DE19753906A1 - Verfahren und Anordnung zur Erfassung von Daten eines Kraftfahrzeuges - Google Patents
Verfahren und Anordnung zur Erfassung von Daten eines KraftfahrzeugesInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine An
ordnung zur Erfassung von Fahr- und Funktionsdaten eines
Kraftfahrzeugs, bei dem das Auftreten von Fehlern, d. h. von
Defekten, von Fehlfunktionen, von Komponentenfehlern etc. in
einem nicht flüchtigen Speicher aufgezeichnet wird. Das Ver
fahren und die Anordnung sind insbesondere zur Ermittlung
und Analyse von Fehlern und Fehlfunktionen, von Schadens
verläufen oder Geschehnissen, die durch Fehler oder Fehl
funktionen des Fahrzeugs, durch Komponentenfehler oder durch
Fehlverhalten herbeigeführt werden, zur Rekonstruktion von
Unfällen etc. vorgesehen.
Aus der DE 30 32 432 C2 ist bereits eine Schaltungsanordnung
zur Aufzeichnung von Fahrdaten eines Kraftfahrzeugs bekannt.
In einem nicht flüchtigen Speicher wird ständig das aktuelle
Geschwindigkeitssignal eingeschrieben. Dieses wird mit Hilfe
eines Sperrsignals festgehalten, wenn sich ein Unfall er
eignet und bestimmte Unfallkriterien erkannt werden. Zur
Gewinnung des Fahrzeug-Geschwindigkeitssignals wird die
Elektronik eines ohnehin im Fahrzeug vorhandenen Antibloc
kiersystems (ABS) verwendet. Mit diesen Hilfsmitteln soll
die Rekonstruktion eines Unfallhergangs bei Fahrzeugen mit
Antiblockiersystemen erleichtert werden, weil solche Fahr
zeuge die im Gegensatz zu Fahrzeugen ohne ABS bei einer Not
bremsung keine erkennbaren Brems- bzw. Reifenspuren hinter
lassen.
Es ist auch schon bekannt und heute üblich, elektronische
Kraftfahrzeugregelungssysteme, wie ABS, ASR etc., mit Dia
gnosesystemen und nicht flüchtigen Speichern auszurüsten, die
n der Werkstatt zum Erkennen und Lokalisieren von Defekten
ausgewertet werden.
Infolge der zunehmenden Komplexität der Kraftfahrzeug-Rege
lungssysteme, der Forderung nach frühzeitiger Fehlererken
nung und der Suche nach den Fehlerursachen besteht ein wach
sender Bedarf an derartigen Diagnosesystemen und an auswert
baren Daten zur Rekonstruktion der Geschehnisse.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfah
ren zu entwickeln, das für eine nachträgliche Analyse eines
Fehlers oder einer Fehlfunktion, für die Suche nach den Feh
lerquellen oder auch für eine Rekonstruktion der zeitlichen
Abfolge beim Auftreten von Fehlern oder bei einem Unfall
hilfreiche oder gar notwendige Daten zur Verfügung stellt.
Es hat sich gezeigt, daß diese Aufgabe mit dem in Anspruch 1
beschriebenen Verfahren gelöst werden kann, dessen Beson
derheit darin besteht, daß der Zeitpunkt des Fehlerein
tritts, die Zeitfolge von Fehler-Ereignissen und/oder der
Zeitverlauf eines Unfallgeschehens in dem Speicher festge
halten werden und daß hierzu als Zeitbasis eine externe,
nicht manipulierbare, ein Zeitsignal aussendende Quelle ver
wendet wird, sowie daß ein Schutz gegen willkürliche Ände
rungen der aufgezeichneten Zeitangaben vorgesehen wird. Als
externe Quelle ist beispielsweise eine Zentraluhr geeignet,
die über den Äther Steuer- oder Synchronisier-Signale aus
sendet, oder das über Satelliten ausgesendete Zeitsignal
eines Navigationssystems (z. B. "GPS" = Global Positioning
System).
Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß es in vielen
Fällen für die Ermittlung der Fehlerursache oder eines Un
fallhergangs hilfreich wäre, wenn neben der Fehlerart auch
der Zeitpunkt und die zeitliche Abfolge der Geschehnisse
festgehalten werden könnte. Dies wäre aber nur dann sinn
voll, wenn eine genaue Zeitbasis zur Verfügung stünde und
wenn - im Gegensatz zu der Situation bei der Verwendung ei
ner üblichen Fahrzeuguhr - eine Manipulation, d. h. eine
willkürliche Änderung oder Löschung der gespeicherten Zeiten
verhindert werden könnte.
