DE19756336C1 - Verfahren und Vorrichtung zur Prüfung der Kompression sowie der Zündanlage einer Verbrennungskraftmaschine - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Prüfung der Kompression sowie der Zündanlage einer VerbrennungskraftmaschineInfo
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- DE19756336C1 DE19756336C1 DE1997156336 DE19756336A DE19756336C1 DE 19756336 C1 DE19756336 C1 DE 19756336C1 DE 1997156336 DE1997156336 DE 1997156336 DE 19756336 A DE19756336 A DE 19756336A DE 19756336 C1 DE19756336 C1 DE 19756336C1
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Prüfung der
Kompression sowie der Zündanlage einer Verbrennungskraftmaschine.
Es ist bereits ein derartiges Verfahren bekannt (US-PS 4,135,154), wonach
Durchschlagsspannngswerte an Zündkerzen einer Verbrennungskraftmaschine ausgewertet
werden bei verschiedenen Winkelpositionen der Kurbelwelle. Aus den aufgenommenen
Spannungsverläufen soll dann der Zustand der Zündanlage, die Kompression der
Verbrennungskraftmaschine, die Zusammensetzung des Gemisches zur Zündung der
Verbrennungskraftmaschine sowie der Zustand und die Funktionsweise der Einlaß- und
Auslaßventile ableitbar sein. Die genannten Größen sollen aus aufgenommenen
Spannungswerten ableitbar sein.
Es ist weiterhin eine Vorgehensweise zur Funktionsprüfung einer Zündkerze bekannt, bei der
bei bekanntem Zylinderdruck die Durchbruchspannung der Zündkerze gemessen wird. Ist der
Elektrodenabstand zu gering, zeigt sich dies in einer zu geringen Durchbruchspannung. Ist der
Elektrodenabstand zu groß, zeigt sich dies in einer zu großen Durchbruchspannung. Sofern
also der Zylinderdruck hinreichend genau definiert ist, wird durch eine Auswertung der
Durchbruchspannung an den Elektroden der Zündkerze auf den Zustand der Zündkerze
geschlossen. Eine derartige Vorgehensweise ist beispielsweise beschrieben in den folgenden
Schriften: JP 07253075 A, DE 33 41 880 C2, DE 31 51 415 A1 und DT 26 08 707 A1.
Aus der Schrift EP 0 652 366 A2 ist es bekannt, auf den Zylinderdruck und den
Temperaturverlauf zu schließen, indem die Durchbruchspannung der Zündkerze erfaßt wird.
Bei dem Gegenstand dieser Anmeldung ist es erforderlich, daß die Zündkerze in Ordnung ist.
Bei diesem Stand der Technik ist es also erforderlich, zunächst sicherzustellen, daß die
Kompression bzw. die Zündanlage in Ordnung ist, um anschließend eine Überprüfung
vorzunehmen, wobei eine Überprüfung der Zündanlage möglich ist, wenn die Kompression in
Ordnung ist, und wobei eine Überprüfung der Kompression möglich ist, wenn die Zündanlage
in Ordnung ist.
Demgegenüber ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine möglichst einfache
Überprüfung der Kompression sowie der Zündanlage einer Verbrennungskraftmaschine
vorzuschlagen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst, indem aus den ermittelten
Durchschlagsspannungswerten ein gemittelter Wert wenigstens eines Parameters eines
Gleichungssystems bestimmt wird, der den Elektrodenabstand der Zündkerze repräsentiert,
wobei bei der Bestimmung des gemittelten Wertes des wenigstens einen Parameters weiterhin
eine Fehlergröße ermittelt wird, die den Fehler bei der Mittelung des Parameters repräsentiert,
wobei auf eine fehlerhafte Zündanlage geschlossen wird, wenn der gemittelte Wert des
wenigstens einen Parameters von einem Sollparameter um einen Betrag abweicht, der größer
ist als ein bestimmter Schwellwert, wenn gleichzeitig die Fehlergröße betragsmäßig kleiner ist
als eine bestimmte Schwelle, und wobei auf eine fehlerhafte Kompression geschlossen wird,
wenn der gemittelte Wert des wenigstens einen Parameters im Vergleich zum Sollparameter
einem kleineren Elektrodenabstand entspricht, wenn gleichzeitig die Fehlergröße
betragsmäßig größer ist als ein bestimmtes Maß.
