DE19756415A1 - Rohr mit Datenübertragungskabel - Google Patents
Rohr mit DatenübertragungskabelInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Rohr zur Förderung
von festen, flüssigen und/oder gasförmigen Stoffen mit ei
nem zur Aufnahme des festen, flüssigen und/oder gasförmigen
Stoffes dienenden Kernrohr, einer dieses umgebenden Umman
telung als Temperaturisolation und einem die Ummantelung
umgebenden Außenmantel.
Derartige Rohre sind bekannt und werden beispielsweise im
Fernwärmebereich verwendet. Wenn im Verlegungsbereich der
Rohre Daten zu übertragen sind, werden hierzu vom Rohr völ
lig getrennte Leitungen verwendet. Derartige Daten
übertragungsleitungen bzw. -kabel können relativ leicht be
schädigt werden, und zu deren Verlegung ist zusätzlich zum
Verlegen der Rohrleitungen weiterer Aufwand erforderlich.
Es sind ferner bereits Rohrleitungen bekannt, in deren Um
mantelung aus Isolationsmaterial elektrische Leiter einge
bettet sind, die zur Fehlerortung bzw. Überwachung der
Rohrleitung mit Hilfe des sogenannten Impulsechoverfahrens
dienen. Solche Rohrleitungen finden beispielsweise bei
Fernheizungssystemen Verwendung.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
Rohr der angegebenen Art zu schaffen, das als Übertragungs
element von Daten verwendet werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem Rohr der ange
gebenen Art dadurch gelöst, daß es als integralen Bestand
teil eine in die Ummantelung integrierte Datenübertragungs
leitung enthält.
Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, ein verlegeferti
ges Rohr zu schaffen, das sowohl zur Förderung von festen,
flüssigen und/oder gasförmigen Stoffen dient als auch die
Übertragung von Daten ermöglicht, wobei hierzu eine
Datenübertragungsleitung vollständig in das Rohr integriert
ist, d. h. von außen nicht zu erkennen ist bzw. nach außen
nicht in Erscheinung tritt. Die Ummantelung des Kernrohres,
die eigentlich zu Temperaturisolationszwecken dient, über
nimmt hierbei zusätzlich eine Schutzfunktion für die inte
grierte Datenübertragungsleitung. Wesentlich ist, daß das
Rohr mit der integrierten Datenübertragungsleitung fertig
vom Hersteller geliefert wird, so daß durch Verbinden von
mehreren Rohrsträngen eine Rohrleitung verlegt werden kann,
wobei die Datenübertragungsleitung an den Verbindungsstel
len ebenfalls verbunden wird.
Grundsätzlich kann die erfindungsgemäß vorgesehene Daten
übertragungsleitung zur Übertragung einer Vielzahl von un
terschiedlichen Daten dienen. Die entsprechenden Daten wer
den in der Form von elektrischen Signalen übertragen. Die
Daten können von externen Einrichtungen stammen und auf ex
terne Einrichtungen übertragen werden, wobei das Rohr als
reines Übertragungsmedium wirkt. Es können jedoch auch in
terne Daten des Rohres bzw. des vom Rohr geförderten Medi
ums über die erfindungsgemäß vorgesehene Datenübertragungs
leitung übertragen werden.
Um die Übertragung von Daten in beiden Richtungen zu ermög
lichen, weist die erfindungsgemäß vorgesehene Datenübertra
gungsleitung vorzugsweise zwei Leitungsstränge (isolierte
Adern) auf. Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung werden jedoch vier Leitungsstränge vorgese
hen, von denen zwei nicht belegt sind und zu Reservezwecken
dienen. Die entsprechenden Leitungsstränge bzw. isolierten
Adern sind zweckmäßigerweise miteinander verdrillt, vor
zugsweise 4-paarig (wie vorstehend erwähnt).
Die erfindungsgemäß vorgesehene und in die Ummantelung in
tegrierte Datenübertragungsleitung wird zusätzlich zu zu
Leckwarnzwecken dienenden elektrischen Leitern vorgesehen,
falls solche vorhanden sind, wobei diese nicht störend be
einflußt werden.