Eine noch weitergehendere Analyse und Rekonstruktion, z. B.
eines Unfalls, wird erfindungsgemäß durch die in Anspruch 2
beschriebene Ausführungsart des erfindungsgemäßen Verfahrens
ermöglicht, bei dem der Zeitpunkt und/oder die zeitliche
Abfolge des Geschehens sowie der momentane Aufenthalt des
Fahrzeugs oder der von dem Fahrzeug während des Geschehens
zurückgelegte Weg mit Hilfe einer externen, eine Zeitbasis
und Ortsdaten bzw. Ortskoordinaten liefernden Quelle ermit
telt und aufgezeichnet werden.
Mit den modernen Navigationssystemen lassen sich bereits
recht genaue Ortsangaben mit hoher Auflösung gewinnen. Im
Zuge der Weiterentwicklung und breiteren Nutzung ist zu er
warten, daß die Genauigkeit und Auflösung der erfaßten
Fahrzeug- und Ortsdaten noch erhöht werden; auf Basis die
ser Informationen werden sich dann z. B. ein Unfallhergang
und die Unfallursachen exakt ermitteln lassen.
Da Anordnungen, mit denen das erfindungsgemäße Verfahren
realisiert werden kann, von den ohnehin in Fahrzeugen vor
handenen Systemen, wie den Kraftfahrzeug-Regelungssystemen,
Navigationssystemen usw., der von Komponenten dieser Systeme
Gebrauch machen, wird höchstens ein geringer Zusatzaufwand
zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens benötigt.
Ein solcher Zusatzaufwand ist mit Sicherheit klein im Ver
gleich zu dem erreichten Nutzen.
Ein Ausführungsbeispiel einer Anordnung zur Ausführung der
Erfindung, bei dem die externen Quellen ausschließlich eine
Zeitbasis oder zusätzlich noch Ortskoordinaten liefern, be
steht darin, daß Einrichtungen zur Diagnose von Funktionen
des Fahrzeugs und/oder von in dem Fahrzeug installierten
Steuer- oder Regelungssystemen vorhanden sind. Außerdem
besitzt diese Anordnung nichtflüchtige Speicher zur Auf
zeichnung von Diagnoseergebnissen, von Fehlern, Fehlfunktio
nen usw. und Einrichtungen zum Empfang und Auswerten einer
Zeitnormalen und/oder von Ortsinformationen oder Ortskoordi
naten, wobei die Ortsangaben zumindest beim Auftreten der
Fehler oder Fehlfunktionen oder während eines Unfallgesche
hens speicherbar sind.
In den Unteransprüchen sind noch weitere vorteilhafte Aus
führungsarten des erfindungsgemäßen Verfahrens und der An
ordnungen zur Durchführung des Verfahrens beschrieben.
In der beigefügten Abbildung ist in schematischer Verein
fachung, die zur Erläuterung des Prinzips genügt, ein Kommu
nikationsnetzwerk 1, z. B. CAN, dargestellt, über das ein
zelne Funktions-Einheiten oder Funktionsmodule untereinander
verbunden sind. Solche Kommunikationsnetzwerke sind bereits
heutzutage in aufwendig ausgestatteten Fahrzeugen zu finden.
Es ist davon auszugehen, daß in Zukunft Kraftfahrzeuge auf
breiter Basis mit solchen Systemen und Kommunikationsnetz
werken ausgerüstet werden, um die Regelungs-, Steuerungs-,
Informations-, und Orientierungssysteme untereinander zu
vernetzen.
Das dargestellte Kommunikationsnetzwerk 1 verbindet eine Emp
fangseinrichtung (2, 3), zu der neben einer Antenne 3 noch
Auswerteeinrichtungen 2 für die empfangenen Zeitsignale
und/oder Ortskoordinaten gehören. In dieser Empfangseinheit
2, 3 werden auch der momentane Aufenthaltsort des Fahrzeugs
und der während des Geschehens, das aufgezeichnet werden
soll, zurückgelegte Weg ermittelt.
Zur Diagnose verschiedener Systeme ist ein Baustein 4 vor
handen. In einem nichtflüchtigen Speicher 5, der als zen
traler Diagnosespeicher ausgebildet werden kann, werden die
benötigten Daten aufgezeichnet und bei der Fehleranalyse
oder Rekonstruktion des Geschehens wieder ausgegeben. Mit 6
ist eine Funktionseinheit oder ein Regelungssystem, z. B. das
ABS oder der Airbag eines Kraftfahrzeugs, symbolisiert. An
stelle des zentralen Speichers 5 können natürlich auch de
zentrale Speicher oder die in den einzelnen Systemen ohnehin
vorhandenen Speicher eingesetzt werden.
Schließlich sind nach der Abbildung an das Kommunikations
netzwerk 1 noch weitere Funktionsmodule unterschiedlicher
Art, die Steuerungs-, Regelungs-, oder Überwachungszwecken
dienen, oder Orientierungshilfen, angeschlossen. Dies wird
durch die Einheit 7 symbolisiert.
