DE19753730A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Steuern einer Brennkraftmaschine - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Steuern einer BrennkraftmaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Steuern einer Brennkraftmaschine gemäß den Oberbegriffen
der unabhängigen Ansprüche.
Ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Steuern einer
Brennkraftmaschine sind aus der DE 197 23 332 bekannt. Dort
werden ein Verfahren und eine Vorrichtung beschrieben, bei
dem eine Steuereinrichtung für eine Brennkraftmaschine
wenigstens einen Mikroprozessor, wenigstens einen
programmierbaren Speicher und wenigstens einen
wiederbeschreibbaren Speicher aufweist.
In dem wiederbeschreibbaren Speicher sind Programme und/oder
Daten abgelegt, die vom Mikroprozessor verarbeitet werden.
Die in dem wiederbeschreibbaren Speicher abgelegten
Programme werden nur dann von dem Mikroprozessor ausgeführt,
wenn zuvor eine Prüfung erfolgt ist.
So ist beispielsweise vorgesehen, daß eine
Checksummenprüfung erfolgt. Vor der Ausführung des Programms
erfolgt ein Vergleich der Checksumme über den Speicher mit
dem abgespeicherten Wert der Checksumme. So kann eine
Veränderung der Daten sofort erkannt werden. Bei veränderten
Daten wird das Programm nicht ausgeführt.
Desweiteren ist es möglich, daß die Befehle nur dann vom
Mikroprozessor ausgeführt werden, wenn zuvor eine
Zugriffsberechtigung durch ein Paßwort verifiziert wurde.
Problematisch ist es nun, wenn dem Kraftfahrzeughersteller,
der die Steuergeräte in seine Kraftfahrzeuge einbaut, die
Prüfmethoden, insbesondere die Paßwörter und die
Checksummenbildung bekannt gegeben werden müssen. Dies ist
insbesondere dann der Fall, wenn der Kraftfahrzeughersteller
die Daten mit appliziert und in der Lage ist, Steuergeräte
zu programmieren.
Insbesondere aus Gründen der Produkthaftung muß
gewährleistet werden, daß alle Seriensteuergeräte, die in
den Handel gelangen, nur mit einem vom
Steuergerätehersteller freigegebenen Datensatz betrieben
werden kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem
Verfahren und einer Vorrichtung zum Steuern einer
Brennkraftmaschine zu verhindern, daß ein Datensatz, der
veränderte Daten und/oder Programme enthält oder der nicht
vom Steuergerätehersteller freigegeben wurde auf einem
Seriensteuergerät lauffähig ist. Gleichzeitig soll der
Kraftfahrzeughersteller die Möglichkeit haben Steuergeräte
zu applizieren, daß heißt Datensätze in einzelnen
Steuergeräten zu ändern ohne daß er Kenntnis von den
Prüfungen hat.
Mit der erfindungsgemäßen Vorgehensweise ist es möglich,
sicher zu verhindern, daß ein nicht vom
Steuergerätehersteller autorisierter Datensatz auf einem
Seriensteuergerät lauffähig ist.
Vorteilhafte und zweckmäßige Ausgestaltungen und
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
gekennzeichnet.
Die Erfindung wird nachstehend anhand einer Zeichnung
dargestellt. Fig. 1 zeigt ein Blockdiagramm mit den
wesentlichen Elementen eines Steuergeräts und Fig. 2 ein
Flußdiagramm zur Verdeutlichung des erfindungsgemäßen
Verfahrens.
In der Fig. 1 ist ein Steuergerät 100 zur Steuerung einer
Brennkraftmaschine und/oder eines Kraftfahrzeuges
dargestellt. Das Steuergerät 100 verarbeitet Signale eines
ersten Sensors 120, eines zweiten Sensors 125 sowie weiterer
nicht dargestellter Sensoren. Diese Daten werden von einem
Mikroprozessor 110 verarbeitet und in Ansteuersignale für
einen ersten Steller 130 und einen zweiten Steller 135 sowie
weiterer nicht dargestellter Steller verarbeitet.
Bei den Sensoren handelt es sich vorzugsweise um Sensoren
zur Erfassung von Betriebskenngrößen der Brennkraftmaschine
und/oder des Kraftfahrzeugs. Bei den Stellern handelt es
sich beispielsweise um einen Steller zur Beeinflussung der
Leistungsabgabe der Brennkraftmaschine wie beispielsweise
der Drosselklappe, der einzuspritzenden Kraftstoffmenge oder
anderer Größen. Die Anzahl der Sensoren und der Steller ist
nur beispielhaft angegeben. Es können auch mehr oder weniger
Steller und/oder Sensoren eingesetzt werden.
Entsprechende Steuergeräte sind auch einsetzbar zur
Steuerung eines Getriebes, eines ABS-Systems oder anderer
Systeme in einem Kraftfahrzeug.