Wesentlich ist, daß erfindungsgemäß ein standardisiertes
Rohr mit integrierter Datenübertragungsleitung zur Verfü
gung gestellt wird, bei dem die Datenübertragungsleitung
für eine Vielzahl von Einsatzzwecken der Datenübertragung
verwendet werden kann, ohne daß aufwendige Zusatzarbeiten
bzw. Nacharbeiten vor, während oder nach der Verlegung des
Rohres erforderlich sind.
In Weiterbildung der Erfindung enthält das Rohr ferner als
integralen Bestandteil mindestens eine an die Datenübertra
gungsleitung angeschlossene Datenerfassungs-, Datenverar
beitungs-, Datenfernübertragungs-, Steuer- und/oder Regel
komponente. Bei dieser Variante der Erfindung sind somit
zusätzlich zur Datenübertragungsleitung weitere hiermit in
Verbindung stehende Bestandteile integriert, wobei diese
Komponenten insgesamt ein elektronisches Datenverarbei
tungssystem bilden können, das beispielsweise in Verbindung
mit speziellen Meß-, Steuer- und Regeleinrichtungen arbei
tet. Die erfindungsgemäße Lösung kann sogar so weit gehen,
daß die zur Erfassung, Auswertung, Verarbeitung und Über
tragung der Daten erforderliche Systemsoftware integraler
Bestandteil des Rohres ist.
Erfindungsgemäß kann somit eine Datenerfassung und Daten
übertragung direkt im Rohr ohne externe Leitungen durchge
führt werden. Daten bzw. Informationen, z. B. über Druck,
Temperatur, Feuchtigkeit, Durchflußgeschwindigkeit, Leitfä
higkeit, Viskosität und bestimmte chemische Eigenschaften,
des Rohres oder des im Rohr geförderten Mediums können über
rohreigene Komponenten erfaßt, verarbeitet und an eine ex
terne Stelle übertragen werden. Dies kann beispielsweise
auch an einem Rohrabzweig, z. B. einem Anschlußpunkt zu ei
ner Hausanschlußstation, durchgeführt werden.
Mit der erfindungsgemäßen Lösung ist es ferner möglich,
über die in das Rohr integrierten Einrichtungen direkt wei
tere Einrichtungen zu steuern bzw. zu regeln, beispiels
weise Rohrschieber, Ventile usw. Dies kann in Abhängigkeit
von Verbrauchswerten, Regelwerten und -parametern, Steuer
werten und -parametern geschehen.
Somit können Meßwerte des im Rohr zu übertragenden Mediums
direkt an der tatsächlichen Datenquelle erfaßt und unmit
telbar verarbeitet oder komprimiert werden. Damit ist es
möglich, Übertragungsrisiken durch eine optimierte Übertra
gung deutlich einzugrenzen. Aufgrund der "Intelligenz" vor
Ort ist es möglich, schon direkt vom Rohr aus eine Anpas
sung der Datenübertragung an zeitliche und räumliche Anfor
derungen und sogar an jegliches gefordertes Protokoll vor
zunehmen.
Erfindungsgemäß können beispielsweise in regelmäßigen Ab
ständen im Rohr integrierte Erfassungszentralen vorgesehen
sein. Hiermit kann der interne Datenverlauf entlang der
räumlichen Verteilung erfaßt, zusammengefaßt und/oder über
tragen werden.
Es können durch die aktiven Rohrkomponenten Entfernungen
von bis zu 30 km ohne Verstärkung und von bis zu 60 km mit
Verstärkung realisiert werden.
Entsprechende Fremderfassungssysteme lassen sich beispiels
weise über Zweidrahtleitung, Lichtwellenleitung, Koaxial
verkabelung und Niederspannungsübertragung in das erfin
dungsgemäß ausgebildete Datenerfassungs-, -übertragungs- und
-verarbeitungssystem einbeziehen.
Die vorstehend erwähnte Komponente kann so in das Rohr in
tegriert sein, daß sie vollständig in die Ummantelung ein
gebettet und somit nicht mehr von außen zugänglich ist. Bei
einer anderen Lösung der Erfindung weist jedoch das Rohr
innerhalb seiner Ummantelung mindestens einen Freiraum zur
Aufnahme einer derartigen Komponente auf. Hierbei ist daher
die Komponente, wenn der Freiraum nach außen offen ist, zu
gänglich, so daß entsprechende Montage- bzw. Demontage- oder
Reparaturarbeiten möglich sind. Bei der zuletzt ge
nannten Variante ist der Freiraum zweckmäßigerweise nach
außen hin über eine Muffe bzw. einen Deckel verschließbar,
so daß er nur für autorisiertes Personal zugänglich ist.