Die vorangegangenen Erläuterungen veranschaulichen, daß das
mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens sowie der be
schriebenen Anordnungen zur Durchführung des Verfahrens In
formationen gewonnen werden können, an denen Bedarf besteht
und die bei der Rekonstruktion von Fehlerursachen und Unfäl
len hilfreich sind, auf die man jedoch bisher verzichten
mußte. Der benötigte Herstellungsaufwand oder Zusatzaufwand
ist gering, weil von Einrichtungen, die im Fahrzeug und ex
tern ohnehin vorhandenen sind, Gebrauch gemacht wird.
Claims (7)
1. Verfahren zur Erfassung von Fahr- und/oder Funktions-
Daten eines Kraftfahrzeugs, bei dem das Auftreten von
Defekten, Fehlfunktionen, von Komponentenfehlern etc. in
einem nicht flüchtigen Speicher aufgezeichnet wird, da
durch gekennzeichnet, daß der Zeitpunkt des Fehlerein
tritts, die Zeitfolge von Fehler-Ereignissen und/oder
der Zeitverlauf eines Unfallgeschehens in dem Speicher
festgehalten werden und daß hierzu als Zeitbasis eine
externe, nicht manipulierbare, ein Zeitsignal aussenden
de Quelle verwendet wird, sowie daß ein Schutz gegen
willkürliche Änderungen der aufgezeichneten Zeitangaben
vorgesehen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
zur Analyse von Geschehnissen, die durch Fehlfunktionen
des Fahrzeugs, durch Komponentenfehler oder durch Fehl
verhalten herbeigeführt werden, zur Rekonstruktion von
Unfällen oder dergleichen der Zeitpunkt und/oder die
zeitliche Abfolge des Geschehens sowie der momentane
Aufenthaltsort des Fahrzeugs oder der von dem Fahrzeug
während des Geschehens zurückgelegte Weg mit Hilfe einer
externen, eine Zeitbasis und Ortsangaben oder Ortskoor
dinaten liefernden Quelle ermittelt und aufgezeichnet
werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß daß als externe Quelle ein von einer Zentraluhr
oder Zeitnormalen ausgesendetes Steuer- oder Synchroni
siersignal oder das von einem Navigationssystem (GPS =
Global Positioning System) gelieferte Zeitsignal oder
Zeitnormal verwendet wird.
4. Anordnung zur Durchführung eines Verfahrens nach einem
der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß diese
Einrichtungen (4) zur Diagnose von Funktionen des Fahr
zeugs und/oder von in dem Fahrzeug installierten Steuer-
oder Regelungssystemen (6) enthält und nichtflüchtige
Speicher (5) zur Aufzeichnung von Diagnoseergebnissen,
von Fehlern, Fehlfunktionen etc. und Einrichtungen zum
Empfang (3) und Auswerten (2) einer Zeitnormalen (Zen
traluhr, GPS) enthält.
5. Anordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
diese Einrichtungen (2, 3) zum Empfangen und Auswerten
von Ortsinformationen oder Ortskoordinaten aufweist und
daß zumindest beim Auftreten von Fehlern, Fehlfunktionen
oder während eines Unfallgeschehens die Ortsangaben
speicherbar sind.
6. Anordnung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeich
net, daß diese eine bauliche und/oder funktionelle Ein
heit mit einem Kraftfahrzeug-Regelungssystem, wie ABS,
ASR, FDR, ASMS, oder Kraftfahrzeug-Sicherheitssystem,
wie Airbag etc., darstellt.
7. Anordnung nach einem oder mehreren der Ansprüche 4 bis
6, dadurch gekennzeichnet, daß diese einen zentralen
Speicher (5) zur Aufzeichnung der Diagnose-, Zeit-
und/oder Ortsdaten enthält.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997153906 DE19753906A1 (de) | 1997-12-05 | 1997-12-05 | Verfahren und Anordnung zur Erfassung von Daten eines Kraftfahrzeuges |
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DE1997153906 DE19753906A1 (de) | 1997-12-05 | 1997-12-05 | Verfahren und Anordnung zur Erfassung von Daten eines Kraftfahrzeuges |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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ID=7850795
Family Applications (1)
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DE1997153906 Withdrawn DE19753906A1 (de) | 1997-12-05 | 1997-12-05 | Verfahren und Anordnung zur Erfassung von Daten eines Kraftfahrzeuges |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE19753906A1 (de) |
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Legal Events
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OM8 | Search report available as to paragraph 43 lit. 1 sentence 1 patent law | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: CONTINENTAL TEVES AG & CO. OHG, 60488 FRANKFURT, D |
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
8130 | Withdrawal |