Sowohl bei einem Fehler in der Zündanlage, insbesondere der Zündkerze, als auch bei einer
fehlerhaften Kompression ändert sich die Durchschlagsspannung der Zündkerze bei einer
bestimmten Winkelposition. Wenn die Durchschlagsspannung nur bei einer bestimmten
Winkelposition ausgewertet wird, ist keine Aussage möglich, ob eine Veränderung der
Durchschlagsspannung auf eine Veränderung der Kompression oder einen Fehler in der
Zündanlage wie beispielsweise einen veränderten Elektrodenabstand der Zündkerze
zurückzuführen ist. Indem aber die Durchschlagsspannung bei verschiedenen
Winkelpositionen der Kurbelwelle erfaßt wird, ist eine solche Zuordnung möglich. Im
geschleppten, d. h. ungefeuerten, Betrieb der Verbrennungskraftmaschine wird der
Zylinderdruck im wesentlichen durch die Volumenänderung im Zylinder aufgrund der
Kolbenbewegung bestimmt. Wenn der Kolben beispielsweise in seiner tiefsten Stellung ist,
herrscht im Zylinder kein Überdruck. Eine fehlerhafte Kompression ist in diesem
Arbeitspunkt also nicht feststellbar, weil kein Druckgradient zwischen dem Zylinder und der
Umgebung besteht. Die Durchschlagsspannung ist in diesem Arbeitspunkt bei einer
fehlerhaften Kompression also zumindest näherungsweise unverändert, solange die
Zündanlage in Ordnung ist. Wenn der Kolben in Richtung des oberen Totpunktes bewegt
wird, steigt der Druck im Zylinder an. Wegen des dann bestehenden Druckgradienten zur
Umgebung wirkt sich eine fehlerhafte Kompression hier derart aus, daß der Istdruck absinkt
gegenüber dem Solldruck. Die Durchschlagsspannung verringert sich also in diesem
Arbeitspunkt gegenüber der Durchschlagsspannung bei fehlerfreier Kompression. Bei einer
fehlerhaften Kompression ist also zu erwarten, daß sich die Durchschlagsspannung der
Zündkerze bei größeren Werten des Zylinderdruckes, d. h. entsprechenden Winkelpositionen
der Kurbelwelle um einen entsprechend Wert verringert.
Ist hingegen die Kompression in Ordnung aber die Zündkerze fehlerhaft, ist mit einer mehr
oder weniger konstanten Änderung der Durchschlagsspannung über die unterschiedlichen
Winkelpositionen der Kurbelwelle zu rechnen.
Bei diesem Verfahren wird vorteilhaft ausgenutzt, daß sich sowohl bei einem Fehler in der
Zündanlage als auch bei einem Fehler in der Kompression die Durchschlagsspannung der
Zündkerze ändert. Aus den beschriebenen Gründen ändert sich aber bei einer fehlerhaften
Kompression die Durchschlagsspannung der Zündkerze bei unterschiedlichen
Winkelpositionen der Kurbelwelle um unterschiedliche Werte, während bei einer defekten
Zündanlage eine mehr oder weniger konstante Änderung der Durchschlagsspannung über den
Bereich der Winkelpositionen der Kurbelwelle zu erwarten ist.
Indem also die Durchschlagsspannung zu wenigstens drei Winkelpositionen der Kurbelwelle
ermittelt wird, können die beiden Fehlerfälle voneinander unterschieden werden. Durch diese
Vorgehensweise können statistische Einflüsse ausgeglichen werden. Werden genau zwei
Meßwerte aufgenommen, lassen sich die Abweichungen der gemessenen
Durchschlagsspannungen von den Sollwerten ermitteln, eventuelle Abweichungen einzelner
Meßpunkte schlagen dabei aber voll auf das Ergebnis durch. Indem wenigstens drei Meßwerte
Verwendung finden, entsteht ein überbestimmtes Gleichungssystem, dessen Lösung mittels
bekannter mathematischer Methoden so gesucht werden kann, daß der Fehler minimiert wird.
Da der Elektrodenabstand der Zündkerze sich im Gegensatz zu dem Zylinderdruck bei
unterschiedlichen Winkelpositionen der Kurbelwelle nicht ändert, läßt sich mit dieser Größe
die Kurve einfach parametrieren. Aus dem berechneten gemittelten Wert des
Elektrodenabstandes und einer Streuung der Werte um diesen Mittelwert können dann die
beschriebenen Fehlersituationen erkannt werden.
Wenn die beiden genannten Parameter - Mittelwert und Streuung - den Sollwerten
dahingehend entsprechen, daß der berechnete gemittelte Elektrodenabstand dem Sollwert
entspricht und daß die Streuung gering ist, kann geschlossen werden, daß sowohl die
Kompression als auch die Zündanlage in Ordnung sind.