Eine weitere Ausführungsform der Erfindung zeichnet sich
dadurch aus, daß der Freiraum in einem Rohrverbindungsstück
angeordnet ist. Zum Verbinden zweier Rohre wird das Rohr
verbindungsstück zwischen diese gesetzt und Kernrohr sowie
Datenübertragungsleitung werden angeschlossen.
Die isolierende Ummantelung ist zweckmäßigerweise ein
Kunststoffschaum. Ein derartiges Material besitzt gute Tem
peraturisolationseigenschaften, wobei verbleibende Hohl
räume auch nachträglich ausgeschäumt werden können, bei
spielsweise beim Verbinden von Rohren.
Das Kernrohr besteht vorzugsweise aus einem hierfür ge
eigneten Stahl. Ein bevorzugtes Material für den Außenman
tel ist Polyethylen (PE). Als Ummantelung findet vorzugs
weise ein Kunststoffschaum, insbesondere Polyurethanschaum
(PU), Verwendung.
Die Verwendung eines Kunststoffschaumes hat ferner den Vor
teil, daß die Datenübertragungsleitung (Datenkabel) einge
schäumt werden kann und somit fest im Rohr eingebettet
wird.
Die elektrisch leitende Verbindung der vorzugsweise vier
Leitungsstränge (Adern) der Datenübertragungsleitung an ei
ner Rohrverbindungsstelle erfolgt vorzugsweise durch Ver
pressen, Verdrillen, Verschrumpfen.
Die Netztopologie des Rohrsystems hat keinerlei Einfluß auf
die Datenübertragung (freie Topologie).
Zu den erfindungsgemäß in das Rohr integrierten Komponen
ten, die mit der Datenübertragungsleitung in Verbindung
stehen, gehört insbesondere eine MSR-Elektronik.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbei
spieles in Verbindung mit der Zeichnung im einzelnen erläu
tert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Querschnitt durch ein mit einer Daten
übertragungsleitung versehenes Rohr entlang
Linie 1-1 in Fig. 2;
Fig. 2 einen Längsschnitt durch zwei über ein Ver
bindungsstück aneinandergesetzte Rohre.
Das in den Figuren dargestellte Rohr 1 dient zur Förderung
des Wärmeübertragungsmediums eines Fernheizungssystems, d. h.
von heißem Wasser, und wird in den Erdboden verlegt. Es
besitzt ein Kernrohr 2 aus einem geeigneten Stahl, das den
Hohlraum zur Förderung des Wärmeübertragungsmediums bildet.
Das Kernrohr ist von einer Ummantelung 3 aus Polyurethan
schaum umgeben, die zu thermischen Isolationszwecken dient.
Die Ummantelung 3 wird von einem Außenmantel 4 aus Poly
ethylen und Metall umgeben.
In die Ummantelung 3 ist eine Datenübertragungsleitung 5
integriert, die aus vier isolierten elektrisch leitenden
Adern besteht, von denen zwei zur Hin- und Zurückübertra
gung von Daten dienen, während die anderen beiden zu Reser
vezwecken dienen. Die elektrisch isolierten Adern sind mit
einander verdrillt.
Die Datenübertragungsleitung 5 ist in die Ummantelung 3
eingeschäumt, so daß sie einen festen integrierten Bestand
teil des Rohres bildet. Die Ummantelung sorgt somit zusätz
lich zur thermischen Isolation für einen geeigneten Schutz
der Datenübertragungsleitung gegen mechanische Einwirkun
gen.
Die Stelle, an der die Datenübertragungsleitung 5 innerhalb
der Ummantelung angeordnet ist, ist nicht kritisch. Es wird
jedoch bevorzugt, die Datenübertragungsleitung im oberen
Bereich des Rohres (Verlegezustand desselben) anzuordnen,
um eine entsprechende einfache Zugangsmöglichkeit bzw. An
schlußmöglichkeit zu erhalten.