Das Steuergerät umfaßt neben dem Mikrorechner 110
verschiedene Speicher 112, 114 und 116. Es handelt sich
vorzugsweise bei dem Speicher 112 um einen nur-Lesespeicher
(ROM), bei dem Speicher 114 um einen wiederbeschreibbaren
Speicher (FAM) und bei dem Speicher 116 um einen
programmierbaren Speicher (EEPROM).
In den Speichern 112 und 114 sind Programmbefehle und/oder
Daten gespeichert, die von dem Mikroprozessor 110
verarbeitet werden. Dabei sind je nach der Art des Speichers
unterschiedliche Daten oder Programme abgelegt.
Der nur-Lesespeicher 112 enthält ein fest gespeichertes
Programm, welches nur durch Herstellung eines neuen
Speicherbausteins geändert werden kann. In diesem Speicher
ist in der Regel ein Minimalprogramm abgelegt, welches den
Mikroprozessor 110 in die Lage versetzt, Befehle zu
verarbeiten, die in anderen Speichermedien, insbesondere dem
wiederbeschreibbaren Speicher 114 gespeichert sind.
Der wieder beschreibbare Speicher 114, der beispielsweise
als EPROM oder als FLASH-EPROM ausgebildet ist, enthält
Programme oder Daten, die im gewissen Rahmen veränderbar
sind.
Im Rahmen der Applikation werden die Daten, die im
wiederbeschreibbaren Speicher 114 abgelegt sind, ermittelt
und eingeschrieben. Die im Rahmen der Applikation
ermittelten Daten werden in die Seriensteuergeräte
insbesondere im Anschluß an die Fertigung in den
wiederbeschreibbaren Speicher 114 eingeschrieben. Dieses
Einschreiben kann auch vom Fahrzeughersteller erfolgen.
Insbesondere aus Gründen der Produkthaftung dürfen in
Seriensteuergeräte nur Datensätze lauffähig sein, die vom
Steuergerätehersteller autorisiert sind. Dies ist einfach zu
realisieren, wenn lediglich der Steuergerätehersteller im
Rahmen der Applikation Daten ermittelt und diese in den
Speicher 114 einschreibt. So ist in diesem Fall vorgesehen,
daß das Programm erst dann abgearbeitet werden kann, wenn
wenigstens eine Prüfung ergeben hat, daß ein autorisierter
Datensatz im Speicher abgelegt ist.
Problematisch ist es, wenn der Kraftfahrzeughersteller
ebenfalls im Rahmen der Applikation Daten ermittelt. Hierzu
benötigt der Kraftfahrzeughersteller Kenntnis der Prüfungen,
wie beispielsweise die Paßwörter oder des Verfahrens zur
Checksummenbildung, um das Steuergerät mit dem geänderten
Datensatz im Rahmen der Applikation betreiben zu können.
Ohne die Kenntnis des Prüfverfahrens ist es nicht möglich,
das Steuergerät mit geänderten Daten zu betreiben.
Die Weitergabe dieser Information insbesondere der Paßwörter
und des Verfahrens zur Checksummenbildung sind
problematisch. Kennt der Kraftfahrzeughersteller die
Prüfverfahren, so kann er nicht freigegebene und
autorisierte Datensätze abspeichern. Ferner ist eine
Weitergabe der Prüfverfahren an Dritte nicht auszuschließen,
wodurch es möglich wird, daß in Steuergeräten Datensätze
abgespeichert sind, die vom Steuergerätehersteller nicht
freigegeben und autorisiert sind.
Um diese Probleme zu vermeiden, wird wie folgt vorgegangen.
Um zu verhindern, daß ein Datensatz mit nicht freigegebenen
Daten auf einem normalen Seriensteuergerät lauffähig ist,
wird im programmierbaren Speicher eine Speicherzelle
verwendet, die anzeigt, ob es sich bei dem vorliegenden
Steuergerät um ein Applikationssteuergerät oder um ein
Seriensteuergerät handelt.
Zeigt die Speicherzelle an, daß es sich um ein
Seriensteuergerät handelt, so ist das Programm und die Daten
des Speichers 114 nur dann lauffähig, wenn die übliche
Prüfung, das heißt die Checksummenbildung oder die
Paßworteingabe fehlerfrei abgearbeitet wurde.
Zeigt der Speicherinhalt an, daß es sich um ein
Applikationssteuergerät handelt, so folgt diese Prüfung
nicht. Dies bedeutet, ein Applikations-Steuergerät ist auch
mit einem veränderten Datensatz lauffähig. Zur Applikation
erhält der Kraftfahrzeughersteller ein Applikations-Steuer
gerät. Die Anzahl dieser Applikations-Steuergeräte ist
begrenzt. Somit ist gewährleistet, daß in Serienfahrzeugen
lediglich Seriensteuergeräte zum Einsatz kommen, die mit
freigegebenen und/oder autorisierten Datensätzen betrieben
werden. Der Kraftfahrzeughersteller benötigt keinerlei
Kenntnisse der Paßwörter oder des Verfahrens zur
Checksummenbildung.