Es kann also durch eine weitergehende Auswertung ein zu geringer Elektrodenabstand der
Zündkerze erkannt werden, wenn zum einen der berechnete gemittelte Elektrodenabstand
geringer ist als der Sollwert des Elektrodenabstandes und wenn zum anderen die Streuung der
einzelnen Werte des Elektrodenabstandes um diesen Mittelwert eine bestimmte Schwelle
nicht überschreitet. Ein zu geringer Elektrodenabstand führt dazu, daß sich bei allen
Winkelpositionen der Kurbelwelle eine zu geringe Durchschlagsspannung einstellt. Da es sich
um einen systematischen Fehler handelt, der für alle Arbeitspunkte gleich groß ist, ist in
diesem Fall die Streuung gering.
Weiterhin kann ein zu großer Elektrodenabstand der Zündkerze erkannt werden, wenn zum
einen der berechnete gemittelte Elektrodenabstand größer ist als der Sollwert des
Elektrodenabstandes und wenn zum anderen die Streuung der einzelnen Werte des
Elektrodenabstandes um diesen Mittelwert eine bestimmte Schwelle nicht überschreitet. Auch
hier liegt ein systematischer Fehler vor, der aber im Gegensatz zu den vorstehend
geschilderten Verhältnissen nicht darauf zurückzuführen ist, daß der Elektrodenabstand zu
gering ist sondern daß der Elektrodenabstand zu groß ist. Auch hier ergibt sich eine geringe
Streuung, weil es sich um einen systematischen Fehler handelt, der für alle Arbeitspunkte
annähernd gleich groß ist.
Bei einer fehlerhaften Kompression handelt es sich um einen Fehler, der für verschiedene
Arbeitspunkte zu unterschiedlich berechneten Elektrodenabständen führt. Aus den eingangs
bereits erläuterten Gründen nimmt die Durchbruchspannung bei den Winkelpositionen der
Kurbelwelle entsprechend stärker ab, die einem großen Zylinderdruck entsprechen, so daß
also für diese Winkelpositionen der Elektrodenabstand entsprechend geringer berechnet wird.
Aufgrund der unterschiedlich berechneten Elektrodenabstände verringert sich zum einen der
berechnete gemittelte Elektrodenabstand. Da sich der Fehler aufgrund der fehlerhaften
Kompression bei unterschiedlichen Arbeitspunkten unterschiedlich auf den berechneten
Elekrodenabstand auswirkt, nimmt weiterhin die Streuung zu. Über die Streuung kann also
dieser Fall einer fehlerhaften Kompression von dem Fehlerfall eines zu geringen
Elekrodenabstandes unterschieden werden.
Bei dem Verfahren nach Anspruch 2 wird das bestimmte Maß größer, wenn der gemittelte
Wert des wenigstens einen Parameters kleiner werdenden Elektrodenabständen entspricht.
Bei einem bestimmten Fehler der Kompression stellt sich ein bestimmter gemittelter
berechneter Elektrodenabstand sowie eine bestimmte Streuung der berechneten
Elektrodenabstände ein, wobei die Streuung abhängig ist von dem berechneten gemittelten
Elektrodenabstand, so daß also auch über eine Zuordnung eines bestimmten berechneten
gemittelten Elektrodenabstandes zu einer bestimmten Streuung dieser Fehlerfall erkannt
werden kann. Mit kleiner werdendem gemittelten Elektrodenabstand nimmt die Streuung zu.
Bei dem Verfahren nach Anspruch 3 wird eine fehlerhafte Zündanlage erkannt, wenn der
gemittelte Wert des wenigstens einen Parameters einem Elektrodenabstand entspricht, der
kleiner ist als der Sollwert des Elektrodenabstandes, wenn gleichzeitig die Fehlergröße
betragsmäßig größer ist als die bestimmte Schwelle aber kleiner ist als das bestimmte Maß.
