DE19753388A1 - Spreizdübel - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Spreizdübel gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Derartige Spreizdübel beispielsweise als Spritzgießteile aus Kunststoff sind an sich
bekannt. Sie weisen einen sich in Längsrichtung erstreckenden Spreizbereich auf, in
welchem ein sich in Längsrichtung erstreckendes Spreizloch angeordnet ist.
Durch Einbringen eines insbesondere stiftförmigen Spreizkörpers, wie ein Nagel oder
eine Schraube, wird der Spreizdübel in seinem Spreizbereich radial aufgespreizt und
läßt sich auf diese Weise in einem Bohrloch in einem Mauerwerk verankern.
Ausgehend von einem Spreizdübel der vorstehend beschriebenen Art liegt der Erfindung
die Aufgabe zugrunde, einen solchen Spreizdübel so auszubilden, daß er universell in
unterschiedlichen Baustoffen einsetzbar ist und hohe Verankerungswerte in den unter
schiedlichen Baustoffen aufweist.
Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst. Der
erfindungsgemäße Spreizdübel weist ein Spreizloch auf, das im Spreizbereich einander
abwechselnd mehrere Verengungen und Erweiterungen aufweist. Durch Einbringen des
Spreizkörpers in das Spreizloch spreizt der Spreizkörper den Spreizdübel an den
verengten Stellen des Spreizlochs radial auf. Der erfindungsgemäße Spreizdübel wird
also in seinem Spreizbereich an mehreren Stellen, nämlich an den Verengungen des
Spreizlochs, gleichmäßig, d. h. mit gleicher Spreizkraft bzw. mit gleicher Spreizweite
aufgespreizt. Beim Einsatz des erfindungsgemäßen Spreizdübels in einem Bohrloch in
einem harten Vollbaustoff, in dem sich das Bohrloch beim Aufspreizen des Spreizdübels
praktisch nicht aufweitet, wird beim Einbringen des Spreizkörpers in das Spreizloch des
Spreizdübels Dübelmaterial von den verengten Stellen des Spreizlochs zu den
Erweiterungen des Spreizlochs verdrängt. Es ergibt sich eine im wesentlichen gleich
mäßige Aufspreizung des Spreizdübels über die gesamte Länge seines Spreizbereichs.
Eine Aufspreizkraft wird großflächig über die gesamte Umfangsfläche des Spreizdübels
im Spreizbereich auf den Vollbaustoff übertragen, was zu einer hohen Verankerungs
kraft des erfindungsgemäßen Spreizdübels im Vollbaustoff führt. Die Verankerung im
Vollbaustoff erfolgt im wesentlichen durch Reibschluß. Auch in einem Baustoff geringer
Härte, wie beispielsweise Gasbeton, ist die im wesentlichen vollflächige Aufspreizung
des erfindungsgemäßen Spreizdübels über die gesamte Länge seines Spreizbereichs
von erheblichem Vorteil, da die Aufspreizkraft großflächig und infolge dessen mit
geringer Flächenbelastung auf den Baustoff übertragen wird. Mit dem erfindungsge
mäßen Spreizdübel wird also auch in einem Baustoff geringer Härte eine hohe
Verankerungskraft erzielt. Bei Verwendung des erfindungsgemäßen Spreizdübels in
einem Bohrloch in einem Hohlbaustoff, wie beispielsweise einem Hohlblockstein, wird
der Spreizdübel in Hohlräumen des Hohlbaustoffs an den Verengungen seines Spreiz
lochs aufgespreizt. An den Erweiterungen des Spreizlochs erfolgt keine Aufspreizung
oder die Aufspreizung ist geringer. Der Spreizdübel erhält dadurch umlaufende, nach
außen abstehende Wülste, mit denen er die Hohlräume des Hohlbaustoffs begrenzende
Hohlraumwandungen formschlüssig hintergreift. Der erfindungsgemäße Spreizdübel ist
somit in einem Hohlbaustoff formschlüssig verankert. Innerhalb von Stegen oder dgl.
des Hohlbaustoffs erfolgt die Verankerung wie vorstehend zum Vollbaustoff beschrieben
im wesentlichen durch Reibschluß. Der erfindungsgemäße Spreizdübel ist dadurch in
einem Hohlbaustoff form- und reibschlüssig verankert und weist infolge dessen eine
hohe Verankerungskraft auf. Auch in einem Vollbaustoff geringer Härte kann der
erfindungsgemäße Spreizdübel durch Aufspreizung im Bereich der Verengungen seines
Spreizlochs radial in den Baustoff eindringen und dadurch zusätzlich zum Reibschluß
einen Formschluß in axialer Richtung bewirken, der die Verankerungskraft des
Spreizdübels in einem Vollbaustoff geringer Härte vergrößert.