Fig. 2 zeigt das in Fig. 1 dargestellte Rohr 1 im an ein
Rohr 7 angeschlossenen Zustand im Längsschnitt. Der An
schluß ist hierbei so bewerkstelligt, daß die beiden Kern
rohre 2, wie bei 12 gezeigt, aneinandergeschweißt sind.
Diese Kernrohre stehen gegenüber der zugehörigen Ummante
lung 3 entsprechend vor. Beide Rohre 1 und 7 sind über eine
Muffe 8 verbunden, an deren Innenseite sich ein Gehäuse 9
befindet, das einen entsprechenden Freiraum bildet. Der ra
dial innere Bereich zwischen Muffe 8 und Kernrohr 2 wird
ausgeschäumt, wie bei 13 gezeigt, und zwar mit einem ent
sprechenden Polyurethanschaum, so daß sich eine durchlau
fende Ummantelung für das Kernrohr ergibt. In der Muffe 8
ist ein Deckel 11 zum Öffnen und Schließen des Gehäuses 9
angeordnet.
Die beiden Datenübertragungsleitungen 5 der beiden Rohre 1
und 7 sind in den Freiraum des Gehäuses 9 hineingeführt und
hier an eine vorgesehene Datenverarbeitungseinrichtung 10
angeschlossen. Diese Einrichtung ist über den Muffendeckel
11 zugänglich.
Bei der in Fig. 2 dargestellten Datenverarbeitungseinrich
tung 10 kann es sich beispielsweise um eine Einrichtung
handeln, die über die Datenübertragungsleitung 5 Daten von
einem Meßfühler erhält, der die Strömungsgeschwindigkeit
des Mediums im Kernrohr 2 mißt. Die erhaltenen Daten werden
von der Einrichtung 10 ausgewertet und in Steuerimpulse
verarbeitet, die einem entfernt angeordneten Schieber zum
vollständigen bzw. teilweisen Absperren des Rohres zuge
führt werden, was ebenfalls über die Leitung 5 geschieht.
Es versteht sich, daß das vorstehend beschriebene Rohr 1
auch zur Förderung des Wärmeübertragungsmediums eines Fern
kältesystems, d. h. von kaltem Wasser, dienen kann. Eine
Verlegung kann auch in Kanälen, auf Sockeln oder Stützen
erfolgen.
Das erfindungsgemäß ausgebildete Rohr kann auch als Verar
beitungselement von Daten verwendet werden.
Es können auch mehr als vier isolierte Adern bzw. Leitungs
stränge vorgesehen sein. Die Leitungsstränge bzw. isolier
ten Adern sind zweckmäßigerweise miteinander verdrillt,
vorzugsweise paarig.
Claims (8)
1. Rohr zur Förderung von festen, flüssigen und/oder gas
förmigen Stoffen mit einem zur Aufnahme des festen,
flüssigen und/oder gasförmigen Stoffes dienenden Kern
rohr, einer dieses umgebenden Ummantelung als Tempera
turisolation und einem die Ummantelung umgebenden
Außenmantel, dadurch gekennzeichnet, daß es als inte
gralen Bestandteil eine in die Ummantelung (3) inte
grierte Datenübertragungsleitung (5) enthält.
2. Rohr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Datenübertragungsleitung (5) eine isolierte Leitung
ist, die insbesondere vier isolierte Adern umfaßt.
3. Rohr nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß es ferner als integralen Bestandteil mindestens
eine an die Datenübertragungsleitung (5) angeschlos
sene Datenerfassungs-, Datenverarbeitungs-, Datenfern
übertragungs-, Steuer- und/oder Regelkomponente (10)
enthält.
4. Rohr nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Komponente in die Ummantelung (3) integriert ist.
5. Rohr nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß es
innerhalb seiner Ummantelung (3) mindestens einen
Freiraum zur Aufnahme der Komponente (10) enthält.
6. Rohr nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der
Freiraum nach außen hin über eine Muffe (8) bzw. einen
Deckel (11) verschließbar ist.
7. Rohr nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Freiraum in einem Rohrverbin
dungsstück (20) angeordnet ist.
8. Rohr nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Ummantelung (3) ein schaum
fähiges thermisches Isolationsmaterial, insbesondere
ein Kunststoffschaum, ist.
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1997
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DE19756415C2 (de) | 2001-05-23 |
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