Der Fehler in der Zündanlage kann dann insbesondere ein Isolationsfehler sein. Es zeigt sich
also, daß auch Fehler der Zündanlage erkannt werden können, die nicht den
Elektrodenabstand der Zündkerze betreffen. Eine Veränderung des Elektrodenabstandes der
Zündkerze führt aus den bereits erläuterten Gründen zu einer Veränderung des berechneten
gemittelten Elektrodenabstandes, wobei die Streuung gering bleibt. Wird aufgrund der
berechneten Elektrodenabstände ein gemittelter Elektrodenabstand berechnet, der nicht dem
Sollwert entspricht und entspricht weiterhin die Streuung nicht dem Wert, der bei einer
Veränderung des berechneten gemittelten Elektrodenabstandes aufgrund einer Veränderung
der Kompression zu erwarten ist, so kann auf einen anderweitigen Fehler der Zündanlage
geschlossen werden. Ein solcher Fehler kann beispielsweise dann vorliegen, wenn der
Zündfunke im Isolator erzeugt wird.
Bei dem Verfahren nach Anspruch 4 wird eine fehlerhafte Zündanlage erkannt, wenn der
gemittelte Wert des wenigstens einen Parameters um nicht mehr als einen Grenzwert von dem
Sollwert abweicht und die Fehlergröße betragsmäßig größer ist als ein bestimmter Wert.
Ein solcher Fehler kann beispielsweise dann vorliegen, wenn der Zündfunke nur hin und
wieder im Isolator erzeugt wird. Der gemittelte Elektrodenabstand ist dann im wesentlichen
korrekt, während die Streuung zunimmt.
Es können also die Durchlagsspannungswerte zu den Winkelpositionen der Kurbelwelle mit
Sollwerten verglichen werden, die ermittelt wurden bei einer baugleichen
Verbrennungskraftmaschine mit ordnungsgemäßer Kompression und fehlerfreier Zündanlage.
Mittels dieser Sollwerte, die beispielsweise auch durch eine Extrapolation zu einer Sollkurve
ergänzt werden können, ist eine vergleichsweise einfache Möglichkeit gegeben, festzustellen,
ob überhaupt eine Abweichung der Durchschlagsspannung vom jeweiligen Sollwert vorliegt
und, wenn eine solche Abweichung vorliegt, weiterhin festzustellen, worauf diese
Abweichung zurückzuführen ist. Die Sollwerte können beispielsweise meßtechnisch bestimmt
werden, indem bei einer baugleichen Verbrennungskraftmaschine mit ordnungsgemäßer
Kompression der Zylinderdruckverlauf und insbesondere die Durchschlagsspannung
gemessen wird. Es ist auch möglich, bei der Verbrennungskraftmaschine mit
ordnungsgemäßer Kompression und fehlerfreier Zündung den Zylinderdruck zu ermitteln und
die Durchschlagsspannung anhand der Paschen-Gleichung zu bestimmen.
Bei der Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäß Anspruch 5 weist die
Zündanlage eine Hochspannungs-Kondensator-Zündung, eine Wechselspannungszündung
oder eine Transistor-Spulen-Zündung auf.
Insbesondere die Hochspannungs-Kondensator-Zündung und die Wechselspannungszündung
weisen kurze Ladezeiten auf, so daß über ein Arbeitsspiel ein Meßvorgang mit entsprechend
vielen Meßstellen möglich ist. Die Ladezeiten dieser Zündanlagen liegen im Bereich von µs,
so daß ohne Schwierigkeiten die Messung der Durchbruchspannung in Schritten von etwa 10°
Winkeländerung der Position der Kurbelwelle möglich ist. Bei einer Transistor-Spulen-
Zündung sind die Ladezeiten etwas länger, so daß unter Umständen die Zahl der Meßstellen
pro Arbeitszyklus verändert werden muß. Es ist auch denkbar, eine Messung durchzuführen,
indem die Werte der Durchbruchspannungen aus mehreren Arbeitsspielen herangezogen
werden. Bei dieser Vorgehensweise spielen die Ladezeiten der Zündanlage keine wesentliche
Rolle mehr.
Bei der Vorrichtung nach Anspruch 6 erfolgt die Spannungsmessung mittels eines
Hochspannungstastkopfes an der Zündkerze.
Durch die Verwendung eines solchermaßen ausgebildeten speziellen Zündkerzensteckers ist
eine genaue Messung der Durchbruchspannung möglich.
Bei der Ausgestaltung der Vorrichtung nach Anspruch 7 wird die Durchbruchspannung aus
einer an der Primärseite oder der Sekundärseite der Zündspule gemessenen Spannung
abgeleitet.
Die Messung auf der Primärseite ist möglicherweise mit Fehlern aufgrund der Übertragung
der Hochspannungswerte durch die Zündspule behaftet. Von daher bietet es sich
gegebenenfalls an, auf der Sekundaärseite zu messen. Gegenüber der Vorrichtung nach
Anspruch 11 erweist es sich als vorteilhaft, daß kein spezieller Zündkerzenstecker vorgesehen
sein muß.
