des technologischen Prozesses einsetzbar sind.
12. Vorichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Ausflußsteuerung auf die
Außenseite des im Zentrum des Ausgußsystems vorhandenen
herkömmlichen Tauchrohres (6) der Spiralkanal (5) aufgebracht
ist, wobei zum Verschließen von Spiralkanal (5) und/oder
Tauchrohr (6) ein Stopfen (7) mit Mittelzapfen (7.1) vorgesehen
ist.
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