Bei einer Ausgestaltung der Erfindung weist das Spreizloch näherungsweise konische
Spreizflächen auf, mit denen sich das Spreizloch in Richtung zum vorderen Dübelende
zu den Verengungen des Spreizlochs hin verjüngt. Derartige Spreizflächen haben den
Vorteil eines geringen Eintreibwiderstandes des Spreizkörpers in das Spreizloch des
Spreizdübels bei zugleich hoher Aufspreizkraft.
Bei einer Ausgestaltung der Erfindung weist der Spreizdübel im wesentlichen in
Längsrichtung verlaufende Spreizschenkel auf, die den Spreizbereich des Spreizdübels
bilden. Die Spreizschenkel sind beispielsweise durch Schlitze gebildet, die in
Längsrichtung, also beispielsweise auch schraubenlinien- oder wellenförmig verlaufen
und den Spreizdübel in die Spreizschenkel unterteilen.
Um den Spreizdübel einstückig durch Spritzgießen herstellen zu können, weist eine
Ausgestaltung der Erfindung ein Filmscharnier auf, durch das die Spreizschenkel
schwenkbar miteinander verbunden sind. Der Spreizdübel wird mit aufgeklappten
Spreizschenkeln gespritzt und nach dem Spritzen zusammengeklappt. Die zusammen
geklappten Spreizschenkel können durch Schweißen, Kleben, eine Clipsverbindung,
eine Schwalbenschwanzverbindung oder dgl. miteinander verbunden sein. Ein Film
scharnier ist eine dünne Kunststoffstelle, die ein Verschwenken durch die Verform
barkeit des Kunststoffs erlaubt.
Zur besseren Aufspreizbarkeit der Spreizschenkel weisen diese bei einer Ausgestaltung
der Erfindung eine in ihrer Längsrichtung verlaufende Spreiznut auf. Die Spreiznut
ermöglicht ein erleichtertes Verschwenken der Teile des Spreizschenkels beiderseits der
Spreiznut gegeneinander, was das Aufspreizen erleichtert.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand zweier in der Zeichnung dargestellter
Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Spreizdübels in
Seitenansicht;
Fig. 2 den Spreizdübel aus Fig. 1 mit aufgeklappten Spreizschenkeln;
Fig. 3 eine perspektivische Darstellung des Spreizdübels gemäß Fig. 2;
Fig. 4 eine zweite Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Spreizdübels mit
aufgeklappten Spreizschenkeln;
Fig. 5 den Spreizdübel aus Fig. 4 in perspektivischer Darstellung.
Der in Fig. 1 dargestellte, erfindungsgemäße Spreizdübel 10 ist ein einstückig aus
Kunststoff hergestelltes Spritzgießteil. Der Spreizdübel 10 weist eine im wesentlichen
hohlzylindrische Form auf. An seinem vorderen Ende verjüngt sich der Spreizdübel mit
einer kegelstumpfförmigen Einschlagspitze 12 zur leichteren Einführbarkeit in ein nicht
dargestelltes Bohrloch. An seinem hinteren Ende ist ein nach außen überstehender, um
laufender Einschlagbund 14 einstückig an den Spreizdübel 10 angeformt, der die
Einführtiefe des Spreizdübels in das Bohrloch begrenzt. Vom Einschlagbund 14 erstreckt
sich ein hohlzylindrischer Dübelschaft 16 über ein kurzes Stück der Länge des
Spreizdübels 10 in Richtung dessen vorderen Endes. Vom Dübelschaft bis zum
vorderen Ende des Spreizdübels 10 einschließlich der Einschlagspitze 12 ist der
Spreizdübel 10 entlang einer Axialebene 18 in zwei in Längsrichtung des Spreizdübels
10 verlaufende Spreizschenkel 20, 22 geteilt, die einen Spreizbereich 24 des
Spreizdübels 10 bilden.