Bei allen vorstehend beschriebenen Ansprüchen kann die Messung im geschleppten Betrieb
der Verbrennungskraftmaschine durchgeführt werden. Das bedeutet, daß die
Verbrennungskraftmaschine von einem Elektromotor geschleppt wird. Ebenso ist es auch
denkbar, die Messung im gefeuerten Betrieb durchzuführen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung näher dargestellt. Es zeigt dabei
im einzelnen:
Fig. 1 ein Diagramm des Zylinderdruckverlaufes und der Durchbruchspannungen über
der Winkelposition der Kurbelwelle,
Fig. 2 ein Ablaufdiagramm eines Ausführungsbeispieles eines erfindungsgemäßen
Verfahrens und
Fig. 3 eine Darstellung des mittleren quadratischen Fehler über dem berechneten
gemittelten Elektrodenabstand sowie die Zuordnung von Wertepaaren zu
bestimmten Fehlersituationen.
Fig. 1 zeigt ein Diagramm des Zylinderdruckverlaufes (durchgezogene Linie) über der
Winkelposition der Kurbelwelle. Das Diagramm ist im Rahmen einer Kalttestprüfung einer
Zündanlage aufgenommen worden. Vorteilhaft handelt es sich um eine Hochspannungs-
Kondensator-Zündung oder eine Wechselspannungszündung. Diese weisen Ladezeiten im µs-
Bereich auf. Damit ist es beispielsweise möglich, alle 10° Kurbelwinkeländerung der
Kurbelwelle einen Zündfunken zu erzeugen. Eine Transistor-Spulen-Zündung weist größere
Ladezeiten auf. Hier erweist es sich als vorteilhaft, die Abstände zwischen den Zündtunken zu
vergrößern oder die Motordrehzahl zu reduzieren sowie eine Mittelung der Messung über
mehrere Arbeitsspiele vorzunehmen.
Wird wie in Fig. 1 gezeigt über die Zündanlage alle 10° Kurbelwinkel ein Funke erzeugt und
die Durchbruchspannung des Funkens mit einem Hochspannungstastkopf direkt an der
Zündkerze gemessen, so ergibt sich eine Folge von Durchbruchspannungswerten (punktiert
eingezeichnet), die abhängig vom Kompressionsdruck und Elektrodenabstand sind. Die
Durchbruchspannung eines Funkens wird vom Paschengesetz im Hochdruckfall beschrieben:
Ud = k.p.d
Ud ist die Durchbruchspannung des Funkens,
k ist eine Konstante, die für Luft etwa 3 kV/(bar.mm) beträgt,
p ist der Druck zum Zündzeitpunkt und
d ist der Elektrodenabstand.
k ist eine Konstante, die für Luft etwa 3 kV/(bar.mm) beträgt,
p ist der Druck zum Zündzeitpunkt und
d ist der Elektrodenabstand.
Aus dem Paschengesetz ist ersichtlich, daß die Durchbruchspannung des Funkens sowohl
vom Druck p zum Zündzeitpunkt als auch vom Elektrodenabstand d abhängig ist. Die
Konstante k ändert sich bei Verwendung eines anderen Mediums als Luft.
Der Zylinderdruckverlauf wird an einem Fahrzeugmotor üblicherweise nicht gemessen, so daß
der aktuelle Wert des Zylinderdruckes nicht bekannt ist. Während der Entwicklungszeit des
Motors werden allerdings Zylinderdruckverläufe gemessen, so daß ein Zylinderdruckverlauf
ohne Leckrate vermessen werden kann.
Aus den Werten der Durchbruchspannung der Einzelfunken während eines Arbeitsspieles
kann auf die Form des Druckverlaufes des Arbeitsspieles geschlossen werden. Der
Absolutwert des Drucks kann allerdings aufgrund der Abhängigkeit vom Elektrodenabstand
nicht bestimmt werden.