In Fig. 2 ist das erfindungsgemäße Verfahren anhand eines
Flußdiagrammes dargestellt. Zu Beginn der
Programmabarbeitung wird in einem Schritt 200 der Inhalt der
Speicherzelle des programmierbaren Speichers 116 ausgelesen.
Die sich anschließende Abfrage 210 überprüft, ob der Inhalt
dieser Speicherzelle anzeigt, daß ein
Applikationssteuergerät vorliegt. Nimmt der Inhalt der
Speicherzelle einen ersten Wert an, so wird davon
ausgegangen, daß ein Applikationssteuergerät vorliegt. In
diesem Fall wird in Schritt 220 das abgespeicherte Programm
und die Daten des Speichers 114 ohne weitere Prüfungen
abgearbeitet. Der Fahrzeughersteller benötigt keinerlei
Kenntnisse der Prüfverfahren.
Erkennt die Abfrage 210 dagegen, daß ein zweiter Wert
vorliegt, der anzeigt, daß ein Seriensteuergerät vorliegt,
so folgt in Schritt 230 wenigstens eine weitere Prüfung. Bei
der weiteren Prüfung wird überprüft, ob im
wiederbeschreibbaren Speicher ein autorisierter Datensatz
abgelegt ist. Es wird beispielsweise eine Checksummenbildung
vorgenommen oder es erfolgt eine Paßwortabfrage. Die sich
anschließende Abfrage 240 überprüft, ob bei der Prüfung in
Schritt 230 ein Fehler aufgetreten ist, beispielsweise daß
die Checksumme nicht den richtigen Wert annimmt. Ist dies
der Fall, so endet das Programm in Schritt 250. In dem
Schritt 250 wird das Steuergerät in einen sicheren
Betriebszustand gebracht. Es wird beispielsweise über den
ersten Steller ein Mengensignal ausgegeben, daß einer
Einspritzmenge von 0 entspricht. Erkennt die Abfrage 240,
daß kein Fehler vorliegt, so wird ab Schritt 260 der normale
Programmablauf abgearbeitet.
Zur Erhöhung der Sicherheit ist vorgesehen, daß der
programmierbare Speicher so ausgebildet ist, daß eine
Änderung seines Inhaltes ohne weiteres von außen erkennbar
ist. Dies kann beispielsweise dadurch erzielt werden, daß
ein EEPROM verwendet wird, der nun nach Ausbau aus dem
Steuergerät neu programmiert werden kann. Durch geeignete
Maßnahmen wie einer Versiegelung und/oder fest eingelöteter
Bauteile kann ein solcher Ausbau des Speichers 116 sofort
erkannt werden.
Claims (6)
1. Verfahren zum Steuern einer Brennkraftmaschine, mit
wenigstens einem Mikroprozessor, wenigstens einem
programmierbaren Speicher und einem wiederbeschreibbaren
Speicher, wobei in dem wiederbeschreibbaren Speicher
Programme und/oder Daten abgelegt sind, die von dem
Mikroprozessor verarbeitet werden, wobei die Programme erst
nach einer Prüfung abgearbeitet werden, dadurch
gekennzeichnet, daß der Inhalt wenigstens einer
Speicherzelle des programmierbaren Speichers überprüft wird,
wobei anschließend das Programm ohne weitere Prüfung
abgearbeitet wird, wenn Inhalt der Speicherzelle des
programmierbaren Speichers einen ersten Wert annimmt und daß
andernfalls wenigstens eine weitere Prüfung durchgeführt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Steuergerät in einen sicheren Betriebszustand gebracht
wird, wenn bei der weiteren Prüfung ein Fehler auftritt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß bei der weiteren Prüfung überprüft wird, ob im
wiederbeschreibbaren Speicher ein autorisierter Datensatz
abgelegt ist.
4. Vorrichtung zum Steuern einer Brennkraftmaschine, mit
wenigstens einem Mikroprozessor, wenigstens einem
programmierbaren Speicher und einem wiederbeschreibbaren
Speicher, wobei in dem wiederbeschreibbaren Speicher
Programme und/oder Daten abgelegt sind, die von dem
Mikroprozessor verarbeitet werden, wobei die Programme erst
nach einer Prüfung abgearbeitet werden, dadurch
gekennzeichnet, daß Mittel vorgesehen sind, die den Inhalt
wenigstens einer Speicherzelle des programmierbaren
Speichers überprüfen, die das Programm ohne weitere Prüfung
abarbeiten, wenn Inhalt der Speicherzelle des
programmierbaren Speichers einen ersten Wert annimmt, und
andernfalls weitere Prüfung durchführen.
5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
der programmierbare Speicher so ausgebildet ist, daß eine
Änderung seines Inhalts unmittelbar erkennbar ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der programmierbare Speicher als EEPROM
ausgebildet ist.
Priority Applications (2)
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1997
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