Der Spreizdübel 10 wird über seine gesamte Länge von einem axialen Spreizloch 26
durchsetzt, das im Bereich der Einschlagspitze 12 mit einer Verjüngung ausläuft. Zur
Verankerung des Spreizdübels 10 in einem nicht dargestellten Bohrloch in einem Mauer
werk oder dgl. wird der Spreizdübel 10 durch Eintreiben eines in der Zeichnung nicht
dargestellten Spreiznagels in das Spreizloch 26 radial aufgespreizt. Das Spreizloch 26
ist in Fig. 1 mit Strichlinien angedeutet dargestellt. In den Darstellungen des Spreiz
dübels 10 mit auseinandergeklappten Spreizschenkeln 20, 22 gemäß Fig. 2 und 3 ist
die Form des Spreizlochs 26 gut erkennbar. Das Spreizloch 26 ist innerhalb des Dübel
schafts 16 zylindrisch. Im Spreizbereich 24, also zwischen den Spreizschenkeln 20, 22,
weist das Spreizloch 26 in axialer Richtung kurze Verengungen 28 und Erweiterungen
30 seines Querschnitts auf, dies einander abwechseln. Im dargestellten Ausführungs
beispiel sind die Verengungen 28 und die Erweiterungen 30 zylindrisch. Der Spreizdübel
10 weist in seinem Spreizbereich 24 mehrere Verengungen 28 und mehrere
Erweiterungen 30 auf. Von den Erweiterungen 30 verjüngt sich das Spreizloch 26 in
Richtung zum vorderen Dübelende mit konischen Spreizflächen 32 zu den Verengungen
28, die das Eintreiben des Spreiznagels erleichtert. Der nicht dargestellte Spreiznagel
hat einen Durchmesser, der so groß oder nahezu so groß wie der Durchmesser der
Erweiterungen 30 des Spreizlochs ist. Der Durchmesser des Spreiznagels ist also
größer als der Durchmesser der Verengungen 28 des Spreizlochs 26. Beim Eintreiben in
das Spreizloch 26 spreizt der Spreiznagel die Spreizschenkel 20, 22 an den
Verengungen 28 des Spreizlochs 26 auseinander. Um das Spreizverhalten des
Spreizdübels 10 zu verbessern, weist jeder Spreizschenkel 20, 22 eine in Längsrichtung
verlaufende Spreiznut 34 auf, die den Spreizschenkel 20, 22 in Längsrichtung in zwei
Hälften unterteilt. Durch die Spreiznut 34 wird das Spreizverhalten der Spreizschenkel
20, 22 in sich verbessert. Ein Grund der Spreiznut 34 ist in Fig. 1 mit Strichlinien
angedeutet.
Um den Spreizdübel 10 spritztechnisch einstückig herstellen zu können, sind die beiden
Spreizschenkel 20, 22 am vorderen Ende des Spreizdübels 10 mit einem Filmscharnier
36 schwenkbar miteinander verbunden. Das Filmscharnier 36 ist eine dünne Kunst
stoffstelle, die das Verschwenken der Spreizschenkel 20, 22 gegeneinander aufgrund
der Verformbarkeit des Kunststoffs ermöglicht. Der Spreizdübel 10 wird mit auseinander
geklappten Spreizschenkeln 20, 22, wie in Fig. 2 und 3 dargestellt, durch Spritz
gießen hergestellt. Beim Spritzgießen befindet sich also einer der beiden Spreizschenkel
22 in Verlängerung des anderen Spreizschenkels 20. Nach dem Spritzgießen werden
die beiden Spreizschenkel 20, 22 zusammengeklappt, wie in Fig. 1 dargestellt. Zur
Verbindung der beiden Spreizschenkel 20, 22 miteinander weist einer der beiden Spreiz
schenkel 22 mit ihm einstückige, in Umfangsrichtung von ihm abstehende Rastfeder
elemente 38 mit sich in Längsrichtung der Rastfederelemente 38 erstreckenden Rast
nasen 40 auf. Beim Zusammenklappen der beiden Spreizschenkel 20, 22 gelangen die
Rastfederelemente 38 in komplementäre Rastausnehmungen 42 am anderen Spreiz
schenkel 20, in denen die Rastnasen 40 nach Art einer Clipsverbindung in Eingriff
gelangen und dadurch die Spreizschenkel 20, 22 miteinander verbinden.