Fig. 2 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Ausführungsbeispieles des erfindungsgemaßen
Verfahrens, bei dem in dem Schritt 201 die gemessenen Durchbruchspannungswerte, die im
Abstand von 10° Kurbelwinkeländerung der Kurbelwelle aufgenommen wurden, über eine
Minimierung der Fehlerquadrate an die aus dem Paschengesetz bei bekanntem Druck
berechneten Durchbruchswerte angefittet werden. Dabei wird der bekannte
Zylinderdruckverlauf verwendet, der (von einer baugleichen Verbrennungskraftmaschine)
ohne Leckrate aufgenommen wurde. Wie in Fig. 1 zu sehen ist, stimmen die Werte der
Durchbruchspannungen der Funken größtenteils nicht mit den Druckwerten überein, was auf
die Variation des Parameters k.d zurückzuführen ist. Die numerische Anfittung liefert zwei
Werte, den Wert von k.d und den mittleren quadratischen Fehler σ, der bei der Anfittung
auftritt. Wird der Wert des mittleren quadratischen Fehlers σ über dem Wert von k.d
aufgetragen, ergeben sich verschiedene Bereiche, die in Fig. 3 dargestellt sind.
Nachdem also mittels der Anfittung der gemittelte Elektrodenabstand bzw. die diesem
entsprechende Größe k.d sowie der mittlere quadratische Fehler σ als Maß der Streuung
berechnet worden sind, wird in dem Schritt 202 mit einer Überprüfung begonnen, ob die
Kompression und die Zündanlage in Ordnung sind.
Dazu wird zunächst überprüft, ob der berechnete gemittelte Elektrodenabstand um nicht mehr
als einen bestimmten Schwellwert von dem Sollwert abweicht und ob gleichzeitig der mittlere
quadratische Fehler σ kleiner ist als eine vorgegebene Grenze.
Ist dies der Fall, ist die Kompression und die Zündanlage in Ordnung. Der Durchlauf des
Verfahrens wird dann beendet, indem in dem Schritt 203 eine Kennung gesetzt wird, die
bedeutet, daß die Kompression und die Zündanlage in Ordnung sind.
Andernfalls erfolgt ein Übergang zu dem Schritt 204, um den aufgetretenen Fehler näher zu
untersuchen. In dem Schritt 204 wird untersucht, ob der mittlere quadratische Fehler σ kleiner
ist als die vorgegebene Grenze.
Ist dies der Fall, so liegt der Fehler in einer Abweichung des Elektrodenabstandes der
Zündkerze. Eine solche Abweichung führt zu einem über das Arbeitsspiel konstanten Fehler,
so daß sich bei einer Abweichung des Elektrodenabstandes vom Sollwert dennoch ein
entsprechend geringer mittlerer quadratischer Fehler σ einstellt.
In dem Schritt 205 wird überprüft, ob der berechnete gemittelte Elektrodenabstand kleiner ist
als der Sollwert.
Ist dies der Fall, wird in dem Schritt 206 eine entsprechende Kennung gesetzt, die bedeutet,
daß der Elektrodenabstand der Zündkerze zu klein ist.
Ergab die Überprüfung in dem Schritt 205, daß der berechnete gemittelte Elektrodenabstand
nicht kleiner ist als der Sollwert, so muß der Elektrodenabstand größer sein. Es wird also in
diesem Fall in dem Schritt 207 eine Kennung gesetzt, die bedeutet, daß der Elektrodenabstand
der Zündkerze zu groß ist.
Wurde in dem Schritt 204 festgestellt, daß der mittlere quadratische Fehler σ größer ist als die
vorgegebene Grenze, so kann dies darauf zurückzuführen sein, daß die Kompression
fehlerhaft ist, d. h., daß der Zylinder ein Leck hat. Verliert der Zylinder wegen dieses Leckes
Luft so führt dies zu einer Absenkung des Spitzendruckes und vor allem zu einem
Druckverlauf, der nicht mehr symmetrisch zum oberen Totpunkt verläuft. Ursache dafür ist
der dauernde Verlust von Gas aus dem Zylinder aufgrund des Druckgefälles zwischen
Zylinder und Umgebung. Der geringere Spitzendruck verursacht einen geringeren berechneten
gemittelten Elektrodenabstand, da sich die Durchbruchspannung bei den Positionen des
Kolbens nahe dessen oberen Totpunktes verringert. Diese Verringerung des berechneten
gemittelten Elektrodenabstandes war jedoch auch bei einem zu geringen Elektrodenabstand
der Zündkerze zu beobachten. Aufgrund der geänderten Kurvenform des
Zylinderdruckverlaufes nimmt aber im Falle einer fehlerhaften Kompression der mittlere
quadratische Fehler σ zu aufgrund des nicht mehr symmetrischen Druckverlaufes, der aber
nach wie vor mit der Gleichung angenähert wird, die dem Druckverlauf einer fehlerfreien
Kompression entspricht. Dies liegt daran, daß die Werte der Durchbruchspannung des
Funkens proportional zum Druck sind und die so gemessenen Durchbruchspannungswerte mit
der idealen Druckkurve ohne Leck, die für die Anfittung verwendet wird, verglichen werden.
Da eine bestimmte Leckrate zu einer bestimmten Änderung des berechneten gemittelten
Elekrodenabstandes führt und zu einem bestimmten mittleren quadratischen Fehler σ, wird in
dem Schritt 208 überprüft, ob der aktuelle mittlere quadratische Fehler σ dem mittleren
quadratischen Fehler σ entspricht, der bei dem aktuellen Wert des berechneten gemitteiten
Elektrodenabstandes zu erwarten ist, wenn der Fehlerfall in einer fehlerhaften Kompression zu
suchen ist.
Ist dies der Fall, erfolgt ein Übergang zu dem Schritt 209, in dem eine Kennung gesetzt wird,
die bedeutet, daß die Kompression der Verbrennungskraftmaschine fehlerhaft ist.
Ergab die Überprüfung in dem Schritt 208, daß der mittlere quadratische Fehler σ keinen
Wert annimmt, der bei einer fehlerhaften Kompression vorliegen würde, so wird in dem
Schritt 210 eine Kennung gesetzt, die bedeutet, daß ein Isolationsfehler in der Zündanlage
vorliegt.
Ist die Zündkerze defekt, weil zum Beispiel der Isolatorfuß gebrochen ist, so kommt es zu
Funkendurchbrüchen im Isolator, die mit wesentlich geringerer Spannung erfolgen, als in der
komprimierten Luft. Dies führt in jedem Fall zu einem erhöhten mittleren quadratischen
Fehler σ, da die Anfittung an die Druckkurve ohne Leck nicht mehr stimmt. Der Bereich, der
in Fig. 3 beispielsweise mit 320 bezeichnet ist, repräsentiert eine Zündkerze, bei der der
Funken immer im Isolator erzeugt wird mit sehr geringer Durchbruchspannung. Die
Zündkerze, die durch den Bereich 321 repräsentiert wird, erzeugt nur teilweise Funken im
Isolator, während sie manchmal auch funktionstüchtig ist. Daher ergibt sich ein im
wesentlichen korrekter Wert für den berechneten gemittelten Elektrodenabstand, jedoch ein
erhöhter mittlerer quadratischer Fehler σ.
In dem mit 303 markierten Bereich ist sowohl die Zündanlage in Ordnung als auch die
Kompression korrekt. In dem 306 bezeichneten Bereich ist der Elektrodenabstand der
Zündkerze zu gering und in dem Bereich 307 ist der Elektrodenabstand der Zündkerze zu
groß. Der mit 308 bezeichnete Bereich repräsentiert das Verhalten bei einem
Kompressionsfehler. Je größer die Leckrate, um so geringer wird der berechnete gemittelte
Elektrodenabstand und um so größer wird der mittlere quadratische Fehler σ.
Es ist vorteilhaft, bei der Berechnung nicht unmittelbar den Elektrodenabstand zu bestimmen
sondern die Größe k.d. Typische Werte von k.d liegen in der Größenordnung von 600 V/bar
bis 2000 V/bar und einem mittleren quadratischen Fehler von 600 V/bar bei
Elektrodenabständen von 0,3 mm bis 1,3 mm und einem Spitzendruck der Kompression ohne
Leckrate von etwa 1 2 bar.
Für die Leckraten ergibt sich ein Bereich von 600 V/bar bis 1600 V/bar bei einem mittleren
quadratischen Fehler von 600 V/bar bis 2200 V/bar, wenn der Spitzendruck von 12 bar ohne
Leck auf 6 bar absinkt.
Es hat sich gezeigt, daß die Messung eines Zyklus und die Anfittung der
Durchbruchspannungswerte an die Modelldruckkurve bereits gute Werte liefert für den
berechneten gemittelten Elektrodenabstand und den mittleren quadratischen Fehler. Durch die
auch in Fig. 1 zu erkennenden Schwankungen in der Durchbruchspannung ist allerdings ein
Fehler vorhanden. Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, die Messung mehrerer Arbeitsspiele
vorzunehmen mit einer Mittelung der Einzelergebnisse der Durchbruchspannung mit
anschließender Anfittung an die Druckkurve ohne Leckrate. Bei dieser Vorgehensweise sind
die Fehler der einzelnen Durchbruchspannungswerte schon bei der Anfittung minimiert.
Das Verfahren kann sowohl bei einer geschleppten als auch bei einer gefeuerten
Verbrennungskraftmaschine durchgeführt werden.