Bei dem in Fig. 4 und 5 dargestelltem, erfindungsgemäßen Spreizdübel 10 weist das
Spreizloch 26 eine vom Spreizloch 26 des in Fig. 1 bis 3 dargestellten Spreizdübels
10 abweichende Form auf. Im übrigen sind die beiden Spreizdübel 10 gleich ausgebildet
und funktionieren in gleicher Weise. Zur Vermeidung von Wiederholungen wird insoweit
auf die vorstehenden Ausführungen zu Fig. 1 bis 3 verwiesen. Für gleiche Bau
elemente werden gleiche Bezugszahlen verwendet. Im Unterschied zum Spreizloch 26
des Spreizdübels aus Fig. 1 bis 3 sind beim Spreizloch 26 des in Fig. 4 und 5
dargestellten Spreizdübels 10 die Erweiterungen 30 in axialer Richtung sehr kurz aus
gebildet, die Verengungen 28 weisen eine entsprechend größere axiale Länge auf. Die
Übergänge 44 von den Erweiterungen 30 zu den Verengungen 28 erfolgen mit sehr
steilem Winkel ohne Ausbildung einer ausgeprägten Spreizfläche 32, wie bei dem in
Fig. 1 bis 3 dargestellten Spreizdübel 10.
Claims (7)
1. Spreizdübel mit einem sich in Längsrichtung des Spreizdübels erstreckenden
Spreizbereich, der von einem sich in Längsrichtung des Spreizdübels erstrecken
den Spreizloch durchsetzt ist, in das ein stiftförmiger Spreizkörper zum Auf
spreizen des Spreizdübels einbringbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß
das Spreizloch (26) im Spreizbereich (24) mehrere Verengungen (28) und
Erweiterungen (30) seines Querschnitts im Verlauf seiner Länge aufweist.
2. Spreizdübel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich das
Spreizloch (26) in Richtung zum vorderen Dübelende mit näherungsweise
konischen Spreizflächen (32) von den Erweiterungen (30) zu den Verengungen
(28) verjüngt.
3. Spreizdübel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Spreizbereich
(24) im wesentlichen in Längsrichtung des Spreizdübels (10) verlaufende
Spreizschenkel (20, 22) aufweist.
4. Spreizdübel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Spreiz
schenkel (20, 22) über ein Filmscharnier (36) schwenkbar miteinander verbunden
sind.
5. Spreizdübel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Spreiz
schenkel (20, 22) drehfest miteinander verbunden sind.
6. Spreizdübel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Spreiz
schenkel (20, 22) eine in Längsrichtung des Spreizdübels (10) verlaufende
Spreiznut (34) aufweisen.
7. Spreizdübel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Spreizdübel
(10) einstückig als Spritzgießteil aus Kunststoff hergestellt ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997153388 DE19753388A1 (de) | 1997-12-02 | 1997-12-02 | Spreizdübel |
Applications Claiming Priority (1)
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---|---|---|---|
DE1997153388 DE19753388A1 (de) | 1997-12-02 | 1997-12-02 | Spreizdübel |
Publications (1)
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DE19753388A1 true DE19753388A1 (de) | 1999-06-10 |
Family
ID=7850474
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1997153388 Withdrawn DE19753388A1 (de) | 1997-12-02 | 1997-12-02 | Spreizdübel |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19753388A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19910214A1 (de) * | 1999-03-09 | 2000-09-14 | Fischer Artur Werke Gmbh | Spreizdübel |
EP3173633A1 (de) | 2015-11-25 | 2017-05-31 | HILTI Aktiengesellschaft | Spreizdübel |
Citations (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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FR1309246A (fr) * | 1961-09-08 | 1962-11-16 | Dispositif d'assemblage et de fixation rapide | |
FR2161175A5 (en) * | 1971-11-16 | 1973-07-06 | Schmitt Walter | Plastic anchorage plugs - comprising twin ribbed shells and an opt integral protruding stud |
EP0041983B1 (de) * | 1979-12-21 | 1984-12-05 | Telefonaktiebolaget L M Ericsson | Ausdehnungsschraube |
DE4030141C2 (de) * | 1990-09-24 | 1993-04-01 | Sandor 2000 Hamburg De Horvath |
-
1997
- 1997-12-02 DE DE1997153388 patent/DE19753388A1/de not_active Withdrawn
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