Im geschleppten Zustand kann das Verfahren sowohl bei der Produktion als Bandende-
Kalttest durchgeführt werden als auch in der Werkstatt beim Kundendienst.
Die Ausgestaltung der Zündanlage kann beispielsweise einen Hochspannungstastkopf mit
anschließender Spitzenwerterfassung umfassen, die die von einer Hochspannungs-
Kondensator-Zündung alle 10° Kurbelwelle, beginnend bei 90° Kurbelwelle vor dem
Zündungs-OT, erzeugten Funken vermißt. Das Ende der Funkenerzeugung kann
beispielsweise 90° Kurbelwelle nach Zündungs-OT liegen, wodurch sich insgesamt 19
Durchbruchspannungswerte ergeben. Diese Durchbruchspannungswerte werden über einen
A/D-Wandler in einem Computer eingelesen und dort die Mittelwertbildung über mehrere
Arbeitsspiele durchgeführt, sowie die Anfittung mit anschließender Bewertung des
Ergebnisses. Bei Verwendung einer Wechselspannungszündanlage muß der Absolutwert der
Hochspannung gebildet werden, da der Funkendruchbruch sowohl bei negativer wie auch bei
positiver Polung erfolgen kann.
Claims (7)
1. Verfahren zur Prüfung der Kompression sowie der Zündanlage einer
Verbrennungskraftmaschine, wobei bei verschiedenen Winkelpositionen der Kurbelwelle
in den einzelnen Zylindern die Zündkerze mit einer solchen Spannung beaufschlagt wird,
daß sich ein Funkenüberschlag einstellt, wobei aus den zu den einzelnen Winkelpositionen
ermittelten Durchschlagsspannungswerten, bei denen sich der Funkenüberschlag einstellt,
auf die Kompression und den Zustand der Zündanlage geschlossen wird (202, 204, 205,
208),
dadurch gekennzeichnet, daß aus den ermittelten Durchschlagsspannungswerten ein
gemittelter Wert wenigstens eines Parameters eines Gleichungssystems bestimmt wird, der
den Elektrodenabstand der Zündkerze repräsentiert, wobei bei der Bestimmung des
gemittelten Wertes des wenigstens einen Parameters weiterhin eine Fehlergröße ermittelt
wird, die den Fehler bei der Mittelung des Parameters repräsentiert, wobei auf eine
fehlerhafte Zündanlage geschlossen wird, wenn der gemittelte Wert des wenigstens einen
Parameters von einem Sollparameter um einen Betrag abweicht, der größer ist als ein
bestimmter Schwellwert, wenn gleichzeitig die Fehlergröße betragsmäßig kleiner ist als
eine bestimmte Schwelle (202, 204, 205, 306, 307), und wobei auf eine fehlerhafte
Kompression geschlossen wird, wenn der gemittelte Wert des wenigstens einen
Parameters im Vergleich zum Sollparameter einem kleineren Elektrodenabstand
entspricht, wenn gleichzeitig die Fehlergröße betragsmäßig größer ist als ein bestimmtes
Maß (202, 204, 208, 308).
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das bestimmte Maß größer wird, wenn der gemittelte Wert
des wenigstens einen Parameters kleiner werdenden Elektrodenabständen entspricht (308).
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß eine fehlerhafte Zündanlage erkannt wird, wenn der
gemittelte Wert des wenigstens einen Parameters einem Elektrodenabstand entspricht, der
kleiner ist als der Sollwert des Elektrodenabstandes, wenn gleichzeitig die Fehlergröße
betragsmäßig größer ist als die bestimmte Schwelle aber kleiner ist als das bestimmte Maß
(320).
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß eine fehlerhafte Zündanlage erkannt wird, wenn der
gemittelte Wert des wenigstens einen Parameters um nicht mehr als einen Grenzwert von
dem Sollwert abweicht und die Fehlergröße betragsmäßig größer ist als ein bestimmter
Wert (321).
5. Vorrichtung zur Durchführung eines der vorgenannten Verfahren,
dadurch gekennzeichnet, daß die Zündanlage eine Hochspannungs-Kondensator-Zündung,
eine Wechselspannungszündung oder eine Transistor-Spulen-Zündung aufweist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Spannungsmessung mittels eines
Hochspannungstastkopfes an der Zündkerze erfolgt.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Durchbruchspannung aus einer an der Primärseite oder
der Sekundärseite der Zündspule gemessenen Spannung abgeleitet wird.
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